*langer Text*
Hallo,
Ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll.
Erstmal kurz zu mir.
Ich werde in 2 Wochen 25 und habe vor zwei Tagen einen SSTest gemacht, eigentlich zwei, und beide sind positiv. Am Montag ist der Termin bei meinem Frauenarzt und der darauffolgende Tag bei ProFamilia.
Ich habe bereits einen Sohn, er wird Ende Juni 2 von einem anderen Mann. Kurz zu dieser Geschichte.: ich dachte ich sei glücklich mit ihm aber wie sie herausgestellt hat, ist er ein totaler Narzisst und hat mich mit sämtlichen Frauen betrogen. Ich ahnte immer was aber mein Gott, konnte er überzeugend lügen. Durch die SS meines Sohnes wollte Ich nicht aufgeben obwohl wir keinerlei Respekt zu und voneinander hatten aber ich wollte unbedingt einen Vater für meinen Sohn. Kurz um, er betrog mich im 7. Monat mit einer anderen, seine Eltern waren gegen mein Kind und in der Hoffnung auf eine Fehlgeburt (lag im KH), er hatte betrunken nach seiner Tat meine Tür eingetreten und ab da war Schluss mit lustig. Ich machte alles alleine von der Pike auf. Seine Familie und er haben bis dato ihn nie gesehen und ich zog auch in meine Heimat (500km) zurück zu meiner Familie.
Nach knapp 2 Jahren lernte ich einen Mann kennen der ebenfalls Alleinerziehend ist und der Junge keine Mutter hat. Es war alles super, die schönsten 3 Monate nach alldem was ich durchgemacht hatte und von jetzt auf gleich war alles am Boden zerstört.
Ich wusste überhaupt nicht was los war oder warum er sich von mir löst, bis er mir irgendwann sagte dass er Schizophren sei, kurz Psychose und oft in ein (durch seine Vergangenheit) Loch fällt. Er will sich schon lange behandeln lassen aber wie gesagt, auch Alleinerziehend und kaum Unterstützung familiär gesehen.
Ich habe ihn in Ruhe gelassen und gesagt, er kann jeder Zeit mit mir reden und auch in der Hoffnung es wird wieder mit uns. Naja, jetzt bin ich schwanger.
Dazu kommt, dass er durch seine Krankheit verhindert ist zu arbeiten und ich im Oktober meine Schuld beginne die 10 Monate geht, weil ich einfach mehr erreichen möchte für mich und mein Kind, dass schon bei mir ist. Ich habe soviel geplant und um auch endlich vom Staat wegzukommen (Kv zahlt keinen Unterhalt und ich war „nur“ in der Gastronomie tätig) heißt, Ich brauch momentan die Unterstützung.
Würde ich das zweite Kind behalten, bin ich wieder zuhause, kann meine Zukunft wieder zur Seite schieben, lebe weiterhin vom Staat, weiß nicht ob das mit uns nochmal funktioniert und die Angst ist viel zu groß wieder von ihm abgestoßen zu werden aus der kalten heraus, zusätzlich mit einem Kind von ihm.
Ich packe all das nicht wieder alleine. Er würde sich zwar drum kümmern aber wieder dieses ohne Partner sein, keine intakte Familie zu haben und dann noch zwei Kinder von zwei verschiedenen Vätern wo ich mit dem einen nicht mal mehr zusammen bin, durch seine Psychose.
Aber die Angst vor der Abtreibung ist ungemein. Genauso schlimm wie meine Zukunftsängste. Ich war nie, nie für so eine Entscheidung aber wenn es für mich und meinen Sohn eine Zukunft geben soll, dann sehe ich nur diesen Ausweg!
Er weiß davon, aber die Entscheidung liegt bei mir. Egal wie ich mich entscheide, er hält zu mir aber eine klare Diskussion was nun besser wäre, für was er steht, kam nicht zum Vorschein sondern nur, dass es einzig und alleine meine Entscheidung ist. Stück weit hat er ja recht, aber irgendwie habe ich mir mehr Unterstützung gehofft.
Ich bin mit meinem Latein am Ende und bis Montag und Dienstag zu meinen Terminen ist es noch so lang hin (gedankliches Kopfgeficke), dass ich hier jetzt schreiben musste.
