Hallo
Ich habe vor etwas mehr als einer Woche erfahren, dass ich schwanger bin.
Ich bin 24 und seit knapp anderthalb Jahren in einer Beziehung (er 29). Eigentlich wollte ich immer Kinder, laufe schon seit Jahren an Kinderwagen, Müttern und Schwangeren vorbei und der Anblick erfreut mich jedes Mal sehr. Nun ist es mir passiert. Ich habe eigentlich sofort mit der Pille verhütet, als ich mit meinem Freund zusammen gekommen bin, habe sie aber vor knapp 2 Monaten aus verträglichkeitsgründen abgesetzt und nun ist uns ein Missgeschick mit dem Kondom passiert. Ich habe letzte Woche die ganze Zeit auf meine Periode gewartet und wollte dann eigentlich wieder mit meiner Pille anfangen, bis ich das Geld für eine Spirale zusammengekratzt habe und dann traf mich der Test wie ein Schlag. Ich musste gleich drei machen und konnte es wirklich nicht glauben. Hatte sofort gemischte Gefühle. Am nächsten Tag habe ich dann mit meinem Freund darüber gesprochen und sein erster Satz war „Ist es okay, wenn wir das Kind nicht behalten?“. Das war schwer für mich. Klar, ich bin 24, und auch meine Frauenärztin sagte mir, in meinem Alter könne ich es schaffen. Aber ich befinde mich gerade mitten im Studium, bin vor einem Monat erst mit Freunden zusammengezogen und leide zudem auch noch unter schwerer Neurodermitis seit meiner Geburt, etwas, was ich auf keinen Fall für meine Kinder möchte und auch nicht möchte, dass sie dadurch in ihrer Kindheit Schmerzen erleiden müssen. Aber der schlimmste Faktor für mich ist tatsächlich mein Freund. Es stellte sich in den nächsten Tagen und Gesprächen raus, dass er Kinder hast. Er sagte sogar zu mir, dass er Angst hätte, dass Kind aus dem Fenster zu schmeißen, wenn es anfängt zu schreien. Er leidet auf jeden Fall unter Depressionen und trinkt, will aber nicht damit zu einem Arzt oder Therapeuten (denkt, er bekomme das schon alleine hin).
Für mich ist die Vorstellung einfach nur schrecklich, dass ein Kind so einen Vater haben wird. Mein Vater ist (nach Erzählungen meiner Mutter) ähnlich, hat mich und meine Mutter verlassen, als ich knapp ein Jahr alt war und hat sich nie wieder bei uns gemeldet. Meine Mutter musste mich alleine Großziehen, ist all die Jahre in meiner Kindheite nur von Klinik zu Klinik gerannt und musste ein krankes Kind versorgen. Natürlich bin ich froh, dass meine Mutter es gemacht hat. Ich bin ein zufriedener und optimistischer Mensch geworden. Aber für meine Kinder möchte ich das auf keinen Fall.
Für mich ist klar, wenn ich mit einem anderen Partner zusammen wäre, würde ich dieses Kind behalten, dass habe ich auch schon so in der Konfliktberatung mitgeteilt. Dort hat man mir auch gesagt, dass ich meinem inneren Gefühl trauen soll. Aber ich fühle mich so hin und her gerissen. Einerseits ist mir klar, dass ich in dieser Situation, auch mit diesem Kindsvater kein Baby bekommen möchte, alleine mit einem kranken Kind und ohne Ausbildung da zu stehen. Und andererseits, habe ich große Angst davor es zu bereuen. Dass ich mich ärgern werde, wenn ich mit meinem Freund irgendwann nicht mehr zusammen bin, dass mir wegen ihm mal ein Kind verwehrt wurde und, wenn ich dann in Zukunft eine Familie haben werde, dort noch ein Geschwisterchen hätte sein können. Zum Glück muss ich noch sagen (da ich Angst habe, mein Freund könnte hier als das große Arschloch da stehen), dass er sich bewusst ist, was es für eine schwere Entscheidung ist, dass er mich in dieser ganzen Zeit begleiten will, mit zu allen Terminen kommt und mich auch dabei unterstützt. Er liebt mich sehr, nur eben keine Kinder. Wir sind wohl beide noch nicht erwachsen genug, dass alles zu tragen...
Entschuldigt bitte die Rechtschreibfehler... Ich bin/war sehr aufgewühlt, als ich das schrieb.
