Hallo Zusammen,
ich bin Anna-Sophia, 30 Jahre alt und heute in SSW 11+1. Ich verhüte seit mehr als 12 Jahren mit der Pille, trinke nie Alkohol, nehme kein Antibiotika ohne Hinweis auf die Pille, nehme auch sonst keine Medikamente und habe die Pille nie vergessen. Bei etwaigen Magen-Darm-Problemen habe ich die Pille auf Anraten meines Frauenarztes hin ein 2. Mal genommen.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen war ich am 25. März beim Frauenarzt, da meine Periode (21.-22.März) extrem kurz, aber auch extrem heftig (stark, mit Gewebe) gewesen ist und ich seither unter sehr starken Unterleibsschmerzen litt. Ich war verunsichert und hatte Angst davor, das eine Zyste oder Schlimmeres die Ursache dafür ist. Gegen die Schmerzen habe ich Ibuprofen genommen.
Mein Arzt gratulierte mir dann zur Schwangerschaft. Ich war völlig durcheinander und habe die Praxis verlassen.
Nun zum Komplizierten an der Situation:
Mein Partner ist gleichzeitig mein Vorgesetzter und lebt darüber hinaus noch in einer anderen Beziehung. Seit einigen Monaten versuchen wir unsere berufliche Situation zu ändern (da ein Abhängigkeitsverhältnis in Kombination mit einer privaten Beziehung bei uns im Unternehmen nicht toleriert wird), damit dann das Private geklärt werden kann und wir zusammen ziehen können. Die Reihenfolge haben wir gemeinsam so entschieden, damit wir auf der beruflichen Ebene sauber sind, ohne, dass uns dort durch irgendjemanden Schaden zugefügt werden kann.
Da es bei uns im Unternehmen seit ca. August/September 2013 sehr viele Umorganisationen gibt, ist ein Wegbewerben gerade sehr schwierig und Stellen worden "eingefroren". Also haben wir uns in Geduld geübt.
Wir wollen unbedingt zusammen sein, sprechen viel über unsere gemeinsame Zukunft, Kinder (2-3), Hund und wie wir alles organisieren können und werden.
Nun kommt hinzu, das mein Partner aus einer früheren Beziehung bereits zwei Töchter hat (14+16), die jedoch bei der Mutter leben. Kurz nach der Geburt der Jüngeren hat er sich von der Mutter getrennt, was dazu geführt hat, das sie ihm die Kinder verweigert hat und er mehr als 10 Jahre darum gekämpft hat, eine gute Beziehung zu den beiden aufzubauen. Diese Situation hat ihn sehr geprägt. Ungefähr seit 2 Jahren hat er nun ein Verhältnis zu den beiden, was von regelmäßigem Sehen, viel Vertrauen und gegenseitigem Respekt geprägt ist. Ich freue mich da sehr für ihn.
Grundsätzlich ist er ein sehr analytischer Mensch, mit einem goldenen Herzen, viel Instinkt und warmen Bauchgefühl. Er ist ein toller Mensch und wann immer er von seinen beiden Mädchen spricht spürt man, was für ein toller Vater er ist.
Bei seiner älteren Tochter hat er bereits anklingen lassen, dass es dieses Jahr keinen gemeinsamen Urlaub mit seiner jetzigen Partnerin geben wird. Sie hat sehr ruhig darauf reagiert, wollte wissen weshalb. "Leider" kam in genau diesem Moment seine jetzige Partnerin hinzu, weshalb er seine Tochter um ein ruhiges, 4-Augen Gespräch gebeten hat. Wann das sein wird, weiß ich nicht genau. Seine Partnerin ist darüber jedoch nicht informiert.
Wir haben nun in den letzten Wochen viel über unsere nicht-geplante Schwangerschaft gesprochen. Er präferiert einen Abbruch, was auch in meinem Kopf den meisten Sinn ergibt. Die Schwangerschaft war zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant und ist alles andere als zu einem günstigen Zeitpunkt gekommen. Weder die Situation privater noch die beruflicher Natur ist geklärt.
Aber mein Herz sagt etwas ganz anderes. Vergangenen Mittwoch, 07. Mai, waren wir beim Ultraschall. Wir haben ein richtig kleines Menschlein von 4cm sehen können. Es ist gehüpft , hat Arme, Beine, einen süßen kleinen Po, ein Gesicht, eine kleine Wirbelsäule. In meinem Bauch lebt dieser winzige Mensch, der nun auch als solcher zu erkennen war, während er vor einigen Wochen noch eher an eine Kidneybohne erinnert hat. Sein Herzchen schlägt ganz kräftig. Ich kann das nicht tun. Ich kann diesen Abbruch, der Termin wäre nun am kommenden Mittwoch, 14. Mai (SSW 11+5), nicht durchführen. Ich kann es einfach nicht und weiß nicht, was ich machen soll. Mein Partner hat Angst, dass ich vor lauter Traurigkeit über den Abbruch meine Liebe für ihn verliere (wir sind seit März 2013 ein Paar, wobei seine Gefühle für mich bereits seit November 2011 so sind wie sie sind) und ich wiederum habe Angst, dass er mich nicht mehr lieben kann, wenn wir unser Baby bekommen.
Die Mutter seiner Töchter hat ihm damals erzählt, dass sie gar keine Babies bekommen könne ... und plötzlich war sie schwanger. Er fühlt sich herein gelegt von ihr und ich habe nicht vor, in die selbe alte Wunder zu schlagen. Ich fühle mich schuldig, obwohl ich nichts falsch gemacht habe. Ich liebe diesen Mann so sehr, dass ich einen Abbruch ihm zu Liebe vornehmen lassen würde, aber ich würde mich selbst dafür verachten, weil ich ganz genau weiß, dass das nicht das ist, was ich möchte und ich stehe mit Nichten dahinter. Ich würde mich verraten und ich habe den Eindruck, dass ich auch unsere Liebe verraten würde. Ich kann nicht einschätzen, was das mit seiner Seele macht, geschweige denn mit meiner.
Er hat nun vorgeschlagen, dass wir einen Abbruch vornehmen lassen, in den kommenden 2-3 Monaten alles regeln, die Pille sofort absetzen und eine Familie gründen. Wichtig für ihn ist der eigene Antrieb zu einem Gespräch mit seiner jetzigen Partnerin und keiner, der davon bestärkt wird, dass er Papa wird. Doch in meinen Augen, zeigt allein der Vorschlag, dass wir dieses Baby nicht bekommen, alles in 2-3 Monaten klären und dann die Pille sofort absetzen, dass er diesen eigenen Antrieb hat, dass er mit mir zusammen sein möchte. Wozu also unser Kind opfern?
