Ich bin gerade auf dieses Forum gestoßen und dachte, dass diese Plattform ein guter Ort ist um meine Sorgen zu teilen.
Wo fange ich denn am besten an? Ich bin 21 Jahre alt, habe bereits mit 15 Jahren meine Tochter bekommen, die nun bereits ein tolles Vorschulkind ist. Damals war ich noch in der Schule, die ich auch beendet habe als meine Tochter dann 2 Jahre alt war. Pausiert habe ich nicht, meine Eltern gaben mir nach anfänglicher Skepsis großen Rückhalt. Auch hatte ich ihren Papa an meiner Seite, von dem ich mich trennte als sie drei Jahre alt war, es klappte einfach nicht mehr. Das ist aber alles nicht das Problem..
Nun bin ich wie gesagt 21, habe seit 2 1/2 Jahren einen "Freund". Die Konstellation ist schwierig, da er eine starke Bindungsangst hat. Wir haben uns damit arrangiert, wir beide haben dabei auf den anderen ein Stück weit eingehen müssen. Mir ist klar dass wir niemals zusammenziehen werden oder gar heiraten werden, jedoch ist er immer zur Stelle wenn ich ihn brauche, bedingungslos immer. Nun ist es so, dass wir eine Beziehungspause hatten und ich mit einem anderen Mann im Bett war. (Bitte steinigt mich nun mich) Vor 2 Wochen stellte ich dann fest dass ich schwanger bin, ein rießen Schock!! Mein erster Gedanke war dann schon eine leichte Freude, da ich schon einen Kinderwunsch habe, er mit meinem Freund aber niemals realisirbar wäre, da er davor große Angst hat und er ziemlich sicher auch zeugungsunfähig ist. Als ich von der Schwangerschaft erfahren habe, habe ich direkt mit meinem Freund das Gespräch gesucht. Er war geschockt und sprachlos. In diesem Moment war seine einzigste Angst dass es von ihm stammen könnte. Am nächsten Morgen stellte er dann Fragen wie das weitergehen soll, was ich mir vorstelle. Dabei war er sehr distanziert. Die Tage darauf war "Funkstille", er rief mich zwar täglich an und fragte was Stand der Dinge ist. Was beim Arzt raus kam, was es neues gibt, usw.. Nach einer Woche kamen wir uns wieder näher und ich genoss die Nähe sehr. Aktueller Stand ist nun, dass er mir ganz klar sagt dass es meine Entscheidung ist. Er sagt aber auch, dass er das mit uns nicht kann, wenn ich das Kind bekomme. Gestern hat er ein Spermiogramm gemacht, wo morgen das Gespräch mit dem Arzt statt findet. Er möchte wissen ob es sein kann dass er der Vater ist, da sein altes Spermiogramm sehr schlecht war. Das größte Problem an der Sache ist aber, dass der mögliche Erzeuger des Kindes ein Freund von ihm ist. Sie sehen sich nicht regelmäßig, aber sie kennen sich gut. Mein Freund weis aber nicht, dass es mit ihm war. Der mögliche Erzeuger weis auch Bescheid. Er reagierte geschockt (verständlich) und er tendierte direkt zum abtreiben. Sagte aber, als er merkte dass ich mir unsicher bin, dass er hinter der ganzen Sache stehen würde und sein bestes geben würde ein guter Vater zu sein.
Ich sollte dazu sagen, dass ich gerade in der Ausbildung bin (habe noch ein halbes Jahr) und finanziell auf meine Eltern angewiesen bin, da ich leider kein Bafög erhalte. Die Ausbildung kann ich nur weitermachen wenn die Blutwerte passen, die ich am Montag bekomme. Es geht dabei um die Schutzimpfungen. Bis dahin musste ich mich nun erstmal krank schreiben und bin fleißig am Fehltage sammeln, die mir auch Kopf zerbrechen bereiten, da es langsam eng wird das Jahr zu schaffen.
Ich wohne mit meiner Tochter in einer 3 Zimmerwohnung und bin auch mobil.
Mein Problem ist, dass ich einfach nicht weis, was ich tun soll. Entscheide ich mich für das Kind, ist mein Freund weg und er ist eine sehr große Stütze in meinem Leben. Ich kann mir gar nicht vorstellen ohne ihn zu sein. Aber ein Kind abtreiben wegen einem Mann? Desweiteren leide ich unter Depressionen (Ängste), wahrscheinlich hervorgerufen durch den Druck, den ich die letzten Jahre hatte. Was ist wenn ich abtreibe und falle in ein tiefes Loch und komme da nicht mehr raus? Auch habe ich gerade überhaupt keinen Bezug zu dem Kind im Bauch, kein Gefühl nichts. Ich muss dazu sagen, dass ich bei meiner Tochter nie daran dachte, abzutreiben. Auch stelle ich mir die Frage wie es mit der Ausbildung weitergeht. Das Jahr kann ich bald so und so vergessen, was mich echt traurig macht. Fühle mich dadurch sehr schlecht und wie ein Versager, das was ich nie sein wollte. Auch habe ich Angst davor, alleine zu sein mit zwei Kindern. Niemand der mir Rückhalt gibt..