Liebe Sophia,
die Rechtschreibung ist im Moment nicht so wichtig Du bist mal alles losgeworden, was dich wahrscheinlich seit den positiven Test umtreibt. Warst du denn neben der Konfliktberatung auch schon beim Frauenarzt?!
Deinem inneren Gefühl trauen – wie du es bei der Beratung gehört hast, so möchte ich es dir auch gerne sagen. Ich glaube, du spürst sehr deutlich, worauf es jetzt ankommt und bist deinem Freund ein Stückchen voraus, schon ein bisschen erwachsener als er. Es ist sehr lieb von dir, dass du deinen Freund nicht als schlecht darstellen willst. Er ist bestimmt vor allem riesig überfordert mit dem Gedanken, dass er Papa werden soll und sieht noch nicht darüber hinaus. Das ist sehr verständlich. Wenn er sich wieder gefasst hat, ist es sehr gut möglich, dass eure Situation für ihn zum Anlass wird, sich doch in Behandlung zu geben und bei sich aufzuräumen.
Wie sich dein Leben – trotz der eher schwierigen Umstände in deiner Kindheit – entwickelt hat, finde ich sehr stark. Ich weiß nicht, wie du heute über deine Kinderzeit denkst und wie du die mühsamen Zeiten heute siehst. Aber – trotz allem - beschreibst du dich als einen zufriedenen und optimistischen Menschen. Der bist du mitsamt deinen Erfahrungen geworden. Das macht neugierig Und Hochachtung für deine Mutter!
Mit dem, was dir gegeben ist, die Zufriedenheit, der Optimismus – was ist es sonst noch? – darfst du das Heute sehen. Und gestalten. Bei der Beratung hast du sicher auch gehört, was du als Studentin für Möglichkeiten hast – Kinderbetreuung und sowas alles. Je nach Studienfach liest man immer wieder, dass diese Lebensphase gar nicht so unpassend ist, ein Baby zu bekommen. Lass dich ganz in Ruhe weiter beraten. Jetzt, wo alles noch so frisch ist, brauchst du noch nichts entscheiden.
Hab‘ trotz und mit allem einen guten Nachmittag und schreib‘ wieder.
Liebe Grüße!
Liebe Sanne,
vielen lieben Dank für deine einfühlsame und ermutigende Antwort. Ja, bei meiner Frauenärztin war ich schon. Ich bin zur Zeit in der 6. SSW. Sie leitet auch für mich alles in die Wege, dass ich den Abbruch machen kann. Vorraussichtlich wird es wohl nächsten Montag sein.
Ja, ich habe vor meiner Mutter wirklich große Hochachtung wir haben in der Vergangenheit auch viel zusammen durch gestanden und gemeistert, aber sie litt auch immer unter diesen ganzen Umständen und kam um eine Depression ihrer seits auch nicht rum... (was wiederum ein anderes Thema ist). Das alles macht mir natürlich auch Sorgen, ich möchte das nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn ein Kind ist eine immense Herausforderung. Ich habe es meiner Mutter noch nicht gesagt, heute Abend steht aber unser Telefonat an. Bis jetzt habe ich nur mit einer guten Freundin darüber gesprochen und auch sie ist der Meinung, dass ich mir wirklich gut überlegen soll, wie mein weiteres Leben mit einem Kind jetzt und in diesem Moment weiter verlaufen kann, und ob ich es wirklich so will und es alles meistern kann.
Mit meinem Freund ist es, wie gesagt, wirklich schwierig. Er ist auch noch im Studium und, anders als bei mir, steht bei ihm kein Abschluss mit festen Berufschancen in Aussicht - er studiert freie Kunst. Wir haben am Anfang unserer Beziehung immer etwas romantisch auf die Vorstellung eigener Kinder geschaut. "In ein paar Jahren vielleicht" war da immer seine Antwort.
Doch nach dieser Nachricht ist ihm (nach eigenen Aussagen) mehr als klar, dass er niemals in seinem Leben Kinder haben möchte. Es würde ihm seine gesammte Zukunft verbauen. Ich habe ihn auch gefragt, ob er sauer auf mich seinen würde, wenn ich das Kind behalten solte, und er sagte, dass er mir diese Antwort nicht geben will - was "ja" bedeutet.
Es steht also nicht gut, und ich habe wirklich große Angst vor den psychischen Folgen einer Abtreibung. Ich habe mich jetzt noch nicht sehr an den Gedanken gewöhnt schwanger zu sein, merke davon (außer, dass meine Regel ausbleibt) auch nicht viel, habe keine Übelkeit oder Erbrechen. Vielleicht ist es gerade dann gut, wenn man es schnell "hintersich bringt".
