Hallo zusammen,
ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll..
Ich bin 37 und seit 10 Jahren in Beziehung. Wir haben einen gemeinsamen Sohn der 6 Jahre ist. Unsere Kinderplanung war abgeschlossen. Mein Partner hat schon 2 Söhne aus erster Ehe. Er ist seit 4 Jahre Rheumapatient mit täglicher Medikation. Wir wurden darauf hingewiesen das er keine Kinder unter diesem Medikament zeugen sollte, da es zu Fehlbildungen kommen kann.
Seit 1 Woche weiß ich das ich schwanger bin. Eigentlich ist es für uns klar das wir keines mehr möchten unter diesen Umständen sowieso nicht. Zuerst fühlte es sich für mich auch total klar an das nur ein Abbruch in Frage kommt. Jetzt bin ich total unsicher, fühle mich schlecht/dumm das ich mich mit 37 Jahren in so eine Situation gebracht habe.
Vor 2 Tagen lag mein Sohn mit mir zusammen auf dem Sofa und aus dem nichts legt er seine Hand auf meinen Bauch und sagt " Mama ich möchte eine Schwester haben" und noch einige Dinge das er sich das unbedingt wünscht usw.
Das hat mich so aus der Bahn geworfen das ich seitdem ein schlechtes Gefühl habe bei dem Gedanken an einen Abbruch.
Ich überlege wie es wäre mit noch einem Kind, dann wiederum weiß ich das ich nicht in der Lage bin 2 Kinder zu managen. Ich arbeite Vollzeit, studiere Nebenberuflich und stoße mit 1 Kind (ADHS) schon an meine Grenzen.
Außer mit meinem Mann und meiner Schwester habe ich mit niemandem darüber gesprochen. Mein Mann möchte nicht Vater von 4 Kinder sein und meint das er sich mit 3 schon unter Druck fühlt jedem gerecht werden zu müssen/wollen. Dann wiederum sagt er, wenn ich es möchte können wir darüber reden.
Ich fühle mich gerade einfach nur leer.
Es tut mir leid falls ich ein wenig durcheinander geschrieben habe, aber in einem Moment ist mein Kopf voll mit Dingen die ich aufschreiben möchte und dann wieder leer.
Liebe Grüße
du bist glaube ich in guter Gesellschaft, dass dir jetzt alles auf einmal in den Kopf kommt. So ähnlich hört man es sogar von Frauen, die auf das Baby gewartet haben - und wenn es soweit ist, sind sie erstmal im Gefühlschaos. Vielleicht kennst du es sogar von damals, als du mit deinem Sohn schwanger warst... Schlecht oder dumm brauchst du dich nicht zu fühlen. Kein Verhütungsmittel ist 100%ig. Mach' dir doch deswegen keine Vorwürfe
Jetzt, wo du alles mal aufgeschrieben hast, kannst du ja mal eins nach dem anderen angehen. Was es zum Beispiel bedeutet, dass dein Mann die Rheuma-Medikamente nimmt. Wie es mit deiner Arbeit plus Studium ist - was es noch für Möglichkeiten gibt. Vielleicht nochmal neu sortieren. Du brauchst ja jetzt keine schnelle Entscheidung zu treffen. Gönne dir doch ein bisschen Zeit zum Durchschnaufen.
Ziemlich Gänsehaut macht, was dein Sohn gesagt hat. Ist ein ganz schönes Bild - du und er auf dem Sofa und die liebevolle Geste. Ich glaube, Kinder haben manchmal einen siebten Sinn. Nimm' es mit in deine Überlegungen auf.