Im Grunde könnt auch ihr mir nicht helfen aber allein diese Zeilen zu schreiben, hilft mir doch etwas.
Liebe Auswegfinderin,
ja, so möchte ich Dich gerne nennen. Denn Du hast schon immer wieder einen Weg gefunden! Jetzt siehst Du nur die Abtreibung als einen Weg in Deine Zukunft mit Deinem Sohn. Aber auch dieser Weg macht Dir gleich große Angst wie alles andere, was gerade zusammenkommt. Also kannst Du Dich nicht mal für den Weg mit weniger Angst entscheiden - was ja sowieso nicht wirklich ein gutes Kriterium wäre, aber doch naheliegend, wenn man irgendeine Erleichterung braucht.
Und die brauchst Du!
Ich hätte so viele Fragen ... was Deinen Alltag jetzt angeht. Wieviel Dich Deine Familie unterstützen kann und ob es Dir dabei gut geht? Wie sich die Jungs (Deiner und seiner) vertragen? Wie ausgeprägt Du seine Krankheit erlebst? Er musste es Dir ja extra sagen - also ist er im Alltag nicht beeinträchtigt, wenn es nicht gerade akut ist? Hat er es Dir dann einfach vernünftigerweise gesagt oder hat er gespürt, dass es ihm wieder schlechter geht?
Er ist ja nicht nur krank, sondern auch zu einem großen Teil gesund. Daher ist Deine Wunsch nach einem klareren Statement von ihm schon berechtigt. Vielleicht traut er sich aber auch nicht viel zu und möchte keine Zusagen machen. Ja, vielleicht fühlt er sich aufgrund seiner Erkrankung nicht mal "beziehungswürdig" und konnte das in der ersten Zeit, wo es Euch gut ging, einfach mal vergessen.
Ja, so viel geht mir da durch den Kopf. Kein Wunder, dass es bei Dir noch viel viel mehr ist und gar nicht aufhört ...
Aber Du hast doch ein "Stop" gefunden und hier geschrieben. Du hast Dir damit erstmal schon selbst geholfen. Ich erlebe es auch immer wieder, dass das, was aufgeschrieben ist, nicht mehr im Kopf hin und her bewegt werden muss.
Hast Du diese Nacht dann ein bisschen Deine Ruhe gefunden?
Ich glaube, dass Dein Sicherheitsanker die Schule wäre. Wenn Du Richtung berufliche Qualifikation ein sicheres Standbein hättest, könntest Du die Beziehung eher auf Dich zukommen lassen. Aber jetzt steht gerade diese Schulzeit, die Dir so wichtig ist, mit dem zweiten Kind in Frage. Und da verlässt Dich nun der Mut ...
Du weißt nicht, ob es zu einem späteren Zeitpunkt wieder funktionieren würde. Wäre es denn denkbar, dass Du Dich dahingehend kundig machst? Wenn Du z.B. die Sicherheit hättest, es genau ein Jahr später starten zu können? Dann könntest Du in diese Richtung planen und Dir überlegen, wie Du es mit den Kindern machen möchtest. Und Du könntet durchaus auch ihn herausfordern und verpflichten. Ich denke, er hat kein so gutes Selbstbewusstsein (sagte ich schon ...) und traut sich nicht so viel zu - und das wirkt wieder auf Dich, dass Du denkst, es wäre nicht zu schaffen. Aber wenn Du sagst: "So, das wäre Deine Aufgabe. Das erwarte ich von Dir."?
Wie stehen denn Deine Eltern zur Beziehung? Würden sie hinter Dir/Euch stehen?
Euer Start zu zweit war ja sehr schön und ihr ward beide glücklich. Warum sollte das nicht weitertragen?
Das Kind käme im Dezember. Vielleicht könntest Du - mal ganz gewagt - sogar die ersten beiden Monate in diesem Jahr absolvieren? Guck´ mal, bei welchen Gedanken Deine Zukunftsängste kleiner werden.
