Hallo ihr Lieben!
ich bin neu hier und habe mir nun einige Beiträge in diesem Forum durch gelesen. Ich hoffe sehr dass ich hier nicht gleich verurteilt werde oder ein negativen Eindruck hinter lasse. Ich bin in der 6. Schwangerschaftswoche, bin 31 Jahre alt, habe einen Job der mir Spaß macht und mach nebenbei gerade noch eine Weiterbildung. Mit meinem Freund bin ich seit ca. 3 1/2 Jahren zusammen, ich bin sehr oft bei ihm,wohne eigentlich schon so gut wie bei ihm, jedoch habe ich imemr noch meine eigene kleine Wohnung und das habe ich nie bereut. Er hat ein Musikstudio und lebt auch dort, es ist also alles andere als "Babygerecht".
Ich habe letzte Woche 2 Tests gemacht, beide positiv und auch ein Besuch beim Arzt bestätigte die Schwangerschaft.
Mein Freund und ich sind beide sehr spontane lebensfreudige Menschen. Ich war wirklcih glücklich so wie es lief, wir sind oft weg gefahren, spontan, sind auf Festivals, wir lieben beide die Musik und Spontanität, so wenig Verpflichtungen wie möglich... Alles in allem war mein Leben die letzten JAhre alles andere als "Kindgerecht", immer ein bisschen Chaos und Abwechslung, dafür wirklich sehr glücklich und zufrieden.
Nun ja, jetzt bin ich schwanger und weiss einfach nicht was ich tun soll... Er hat gut reagiert, er sagt mir zwar ganz klar, dass er sich noch nicht bereit fühlt, dass er zwar keine 'angst hat, dennoch auch kein bisschen Freude darüber da ist. Dies zeigt ihm halt dass es falsch wäre, so hat er es ausgedrückt. Er würde zu uns stehen und da er selbst ohne Eltern aufgewachen ist und nicht mal weiss wer sein Vater ist, würde er niemals zulassen dass sein Kind ohne Vater aufwächst.
Es hat sehr lange gedauert bis auch ich Liebe von ihm zu spüren bekommen habe, da er sich damit sehr schwer tut. Mittlerweile läuft alles super gut und schön.
Nun ändert sich alles, ich weiss nicht ob ich das Kind behalten soll, es macht mir große Angst, da auch ich keine Freude darüber verspüre, ich weiss das ich immer Kinder wollte, nur fühle ich mich jetzt, so unerwartet und plötzlich nicht in Lage alles zu ändern an und in meinem Leben! Nichts wird mehr so sein wie es mal war für mich war aber alles gut, ich war glücklich so wie es war!
Die Verzweiflung und Ängste lassen keinen Platz für Freude oder ein Gefühl von Glück in mir... Ich bin im besten Alter, bin in einer glücklichen Beziehung, es ist passiert obwohl es ohnehin sehr schwierig ist für mich schwanger zu werden, aufgrund einer hormonellen Krankheit, nicht unmöglich, aber eben schwierig.
Ich sollte es eigenltich als Glück und Geschenk ansehen, und trotzdem hab ich Gedanken über eine Abtreibung. Mein ganzes Leben ändert sich und ich fühle mich nicht in der Lage dazu, bekomme Panik bei dem Gedanken an all die Veränderung.
Ich habe so furchtbare Angst vor der Zunkunft. Es müsste doch zumindest ein bisschen Freude da sein, das Verunsichert mich alles so.
Liebste Grüße
Angie
Hallo Angie,
Du musst Dir keine Gedanken machen, wie Du hier ankommst. Ich glaube, Du möchtest Dich einfach ein wenig fallenlassen können. Das gerne.
Ich finde es gut, wie Du Deine Unsicherheit beschreiben kannst. Weißt Du, Unsicherheit ist normal, wenn so eine Veränderung im Leben kommt. Auch wenn diese Veränderung jetzt angemessen ist (alters- und "liebesmäßig" ) und Du es als Glück und Geschenk verstehst - das Gefühl geht erstmal in eine andere Richtung.
Diese Verunsicherung kennt glaub´jede Frau. Selbst wenn sie sich das Kind gewünscht hat.