Meine Ausbildungsleitung weis Bescheid, meine Eltern und auch zwei Freundinnen. Sie tendieren auch ganz klar zur Abtreibung, würden aber hinter mir stehen.
Morgen habe ich ein Beratungs/Konfliktgespräch, vielleicht hilft mir das weiter.
Aktuell leide ich auch unter starker Übelkeit und Erbrechen, was die Sache nicht leichter macht. Seit heute bin ich in der 7. Woche.
Bitte seit nicht zu böse mit mir, ich weis dass ich einen Fehler begangen habe...
Liebe Namenlose,
ein Versager bist Du auf keinen Fall!!!
Was Du die letzten Jahre geschafft hast, ist etwas ganz Besonderes! Du hast mit Kind Deine Schule weitergemacht und abgeschlossen und bist jetzt im letzten Jahr Deiner Ausbildung. Deine "bestes Stück" ist Deine Tochter. Dafür nimmst Du manches auf Dich, was Dich seelisch plagt. Es hat seine Gründe. Du hast alles gegeben die letzten Jahre. Vielleicht hängt es damit zusammen (vielleicht auch nicht direkt).
Ich würde Dich gerne mit einem Namen ansprechen - vielleicht findest Du noch einen für Dich.
Wie lange bist Du schon am Überlegen und Reden?
Ich staune, wie offen du vorgegangen bist. Alle wichtigen Menschen wissen Bescheid.
Dass Deine Eltern jetzt eher gegen das Kind sind, wo sie sich doch voll eingesetzt haben für Dich und Deine Tochter, das ist schon schade. Ist es ihnen jetzt zu viel? Oder haben sie Sorge um Dich? Du bist doch inzwischen weiter und erwachsener. Es ist immer weniger ihre Aufgabe, oder?
Und die Ausbildungsleitung. Was hat sie gesagt? Gibt sie Dir eine Aussicht auf eine Beendigung Deiner Ausbildung trotz Schwangerschaft? Zeitlich würde es ja genau passen. Das mit den Blutwerten habe ich nicht ganz verstanden - das hat jetzt nichts mit der Schwangerschaft zu tun, oder? Warum spielt das jetzt eine Rolle, im letzten Jahr? Wäre die Schwangerschaft an sich ein Hindernis, weiter zu arbeiten? Was hat Dir die Ausbildungleitung denn gesagt?
Das Schwierigste ist für Dich sicher die Beziehungsgeschichte. Weißt Du, manchmal sucht sich die Seele einen Weg, wo der Verstand keinen findet.
Mit Deinem Freund hättest Du ja niemals ein Kind und niemals mehr Nähe bekommen können. Sorry, das klingt jetzt schon so nach "Ende". Aber vielleicht wird es jetzt deutlich, dass er Deine Sehnsucht auch nie hätte stillen können, bei aller Treue und Verlässlichkeit, wenn Du ihn brauchst. Du wünschst Dir sicher jemand bei Dir. Und das - sagst Du - kann er nie sein.
Der Kindsvater sagt Dir jedenfalls Vaterschaft zu. Das ist schon viel.
Wie ist sonst seine Lebenssituation?
Alleinerziehend wärst du schon, in dem Sinn, dass - zunächst - kein Partner bei Dir lebt. Aber es helfen doch viele mit. Und man braucht letztlich immer mehr Leute (ein ganzes Dorf, sagen Spezialisten), auch wenn Vater und Mutter da sind.
Ob Du die Beziehungsfrage unabhängig von der Frage nach dem Kind überlegen kannst?
Oder eher umgekehrt: jetzt mal für Dich klarbekommen, was das Kind an sich für Dich selbst bedeutet - und danach die anderen Beziehungen einrichten (soweit das in Deiner Hand liegt). Mit irgendetwas musst Du anfangen.
Was wäre Dir am wichtigsten? Und was ist Dir "auch" wichtig (das können dann mehrere Dinge oder Menschen sein)?
Im Moment bist Du in einer Krise, geschwächt, weil Du einen Fehler gemacht hast und dauernd spucken musst. Aber tief drin hast Du reiche Lebenserfahrung für Dein Alter und hast Dich schon bewährt. Darauf kannst Du Dich jetzt verlassen. Folge Deinem tiefen Gefühl - das zeigt sich, wenn Du zur Ruhe kommst und nicht mehr fragst, wie was für die anderen ist oder wie sie Dich sehen.