Hab' einen guten Abend heute - viele liebe Grüße
Liebe Ina, gut, dass du hier einen Ort gefunden hast, um all deine Bedenken, Sorgen, das Chaos, das plötzlich in dir und um dich herum entstanden ist, zu benennen. Hat sich inzwischen für dich etwas geklärt? Ich dachte beim Lesen deines Postings, dass da so vieles zusammenkommt: Die Erkrankung und Medikation deines Mannes, dein Sohn, den du liebst und der dir so viele schöne Momente schenkt, der aber auch durch die ADHS sehr anstrengend ist, die weiteren 2 Kinder deines Mannes (hat er regelmäßigen Kontakte; wirbeln die 2 euren Alltag auch ab und zu direkt durcheinander) ... Und dann noch die Feststellung, dass die Kinderplanung für dich/euch abgeschlossen war. Auf den ersten Blick wirklich viel, das gegen ein weiteres Kind spricht. Du schreibst aber auch davon, dass du dich unsicher fühlst in dieser Entscheidung (weil du dich in eine solche Situation gebracht hast???) Weißt du, die perfekte Verhütung gibt es nciht. Und ich denke manchmal, warum fühlen sich so viele Frauen schlecht, weil sie schwanger geworden sind. Das ist doch das normalste von der Welt, dass man schwanger werden kann. Und zu einer Schwangerschaft gehören immer zwei - und dann ganz plötzlich drei. Ich glaube, deswegen brauchst du dich nicht dumm zu fühlen. - Weißt du, vielleicht ist ein geschwisterchen für deinen Sohn eine Hilfe, sein Verhalten mehr kontollieren zu lernen, auch mal zurückstecken zu können ... Geschwisterkinder, die "Verantwortung" der Großen, haben schon einige Wunder bewirkt. Es wird sicher nciht gleich alles wunderschön und rosarot (ich glaube, dass ist es in keiner Familie, egal, ob mit einem, dreien oder fünf Kindern). Aber es gibt ganz eindeutig mit Geschwisterkind viel mehr Möglichkeiten, in der Familie Sozialverhalten zu lernen, zu lernen, mit Frustration umzugehen, zu erfahren, dass man sich nach einem Streit wieder versöhnt (wenn auch manchmal nur aus der Motivation heraus, dass man das Abendessen am gleichen Tisch einnehmen muss); und bei allem zu erleben: Wir gehören zusammen und stehen füreinander ein. Ich glaube, diese Grunderfahrung in Familie ist wichtig und gibt Sicherheit für so manchen Konflikt im späteren Leben.
Liebe Ina, am schwersten wiegt aus meiner Sicht die Frage nach der Medikation deines Mannes. Aber weißt du, die Garantie, das ein Kind gesund zur Welt kommt und immer bleibt, glücklich und zufrieden in seinem 86. Lebensjahr stirbt, gibt es nicht. Jeder Mensch ist gut und normal und richtig, wie er ist. Wir langweilig wäre es auf der Welt, wenn alle Menschen Supersportler, Super-naturwissenschaftler, dazu noch musisch hochbegabt und natürlich sozial und emotional völlig ausgereift wären (Und wer würde für diese Bewertungen den Maßstab setzen?????? - Da macht mir so manche Entwicklung in unserer Gesellschaft wirklich Angst. Ina, höre auf dein Gefühl. Und dein Zögern ist für mich eher ein Zeichen Deines Herzens. - Und die bedenken deines Mannes, dass er nciht jedem gerecht werden kann, sind berechtigt. Aber Gerechtigkeit heißt nicht in erster Linie, dass jeder das gleiche bekommt. Gerechtigkeit heißt auch, zu lernen, dass andere auch Bedürfnisse haben, dass ich zugunsten anderer auf etwas verzichte, weil er oder sie das jetzt nötiger braucht ... Daran reift ein Mensch, auch ein Kind. Immer alles und zu jeder Zeit macht Kinder nciht stark. wichtig ist es, geliebt zu sein, immer und so wie ich bin. Und das macht sich nicht in erster Linie an der Quantität der Zeit, der Geschenke .... fest, sondern an der emotionalen Zuwendung, die eben auch manchmal im Nichterfüllen von Wünschen bestehen kann.
So, das ist jetzt viel geworden - Übrigens bin ich selbst das Jüngste von 8 Kindern, habe oft nicht das gehabt, was alle anderen in der Schule hatten, hatte oft die Sachen meiner Geschwister an, manchmal sogar ihre Schulbücher (wie schrecklich Ich will nicht sagen, dass das immer leicht war. Aber im Rückblick sehe ich, dass das alles keine größeren Probleme waren, weil ich immer wusste, wo ich hingehöre, dass ich geliebt und so angenommen bin, wie ich bin. All diese Erfahrungen haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich jetzt bin. Und ich kann dir ganz ehrlich sagen: es ist ein glücklicher, zufriedener Mensch, der sich bemüht, die anderen im Blick zu haben, der sich selbst etwas gönnen und sich an kleinen Dingen freuen kann. - Liebe Ina, ich wünsche dir einfach nur Mut für eine Entscheidung, mit der du Leben kannst, ohne dir irgendwann selbst fragen zu stellen, die nur weh tun und auf die es keine Antwort gibt.
Ich hoffe, du hattest ein ruhiges Wochenende, vielleicht gab es auch Zeit für ein gutes Gespräch mit deinem Mann.
Sei ganz lieb gegrüßt
Guten Morgen,
danke für eure Antworten.
Die letzten Tage habe ich damit verbracht auf meine Gefühle zu hören und meinen Kopf auszuschalten. Was schwierig für mich ist.
