hallo liebe hanfi,

endlich komme ich dazu, dir zu antworten – vielen dank für deine nachricht!

dein letzter satz klingt nach viel allein-sein und schon etwas traurig. dabei würde es dir grade jetzt so gut tun
eure beziehung, also die zum "papa", war bisher nicht so zukunftsorientiert angelegt? und jetzt traust du es ihm kaum zu sagen ... oder wie kannst du es dir vorstellen? vielleicht brauchst du erstmal noch bisschen zeit für dich selbst, bis du weißt, wie du es ihm mitteilen kannst.

denn das spüre ich auch aus deinen worten: du hast in der zeit allein eine große kraft entwickelt!
denn ein kleines kind zu versorgen, ohne es einfach mal abgeben zu können, ohne dass die last auf mehreren schultern ruht, das ist eine riesenleistung!

und dein blick geht schon weiter in die zukunft, die du euch aufbaust. du lässt dich wirklich nicht hängen, und das finde ich ganz stark!! – sag, wie würde dein sohn dann untergebracht sein? wenn er schon mehr 3 als 2 ist, kommt ja vielleicht schon ein passender kindergarten in frage. wäre das dann den ganzen tag? – das ist für euch beide ein wichtiger einschnitt.

und sag: hast du immerhin eine freundin, an die du dich mal ein bisschen anlehnen kannst? mama mit kind - das ist für viele eine zeit, wo man neue freundschaften eingeht eben mit "mamas mit kind".
am ehesten ist es wohl dein kleiner selbst, der seine ärmchen verbehaltlos um dich legt – ohne zu ahnen, was du für ihn trägst und schaffst!! und das gibt dir immer wieder kraft, oder?

alle bewunderung und anerkennung für dich! - und "vor dem sturm" wünsch ich dir einfach mal ein ruhiges wochenende für dich - hast du etwas schönes vor? trotzdem?

liebe grüße von layla

Liebe Hanfi,

Du hast recht, ich wollte Dich wirklich nur ermutigen, nicht überfordern.
Natürlich weiß ich, dass das alles nicht leicht ist, schon ein kleines Kind ist ja, wie Du zurecht sagst, sehr anstrengend (auch wenn das von außen nicht so aussieht, wer keine Kinder hat, kann sich das oft nicht vorstellen).
Aber manchmal stellt man sich die Dinge auch schlimmer vor, als sie dann tatsächlich sind. Ich kenne das, man macht sich über so vieles Gedanken und Sorgen, und wenn es dann Realität ist, geht es doch.

Es ist sicher auch eine Frage der Persönlichkeit, aber mir hat es in verschiedenen Situationen, in denen es mir nicht gut ging, immer geholfen, wenn ich auch nach solchen "Vorbildern" geschaut habe oder nach dem, was Menschen oft aushalten müssen. Ich finde dann, es hilft, die eigene Situation wieder in der richtigen Perspektive zu sehen.
Du darfst auch daran denken, dass Kinder nicht so anstrengend bleiben, wie sie am Anfang sind. Die ersten zweieinhalb Jahre sind extrem anstrengend (und ich finde, da müsste eine Mutter noch mehr unterstützt werden und noch mehr anerkannt werden für das, was sie leistet). Aber danach wird es besser. Dann ist das Kind ansprechbar, man kann ihm etwas erklären. Ich erinnere mich noch gut daran, wie das bei meinem ältersten Sohn plötzlich so war und es mit ihm auf einmal recht "pflegeleicht" war. Allerdings hatte ich in dem Moment dann wieder ein Baby.

Ich wollte Dich auch deshalb ermutigen, das Kind zu bekommen, weil ich denke, dass alles andere viel schwerer zu verkraften ist, viel belastender. Dagegen ist dann vielleicht die Anstrengung und die Arbeit noch harmlos. Oft sind dann auch gerade diese Kinder, die dann doch kommen dürfen, besonders "dankbar", das habe ich oft beobachtet.
Der Abstand wäre dann bei dir etwa so wie bei meinen beiden jetzt Großen (ich habe vor zwei Jahren nochmal ein Baby bekommen), nach einer Weile können die Kinder dann schön zusammen spielen, meine beiden haben das immer getan, und das ist eine riesige Erleichterung gegenüber einem Einzelkind. Immer ist ein Spielkamerad da, und man selbst hat etwas Freiraum.

Jetzt wünsche ich Dir erstmal ein frohes Pfingstwochenende!

Alles Liebe

Isabelle