Liebe Grüße von Layla
du bist schon so viele Wege gegangen, hast dich immer durchgekämpft, deinen Weg gesucht und gefunden. Ich staunte nur beim Lesen. Ja, du hast schon viel durch in deinem Leben, bist deinen weg aber gerade gegangen, hast dich nicht unter kriegen lassen. Du musst ganz viel innere Stärke besitzen. Sonst hättest du das nicht so schaffen können. Und jetzt, wo du endlich spüren durftest, dass da jemand ist, dass es besser wird, du dich auch mal anlehnen kannst ... holt es dich wieder ein. Das ist mehr als hart. Das mit der Schule finde ich echt gut. Es sind wenige, die das in deinem Alter mit Kind in Angriff nehmen. Viel einfacher wäre es doch, sich einfach treiben zu lassen. Irgendjemand wird schon sorgen. Aber so bist du nicht. Und das finde ich echt gut an dir. Du hast ganz viel Kraft in dir. Versuche doch, im Gespräch bei der Beratung rauszubekommen, welche Hilfen es ganz konkret für dich mit 2. Kind gäbe, damit du deine Schule in Angriff nehmen kannst. Ich denke, das eine muss das andere nicht ausschließen. Klar, es wird nicht leichter (aber das "Wofür" wird größer - für deine Kinder und für dich!) In welche Richtung geht die Schule - auch etwas in der Gastronomie, oder was ganz anderes?
Layla hat so treffend von deinem Partner gesagt, dass ein großer Teil von ihm auch gesund ist. Vielleicht ist das der Punkt, wo du, wo ihr ansetzen könnt, wo du ihn brauchst, klar umgrenzt. Und das könnte ihm wirklich auch zu mehr selbstbewusstsein und innerer Stärke verhelfen. - Gäbe es für ihn die Möglichkeit einer ambulanten Therapie? Ich weiß jetzt nicht, wie stark seine Psychosen sind, aber wenn er alleinerziehend ist und mit seinem Kind klarkommt? - Ich wünsche dir so sehr, dass du einen guten Weg für dich, dein geborenes und dein ungeborenes Kind findest - deinen Partner und dessen Kind!
Es klingt wirklich schwierig, was du schreibst und eigentlich spricht alles gegen dieses KInd. Aber dein Herz spricht anders. Und ich glaube, dem sollte man auf jeden Fall glauben. Weißt du, schenke diesem Kind das Leben. Das ist erstmal das wichtigste. Wenn ich von deiner Angst vor einer Abtreibung lese, habe ich das Gefühl, dass es dir damit nicht gut gehen würde. Vielleicht ergibt sich noch etwas ganz anderes. Und wenn nicht, kann es auch eine ganz große Liebe sein, dieses Kind an andere Eltern zu geben - sprich es zur Adoption freizugeben. Dann darf es leben, darf die Welt kennen lernen, darf wissen, dass seine Mama es so sehr geliebt hat, dass sie es nicht übers Herz brachte, sein Leben zu beenden. ... Aber ich glaube, das es für dich noch andere Möglichkeiten gibt. Gehe wirklich mit möglichst konkreten Fragen in die kommenden Gespräche. versuche, dir eine Perspektive für die Zukunft zu bauen. 100% Sicherheit gibt es nie, so und so nicht. Aber einen Weg, den man gehen möchte, der gangbar ist.
Ich denke an dich. Melde dich gern wieder, wenn du magst. Manchmal hilft schon das Aufschreiben der Gedanken, um für sich selbst zu sortieren. - Da brauchst du gar keinen, der dich zutextet, so wie ich jetzt. - Versuche, dir in den Tagen jetzt, selbst etwas gutes zu tun, damit du ein bisschen entspannen kannst. Mit einem Zweijährigen ist da nicht so viel drin, die fordern einen immer und ständig. Aber vielleicht findest du eine Ecke ...
Vici
Hallo,
Danke erstmal für die so netten und aufbauenden antworten. Ich glaub, sowas braucht man einfach in solch einer tiefsitzenden Situation. Tagsüber geht es mir relativ gut nur gegen Abend, vor dem zu Bett gehen wie jetzt, kreisen meine Gedanken umher und lässt mich nicht schlafen. Daher auch eher jetzt meine Antworten auf die Fragen, da bin ich am trefflichsten.
Ich hoffe ich vergesse nichts.