Mittlerweile weiß ich, das ich die Möglichkeit habe, mich innerhalb des Unternehmens versetzen zu lassen in solch einer besonderen Situation - das könnte selbst angesichts der strukturellen Herausforderungen, mit denen unser Unternehmen gerade kämpft, sehr schnell gehen. Damit wäre das geregelt.
Voraussichtlicher Entbindungstermin ist der 28. November. Das war auch mein voraussichtlicher Geburtstermin, ich bin dann einen Tag früher zur Welt gekommen. Ich könnte diesen Tag nie vergessen.
Ich weiß nicht, was ich tun soll und ich weiß nicht, was auf mich zukommt, wenn ich dieses Baby bekomme. Ich habe Angst, alleine, ohne ihn dazu sein. Ich wünsche ihn mir sehr als Partner an meiner Seite, aber möchte ihn unter keinen Umständen mit einem Kind dazu bringen. Davon halte ich nichts, da ich selbst ähnliche Erfahrungen als Kind machen musste und weiß, dass das weder für eine Kinderseele gesund ist, noch für das Herz der beteiligten Erwachsenen. Ich möchte, dass Menschen sich freiwillig jeden Tag neu füreinander entscheiden und wenn sie feststellen, dass es nicht mehr geht, kann man sich in meinen Augen auch trotz Kinder trennen.
Leider traue ich seiner Partnerin sehr viel zu und auch er hat Angst (das hat er in den letzten Monaten immer wieder geäußert) vor ihrer Reaktion. Er spricht immer von einem großen Knall, bei dem kein Stein auf dem anderen bleibt - und das schon ohne Schwangerschaft. Ich kenne sie flüchtig aus der Zeit bevor es zwischen ihm und mir so war, wie es jetzt ist. Bereits dort, war sie nicht sonderlich freundlich zu mir und hat mich oft angefeindet. Damals habe ich das nicht verstanden. Heute denke ich, dass sie gespürt hat, dass insbesondere von seiner Seite mehr da war. Sie weiß unglücklicher Weise wo ich wohne. Letztes Jahr im Sommer, als er bereits mit ihr sprechen wollte, sich zu trennen, ist unglücklicher Weise ihr ältester Sohn (31) tödlich verunglückt. Daraufhin kam natürlich und vollkommen verständlicher Weise vieles anders. Sie ist einige Jahre älter als er, gemeinsame Kinder haben sie nicht. Sie hat drei weitere Kinder, wobei der Jüngste (ca. 24) ein schweres Drogen- und Alkoholproblem hat und zur Tochter (ca. 36) kein Kontakt besteht. Soweit ich informiert bin, macht ihr Jüngster derzeit einen Entzug. Ihre Kinder leben in Übersee, da sie gebürtig nicht aus Deutschland kommt. Sie hat hier also auch keine Familie. Er ist ihre Welt. Wenn er geht, hat sie nichts mehr zu verlieren und ich weiß nicht, wie sie darauf reagiert.
Ich habe hier keine Familie. Meine Familie lebt knapp 600km weit weg, so dass ich dort nicht einfach hin kann. Ich könnte schon, würde ihm aber damit die Chance nehmen, die Schwangerschaft mitzuerleben, was ich als unfair ansehe. Ich weiß, er würde sich um sein Kind kümmern und wäre ein klasse Papa, aber ich möchte nicht einfach nur einen Papa für das Kind, sondern ich wünsche ihn mir als Partner an meiner Seite - auch dann, wenn ich nicht schwanger wäre.
Würde ich einfach nur ein Kind wollen, dann hätte ich mich irgendwo künstlich befruchten lassen, würde uns aber nicht in solch eine Situation stürzen.
Ich zahle monatlich 400,-€ Studienkredit zurück. Gemeinsam mit meiner Miete, kleine 2-Zimmerwohnung, habe ich einen sehr hohen Fixkostenanteil (knapp 1000,-€, ohne Versicherungen etc.). Eine größere Wohnung kann ich mir nicht leisten und die jetzige ist so winzig, das ich gar nicht weiß, wohin mit einem Kind.
Ich habe Angst, das er mich mit diesem Kind nicht mehr lieben kann. Und auf der anderen Seite passt das überhaupt gar nicht in mein Vorstellungsvermögen. Ich kann seine Gefühle förmlich körperlich fühlen. Ich weiß einfach, dass er mich liebt, aber ich habe Angst.
Ich fühle mich vollkomen verzweifelt.
Am nun kommenden Montag haben wir den Termin zur Narkoseaufklärung. Ich möchte diesen Abbruch nicht. Ich kann es einfach nicht. Aber ich ignoriere damit so sehr seinen Willen und ich fühle mich so egoistisch damit. Ich weiß nicht, was ich tun kann.
Ich würde mich freuen, wenn ich hier die Möglichkeit habe, die Situation mit euch zu diskutieren, wenn ich Austausch haben könnte, um mich ein wenig zu sortieren. Ich möchte euch bitten, von Urteil (vergebener Mann) abzusehen. Mir wurde dieses Forum von ProFemina empfohlen, als eins mit sensiblen Beiträgen, gutem Austausch, umsichtigen Ratschlägen und ohne Wertung.
Ich danke euch und wünsche euch ein schönes Wochenende,
Anna-Sophia
puh, jetzt versteh’ ich, warum du „komplizierte situation“ in die überschrift geschrieben hast und du schleppst die gedanken schon wochenlang mit dir herum… oft hilft einem ja das schreiben selber schon ein bisschen weiter...
naja, was mir so ganz spontan kommt, ist „klarheit“. ich find’, du hast schon ziemlich lange diese unklarheit ausgehalten – ich meine in der beziehung und so. mit dieser situation ging’s dir sicher nicht immer so richtig gut, oder. könnte jetzt sowas wie die „stunde der wahrheit“ sein?!! das kann einem natürlich erstmal angst machen – auch weil es nicht nur um euch beide geht...
