Gefühlt verbringe ich gerade Stunden auf dieser Seite.
Lese alle möglichen Beiträge durch und finde mich in keinem wieder.
Ich lebe in einer glücklichen Beziehung, bin 30 Jahre alt - und "in der Blüte des Lebens". Mein Freund wünscht sich seit Jahren ein Kind und hat mich überredet endlich mit der Verhütung aufzuhören.
Ich dachte ich kenne meinen Zyklus. Ich war mir SO sicher, dass ich aufgrund des Stresses der die letzten Wochen so heftig war durch meine Selbstständigkeit, überfällig war. Gemeinsam haben wir dann den Test gemacht und BÄM - positiv. Also 1 Monat ohne Verhütung und danach gleich eingeschlagen.
Für meinen Freund waren das so Happy News und mein erster Gedanke war "Ich bin noch viel zu jung" und "Warum ich? Warum nicht meine zwei Freundinnen, die sich SO sehnlichst ein Kind wünschen?"
Ich bin nun in der 8 SSW - hatte letzte Woche den 1. Termin wo mir der FA gesagt hat, er kann noch nicht bestätigen ob es eine intakte SS ist - gestern dann die Bestätigung - der Zellhaufen ist gewachsen und man sah den Herzschlag am Ultraschall. Ich hatte mein Pokerface auf, hab ehrlich gesagt nicht wirklich was bewusstes gefühlt - denn eigentlich hatte ich mir drei Tage zuvor, eben für den Tag wo ich den FA Termin hatte, schon einen Termin für einen medikamentösen Abbruch ausgemacht.
Da ich aber am Tag vorm Termin mit Panikattacke aufgewacht bin - weil ja, ich habs meinem Freund nicht erzählt, obwohl wir ansonsten wirklich sehr ehrlich zu einander sind - hab ich den Termin abgesagt und gehofft, dass der FA dann einfach sagt, dass das Herz nicht schlägt oder dass es eine intakte SS ist.
"Blöd" gelaufen, denn das Schicksal stellt mich auf die Probe. Ich muss eine bewusste Entscheidung treffen obwohl ich mir gewünscht hätte, dass mir diese Entscheidung doch bitte abgenommen werden sollte. Ich hoffte wirklich auf einen natürlichen Abgang und ja ich weiß, auch in der 8-10 SSW kann das passieren, aber sich darauf zu verlassen? Heikel!
Natürlich habe ich viel recherchiert und man muss ehrlich sagen, dass hier hauptsächlich negative Threads sind zum Thema Abbruch und das stimmt einen schon sehr traurig.
Denn eigentlich wäre es bei mir eine bewusste Entscheidung für MICH, denn ich finde es ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt. Ja, nächstes Jahr im Sommer/Herbst schwanger werden und dann 2025 mit knapp 32 Jahren Mama werden, das würde gut klingen für mich.
Als selbstständige, die sich gerade das 1. Jahr volle Selbstständigkeit aufgebaut hat, würde es mich einfach wieder zurück katapultieren. Auch weiß ich, wie zeitintensiv ein Kind ist, und ja ich liebe Kinder, aber bin ich wirklich schon bereit mein Leben dafür hinten anzustellen?
Gerade ich, People Pleaser schlecht hin, die sich selbst an dritte/vierte Stelle setzt und immer schaut zuerst die anderen glücklich zu machen - es macht mir so große Angst, dass ich unglücklich werde und dieser Seele noch nicht gerecht werden kann.
Ich habe mir online vorhin einen Termin für nächsten MO 17 Uhr ausgemacht für einen medikamentösen Abbruch, denn der geht in Ö nur bis zur 9 Woche. Wieder völlig selbstbewusst und klar. Aber .. da ist irgendwo in mir drin ein aber. Und ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich es WIEDER heimlich mache ohne meinem Freund in meine Gedanken-Achterbahnfahrt einzuladen oder weil ich Angst habe, es danach zu bereuen?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen mit meinem Freund darüber zu sprechen, denn er würde es persönlich nehmen, obwohl ich ihn abgöttisch liebe und unbedingt ein Kind mit ihm haben möchte.
Aber eben noch nicht jetzt.. also halt nächsten Sommer schon mit Kind zu sein, denn meine Selbstständigkeit würde massiv darunter leiden.
Ich bin mir sicher, wenn ich angestellt wäre, wäre dieser innere Dialog nicht so, aber in mir sträubt sich so viel, weil ich das Gefühl habe, alles was ich mir so hart aufgebaut habe, dann für längere Zeit zu pausieren zu müssen und dadurch wichtige Aufträge zu verlieren.