Irgendwie bin ich nicht viel weiter gekommen. Gleich habe ich meinem Termin beim Gyn und bin total aufgeregt, obwohl er mir ja nicht neues erzählen wird.
Am Wochenende habe ich es geschafft nicht soviel über ja oder nein nachzudenken. Wir waren Essen und viel spazieren, dabei habe ich natürlich viele Kinderwagen gesehen und jedes Mal kam mir ein NEIN in den Kopf. Habe versucht mir vorzustellen wie es ist mit einem 2. Kind. Ich glaube ich werde nicht in der Lage sein mich um zwei Kinder zu kümmern. Ich bin schon mit einem ab und an überfordert. Mein Sohn hat mich schon an Grenzen gebracht von denen ich nicht wusste das ich Sie habe.
Ich studiere Nebenberuflich noch und wollte dieses Jahr damit fertig werden. Dann stellt sich die Frage wofür habe das dann gemacht, wenn ich es beruflich nicht nutzen kann (hört sich egoistisch an).
Mit den Kindern von meinem Mann stehen wir in Kontakt und sie kommen Regelmäßig zu uns in den Ferien, sie wohnen 150 km von uns entfernt (Sie sind 14 und 12 Jahre)
Mein Mann und ich haben einige Gespräche geführt, indem er mir sagte das er kein 4. Kind haben möchte. Er hat Angst vor der ganzen Verantwortung und fühlt sich nicht in der Lage noch einmal von vorne anzufangen.
Dann wiederum meint er wenn ich es möchte zieht er meine Entscheidung mit durch. Diese Aussage finde ich eher unglücklich, da ich nichts durchziehen möchte. Meiner Meinung nach ist das keine Entscheidung die ich alleine Treffen sollte, da es das Leben zweier Menschen betrifft.
95 % in mir sprechen dagegen und trotzdem ist da irgendwas was mich unsicher macht oder eher die Angst vor dem was mit mir passiert wenn ich mich dagegen entscheide.
Danke für euer zuhören/ lesen.
Liebe Grüße
heute früh warst du ganz aufgeregt vor dem Frauenarzttermin... wie war's?! Jetzt weißt du wahrscheinlich, wie weit du in der Schwangerschaft bist... Und sonst - wie geht es dir jetzt? Deine Überlegungen und einfach zu spüren, wie's dir geht - das darf weiter seine Zeit haben. Auch mehr als die paar Tage seit Donnerstag Das ist wirklich keine lange Zeit für so eine Neuigkeit. Euer Wochenende klingt gut - Essen - Bewegung - im Laufen kommt ganz oft auch das in Bewegung, was uns beschäftigt. Und alle deine Gedanken habe ihr Berechtigung. Dein Studium ist dir wichtig - toll, dass du es neben der Arbeit und Familie noch schaffst. Schön, wenn man so ein Ziel hat. Da ist es sehr verständlich, dass du auch nutzen möchtest, was du gelernt hast - wenn du schon Zeit und Kraft investiert hast. Wann ist der Abschluss geplant? Würdest du es vielleicht sogar noch schaffen, bevor das Baby kommen würde?!
Hast du deinen Mann mal fragen können, wie er das mit dem "deine Entscheidung" durchziehen gemeint hat?! Ob er vielleicht meint, dass er dich auf keinen Fall übergehen möchte - sondern dich hören - annehmen, wie es dir geht - dass ihr zusammenhaltet... du kennst ihn und ihr werdet sicher noch weiter sprechen.
Hab' einen guten Abend!
Liebe Grüße von Sanne
Dein Sohn wünscht sich eine Schwester. Logisch.
Er sieht, dein Mann und du habt euch, die Söhne von deinem Mann haben sich, und er, er ist allein.
Ich habe mir auch immer eine Schwester gewünscht.
Als ich dann 15 war, hat meine Mutter ihr drittes Kind abgetrieben. Ich wusste es nicht. Jahre später hat es mir ihre Schwester, meine Tante erzählt.
Meine Mutter ist schon lange verstorben aber ich denke jeden Tag an den/die Bruder/Schwester.
Darf man wissen was du studierst?
Meinen Töchtern und Schwiegertöchtern ist ihre Ausbildung sehr hilfreich bei der Erziehung ihrer Kinder.
Liebe Ina, ich wünsche dir eine Entscheidung mit der du leben kannst.
Alles, alles Gute dir
rahel
Hallo zusammen,
der Termin beim Gyn war wie zu erwarten ich bin in der SSW 5+6 heute.
Am Donnerstag haben wir den Beratungstermin.