Mein Freund meint zwar, danach wird alles wieder gut und "normal", so überzeugt bin ich davon aber nicht...
Ich weiß einfach nicht, was das schlimmere Übel ist: mein potenzielles neues Leben als vielleicht Alleinerziehende mit einem kranken Kind und einem Vater, dass es nicht will, oder den Gedanken daran mein Kind abgetrieben zu haben und unter dieser psychischen Belastung ein Leben lang zu leiden.
Hast du denn vielleicht eine ähnliche Erfahrung gemacht, oder weißt, wie man mit diesem Schmerz umgehen kann, ohne zu zerbrechen?
Liebe Sophia, dass ist ja schon in 4 Tagen! In so kurzer Zeit alles ganz schnell hinter sich zu bringen, ...kommt man da überhaupt richtig zum Denken? Im Moment klingst du noch so aufgewühlt.
Vielleicht hat dich gestern das Reden mit deiner Mama etwas weitergebracht. Ich kann mir vorstellen, sie kann sich sehr gut in deine Situation einfühlen. Sie kennt dich ja am allerbesten. Mit ihr kannst du vielleicht mehr zur Ruhe kommen und einfach besser überlegen, wie's jetzt weitergehen kann.
Dass sich dein Freund gleich so dagegen stellt tut mir leid. Verstehe, dass dich das sehr enttäuscht und du grade in allem nur vom Schlimmsten ausgehst.
Dein Kind kann aber wirklich genauso auch kerngesund sein und bei deinem Freund, wie‘s oft auch passiert, kann der Funke plötzlich überspringen! Eine kleine innere Sehnsucht nach eigenen Kindern ist offenbar in seinem Innersten auch vorhanden, sonst hätte er sich mit dir nicht am Anfang eurer Beziehung auf eure romantischen Träumereien eingelassen. Keine Antwort auf deine Frage denke ich, bedeutet, dass er sich selbst doch noch nicht ganz im Klaren ist.
Was der Schmerz einer Abtreibung macht und wie man damit umgeht, ist schwer zu sagen. Da hat wirklich jede Frau ihre ganz eigene Geschichte und Reaktion.
Mach dich doch einfach über alles richtig schlau was geht. Also auch wie du in jedem Fall „mit Kind“ zurechtkommen könntest und was es an Hilfe und Unterstützung gibt!
Hier bei der Hotline hast du fachkundige Beraterinnen an der Hand. Wenn du dich richtig gut informiert hast, fällt es dir vielleicht leichter die richtige Lösung zu finden.
Wo oder wie könntest du denn jetzt Kraft tanken? Dass sich deine negativen Gedanken einfach drehen und du dich ganz auf deine innere Stärke konzentrieren kannst!?
Felicia
Liebe Sophia,
den Schmerz einer Abtreibung kenne ich von dem, was mir andere Frauen erzählt haben oder was ich darüber lese. Erlebt habe ich Krisenzeiten mit allem, was dazugehört. Die „Stationen“ ähneln sich glaube ich bei Krisen allgemein. Erst der Schrecken im ersten Moment, wenn sie einen überkommen, dann die Schockstarre und das Langsam-sacken-lassen. Danach das Sich-aufmachen und schauen, wie es weitergehen könnte. Hilfe annehmen, mit Menschen und Fachpersonal sprechen. So wie du es jetzt auch machst. Du hast jetzt doch alles sehr schnell auf den Weg gebracht.
Wenn du dich noch fragst, ob es wirklich der richtige Weg für dich ist, möchte ich dich sehr ermutigen, dass du die Fragen auf jeden Fall zulässt und ernst nimmst. Es geht zuallererst um dich, um dein Innerstes. Nimm ernst, was du spürst. Dass du schon Kinder haben wolltest. Das "zwischen den Gefühlen" ist normal für den Anfang einer Schwangerschaft. Vielleicht kommen durch die Schwangerschaft viele Erinnerungen an deine Kinderzeit. Es darf so sein. Auch dass es dir weh tut. Es war schwierig für deine Mutter und dich. Und doch bist du zu der jungen Frau herangewachsen, die du heute bist. Du darfst heute deine Geschichte schreiben Gib' dir Zeit!
Magst du erzählen, wie es euch gestern beim Telefonieren ging?!