Zu der Sache mit meiner Familie. Wie soll ich sagen, jeder hat halt so sein Leben und sein Alltag. Es ist nicht so, dass mir mal mein Sohn genommen wird um mich etwas zu entlassen aber gemeinsames beisammen sitzen zu anlässlichlkeiten oder einfach mal so, sofern die Zeit da ist, gibt es natürlich und da ist die Aufmerksamkeit voll und ganz auf meinen Sohn. Wenn mal was gesehen wird, zwecks Kleidung, wird es mitgenommen und natürlich freue ich mich auch. Aber mal so Wochenendpausen oder sonstige Dinge gibt es bei uns nicht. Ich habe auch nur Kontakt zu meinen Bruder, Stiefvater und dessen Verwandtschaft. Zu meiner Mutter herrscht keinerlei Kontakt.
Weder zu mir noch zu Espen (so lautet sein Name). Was auch überhaupt nicht traurig für mich ist. Wie das Leben eben so spielt!
Also kurz, entlasten tut mich hier niemand und es gibt Espen und mich 24/7 zu zweit.
Zu dem Vater meines ungeborenen, noch nicht entschiedenen Kind herrscht momentan auch kein Kontakt mehr. Es kommt einfach nichts bei, wo sich sagen lässt, es könnte eine Lösung geben oder generell mentale Unterstützung. Er hat viel mit sich zu kämpfen, inwiefern kann ich nicht sagen denn er erzählt mir nichts, zieht sich nur zurück in sein Loch. Schottet sich komplett von der Außenwelt ab. Pflegt nur Kontakt mit und zu seinem Sohn, textet mit einer alten schulkollegin, ( was er mir vor paar Tagen gestand) und was mich ehrlich gesagt zu tiefst verletzt hat und so auch meine Reaktion war da ich wochenlang auf irgendeine Nachricht oder auf ein zukommen gewartet hatte und einfach nichts passierte. Er sein „allein fühlen“ mit einer anderen teilte als mit mir, für die er angeblich so viel empfindet. Um es mal kurz zu erwähnen.
In der Zeit als wir ein paar waren und was für mich unglaublich schön war, war sein Sohn und meiner echt super. Dennoch kann man die beiden nicht vergleichen. Er ist eher der in sich gekehrte junge und bleibt für sich und meiner eher der Klassen Clown und ich Tanz dir auf der Nase herum und plane meinen nächsten Streich, verrücktes Kind dennoch hat es gepasst und ich empfand es als gut, da sein Sohn etwas aus sich raus kam.
Wegen meiner Schule. - wie ich bereits sagte, habe ich keinerlei Kontakt zu meiner Mutter. Mit ihr hatte ich wirklich alles durch, was Schläge und Aggressionen betraf und liebe war irgendwo im nirgendwo. Mit 16 bekam ich durch das Jugendamt meine eigene Wohnung und stand mitten im Leben und hatte überhaupt gar keinen Plan davon. Schule versaut und nicht als ernst empfunden und bin meinen eigenen Weg gegangen. Deshalb möchte ich endlich von meinem Hauptschulabschluss wegkommen und wenigstens meinen qualifizierten machen. Wasn ist mir äußerst wichtig. Zudem verfolgt mich seit der Erkenntnis dass ich wieder schwanger bin, dass ich so werde wie sie. Alleinerziehend mit zwei Kindern von zwei Vätern mit nichts in der Hand und irgendwann taucht dann der nächste auf, der geheiratet wird und Von da an, das Leben nur noch an einem vorbei geht und alles scheiss egal ist!
Ich wollte nie den gleichen Weg gehen wie Sie was das zukünftige betrifft. Emotional und mit liebe bin ich voll gepackt für meinen Sohn, da unterscheiden wir uns um Welten aber dieses Perspektivlose macht mir unglaubliche Angst.
Mein Plan war einfach, für meinen Führerschein zu sparen-was mäßig läuft, meine Schule zu machen und anschließend eine Teilzeitausbildung anzustreben. Jetzt ist da nur eine leere die nicht gefüllt werden kann weil alles durchfällt!