Ich bin auch nicht weiter gedanklich, irgendwie schreit alles in mir „Ich möchte nicht“! Dann kommt wieder was wäre wenn? Das macht mich noch verrückt das ein Teil in mir anscheinend zweifelt. Ich frage mich wie wäre es doch noch ein Mädchen haben zu können, dann denke ich wieder oh Gott nein unsere Wohnung ist zu klein für 4 es stehen viele Veränderungen an. Neue Wohnung weniger Geld, aber mehr Ausgaben. Alles noch einmal. Wir müssen alles neu kaufen, es ist nichts mehr da von unserem Sohn.
Wir sind alleine!
Ich habe keine Eltern mehr mein Sohn hat sie schon nicht kennengelernt und die Mutter meines Mannes lebt auf Sardinien. Wir sind auf uns gestellt. Ich werde das nicht schaffen und habe Angst dass alle darunter leiden.
Ich könnte schreien.
Mein Studium könnte ich im April diesen Jahres abschließen, werde ich wohl nicht schaffen mir fehlen jetzt schon 3 Wochen zum lernen. Mein Kopf ist ja momentan noch nicht mal in der Lage dazu das ich mich auf meine Arbeit konzentrieren kann. Der nächste Termin wäre im Oktober, falls wir uns für das Baby entscheiden liegt der Geburtstermin im Okt.
Keine Ahnung im Moment fühl ich mich traurig und wütend zugleich.
Ist doch Mist.
Sorry für das durcheinander, aber das ist alles was raus kommt.
Liebe Grüße
Ina
Liebe Ina,
danke, dass du wieder geschrieben hast. In Gedanken bin ich oft bei dir. Es war nicht so durcheinander, wie du vielleicht denkst. Ich konnte dir gut folgen. Wie du es schreibst, ist wirklich alles "Mist" gerade. Als ich das las, musste ich ein bisschen schmunzeln (auch wenn es gar nicht zu deiner Situation gerade passt), aber ich hatte auf einmal das Bild einer sehr vitalen, jungen Frau vor mir, mit einer guten Dosis Humor. Vielleicht liege ich da ja völlig falsch. Dieses Gefühl: Alles Mist!!!, kennt wohl fast jeder. Alle Pläne im Eimer, nichts passt mehr, und vor allen Dingen verstehe ich mich selbst nicht mehr so richtig und weiß nciht ... und eigentlich möchte ich die Uhr zurückdrehen ... Einfach alles nicht gut. Weißt du, woran ich da dachte? - Ich komme aus der Stadt und habe erst auf dem Bauernhof meines Onkels erlebt, dass Mist zu etwas gut ist, dass er die Pflanzen kräftiger wachsen lässt, als Dünger wirkt. Vielleicht ist das ein Bild für das, was du gerade erlebst. All dieser "Mist", alles was nicht gut ist, hat vielleicht eine stärkende Wirkung für dich, deine Familie. Ja, es sind viele Herausforderungen (versuche sie doch mal aufzuschreiben; mir hilft es oft, Sachen zu formulieren, damit es aus dem nebulösen "alles Mist" rauskommt, konkret wird. Dann kann man auch schauen, wie man das Problem angehen kann). Bei den fehlenden Babysachen ... fiel mir spontan mein letzter Urlaub ein, in dem ich in Niedersachsen auf einem Dorfflohmarkt war und echt nur staunte, was die Familien da alles für kleines Geld anboten ... Und es waren wirklich tolle Sachen. Die fehlenden Großeltern sind ein echtes Manko, das gebe ich zu. Die lassen sich auch nicht einfach so ersetzen. Aber vielleicht ergibt sich über eine Krabbelgruppe ... ein Kontakt, so dass gegenseitige Hilfe möglich ist; Wie ist es mit einer Adoptiv-Oma - oder -Opa; Ich kenne dein Umfeld nicht so. - Und die Wohnung. Ich denke, so ganz schnell braucht ihr nichts Neues. Wenn ein Babybett in euer Schlafzimmer passt, hätte das Kleine erstmal alles, was es für die nächste Zeit braucht. Und dann hat man Zeit zu schauen. Es wird nicht leicht und einfach und immer wunderschön ... Aber ihr könnt einen Weg suchen. Und es wird viele schöne Momente geben, die über vieles Hinweghelfen. - Dein Studium ist wirklich ein "Problem". Ich kann mir vorstellen, dass du da schon sehr viel Kraft rein investiert hast und sehr gern auch einen Abschluss haben würdest. Hast du schon geschrieben, was du studierst? - neugierige Frage, brauchst du auch nicht zu beantworten. - Aber bis April ist noch ein bisschen Zeit. Wenn ich hier so von dir lese, würde ich dir zutrauen, dass du das packst.