was würdest du ihm gerne am liebsten sagen, wie du es dir wünschst?! vielleicht kannst du das ja auch mal aufschreiben – erstmal nur für dich - und dann…
einen lieben samstags-gruß
sanne
hallo mein 2 kind kam auch vor 1,5 jahren ungeplant zur welt mein mann wollte sie auch nicht haben .wir haben auch nur 2 zimmer zu viert .wenn der oder die lütte da ist regelt sich alles von alleine .mein mann hat mir die ganze schwangerschaft vorwürfe gemacht man wächst in die situation rein.meine kleine sagt mir ins gesicht mama mama und lächelt mich so niedlich an was gibst es schöneres als das lachen eines kindes alles gute! treib dein kind nicht ab es wäre dann nicht mehr rückgängig zu machen.gott hilft in jeder situationen auch wenn es noch so schwer ist .gruss von melanie
hey liebe anna-sophia
jetzt muss ich ehrlich erstmal richtig luft holen... das alles ist wirklich kompliziert. aber deine große sehnsucht mit dem vater des kleinen, so lebendigen menschleins in deinem bauch, richtig offiziell zusammen sein zu dürfen, ist ganz deutlich zu spüren!
dieses versteckspiel machst du ja echt schon lange mit und kümmerst dich sogar überaus intensiv um die bedürfnisse deines partners. stellst sie direkt vor deine eigenen, innersten wünsche! merkst du das?
wie jetzt eine abtreibung sinn machen soll, kann ich nicht so verstehen. wie du selbst schreibst: wozu? es klingt für mich, als würde er die zeit zurückdrehen wollen um dann zu planen was doch jetzt schon ist!? denkst du, das funktioniert so?
ist für ihn eure große liebe und eben die konsequenz daraus nicht antrieb genug, alles offen zu legen und so in die wege zu leiten, dass er mit dir und eurem kind zusammen sein kann? - bestimmt ist es ein schwieriger schritt für ihn... aber was macht den unterschied ob jetzt oder in drei monaten?
du machst dir echt viele gedanken um seine seelen- und gefühlswelt. fühlst dich sogar im gleichen moment schuldig wenn dein herz dir eindeutig zeigt dass es zerbricht wenn du tust was für ihn sinn macht! nimmst du dich immer so zurück? du bist es doch wert dich selbst anzuerkennen und dich zu behaupten! deine bedürfnisse zu artikulieren und dein leben so zu gestalten, wie du es dir wünschst...
liebe anna-sophie, ich finde die idee dich innerhalb des unternehmens versetzen zu lassen, eine gute! es ist vielleicht auch eine möglichkeit, durch diese distanz wieder mehr zu dir selbst zu kommen, den kopf frei zu kriegen und dich von seinen familären verstrickungen zu lösen.
du, jetzt wünsche ich dir ein (soweit möglich) enspanntes wochenende und hoffe so sehr für dich, dass vielleicht dein liebster zu dir kommt, dich in den arm nimmt und sagt: „hey anna-sophie, wir schaffen das mit unserem kleinen hüpfböhnchen!“ wär's das?
herzlichste grüße von felicia
das Schreiben fällt mir nicht leicht aber ich fühle sehr mit dir mit.
Du liebst den Papa deines Kindes so sehr das du alles für ihn tun willst und Angst hast das er sich von dir hereingelegt fühlt. Aber dem ist nicht so. Und das weißt du ganz genau, du hast es ja selber geschrieben das es nicht so ist.
Diese Angst, das du bei ihm in die alten Wunden schlägst, nimmt dir die Klarheit.
Hab ich das richtig verstanden, ihr müßt eure Beziehung sowieso geheim halten, ob du ein Kind erwartest oder nicht?
Er hat dir den Vorschlag gemacht, alles in 2-3 Monaten zu regeln und dann sofort eine Familie zu gründen. Nun ich denke das könnt ihr jetzt auch, ob das Kind schon unterwegs ist oder nicht, dazu muß es jetzt nicht abgetrieben werden. Du zwingst ihn ja sowieso nicht, du hast geschrieben das man sich auch trennen kann wenn Kinder da sind.
So wie du ihn beschreibst, ist er ein wertvoller Mensch und wirklich ein lieber Papa.
Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, das ihm die Abtreibung gut tut. Er fühlt sich im Moment in die Enge getrieben und erhofft sich von der Abtreibung ein wenig Luft. Aber ich denke das er dieses Kind auch liebt, er war beim Ultraschal dabei. Er hat auch 10 Jahre für seine Töchter gekämpft.
Könntest du dir vorstellen, das ihr die nächsten 2-3 Monate Abstand voneinnander nemmt und alles regelt, so als ob zwischen euch nichts wär, und dann neu anfangt so wie ihr es euch erträumt habt?
Liebe Anna-Sophia, das ist nur ein Aspekt und ich hoffe das ich nicht wirr geschrieben habe.
Was meinst du dazu?
liebe grüße
rahel
Hallo ihr Lieben,
ich möchte mich zunächst einmal für all eure lieben, aufmunternden und verständnisvollen Zeilen bedanken! Vieles davon ging mir heute Nacht noch durch den Kopf.
@Sanne:
Wir wissen seit dem 25.03. das wir schwanger sind. Ich bin wie gesagt zum Arzt gegangen, weil meine Regel, die keine war sondern aller Voraussicht nach der Abgang eines Zwillings, mir merkwürdig vorkam und mit starken Schmerzen verbunden war. Seit ca. 5 Wochen habe ich Kontakt zu einer ProFemina Beraterin. Sie hat mich hier ans Forum verwiesen, weil ich sonst mit gar niemandem über meine Situation gesprochen habe. Du hast Recht, die Stunde der Wahrheit macht Angst, ich möchte aber keinen Mann durch ein Kind an mich binden, weswegen auch mir eine geplante/gewünschte Schwangerschaft lieber wäre und keine, wo beide vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Nun ist es aber so und ich würde mir von ihm mehr als alles andere wünschen, das wir uns morgen sehen, er mich fest in den Arm nimmt und er mir sagt: Ich möchte den Abbruch nicht, ich möchte, das wir es zu dritt schaffen und das werden wir auch. ... Das würde ich mir so sehr von ihm wünschen.
@Felicia:
Das Feedback, mich sehr um die Bedürfnisse anderer zu kümmern, habe ich schon viel bekommen. Tatsächlich in der aktuellen Situation sowohl von meinem Frauenarzt, von der ProFemina Beraterin und der Caritasberaterin, bei der wir wegen des Scheines vor einigen Wochen waren. Ich kümmere mich gerne um andere, solange ich mich nicht verraten muss - mit einem Abbruch würde ich aber genau das tun. Nun stellt sich mir die Frage, welches Bedürfnis ist höher wertiger: Meins oder seins. Er sagt immer, er möchte gerne den altmodisch-romantischen Weg mit mir gehen - Klarheit in alle Beziehungen bringen, zueinander stehen, zusammen ziehen, eine Familie gründen.