Hätte ich wenigstens eines dieser gewünschten Ziele, würde ich das rocken und drauf geben ob alleine oder mit ihm gemeinsam. Was ich einmal alleine geschafft habe, würde ich wieder schaffen aber meine Pläne sind mir einfach zu wichtig und vor allem meine Zukunft mit meinem Sohn der schon an meiner Seite ist, ein Glück!
Adoption bin ich ehrlich, klingt vll etwas daneben oder unverständlich aber das könnte ich nicht. Die jetzige Situation lässt noch nicht wirklich eine Bindung zu aber würde ich mein Kind 9 Monate tragen und zur Welt bringen, könnte und würde ich es niemals hergeben. Auch wenn andere Familien oder Paare sich sehnlichst ein Kind wünschen aber nicht können, würde ich es nicht hergeben und dann doch die unschöne Option wählen, weil ich „nur“ die Erkenntnis habe, dass ich schwanger bin und es nicht spüre wie es mich tritt oder mein Bauch wächst. Versteht man mich da?
Ich danke euch trotzdem vielmals für eure Mühe und das lesen meiner Nachricht. Bedeutet mir echt viel! Mich macht das warten nur unglaublich verrückt und bekomme einfach immer mehr Angst egal für welchen Weg ich mich entscheide. Am liebsten radikal durchziehen ohne Zeit zu verschwenden das dass grübeln ein Ende nimmt.
(Text wurde in der naht irgendwie nicht abgeschickt )
Hallo Du,
jetzt ist der Text gleich zwei mal da: einmal ganz früh am Morgen, dann vom Vormittag - und geschrieben hast Du nachts???
Da schreibst Du am "trefflichsten". Dann hast Du also spät vor dem Einschlafen nochmal alles für Dich geklärt und so niedergeschrieben? Das ist ja große klasse, dass Dir das gelingt!
Es ist wirklich Deine Linie spürbar, wenn Du Deine ganzen Überlegungen und Ängste so aufschreibst.
Das mit Deiner Familie, besonders mit Deiner Mutter, ist natürlich traurig und macht Deine Situation zusätzlich schwer. Wenn sie regelmäßig Kind oder dann sogar Kinder abnehmen könnte ... das wäre ja ein Traum.
Aber damit bist Du "durch", hängst diesem Traum gar nicht nach und stehst einfach 24/7 Deine Frau mit Deinem verrückten süßen Söhnchen. Das ist sehr bemerkenswert, dass Du nicht in Deiner Geschichte "hängenbleibst", sondern die schwere Zeit hinter Dir lassen konntest und jetzt Deinen Weg suchst und gehst. Du gehst ihn kraftvoll und hast gute Ziele!
Und ich bin überzeugt, dass Du sie erreichen wirst! Sie sind realistisch und gut gesteckt.
Wenn es jetzt nicht zusätzlich durch die Schwangerschaft kompliziert werden würde ... und wenn Dir Dein Freund (?) nicht emotional noch etwas draufladen würde.
Ich hatte ja gestern schon sehr viel Verständnis für ihn. - Nach dem, was Du heute schreibst, fällt es mir wieder etwas schwerer ... Also ich spüre halt, was das für Dich bedeutet, wenn er sich zurückzieht von Dir und dann auch noch mitteilt, dass er sich einer anderen Frau gegenüber öffnet. Du würdest ja mittragen, was ihn beschwert, wenn er sich immerhin zu Dir stellt und er mit Dir auch das teilt, was er kann. Siehst Du denn eine Möglichkeit, ihn zu erreichen? Oder bräuchtest Du selbst eher mal eine Pause von den vielen Gedanken an ihn. Mit wem kannst Du Dich denn sonst offen unterhalten? Hast Du eine Freundin oder eine Frau, die Dir ein bisschen etwas wie eine Mutter sein kann?
So alleine bist Du natürlich den unguten Gedanken, die Dich einholen wollen, ausgesetzt. Du wirst aber keineswegs so werden wie Deine Mutter! Das kann ich Dir - auch ohne Dich näher zu kennen - ganz sicher sagen. Allein Dein Entschluss ist schon eine ganz starke Selbststeuerung. Und Du hast bereits Dein Leben selbst in die Hand genommen. Selbst wenn äußere Dinge übereinstimmen mögen - die Geschichte wiederholt sich nicht, weil Du Dein Leben führst.