Was ich auch gut finde: dass Du die besondere Lage von Deinem Freund berücksichtigen kannst, ihn verstehst und dadurch auch geduldiger bist mit ihm und warten kannst, bis er seine Liebe zum Ausdruck bringt.
Und auch er zieht eine gute Konsequenzs aus seiner Kindheit: Er will als Vater bei seinem Kind sein.
Weißt Du, das genügt zunächst. Alles Weitere kommt und entwickelt sich. Auch die Freude. Sie hat jetzt noch nicht so den Platz. Weil Du noch nicht siehst, wie alles werden kann und auch noch keine schönen Vorstellungen davon hast. Aber doch ein ganz kleines Ja.
Von diesem ganz kleinen neugierigen Ja aus guckst Du jetzt mal bisschen in die Welt mit Kindern. Es ist eine schöne Welt und Dein Leben verändert sich und wird - schöner.
Manches bleibt zurück - kann aber irgendwann auch wieder aufgenommen werden. Manches brauchst und willst Du vielleicht auch langfristig gar nicht mehr.
Geh´und geht das gemeinsam jetzt im Einzelnen durch: Wie könnte das werden? Und das? Was stellt Ihr Euch schön vor? Was macht Euch ganz konkret Angst? All die (Aldi ) Veränderungen - das sind eben zu viele auf einmal. Aber einzeln. Da kannst Du sie bewältigen. Manche gleich und leicht. Andere brauchen Zeit und andere Menschen helfen Dir drauf. Und manche Ängste und Unsicherheiten bleiben. Das gehört zum Elternsein. Das weißt immerhin Du von Deinen Eltern.
Und auf der anderen Seite wachsen eben schöne Vorstellungen. Du schaust mal anderen zu, was sie mit ihren Kindenr machen - und wie sie es machen. Wie Du es gerne machen würdest.
Dann schrumpfen die Befürchtungen.
So verändert sich Dein Leben, aber es ist Wachstum.
Hilft Dir das ein bisschen? Für den Anfang?
Schreib´ einfach wieder!
Jeder Tag bringt jetzt neue Gedanken. Und jeder Gedanke ist wichtig!
Die Angst am Anfang ist normal. Und spricht nicht gegen das Kind. Es ist eher eine Vorbereitung: Achtung! Jetzt kommt was! - Und so ist es ja.
Liebe Grüße von Layla
Liebe Layla,
ich danke dir von ganzem Herzen für deine soo liebevollen und genau "richtigen" Worte. Es laufen gerade viele dicke Tränen über meine Wangen, mich berühren deine Worte sehr und sehr vieles bringt mich auf eine andere Art zum Nachdenken, als ich es bisher getan habe. Ich bin zu Tränen gerührt über deine verständnisvolle Art und Weise, auch wenn man sich rein garnicht kennt, deine Worte bewegen sehr viel in mir. Ich danke dir von Herzen! Werde mir jedes Wort zu Herzen nehmen und befolgen. Es hilft mir sehr!
Ich denke wirklich, das schlimmste sind all diese Veränderungen, die Gedanken an diese und die Angst für dem Ungewissen. Es war so unerwartet und das Thema Kinder war bisher sooo weit weg. Ich fühle mich wie gelähmt, kann keinen klaren Gedanken fassen und muss dennoch die schwerste Entscheidung für mein Leben treffen, egal wie, nichts ist mehr so wie es mal war und ich fühle mich so unglücklich.
Jeden Morgen wache ich auf, hoffe und wünsche mir nichts sehnlicher als dass ich ganz klar fühle und mir mein Bewusstsein sagt was ich tun soll, wohin meine Tendenz geht, aber es kommt nicht, mit jedem Tag fühle ich mehr Unsicherheit.
Ich weiss nicht ob ich eine Abtreibung übers Herz bringen würde, dennoch fehlt das Gefühl von Freude für und über das Kind!
Liebe Grüße und ein von Herzen kommendes DANKE!
Angie
Hallo Angie,
du, das freut mich, dass es gerade so gepasst hat, was ich dir geschrieben habe. Wollte Dir deshalb auch gleich nochmal schreiben.