Und wie gesagt - der Fehler kann sich als "richtig" herausstellen.
So, jetzt höre ich auf, sonst gehst Du offline, weil immer noch keine Antwort an Dich kam ...
Liebe Grüße und einen guten Tag noch,
Layla
Vielen Dank für deine Antwort.
Es stimmt, ich hab schon viel erlebt für meine 21 Jahre und viel gekämpft. Und ich bin foh meine Tochter zu haben, auch wenn es oftmals echt hart ist.
Meine Eltern würden sicherlich hinter mir stehen, war vielleicht etwas doof formuliert, aber begeistert sind sie nicht. Eben weil ich schon ein paar Höhen und Tiefen meistern musste. Meine Mutter meinte gestern, sie würde mir einfach einen Mann wünschen der bedingungslos hinter mir steht und ich mit ihm dann mal ein Kind bekäme. Aber den gibt es gerade nicht und ich bin trotzdem schwanger Auch machen sie sich Gedanken, da ich seit Jahren unter dem Existenzminimun lebe. Ich habe es immer gemieden finanzielle Hilfe anzunehmen. Nun tue ich es seit ein paar Monaten (Unterstützung durch meine Eltern) und das ist alles andere als schön und wir (Töchterchen und ich) leben immer noch unter dem Minimum.
Die Ausbildung steht durch die Schwangerschaft auf der Kippe. Ich lerne Kinderpflegerin und dürfte nicht mehr in die Einrichtung, wenn ich gegen verschiedenes nicht imun bin. Da ich eh schon Fehltage habe, weil wir ab und an mal krank waren und ab und zu auch mal meine Psyche streikte, ist es eh schon schwierig. Alleine dafür bin ich echt "sauer" auf mich selber. Ich ging jahrelang ohne Probleme meinen Weg (mit Kind) und nun streikt meine Psyche und die Probleme fangen an. Ich muss dazu sagen, dass ich ein Jahr Auszeit nahm um mit mir ins Reine zu kommen, was auch half. Vor diesem Jahr Auszeit konnte ich kaum mehr aufstehen, so schlecht ging es mir. Ich muss auch dazu sagen, dass ich bereits in der 8. Klasse Realschule schwanger wurde und nur über die Sommerferien zuhause war und dann direkt weitermachte. Danach folgte ein Jahr Bundesfreiwilligendienst und dann die Ausbildung, mit einem Jahr Unterbrechung.
Meine Ausbildungsleitung meinte, wenn die Blutwerte passen und ich mich extrem reinhänge, dass ich das Jahr packen kann. Wenn nicht könnte ich das Jahr wann anders nachholen. Ich sollte mir Gedanken machen was ich überhaupt will (bekommen oder nicht bekommen) und mich dann wieder bei ihr melden.
Es fühlt sich aber echt nicht gut an, schon wieder "gescheitert" zu sein. Gescheitert weil ich noch immer nicht alles beendet habe, was man beendet haben sollte, bevor man ein Kind bekommt. Bei meiner ersten Schwangerschaft ging es mir echt super, ich war stolz, da ich alles so strickt durchgezogen habe und auch alle große Achtung vor mir hatten. Aber inzwischen fühle ich mich als Versager.
Das stimmt, dass was ich mir eigentlich von einem Partner wünsche, kann er mir nicht geben, auch wenn er es möchte. Aber ich liebe ihn und kann mir nicht vorstellen nochmal für einen Menschen sowas starkes zu empfinden. Das macht mir Angst...
Die Lebenssituation vom möglichen Erzeuger ist gut. Ende 20, zwei Ausbildungen. Ein wohlhabendes Elternhaus und er ist auch gut gestellt. Oftmals komme ich mir dabei selber etwas minderwertig vor, als eine Frau, die nun sein "tolles" Leben verpfuscht. Er selber meint aber, dass das so nicht ist und er mich schon sehr mag.
Und es stimmt, irgendwo muss ich anfangen "aufzuräumen".. Wenn ich bei meinem Freund bin tendiere ich zum abtreiben, weil ich es mir nicht vorstellen kann ohne ihn zu sein. Bin ich alleine, denke ich gar nicht mehr so strickt.