Ich kann aber verstehen, dass Dir diese Gedanken Angst machen, weil Du Dich gerade ausgebremst fühlst und nicht das Gefühl hast, dass Du das verwirklichen kannst, was Du willst. Die Perspektivlosigkeit sagst Du. Sonst bist Du ja eben mit Liebe vollbepackt.
Ist also am wichtigsten, dass Du wieder Perspektive gewinnst.
Ich überlege, ob Du auf dem Weg einer Teilzeitausbildung auch Deinen Quali erwerben könntest? Es gibt von jeder Ausbildung nochmal eine einfachere Version, die Du ohne Quali machen kannst und dann mit der Du dann eben den Quali erreichst. Könntest Du Dich da erkundigen?
Oder Quali als Fernlehrgang? Auf der Seite von ils z.B. habe ich eben gelesen, dass das mit 15 Wochenstunden 18 Monate dauert und jederzeit begonnen werden kann.
Was für eine Ausbildung möchtest Du am liebsten machen? Hast Du da eine Vorstellung?
Du hast so eine Power. Und Du bist - vollbepackt mit Liebe - nicht eine Frau, die eine Abtreibung ohne weiteres verkraften würde, denke ich. Dass Dich der Gedanke mit der Adoption sofort spüren lässt, was es Dir bedeuten würde und das Du das Kind nie hergeben könntest. Und es ist ja auch jetzt schon nicht mehr theoretisch. Du kannst auch durch Eile nicht das Gefühl austricksen.
Also lieber alle Kraft für einen neuen Weg zu Deinen Zielen investieren. Aus dem Grübeln ein Planen machen.
Ich wünsch´ Dir ja so, dass "er" auch nochmal aufwacht und die gute Zeit nicht nur eine Erinnerung bleibt für Dich! Das wäre schon nochmal ein Kraftschub.
Aber auch wenn nicht - ich denke, dass Du Dich aufstellst.
Schreib´ gerne wieder - wenn eben Deine Tages- oder Nachtzeit ist!
Liebe Grüße von Layla
Hallo,
Danke erstmal für die so netten und aufbauenden antworten. Ich glaub, sowas braucht man einfach in solch einer tiefsitzenden Situation. Tagsüber geht es mir relativ gut nur gegen Abend, vor dem zu Bett gehen wie jetzt, kreisen meine Gedanken umher und lässt mich nicht schlafen. Daher auch eher jetzt meine Antworten auf die Fragen, da bin ich am trefflichsten.
Ich hoffe ich vergesse nichts.
Zu der Sache mit meiner Familie. Wie soll ich sagen, jeder hat halt so sein Leben und sein Alltag. Es ist nicht so, dass mir mal mein Sohn genommen wird um mich etwas zu entlassen aber gemeinsames beisammen sitzen zu anlässlichlkeiten oder einfach mal so, sofern die Zeit da ist, gibt es natürlich und da ist die Aufmerksamkeit voll und ganz auf meinen Sohn. Wenn mal was gesehen wird, zwecks Kleidung, wird es mitgenommen und natürlich freue ich mich auch. Aber mal so Wochenendpausen oder sonstige Dinge gibt es bei uns nicht. Ich habe auch nur Kontakt zu meinen Bruder, Stiefvater und dessen Verwandtschaft. Zu meiner Mutter herrscht keinerlei Kontakt.
Weder zu mir noch zu Espen (so lautet sein Name). Was auch überhaupt nicht traurig für mich ist. Wie das Leben eben so spielt!
Also kurz, entlasten tut mich hier niemand und es gibt Espen und mich 24/7 zu zweit.
Zu dem Vater meines ungeborenen, noch nicht entschiedenen Kind herrscht momentan auch kein Kontakt mehr. Es kommt einfach nichts bei, wo sich sagen lässt, es könnte eine Lösung geben oder generell mentale Unterstützung. Er hat viel mit sich zu kämpfen, inwiefern kann ich nicht sagen denn er erzählt mir nichts, zieht sich nur zurück in sein Loch. Schottet sich komplett von der Außenwelt ab. Pflegt nur Kontakt mit und zu seinem Sohn, textet mit einer alten schulkollegin, ( was er mir vor paar Tagen gestand) und was mich ehrlich gesagt zu tiefst verletzt hat und so auch meine Reaktion war da ich wochenlang auf irgendeine Nachricht oder auf ein zukommen gewartet hatte und einfach nichts passierte. Er sein „allein fühlen“ mit einer anderen teilte als mit mir, für die er angeblich so viel empfindet. Um es mal kurz zu erwähnen.
