Ich habe hier vor über 3 Jahren schonmal geschrieben. Damals war ich ungeplant mit dem ersten Kind schwanger. Nach vielem Hin und Her habe ich es behalten und bin da auch ganz froh drum. Dummerweise habe ich während einer Hochphase gedacht, ich wäre schon bereit für ein zweites Kind. Ich habe mir sehr große Mühe gegeben, mit dem Jugendamt kooperiert (welches ich selbst eingeschaltet hatte zur Unterstützung) und eine sehr liebe Familienhilfe bekommen. Dennoch habe ich 2 1/2 Monate nach der Geburt meiner zweiten Tochter die Kinder zu meinen Eltern gegeben, in ein Pflegeverhältnis - freiwillig.
Ich lebe mit meinem Freund und Vater der beiden mittlerweile wieder in DE, er ist auch der Vater von Nummer 3. Wir sind aber immer noch beide sehr unselbständig, abhängig und unreif. Wir sind 29 und 30 Jahre alt.
Mein erster Gedanke, als der Test positiv war, war: Es zu behalten wäre Wahnsinn.
Wollen wir ein drittes Mal beweisen, dass wir als Eltern einfach unfähig sind? Ich hatte mit der Kupferspirale verhütet, welche jedoch unbemerkt ausgestoßen wurde. Auf dem Ultraschall war sie nicht mehr da. Stattdessen war da ein Embryo, dessen Herz schlägt.
Ich hatte einen Termin zur Beratung, um einen Beratungsschein zu bekommen für den Abbruch. Den Termin habe ich aber verschlafen und seitdem fehlt mir der Mut, einen neuen Termin zu vereinbaren. Jetzt so kurz vor den Feiertagen scheint jeder so in Hektik und unter Zeitdruck zu sein, dass ich fürchte, nicht richtig beraten zu werden. Denn ich will es eigentlich nicht "loswerden". Ich habe zwei Kindern trotz widriger Umstände das Leben geschenkt. Es wäre nicht fair, wenn ich es dem dritten Krümel verweigern würde. Aber ich will nicht, dass es wieder soweit kommt, dass ich mit dem Alltag mit Baby/Kleinkind überfordert bin. Meine Eltern arbeiten da gezielt gegen mich, sie würden mich komplett fertig machen, wenn sie von meiner Schwangerschaft wüssten. Das Verhältnis ist seit jeher angespannt.
Was mir auffällt ist, dass ich zu beiden Kindern keine Bindung von Anfang an aufbauen konnte. Die Große war ungeplant, da mag sowas noch nachvollziehbar sein. Aber die Kleine war ein geplantes Wunschkind, die Geburt natürlich und entspannt, sie wurde vollgestillt, ich hatte Unterstützung. Trotzdem habe ich bis heute keine Bindung herstellen können. Bei der Großen kam die Bindung allmählich, als sie mit dem Laufen und Sprechen begann - da war sie schon 20 Monate alt. Ich finde Babys anstrengend und sehe in ihnen keine Person, eher ein Objekt, bis sie eben anfangen zu sprechen. Die Zeit bis dahin ist entsprechend trostlos und schwierig. Kämen Babys schon laufend und sprechend zur Welt, hätte ich vermutlich keine Probleme.
Jetzt will ich Nummer 3 trotzdem das Leben gewähren, wo es eh schonmal da ist. Ich frage mich aber, was es bedarf, damit ich ihm eine gute Mutter sein kann und nicht wieder überfordert werde. Nummer 2 war übrigens sehr pflegeleicht, trotzdem kam die Überforderung, da ich keine Zeit mehr für mich hatte. Haushalt, Hobbies, Hygiene, alles kam zu kurz oder garnicht. Mein Freund hilft wo er kann, aber es reicht nicht. Wir bräuchten eine Putzhilfe, aber wir leben von Hartz4 und können uns trotz akutem Platzmangel nicht mal einen Umzug in eine bessere Wohnung leisten - das Jobcenter stellt sich dagegen, da unsere Wohnung platzmäßig angemessen ist. Ist sie an sich auch, aber dank der Dachschrägen in jedem Zimmer können wir keine vernünftigen Möbel aufstellen. Der Platzmangel bringt Unordnung, ich gehe hier regelmäßig die Decke hoch, weil es an Stauraum fehlt.
Ich kann mir vorstellen, mit Nummer 3 in ein Mutter-Kind-Heim zu ziehen, allerdings komme ich mit anderen Müttern grundsätzlich nicht klar. Mein Freund ist der deutschen Sprache nicht mächtig, müsste in unserer Wohnung allein bleiben und klarkommen. Eigentlich wollten wir unsere beiden Kinder zurückholen sobald wie möglich, dazu wollten wir beide fest arbeiten, unsere Wohnung entweder fertig einrichten oder umziehen, Führerschein und Auto erwerben und allgemein unser Leben auf die Reihe kriegen, damit wir bald wieder eine richtige, vereinte Familie sein können. Dazu fehlt es an Geld und Reife. Ich habe zurzeit eine ambulante pädagogische Betreuerin, diese weiß nichts von meiner SS. Ich habe sie noch nicht sehr lange und wirklich unterstützt hat sie mich bisher noch nicht. Morgen will ich mich für eine stationäre Psychotherapie einschreiben lassen bzw. auf die Warteliste setzen lassen, denn Depressionen sind in meinem Leben immer wieder mal ein akutes Thema. Postnatale Depressionen komischerweise nicht.
