hallo sarisan,
zum ersten mal in einer situation, in der du keinen rat weißt - das ist ein eingeständnis, aber auch ein großes lob an dich selbst. - eine unerwartete schwangerschaft setzt einfach erstmal die üblichen strategien außer kraft - geht es dir so??
weil so vieles, was du eigentlich willst, zusammenkommt, aber nicht passt ...jedenfalls nicht sofort.
"momentan überfordert" ist gut beschrieben. denn ganz plötzlich siehst du alles auf einmal wie einen riesen berg. aber es dauert ja eine weile, bis das kind geboren wird, und erstmal kann das, was dir/euch sicherheit gibt, so bleiben.
und "umwandeln" finde ich auch ein passendes wort ..... lasst euch zeit zum nachdenken, wie ihr arbeit und wohnort und finanzen so "umwandeln" könnt, dass ihr zufrieden sein könnt. oft helfen konkrete informationen, was geht und was nicht, und auch der austausch zwischen euch beiden: "was ist für mich unbedingt notwendig in dieser neuen situation."
habt ihr irgendwo "großeltern", die euch zur seite stehen würden?
oje, jetzt hab ich dir viel geschrieben ... ich wünsche dir ruhe und geduld mit dir selbst - nach dem schock beginnt auch wieder ein stück normalität und du kommst wieder an deine ideen und kräfte ran, mit denen du bisher alles bewältigt hast!
ich freu´mich, wieder von dir zu hören!
und nun: gute nacht dir!

layla

Hallo Sarisan, halle an alle anderen MitleserInnen und Ratsuchende.

Ich bin gerade in einer sehr ähnlichen Situation...
Fast 30 Jahre alt, neue Stadt, neuer Job, seit knapp einem Jahr in einer Fernbeziehung und erst Ende nächsten Jahres können wir zusammenziehen.
Jetzt bin ich schwanger geworden (ungewollt, das Kondom war wohl kaputt und keiner hat es bemerkt) - und habe mich gegen das Kind entschieden, und das sehr bewusst.

Ich will kein Kind, das mit einer gestressten Mutter aufwächst, was ich wäre würde ich es bekommen. Irgendwann Kinder haben? Ja sicher, keine Frage, aber erst dann wenn mein Leben zur Ruhe gekommen ist, und ich nicht pro woche 600 km pendeln muss nur um Freund und Familie zu sehen.

Mich regen diese "denk doch drüber nach!" und "aber es ist doch Leben das du TÖTEST!" Kommentare und das Gekeife gegen Abbrecherinnen tierisch auf. Als ob man in unserem Alter keine verünftige Entscheidung treffen könnte. Ich kann es, und ich habe KEIN schlechtes Gewissen dabei. Dieser Zellhaufen in mir ist nicht mal 3 Millimeter groß, und er wird auch nicht größer werden. Es stand für mich keine Sekunde zur Debatte schwanger zu bleiben. Das mag jetzt viel Entsetzen hervorrufen, und manche mögen mich als hartherzig und Gefühlskalt bezeichnen... Aber genau diese Menschen möchte ich etwas zum Nachdenken geben.

Jeden Tag werden tausende unschuldige kleine Kinder geboren von Müttern, die nicht gefragt wurden ob sie Mutter werden wollten, sondern einfach unter Zwang befruchtet wurden. Diese Kinder werden eingesperrt und in kürzester Zeit so mit Nahrung vollgepumt, dass sie nach nicht einmal einem Fünftel ihrer eigentlichen Lebenszeit ausharren könnten, wenn man sie nicht schon vorher einfach schlachten würde. Das alles unter enormen Stress. Tja, so ist das mit der Fleischproduktion nunmal. Und alles von Menschen gemachtes Leid. Egal ob Schwein oder Pute. Und das ist okay? Das ist gestattet in einer Welt, in der eigentlich keiner Fleisch essen müsste um zu (über)leben?
Statt dessen werden Frauen als Mörder verurteilt, die sich, ihrem Partner und dem Zellhaufen Qualen, Leid, Verzweiflung und wer weiß was sonst noch ersparen möchten?

Nein, ich lasse mir keinen Vorwurf machen, und ich möchte allen Frauen in einer ähnlichen Situation Mut und Kraft geben zu ihrer Entscheidung GEGEN ein ungewolltes Kind zu stehen.

(Aber ich gehe eh davon aus dass dieser Beitrag gelöscht wird, denn der Grundtonus dieser Seite scheint eindeutig zu sein Frauen so lange einzureden dass man den Zellhaufen unbedingt austragen müsse, denn es würde ja alles schon irgendwie klappen und mütterliche Gefühle würden kommen).