Dann ist auch noch das diese Woche passiert - wo ich mich echt frage ist es Schicksal? Ich habe vor drei Tagen eine Kundin getroffen, die mir erzählte dass sie in der 6 ssw ist und ihren Freund mit der freudigen Nachricht bald überrascht wenn er aus dem Ausland zurück ist. Irgendwie kamen mir die Emotionen hoch und ich erzählte ihr, dass ich auch schwanger wäre, es bis auf meinen Freund keiner wisse, aber ich mich einfach nicht freuen kann. Sie erzählte mir dann von einer Freundin von ihr, die vor Jahren einen MA hatte, weil sie auch empfand, dass es der falsche Zeitpunkt war, obwohl sie in einer tollen Beziehung war, es ihrem Freund verschwieg und als Fehlgeburt deklarierte und dann aber 1 Jahr später mit einem Wunschkind schwanger und glücklich war. Das Kind ist nun schon ein paar Jahre alt, ihr Freund weiß nichts von dem Abbruch und sie wird es mit ins Grab nehmen.
Genau an das dachte ich auch, es so zu machen, eben weil ich Angst habe, dass es mein Freund persönlich nimmt und die Beziehung daran zerbricht, was ich auf keinen Fall wollen würde. Aber irgendwie hab ich sowohl vorm Abbruch als auch vorm schwanger sein & Kind bekommen richtige Angst.
Ich weiß nicht was ich tun soll und gefühlt läuft mir die Zeit weg. Denn mit Ende Dezember verabschieden wir uns für 5 Wochen ins Ausland auf Entdeckungsreise, der FA meinte einen Tag vor der Abreise würde ich frühzeitig den MKP bekommen und naja - ich lebe jetzt schon die ärgsten Stimmungsschwankungen, habe gefühlt NULL Energie und Verstopfung sowie Brustschmerzen. Wie soll das denn weitergehen? Kann ich die Reise genießen? Was ist wenn unterwegs was passiert in einem fremden Land?
Der Gedanke, dass alle anderen immer von tollen Erfahrungen erzählen, macht mich fertig, weil ich das nicht habe und in mir drinn so viel Abwehrhaltung ist, dass ich nicht weiß ob das je kommen würde, wenn ich jetzt schon den 2 Termin für einen MA ausgemacht habe?
Bereue ich es, es heimlich zu tun?
Bereue ich es, es ungewollt zu behalten und mich selbst hinten anzustellen?
Bereue ich es, mit ihm offen über diese Gefühle zu sprechen, wenn er mich und meine Lage, meine Gefühle und Emotionen nicht versteht und dann beleidigt oder sauer ist?
Ich bin mir wirklich unsicher. Bin ab morgen bis MO wieder bei meinem Freund, danach wieder beruflich unterwegs und hätte es da untergebracht. Hatte weder ein Gespräch mit meiner Mama, meinen Schwestern die auch schon Kids haben, oder Freundinnen aus dem Inner Circle. Was mir glaub ich auch sehr fehlt, denn ich bin ansonsten ein Strahle-Froh und jemand der gerne und intensiv mit dem inner Circle spricht.
Nur 1 Freundin weiß davon und sie ist einfach da, was natürlich super ist, aber mir iwie die Entscheidung auch nicht abnimmt.
Sorry für so viel Text, aber ich musste das loswerden. Vielleicht habt ihr ja Gedanken dazu?