Ich habe auch über eine Adoption nachgedacht. Keine Ahnung, ob ich das könnte - die Vorstellung, dass mein Kind jemand anderes mit Mama anspricht. Ich will es selbst schaffen, aber wie?
Mein Freund ist der gleichen Meinung wie ich. Er ist nicht gegen das Kind, aber er weiß nicht, wie wir das schaffen sollen. Es sollen auch nur sehr wenige Personen von der SS erfahren, damit mir keiner schlecht reinreden kann. Was ich jetzt brauche, ist eine realistische Prognose und positive Lösungsvorschläge.
Dieses Forum sowie Profemina haben mir damals schon sehr geholfen, deshalb denke ich, dass ich hier gut aufgehoben bin.
Hallo Ascielle,
das ist ein gutes Zeichen, dass du dich hier wieder meldest - weil du hier schon mal gute Erfahrungen gemacht hast.
Zunächst mal das, was mir als erstes auffällt:
Die Hürden, die du beschreibst, also alles, was schwierig ist und gegen das dritte Kind spricht - das könnte auch eine andere Frau schreiben. Eine reife Frau, sage ich mal.
Sag´ es also bitte nicht mehr vor dir und deinem Freund, dass ihr nicht reif seid. Ihr seid auf einem Weg. Und ich möchte dir mal zeigen, wo ich Reifungsschritte (so nenne ich es mal) sehe:
Im Rückblick erkennst du deine Entscheidung von vor drei Jahren als gut, hast also nicht mit einer Fehlentscheidung zu kämpfen. Das hilft zur Stabilität (andersrum schwächt es einen, wenn man immer denkt: ach hätte ich doch damals ...).
Dann lief es offensichtlich gut mit deiner großen Tochter. Dir ging es gut. Dann sehr bald - nicht so reif?? - das Wunschkind. Wie du es dann aber angegangen bist, finde ich wieder verantwortungsvoll: Du hast das Jugendamt eingeschaltet. Und dann an deiner Grenze auch die Einsicht gehabt, die Kinder abzugeben. Freiwillig, wie du sagst. - Wie lange ist das jetzt her und wie lebt ihr seitdem? Wie ist der Kontakt zu euren Kindern? War es euch wichtig, dass sie zusammenbleiben? Dass es die Großeltern sind, ist sicher gut für alle. Aber sie möchten wohl auch nicht weiter euch als Eltern vertreten.
Jetzt überlegst du wieder, wie du es gut machen kannst. Du hast eine gewisse Stabilität. Worunter du leidest (enge Wohnung, keine Zeit für dich ...), erleben viele Mütter genau so. Du hältst Ausschau nach Hilfe und könntest dir sogar ein Mutter-Kind-Haus vorstellen. Inwiefern kommst du nicht mit anderen Müttern klar?
Zu euren Plänen (Kinder zurückholen und beide fest arbeiten):
Vielleicht habt ihr euch da zu viel auf einmal vorgenommen? Wie wäre ein schrittweiser Plan? Wenn du gerade eine stationäre Psychotherapie angehen willst - dann schließt das doch ein Arbeitsverhältnis aus. Zunächst jedenfalls. Dein Freund kann aber arbeiten. Sind die mangelnden Sprachkenntnisse da ein Hindernis? Ich würde jedenfalls wieder sagen: Nicht die Reife fehlt. Ihr seht nämlich schon, wo es hapert und was angegangen werden muss. Ihr wisst, was ihr letztlich schaffen wollt. Das "wie" ist nicht leicht umzusetzen.
Auch "reife Menschen" können nur einen Schritt nach dem anderen gehen und ein Ziel nach dem anderen verwirklichen. Ihr seid reif genug und handelt als erwachsenen Menschen.
Was vielleicht noch hinderlich ist, dass du sagst: du kannst keine Bindung aufbauen. Ist die Frage, was Bindung meint. Dass es dir gutgeht? - Nicht unbedingt. Kleinkindzeit ist oberanstrengend und auch "gute Mütter" stehen da manchmal über einen längeren Zeitraum neben sich und finden, dass sie dem Kind nicht so gerecht werden, wie sie meinen, dass sie müssten. Und es geht ihnen nicht gut. Das ist Bindung von einem selbst her definiert. "Eigengedanken" sag´ ich mal. Wie man es sich wünschen würde. Darum geht es bei Bindung nicht. Es geht darum, ob das KIND sich an dich binden kann. Dass du da bist, verlässlich. Blickkontakt hast. Seine Bedürfnisse beachtest. Grenzen setzt - und das liebevoll. Damit dein Kind sich bei dir sicher fühlt. Darum geht es bei der Bindung. Nicht um das Mutterglück. Leider. Aber das Glück kennst du schon auch. Sonst hättest du dir kein zweites Kind gewünscht. Und dass du sagst, du kannst mit einem Kind erst so richtig was anfangen, wenn es laufen und sprechen kann - ja, das gibt es halt auch. Manche Mütter mögen die ganz Kleinen am liebsten und haben später größere Schwierigkeiten. Da hat einfach jede Frau so ihre eigene Begabung, ihren eigenen Stil und ihre Vorlieben. Trotzdem kann man Mutter sein.