Dass Tränen kullern – hm – man will ja niemand zum Weinen bringen. Aber ich glaube, es waren einfach auch Tränen, die erleichtern. Du darfst weinen. Es geht ja schon eine bestimmte Zeit zuende. Und es ist Ungewissheit da, die auszuhalten ist. Das ist nicht leicht. Weinen hilft manchmal. Ist vielleicht auch eine „Arbeit“, die man wirklich „tun muss“. Ich hoffe, du spürst ein wenig die Erleichterung ....
Du kennst sicher auch das Durchatmen nach den Tränen und dass man dann anders aufblicken kann, sich stärker fühlt. – Und das darf immer wieder mal sein in der nächsten Zeit. Ein bisschen ein Auf und Ab. Zumal die Hormonumstellung einen auch beutelt.
Ich habe nochmal dein erste Nachricht gelesen: ihr seid spontane lebensfrohe Menschen. Daher erkennst du dich im Moment auch nicht wieder, oder? Und auch findest du vielleicht komisch: dass du ja Kinder wolltest. Und jetzt doch überhaupt nicht. Bzw. nur siehst, was dir schwerfallen würde. – Habt ihr beide in den letzten Jahren mal darüber geredet, wie ihr euch das mit Kind(ern) vorstellt? Oder eher das Thema ausgeklammert.
Wie sich eure Beziehung entwickelt hat, finde ich wie ein Vorbild, wie einen vorangegangen Weg für die Schritte, die jetzt kämen. Es dauert ein bisschen, bis man das spürt, was man gerne spürt. So ist es euch zu zweit gegangen.
In deinen eigenen Worten lautet es so: "Es hat sehr lange gedauert bis auch ich Liebe von ihm zu spüren bekommen habe, da er sich damit sehr schwer tut. Mittlerweile läuft alles super gut und schön." – So könntest du es in einem Jahr vielleicht über die jetzige Zeit schreiben. Man spürt nicht sofort etwas für das Kind. Es ist ja fremd.
Immerhin: Zu deinem Lebensalter passt es. Auch zum Stand eurer Beziehung (eben, alters- und liebesgemäß). Du hast sicher schon die eine oder andere Umstellung in deinem Leben durchlebt und kennst es von da auch, wie es einem anfangs geht. Du kennst dich selbst in Veränderungen. Wie es dir gelingt.
Mir hilft manchmal ein Satz: Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. – Also: auch wenn es sich jetzt nicht super anfühlt – es geschieht eine Entwicklung im Leben. Eine gute. Und du wirst sie bestehen! Metamorphose kann man sagen. Oder Reife. Es geht nur durch „blöde“ Zeiten, also durch etwas, was von außen auf einen zukommt, was man nicht von vornherein im Griff hat. Nur so gewinnt man den Preis.
Das Leben bleibt nicht stehen und eine gute Zeit, wie ihr sie gerade habt, lässt sich nicht konservieren, der beste Moment lässt sich nicht anhalten. Stell´ dir vor: in zehn Jahren möchtest du das, was du jetzt durchlebst, vielleicht doch geschafft haben. Dann kannst du deinem Kind schon ganz locker im Stehen den Arm um die Schulter legen. Mächtig stolz, mit einem vollen Herzen von Erlebnissen und wunderbaren Bildern.
Habt ihr Freunde oder Bekannte mit Kindern?
Ganz liebe Abendgrüße von Layla – bist du heute bei deinem Freund?
Liebe angel_84,
ich hab gerade Deinen Beitrag gelesen und hab mich gleich zu Anfang gefragt: Warum um alles in der Welt solltest Du denn bei uns einen schlechten Eindruck hinterlassen?
Ich hab dann ein bisschen weitergelesen und mich gefragt, was denn an Deiner Situation - ich sag jetzt mal so - so verwerflich sein könnte. Ehrlich gesagt rührt mich das, was Du schreibst, einfach nur total an! Du schreibst, dass Du Dich so gerne freuen würdest, weil Du findest, dass man sich freuen sollte, aber es "klappt" irgendwie nicht! Uff... setzt das nicht irgendwie unter Druck? Wenn Du jetzt die ganze Zeit auf diese Freude wartest, kommt sie dann nicht vielleicht erst recht nicht? Man sagt doch irgendwie so, Glück ist wie ein Schmetterling , der sich auf Deine Hand setzt. Kommt einfach so.