Der Hintergrund bei meinem Freund ist der, er hat zwei Schwestern die beide sehr jung Kinder bekamen, ohne Partner. Immer Probleme und Probleme. Für diese Kinder war und ist er irgendwo ein "Vaterersatz". Seine Eltern getrennt. Er sagt, dass ihm das zu dem gemacht hat, was er jetzt ist. Keine Bindungen aufbauen, nur keine Verantwortung.. Er selber ist nun schon 30, also er steht im Leben.
hallo liebe namenlos88
also vorneweg muss ich ja ma sagen, dass ich es super finde, dass du es damals trotz deiner tochter geschafft hast die schule fertig zumachen das schaffen nicht alle. das zeugt schon mal von großer willensstärke und keinesfalls und schwäche.
zu deinem problem:
ich verstehe dich vollkommen und kann mir sehr gut vorstellen in welcher zwickmühle du bist. die beziehung zu deinem freund scheint ja recht kompliziert zu sein und dann auch der one night stand mit dem anderen, der nun höchstwahrscheinlich der vater ist ich finde es auf jeden fall super, dass du jeden, der davon wissen sollte, in kenntnis von der schwangerschaft gesetzt hast ich würde es deinem freund aber auf jeden fall erzählen, was war, ganz egal was das spermiogramm dann sagt. wenn ich in deiner situation wäre und wählen müsste zwischen dem kind und deinem freund würde ich mich definitiv für das kind entscheiden. so hart es klingt, aber irgendwann findet jeder wieder seinen passenden deckel, es ist erstmal nur schwer das zu realisieren. ich glaube, du wärst definitiv unglücklicher, wenn du dich gegen das kind entscheidest. nach der beichte wirst du ja ohnehin sehen, wie es mit euch weiter geht. wenn er bei dir bleibt und dich wirklich liebt, dann kann er es akzeptieren und unterstützt dich ansonsten hast du ja schon die zusage deiner eltern und des möglichen erzeugers bekommen, dass sie dich unterstützen, auch wenn du nicht abtreibst. in einem halben jahr hast du deine ausbildung fertig. das ist doch super. gehen wir mal vom optimalen zustand aus, das es dir gut geht und du nicht so von schwangerschaftsbeschwerden heimgesucht wirst, dann kannst du die ausbildung immernoch in ruhe fertig machen. dein entbindungstermin dürfte ja erst irgendwann im september oder oktober liegen, wenn ich mich nicht verrechnet habe und selbst wenn das nicht klappt, hast du immernoch die möglichkeit das dritte lehrjahr nachzuholen. das ist auch kein zeichen von schwäche, im gegenteil, du kannst die zeit mit deinen zwei mäusen genießen und steigst dann wieder ins dritte lehrjahr ein und hast den vorteil, dass du den ganzen stoff hattest. letztendlich wäre das sogar die chance das abschlusszeugnis zu verbessern als es vieleicht dieses jahr wird weißt du wie ich das meine ??
und sollte dein freund dich verlassen: mach dir nichts draus ich kenne persönlich einige mamis mit mindestens 2 kindern und alleinerziehend und die wuppen das super. klar, es ist erstmal ne umstellung, aber daran gewöhnt man sich und deine große ist ja schon 6 jahre alt und damit sehr selbstständig und kann dir prima beim baby helfen und hat da ein gutes verständnis dazu hast ja noch die hilfe deiner eltern wie gesagt und die des möglichen erzeugers. du könntest es also definitiv schaffen
egal wie du dich entscheidest, du wirst für DICH das richtige tun denn darum geht es: entscheide für DICH und nicht nachdem, was andere wollen. ich denke an dich und hoffe, dass du die tage nochmal was von dir hören lässt
lg minime91
Zunächst mal an Dich @minime.
Du engagierst Dich so für die „namenlose“ und ihr Baby, räumst ihr fürsorglich die Steine aus dem Weg und ermutigst sie so .... Und das in Deiner Situation – das berührt mich.
Einerseits, dass Du bei ihr so siehst und so hervorheben kannst, was gut ist. Andrerseits – wer tut´s für Dich? Würdest Du Dir das wünschen? Bist Du doch im Zwiespalt zwischen beruflichem Fortkommen und drittem Kind? Hat sich nicht durch die Abtreibung Deine Situation, die ja „eigentlich“ gleich geblieben ist, doch verändert? Also Deine ganz innere Situation? - Du erzählst bestimmt wieder, auch wie es bei der Ärztin heute war.... Also schämen brauchst Du Dich überhaupt nicht von wegen Verhütung. Frauenärzte sagen in der Regel nicht, dass keine Verhütung 100%ig ist. Dieses Wissen geben Frauen unter sich weiter. Von daher musst Du nicht bedrückt sein. Also, ich denke an Dich.
Und Du „namenlose“ hast heute einen Beratungstermin. Hoffentlich hast Du da Zeit und Raum, alles, was Dich beschäftigt, und was Du Dir zutiefst wünschst, darzulegen.