Also: Du bist nicht unreif und du kannst Bindung aufbauen. O.k.!?
Die Frage ist: Wie geht alles nacheinander?
Vielleicht wendest du dich wieder an die Beratung profemina, wenn du dort auch gute Erfahrungen gemacht hast damals!?
Wichtig wäre noch, die Stellung deiner Eltern zu klären. Und wie es den Kindern bei ihnen geht.
Für deinen Freund wäre der Spracherwerb wirklich wichtig. Ist er da dran?
Habt einen guten Abend!
Layla
Schön das es dich gibt. Hat dir das schon mal jemand gesagt?
Weißt du das frage ich dich weil du schreibst, das du in den Babys keine Person siehst sondern eher ein Objekt. Wie kommt man zu so einer Empfindung? Das ist kein Verurteilen, es ist nur eine Frage weil ich persönlich Babys faszinierend finde.
Jetzt überlege ich ob du von deinen Eltern auch so empfunden wurdest oder ob das jemand einfach so mitbekommt.
Du schreibst, du hättest keine Zeit mehr für dich gehabt, ich habe das so empfunden, die Zeit, die ich mit meinen Babys verbracht habe, war die Zeit, die ich für mich hatte. (hoffentlich nicht zu kompliziert)
Du fragst, was es bedarf damit du eine gute Mutter sein kannst. Nun ja, dazu müsste man mehr von dir wissen. Oft ist es eine Kleinigkeit über die man nicht hinwegkommt.
Fang doch einfach mal an über dein Leben nachzudenken. Einfach so, ohne Emotionen. Hast du Geschwister, haben deine Eltern immer gearbeitet, haben sie Zeit für dich gehabt, hast du als Kind einen Mangel erlebt, haben deine Eltern Leistung von dir erwartet, wo wurdest du enttäuscht, was war besonders schön, was hat dich besonders gefreut..... du siehst Fragen ohne Ende.....
Hast du Lust so ein wenig über dich zu schreiben?
So wie du geschrieben hast, bist du eine interessante Persönlichkeit.
In der Hoffnung das du dich wieder meldest, wünsche ich dir alles Gute
rahel
ich kann mich noch gut an dich erinnern. Wie schön, dass du jetzt vor einigen Tagen wieder hier geschrieben hast und dich daran erinnerst, was dir damals geholfen hat.
Und ich staune, was bei dir in der Zwischenzeit alles gewachsen ist - buchstäblich gewachsen: deine Kinder! – und woran du schon alles gearbeitet hast. Du gibst dir sehr viel Mühe!
Klar willst du es auch jetzt selbst schaffen. Und am besten auf Dauer so, dass deine beiden „Großen“ auch wieder bei dir sind. Und ja, natürlich geht es um das WIE und was du jetzt konkret brauchst. Denn wer weiß das besser als du selbst?
Wie geht es dir denn heute, bist du schon einen Gedanken oder einen Schritt weiter?
Vielleicht auch schon im Kontakt mit einer Profemina-Beraterin, die dich begleitet?
Schreib gerne wieder.
Viele liebe Grüße von Jana und viel Mut dir!
So, ich melde mich mal wieder...
Hatte eigentlich schon einen ellenlangen Beitrag verfasst, der jedoch verloren ging, weil ausgerechnet dann das Forum stundenlang down war - zumindest für mich. Das war so eine Enttäuschung, dass ich erstmal nicht mehr posten wollte.
Aber hier bin ich wieder.
Heute wollte ich eigentlich wieder zur FA gehen, einfach fragen ob ich spontan vorbeikommen kann, da ich Freitag abends sehr starke Unterleibsschmerzen und leichte rosa Blutung hatte. In der ca. 10 SSW. Dachte schon an eine Fehlgeburt, da ich solche Schmerzen aus den zwei vorigen SS nicht kannte. Scheint aber noch alles intakt zu sein, habe nur leichte Schmierblutungen und keine Schmerzen mehr - möglicherweise ein Hämatom. Das würde auch meine FA sagen. So langsam sollte ich ihr aber mitteilen, dass ich das Baby doch behalten will und somit einen Eintrag im Mutterpass bekomme, sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Ich kriege es nur nicht umgesetzt derzeit. Würde am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen oder wenigtens zu Hause bleiben und nichts tun, absolut garnichts. Mir geht es nicht schlecht, aber ich bin schon erschöpft wenn ich nur daran denke, irgendwo hin zu müssen und etwas zu erledigen. Dabei gibt es momentan viel zu viel zu erledigen. Da meine Betreuerinnen von der SS vorerst nicht erfahren sollen, stehe ich vorerst ohne Unterstützung da. Ich will es ihnen noch nicht sagen. Weiß auch nicht wieso.
So, und um nun einmal auf euch beide einzugehen, die ihr hier geschrieben habt...