LG, Lu
Hallo Lu, du hast viel geschrieben. Da bekommt man als Leser auch gleich viele Gedanken dazu. Ich will dir mal ein paar schreiben. Dass du dich in keinem Beitrag findest – ein gutes Zeichen: du bist ein ganz eigener Mensch! Sich aus der kinderlosen Zeit verabschieden ist ein großer Schritt und bringt viele Fragen und Unsicherheiten mit sich. Das mit dem inner circle ist dieser Situation besonders wichtig. Du würdest da vielleicht mehr Verständnis finden als du denkst. Aber vielleicht auch zu viel Begeisterung, die dich „platt“ machen würde. Ähnlich wie die die tollen Erfahrungen. Das ist wirklich heikel. Denn natürlich soll man seine Freude teilen können. Aber es ist nicht alles eitel Sonnenschein. Und jeder Frau gefällt was anderes oder fällt was anderes schwer. Da aufrichtig sein und aufrichtig sein können, ist etwas Besonderes. Das mit den zwei Freundinnen, die sich ein Kind wünschen und nicht bekommen – da ist es z.B. auch schwer mit dem Verständnis. Es „funktioniert“ nicht immer so, wie man es möchte. Also Schicksal ist immer dabei. Und jede Frau, jedes Paar hat ein anderes „Päckchen“. Wenn einem das bewusst ist, kann man sich auch wieder liebevoll beistehen. Deine Selbständigkeit ist ein wichtiger Grund, weil du damit ganz deine eigenen Ziele verfolgst. (Und nicht die der anderen. ;-)) Du hast dir damit schon ein super „Polster“ zugelegt, was Lebensleistung angeht. Und hast damit eine große Freiheit, was die Vereinbarkeit mit Kind angeht. Viele Frauen gehen solche Schritte erst nach der intensiven Kinderzeit. Hast du´s schon mal so rum betrachtet? Aufträge gehen natürlich flöten. Dafür eben ein Kind. Das wird wohl zu jedem Zeitpunkt so oder zumindest so ähnlich sein. Die, die immer lacht – und jetzt gerade ist dir nicht nach lachen. Vielleicht ist das das Schwerste für dich. Dass du dich selbst grade nicht wieder erkennst. Und dass du vor anderen nicht so dein Gesicht wahren kannst. Oder es nicht könntest, wenn du offen reden würdest. Ich mag einen Satz sehr, weil er innerlich frei macht: „Was ist, darf sein. Was sein darf, verändert sich.“ Das lässt durchatmen: Ja, so ist es jetzt. So geht es mir. Ja, o.k. – und dann sehe ich weiter. Den einen nächsten Schritt. Und dann sehe ich wieder, wie es mir geht. Und dann sage ich wieder: o.keeey – und was ist jetzt? So langsam und behutsam fällt es dir vielleicht leichter, deinen Weg zu finden. Schritt für Schritt. Du musst ja nicht alles auf einmal lösen. Potential, dein Leben zu gestalten, hast du auf jeden Fall! Das wirst du auch mit Kind gut hinbekommen. Jetzt oder später. „bin ich wirklich schon bereit“ – das kannst nur du beantworten. Und dann in Kauf nehmen, was du stattdessen auf dich nehmen müsstest (den Abbruch selbst und wie du mit deinem Freund kommunizierst oder eben nicht). Von Schwangerschaftsbeschwerden, also körperlichen, schreibst du nichts. Wenn du nichts in die Richtung hast – kannst du sehr froh sein! Das wäre zusätzlich schwer zu allen Gedanken, die du dir machst. Das mit eurer Entdeckungsreise finde ich stark! Wie schön, dass diese Gelegenheit habt! Sind denn "gefährliche" Länder dabei, weil du dir Sorgen machst? Soweit mal meine Gedanken zu deinen. Und dann bin ich gespannt, was du weiter bewegst. Liebe Grüße von Layla
Hallo, Die-immer-lacht, es ist gut, dass Du hier alles los werden kannst, denn es geht um Deine persönliche Lebensgestaltung. Und dazu ist das Forum ja da. Und es ist umso wichtiger, weil Du Dich Deinem inneren Circle nicht anvertrauen kannst. So kann auf Deine Situation Licht von verschiedenen Positionen fallen, dadurch wird es heller und hofentlich durchsichtiger. Toll, Freunde muss man haben, dann ist man auch in schweren Situationen nicht alleine. Das ist mehr wert als alles Gold. Es ärgert Dich, dass sie Dir die Entscheidung nicht abnimmt. Aber sie erhält Dir dadurch Deine Würde. Sie macht Dich nicht auch noch zum People Pleaser. Wie geht es Dir mit der Rolle als People-Pleaser? Du hattest eine Panikattacke, weil Du es heimlich ohne Deinen Freund machen wolltest. Wie würde es Dir in Zukunft gehen, vor ihm auch alle wahren Gedanken und Gefühle verdeckt zu halten, um die verdeckte Karte nicht aufdecken zu müssen? Du stellst Dir viele wichtige Fragen,, diesen spüre weiter nach. Du sitzt zwischen den Stühlen Kind/Selbständigkeit/Reise. Setze Dich doch gedanklich mal einige Zeit, auf jeden von diesen Stühlen. Auf welchem Stuhl geht es Dir langfristig am besten? Welcher Stuhl gibt Dir den meisten Sinn, die meiste Erfüllung? Wo siehst Du die Chance 2 Stühle aufeinanderstellen zu können.Denn wenn Du auf einem Stuhl Sinn und Erfüllung findest, dann hast Du die Garantie dafür, dass es Dich nicht unglücklich macht. Viele Grüße Tupptip