Liebe Ina, jetzt ist meine Zeit leider um, ich muss zur Arbeit. Ich denke an dich. Melde dich wieder, wenn du magst.
Sei ganz lieb gegrüßt
Vici
wie Vici geschrieben hat - das darf sein, dass all der "Mist" ausgesprochen wird - mehr braucht es im Moment auch gar nicht sein. Du bist ja sogar schon soweit, dass du benennen kannst, was alles dich beschäftigt. Wie es mit dem Platz wird, Anschaffungen, wie schafft ihr es kräftemäßig und dein Studienabschluss. Das sind alles wichtige Themen. Gleichzeitig sagt dir dein Sohn, dass er sich ein Geschwisterchen wünscht. Du malst dir aus, wie es mit noch einem Mädchen wäre. Diese Stimme in dir verschafft sich nicht umsonst Gehör. "...Angst vor dem was mit mir passiert wenn ich mich dagegen entscheide..." hast du geschrieben. Auch wenn du es mit "nur" 5 % bewertest, hat es sein Gewicht und seine Bedeutung für dich. Das spürst du auch.
Ich glaube, wie es dir geht, ist sehr normal. Da ist einfach unglaublich viel in Bewegung - schaukelt hin und her. Lass es zu. Lass dir Zeit für eine gute Entscheidung. Auch wenn es schwer auszuhalten ist.
So eine Krise ist oft ein Signal, dass es Zeit für eine Veränderung ist. Dein Studium zu Beruf und Familie hat dich sicher sehr gefordert und euch als Familie viel abverlangt. Das Studium und die Zeit und Kraft, die du jetzt dafür aufwendest, hast du nach deinem Abschluss ja nicht mehr. Gibt es vielleicht noch andere "Stellschrauben", die ein bisschen gedreht werden könnten?! Dein Mann hat das Gefühl, dass er den Kindern nicht so gerecht werden kann, wie er es sich vorstellt. Was Vici geschrieben hat - Familie ist ein tolles Lernfeld für Kinder, dass sie lernen können (in gesunder Weise), dass man auch mal verzichten kann - dass man aufeinander schaut. Ich hoffe, ihr kommt noch gut ins miteinander Reden.
Hab' ein gutes Wochenende - viele liebe Grüße!
Hallo ihr lieben,
ich danke euch für die Unterstützung und lieben Ratschläge. Auch auf die Gefahr das die eine oder andere mich nicht versteht.
In den letzte 48 Stunden ist viel in mir und drum herum passiert. Durch viele intensive Gespräche mit meinem Partner und sortieren meiner Gefühle habe ich/wir uns gegen das Baby entschieden.
Ich fühle mich Sicher mit der Entscheidung.
Natürlich sind wir auch traurig, was denke ich normal ist da wir beide wissen (und es schon 3 x haben) was tolles daraus entsteht. Wir wissen aber das wir das nicht noch einmal schaffen und wollen uns noch mehr auf das Konzentrieren was wir haben.
Die jetzige Situation hat mich dazu gebracht unsere Lebenssituation noch einmal zu überdenken und mir ist klar geworden das ich meinen Sohn und meinen Partner schon irgendwie als Selbstläufer betrachtet habe d.h. es ist wenig Zeit in der für beide übrig geblieben wegen Haushalt kochen, waschen, einkaufen, lernen oder einfach nur vom arbeiten zu genervt gewesen um ihnen die Aufmerksamkeit zu geben die man braucht vor allem unser 6 jähriger Sohn.
Die letzten Tage waren sehr intensiv, im Erleben des normalen Alltages miteinander.
Mein Sohn hat ADHS und benötigt in verschiedenen Lebenssituation mehr Unterstützung als die Kinder ohne und ich möchte einfach die Energie die ich habe ihm geben. Er ist so ein tolles und intelligentes Kind und er ist auch nicht alleine er hat seine Brüder die zwar nicht täglich an seiner Seite sind aber sehr regelmäßig.
Mein Partner und ich sind seit 9 Jahren ein paar und wir haben schon viel durch er ist ein ehemaliger Suchtpatient und erst seit ca. 2 Jahren in der Lage sagen zu können was er nicht schafft und zu viel wird. (Info nur am Rande)
Alle diese Dinge führten zu unserer Entscheidung.
Ich hoffen das das nicht zu Gefühlslos rüber kommt, denn das ist es nicht.
Es nun mal so das wir in diesem Leben auf diese weise nicht zueinander finden werden.