- Mein Freund nimmt ab Januar an einem Sprachkurs teil, seine Zukunft entscheidet sich dann
- Ich weiß aus Erfahrung, dass ich mit den meisten anderen Müttern nicht klar komme, entweder werde ich ausgeschlossen, abgelästert, gemobbt oder nicht ernst genommen. Es gibt nicht wenige die mir sehr fiese Dinge sagen wie "Menschen die vom Amt leben sollten sich sterilisieren lassen zum Wohl der Gesellschaft"
Ich wurde von meinen Eltern nicht als Objekt empfunden, meine Mutter liebt Babys, mein Vater kann mit ihnen nichts anfangen, aber so sind wohl sehr viele (vor allem junge) Männer, so wie er es damals war. Ich empfinde Babys als Verpflichtung, als tägliche (und nächtliche) Arbeit mit kurzen Pausen ohne Freizeit. Ich verzweifle sehr schnell, wenn ein Baby weint und ich es nicht innerhalb von fünf Minuten beruhigt kriege. Ich will, dass das Weinen aufhört, so schnell wie möglich, denn es stresst mich extrem. Wenn das Baby schläft und dann nach einer Weile plötzlich Geräusche von sich gibt, die ins Weinen übergehen, kriege ich einen kleinen Schock, ein "Oh nein"-Gefühl und sofort setzt der Stress wieder ein. Ich habe das Muttersein mit Baby nie genossen, habe mir aber immer größte Mühe gegeben, den Kindern dennoch gerecht zu werden. Je besser sie sprechen können, desto weniger weinen sie. Deshalb kann ich mit älteren Kleinkindern deutlich besser umgehen und finde leichter Zugang zu ihnen. Das bedeutet weniger Stress für mich. Ich kann die Zeit mit Baby weder als Zeit für mich, noch als glückliche Zeit ansehen. Man ist 24/7 für ein Wesen da, das eigentlich nur weint, schläft, oder gerade eben so ruhig und zufrieden wirkt, weil man sich den Rücken kaputt trägt. Ich bin eben kein Baby-Mensch. Ich hasse Babys aber auch nicht. Nur dauert mir die Zeit zu lange, bis sie erträglich werden. Das klingt vielleicht sehr herzlos, ich muss aber hinzufügen, dass ich keine "offenen" Emotionen habe. Ich kann Dinge fast ausschließlich sachlich betrachten und würde nicht mal um eine Fehlgeburt weinen. Normal ist das wohl nicht, und ich habe keine Ahnung, wie man Zugang zu seinen Emotionen findet, wenn es sich so anfühlt, als seien gar keine vorhanden.
Ich habe Angst, dass der Stress mit Baby wieder sehr schnell zu Überforderung führt. Dann falle ich wieder in den "Überlebens- und Funktionsmodus", wo nur noch der reine Lebenserhalt und die Grundversorgung des Babys zählen, zu mehr bin ich nicht fähig, und meine eigenen Bedürfnisse finden keinen Platz darin. So war es bisher immer und ich bin dadurch schwer depressiv geworden. Das ist dieser eine Punkt, den mein Freund nicht nachvollziehen kann. Deshalb ist er mir darin eine zusätzliche Belastung, denn es hagelt dann Kritik und Vorwürfe von ihm.
Scheinbar ist jede Mutter mit Baby gestresst, aber warum scheint es nur bei mir so arg zu sein, dass ich extrem schnell an meine Grenzen gerate und dann nichts mehr geht? Kann man das nicht irgendwie ändern? Bei meiner Zweitgeborenen wollte ich es mit allen Mitteln ändern, indem ich mich Müttergruppen anschloss, Müttercafés besuchte, meine Familienhilfe sehr eng mit einbezog und überall im Alltag Tricks anwendete, die es mir erleichtern sollten. Es hat nicht funktioniert. Ich kann ein Baby unter Stress einfach nicht mit Liebe versorgen, denn dieses Gefühl hat unter solchen Bedingungen gar keine Zeit, sich zu entwickeln. Erst die Liebe macht die Zeit mit einem Baby angenehm, denn dadurch wird aus der Pflicht eine Aufgabe, die von Herzen kommt. Denke ich zumindest.
Ich konnte weder in den Schwangerschaften, noch während, noch nach der Geburt Liebe zu meinen Kindern entwickeln. Die Große hat über ein Jahr lang ohne Mutterliebe gelebt, was ich bis heute sehr traurig finde. Mir war zwar immer wichtig, dass sie gut versorgt ist, aber wenn ich sie mal anlächelte oder in den Arm nahm, geschah dies ohne Emotion. Ich denke, sie konnte das spüren, denn sie lächelte nie zurück, und ist auch bis heute ein Kind, das selten lacht oder lächelt. Man kann schwer erkennen, wenn sie sich an etwas freut. Das ist bei mir genauso. Ich bin ein emotionsarmer Mensch, das überträgt sich leider auf meine Kinder. Ich kann nur hoffen, dass sie damit besser umgehen können, wenn sie alt genug sind, es erklärt zu bekommen. Warum Mama so ist. Aber bis dahin leiden sie womöglich unerträglich.
Was mir sehr helfen würde, wäre viel reale Unterstützung. Im Haushalt, in der Versorgung der Kinder und des Babys. Zu wissen, dass nicht zwingend ICH auf Knopfdruck springen muss, wenn das Baby weint. Wenn ich mich um mein Baby kümmern kann, wenn und WEIL ich es möchte. Das wären die idealen Voraussetzungen. Aber wo gibt es sowas? Wohl nur in einer intakten Großfamilie, wo alle nahe beieinander wohnen und jeder viel Zeit hat.
