Hallo ihr lieben,
Ich bin absolut neu in einem Forum und bin leider sehr ratlos in meiner Situation. Helfen in so einer Situation kann leider kaum einer.
Ich habe mich vor ein paar Tagen, nach einem Nachttraum für einen Abbruch entschieden. Ich habe eine Tochter mit dem Alter von genau einem Jahr und 2 Wochen. (Ein super unkompliziertes Kind von Anfang an!). Von dem Vater des Kindes habe ich mich am Anfang der Schwangerschaft schon getrennt. Verstehen uns aber dennoch super. Bis zur Schwangerschaft Nr. 2.. Ein einmaliger Ausrutscher mit Folgen. Gewollt war das sicher nicht, aber dumm und naiv "bei einem mal passiert doch nichts."
Fatale Konsequenzen. Ein total liebevoller Mensch in Hinsicht "Vater" und "Freund" entwickelt sich zu einem Unmensch.. Das Thema wurde absolut tot geschwiegen und wenn ich es angesprochen habe, ging es nur um finanzielles und "ich könnte es nicht lieben und würde beide im Stich lassen." bla bla, mehr Details erspare ich.
Ich hätte es alleine geschafft, alleinerziehend mit einer Tochter (Kleinkind, 12 Monate), ich weiß das. Auch wenn es sehr hart geworden wäre, aber den Stress drum herum.. Ich dachte es wäre zuviel.
Jetzt ist der Abbruch geschehen (der Tag an sich war kein Problem, auch wenn sehr heftig und krasse Erfahrungen).. Aber der Tag danach. Ich bereue es so und verzweifel an Schuldgefühlen. Alles ist leer und es rutscht definitiv in Depressionen. Antriebslos, Traurig, Verzweifelt..
Eine Stunde vor dem Eingriff habe ich noch "danke für deine Entscheidung" bekommen. (total herzlos..), seitdem bekomme ich nichts mehr.. Kein Mitgefühl, Beistand oder Zeit um zu reden. Er möchte nicht mal seine Tochter sehen, um mir aus dem Weg zu gehen.
Wie seid ihr mit einem Abbruch im Nachhinein umgegangen?
Ich bedanke mich für eure Zeit zum Lesen, antworten und Erfahrungen!
Liebe Grüße
dass du hier im Forum schreibst, ist vielleicht wie für viele andere Frauen ein erstes Mal, dass du überhaupt für dich aussprichst, wie es dir wirklich im Herzen geht. Du hast es dir nicht leicht gemacht und hast keine andere Möglichkeit gesehen – und gezeigt bekommen. Mein herzliches Mitgefühl!
Es ist sehr, sehr verständlich, dass du jetzt trauerst und du darfst es dir unbedingt erlauben! Durch die Trauer wird spürbar, dass du dein Kind geliebt hast. Es fehlt dir. Du brauchst nichts zurückzuhalten. Lass ruhig auch die Tränen fließen. Es tut mir so leid, dass er dich jetzt alleine lässt. Vielleicht auch ein Zeichen, dass er hilflos ist?!
Und bist keinesfalls alleine damit, wie es dir jetzt geht. Meist spricht niemand darüber. Ist so ein Tabuthema. Vielleicht hast du hier und in anderen Foren schon einiges gelesen, wie andere Frauen damit umgehen. Rahel ist so eine Seite für Selbsthilfe nach Abtreibung. Eine Ärztin hat sich auch dem Thema gewidmet. Sie heißt Pokropp-Hippen und hat eine Traumatherapie entwickelt. Vielleicht findest du auf diesem Weg etwas passendes und hilfreiches für dich. Bleibe auf jeden Fall nicht alleine
Ich wünsche dir viel, viel Kraft für die kommende Zeit.
Ganz liebe Grüße!