Ich weiß nicht, wie ich meinen Wunsch, mit ihm UND unserem Baby ein gemeinsames Leben zu leben, in der aktuellen Situation äußern kann, ohne das er vielleicht doch glaubt, dass ich ihm mit dem Kind fesseln möchte. Er weiß, dass ich mit ihm zusammen sein und zu unserer Liebe stehen möchte und er möchte genau das Selbe - darüber haben wir im letzten Jahr mehr als einmal gesprochen. Er sagt aber auch: mit einem Kind jetzt, macht es unseren Start noch schwerer.
Ich persönlich weiß nicht, ob ich dazu bereit wäre, in 2-3 Monaten, von mir aus auch 4-6 Monaten erneut schwanger zu werden, gesetz dem Fall, wir würden dieses Baby jetzt nicht bekommen. Was wäre ich dann für ein Mensch? Nicht der, der ich gerne sein möchte und ich weiß nicht, was ich für eine Mutter sein könnte, wenn ich mein Baby hätte töten lassen und zwar deswegen, weil es nicht in einen Plan passt. Es war ja auch nicht geplant, das wir solche Gefühle füreinander entwickeln. :S
Ja, ich nehme mich viel zurück. Ich wäge in solchen Situationen aber immer genau ab: Was funktioniert für mich, womit kann ich umgehen und leben und was funktioniert eben nicht mehr für mich.
Ich möchte mein Leben so gerne so gestalten, wie ich es mir wünsche und in diesem Leben gibt es eine Familie, 2-3 Kinder, einen großen Holztisch und den Papa zu den Kindern und wir essen dort jeden Abend gemeinsam und erzählen vom Tag.
Ich bin ohne meinen leiblichen Vater aufgewachsen und habe erst mit 12 Jahren erfahren, das der Mann, den ich für meinen Vater hielt, nicht mein biologischer Vater ist. Das hat Wunden geschlagen und ich habe mir mit diesem Moment geschworen, dass meine Kinder mit ihrem leiblichen Vater und mir in einer Familie groß werden können. Schon das war Antrieb und Grund genug für mich, bei der Verhütung super-penibel zu sein. Ich wollte keine Pannen und jetzt ... das.
Versetzen lassen kann ich mich nur, wenn er den Prozess dafür anstößt. Ich selbst kann das leider nicht machen.
@Rahel:
Wir mussten unsere Beziehung bisher geheim halten. Mit einem möglichen Kind würde sich das natürlich ändern. Er hat solch eine Sehnsucht nach einer eigenen, richtigen Familie, dass er es nicht weiter geheim halten könnte, schon allein deswegen, weil er Vater für das Kind sein wollen würde, wäre es denn auf der Welt. Ob wir dann aber solch eine Familie wären, wie er es mir gesagt und wovon wir beide für unsere gemeinsame Zukunft geträumt haben, kann ich nicht mehr einschätzen, da ich nicht weiß, ob er sich nicht doch herein gelegt fühlt. Er hat noch immer viel Wut auf die Mutter seiner Töchter, weil er viel Zeit mit seinen beiden Mädchen verpasst hat - insbesondere die Phase von 0-10. Ich habe ihm schon oft gesagt, dass nicht alle Frauen so sind und er doch bitte nicht alle über einen Kamm scheren soll (auch vor unserer Schwangerschaft) - dafür ist er jedesmal dankbar, weil er selbst eigentlich genau weiß, dass nicht alle (wie) die Mutter seiner Töchter sind.
Du hast absolut recht und schätzt es genau richtig ein, wenn Du schreibst, dass er sich aktuell in die Enge getrieben fühlt und sich von einer Abtreibung Luft erhofft, alles in Ruhe zu regeln. Er sagte auch mir immer wieder, dass wir ja nun so unter Zeitdruck seien.
Ich hätte kein Problem damit, die kommenden 2-3 Monate etwas Abstand zu nehmen, dass alles geklärt und geregelt werden kann. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass er das wollen würde, denn er würde an der Schwangerschaft teilhaben wollen. Er sagte mir auch, das wir bzgl. Abtreibung oder nicht eine schnelle Entscheidung treffen sollten, weil wir uns sonst Zeit stehlen - entweder die, uns darüber zu freuen oder die, alles weitere in die Wege zu leiten und dann eine Familie zu gründen.
Ich habe schon einige Male darüber nachgedacht, ihm zu sagen, das wir das Kind doch bitte bekommen und er wird alles weitere "bestimmen", bspw. wie wir nun vorgehen, was nun als nächstes geschieht und ganz besonders all das in seinem Tempo. Den Zeitdruck fühlt er aber dennoch im Nacken.
Er musste Donnerstag/Freitag kurzfristig auf Geschäftsreise und rief dann Freitagabend vom Abflug Flughafen an. Er sagte mir, er würde gerne positiv an mich denken können ohne, dass diese ganze Situation sofort immer im Hinterkopf auftaucht. Mich hat dieser Satz sehr verletzt, denn er sagt nichts anderes, als das er nicht positiv an mich denken kann. Er meinte auch, er würde versuchen, am Wochenende vorbei zu kommen. Wir wohnen fußläufig nur 12 Minuten auseinander. Allerdings habe ich bis jetzt nicht ein Wort von ihm gehört. Er sagte mir auch, ich solle für Montag alle business-unkritischen Termine aus seinem Kalender entfernen, weil er der Meinung ist, wir bräuchten einmal richtig Zeit füreinander und das wir ja auch so Zeit füreinander bräuchten. Aber in der konkreten Situation bräuchten wir sie eben noch mehr und wir müssten "...unsere Seelen noch einmal kalibrieren...". Ich fühle mich gerade sehr allein gelassen und verletzt. Ich weiß, dass ihm seine Gefühle voll und ganz zustehen und das auch er noch immer den Schock einer ungeplanten Schwangerschaft zu verarbeiten hat; ich weiß, dass er eine rießige Lawine auf sich zurollen sieht und nicht weiß, wie er sich gerade da heraus befreien soll. Ich kann nur gerade einfach nichts daran ändern, dass mich seine Aussage sehr getroffen hat und ich fühle mich das erste Mal etwas verunsichert, das erste Mal in all der Zeit, fühle ich mich verunsichert und frage mich: Kann er mich mit seinem Kind in meinem Bauch wirklich nicht mehr lieben, weil es ungeplant geschehen ist?