Meine Familie ist aber kaputt. Meinen Eltern bedeute ich weniger als der Dreck unterm Schuh. Um meine Kinder kümmern sie sich nicht mir zuliebe, sondern weil sie gern noch Kinder wollten, aber schon zu alt für eigene sind. Und weil sie hoffen, dass die Kinder nicht so werden wie ich - nutzlos, parasitär, beschämend, hässlich, fett. Das ist die Meinung, die meine Eltern über mich haben. Ich kann damit gut umgehen, aber ein praktisches Verhältnis ist es nicht.
Die Familie meines Freundes lebt in Frankreich, in der Bretagne. Sie stehen in allem hinter ihm und unterstützen ihn auch finanziell, wo immer möglich, auch wenn es nicht viel ist. Sie können uns aber nicht die reale Unterstützung bieten, die gerade mir gut tun würde. Und dorthin zurückziehen ist einfach nicht machbar, auch wenn wir es gern würden. Dazu fehlt es an Geld und Arbeit, und mir an Sprachkenntnissen. Zwar verstehe ich Französisch außerordentlich gut, nahezu perfekt (auch gesprochen), aber ich kann kaum einen Satz selbst zustande bringen, weder schriftlich noch mündlich. Mit meinem Englisch kommt man dort nicht sehr weit, nur wenige sprechen es überhaupt. Aber würde ich heute einen 6er im Lotto haben, würde ich keinen Moment zögern. Geld öffnet so viele Türen und meine Sprachprobleme wären auf einmal irrelevant. Ich lebe tausendmal lieber in der Bretagne als im hässlichen Ruhrgebiet, wo am liebsten jeder für sich bleibt und wehe, man grüßt seinen Nachbarn zu freundlich, da wird man direkt argwöhnisch betrachtet. In der Bretagne sind alle so herzlich und authentisch, man gehört sofort dazu, wenn man dazugehören will. Da wird auch nicht beurteilt, wer wo arbeitet und wieviel er verdient, und arbeitslose Menschen werden nicht als Penner bezeichnet. Man hilft ihnen stattdessen, indem man sich umhört, wo jemand derzeit Stellen frei hat. Auch mit den dortigen Müttern kam ich gut klar - und das ganz ohne Sprachkenntnisse. Es ist ein Ort, an dem die Menschen noch menschlich sind und erst urteilen, nachdem sie deine Situation kennen. Sowas fehlt mir hier vollständig. Ich empfinde meine gesamte Umwelt als feindselig und verachtend gegenüber allen, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Selbst mein Vermieter sagte einmal ganz dreist zu mir: "Schonmal über Verhütung nachgedacht?" Und die kritischen Blicke, als ich mit meinem Geschwisterkinderwagen unterwegs war, haben einen draufgesetzt.
Ich denke, das reicht jetzt. Hab die Nacht so gut wie garnicht geschlafen und bin entsprechend müde und meine Gedanken unsortiert. Deswegen bin ich womöglich nicht auf alle Fragen eingegangen. Vielleicht gibt's später mehr dazu.
Hallo Ascielle,
gut, dass es jetzt mit deinem Posting geklappt hat und du nicht nochmal gefrustet warst
Vielleicht klappt es ja die Tage mal noch mit einem Frauenarzttermin. Wär ja nicht schlecht, wenn sie nach deinem Baby schaut. Ich wünsch dir, dass du mal einen Tag hast, wo du dich besser fühlst und mehr Kraft hast, so einen Termin zu schaffen. Wenn nicht vor den Feiertagen, dann halt danach (wenn deine FÄ dann auch da ist).
Was du von dir erzählst, wie es dir mit deinen Emotionen im Umgang mit Babys geht bzw. dass du da eben nicht viel empfindest, das hast du ja sehr gut beschrieben. Ich kann mir auch vorstellen, dass du das gerne anders machen würdest. Aber weißt du, wenn es nicht geht, dann ist es eben so. Es gibt einfach Menschen, wo es so ist. Und du machst es einfach so, wie du es kannst. Ich weiß nicht, ob dein Freund als Papa dafür bisschen mehr den emotionalen Part bei deinen Kindern v.a. in der Babyzeit übernehmen kann und du eben eher andere Dinge. So dass ihr euch ergänzt. Oder auch jemand anderes. Es gibt bestimmt auch andere liebevolle Helfer(innen) wie z.B. ehrenamtliche „Ersatzomas“ oder so, da hast Du sicher selbst gute Ideen.
Und das Leben in der Bretagne hat es dir ja irgendwie angetan , das wäre für dich ein Traum, oder? Seid ihr dann aus finanziellen Gründen in Deutschland? Dein Freund bräuchte eine Arbeit. Ist es dort schwierig – schwieriger als hier, wenn er einen Sprachkurs gemacht hat? Was müsste sein, dass ihr dort leben könntet? Ein Sack voll Geld? ...was würde ausreichen?
Liebe Grüße und einen guten Tag dir noch,
Jana
Ich dachte eigentlich, das Thema sei soweit durch und ich entscheide mich fürs Kind und schaffe das schon irgendwie, aber...