In der Zeit als wir ein paar waren und was für mich unglaublich schön war, war sein Sohn und meiner echt super. Dennoch kann man die beiden nicht vergleichen. Er ist eher der in sich gekehrte junge und bleibt für sich und meiner eher der Klassen Clown und ich Tanz dir auf der Nase herum und plane meinen nächsten Streich, verrücktes Kind dennoch hat es gepasst und ich empfand es als gut, da sein Sohn etwas aus sich raus kam.
Wegen meiner Schule. - wie ich bereits sagte, habe ich keinerlei Kontakt zu meiner Mutter. Mit ihr hatte ich wirklich alles durch, was Schläge und Aggressionen betraf und liebe war irgendwo im nirgendwo. Mit 16 bekam ich durch das Jugendamt meine eigene Wohnung und stand mitten im Leben und hatte überhaupt gar keinen Plan davon. Schule versaut und nicht als ernst empfunden und bin meinen eigenen Weg gegangen. Deshalb möchte ich endlich von meinem Hauptschulabschluss wegkommen und wenigstens meinen qualifizierten machen. Wasn ist mir äußerst wichtig. Zudem verfolgt mich seit der Erkenntnis dass ich wieder schwanger bin, dass ich so werde wie sie. Alleinerziehend mit zwei Kindern von zwei Vätern mit nichts in der Hand und irgendwann taucht dann der nächste auf, der geheiratet wird und Von da an, das Leben nur noch an einem vorbei geht und alles scheiss egal ist!
Ich wollte nie den gleichen Weg gehen wie Sie was das zukünftige betrifft. Emotional und mit liebe bin ich voll gepackt für meinen Sohn, da unterscheiden wir uns um Welten aber dieses Perspektivlose macht mir unglaubliche Angst.
Mein Plan war einfach, für meinen Führerschein zu sparen-was mäßig läuft, meine Schule zu machen und anschließend eine Teilzeitausbildung anzustreben. Jetzt ist da nur eine leere die nicht gefüllt werden kann weil alles durchfällt!
Hätte ich wenigstens eines dieser gewünschten Ziele, würde ich das rocken und drauf geben ob alleine oder mit ihm gemeinsam. Was ich einmal alleine geschafft habe, würde ich wieder schaffen aber meine Pläne sind mir einfach zu wichtig und vor allem meine Zukunft mit meinem Sohn der schon an meiner Seite ist, ein Glück!
Adoption bin ich ehrlich, klingt vll etwas daneben oder unverständlich aber das könnte ich nicht. Die jetzige Situation lässt noch nicht wirklich eine Bindung zu aber würde ich mein Kind 9 Monate tragen und zur Welt bringen, könnte und würde ich es niemals hergeben. Auch wenn andere Familien oder Paare sich sehnlichst ein Kind wünschen aber nicht können, würde ich es nicht hergeben und dann doch die unschöne Option wählen, weil ich „nur“ die Erkenntnis habe, dass ich schwanger bin und es nicht spüre wie es mich tritt oder mein Bauch wächst. Versteht man mich da?
Ich danke euch trotzdem vielmals für eure Mühe und das lesen meiner Nachricht. Bedeutet mir echt viel! Mich macht das warten nur unglaublich verrückt und bekomme einfach immer mehr Angst egal für welchen Weg ich mich entscheide. Am liebsten radikal durchziehen ohne Zeit zu verschwenden das dass grübeln ein Ende nimmt.
(Text wurde in der naht irgendwie nicht abgeschickt )
Hallo Keinausweg,
Deine größte Angst ist das Allein alles zu packen. Kannst Du nicht mal schauen, ob es in Deiner Umgebung Ersatzgroßeltern gibt. Dies sind Ehepaare mittleren Alters die hätten gerne Enkel, haben aber keine. Da wäre beiden Seiten geholfen. Du hättest Hilfe und diese hätten eine neue Lebensaufgabe.