Mir geht es gut und ich weiß natürlich nicht wie es mir nächste Woche danach gehen wird, aber zusammen als Familie werden wir das schaffen.
Vielen lieben Dank für euer zu hören/lesen.
LG
Ina
P.S. Ich mache die Dipl. Betriebswirtin und habe mir fest vorgenommen dieses im April abzuschließen.
Alles gute
Viel Kraft für alles, was "trotzdem" vor dir steht.
Vici
Hallo.
Ich war vor 4jahren im gleichen Alter wie du schwanger
Ich habe mich dagegen entschieden. Alles auch die Beratung war null pro Kind.
Ich habe es bereut!!
Ich kann dir nur raten lass die Zeit deine Sorgen heilen.in 7 Monaten denkst du anders .
Ich war danach Krankenhaus reif...hatte auch schon kind.denke das macht es noch schlimmer.
Das Leben ist danach nie wieder unbeschwert und frei
Das PAS Syndrom wird heruntergespielt
...es erwischt fast alle Mütter mit voller Wucht.
Lass es nicht abtreiben. Alles andere als eine Abtreibung wird für dich einfacher sein.
Es ist so. Hätte ich gewusst wie es ist..ich wäre nie zu diesen Beratungsterminen gegangen....es war wie fahrender Zug ,von dem man nicht abspringen kann je mehr "Absicherung" und Schritte du tust.
Lehn dich bitte zurück und lass die Zeit alles für dich und das Baby (das ist es tatsächlich schon) alles tun.
Tinaturner
Hallo Ina37, zu allererst Glückwunsch!
Ich finde es gut, dass Du Dich dafür entschieden hast, hier zu Deiner aktuellen Lebenssituation zu schreiben!
Du bist nicht allein!
Dein Beitrag hat mich nicht mehr losgelassen und deswegen möchte ich Dir etwas dazu schreiben. Ich versuche immer, mich kurz zu fassen, aber das wird mir wohl nicht gelingen.
Ich habe 2 Tage dran verbracht, eine Antwort zu schreiben, und durch eine falsche Bewegung am Smartphone war auf einmal alles weg. Jetzt fange ich von neuem wieder an. Aber das ist mir egal, ich möchte Dir gerne etwas dazu schreiben.
Du hattest geschrieben, dass Dein Mann 2 Kinder aus der vorherigen Beziehung hat. Wie alt sind denn Deine Bonuskinder?
Wie ich weitergelesen habe, hat Dein Mann Rheuma. Klar müssen das die Ärzte das sagen, aber die Betonung liegt doch auf “kann“.
Das heisst doch nicht, dass das bei Euch eintrifft!
Hierzu kann ich Dir etwas schreiben, die Frau unseres Neffen hat auch Rheuma. Mit 20 Jahren hatte sie es erfahren und auch ihr hat man davon abgeraten. Sie ist jetzt Anfang 30 im 7. Monat schwanger und hat sich bewusst für ein Kind entschieden! Sie hat sich nicht beirren lassen. Unser Neffe steht ihr stets zur Seite. Auch das mit den Medikamenten wurde geregelt.
Kopf hoch, Ihr schafft das auch!!
Es ist völlig normal, dass die Gedanken nach der Gewissheit, dass man schwanger ist, nur so durch den Kopf schiessen.
Meine Erfahrungen sind, dass jeweils nach einem Schwangerschaftstest die Gedanken achterbahnmäßig durch den Kopf geschossen sind von Glück bis Zukunftängsten. Aber trotzdem habe ich mich immer für das Kind entschieden. Ich liebe meine Kinder.
Wir Zuhause sind 2 Erwachsene mit jeweils 2 Kindern aus einer vorherigen Beziehung (er: 12 und 14), ich (20 und 14) und unser gemeinsames Kind (8 Monate alt).
Sein ältester hat ADHS. In der Zeit, wo wir uns kennengelernt hatten, habe ich viel über ADHS gelesen und mich bei einer Jugendarztpraxis informiert. Ich hatte mich damals bewusst dafür entschieden, mit meinem Mann eine Beziehung einzugehen, komme was wolle.
Der Alltag mit meinem Bonuskind, welches ADHS hat, ist nicht immer einfach. Ich muss Dir zustimmen, ich komme auch an meine Grenzen. Die Realität ist doch auch ganz anders, da nützt auch keine Lektüre! Ich liebe ihn wie meine eigenen Kinder, Unterschiede mache ich keine!
Es gibt Tage, da schaffe ich nicht alles, aber dann muss es an einem anderen Tag gemacht werden; denn man sollte sich selbst nicht außer Acht lassen!
