Hallo,
Ich bin sophia, 19 Jahre alt (geworden) und ich bin ungeplant schwanger geworden (8+4 ). Ich bin in der Ausbildung in der Krankenpflege im ersten lehrjahr und lebe seit 3 Monaten mit meinem Freund zusammen. Er ist 28 Jahre alt (ich weiss, der alters Unterschied ist gross ) er würde sehr gerne das Kind behalten, leider ist das bei mir anders.
Ich weiss die Entscheidung ob ich abtreibe oder nicht kann mir keiner abnehmen, dabei würde ich es mir wünschen
Ich weiss bereits seit 2 Wochen das ich schwanger bin und seit dem kann ich an nichts anderes mehr denken, aber trotzdem habe ich noch keine Lösung gefunden.
Es ist so, ich möchte im Moment kein Kind haben, in meinem Leben lief noch nie alles so gut, meine Ausbildung macht spass, meine Beziehung läuft super, ich bin Klassen beste und obwohl ich hier neu her gezogen bin, habe ich mir schon einen Freundeskreis aufgebaut. Ich war bis vor zwei Wochen noch nie so zufrieden mit meinem Leben und ich möchte nicht dass sich dass ändert, ich habe Angst. Tut mir leid dass es sich egoistisch anhört, aber es ist so...
Ausserdem habe ich Angst vor meiner Familie, besonders vor meiner Mutter, sie ist alleinerziehend gewesen mit vier Kindern und sie hat wirklich sehr viel durchgemacht! Jetzt ist sie leider praktisch ein psychisches Wrack. Sie würde durchdrehen wenn sie wissen würde dass ich schwanger bin und sie würde mich zur Abtreibung zwingen.
Andererseits tut es mir auch leid wenn ich an die Abtreibung denke, ich habe Angst dass ich es bereuen werde und ich habe Angst vor Gott da ich sehr gläubig bin. Ab und zu kommt mir der Gedanke dass es auch sehr schön sein könnte mit dem Kind, aber dann denke ich daran wie ich es meiner Mutter sagen würde und alles schöne ist wieder weg.
Ich fühle mich total hin und her gerissen, ich habe so viele Ängste! Auch weil mein Zustand nicht grade der beste ist bzw war, ich will einem kleinen Menschen nicht alles schlimme vererben was ich hatte! Ich war auch schon bei der Beratungsstelle, die Frau hat mir alle Möglichkeiten aufgezeigt und hat mir viele Ängste genommen (zB wegen der Ausbildung, finanziell etc.) und ich habe bereits den schein den ich für die Abtreibung brauche. Aber so viele Ängste sind noch da, in beide Richtungen! Arbeiten zu gehen fällt mir im Moment sehr schwer da mir ständig über ist und ich mich übergeben muss (hat zum Glück noch keine gemerkt) und ich immer müde bin. Zuhause schaffe ich auch nicht mehr, was ich vorher alles geschafft habe. Ich fühle mich einfach von allem überfordert und bin nur noch schlecht gelaunt :'(
Kann mir irgendjemand helfen?
War vielleicht schon mal jemand in so einer Situation und hat eine Entscheidung getroffen die er nicht bereut? Wenn ja, welche?
Liebe grüße
Sophia
mensch, du stehst grade so richtig unter druck... und das schon seit 2 wochen. dass du es da überhaupt schaffst, arbeiten zu gehen und dann noch so eine anspruchsvolle tätigkeit im krankenhaus – das find ich schon eine beachtliche leistung! da hast du dich ganz tapfer gehalten ich stell’ mir vor, das geht wirklich nur, wenn einem die arbeit liegt und viel freude macht – das spürt man bei dir ganz deutlich! und jetzt die überraschende schwangerschaft... also kein wunder, dass dich das erstmal total aus der bahn wirft und angst macht... die angst blockiert einen ja, man kann nicht klar denken und die gefühle schwanken total hin und her...gut, dass du hier mal alles runterschreiben kannst, was es dir grade schwer macht. dann bist du schon mal nicht mehr ganz alleine damit könntest du dir vielleicht vorstellen, dass du dich für jetzt noch jemand anderem (außer deiner mutter) anvertraust? mit deinem freund sprichst du sicher auch immer wieder, oder... jetzt kommt ja erstmal das wochenende. hast du vielleicht mal frei, damit du ein bisschen zur ruhe kommst. gib dir doch auf jeden fall noch zeit. die braucht man, um gute möglichkeiten und wege anzuschauen. du fragst auch nach erfahrungen. hier im forum kannst du ja einiges davon lesen, was anderen frauen auf der suche nach Ihren möglichkeiten hilfreich war.