Du hast nochmal so schön erzählt. Man kann es sich richtig vorstellen. „er mag mich schon sehr“ – das klingt sehr warmherzig und ausbaufähig. Auch wenn Du zu Deinem Freund eine längere und momentan tiefere Bindung hast – woran hängt sie eigentlich? Ist es bisschen eine „Brauch-Bindung“? Und dafür, dass er Dich nicht verlässt, müsstest Du eben abtreiben?
Für mich klingt auch nicht so gut, dass er sagt: so hat ihn das Leben gemacht und so ist er eben. Er hat sicher viel Schmerzliches erlebt und sich dabei doch sehr eingesetzt für die Kinder seiner Schwestern (und dann hat er sich gleich nochmal so jemand gesucht ). Verantwortung hat er also übernommen. Darüber darf er nicht hinwegtäuschen.
Und Bindung. Das braucht jeder Mensch irgendwo. Und wer es nicht kann, der muss es lernen. Für sich selbst, damit es ihm gutgeht. Aber auch, damit es den Menschen gutgeht, mit denen er lebt. Natürlich darf er „müde“ sein von allem, was an ihm hing, in einer Zeit, wo er sein eigenes Leben hätte entwickeln wollen. Aber den Faden aufnehmen und eben *jetzt* eine Bindung eingehen und Nähe einüben, das wäre schon was .... Du könntest ihn dazu herausfordern.
Ich möchte aber Dir und Deinem inneren Gefühl den beiden Männern gegenüber nicht vorgreifen – geht ja gar nicht.
Aber meine Frage nach Deinem Wichtigsten möchte ich nochmal stellen.
„Aufräumen“ sagst Du.
Mir fiel „Tisch-decken“ ein. Was soll der Leuchter auf Deinem festlich gedeckten Lebenstisch sein? Was soll den Ton angeben, nach dem alles andere klingen soll? Ist es Dein Berufsabschluss? Dein Versagens-gefühl losbekommen? Eine langfristig erfüllende Beziehung aufbauen? Auf eigenen Füßen stehen? Mutter sein?
Ja, was ist Dein Leuchter? Dein: „Das-bin-ich“.
Hin und wieder lohnt es sich, so nachzudenken. Jetzt, wo vieles in Frage steht, ist doch eine gute Gelegenheit dazu.
(Und jetzt nur angefügt: Das mit dem Versagen finde ich bei Dir völlig überflüssig!! Der Gedanke, einen abgeschlossenen Beruf zu haben, bevor man ein Kind bekommt – da bringst Du Dich völlig unter Druck. Das holst Du ja nieee ein. So gedacht, würde Dich das zweite Kind ganz „zurückwerfen“, weil Du ja dann schon zwei (!) Kinder hättest und immer noch keine Berufsausbildung. – Aber Du hast eben eine Tochter und vielleicht zwei Kinder!! Das ist eine enorme Leistung und keine „Belohnung“, wenn die Ausbildung fertig ist. Du hast eben eine andere Reihenfolge. Alles gleichzeitig geht nicht. Obwohl Du Vieles gleichzeitig gemacht hast! Miss Dich nicht an Maßstäben, die für dich gar nicht passen. Du bist schon größer. Du lebst schon in der nächsten Kategorie. O.k.!? Die Achtung steht Dir vollkommen zu! Du bist in keinster Weise "gescheitert", einfach auf dem Weg. Auf einem guten Weg!
Und eins fand ich noch komisch. Dass von seiten der Ausbildung gesagt wird: „erst mal entscheiden, dann schauen wir, was wir tun können“. Dabei brauchst Du doch Sicherheiten, gerade um Dich z.B. für Dein Kind zu entscheiden. Zuspruch und ein „das kriegen wir schon hin“. Schade ... Und erst recht in diesem Berufsbereich. Das nur dazugedacht ...)
Also – Dein Leuchter!?
Liebe Grüße und einen – trotz allem – guten Tag!!
Mit wem redest Du im Moment am liebsten?
bis jetzt durchs Leben gekämpft und diese Kampfnatur wird Dich weiter begleiten. Nur wer aufgibt zu kämpfen hat schon verloren.
Hat Dich Dein Beratungsgespräch weiter gebracht in Deinen Überlegungen?
Du hat schon eine Tochter und arbeitest in der Kinderpflege dies wären gute Voraussetzungen für ein 2. Kind, denn Du hast dadurch praktische Erfahrung, unterschätze diesen Wert nicht. Es geht nicht um Deine Eltern oder Freunde, die Dir raten, sondern es geht um Dich. Das Kind wächst in Dir heran. Es muß Dich sehr entmutigen, dass alle zur Abtreibung raten. Aber was spricht Dein Herz?
Tupptip
In meinem Leben haben nun ein paar Männer eine Rolle gespielt. Nur einer ist geblieben und hat sich als der Richtige herausgestellt, der voll hinter mir steht.