"Irgendwie" hat noch nie geklappt. Ich habe keine konkreten Ideen, Lösungsansätze, mir fehlen auch kompetente Ansprechpartner. Ich WEIß, dass ich es allein nicht schaffen werde. Weder mein Freund, noch Familienhilfe, noch Betreuung, noch Oma/Opa sind hier eine ausreichende Unterstützung, wie ich aus Erfahrung weiß.
Noch wären ein paar Tage Zeit für eine Abtreibung, aber selbst wenn ich mich konkret dafür entscheiden würde, könnte ich es wahrscheinlich nicht tun. Nicht weil ich es emotional nicht könnte, sondern weil ich dazu den Arsch nicht hoch kriegen würde! Mein Leben liegt in Trümmern, ich bin ein Totalversager, das was ich am besten kann ist im Selbstmitleid ertrinken und anderen dafür die Schuld geben. Jeder, den ich kenne, bekräftigt mich in diesem Denken. Ich habe keine Freunde, nie gehabt, und die "Familie" ist zwar teilweise nett, aber zieht mich extrem runter und das ganz offen und absichtlich. Ich habe im Leben nie etwas erreicht, außer - laut meiner Schwester - dass ich überhaupt lebe. Unterstützung? Fehlanzeige! Schließlich ist mein gesamtes Leben meine eigene Verantwortung, mein Versagen allein meine Schuld, ich muss den Hintern selbst in Bewegung setzen, auch wenn ein Versager wie ich bei jeder kleinsten Niederlage sofort aufgibt. Ja, das entspricht den Tatsachen. Aber warum? Warum bin ich so verdammt schwach? Sätze wie "Mach es einfach und zieh es durch" machen mich wütend. Ich will ja. Aber ich habe überhaupt keine Kraft mehr, aufzustehen und etwas besser zu machen. Seit Jahren zieht mich diese ganze Negativität so stark runter, dass ich täglich noch gerade genug Kraft habe, zu leben. Suizidgedanken begleiten mich seit 12 Jahren, konkrete Handlungsabsichten sowie Versuche gab es auch schon.
Ich bin eine Mutter, die ihren Kindern gerecht werden will. Eine Mutter, die befürchtet, dass ihr eigener niedriger Status den Kindern die Chance auf höhere Bildung nehmen wird, da Hartz4-Kinder schon in der Grundschule benachteiligt werden. Ich bin eine Mutter, die täglich mehr Energie verbraucht, als sie regeneriert, und dadurch Raubbau am eigenen Körper und der Psyche betreibt, um sicherzustellen, dass es den Kindern an nichts fehlt. Ich bin allein. Und kann seit jeher weder für mich selbst sorgen, geschweige denn ausreichend für meine Kinder.
Warum will ich das einem dritten Kind noch antun? Reicht es nicht, dass zwei Kinder bereits darunter leiden müssen, eine unfähige Mutter zu haben, die wahrscheinlich nie arbeiten wird (wer stellt bitte jemanden ohne Schulabschluss und über 10 Jahren Arbeitslosigkeit ein, und wäre es ein Job, mit dem man aus Hartz4 aussteigen kann, ohne unterm Strich schlechter dazustehen als vorher?), nie selbständig genug sein wird um ohne Betreuung zu leben, nie irgendetwas Positives und Sinnvolles auf die Reihe kriegen wird und den Kindern vorlebt, ein Leben ohne Freunde sei normal, ebenso in einer meist schäbigen Wohnung mit heruntergekommenen Möbeln zu leben?
Warum noch ein Kind?
Bloß, weil ich unfähig bin, abzutreiben?
Es geht so weit, dass ich bisher keinem außer meinem Freund von der Schwangerschaft erzählt habe. Ich könnte die extrem bösen Kommentare nicht ertragen. Gerade weil sie wahr sind.
Zum "Glück" bin ich so fett (BMI ca 45), dass man mir auch meine letzte SS bis zum Ende nicht angesehen hat.
Ich hasse gerade mein ganzes Leben, meine Familie, alle aufgezählten Tatsachen sowie weitere, und vor allem mich selbst.
Wäre eine Abtreibung nur einen Knopfdruck entfernt, ich denke, ich würde ihn jetzt drücken - um dem kleinen Wurm einen Gefallen zu tun und nicht mit einem unfähigen Drecksviech wie mir ein lebenlang gestraft zu sein.
Sorry, aber das musste ganz dringend raus.
gut, dass du vorhin aufgeschrieben hast, wie es dir geht. Es muss manchmal raus! Ist denn etwas vorgefallen, dass dich so heruntergezogen hat?! Das tut mir sehr leid. Ich hab' in deinem ersten Beitrag hier gelesen. Du schreibst da, was du sehr wohl erreicht hast. Deinen zwei Kindern das Leben geschenkt. Trotz widriger Umstände. Du hast diese Trotz-Kraft in dir. Das Leben deiner Kinder liegt noch zum größten Teil vor ihnen. Was sie für Lebensmöglichkeiten haben, ist noch gar nicht vorherzusehen. Gute Lebensmöglichkeiten. Das möchte ich dir gerne zusprechen. Wie steht es mit der stationären Therapie? Wer ist dafür ein Ansprechpartner? Hast du einen Termin, wann du gehen kannst?