liebe sophia, ich trau dir zu, dass du Deinen guten weg findest und grüß’ dich ganz, ganz ,
hanna
du hast dir ja in den zwei wochen schon sehr, sehr viele gedanken gemacht! und der schein zur abtreibung liegt auch schon bei dir daheim, um wirklich nichts zu versäumen. - verstehe, jetzt hast du einfach ungestört zeit, um es dir „in ruhe“ zu überlegen! ja, du kannst auch nach „noch mehr“ möglichkeiten suchen, als die beraterin dir aufgezeigt hat, wie du diese überraschende schwangerschaft vielleicht in dein leben einbeziehen könntest, dass es dir weiterhin so viel spaß macht und gut läuft! du könntest mit deinem partner ja mal in alle richtungen träumen....
ich find’s echt schön, dass dein freund euer würmchen (obwohl es so plötzlich kommt) gleich von anfang an, gerne behalten möchte. und dass du es dir zwischendurch auch schön vorstellen könntest! - aber da ist deine große angst, die dir das schöne gefühl gleich wieder nimmt. - wie schade.... was macht dieses angstgefühl mit dir? warum beherrscht es dich so sehr? wie könnte es denn aufhören, dass du dich davon so bestimmen lässt?
warum meinst du, dass deine mutter dich zu einer abtreibung drängen würde? wo sie selbst doch vier kindern das leben geschenkt hat! sie muss echt eine sehr starke frau sein, dass sie’s alleinerziehend geschafft hat! war bestimmt nicht leicht für sie und dass du und deine geschwister vielleicht viel mitgelitten habt, wenn es ihr nicht gut ging, kann ich mir vorstellen. sie hat sicher sehr für und mit euch gekämpft.
durch so eine dauerüberforderung, psychisch labil zu werden, ist kein wunder! belastet es dich und denkst du, deiner mama könnte es schlechter gehen, weil du jetzt schwanger bist?
ich verstehe das „schlimme“ nicht, was du befürchtest zu vererben!? magst du noch mehr davon schreiben? – also ich sehe dich als eine sehr intelligente (klassenbeste ), hübsche und fähige junge frau vor mir, die ein gutes gefühl in sich trägt, wie es sich „stimmig“ anfühlt.
was steckt noch alles in dir? was sagt dein gefühl, wenn du die ängste aussblendest?
du, ich wünsch’ dir, dass du dich jetzt am wochenende mal richtig ausschlafen kannst und es dir nicht mehr so viel übel ist.
schick’ dir ein gutes gedankenpäckchen mit ganz viel mut, kraft und liebe drin!
herzlichst,
felicia
liebe sophia,
erstmal: ich finde du bist eine ganz ganz tapfere junge frau - auch wenn jetzt grade alle möglichen ängste dein denken bestimmen!! dass du gerade so den kopf über wasser bekommen hast mit ausbildung und freund und dein leben richtig gut passt – das freut mich so sehr für dich!! dass dein freund gut älter ist als du, ist doch nicht schlecht. ich denk´ mal, dass du trotz schmerzlicher zeiten (oder grade deswegen) schon reifer bist als andere in deinem alter. vielleicht hat ihn das an dir angezogen und das überbrückt den altersabstand locker. und er hat für dich einfach schon eine gewisse männliche stärke – was dir sicher manchmal gefehlt hat.
ja, dass du als kind schon die last der mutter gespürt hast und wohl auch mitgetragen (als älteste vielleicht?), das macht den start ins eigene leben schwerer. zunächst. denn du hast schon viel ausgehalten und wohl auch oft schon angst überwunden.