Die anderen hatten ihre Ansprüche und mehr oder weniger, direkt oder indirekt Druck erzeugt (auch durch Erwartungen).
Ich musste lernen Nein zu sagen und auch meine persönlichen Erwartungen herunterschrauben, die auch gestresst haben. Das Lockerlassen, mal sehen was kommt, hat mir sehr geholfen. Dass man in Deutschland auch als Alleinerziehende mit mehreren Kindern nicht verhungert hat mir Rückendeckung gegeben.
Mein Fazit, mach nie was die Männer wollen. Schon gar nicht, wenn sie dabei aus Egoismus handeln und es gegen Dein Gewissen geht. Auf keinen Fall unter Druck setzen lassen. Wenn Liebe an Egoistischen Bedingungen hängt ist sie keine.
Lies Dir bitte viele Geschichten von Frauen durch, die Abtrieben haben , weil der Partner es wollte. Solche Beziehungen sind sehr belastet und scheitern nicht selten. Bilde Dir Deine Meinung dazu. Sei ganz ehrlich zu Dir und zieh auch Dein Kind mit in die Überlegungen hinein.
Alles Gute Dir.
Hallo, liebe "namenlose"!
Jetzt ist schon fast eine Woche vergangen. Du warst seither bei der Beratung, ein Wochenende war dazwischen - Du solltest Dich entschieden haben, wenn Du von Deiner Ausbildungsleitung "mehr" wissen möchtest. So viel auf einmal ...
Wie geht es Dir mitten in allem?
Zwischen der Sicherheit, die Dein Freund Dir gibt und der Sehnsucht nach einem Mann, wie ihn auch Deine Mutter sich für Dich wünscht?
Wie ging es Dir mit den Gedanken, die ich Dir geschrieben hatte?
War´s Dir zu viel? Zu "schön"? Ich meine, den Möglichkeiten nach. Fühlt es sich für Dich viel enger an?
Du schreibst so nett - da wo Deine Mutter eben diesen Traummann für Dich erwähnt: "den gibts gerade nicht und ich bin trotzdem schwanger !
Das hat so einen guten Klang - eben nach gesundem Trotz:
so ist es eben.
Und dann ist da doch noch vieles, was Dir Angst macht.
Am meisten die Angst, nicht gut anerkannt im Leben dazustehen. Und das tut mir echt sooo furchtbar leid, weil es so gar nicht zutrifft.
Ach Du, melde Dich doch wieder. Was sind Deine aktuellen Gedanken? Deine Wünsche? Dein größter Wunsch?
Ich denke an Dich!
Layla
ich hab immer wieder geschaut, ob du dich nochmal meldest hier im forum...
wie es dir wohl inzwischen geht?? mit der schwierigen entscheidung und auch körperlich? du hattest ja auch von starker übelkeit und erbrechen geschrieben, unter der du zur zeit zu leiden hast... dein kleines macht sich wohl schon deutlich bemerkbar, hm?! aber das machts dann natürlich noch mühsamer für dich .
ich hab ja auch mit spannung und steigender bewunderung gelesen, was du von deinem bisherigen leben erzählt hast!
ich kenn nämlich viele junge leute mit anfang 20, die noch keine ahnung vom leben haben. die vielleicht gerade erst mit der schule fertig sind, lustig auf kosten ihrer eltern leben, keinen plan oder ziel haben, weder was sie beruflich noch allgemein mit ihrem leben anfangen wollen und vor allem nicht wissen, für wen oder was es sich anzustrengen und zu kämpfen lohnt.
du dagegen!!! WIE tapfer du dich bisher durchgekämpft und was du alles schon erreicht hast! deine tochter ist jetzt schon ein munteres vorschulkind, du hast ein berufliches ziel und du hast es inzwischen schon bis in dein letztes ausbildungsjahr geschafft! ich kann gar nicht alles aufzählen, was du bisher alles gut, wirklich gut gemeistert hast .
ich kann mir allerdings vorstellen, dass du nach diesen 6 jahren „kämpfen“ jetzt auch ziemlich „erschöpft“ und irgendwie an deine grenzen kommst. das wäre ja nur allzu verständlich. gerade die doppelbelastung mit kind und beruf/ausbildung ist einfach sehr anstrengend, da gibt es nichts zu beschönigen. gerade deshalb empfinde ich das jahr auszeit, das du dir genommen hast nicht als ein scheitern, sondern als einen guten baustein in deinem leben, der dir wieder weitergeholfen hat. es ist doch gut, wenn du gemerkt hast, was dir hilft, mit dir ins reine zu kommen, um dann wieder weitergehen zu können. denkst du nicht auch?
und jetzt, wenn sich der abschluß deiner ausbildung noch 1 oder 2 jahre nach hinten verschieben würde, denkst du wirklich, du würdest damit gescheitert sein??
