Hallo zusammen,
vielleicht kann mir ja von euch jemand „weiterhelfen“.
Ich (31) bin Mama von Zwillingsmädels, die fast 9 Monate alt sind.
Nun habe ich überraschend letzte Woche festgestellt, dass ich ungewollt wieder schwanger bin.
Ich bin in einem Riesen großen Gefühlschaos...
Sollen wir das Kind lieber abtreiben?!
ich weiß nicht mehr weiter....
Die beiden sind doch noch so klein, werde ich es schaffen ein drittes kleines Kind groß zuziehen?!
Zudem kommt, dass wir finanziell eher wenig zur Verfügung haben, auch platztechnisch wird es früher oder später ein großes Problem werden, da wir nicht so viele Zimmer in unserem Eigenheim haben.
Auch ein anderes Auto müsste her.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter
Mein Mann würde es eher abtreiben, würde mich aber auf jeden Fall auch immer unterstützen wenn ich es lieber behalten möchte.
Vll war ja jmd von euch in einer ähnlichen Situation und kann mir hierzu berichten.
Ich würde mich so sehr über Rückmeldungen freuen
Vielen Dank schon mal
Hallo Aj,
wenn die beiden "Großen" jetzt neun Monate sind, ist das schon nah. Die beiden wären dann eineinhalb etwa. Würden laufen, aber noch nicht so weit ...
Ein drittes Kind war gar nicht angedacht bei euch, wie du euer Haus so beschreibst? Einfamilienhäuser sind ja meistens so zugeschnitten.
Ich glaub´, das stresst dich gerade doppelt: drei Kinder UND nah beieinander.
Seit deiner Schwangerschaft mit den Zwillingen ist euer Leben ja mit den beiden voll ausgefüllt. Übervoll.
Geht es euch denn gut zu viert? Habt ihr Menschen, die euch mal was abnehmen? Das erste Jahr mit Zwillingen ist sicher sehr besonders und als Familienstart echt eine Herausforderung.
Ein nachfolgendes "Einzelkind" hat schon fast etwas Entspannendes.
Du hast doch sicher auch schon Kontakt mit Zwillingseltern. Und viele bekommen dann noch eines. Andere die Zwillinge nach dem ersten Kind. Diese Umstellung ist wohl nochmal größer.
In meinem Freundes- und Verwandtenkreis kenne ich beide Varianten. Der Kontakt zu anderen Eltern hilft glaub´immer.
Du und dein Mann - habt ihr auch einfach unterschiedliche Einstellung zu Abtreibung? Oder unterschiedliche Vorstellungen davon. Ein Mann kann es sich wohl nicht so vorstellen, was "da schon ist"? Und du als Frau spürst es einfach? Wenn er dir beide Möglichkeiten offenhält, dann ist es wichtig, sehr gut für dich zu spüren, was dir wichtig ist.
Schreibe doch mal für dich auf, was dir Sorgen macht. Das, was dir am schwierigsten erscheint ganz oben und je eher etwas zu bewältigen erscheint in "absteigender Form". Ich meine damit halt: Es ist nicht alles gleich schwierig. Es gibt größere und kleinere Schwierigkeiten.
Und dann könnt ihr überlegen - einzeln und gemeinsam - wie was bewältigt werden könnte. Vielleicht macht sich dein Mann mehr Gedanken um das Auto. Und du um Kontakte zu anderen Müttern. Dann hilft auch eine Beratung weiter.
Und so nach und nach merkt ihr dann, ob bzw. wie es gehen könnte. Jetzt ist ja alles noch ganz frisch und schon noch ein bisschen Schockphase, oder?
Einen Schritt nach dem anderen ...
Liebe Grüße zu euch!
Layla
Hallo Layla,
vielen Dank für die lieben Worte.
Eigentlich war kein drittes Kind angedacht, wobei wir im „Notfall“ anbauen könnten, aber derzeit lässt es die finanzielle Lage nicht zu.