ich möchte dir gern noch zwei gedanken dazu sagen:
vererben wirst du nicht das, was du hattest oder hast , sondern das was in dir steckt, was du selbst bist! und: dein kind ist wieder etwas ganz neues eigenes und eine mischung aus zweien. also: die bedeutung der vererbung ist nicht soooo groß. was sich ein mensch im leben zulegt, was er empfängt und selbst gestaltet, das ist wesentlich bedeutsamer.
das andere: warum, meinst du, würde deine mama so hart reagieren? bist du dir da sicher? oder könnte nicht ihr feines weiches herz gerade in diesem moment sichtbar werden?
es ist so schade, dass gerade der gedanke an deine mutter alle guten tipps aus der beratung verblassen lässt. wie wäre es denn, wenn ihr zusammen mit ihr sprechen würdet und sie merkt, dass du eben nicht alleine dastehst, so wie sie?
das ist ja das mütter“problem“, dass sie immer wollen, dass ihre kinder es besser haben als sie selbst – und dann können sie manchmal gar nicht fassen, dass das leben der kinder einfach wieder ganz anders verläuft als ihres. also: im grunde will sie, dass es dir gut geht! meinst du nicht?
und eins noch - dann bin ich selber zu müde zum nachdenken – schreib´dir aber gerne wieder
wenn du gläubig bist, dann musst du doch vor gott nicht angst haben. gott hilft dir doch! oder meinst du nicht?
und überhaupt – redet ihr denn zu zweit miteinander? und: was wäre dein freund denn bereit für dich und das kleine zu tun, wenn er es schon will?
gute nacht jetzt – ich hoffe, du kannst immerhin schlafen und hast nicht gerade wochenenddienst!
liebe grüße von layla
liebe sophia,
ich kann mir gut vorstellen, dass du gerade angst hast . so eine überraschende nachricht, die alles erstmal wieder durcheinanderwirbelt...mit der du gar nicht gerechnet hast... wo du dir gar noch nicht vorstellen kannst, wie das alles werden kann, werden soll... wo gerade auch erstmal das gefühl der angst überwiegt und alles andere überdeckt...
vor 2 wochen waren deine ängste sicher noch größer...aber du konntest schon mutige schritte gehen trotz der angst und zum glück erleben, dass ein paar ängste verschwunden sind... z.B. durch das beratungsgespräch...
vielleicht sind ja ein paar ängste auch schon durch deinen freund weniger geworden. kann er dir denn eine stütze sein in dieser situation? kannst du ihm von deinen ängsten erzählen? das würde ja eure vertrauensbeziehung auch nochmal stärker, inniger werden lassen.
wie lange seid ihr denn eigentlich schon zusammen?
du, ich finds gut, dass du dir zeit lässt, um eine lösung zu finden, auch wenn sich dieser schwebezustand oft sehr unangenehm anfühlt und man da am liebsten so schnell wie möglich raus will... aber gerade in dieser ungewissen zeit können noch ganz andere gefühle und gedanken dazukommen, die erstmal zeit brauchen, um zu wachsen.
vielleicht musst du auch den ängsten noch ein bisschen zeit geben, bis du sie stück für stück wegschicken kannst. es ist ja auch o.k., dass du dich gerade noch so fühlst und nicht weißt wie alles werden soll. ich finde, dass kann man sich auch vorher total schwer vorstellen. aber es gibt da auf jeden fall lösungen, ohne dass du dich und das, was dir lieb ist, dabei aufgeben müsstest, sondern sich das gute, dass du jetzt schon erkämpft und erreicht hat noch weiter festigen kann
hast du denn noch ein paar ideen, was dir gerade gegen die ängste helfen würde?
noch ein gespräch mit deinem freund?
kennst du vielleicht eine mama in deiner ausbildung, die die ausbildung auch mit baby machen kann, mit der du mal reden könntest?
du, ich drück dich und wünsche dir ganz fest ein paar zuversichtliche gedanken in deine angst hinein.
mia
wie war’s denn übers wochenende? hast du dich etwas erholen können? die arbeit im krankenhaus ist sicher sehr anstrengend und am anfang einer schwangerschaft, kann ich mir vorstellen, erst recht... ich fühle sehr mit dir! das übelkeitsgefühl ist einfach total nervig und kräfteraubend. aber ein gutes zeichen, dass mit dem baby alles bestens ist (hat meine gynäkologin mal gesagt). und es ist meistens nur am anfang so. ich wünsch’ dir echt sehr, dass es bald besser wird!
schreib’ doch, wie es dir grade geht? ich denke sehr an dich und hoffe du übereilst nichts... ein bisschen zeit hast du ja noch um dich über alle möglichkeiten die es für dich gibt, zu informieren.
oder hast du vielleicht schon diese woche termin zur abtreibung?
hoffentlich nicht!? sei achtsam mit dir!
umarmung von felicia
Hallo,
Vielen, vielen Dank für die ganzen lieben Nachrichten!