"Die-die-immer-lacht" aber jetzt grad nix zu lachen hat, meldet sich wieder zu Wort. Danke für eure lieben und wertschätzenden Worte, es tut gut, wenn man für seine Gefühle nicht verurteilt und in eine Schublade gesteckt wird. Es ist leider tatsächlich so, dass ich neben extremer Müdigkeit, mein Lachen und meine Freude verloren hab, gefühlt in eine Depression geschlittert bin und neben Brustspannen das einfach nicht mehr aufhört auch noch mit Verstopfung zu kämpfen hab. Ich kenn mich selbst nicht mehr und mein Freund tut mir auch irgendwie leid, weil er gerade alles abkriegt und ich so virl mehr noch weine als sonst schon. Hab nachdem ich den Beitrag geschrieben habe, aber mit ihm gesprochen (er war zwar unterwegs u betrunken aber wirklich lieb). er meinte dann auch, dass es für mich sowieso nie den richtigen Zeitpunkt gäbe, weil ich immer Angst hätte und vlt hat er Recht - aber ich hätte so gerne bewusst die Entscheidung getroffen, ja jetzt darfs dann passieren. Weil ich auch damals bewusst entschieden habe, ich kündige meine Fixanstellung und mach mich selbstständig. Ich mag diese bewussten Entscheidungen und die fehlte mir hier einfach. Weiters hab ich mich endlich meiner großen Schwester anvertraut und das war mit Abstand das beste was ich tun konnte, denn ich hab ihr wirklich alles erzählt und sie sagte mir, egal ob ich mich dafür, dagegen oder irgendwas anderes entscheide, ich bin und bleibe ihre Lu und das zu hören, ihre Unterstützung zu wissen war unheimlich schön. Ich bin mir noch immer unsicher und mein Freund scherzte vorhin auch grad wieder nach dem ich wieder mal weinen musste, dass ichs ja wegmachen kann. Die Angst, dass das wegmachen dann aber auch mit so Komplikationen verbunden ist, ewig dauert und noch anstrengender wird (weil ja klar, ist ja auch eine kleine Geburt) machts aber nicht leichter. Mein Freund und ich sind uns einig, dass wir uns gegen ein nicht-gesundes Kind entscheiden würden, aber sich darauf verlassen oder darauf, dass ja jetzt noch immer viel passieren kann in den nächsten paar Wochen, ist trotzdem risky. Unsere Reise geht in ein safes Land, dennoch kommen Fragen auf - was ist wenn dort was passiert? Meine Freundin verlor ihr Kind in der 12 ssw - das wäre bei uns direkt auf der Reise nach insgesamt über 30 Stunden Flug und Reisezeit. Mein Freund meinte wir können die Reise auch absagen, aber das kommt für mich nicht in Frage - darauf möchte ich nicht verzichten. Ich fühl mich iwie wie ein trotziges Kind, dass grad auf gar nichts verzichten mag und richtig bockig ist, wegen der ganzen Umstellung. Ist das normal? Wird das iwann wieder? Ich fühl mich wirklich so fremd, so kenn und mag ich mich nicht.
Liebe "lacht", das mit deiner Schwester hat dich richtig erleichtert. Sie hat das trotzige Kind, ihre Lu, in den Arm genommen und für sie bist und bleibst du immer ihre Schwester. Für deinen Freund ja irgendwie auch. Er kann scherzen. Und das macht es dir schon etwas leichter ums Herz. Zeitweise jedenfalls. Jetzt fehlt vielleicht noch eine Umarmung. Die Umarmung von dir selbst deinem "trotzigen Kind" gegenüber. Dass du dir selbst auch "gut" bist, wenn du weinst und bockig bist. Und sagst: "o.k. das wird schon wieder - ich hab Geduld mit dir." Du musst nicht immer lachen. Vielleicht ist das eine Zeit, in der du dich mehr kennen und selbst lieben und annehmen lernst. Wo du dein "Selbst" erweiterst: ich darf auch so sein. Auch mal nicht gleich weiter und alles zuende denken. Einfach mal nur jetzt und heute sein. Mal was ganz anderes machen, was dir auch sonst gefällt. Mit der Reise beschäftigen oder mit Weihnachtsgeschenken ... Einfach nur mal jetzt und heute sein. Du hast alle Möglichkeiten. Und es muss nicht so laufen wie bei deiner Freundin. Guten Sonntag noch!