Ich würd' es Dir ja auch so wünschen, dass Du Dich freuen kannst. Aber Vorwürfe oder Verurteilen, weil es Dir gerade so geht, wie es Dir geht - das steht niemandem zu und ich glaube, das solltest Du Dir auch selber nicht antun.
Mir ist noch was aufgefallen. Du hast zuerst geschrieben, dass Dein Freund sagte, es sei bei ihm keine Freude da. "Kein bisschen." Dann erst hast Du dasselbe über Dich geschrieben. Kann es sein, dass diese nicht-Freude ansteckend ist? Oder viel mehr: Eigentlich müsste ja die Freude ansteckend sein, aber irgendwie kommt bei keinem von euch die Initialzündung?!
Vielleicht ist das jetzt von mir viel zu einfach gedacht, aber eigentlich ist es doch logisch, dass die Initialzündung bei Dir sein darf und eure gemeinsame Freude von Dir ausgehen darf. Ich mein - es ist ja in DEINEM Bauch. DU bist diejenige, die langsam die Veränderungen spürt, die körperlichen, und auch wenn die vielleicht nicht immer so angenehm sind, ist das nicht total aufregend?! Ich meine: Jeden Tag erlebt man nur einmal! Und das gilt doch jetzt gleich doppelt!
Blockiert es Dich, dass er gleich gesagt hat, dass er keine Freude spürt, und daraus den Schluss zieht, dass es falsch sei?
Ich versteh total, dass Dir seine Reaktion viel bedeutet. Das ist auch richtig! Hey, immerhin ist er der dazugehörige Vater!
Aber vielleicht ist er auch darauf angewiesen, dass Du ihm den Weg dahin zeigst. Ich mein, ER ist ja nicht schwanger. Wie soll er da so schnell auf jubelnder Papa schalten, wenn euer Baby grad mal ein Pünktchen ist, noch dazu in einem für ihn unereichbaren eigenen Universum?
Bitte versteh mich nicht falsch, ich will Dir keine Vorschriften oder, noch schlimmer, Vorwürfe machen. Ich will Dich einfach nur ermutigen und sinniere vor mich hin, wo der Knoten platzen müsste, damit die ganze Situation sich für Dich einfach anders anfühlt. Denn das ist es doch, was Du Dir wünschst, versteh ich Dich richtig?
Probiers doch einfach mal aus. Freu Dich! Oder sag einfach allen Leuten, dass Du Dich freust! Oder kauf schonmal den ersten Strampler, was weiß ich... mach irgendwas, was Freude symbolisiert. Feier Deine Schwangerschaft! Und schau, ob das nicht irgendeinen Widerhall in Deinem findet.
Es würde mich sehr interessieren, was Du zu diesen Gedanken meinst und ob ich damit ein bisschen richtig getippt habe...
Zum Schluss noch eine feste
Deine Schmetterling123
wie geht es Dir heute? Magst du mal wieder schreiben? Du hast so "hungrig" gewirkt .... Ich hoffe, du findest "Futter"
Ja, wo soll die Freude herkommen? Wie soll sie anfangen? Bei wem? Ist eigentlich ganz egal. Durch Anstrengen kommt sie nicht. Durch Beobachten auch nicht. Durch Warten? - Jedenfalls: Nicht verschließen, wenn sie - zaghaft - kommt.
Ihr beide geht wichtige Schritte gerade. Das ist in einer Beziehung wichtig: Wie gelingt die "emotionale Versorgung". Wer "füttert" wann wen?
Dein Freund ist nicht gerade überversorgt aus seiner Kindheit, hat aber doch bekommen und kann geben. Du bist geduldig in deinem Wesen (so wie du dich in deinen Worten sehen lässt). Was macht dich sonst satt und froh?
Mit einem Kind kommt noch ein kleiner "Hungriger" ins Spiel.
Ist es das, was Euch, Dich, ihn bremst?
Wie geht es Euch jetzt in dieser neuen Situation miteinander?
Ich schicke Dir liebe Grüße, vielleicht für dich ein Zeichen, dass Menschen einander etwas geben können. Dass immer das da ist und kommt, was man gerade braucht...
Layla
Hallo ihr Lieben!
