Hallo, durch eine Blutuntersuchung beim Fa weiß ich, dass ich in der 5.ssw bin. Und das ganze trotz persona und Verhütung an den gefährlichen Tagen sowie aufpassen an den ungefährlichen Tagen. Scheinbar nicht gut genug aufgepasst mein Lebensgefährte und ich können es uns nicht erklären, dass uns das wirklich passiert ist. Beide haben wir je einen Sohn aus ehem. Beziehungen.
Wir haben gerade ein Haus gekauft, ich mache eine Umschulung und mein Lebensgefährte fängt jetzt eine neue, sehr Zeitintensive Stelle an. Kurz gesagt, ein Kind passt überhaupt nicht in unsere Planung. Unsere Jungs sind beide 7 und wir genießen es genauso wie gerade alles ist. Morgen habe ich einen Termin zur Beratung und danach muss ich mich auf die suche nach einem Arzt machen, der den Abbruch vornimmt.
Ich habe weder vor dem Abbruch noch vor meinem Gewissen angst, ich habe größte Angst von den Stellen die ich jetzt anlaufen muss, mit Verachtung gestraft zu werden oder ich mich rechtfertigen muss. Ich wünschte, ich hätte schon alles hinter mir, zudem macht mir die Übelkeit die mich ständig daran erinnert in dieser Lage zu sein, sehr zu schaffen
Guten Abend, youself!
Dass Eure beiden Söhne je sieben sind - das ist ja schon besonders nett. Hat jeder mal ganz plötzlich einen gleichgroßen "Bruder" bekommen. Vertragen sie sich gut? Können sie was miteinander anfangen, so vom Typ her? Ich denke mal schon, denn sonst hättet Ihr das nicht alles so einrichten können. Ihr habt richtig viel Neuanfang gewagt!
Es ist gut, wenn man sich Schritte vorgenommen hat und dann auch losgehen kann. Mit ganzer Kraft. Da ist die Motivation voll da.
Jetzt die Schwangerschaft mit all ihren (bekannten) Beschwerden. Bist Du deswegen zum Arzt. Oder einfach so, auf Verdacht? 5. Woche ist ja ganz am Anfang.
Morgen das Beratungsgespräch. Also:
In der Regel bekommst Du keine Verachtung zu spüren oder musst Dich rechtfertigen. An diesen Stellen ist man ja darauf eingestellt.
Zur Übelkeit:
Deine Umschulung kostet vermutlich auch mehr Kraft als die bisherige Arbeit, wo alles bekannt war. Dann kann man sich weniger ausruhen oder zurücknehmen. Und dann ist die Übelkeit noch übler.
Wie grad alles ist - so passt es. Es ist super, wenn es solche Zeiten gibt! So sollte es bleiben. Davor waren sicher auch andere.
Hättet Ihr beiden "irgendwann" mal ein gemeinsames Kind vor? Nach den erreichten Zielen? Oder wolltet Ihr einfach mal sehen, wie´s so läuft zu viert?
Jetzt geh´ mal einfach morgen zu der Beratung und schau, wie es wird. Vielleicht nimmst einfach Du das Gespräch in die Hand? (Dein Arzt, der offensichtlich nicht die Abtreibung vornimmt, hat er Dir so ein Gefühl vermittelt, wie Du nicht wolltest?)
Liebe Grüße von Layla
Hallo Layla, danke für deine Antwort! Ja, unsere jungs verstehen sich gut, worüber wir natürlich sehr froh sind. Meinen Partner und mich verbinden noch viele weitere Erfahrungen, die wir beide machen mussten. Nach unseren jeweiligen Scheidungen standen wir beide vor dem nichts und haben uns beide danach mühsam ein neues Leben aufbauen müssen. Nach dieser Phase kamen wir zusammen und können einander dadurch oft sehr gut verstehen. Für mich stand von Anfang an fest, dass ich keine Kinder mehr möchte. Er kann das nachvollziehen und ist mittlerweile der gleichen Meinung, dass wir unser jetzt schönes und unkompliziertes leben nicht gefährden wollen. Dazu muss ich sagen, dass die ss mit meinem Sohn sowie die Geburt mich schwer traumatisiert haben. Bis heute habe ich das alles nicht verarbeitet. Ich lag 10 wo im kh und musste um ihn bangen, viele Medikamente nehmen und durfte (ausser um zur Toilette zu gehen) nicht aufstehen. Das er heute, bis auf winzige Verzögerungen in seiner Entwicklung, kerngesund ist grenzt an mein kleines persönliches Wunder. Die Geburt war einfach furchtbar.. er lag falsch, es kam zum Geburtsstillstand und er musste sehr gewaltsam auf die Welt geholt werden. Bis heute schüttel ich den Kopf darüber dass ich wie eine Kuh behandelt wurde. Das alles macht mir meine Entscheidung so klar aber trotzdem fühle ich mich jetzt schon schäbig wenn ich nur an die Blicke denke, die mir vielleicht in einer Praxis dann zugeworfen werden.. mein fa macht ziemlich sicher, solche Eingriffe nicht und so habe ich mich auch nicht getraut danach zu fragen..
liebe myself, meine Frage, warum hast du Angst vor Verachtung? Oder dich rechtfertigen zu müssen?