es tut mir fast weh, was für einen hohen maßstab du an dir selbst anlegst.
ich hab einfach so viele andere junge leute vor augen....
oder wird dir das von deiner ausbildungs-leitung irgendwie soo vermittelt?
gerade bei einem arbeitgeber, wo es um kinder geht, müsste es für dich als junge mama doch eine flexible, individuelle gute lösung geben, was den abschluß deiner ausbildung angeht. dahingehend, dass dein zweites kind einen guten abschluß deiner ausbildung nicht gefährdet, müsstest du doch ermutigt werden, finde ich.
ich würde dir so sehr eine lösung wünschen, bei der niemand unter die räder kommen muss, am allerwenigsten du.
und du hast doch mit deiner tochter und später dann auch im beruf als kinderpflegerin so deutlich vor augen, was aus so einem kleinen bauchkümelchen tolles werden kann...
was immer auch jetzt ist, ich wünsche dir alles liebe und gute
moni
p.s. das mit den blutwerten habe ich jetzt nicht so recht verstanden. hängt das irgendwie mit den antikörpern zusammen, wegen röteln oder so, weshalb du dann evtl. während der schwangerschaft nicht mehr in der einrichtung arbeiten könntest? was kam denn am montag diesbezüglich raus?
Ich hab mir gerade eure lieben Zeilen durchgelesen und musste nun weinen
Leider muss ich sagen, dass ich kein Stück weiter bin. Seit gestern bin ich in der 8. Woche und ich merke die körperliche Veränderung schon sehr, was mich beängstigt. Gestern wurde ich zum einem darauf angesprochen dass ich "krank" aussehe und zum anderem dass ich "praller" aussehe.. Oh Gott, jetzt schon?
Ich hab in der Zwischenzeit auch mit meiner Oma geredet, von der ich echt viel halte und sie meinte direkt, ohne dass ich meine Tendenz äußerte "das schaffst du nie mit zwei kindern! das verkraftest du doch gar nicht!..." Es war ein sehr unschönes Gespräch, eins das mir echt weh tat. Anschließend war ich bei meiner Hausärztin und dort bekame ich auch gesagt, ja was ist denn nun mit der Ausbildung, daran musst du auch mal denken. Und wenn du abtreiben willst, dann flott flott! Als wüsste ich sowas nicht selber, bekommt man von allen Seiten solche Kommentare. Auch meine Mutter ging dazu über mehrmals täglich anzurufen und zu schreiben was denn nun sei, ob ich mich nun schon entschieden habe. Vor zwei Tagen ist mir da der Kragen geplatzt und ich gab ihr zu verstehen dass mir sowas wirklich nicht hilft, dieses ständige bedrängen. Auch ist meine Mutter nun der Meinung dass ich abtreiben soll, wie auch mein Vater. Da ich am Montag ja beim Frauenarzt war und sich da herausstellte dass ich die Ausbildung nicht fertig machen kann, solange ich schwanger bin. Da mir der Masern Mumps Röteln Schutz und noch zwei anderen fehlen. (Ich wurde bereits 5 mal geimpft, es schlägt bei mir nicht an). Mein Freund steht aktuell hinter mir und ist für mich da, der einzigste der "neutral" bleibt und auf mich eingeht und nicht nur an die blöde "Zukunft" denkt. Aber ich weis auch, dass es aus ist wenn ich das Kind bekomme und er erfährt von wem es ist. Das macht mir Angst, Panik. Ich hab sonst zu niemanden wirklich vertrauen und es wäre dann niemand mehr da, der mich mal in den Arm nimmt und sagt "Hey, Kopf hoch, das wird schon." Und Druck bekomme ich von allen Seiten und ja auch von der Schule. Es wird echt schlecht geredet dort über mich, weil eben niemand weis, was aktuell mit mir ist. In deren Augen bin ich ein "Versager". Und ich kenne nur Mütter die "perfekt" sind, womöglich da ich auf dem Land lebe und es da nur "Parada-Familien" gibt. Gestern war ich dann mal wieder beim Hausarzt wegen meiner Krankmeldung. Meine Ärztin war nicht da, also ging ich zum zweiten Arzt in der Praxis. Dieser führte 25 Minuten ein Gespräch mit mir, machte mir Mut auch mal aus der Reihe zu tanzen. Krank geschrieben bin ich nun diese und nächste Woche aufgrund der Psyche. Bei der Beratungsstellte war ich nochmals und ich habe mir den Schein für den Abbruch geben lassen und eine Adresse für eine Praxis, die das durchführt. Die Beraterin war wahrlich nicht begeistert dass ich den Schein haben wollte, man merkte dass sie denkt, dass es für mich nicht der richtige Weg ist. Bei meiner Krankenkasse anrufen (wegen der Kostenübernahme) bekomme ich aber gerade auch nicht über mich. Aber die Zeit drängt..... Die Frage ist auch was ich "beruflich" mache wenn ich abgetrieben habe, ich denke nicht, dass ich das Schuljahr noch schaffen werde. Da ich nun schon soviel verpasst habe. Ich hab einfach nur Angst!!!!