Das dritte Kind würde mir und auch meinem Mann nicht viel ausmachen. Wäre das in einem oder in zwei Jahren passiert, würde das ein viel kleineres Problem für uns sein! Wahrscheinlich eher hat kein Problem!
Jedoch macht es mir und meinem Mann sehr viel Gedanken, wie wir so den Alltag mit einem dritten Kind bewerkstelligen sollen.
Es ist für mich schon schwer mit den beiden einkaufen zugehen.
Oder wie soll es gehen mit drei solch kleinen Zwergen spazieren zu gehen?!
Da mein Mann tagsüber arbeiten ist und ich sonst unter der Woche auch nicht all zu viel Unterstützung von meinen Eltern oder Schwiegereltern habe, wäre so ein Alltag mit drei Kinder doch recht hart!
Ich komme sonst eig wirklich sehr gut mit den Kids zurecht, aber wie gesagt, meine Eltern und auch Schwiegereltern sind noch alle voll berufstätig. Ich bekomme sehr viel Unterstützung von meinen Eltern übers Wochenende.
Meine Freundin hat auch Zwillinge und bekommt jetzt noch ein drittes, jedoch sind die beiden Jungs bereits 5 Jahre alt. Wie schon oben geschrieben, wäre das in dem Fall für mich auch keine Frage, das wäre absolut ok für mich und auch für meinen mann.
Wir haben morgen ein Beratungsgespräch ich denke so jem. neutraler ist vielleicht gar nicht schlecht.
Danke für deinen Tipp, wir werden uns Listen machen.
Vielen Dank noch einmal für deinen Beitrag.
Liebe Grüße an dich zurück!
Anja
Hallo liebe Anja,
Du bist gerade online. Vielleicht nicht mehr lange. Denn heute hast du ja das Beratungsgespräch.
Soweit ich weiß, wird da auch oft zu einer Liste geraten, aber meist so: was spricht für das Kind, was dagegen.
Das ist natürlich auch wichtig! Und auch das: Dass man da gewichtet. Wie bedeutsam ist das? Und so meinte ich auch meinen Vorschlag.
Im Gefühl mischen sich ja große und kleine Dinge zu einem einzigen Riesenproblem. Wie bei einer Lawine bleibt alles dran "kleben". Dabei ist nicht alles gleich "bedrohlich". Vieles kannst du so weitermachen wie bisher.
Denn zunächst mal hast du als Zwillingsmama genau die Erfahrung, die du mit "nahen" kleinen Kindern brauchst. Du bist also viel besser ausgestattet als eine Frau, die im gleichen Abstand "Einlinge" bekommt. Du hast eben eine Ahnung, wie es ist, wenn eines das braucht und das andere das. Das ist ein Vorsprung!
Dass es drei sind - ist dann wirklich viel. Vor allem am Anfang.
Aber mir fallen jetzt immer mehr Familien ein, die Zwilling plus Einling haben ... mit kurzem und mit längerem Abstand.
Weiß deine Freundin schon von deiner Schwangerschaft? Seid ihr über die Kinder zusammengekommen oder kanntet ihr euch schon von früher?
Ich würde auf jeden Fall so entscheiden wollen, dass ich beides als möglich sehe. Denn nur dann ist es ja eine Entscheidung. "Geht gar nicht" - das wäre ja ohne Alternative. Eine Alternative sollte stehen, finde ich.
Frage daher unbedingt nach Unterstützung bei der Beratung. Anbau ist erstmal nicht so dringend, weil die Kleinen ja keinen Wert auf ein eigenes Zimmer legen.
Das mit der Mobiliät ist wichtig: Auto, Kinderwagen. Tragetuch war sicher nicht so der Knüller bei zweien. Könnte aber dann eine gute Möglichkeit werden.
Wenn einige Male in der Woche jemand käme, um dich bei der Hausarbeit oder bei der Versorgung der Kinder zu unterstützen? Das wäre doch legitim! Frag´ doch danach. Ob so etwas bezahlt werden würde. Und was es überhaupt wäre, was dir entgegenkäme. Was du wollen würdest. Was dir hilfreich wäre.