Du möchtest eine Mutter werden, die ihren Kindern gerecht werden will. Dafür lohnt es sich, dass du zum Beispiel den Klinikaufenthalt angehst. Ein erster Schritt. Nimm dir nicht zu viel vor. Melde dich hier bei der Beratung von Profemina. Mit ein paar Sätzen bist du mit ihr verbunden. Du hast dann auf jeden Fall eine kompetente Ansprechpartnerin und bist nicht mehr alleine.
Der Sprachkurs wird deinem Freund viel mehr Arbeitsmöglichkeiten geben. Klasse, dass er bald damit anfangen kann. Du kannst dann ja mit ihm sprechen üben. Das Anwenden der Sprache vertieft die Sprachkenntnisse viel besser als wenn man nur in den Unterricht geht. Du bist dann seine private Sprachtrainerin
Einen trotz allem gute Nacht jetzt! Mit dem neuen Tag ist es hoffentlich wieder heller in deinen Gedanken!
Viele liebe Grüße!
Liebe Ascielle,
Ich bin im Forum über Deine letzte Nachricht gestolpert und kann nicht anders als stehenzubleiben und Dir zu schreiben.
Ich glaube, jeder Mensch ist wertvoll, hat Achtung verdient, Aufmerksamkeit, Liebe, Unterstützung, Schutz, Freundschaft, Respekt.
Wenn ich Deine Worte lese, sehe ich eine schöne und liebenswert, lebenswerte Frau.
Du fühlst Dich ganz und gar nicht danach, hast anderes, so schlimmes zugesprochen bekommen, so schlimmes erfahren in Deinem Leben. So dass Du den schönen Kern nicht mehr sehen, kaum noch glauben kannst. Hinter der verkrusteten Mauer um Dein Herz ist ein verletzliches, liebenswertes, kennenswertes Herz. Eines, was nicht augenscheinlich vor Augen ist, nicht sichtbar für andere Menschen, die so oft nur sehen, was vor Augen ist. Auch für Dich nicht immer im Spiegel sichtbar. Schon gar nicht, wenn Du gerade in einer Phase bist, wo Du eine „schwarze Brille“ aufhast. Oder?
Und doch, wenn Du in manchen leisen Momenten in Dich horchst, weißt Du von diesem Herzen. Ahnst manches, hast so manches selber noch nicht entdeckt. Du hast ganz viel Liebe und Annahme und Durchatmen verdient. Unterstützung und mitgestalten dürfen. Denn jeder Mensch hat auch etwas, was er zu geben hat.
Weißt Du, ich habe die Befürchtung, wenn Du jetzt abtreibst, dann handelst Du aus der zerbrochen, beschmutzten, enttäuschten Identität.
Was würde diese andere, wunderschöne, liebenswerte tun, die mit den Jahren verbuddelt wurde? Gib ihr eine Stimme und suche nach ihr, liebe Ascielle. Habe Mut, gib, was Du kannst und hole Dir die Hilfe, die Du brauchst. Verliere nicht die Hoffnung, es gibt so viel zu gewinnen!
Die Idee mit dem Mutter-Kind-Heim zum Beispiel finde ich ganz gut. Ich kenne ein ganz wunderbares. Wenn Du aus dem Ruhrgebiet kommst, dann ist es gar nicht weit weg von Dir. Wenn es Dir zu nahe ist, kenne ich auch gute, die weiter weg sind.
Eine Möglichkeit mit therapeutischer Begleitung, zur Ruhe kommen dürfen, Verantwortung nicht alleine tragen zu müssen, Dich selber finden zu dürfen und selbstständig werden zu dürfen, in den Schrittlängen und Rhytmus, in dem es Dir möglich ist.
Hab Mut, liebe Ascielle,
herzlich, Marita
Hallo Ascielle,
vor lauter Feiertagen war ich nun länger nicht hier drin und sehe eben deinen langen Post. Da warst du so tief in einem Loch und hast dich und alles nur schwarz gesehen. Hoffentlich kannst du mittlerweile wieder „heller“ sehen und auch irgendwo Lichtstrahlen erkennen. War denn in den Beiträgen der anderen hier was dabei, was dich ermutigt und weitergebracht hat?
Mein Wunsch und meine Hoffnung für dich ist, dass du in diesem neuen Jahr Wege und Perspektiven für dich und deine Kinder finden kannst!
Viele liebe Grüße von Jana
Ich würde gern antworten, aber bevor ich mir erneut vergeblich die Mühe mache, sollte ich erklären, dass nun schon zum dritten Mal ein als "gepostet" geltender Beitrag von mir letztendlich nie hier erschienen ist. Keine Ahnung, was hier schiefläuft, aber ich habe keine Lust mehr, mir die Finger wund zu schreiben für nichts.
Hier nochmal die Kurzfassung meiner letzten, verloren gegangenen Antwort:
Bin jetzt Anfang 13. SSW, für eine Abtreibung ist es zu spät. Ich habe mich nicht für das Kind, sondern lediglich gegen eine Abtreibung entschieden, werde mich für diese Entscheidung aber vor Familie und Ämtern rechtfertigen müssen, was nicht leicht sein wird.