Tut mir leid dass ich erst so spät zurück schreibe, ich hatte einfach viel Stress, was mir alle meine Kräfte raubt und, nein, am Wochenende musste ich leider arbeiten deswegen habe ich mich heute krank gemeldet, weil ich im Moment einfach einen total blöden Dienstplan habe und besonders die Frühschicht fällt mir sehr schwer!
Ich möchte erstmal sagen was genau ich nicht vererben möchte, bzw. Angst habe es weiter zu geben. Es ist zum einen das körperliche, meine drei Geschwister sind immer total gesund gewesen aber mich hat es irgendwie erwischt. Da wäre einmal Neurodermitis, ich habe es so schlimm dass ich sogar zeitweise deswegen nicht mehr Leben wollte, ich habe es am ganzen Körper, auch im Gesicht und schon etliche Krankenhaus Aufenthalte und kuren deswegen gehabt, mittlerweile habe ich es mit kortison einigermaßen unter Kontrolle.
Dann wäre da das ich unter chronischer Gastritis leide und sogar schon Magen geschwüre hatte. Ausserdem ist bei mir der Verdacht auf colitis, eine Darmspiegelung habe ich immer verweigert, weil ich einfach keine Lust auf noch eine Krankheit habe (hört sich blöd an, ich weiss).
Dann kommen noch meine Nieren, ich habe seit ich 13 bin ständig blasen Entzündungen und ddaraus folgende Nieren Becken Entzündungen, meine Nieren sind zum Glück nicht vernarbt, dafür aber immer wieder verkalkt (da können sich Nieren Steine bilden) in meinem Urin werden immer irgendwelche Erreger nachgewiesen und ich habe schon so viel Antibiotika bekommen, dass ich auch darauf keine Lust mehr habe, wenn es sschlimmer wird nehme ich immer pflanzliche Mittel, ansonsten ignoriere ich immer dass ich da was habe.
Das alles ist irgendwie seit meinem 13. Lebensjahr richtig schlimm geworden.
Naja dann kommt noch das psychische, es ist so das ich leider psychisch kranke Eltern habe, mein Vater hat Schizophrenie und meine Mutter borderline, Depressionen, Angst Störungen und so weiter (ich verliere schon den Überblick) sie haben es uns auch nicht leicht gemacht. Meine eine Schwester kommt sehr nach meiner Mutter (sie hat auch so ein "glückliches" Händchen für Männer) und sie kokst und ist magersüchtig und mein Bruder ist leider Drogen und Alkohol abhängig, meine kleine Schwester ist glaube und hoffe ich die einzige die davon nix abbekommen hat, sie ist 16 . Ich selber hatte während meiner Pubertät auch starke Depressionen und habe auch zeitweise sehr harte Drogen genommen, ich hatte svv und wollte mich ein paar mal umbringen mit 14 war ich in der Psychiatrie usw. Bei mir ist alles, wirklich alles vorbei! ich muss dazu noch sagen dass wir nicht alle bei meiner Mutter aufgewachsen sind, nur meine kleinste Schwester. Wir anderen 3 waren seit dem 12.-13. Lebensjahr im Internat oder Heim.
So das war eine Kurzfassung von einigen traurigen Dingen in meinem Leben, ich möchte kein Kind in die Welt setzen, was dazu bestraft wird auch so zu werden wie ich oder wie jemand anderes aus meiner Familie.