Denn dann ist keinem geholfen. Ich finde es echt nett von Dir, wie Du über Euren gemeinsamen Sohn schreibst. Die Situation auf dem Sofa kann ich mir gut vorstellen.
So eine ähnliche Situation hatten wir auch, wir saßen zusammen in der Stube und haben zusammen seine Hausaufgaben besprochen. Er hat so feine Antennen, das ist manchmal unglaublich. Er hat als erster gemerkt, dass sich etwas ändern wird. Er ist sehr sensibel und einfühlsam! Er merkt direkt, wenn es einem Familienmitglied nicht gut geht, er sucht dann immer nach kleinen Lösungen. ADHS hat auch schöne Seiten.
Die Geburt unseres gemeinsamen Kindes hat ihn irgendwie “verzaubert“. Ab und an verbringt mein Bonuskind Zeit mit dem Kleinen, er geht recht liebevoll mit seinem kleinen Geschwisterchen um.
Lass' Dich nicht zu sehr vom ADHS verunsichern!
Auch Ihr schafft es!
Da bin ich mir ganz sicher.
Du hattest geschrieben: '
Mein Mann möchte nicht Vater von 4 Kinder sein und meint das er sich mit 3 schon unter Druck fühlt jedem gerecht werden zu müssen/wollen. Dann wiederum sagt er, wenn ich es möchte können wir darüber reden.'
Wieso macht ihr Euch Druck? Redet doch nochmal darüber! Dein Mann ist selbst ein wenig ins Grübeln gekommen sowie Du selbst. Das ist aber völlig normal!
Zusammen seid ihr stark!
Bist Du der Hauptverdiener für Eure Familie? Gibt es vielleicht doch eine Möglichkeit, in Deinem Vollzeitjob nach der Geburt und vielleicht nach oder während der Elternzeit kürzer zu treten? Könntest Du da wieder einsteigen in Deinen Beruf?
Versuche doch ein klein wenig Deine Fühler vorsichtshalber bzw. vorsichtig auszustrecken in Sachen Beruf und Studium, um näheres zu erfahren, nachdem Motto “was wäre wenn“.
Mir hat man mal gesagt:“
, ein Kind kommt immer ungelegen,...“ Das ist völliger Quatsch!
Auch wenn man alleine oder als Paar Pro und Contra aufschreiben würde, das kleine Wunder ist es wert, sich dafür zu entscheiden für das Kind!!
Es ist ein Glück, welches Euch zuteil wurde und auch ein Wunder zugleich.
Ich wünsche Dir/Euch viel Kraft und Mut.
Lg Bianca
Hallo Bianca,
Du schreibst so erfrischend und ermutigend, aber ich bin ein bisschen irrtiert, denn Ina schreibt doch, dass sie sich gegen das Kind entschieden haben. Vielleicht hast Du das übersehen, weil Du schon länger mitgelesen hast und das Bisherige im Kopf hattest. Das mit dem Rheuma ist bei Ina schon nochmal anders gelagert. Da geht es ja darum, dass die Medikamente, die ihr Mann nimmt, sich vielleicht auf die Entwicklung des Kindes auswirken.
Sonst: ich finde Deine Einstellung cool! Wie Du auch an sunshine geschrieben hast: Was gerade nicht geht, bleibt halt mal liegen. Das Wichtigste schafft man. Keine Druck machen lassen. So ähnlich, oder?
Guten Abend Dir und liebe Grüße!
Layla
Liebe Ina,
ich wollte Dir auch schon die ganze Zeit schreiben in den letzten Tagen. Ich habe nach Deiner vorletzten Nachricht so gespürt, wie sehr Du Dich alleine fühlst. Als Familie habt ihr keine Großeltern, jedenfalls nicht in der Nähe. Aber auch so ganz für Dich warst Du mit Deinen Gefühlen alleine, mit diesem Teil in Dir, mit dem Du nicht fertiggeworden bist.
Jetzt ist die Entscheidungsqual um und Du klingst in Deinem posting gestern richtig zuversichtlich, auch was Deinen Abschluss angeht.
Die 48 Stunden davor haben Dich nun sicher gemacht, bzw. euch. Du fühlst Dich wieder mit Deinem Partner zusammen und nicht mehr allein. Das ist natürlich ganz entscheidend, dass man eine Entscheidung zu zweit trägt!
Was war nun anders in Euren Gesprächen, dass Du eher in seine Richtung gegangen bist?
Du sagst, Du hast ihn und Euren Sohn als "Selbstläufer" betrachtet, d.h. zu wenig Zeit für beide gehabt.
Liebe Ina, mir kommt es so vor, als würdest Du alles von Dir selbst verlangen.