In Kürze steht eine stationäre Psychotherapie an, von der ich mir viel erhoffe. Zudem werde ich diesen Monat mit dem Jugendamt sprechen, meine Lage schildern und versuchen, Lösungen zu erarbeiten. Denn meine Eltern können kein drittes Kind aufnehmen.
So in ungefähr lautete mein letzter Beitrag.
Hallo Ascielle,
gut, dass deine Antwort jetzt geklappt hat. Ist ja schon blöd, wenn du dir mehrfach die Mühe machst und dann nichts lesbar ist. Vielleicht hast du ja schon an die Admins hier geschrieben?
Ich bin froh für dich, dass du bald die stationäre Therapie anfangen kannst. Und auch, dass du selbst große Hoffnung hast, davon profitieren zu dürfen. Das ist super und ich wünsche es dir von Herzen, dass es eine gute Zeit für dich wird!
Ascielle, ich weiß nicht, ob du deine Entscheidung, das Kind zu bekommen, so klein sehen („nur“ gegen eine Abtreibung) und gering achten musst. Ich finde, dadurch dass du dich nun gegen eine Abtreibung entschieden hast, hast du dich dazu entschlossen, Wege zu gehen, auch wenn sie unangenehm sind (Ämter), und Lösungen zu suchen – und das ist wahrlich eine Stärke!
Ich wünsch dir ganz viel Mut und Kraft dazu - und ab und an auch mal ein „dickes Fell“...
Eine ganz gute Zeit dir und wenn dir danach ist, dann schreib einfach mal wieder hier (wird dann schon klappen) wie es dir so geht und wie es weitergegangen ist.
Ich denk weiter an dich.
Viele liebe Grüße,
Jana
Liebe Ascielle,
wie schade, dass Du hier im Forum so technische Probleme hattest. Seltsam, ich komme bisher sehr gut zurecht und hatte noch keine Probleme hier etwas zu posten. Gut, dass Du es noch einmal probiert hast. Lass Dich Dicht abschrecken, sondern versuche es wieder, wenn Dir nach schreiben zumute ist. Vielleicht speicherst du Dir den Text, den Du fürs Forum verfasst auf WORD oder was auch immer Dir zur Verfügung ist, ab, damit nicht der Test immer wieder verloren geht.
Hm, eine Möglichkeit, wenn es Dir nicht zu aufwendig ist...
Danke für Dein Vertrauen, dass Du uns teilhaben lässt an Deiner Entscheidung. Ich finde es gut, dass Du Dich GEGEN die Abtreibung entschieden hast – auch wenn Du Dich noch nicht FÜR Dein Kind entscheiden konntest. Du kennst Deine Grenzen und kannst diese nicht „einfach“ überspringen und eine andere Frau sein, auch wenn Du es gerne würdest. Und ich finde es ganz gut, dass Du den Schritt gehst und eine stationäre Therapie machst! Da habe ich echt Achtung vor. Und ja, davon darfst Du Dir wirklich etwas erhoffen! Ich wünsche Dir, dass Du dort gute Begleiter hast und Dich wohlfühlst. Lass Dich nicht abschrecken, auch wenn es mal zwischendurch vielleicht anstrengender wird. Der Gewinn ist Freiheit, Selbstständigkeit, Selbstannahme, Erleichterung... Es wird Dich weiterbringen.
Und zu den Ämtern: Auch da wünsche ich Dir gute Gegenüber, die gute, zu Dir und Deiner Situation passende Lösungen mit Dir erarbeiten. Es gibt viele Möglichkeiten in Deutschland. Und Du hast in Deutschland ein Wunsch- und Wahlrecht...
Wichtig wird es sein, zu schauen, was ist realistisch jetzt, mittelfristig und langfristig. Was kannst Du Deinen Kindern jetzt geben oder auch nicht. Was geht einfacher nach einer stationären Therapie und auch darauffolgenden Angeboten, welche zusätzlichen Unterstützungsmöglichkeiten sind wirklich hilfreich für Deine Situation, damit Du es mit Kind schaffen kannst? Evtl. tatsächlich ein Mutter-Kind in Erwägung ziehen? Oder eine Pflegefamilie, die in den ersten Monaten oder Jahren Dein Kind nimmt, Dich aber einbezieht bzw. Kontakt ermöglicht und fördert mit dem Ziel, dass Du es dann versorgst, wenn es für Dich und Dein Kind gut möglich ist. Zum Beispiel wenn es tatsächlich raus aus der Babyphase ist? Oder kannst Du Dir dies alles gar nicht vorstellen und eine Adoption/ langfristige Pflegefamilie wäre Dir eine Erleichterung?
Du musst dies nicht alles jetzt entscheiden. Jetzt ist erstmal klar, das Kind wird kommen, diese Entscheidung ist jetzt durch. Die Schwangerschaft dauert nun erstmal an und Du hast jetzt Zeit, Dich erstmal auf den stationären Aufenthalt zu konzentrieren und dann langsam zu schauen, was sich daraus entwickelt.
Ich wünsche Dir Mut, Zuversicht und neue Freiheit und Erleichterung, liebe Ascielle!
Liebe Grüße, Marita