Ganz liebe Grüße!
dass du hier geschrieben hast, kommt mir vor wie ein Hilferuf und deine Zeilen gehen mir ans Herz. Auch habe ich das Gefühl, dass du dich selbst sehr gut kennst, deine Empfindungen total gut wahrnehmen und ausdrücken kannst.
Du setzt dich mit deiner Situation auseinander und es zeigt, wie sorgfältig du drüber nachdenkst, wie wichtig dir ein guter Weg ist.
Natürlich ist´s nicht leicht jetzt auf die Schnelle alle Gedanken unter den Hut zu bringen und auch noch Lösungswege zu sehen, doch du darfst dich wirklich auch trauen, in die Richtung „mit Baby“ zu blicken. Ich denke, dass du eine fähige junge Frau bist, ein Mensch, der viel Potenzial mitbekommen hat, jemand der nicht leichtfertig durchs Leben geht, und der durchaus auch solch eine Herausforderung meistern kann.
Dir wurde auch schon geraten, deinen inneren Gefühlen zu trauen...ja, und dazu wollte ich dir wirklich auch gerne Mut machen! Und so wie du schreibst, würdest du am Allerliebsten dein Kind behalten. Das sind deutliche Worte, auch wenn du momentan noch so hin und hergerissen bist.
Liebe Sophia, ich wünsche dir so, dass du jetzt zuallererst auf dich selbst achtest und auch mal ganz unabhängig von deinem Freund die Situation durchdenkst.
Ja, all die Gedanken und die Gefühle, die du verspürst sind es wert, dass du dir Zeit lässt.....und sie dir auch zugestehst. Und wenn du in der 6. Woche bist, dann drängt es zeitlich wirklich noch nicht. Schau, du weißt es ja erst wenige Tage, da kommt die Gefühlslage gar nicht nach, (ich glaube, es geht vielen Frauen ähnlich) und es überrollt einem regelrecht.
Gestern wolltest du mit deiner Mama telefonieren.....hast du sie denn erreicht, wie hat sie es aufgenommen?
Natürlich sorgst du dich auch um die gesundheitliche Situation deines Kindes. Das verstehe ich sehr gut. Du selbst hast sicher viel Schweres erlitten, doch muss es nicht sein, dass dein Baby ein krankes Leben vor sich hat. Genetisch steht da nichts im Wege. Viele Kinder sind gesund, auch wenn ein Elternteil die Konstitution für „Neuro“ mitbringt. Es kann wirklich ganz anders kommen als du es erlebt hast.
Liebe Sophia, was würde dir jetzt helfen, was bräuchtest du für dich, damit du Zuversicht bekommst und dir ein Leben mit Baby zutrauen kannst?
Schreib´gerne wieder, meine Gedanken sind sehr bei dir.
Liebe Grüße von Jovana
Liebe Sophia,
Da stehst du vor einer schwierigen Entscheidung und ich kann dein Gefühlschaos verstehen.
Die Situation mit deinen Freund ist etwas heikel, zwar hat dieser kleine Unfall euch beiden die Chance gegeben über euer weiteres Leben nachzudenken wiederum sind Ängste zum Vorschein gekommen, deine wie auch seine.
Ihr beide seid noch im Studium. Einige bekommen es mit Kind gut hin und wenn beide Partner gut zusammen arbeiten, kann man vieles schaffen. Ein Kind ist ein großer Schritt, man ist nie mehr alleine.
Zu deiner Frage, es ist wirklich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ich möchte nichts beschönigen und hoffe auch auf Verständnis. dennoch möchte ich dir eine persönliche Erfahrung schildern, denn die Berichte hier im Forum und der Austausch hier, haben mir auch sehr geholfen.
Ich steckte vor einen Monat in der gleichen Situation. Nur war mein Kind nicht von meinen Lebenspartner sondern von meiner Affäre gezeugt. Ich liebe beide Männer und es war ein Schock für mich, das ich genau wusste, es ist nicht von meinen Partner. Ich war in der 4 sw. Also noch recht früh, ich ging gleich nach dem Frauenarzt zu Profamilia. Das Gespräch war nicht so hilfreich, eine Freundin begleitete mich zum Glück. Die Mehrheit (denen ich es anvertraute) sagte ich soll es abtreiben, auch um meine langjährigen Beziehung (11 Jahre, ich bin 28, mein Freund 29). Der Erzeuger (38) wollte keine Kinder und stand mir bei, er nahm die Nachricht auch überraschend gut auf, ich dachte da eher an das schlimmste. Er sagte ich entscheide Schlussendlich aber er will es nicht und weiß nicht wie es danach weiter geht. Ich freute mich zum größten Teil nicht, ich wollte schon lange Kinder haben, finanziell kann ich es auch etc, aber ich wollte meine Partnerschaft nicht verlieren. Nach langen hin und her beichtete ich es meinen Freund und er entschied sich auch dagegen, sein größter Wunsch ist ein Kind mit mir. Als beide Männer dagegen waren, hatte ich keine andere Wahl, auch wenn ich davor hoffte es wird schon irgendwie gehen.