In meinem Kopf drehen und überschlagen sich die Gedanken und Mittwoch rückt immer näher. Ich habe das Gefühl, mit unserem gemeinsamen Kind sein Leben zu zerstören, obwohl wir immerzu von einer gemeinsamen Zukunft gesprochen und sie geplant haben - und in dieser Zukunft waren wenigstens noch 2-3 gemeinsame Kinder vorgesehen.
Und wie soll ich das alleine machen? Er würde sich um sein Kind kümmern, ohne Frage. Aber ich wäre hier trotzdem alleine, ohne Familie, ohne Partner, mit finanziellen Herausforderungen. Das macht mir Angst. Und dann denke ich mir wieder: Die Liebe überwindet doch alles und ich glaube so sehr an uns und ich fühle so genau, was ich ihm bedeute, das ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass er, angenommen wir würden das Kind bekommen, "nur" sein Vater wäre, aber mich nicht mehr als seine Partnerin an seiner Seite möchte.
Es tut mir Leid, ich bin vollkommen verwirrt. Ich weiß auch nicht, was mich morgen mit ihm erwartet.
Ich habe das Gefühl, ich muss mal wieder schlafen; es muss mal wieder etwas zu Essen drin bleiben und ich muss mal wieder meinen Kopf ruhig bekommen. Nichts davon gelingt so wirklich. Dann habe ich Angst um die Gesundheit unseres Hüpfers. Kann sich ein Kind denn da überhaupt gesund entwickeln? Und dieses Ultraschallbild ist ständig in meinem Kopf. Und sein Gesicht dabei. Es hatte einen Ausdruck, den ich so noch nie an ihm gesehen habe. Es war schmerzverzerrt und gleichermaßen wirkte er gerührt.
Und wie sage ich meinen Eltern, dass sie Großeltern werden? Meine Mutti weiß von der komplizierten Situation mit ihm, mehr aber nicht - die beiden wollen sich im Sommer, wenn sie mich besuchen kommt, unbedingt kennenlernen. Alle anderen wissen gar nichts. Ich möchte nicht, dass er dann verurteilt wird. Und meine Schwester - die zweite Tochter meines leiblichen Vaters - bekommt Ende Juli ihr erstes Baby. Wir haben endlich Kontakt zueinander. Vielleicht sollte ich mich erst einmal in Ruhe darauf freuen, Tante zu werden, ehe ich irgendwann Mama werde?
Wenn zwei sich lieben, so wie wir uns lieben, kann ein ungeplantes Kind dann wirklich zum Bruch führen?
Mein Kopf ist voll und leer zugleich und ich bin so dankbar und froh, hier gelandet zu sein.
Euch allen noch einen angenehmen Sonntag,
Anna-Sophia
hallo anna,
ich habe deine beitraege aufmerksam gelesen und leider habe ich keinen tipp für dich. ich fühle aber mit dir.
in welcher woche bist du jetzt? kannst du überhaupt noch abtreiben?
warst du schon bei einer beratungsstelle?
lg
schnee
Hallo Schnee,
ich bin heute bei SSW 11+2, am Mittwoch haben wir theoretisch den Termin zum Abbruch.... ( ...
Bei der Beratung waren wir schon vor über einem Monat, um eben nicht unter Zeitdruck zu geraten.
Ich habe also alles hier: Die Cytotec Tabletten, die OP Aufklärung und den Schein, den ich dafür benötige.
Danke für Deine Anteilnahme - es tut gut, mich hier mitteilen zu können.
Liebe Grüße
Anna-Sophia
das ist wirklich ein guter Gedanke von dir. Endlich schlafen und auch etwas essen. So richtig etwas gutes essen, das was dir am besten schmeckt, dir es richtig gut gehen lassen. Das ist auch für dein Baby gut,
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du nur eine unüberwindliche Sorge. Das du vielleicht sein Leben zerstörst, wenn du nicht abtreibst. Aber du kannst es dir nicht vorstellen dass das Kind sein Leben zerstören würde. Ich kann es mir auch nicht vorstellen.
Aber was ich mir vorstellen kann ist, das wenn du abtreibst, dein Leben zerstören könnte. Die befürchtung hast du ja auch. Und würde das dann nicht auch sein Leben zerstören wenn er dich so sehr liebt?
Was ich nicht so ganz verstehe ist, wenn er seine Töchter so liebt, warum kann er sich innerlich nicht mit der Mutter seiner Töchter versöhnen, ich meine ihr verzeihen was war und jetzt sich einfach freuen das er die Töchter hat. Du hast ja geschrieben das er ein wunderbares verhältnis mit seinen Töchtern hat. Kennst du seine Töchter?
Was war damals wirklich vorgefallen? Warum hat die Frau gesagt das sie keine Babys bekommen kann? Hat ihr das ein Artzt gesagt oder hat sie das selber angenohmen oder hat sie ihm gesagt sie wollte ihn hereinlegen? Kennst du sie?
Wie war eigentlich dein Vater, der Mann den du für deinen Vater gehalten hast? War er nett zu dir? Hast du ihn geliebt? Was hat dich am meisten verletzt als du erfahren hast das er nicht dein leiblicher Vater ist? Hast du noch mehr Geschwiester oder nur eine Schwester, die zweite Tochter deines richtigen Vaters? Du scheinst sie sehr zu mögen. Wohnt sie weit weg von dir?
Übrigens auch ich bin eine Frau, die zuerst auf andere schaut. Ich mag es nicht wenn man mir sagt "du mußt auf dich schauen" besonders wenn es um meine Kinder geht. Für meine Kinder würde ich mein Leben geben. Für sie habe ich immer gekämpft, hab meine Feigheit überwunden. Ich bin glücklich wenn ich anderen Gutes tun kann aber ich habe auch meine Grenzen erfahren. Man kann nicht immer alles tun, es gibt nämlich Menschen, die solche wie uns ausnützen und sich dann lustig machen. Wir müssen sehr auf unsere Bedenken achten und sie nicht einfach ignorieren, wir sind nähmlich feinfühlig und darauf hab ich mich bis jetzt verlassen können.
Freu mich schon wieder von dir zu hören.