Ich meine, vor Verachtung mußt du ja keine Angst haben, du bist ja eine Kundin beim Abbruch, du zahlst dafür.
Und ich denke das man für den Schein einen Grund für den Abbruch angeben muss, meinst du damit, das du dich rechtfertigen musst?
Entschuldige nochmal für meine Fragen, aber ich bin ein Mensch der dauernd grübelt. Layla hat dir so lieb geschrieben dass ich mich getraut so zu fragen.
ganz liebe Grüße rahel
Hallo liebe myself,
Du hast sehr schön geschrieben, was Dein Leben bisher geprägt hat. Ich habe beim Lesen Achtung bekommen vor Deinem Lebensweg: Du hast Dich wieder aufgestellt nach der Trennung und bist Deinen eigenen Weg gegangen.
Erst dann habt Ihr beide Euch gefunden – Ihr habt Euch also nicht zur „gegenseitigen Rettung“ gehabt oder gebraucht (das gibt es ja manchmal, dass zwei nach einer Trennung wie magnetisch zueinander kommen – kann ja auch gut sein, aber Ihr habt erstmal alleine gekämpft). Ihr seid - jeder für sich - stark geworden und – verständnisvoll . Dein Partner hätte sich auch noch ein gemeinsames Kind vorstellen können (er scheint sowieso ein Prima-Papa zu sein, wenn sein Sohn hauptsächlich bei ihm lebt und nicht bei der Mutter). Klar, er hat ja nicht die Geschichte wie Du. Hat aber Dein "lieber nicht" akzeptiert.
Bei Dir kommt jetzt alles wieder ganz klar in die Erinnerung: warum Du Dir nach den langen Wochen im Krankenhaus und der schlimmen Geburt gesagt hast „DAS nicht mehr“. Du hattest bisher nicht mal die Gelegenheit, das alles aufzuarbeiten. Du fühlst immer noch die schlechte Behandlung, wenn Du daran denkst. Und jetzt denkst Du natürlich besonders an diese Zeit. „wie eine Kuh“ – eigentlich steckt auch da drin, dass Du Dich verächtlich behandelt gefühlt hast. Jetzt fürchtest Du wieder dieses Gefühl, verachtet zu werden. Liegen Ähnlichkeiten in der Situation? Obwohl Du damals alles gegeben hast, um Deinen Sohn, dein persönliches – ich würde sagen großes (!) – Wunder ins Leben zu bringen. Und jetzt fürchtest Du Verachtung für das Umgekehrte.
Ich frage mich gerade, wo der Schlüssel für Deine Situation sein könnte.
Die Aufarbeitung des Traumas wäre sicher mal gut. Wäre jetzt die Zeit dafür? Die ganzen Strapazen haben sich jedenfalls gelohnt.
Ich glaube, diese Erfahrung war es immer wieder in Deinem Leben: die Strapazen haben sich gelohnt.
Jetzt seid ihr gerade auf einem sonnigen Plateau. Wenn alles gut läuft, ist das Leben eigentlich am gefährdetsten- Es bleibt nie gleich. Aber es wird immer wieder gut. Nur – jetzt willst Du nicht schon wieder was Schweres ...
Du darfst jetzt einfach mal schimpfen, stampfen, klagen, jammern ... das liegt Dir vermutlich nicht, eher das Zähnezusammenbeißen, weil Du ja „alleine“ gut kannst.
Manchmal hilft das Laute ..
Liebe myself – um „man selbst“ oder frau selbst zu sein, braucht es immer wieder ein Innehalten. Grade ein Sonneplateau ist gut geeignet, weil man da Kraft hat.
Guck´ nochmal, worum es Dir bei dieser Angst vor dem Verachtetwerden geht.
Für Dein Leben hast Du einfach nur Achtung verdient!
Liebe Grüße von layla
P.S.: Ich kann Dir keine private Nachricht schicken. Zum "wir können es uns nicht erklären" würde ich Dir gerne persönlich schreiben. Wenn du magst.
Und jetzt habe ich ganz vergessen, nach Deinem Beratungsgespräch zu fragen – und ob das dabei war, wovor Dir bange war. Und überhaupt ...
Also: Du meldest Dich!?