Du hast in Deinem Leben schon viel durchgekämpft. Und mit dieser Lebenseinstellung läßt sich viel es wuppen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Auch wenn dieser erst gefunden werden muß.
Dass Dich sein Umgang verletzt ist verständlich. Das Kind kann aber nichts für das Verhalten seines Erzeugers. Es ist ein einzigartiges Orginal von Anfang an und wäre der neue Spielkollege Deines Sohnes, sobald sich das Kleine irgendwie fortbewegen kann.
Alles Gute
Tupptip
Hallo,
danke für dein Posting. ich glaube, dir ist gar nicht so ganz bewusst, wie viel du schon in deinem Leben geschafft hast. und das bei all den Steinen, die auf deinem Weg lagen und liegen. Nach allem, was du schreibst, kann ich nur sagen: Hut ab. Du hast dich entschieden und gehst deinen Weg. Ich denke, die Angst, wie deine Mutter zu werden, brauchst du echt nicht zu haben. Einfach weil du dich für einen anderen Weg entschieden hast. Und ich bin davon überzeugt, dass unser Leben mehr von unseren Entscheidungen geprägt wird als von Vorerlebnissen, "Vorherbestimmungen". Wie Layla geschrieben hat, habe ich auch das Gefühl, dass du eine Perspektive brauchst, einen Plan, wie es mit Kindx2 weitergehen kann. Erkundige dich. Es gibt vielleicht mehr Möglichkeiten, als du im Moment siehst. - Dass du so gar keine Unterstützung rundrum hast, macht es nicht leichter. Das ist mir klar. 24/7 alleine, das zerrt an den Nerven. Kommst du aus einer größeren Stadt? Gäbe es die Möglichkeit von "Adoptiv-Großeltern", wie Tupptip schrieb? Ich wünsche dir so sehr eine Entlastung, einen Lichtblick. Denn deine Reaktion auf meinen Vorschlag "Adoption" zeigt mir deutlich, wie sehr dein Herz für deine Kinder schlägt (auch für das Ungeborene). Du sprichst davon, dass du bisher "nur" die Erkenntnis für das Kleine hast. Aber ich vermute mal, dass diese "Erkenntnis" nicht nur im Kopf ist, es gibt auch eine Erkennen des Herzens.
Nimm zum Gespräch alle Fragen mit, vielleicht kannst du mit der Beraterin einen Plan für die nächste Zeit machen. Einen Plan, der es dir ermöglicht, mehr auf eigenen Beinen zu stehen. Vielleicht kannst du sie auch nach Möglichkeiten fragen, die dich zeitweise entlasten. Vielleicht kennt sie in deiner Umgebung Hilfsangebote - im Sinn von Patenschaften ...
Zu deinem Partner kann ich jetzt gar ncihts so richtig sagen. ich kenne das Krankheitsbild zu wenig. Aber es klingt für mich schon ein bisschen komisch, dass er sich einer anderen Frau öffnet und dich meidet. Das würde mich auf jeden Fall auch schwer treffen. Schau für dich, inwieweit du ihn noch mittragen kannst. Denn das sieht auf den ersten Blick so aus für mich, dass du da nicht ganz viel Hilfe zu erwarten hast. Hast du ihn schon konfrontiert, auch mit deinem Betroffensein? Wie reagiert er darauf? Was ist er bereit, in eure Beziehung, für die Kinder zu investieren? Bei aller Krankheit - und es kann immer etwas dazwischen kommen - muss es irgendwie einen Plan, einen Weg geben, den man versucht, gemeinsam zu gehen. Wenn noch nicht mal der zu sehen, zu finden ist, wenn es nur eine "Sonnenschein"-Beziehung ist, ist es für dich wahrscheinlich wirklich nur eine Belastung mehr.
Hast du eine Freundin, eine mütterliche Freundin, mit der du mal sprechen könntest? - Das würde dir wahrscheinlich gut tun.
Ich wünsche dir ein gutes Wochenende - mit deinem aufgeweckten, kleinen Zwerg -
Vici