So nun falls jemand noch Lust hat weiter zu lesen werde ich jetzt darüber informieren wie es bei mir die letzten Tage weiter ging
Ich habe mich letztens viel mit meinem Freund unterhalten, ich habe ihn von allen meinen Ängsten erzählt, und er hat mir fast alle genommen! Er ist so süß, wir sind seit einem Jahr zusammen, aber wie er in so einer Situation ist, habe ich so nicht erwartet!
Mittlerweile tendiere ich auch dazu das Kind zu behalten, wenn da meine Mutter nicht wäre.
Ich habe ihr vor zwei Tagen in Skype geschrieben (hab mich nur so getraut) das ich schwanger bin, die Reaktion war wie erwartet, "oh mein Gott, hast Du schon einen Termin für die Abtreibung? Ich mache dir einen Termin, ich gehe mit dir hin, in 30 min ist alles vorbei" als ich ihr sagte, dass ich dass nicht kann, dass ich das nicht so locker nehmen kann und Angst habe fing es richtig an. Sie schrieb mir den ganzen Tag! Das ich mein Leben kaputt machen werde, das ich zu jung bin, das ab dem Moment wo das baby da ist ich mein eigenes Leben weg schmeisse, sie sagte sogar meinem Freund wird alles zu viel werden und er würde mich verlassen, ich werde mir nichts vom Becker kaufen können weil ich Harz 4 bekommen werde und ich sollte mal überlegen was ich alles erreichen will, Urlaub, Ausbildung, mit Freundinnen was unternehmen usw, dass alles kann ich nicht mehr machen, sie sagte auch ich gib meinem Kind schlechte Gene etc. Aber, sie kann natürlich nicht verstehen warum ich Angst hatte es ihr zu sagen und es erst so spät mache.
Ein Tag später schrieb sie mir wieder wie es mir geht und dann sagte sie mir das es ihr scheisse geht weil das Leben sie fertig machen will.
Heute hat sie noch nicht geschrieben, aber dass kommt bestimmt noch.
Ich liebe meine Mutter über alles und kann sie auch verstehen, dass sie Angst um meine Zukunft hat und irgendwo hat sie leider auch recht aber andererseits Frage ich mich seit dem ob sie uns wirklich so sehr hasst, dafür das "wir Kinder ihr Leben so kaputt gemacht haben" waren wir wirklich so ein Fluch für sie? Alles was sie mir gesagt hat die letzten Tage, habe ich in meinem Leben schon sehr oft von ihr gehört, ihre Reaktion hat mich nicht überrascht, aber irgendwie hat sie mich getroffen, obwohl ich es bereits so oft von ihr gehört habe, diesmal nehme ich es persönlich.
Wäre meine Mutter nicht gewesen könnte ich mich für das Kind entscheiden. Aber sie macht mir Angst. Deswegen weiss ich wieder nicht was ich tun soll, ich hoffe sie beruhigt sich und ich wünschte mir sie wurde sich nicht mehr bei mir melden, aber natürlich wird sie das.
Ok tut mir leid für den langen Text ich musste das mal los werden.
Liebe grüße!
Sophia
hallo sophia,
gestern in der früh hatte ich dein 1. posting gelesen, was mich sehr bewegt hat. und am vormittag hast du dann nochmal richtig viel von dir und deiner geschichte erzählt. das hat mich so beeindruckt! was du im gepäck hast, wo du schon durchgegangen bist, vor allem in deiner jugendzeit, und wie du jetzt da raus bist! wie in einem neuen leben angekommen... du kannst wirklich sehr stolz auf dich sein!! wie hast du das geschafft? du musst eine ganz besonders starke junge frau sein...!
und ich freu mich richtig mit, dass du einen so lieben, verständnisvollen partner gefunden hast! wie gut, dass er dich jetzt auffängt und dir mut zuspricht für euer kind.
und dennoch kannst du dich noch nicht ganz auf dein baby einlassen – wegen deiner mutter.
ich finde es bewundernswert, wie lieb du sie hast! es könnte ja auch anders sein bei dem „erbe“.
und weißt du, am anfang der schwangerschaft ist man als werdende mutti ja ein wenig sensibler. und von daher ist es sicher ganz normal, dass dir die worte deiner mutter im moment noch viel näher gehen als vorher.