Alles, alles liebe
rahel
liebe anna-sophia,
du bist wirklich eine sehr wertvolle frau, die aufrichtig liebt! wenn dein freund dich genauso liebt (wie du ja spürst), kann man doch darauf vertrauen, dass euer ungeplantes kindchen nicht zum bruch führt, sondern dass er jetzt endlich alle hebel in bewegung setzt um mit dir und eurem bauchzwerg eine neue familie zu gründen! so, wie ihr euch das schon so oft erträumt habt...
irgendwie kann ich schon verstehen, dass ihn diese ungeplante situation belastet, weil er jetzt wirklich dran ist klarheit zu schaffen und vielleicht deshalb, wenn er an dich denkt, ein großes druckgefühl verspürt. ...und dass dich das (gerade jetzt!) sehr verletzt und irritiert, kann ich auch gut nachempfinden!
du, vielleicht braucht er einfach deine klare entscheidung für euer baby um sich daran zu orientieren! dieser ungewisse entscheidungsdruck wäre dann zumindest weg und ihr könntet eben mit der basis des neuen lebens in dir wieder neu träumen und planen! die zeit spricht für dich, wer weiß wie lange er die klärenden gespräche mit seiner partnerin sonst noch vor sich herschiebt!?
wie wäre es, wenn du jetzt mal verständnisvoll und mitfühlend mit dir selbst umgehen würdest? wenn du ihm deine gefühle und wünsche, genauso höflich formuliert wie hier , begreiflich machst. und dabei bleibst! meinst du nicht, dass dir das gut täte? warum solltest du weniger nachsicht verdienen als er, bei dem du so viel milde walten lässt und schon so lange alles mitmachst wie er es bisher bestimmt hat? sei einfach mal gut und barmherzig mit dir selbst!
ich schick’ dir in gedanken ganz viel mut und kraft und hoffe sehr auf eine gute zukunftslösung für euch drei!
umarmung,
felicia
Hallo liebe Anna-Sophia
hab hier ein bisschen mitgelesen und was mir wirklich aufgefallen ist, ist Deine riesige Liebe zu Deinem Partner
Dazu würde ich Dir gerne kurz erzählen, wie es mir in meiner Schwangerschaft gegangen ist. Rein subjektiv und ohne dass ich damit behaupten möchte, dass es bei Dir genauso ist, bitte nicht falsch verstehen
Als ich mit meinem ersten Kind schwanger war, haben sich nämlich während der Schwangerschaft die Gefühle für meinen Mann intensiviert / verändert. Was ja durchaus positiv ist
Z.B. fand ich es nie besonders schön, wenn er auf Dienstreise war, aber während der SS war ich dann gradezu verzweifelt, hab geheult sobald er weg war und hatte unheimliche Panik, dass ihm etwas passieren könnte und er nicht mehr zurückkommt.
Und auch wenn er da war waren die Gefühle auf einmal viel extremer, was sehr schön war. Andererseits war ich zu dieser Zeit furchtbar "abhängig" davon, dass in unserer Beziehung immer die reine Harmonie herrschte. Schon bei einer kleinen Streitigkeit war ich am Boden zerstört.
Ich liebe meinen Mann heute immernoch sehr, aber wieder wie VOR der Schwangerschaft. Und im Rückblick muss ich sagen, dass ich während der SS vermutlich absolut ALLES gemacht hätte, damit er mich nicht verlässt. Mit Sicherheit auch Sachen, die vor oder nach der SS für mich niemals in Frage gekommen wären.
Ich denke mal, dass die Natur den werdenden Mamas dieses Verhalten möglicherweise mitgegeben hat, damit die Babys nicht ohne Papa aufwachsen. Ich bin aber kein Biologe o.ä., ist nur meine Vermutung.
Ich will damit nicht sagen, dass Dir momentan genauso geht, wie mir während der Schwangerschaft. Aber vielleicht hilft es Dir bei Deiner Entscheidung was ich geschrieben habe.
Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und dass Du eine Entscheidung triffst, mit der Du auch dann gut leben kannst, wenn die "Schwangerschafts-Panik-Hormone" (ich hatte davon echt viele...) wieder weg sind
Liebe Grüße
Emarosa
hab gerade erst hier hereingelesen und bin total berührt, was du bereits alles bedacht und überlegt hast und wie liebevoll du versuchst, dich ganz auf deinen geliebten partner einzustellen. ich glaube, du bist eine sehr einfühlsame frau mit einem ganz großen herzen , gell?! und dieses große herz schlägt nun aber natürlich auch für dein baby! das spürt man aus allem, was du schreibst heraus!
deshalb bist du sehr verzweifelt, wenn du an den abtreibungstermin am mittwoch denkst . heute ist ja sogar schon die vorbesprechung...
du möchtest da deine eigenen mama-gefühle in deinem herzen nur aus einem grund wegsperren, nämlich: weil du befürchtest dein partner könnte sich von dir hereingelegt oder unter druck gesetzt fühlen.
doch eigentlich hast du ihm ja bereits gesagt, dass du ihm die zeit lassen würdest, die er braucht, um ein gemeinsames leben mit dir aufzubauen und seine alte partnerschaft zu beenden. du hast ihm ja eh schon lange zeit gegeben, sich zu dir und eurer beziehung offen zu bekennen. du bist eben keine frau, die ihm irgendwie was aufzwingen will, das weiß er doch sicher und schätzt das auch an dir! euer baby würde ja auch erst im november auf die welt kommen und nicht schon morgen. deshalb kann ich gar nicht verstehen, warum ihm die zwei oder drei monate früher jetzt so einen druck machen?
er hat doch auch lange darum gekämpft mit seinen töchtern kontakt haben zu dürfen, eben weil er ein guter papa ist. dann würdest du doch mit eurem kind jetzt eigentlich nicht sein leben zerstören, sondern ihm sogar ein geschenk machen, oder nicht?
es ist wirklich traurig, dass er da noch so verstrickt ist, in seine früheren beziehungen!
und ich glaube, er hat wirklich richtig gespürt, dass deine liebe für ihn eine andere werden würde, wenn du euer baby für ihn abtreibst...
denn wie du bereits von dir geschrieben hast: du kümmerst dich gerne um andere, aber nur solange du dich selbst dabei nicht verrätst (so ist es ja auch gesund und dann ein entsprechender segen für dich und deine mitmenschen!). aber die abtreibung am mittwoch wäre doch so ein totaler verrat an dir und deinen innersten gefühlen, oder?!
dabei weißt du in deinem innersten: die liebe überwindet alles... ja, sie glaubt alles, hofft alles, hält allem stand! sie kann dir auch ganz viel kraft geben! die kraft, die du brauchst, um für deine beiden lieben zu kämpfen, für dein baby und für deinen partner!
ich wünsch dir, dass du diese große kraft in dir immer mehr spüren kannst und hoffe sooo sehr, dass du einen weg findest, wo du nicht total gegen dein wunderbares großes herz (für das dich dein partner ja bestimmt auch grade liebt!) handeln musst!
ich werde ganz fest an dich denken die nächsten tage und hier auf jeden fall wieder nach dir schauen!
andrea
Hallo all ihr Lieben ,
ich danke euch so sehr für eure Anteilnahme, für die aufmunternden Worte eines jeden von euch und für euren Beistand und euer Verständnis.