Hallo liebe die, die immer lacht! Liest du noch auf der Seite oder ist diese Phase vorbei? Weil du dir deine eigenen Gedanken machst oder deine Entscheidung getroffen hast. Ich habe eben nochmal deine Texte gelesen. Der Montag (der nächste) war bereits der gestrige, so wie ich es verstehe. Bis gestern warst du bei deinem Freund. Dann hättest du gestern die erste Tablette nehmen können. In dieser Woche wolltest du es unterbringen, falls du dich gegen das Kind entscheidest. Wie ging es dir mit dir selbst - mit deiner trotzigen Seite und mit deinen anderen Seiten? Deine Schwester hattest du ja immerhin eingeweiht. Wenn du nicht hier schreiben möchtest, kannst du auch privat schreiben. Wenn du überhaupt schreiben möchtest. Vielleicht tut es dir ja gut, dir selbst "zuzuhören" beim Schreiben. Ganz liebe Grüße von Layla
Hallo du! Ich frage mich auch, ob du noch hier liest oder was mitgenommen hast von den Antworten hier? Ich blieb an der Kundin hängen, mit der du geredet hast. Und die Story, die sie dir erzählt hat. Das war für dich dann irgendwie plausibel - oder auch wieder nicht. Ob du das bereuen würdest oder das? Ich frage mich oft, dass das mit dem Bereuen so ein Thema ist. Denn Bereuen kann man einfach nicht vorher wissen. Wenn man´s wüsste ... also, da drehen sich die Überlegungen doch irgendwie im Kreis. Und ich verstehe, dass dich das so fertig macht. Das einzige ist wohl, dass du dir sagst: Das will ich in meiner Zukunft haben! Also, das Positive nennen. Wenn du ein Kind mit deinem Freund haben willst, warum nicht jetzt? Nicht um Angst zu machen: aber ein Kind entsteht nicht jederzeit. Da kannst du auch viele Geschichten hören. Ja, und natürlich auch Einstellungen jeder Art zu Abbruch oder nicht. Aber das alles löst nur Gefühle in dir aus und führt dich nicht zu deinem "Eigentlichen". Du hast geschrieben, dass du in der "Blüte des Lebens" bist. Das Bild ist ja treffend. Dein Freund hat vielleicht die Zeit erkannt. Dass jetzt gute Zeit "dafür" ist. Und natürlich treten dann andere Dinge, die einem wichtig und lieb geworden sind, die man aufgestellt und entwickelt hat, in den Hintergrund. Anders ist es nicht möglich. Daher frage ich eben: Gehört ein Kind zu deiner/eurer Zukunft? In deinen Plänen und Wünschen und Hoffnungen? Dann kannst du alles, was dich jetzt so umtreibt als "ganz normale Umstellung" anerkennen. Es ist für eine Frau nämlich wirklich schwer, alles zugleich zu entwickeln. Bzw. erstmal Beruf zu entwickeln, dann hat man was und dann steht das in Frage. Oder auch die Reisen. Aber trotzdem hast du ja richtig viel geschafft und das nimmt dir niemand mehr. Das einzige, was du jetzt verlieren könntest, wenn du dich für einen Abbruch entscheidest, ist tatsächlich das Kind. Alles andere muss halt umgestellt werden. Modifiziert. ;-) Mit dem Kind kommt etwas wirklich Großartiges in dein Leben, wovon du einfach noch kaum eine Vorstellung entwickeln konntest. Ich glaube, das ist auch bisschen unserer Gesellschaft "geschuldet", dass man ein Kind als das Schwierigste ever ansieht. Es ist aber auch etwas "Natürliches". Darauf darfst du dich verlassen, auch wenn es ich anfühlt, als würdest du die Tragfähigkeit von Eis testen .... Es trägt! Und du wirst dich als Frau enorm weiterentwickeln und viele Einsichten und Haltungen gewinnen, die dir Handlungsspielräume, dann auch im Beruflichen, eröffnen. Bisschen ein Plädoyer "pro". Aber es ist auch wirklich eine große Bereicherung. Und tatsächlich mit vielen Ängsten verbunden. Da verstehe ich dich. Vielleicht magst du nochmal schreiben, wie du´s jetzt für dich entschieden hast. Fände ich voll interessant. Auch deine weiteren Gedankengänge. Und sonst: Schöne Weihnachtstage und deine wunderschöne Reise!!