du selbst kennst sie ja am besten und hast im blick, dass sie (leider! ) ihre erkrankung mit sich herumschleppt und womöglich daher so auf deine schwangerschaft reagiert. vielleicht schafft sie es gerade einfach nicht, es anders zu sehen...
und du, du hast dein eigenes leben mit deinem partner und ihr könnt zusammenhalten und euren eigenen weg wählen.
wer weiß, vielleicht würde dein kind deiner mutter doch auch irgendwann eine portion freude und kraft für ihr leben schenken (ist es das erste enkelchen?)? so ein neues kleines kind kann doch nach einem so schweren leben auch ein echter hoffnungsschimmer sein und ein zeichen, dass das mühen nicht umsonst war...
das kam mir grad in den sinn.
ob es dir gut tun würde, wenn du deiner mutter gegenüber im moment ein wenig „offline“ gehen würdest? nicht, weil du sie ablehnst, aber einfach um dich zu schützen, damit dir das nicht so viel kraft raubt. es kommen sicherlich auch wieder andere zeiten. - wie weit wohnt ihr eigentlich auseinander, seht ihr euch oft?
bist du heute auch krankgeschrieben? und was macht die übelkeit? ich hoffe, du kannst ein wenig ausruhen und dich von deinem schatz umsorgen lassen, wenn er von der arbeit zuhause ist.
einen guten tag dir und ganz liebe grüße, bis zum nächsten wiederlesen,
von jana
hallo liebe sophia ,
ich finds echt gut, dass du gut auf dich aufpasst und heute mal zu hause geblieben bist. dein körper arbeitet ja auch gerade auf höchstleistung. und deine seele auch...
ich hab mich echt gefreut, dass du wieder geschrieben hast und hier einiges mal loswerden konntest. ich muss schon sagen, dass mich das, was du geschrieben hast, schon sehr zum nachdenken bringt.
ich mag dir einfach mal so die gedanken dazu schreiben, die mir kamen.
das mit der vererbung scheint dich ja richtig arg zu beschäftigen. aber weißt du, was das coole ist. dass inzwischen festgestellt wurde, dass sich gene auch verändern können, dass z.B. auch eine erfolgreiche therapie die gene verändert. das heißt, du würdest nicht deine anfangsgene weitervererben, sondern die „ich – konnte- das –erfolgreich-überwinden“ gene.
das kann dich doch wieder ganz neu hoffen lassen:
der weg der besserung, der weg raus zum licht, den du bereits eingeschlagen hast kann dann weitergegangen werden.
und die körperlichen sachen, die dir so sehr zu schaffen machen, könnten ja auch (zumindest teilweise) ein ausdruck davon sein, wie sehr dich dein familiäres umfeld belastet hat. hat das ein arzt schon mal angesprochen? vor allem bei so magensachen kann das ja durchaus sein, dass sich dann die seelischen konflikte „auf den magen geschlagen haben“, oder was denkst du?
und da darf dein kind ja auch von vornherein deinen freund als papa haben, der so reif, so verantwortungsvoll, so liebevoll ist und dich gerade selbst überrascht. da hast du anscheinend ein wirklich gutes gespür für den richtigen mann gehabt!
du kannst dich an seiner starken, zuversichtlichen schulter anlehnen und er kann dich ermutigen, dich mit durchtragen...
seine sätze sind wahrscheinlich gerade balsam für deine seele, oder?
und du merkst doch gerade bestimmt ganz deutlich, welche sätze liebevoll, voller leben, voller zuversicht sind und dir gut tun und welche dich stattdessen runterziehen, dir angst machen?
ich will dir einfach mut machen und lass dich von der liebe und der zuversicht von deinem freund anstecken. geb diesen sätzen eine chance! ihr seid jetzt ein ganz neues, eigenes paar. ihr dürft euer leben so gestalten, wie ihr das möchtet.
du, ich denk weiter ganz fest an dich und wünsch dir noch einen guten tag, an dem du etwas kraft schöpfen kannst und noch eine gute zeit mit deinem freund hast!
ganz liebe grüße
mia
liebe sophia ,
ich denk immer mal wieder an dich und frage mich, wie es dir wohl geht. du hast bestimmt richtig volle und ja auch anstrengende tage zu bewältigen. zur anspruchsvollen arbeit kommt noch die übelkeit und die müdigkeit dazu, die dich plagt. dein energiespeicher wird ja zusätzlich noch von deinem kleinen bauchbewohner benötigt. du leistest gerade echt viel!