Es sind ja nun einige Tage vergangen und ich hatte so viel zu tun, dass ich erst jetzt dazu komme zu antworten. Es geht mir ein wenig besser, es hat mir sehr geholfen mit meiner Schwester und Mama viel zu reden und langsam kommt auch täglich immer mal wieder ein kleiner Schimmer von Freude durch. Ich will mein Baby bekommen, ich weiss dass ich noch viele Hürden zu bewältigen habe und es mit Sicherheit kein einfacher Weg wird. Meine größte Angst ist vor all den Veränderungen. Davor, dass sich mein Leben einfach komplett ändern wird und nichts mehr so ist wie es mal war. Und ich war glücklich, so wie es war! Ich habe Angst vor der Ungewissheit. Ich denke aber, das ist nichts aussergewöhnliches und da es ja absolut garnicht geplant und auch erstmal nicht gewollt war, sind auch all die Ängste "normal".
Mein Freund weiss noch nicht dass ich das Kind bekommen will, ich denke er erahnt es, will es aber noch nciht wirklich wahr haben. Ich würde so gerne langsam anfangen Freude mit ihm zu teilen, jedoch weiss ich, er braucht noch viel mehr Zeit und ich will ihn nicht drängen. Oder sollte ich ihm vielleicht ganz klar sagen dass ich es will, dass ich mich freuen will und ihm somit den Anstoß zur Freude geben?? Er ist kein Mensch der gerne und oft über Gefühle redet, er macht alles mit sich aus und deshalb denke ich, gebe ich ihm noch Zeit bis er auf mich zu kommt! Da ich jetzt in der 8. Woche bin denke ich, kann ich ihm die 3-4 Wochen noch geben, dann muss er sich damit anfinden und auch mit dem Gedanken befassen und ich hoffe von ganzem Herzen dass er sich auch öffnet und Freude bereits ist zuzulassen! Wie fühlen sich Männer bei diesen Gedanken, wie war es denn bei euch und euren Männern? Was kann ich tun um ihm dabei zu helfen das Positive zu sehen und sich zu freuen, zumindest ein kleines Stück weit. Das würde mir sooo sehr helfen!
Ich danke euch von ganzem Herzen für all die lieben Worte! Werde euch auf dem laufenden halten!
Eure Angie
... hatte ich dir grade geschrieben und beim Senden verschwand die Nachricht.
Was ich aber unbedingt noch sagen will heute:
Ich freue mich sehr, dass du geschrieben hast - das andere hoffe ich morgen wieder in meinen Gedanken zu finden. Echt schade ... mir ist so viel Schönes eingefallen für dich.
Jetzt bin ich aber zu müde für eine Rekonstruktion
Ich wünsche dir eine gute Nacht - wachsende Ruhe über allem.
Layla
Liebe Angie,
nun im Wachzustand
Ich weiß schon noch, was ich dir schreiben wollte oder geschrieben hatte. Es kommt mir gleich wieder aus deinen Worten entgegen.
Du gehst gut mit dir um und gut mit deinem Freund!
Mit dir – du kennst und benennst deine Ängste und Sorgen und „gehst mit ihnen um“ (nicht sie mit dir ). Das klingt wirklich sehr achtsam und besonnen. Du „arbeitest“. In einer guten Weise. Im Gespräch mit deiner Mutter und Schwester. Ja, man „kriecht“ gerne ein wenig zurück ins Nest, wo alles mit einem selbst angefangen hat. Gut, dass du das hast und dich da heute auch wohlfühlst. Das „Ergebnis eurer Arbeit“ ist dieser wirklich hilfreiche und ausgewogene Satz von dir:
Ich denke aber, das ist nichts aussergewöhnliches und da es ja absolut garnicht geplant und auch erstmal nicht gewollt war, sind auch all die Ängste "normal".
Und auch den Umgang mit deinem Freund, mit seinen Gefühlen, bzw. den eher fehlenden oder jedenfalls nicht so erzählten Gefühlen, finde ich sehr besonnen. Ja, reif, möchte ich sagen. Weißt du, viele Männer fühlen sich von ihren Frauen gedrängt in Gefühlsdingen. Du gehst in seinem Tempo und überforderst ihn nicht. Möchtest ihn nicht drängen. Das ist eine große Leistung, weil du dich ja anlehnen möchtest und in deinem Gefühl eher getragen sein möchtest. Es würde dir so helfen, dich zu freuen, wenn er es würde. Und dass du darauf noch ein bisschen verzichten kannst oder es dir jedenfalls fest vornimmst, dafür hast du meine ganze Anerkennung! Und damit habt ihr auch gute Aussicht auf eine bleibende Beziehung, weil du dich nicht gefühlsmäßig von deinem Freund abhängig machst. Guck´ mal, wo es bei anderen Paaren knirscht. Es hat oft damit zu tun, dass der eine vom anderen gute Gefühle erwartet.