Dein Partner hat Kraft, wenn er es aus der Sucht herausgeschafft hat. Das ist eine so große Leistung!
Mich wundert, dass er Angst vor der Verantwortung hat und meint, es nicht zu schaffen mit diesem Kind.
Klar hat er vier, aber jeweils ja nicht die ganze Verantwortung. Du trägst ja sehr viel.
Ich spüre bei Euch beiden ziemlich Druck, ob er nun von innen kommt oder auch von äußeren Dingen. Das weißt Du am besten.
Habt Ihr darüber auch gesprochen, wie Ihr Euch Manches leichter machen könntet?
Seine Zusage, dass er es mit Dir durchziehen würde, war für Dich leider nicht wirklich eine Zusage.
Was wäre für Dich eine wirkliche Zusage gewesen?
Was ist mit dem Teil in Dir geschehen, der sich gegen einen Abbruch gewehrt hat und wegen dem Du hier angefangen hast zu schreiben?
Wäre das mit den Rheumamedikamenten ein wirkliches Risiko? Konntet Ihr das klären?
Du gehst jetzt so zuversichtlich auf Deine Prüfungen zu, obwohl Dir doch die drei Wochen schon zum Lernen fehlten! So viel Kraft und Zutrauen hat Dir das quälende Hin und Her geraubt!
Auch die andere Entscheidung wäre ein Kraftschub: Mit einer vollen Zusage könntest Du auch als Schwangere volle Kanne lernen und es im April schaffen! - Ich denke die Unsicherheit ist kraftraubend. Eine getroffene Entscheidung gibt Kraft.
Jetzt hast Du aber tatsächlich den Abbruch vor Dir nächste Woche. Das kostet wieder Kraft.
Beim Lesen Deiner "Entscheidungsnachricht" hatte ich das Gefühl, dass Du nun alles Dir auferlegst, eben auch den Abbruch, damit Du dann alles schaffen kannst.
Das ist doch ein großes Zutrauen in Deine Kräfte!
Gibt es jetzt keinen Teil mehr in Deinem Herzen, der die Kraft für das Kind einsetzen möchte und es mit dem Mädchen (wer weiß!? ) schaffen möchte?
Ein Geschwisterkind ist etwas Wunderschönes, egal, ob Junge oder Mädchen.
Ich will Dich nicht erneut verunsichern, aber ich kann nicht ganz nachvollziehen, worauf sich Deine Entscheidung letztlich gründet.
Welche Entscheidung unterstützt Deine Schwester?
Und was verbindet Euch mehr als Paar?
Layla
Liebe Layla,
ich danke Dir aufrecht für Deinen Beitrag!
Ich habe wirklich das erst später gesehen, dass sie sich wohl gegen das Wunder, gegen das Kind, entschieden hat. Das finde ich traurig! (
Wie ich im Beitrag ja noch bemerkt hatte, saß ich bereits 2 Tage lang an einer Antwort und durch eine falsche Bewegung am Smartphone war alles weg.
Ich dachte, ich schicke trotzdem den Beitrag ab, dass war ich ihr und dem Baby schuldig!
Denn es hätte ja noch einige weitere Argumente für sie entscheidend sein können, sich doch noch positiv für das Leben des Kindes zu entscheiden, wenn man liest, wie andere Mitmenschen in verschiedenen Situationen es meistern können und trotz aller Bedenken doch noch eine Kertwende eintreten kann. Vielleicht auch, weil ich ihr Mut machen wollte!!
Die Frau unseres Neffen bekam ja auch noch Medikamente, da wusste sie ja noch nix von der Schwangerschaft. Da hatten ihr die Ärzte auch nach Bekanntwerden der Schwangerschaft eher zur Abtreibung geraten, schlimm oder? (
Es muss ja nicht so sein mit Fehlbildungen!
Da ich Ü 40 bin, hatte mein alter Frauenarzt mir auch von einer Schwangerschaft dringend abgeraten und mir dann mit diversen Missbildungen an Kindern in Bildern wirklich Angst eingeflößt.
( Das war so schrecklich!
Ich habe mir dann einen neuen Frauenarzt ausgesucht und hatte Glück!
So kann es gehen!
Man wollte auch, dass ich eine Fruchtwasserpunktion (schreckliche Erinnerungen von vor 20 Jahren) und ein Nackenfaltentest (hatte davon Alpträume bekommen) mache, aber meine Einstellung bleibt nach wie vor, dass egal wie es ist oder sein wird/werde ich immer ein Kind annehmen.
Dankeschön für Deinen ehrlichen Beitrag!
Lg Bianca