kannst du dir denn zwischendrin immer wieder ruhezeiten gönnen, in denen du auftanken kannst, vielleicht mit deinem freund zusammen ?
aus solchen zeiten kann man ja dann auch immer wieder zuversicht und kraft schöpfen!
du, ich wünsch dir echt, dass sich die „zuversicht“ immer wieder wie ein mantel um dich herum legt, so dass die ängste immer weniger an dir nagen können... vor allem die, die von außen und ja vor allem von deiner mama auf dich hereinprasseln.
ich werd auf jeden fall weiter an dich denken. vielleicht magst du ja nochmal schreiben. würd mich freuen
ganz liebe grüße von
mia
hallo liebe sophia,
mensch du, dein posting von letzter woche habe ich jetzt erst gründlich gelesen und ehrlich gesagt: von DIR bin ich richtig begeistert. lass mich erklären ...
sorry erstmal, dass ich mich so lange nicht gemeldet hatte – hab´s gestern schon jemand geschrieben hier, dass ich nicht schreiben konnte. für dich wollte ich mir nochmal richtig zeit nehmen.
also jetzt: du bist an einem ganz wichtigen und eigentlich wunderbaren punkt in deinem leben. sobald eine frau selbst mutter wird, „rückt sie auf“ und überlegt natürlich: was ist das erbe? was werde ich für eine mutter? was habe ich für eine mutter?
du bist im moment an der stelle, wo du gleichzeitig kind (deiner mutter) und mutter (deines kindes) bist. das ist die herausforderung des lebens an dich und du bist im moment – das ist so anstregend – bestens dabei, deine eigene lebensgeschichte zu schreiben.
so verstehe ich das (übrigens wunderbar gefühlt und ausgedrückt!) „diesmal“.
„diesmal“ nimmst du das persönlich, was du schon tausend mal gehört hast. diesmal hörst du es mit den ohren deines kindes, dem du das jetzt schon nicht mehr sagen könntest und auch nie sagen möchtest. und du bist genau dabei, den „fluch“ (wenn es denn einer sein sollte) zu lösen! bist dabei, wieder einen schritt weiter in dein eigenes leben zu gehen.
und du bist schon viele schritte sehr sehr tapfer gegangen! du hast deine lebensgeschichte nachgezeichnet: dass mit dreizehn für dich ein gewisser einbruch kam und viele krankheiten begonnen haben, das hat vielleicht damit zu tun, dass du ins heim kamst und zwar gerade in einer zeit, wo ja sowieso viel im umbruch ist. das hast du trotz allem bestandne.
und weißt du, was ich gigantisch finde: deine drei geschwister waren immer alle gesund – du dagegen hattest immer viele mühen, körperlich und psychisch. und gerade du kannst heute schreiben: „Bei mir ist alles, wirklich alles vorbei!“ ist das nicht klasse!? in dir steckt wirklich ein ganz besonderes erbe – eines, das weit über deine mutter hinausweist! eine kraft, die mit dir in die welt gekommen ist! und diese kraft wiederum steckt schon in deinem kleinen! und die kraft deines lieben freundes. schau, auch da hast du ein gutes händchen.
will sagen: trotz nicht so guter voraussetzungen ist viel viel gutes geworden in deinem leben. und diesen roten faden solltest du jetzt auf keinen fall wegen deiner mama aus der hand geben. eher im gegenteil: für SIE kann es wirklich heilsam sein, wenn sie erlebt, wie sich vieles zum guten wendet.
ich find´s super, dass du deine mama liebst – aber liebe sie auf deine weise, nicht auf ihre! irgendwann wird sie verstehen, dass das leben sie nicht fertigmachen will, sondern dass es ein geschenk ist – trotz allem!
nach der „kurzfassung der traurigen dinge in deinem leben“ – jetzt die gute langfassung von vater-mutter-kind!?
liebe liebe grüße von layla
p.s.: kurzfassung deinen eigenen guten weg gehen, wäre doch die stärkste liebeserklärung an deine mutter - oder?