Ich würde euch gerne ein kleines Update zum heutigen Tag hier lassen - auch, weil ich den Eindruck habe, dass mir das von der Seele schreiben sehr hilft. Mein Kopf ist nicht mehr so übervoll mit Gedanken.
Als wir uns heute Morgen (endlich) wiedergesehen haben, wollte er zunächst wissen, ob ich böse auf ihn oder enttäuscht von ihm sei. Das war ich nicht, aber getroffen und verletzt von seinem Satz '... ich kann nicht positiv an Dich denken...' Wie ich schon sagte, er ist ein sehr sensibler und einfühlsamer Mensch und ihm war sofort anzusehen, wie sehr es ihm leid tat, das gesagt zu haben. Natürlich stehen ihm auch seine Gefühle zu und er benötigt Raum für eben jene, weshalb ich mich am Wochenende nicht weiter gemeldet hatte und genauso habe ich es ihn auch wissen lassen. Ich verstehe seinen Druck.
Er sagte mir, er hätte schon viel eher vorbei kommen sollen, aber als er erzählt hat, dass er seine Töchter am Wochenende gesehen hat, ist auch in mir ein bisschen die Sonne aufgegangen - ich freue mich so sehr für ihn, wenn er mit den beiden Mädchen eine schöne Zeit hat.
Dann ging es um unser Baby und zu meinem Erstaunen sagte er ohne Umwege den Satz: "Am Samstag wollte ich es unbedingt haben!" ... Leider ist heute Montag und es ist wieder alles anders .
Wir haben heute lange geredet. Er fühlt sich schuldig mir gegenüber, nicht früher reinen Tisch gemacht zu haben, er schämt sich für sein Verhalten und hält sich für einen schlechten Menschen. Ich weiß, dass er das nicht ist. Er sagt, er möchte mir unbedingt beweisen (das Wort hat er tatsächlich so benutzt), dass er mich verdient hat und dass er mich ehren, respektieren und lieben will. Er sagt, er wolle um meine Hand anhalten und diesen ganzen romantischen Weg mit mir gehen und dann auch bewusst und exklusiv zusammen sein und mit mir ein Baby machen. Es hat ihn nicht entlastet, als ich ihm sagte, er müsse mir nichts beweisen. Ich denke, er muss es sich selbst beweisen, was mit all dem Chaos in ihm völlig ok ist und was ich nachvollziehen kann. Manchmal muss man für sich selbst etwas erreichen, eine neue Stufe erklimmen, sich selbst zeigen, dass man es kann … weil man glaubt, anders geht es nicht, oder anders hat man es, was immer es auch sei, nicht verdient.
Er hat vorgeschlagen, dass wir den Abbruch am Mittwoch durchführen lassen (dann bin ich SSW 11+5) und er am Wochenende sofort mit seiner Frau spricht und ihr erzählt, wie es sich verhält. Dass er sie zwar mag, aber fühlt, dass er mit ihr nicht glücklich werden kann. Dass er einen Cut machen muss und ganz von vorne anfangen muss, mit einer eigenen Familie.
Da sie so eng mit seinen Töchtern verwoben ist, wird sie immer ein Teil seines Lebens sein - in meinen Augen ist das auch richtig so, denn ich glaube für die zwei Mädchen wäre es schlimm, wenn sie sie als Vertrauensperson verlieren würden. Aus diesem Grund würde er ihr aber (auf meinen Vorschlag hin mit ihr zu sprechen, OHNE Abbruch) auch sagen wollen, dass ich schwanger bin und damit befürchtet er, noch mehr Wut und Hass von ihr auf sich zu ziehen und dass sie ihm dann vorhalten würde, dass er sich mit einem Kind fangen lässt. Er will ihr (sich selbst und mir) beweisen, dass sich unsere Herzen füreinander entschieden haben, weil sie stark genug dafür sind und wir dies nicht wegen eines Kindes tun. Ich verstehe ihn, es hört sich in meinen Ohren alles plausibel und nachvollziehbar an.
Irgendwann sagte er dann sehr deutlich, dass es für ihn nur diesen Weg gäbe: Abbruch und am Wochenende spricht er mit seiner Frau, würde dann zu mir ziehen und dann können wir auch wieder schwanger werden. Die Pille wieder zu nehmen, ist für ihn in dem Szenario ausgeschlossen.
Ich habe das ein bisschen mit einer Situation verglichen, in der ich als 16, 17 Jährige einmal war - der Vergleich hinkt zwar sehr, aber mir geht es um den Grundgedanken: Damals ist mein Meerschweinchen gestorben und mein Vater hat mir zum Trost ein Neues gekauft. Dabei konnte das Alte durch kein anderes ersetzt werden, so lieb der Gedanke auch war. Genauso wenig kann ich Schwangerschaften oder Kinder ersetzen... in meinen Augen.
Ich habe ihm gesagt, dass ich mich selbst mit diesem Eingriff verraten würde. Dass ich nicht der Mensch wäre, der ich gerne sein möchte und von dem ich glaube, dass ich dieser Mensch zu einem großen Teil schon bin. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich Frage, was für eine Partnerin ich dann wäre, wenn ich so gegen mich gerichtet agieren würde und was für eine Mutter, vielleicht irgendwann einmal. Dazu hat er nichts gesagt, außer, dass das erste Kind sowieso immer ein bisschen überbetüdelt wird und ich eine ganz wunderbare Mutter wäre.
Als ich ihm sagte, dass es nicht selbstverständlich ist, keine Fehlgeburt zu haben und wir stolz sein könnten, schon so weit gekommen zu sein, dass endlich diese Übelkeit nachlässt etc., hat er das als unfaires Argument angesehen, denn wir hätten die Schwangerschaft ja auch schon viel früher abbrechen können. Ich denke, damit liegt er richtig.
Irgendwann dann sagte er, er hätte schon das Gefühl, dass ich ihn fangen will, wenn ich das Kind jetzt alleine bekäme. Dieser Satz ist so schlimm für mich. Ich habe nicht geplant schwanger zu werden. Dieser Satz, diese Annahme, dieses Gefühl von ihm setzt mich dermaßen unter Druck, es fühlt sich an, als würde ich innerlich zerrissen werden. Entweder er drückt ab oder ich drücke ab.