du liebe!
lass dich erstmal ganz, ganz fest drücken !
das ist ja wirklich unglaublich, was für einem immensen druck du von allen seiten her ausgesetzt bist. und das nun schon so lange.
wie hast du das bisher bloß ausgehalten?
ich wünsche dir jetzt ganz dringend menschen an die seite, die dich ermutigen, dich ernst nehmen, mit dir genau hinhören, was dein herz will und dir vor allem echte, für dich gangbare alternativen aufzeigen.
bitte gib jetzt nicht auf! du bist eine sehr liebenswerte, tüchtige, tapfere junge frau und mutter !
ich denke an dich und hoffe für dich!
moni
ich habe immer bei dir mitgelesen und an dich gedacht.
Nun es ist schon einige Zeit her das du geschrieben hast.
Gerne würde ich dir etwas tröstliches sagen, aber wie geht es dir jetzt?
Hast du eine Entscheidung getroffen?
Fühlst du dich "namenlos"? Es tut mir im Herzen weh das deine Oma und Mama so wenig vertrauen zu dir haben und sie dir so wenig zutrauen obwohl du großartiges geleistet hast.
Ich hoffe sehr das du dich wieder meldest und nicht alleine bleibst.
Alles, alles Liebe
rahel
So und nun wird mir seitens der Schule das Messer auf die Brust gesetzt, ich soll mich entscheiden... Top...
liebe @namenlos,
das war ja echt nochmal heftig letzten donnerstag, wenn sie dir von der schule aus so das messer auf die brust gesetzt haben! du bist doch krankgeschrieben gewesen. haben sie dich sogar daheim angerufen und wollten unbedingt sofort eine entscheidung von dir? das ist schwer verständlich, wieso sie dich so bedrängen...
deine angst, dass du auch nach einer abtreibung das schuljahr wahrscheinlich nicht schaffen würdest, kann ich gut verstehen. das spürst du bestimmt richtig. es kann ja echt so sein, dass du dann trotz allem nicht jetzt sofort deine ausbildung abschließen kannst, nicht nur wegen deiner bisherigen fehlzeiten, sondern je nachdem wie du die abtreibung „verkraftest“. dann wäre es quasi „umsonst“, wenn du dir diese schwere erfahrung einer abtreibung „antun“ würdest, zumindest was diesen aspekt mit deiner unmittelbaren beruflichen zukunft angeht, denk ich grad so.
ach mann, wie gut täte dir doch, wenn du eine positive perspektive für einen guten ausbildungs-abschluß in aussicht gestellt bekommen würdest...
aber so ist es natürlich schwierig.
und dann noch soviele stimmen um dich herum, die dich zu einer abtreibung drängen, vor allem von menschen, die du magst und schätzt und wo du dir vielleicht etwas anderes gewünscht hättest, z. bsp. von deiner oma ...wie sollst du da deine „innere“ stimme noch hören können?
aber gut, dass du deiner mutter zu verstehen geben konntest, dass es dir nichts bringt, wenn du gedrängt wirst zu einer entscheidung. hat sie dich verstanden? und lässt dir jetzt die zeit, die du brauchst, um dir klarzuwerden, was DU willst?
ich bin ja echt froh für dich, dass dieser vertretungs-hausarzt erkannt hat, was du jetzt brauchst und dich jetzt erstmal krank geschrieben bist. sich „rausnehmen“ hat dir doch schon mal geholfen, wieder mit dir ins reine zu kommen.
oder wie geht’s dir jetzt daheim, so in der ruhe?
wie war denn dein WE? ich hab immer wieder an dich gedacht und so sehr gehofft, dass du wenigstens ein bißchen „entspannung“ bekommst, die herrliche frühlings-sonne genießen konntest und deine kleine „große“ dich vielleicht etwas abgelenkt hat.
ganz liebe grüße und ein dickes mutmachpaket für dich
moni
p.s. ich überleg dauernd wer oder was dir jetzt helfen könnte, dass du deine innere stärke wieder neu mobilisieren könntest? sie steckt doch in dir, diese starke junge frau, die schon so viel geschafft hat und auch weiß, was richtig für sie ist!
Hallo
Ich kann dich vielleicht sogar gut verstehen , bitte melde dich doch mal bei mir so das wir mal schreiben können LG Pamela