Insgesamt wird bei einem Kind alles weniger sein, als du von zweien her kennst. Die Schwangerschaft weniger "schwer", die Geburt weniger spannend (Lungenreifung ist doch so ein Thema, oder?). Für ein Einzelkind nach Zwillingen hast du einfach einen Überschuss an Vorerfahrung und auch an "Leidensbereitschaft". Wenn keine Komplikationen eintreten (was natürlich immer sein kann), wäre diesmal zu erwarten, dass alles etwas leichter wird.
Sprecht also ganz konkret über die Engstellen, die dir von jetzt aus gesehen Angst machen - und wie man die bewältigen könnte.
Was bei Kindern mit nahen Abständen klasse ist: Sie machen nach der anstrengenden ersten Zeit, wo füttern, wickeln, schlafen die wichtigsten Dinge sind .... vieles gemeinsam und können sich viel gegenseitig geben. Die ersten Jahre oder das erste Jahr ist wie ein Nadelöhr. Dann wird vieles schnell leichter und schön. "In einem Aufwasch" - gilt dann für drei. Auch wenn der Spruch fast ein bisschen achtlos klingt. Weil jedes ja besonders ist. Aber diese gute Seite hat es auch. Es zieht sich nicht alles so lange hin.
Also gute Auflistung von Sorgen UND Kräften! Ihr seid einfach keine Anfänger mehr!
Liebe Grüße von Layla
P.S.: Jetzt habe ich doch zu lange geschrieben. Und du bist offline ... Trotzdem guten Tag und gute Beratung!
jetzt hast du ja nochmal ein Thema gemacht auch gut!
Und dein Mann hat sich also schon geäußert und gesagt, er würde das Kind lieber abtreiben, würde dich aber unterstützen, wenn du es behalten möchtest.
Vielleicht traut er sich nicht mit dem 3. Kind aus Sorge um dich oder weil er einfach noch nicht sehen kann, wie es gehen könnte?
Wie geht es dir bei dem Gedanken, das Kind abzutreiben?
Das 3. Kind würde euch prinzipiell nicht viel ausmachen, schreibst du. Ihr würdet das hinbekommen, es wäre später kein großes Problem. Es ist schön, wie offen ihr da seid!
Als deine größte Sorge verstehe ich, dass nun eben alle drei dann noch so klein wären. Das ist natürlich wirklich eine Herausforderung. Und die braucht einen guten Plan, wo Unterstützung wichtig ist und wo die herkommt.
Das fragst du ja sicher auch bei dem Beratungsgespräch heute.
Dein Mann ist auch dabei, ja? Und die Twins nehmt ihr mit oder lasst ihr sie bei deinen Eltern?
Ich hoffe, Ihr habt ein gutes Gespräch!
Liebe Grüße von Jana
bist du noch da? Ich denk oft an dich, kenne ja auch einige Zwillingsfamilien in meinem Bekanntenkreis, die jüngsten sind gerade ein Jahr geworden.
Wie hast du denn nun entschieden? - falls du schon entschieden hast, vielleicht nimmst du dir ja auch noch bisschen Zeit. Das würd ich auch verstehen, so eine Entscheidung ist ja nicht so leicht.
Ihr wart ja bei einem Beratungsgespräch, wie war es für dich? Hast du alles „für“ und „wider“ auf die Waagschale legen können? ...wobei man ja nicht alles unbedingt gegeneinander aufwiegen kann.
Ich hoffe jedenfalls sehr, dass du alle Fragen aussprechen konntest und dass du bzw. ihr gute und genügend konkrete Hilfe angeboten bekommen, wenn du dein 3. Kind bekommen wolltest. Nur so kannst du ja eigentlich wirklich frei entscheiden, wenn du eine gute Wahl hast.
Wenn du wieder schreiben möchtest, in so einem Forum hier ist Raum für alles. Ich freu mich zu lesen, wie es dir geht, und hoffe, du hast in diesen Tagen besonders gute Unterstützung im Alltag .
Glg Jana