Lieben Gruß nochmal von layla
Hallo layla, vielen Dank für deine lieben Worte! Dadurch ist mir seit langem mal wieder bewusst geworden, dass ich stark bin und schon vieles in meinem Leben geschafft habe. Und auch diese Situation werde ich jetzt meistern. ich kann nach wie vor dem kleinen Seelchen nicht das Leben schenken aber ich habe einen guten Weg geplant, mit all dem umzugehen. Ich habe keine Angst mehr vor der Verachtung denn was wissen solche Menschen schon von mir und meinem Leben? Die Beraterin heute, war übrigens sehr freundlich, hat mich nicht einen Moment versucht umzustimmen und mich auch nicht verachtend betrachtet. Ganz im Gegenteil, sie meinte das sie nach all dem was hinter mir liegt, meine Gründe verstehen kann. Auf dem Heimweg habe ich dann heute nachgedacht wie ich mit der Schuld die ja doch irgendwie da ist, umgehen werde bzw wie ich sie ganz loslassen kann. Das kleine Seelchen sehe ich als ein Geschenk an, das mir gemacht wurde. Nur leider habe ich es mir nicht gewünscht und es passt nicht zu mir. So schwer es oft fällt, zuzugeben das einem ein Geschenk nicht gefällt, aber dieses gefällt mir nun mal leider nicht. Und deshalb werde ich es wieder "freilassen". In der Hoffnung das es einen platz findet wo es hingehört und wo es hin passt. Vielleicht betrachtet der ein oder andere das jetzt als unsinn aber das sollte mich nicht interessieren.. du und auch die Beraterin heute, haben mir die Augen geöffnet. Ich bin wer und ich kann erwarten das man auch in einer solchen Situation "ordentlich" mit mir umgeht.. denn wer ist schon frei von Schuld? Morgen mache ich dann den Termin für den Eingriff und werde hier weiter berichten. Denn wenn das der ein oder anderen Frau Mut macht dann hatte es wenigstens einen Sinn. Viele liebe Grüße und nochmal herzlichen Dank für deine aufbauenden Worte! Ps: gerne möchte ich mich noch mit dir über pn austauschen weiß nur leider nicht wie?
Ich habe das Gefühl, dass durch eine pn an mich versucht wurde, meine Entscheidung zu beeinflussen. Das werde ich nicht zulassen! Ich habe meinen Weg gefunden und dieser wird für mich der richtige sein. Frei von schuld oder einem schlechten Gewissen! Und da bin ich überzeugt von! Hier werde ich jedenfalls nicht mehr schreiben! Allen betroffenen alles gute und hört auf euer bauchgefühl! Euer Leben, euer Körper und eure alleinige Entscheidung!
jetzt hoffe ich, dass du hier wenigstens nochmal kurz nochmal reinschaust, damit du das hier noch liest. Du darfst dich jederzeit wehren, wenn es dir mit einer bestimmten Nachricht nicht gut ging. Das tut mir sehr leid. Gut, dass du es so sagst. Günstig ist es da immer, das auch der Userin selbst mitzuteilen. Dann ergibt sich vielleicht nochmal eine Möglichkeit, etwaige Missverständnisse zu klären.
Unser Forum soll, wie es unter „Netiquette“ heißt, der gegenseitigen Unterstützung und Hilfe dienen. Dazu verpflichtet sich jede Userin. Im Austausch kann es vorkommen, dass ein Beitrag alle möglichen, auch verwirrende Gefühle, auch Ärger bei einem auslöst. Du hast eine hohe Sensibilität für Übergangen-werden. Hier kannst du sagen, was nicht für dich passt und was schon. Und das nimmst du.
Mit ganz lieben Grüßen,
Brigitte (Moderation)
liebe myself, das du nicht mehr hier schreiben willst. Ich hoffe das du wenigstens noch liest.
Ich wollte dir noch gestern schreiben, musste aber weg.
Mir ist auf einmal bewußt geworden um was es dir geht. Du hast ein Trauma nach der Geburt deines Sohnes. Allein das beherscht dich, deine Gefühle, deine Gedanken. Das sage ich jetzt mal so, weil es mir genauso gegangen ist nach der Geburt meines ersten Kindes.
Jahrelang war die Erinnerung ganz lebendig, ganz frisch. Ich hatte immer noch dieselben Empfindungen.
Ob du jetzt dieses Kind abtreibst oder nicht, auf dein Trauma hat es keinen Einflus, das Trauma bleibt. Und deine Entscheidung triffst du unter dem Einflus des Traumas.
Ich wünsche dir vom Herzen, das du dieses traumatische Erlebnis überwinden kannst.
Alles, alles Gute, mögest du wieder froh werden rahel
Hallo Myself,
Du gehst sehr systematisch vor. Die 1. Hürde ist genommen, es hat Dich niemand verachtet. Und nun überlegst Du wie Du anschließend mit der Abtreibung zurecht kommst.
Dies ist tatsächlich eine wichtige Frage die Du Dir da stellst. Denn es geht ja um Dich, weil
Du die einzigste Person bist, die mit Dir selber das ganze, weitere Leben zusammen bist.
Du nennst es irgendwie Schuld. Dies würde eine Instanz erfordern, der Du verantwortlich wärst- Denkst Du, dass es so eine Instanz geben könnte?
Alles Gute Tupptip