Es ist so wichtig, mit sich allein zufrieden sein zu können, auch wenn man ein Paar ist. Das wird leicht vergessen.
Es wird dir auch für die Erziehung helfen, wenn du die Freude deines Kindes nicht für deine eigene Freude brauchst. Klar – lacht es dich an und wenn du es froh machen kannst, brauchst du nichts mehr sonst auf der Welt. Aber oft ist es natürlich nicht so. Es schreit. Meistens gar nicht wegen uns. Oder man muss dem Kind Grenzen beibringen, dann schreit es, bzw. beschwert sich später in lauten Worten und ist zerknirscht – dann schon wegen uns. Da braucht man die innere Unabhängigkeit, damit man nicht dem Kind zu Füßen liegt. Denn dann kann man genaugenommen auch nicht mehr gut für es sorgen. – Oh, jetzt habe ich weit ausgeholt. Aber sicher denkst du auch schon weiter ....
Weißt du, ich selbst wünschte, ich wäre manchmal unabhängiger von den Gefühlen anderer und könnte mehr warten, bis die Gefühle meiner Liebsten nachkommen. Jeder Mensch ist da anders und hat seine eigene "Gefühlssprache".
Du bist auf einem guten Weg! Gib deinem Freund einfach Anteil an deiner kleinen zaghaften Freude, wenn sie bei dir kommt.
Ein Vater möchte sein Kind sehen und auf den Arm nehmen. So richtig. Handfest. Vielleicht glaubt er es erst dann. Dann jedenfalls sind die Papas hingerissen. Sie erleben sich während Schwangerschaft und Geburt oft ohnmächtig und stehen wie neben dem ganzen Geschehen, wenn die Frau schwanger ist und so großartige Dinge erlebt und leistet, die er als Mann gar nicht kann. Du erlebst das Kind einfach von Anfang an. Du nimmst ihn mit. Es wird bestimmt gut.
Einen guten Tag dir!
Liebe Grüße von Layla – unbekannterweise auch an deine Mutter und Schwester, die mit dir ein Nest in deiner Seele bauen.
Liebe Angie,
was macht die Zeit? Was macht die Freude?
Was macht die Freude mit der Zeit?
Ich wollte Dir einfach mal wieder schreiben - ist ja schon eine ganze Woche her, seit wir hin und her geschrieben haben. Vielleicht hast Du am Wochenende mal wieder eine Nische, um zu lesen.
Oder Du hast einfach gar nicht das Bedürfnis danach, weil die "Wirklichkeit" Dich hat und braucht?
Du hast ja viel zu tun, hast Du geschrieben.
Aber falls Du mal wieder hier bist - ich denke an Dich und wünsche Dir ein gutes Mitwachsen, innerlich. Dass die gefürchteten Veränderungen auch ihre guten Seiten für Dich zeigen.
Es ist ein Umbau im Leben. Eine Metamorphose.
Ich wünsch´ Dir das gute Tempo, so weit Du es eben selbst bestimmen kannst.
Deine Sorgfalt mit Deinem Freund, ihn in seinem Tempo mitkommen lassen, beeindruckt mich. Das muss ich Dir einfach jedes Mal sagen.
Es ist eine sehr schöne Seite, wenn eine Frau ihren Mann nicht schiebt und drängt .... gerade in Gefühlsdingen.
Gutes Wochenende Dir und Euch zusammen!!
Goldene Oktobersonne und das Gefühl von "beschenkt sein". Staunen, dass etwas ist, was man nicht "gemacht" hat.- Da schlüpft dann die Freude mit rein.
Wünsch´ ich Dir!
Layla
P.S.: Erzählen darfst Du mir natürlich - einfach wie´s Dir geht, alles mögliche. Hab jetzt gar nicht ausdrücklich gefragt. Aber klar bin ich gespannt ....