Also nahm ich die Tablette, es war komisch, du denkst dir: jetzt gibt es kein zurück mehr aber du merkst körperlich nichts. Zwei Tage später war der zweite Termin beim Frauenarzt und da war der Erzeuger mit und ich war heilfroh es nicht alleine durchgestanden zu haben. Du hast körperliche Schmerzen, die dich gedanklich ablenken. Mir hat es geholfen, das es vor der 7 sw passiert ist. Hätte ich den Herzschlag gehört, es wäre mir schwerer gefallen. Ich habe ein Ultraschallbild behalten und den sswtest. Und ja, wenn ich ehrlich bin, habe ich hingeguckt und Abschied genommen, auch wenn man noch nichts erkannt hat. Alles in allem hat es 13 Tage gedauert, bis der Abbruch vom Körper verarbeitet wurde. Ich habe am 13.12 erfahren das ich schwanger war und am 25.12 die Tablette genommen, ich war in der 6 sw.
Sophia, es wird keine einfache Entscheidung sein. Du wirst danach noch viel dran denken, ich hoffe dein Freund steht dir bei und das ihr es gemeinsam verarbeiten könnt bzw mit einander reden könnt. Männer können mit so einer Situation besser umgehen, sie denken anders. Wir Frauen sind gefühlsmäßig stärker betroffen. Die Profamilia bietet danach noch Gespräche an, ich denke das werde ich in Anspruch nehmen, denn mit meinen Freund kann ich nicht drüber reden. Für ihn ist es vergessen, was ich auch verstehen kann. Ich glaube, ich hätte mich mehr gefreut wenn es zu 100% von ihm gewesen wäre, dann wäre ich auch bereit gewesen.
Ich habe für mich entschieden, falls es noch einmal so kommen sollte, behalte ich es, mit oder ohne Mann. Durch diese Erfahrung habe ich viel über mich gelernt und auch gemerkt: ich war in dieser Situation noch nicht bereit für ein Kind dennoch vermisse ich es, es war auch mein Kind, ein Teil von mir. Denn so wie du es geschrieben hast: man merkt noch gar nicht viel aber da ist schon etwas, was einen beeinflusst. Das kann einen echt beängstigen aber wenn du das Gefühl hast, du bekommst es hin & freust dich, dann nimm dir wirklich noch die Zeit zum nachdenken. Bis zur 9 Woche hat man Zeit, beim medikamentösen Abbruch. Und da du Student bist, zahlt deine Krankenkasse oder?
Ich drück dich und hoffe ich konnte dir etwas helfen. Ich habe jetzt einfach drauf los geschrieben. Ja man wird daran denken, vorallen wenn man schwangere sieht. Es kann aber auch sein, das du es verdrängst oder es durch die körperlichen schmerzen und das ganze verarbeitest. Was besteht, ist die Angst gleich danach wieder schwanger zu werden und wieder so einen Entschluss zu treffen. Deswegen überlege, ob die Pille gut verträglich für dich ist.
Ich wünsche dir alles Gute.
Gruß Lene
diese Woche hab‘ ich öfter an dich gedacht und auch immer geschaut, ob du vielleicht wieder geschrieben hast. Mich hatte sehr berührt, dass du dich so offen und erfreut über Babys beschrieben hast und es eigentlich gar keine Frage für dich gewesen wäre dein Kind zu bekommen, dein jetziger Freund dich jedoch vor so eine schwierige Entscheidung gestellt hat .
Konnten dir die Antworten hier denn irgendwie weiterhelfen die Gedanken zwischen deinen Gefühlen besser zu sortieren? Ich hoffe jedenfalls, dass du dir inzwischen etwas klarer geworden bist, was du dir zutrauen kannst und was nicht. Magst du wieder schreiben, wie es dir aktuell geht?
Ganz liebe Gedanken und Grüße an dich
von Felicia