Ich habe ihn mehrfach gebeten, dass wir das doch bitte, bitte nicht tun. Ich habe Adoption vorgeschlagen - da musste er schmunzeln und hat gesagt, dass ich doch nicht ernsthaft glaube, dass wir das Baby wieder hergeben, wenn wir es einmal im Arm gehalten haben. Ich habe vorgeschlagen, eine Zeit lang zu meinen Eltern zu gehen - die Idee fand er auch nicht gut, weil er die Schwangerschaft wenn dann mit mir erleben möchte; er möchte es fühlen können etc. Ich habe gesagt, dass ich nur für vier Wochen heim gehe könnte, dann wären die ersten Bewegungen frühestens spürbar und er fragte mich, was das bringen solle. Ich habe ihm gesagt, wir hätten Abstand und er wollte wissen, wozu der nötig sei. Ich meinte, dass er sich dann vielleicht etwas sortieren kann, dass er diesen Abstand vielleicht braucht. Er sagte, er bräuchte ihn nicht und schließlich hätten wir ja bisher jedes Wochenende Abstand.
Als wir vor der Arztpraxis zwecks Narkoseaufklärung standen, habe ich ihn noch einmal gebeten, dass wir das bitte nicht machen. Unser beider Nerven liegen blank. Er meinte dann nur, dass er jetzt der ‚bad boy‘ sei und ich die, die mit einem Mama-Löwenherz um ihr Kind kämpfe. Er sagte, er wolle sich nicht irgendwann (sein Leben lang) Vorwürfe machen lassen. Die würde ich ihm nicht machen. Ich habe ihm versucht das zu erklären, weil mich ja schließlich niemand auf diesen Stuhl schleift, aber er sagte, jeder würde irgendwann einmal hässlich werden. Da wollte ich aussteigen und er meinte, ich solle keinen auf Zicke machen, das stünde mir nicht gut zu Gesicht. Dann fragte er: Hey, wenn das hier so einen Stress auslöst, dann sind wir vielleicht nicht reif für Kinder. Ich sagte ihm, dass es bei der Entscheidung nicht um ein rotes oder ein gelbes Auto gehe und diese Situation sicherlich von kaum einem Paar stressfreien Umgang findet. Ich fühle mich von solchen Aussagen so sehr unter Druck gesetzt. Ich glaube, er weiß gar nicht, was das bei mir auslöst. Und ja, ich finde diese Aussagen, bei allem Verständnis für ihn, gemein.
Ich verstehe seine Panik. Er betont immer wieder, wie sehr er sich unter Druck fühlt.
Nichts destotrotz möchte ich mich auch gerne verstanden fühlen. Ich habe ihn gefragt, ob er versteht, was für ein Konflikt das in mir ist, in dem ich mich da befinde – ich tue etwas, das ich für vollkommen falsch halte oder ich tue es nicht, bekomme aber vorgeworfen, ihn mit einem Kind fangen zu wollen. Er sagte nur, er sei auch in dem Konflikt. Ich habe ihm gesagt, dass ich das Gefühl habe, wenn ich dort hin gehe, dass ich mir eine Pistole an den Kopf halte und abdrücke. Er sagt auch, er hat Vertrauen in mein Bauchgefühl, trotzdem ist er total Kopf regiert. Auch sagte er, dass sein Herz absolut für das Kind schlägt, aber ….
Ich habe das Gefühl, ich brauche ein Wunder. Ich möchte ihn so gerne mit all seinen Ängsten, seinen Bedürfnissen und in seiner Not auffangen können. Ich habe das Gefühl, ihn zu verraten, wenn wir das Kind bekommen. Ich hätte so gerne ein Wunder.
@Rahel:
Mit der Mutter seiner Töchter läuft es im Moment zwar friedlich, aber die alte Wunde, die alte Wut ist noch immer da. Er spürt schmerzlich jeden Tag, was er vermisst und ganz besonders was er verpasst hat – diese Kinderjahre mit den beiden bekommt er durch nichts zurück. Deswegen freue ich mich immer so sehr über jede einzelne Stunde, die er mit den beiden nun hat. Seine älteste Tochter, sie wird im September 17, habe ich einmal kennengelernt. Sie ist ein taffes Mädchen, clever, sprüht vor lauter Energie und Leben und besitzt eine unglaubliche Sensibilität. Die Kleine, sie feiert heute ihren 14. Geburtstag, kenne ich noch nicht. Ich denke, sie ist die Kreative, die Entspanntere von den Beiden, die alles etwas leichter nimmt. Aber sie ist auch noch ein gutes Stück sensibler, als ihre ältere Schwester.
Soweit ich weiß, ist ihre Mutter vom Arzt heimgekommen und hat ihm gesagt, ihre Eierstöcke seien verklebt und deswegen könne sie keine Kinder bekommen. Ich kenne sie nicht. Ich habe ihre Stimme nur hin und wieder mal am Telefon gehört, wenn er Gespräche von ihr über Freisprechanlage im Auto angenommen hat.
Mein Vater, der den ich dafür gehalten habe, ist ein lieber Mann, aber er kann es leider nicht so zeigen. Ja, er war nett zu mir, aber rückblickend weiß ich, dass Unterschiede zwischen mir und meinem Bruder (er ist sein leiblicher Sohn) gemacht worden sind. Das habe ich damals schon gespürt, konnte es aber nicht einordnen und was weiß man als Kind schon von so etwas subtilem wie Bauchgefühl. Ich denke, ich habe geahnt, dass etwas nicht stimmt. In einem Streitgespräch mit meiner Mutti habe ich sie, ca. ein Jahr ehe ich die Wahrheit erfahren habe, mal angeschrien und ihr gesagt: Ich komme mir vor wie adoptiert! … Das war wohl Instinkt. Auch wenn die Geschichte etwas „komplexer“ ist, als Adoption. 2008 hatten mein (sozialer) Vater und ich ein Jahr lang gar keinen Kontakt zu einander. Er hatte ihn abgebrochen. Ja, ich liebe meinen Vater, aber ich wünschte, unser Verhältnis wäre inniger, wärmer, vertrauensvoller. Eigentlich wissen wir beide kaum noch etwas voneinander, sehen uns meistens nur zu Anlässen und hören uns in großen Abständen. Ich habe mir daran aber so oft und so lange die Zähne ausgebissen, dass ich irgendwann losgelassen habe. Die Menschen müssen freiwillig kommen, nicht weil man ihnen Gewissensbisse oder Pflichtgefühl beschert. Die schlimmste Verletzung an dieser Geschichte war tatsächlich zu sehen, was für eine Fassade für mich aufrechterhalten worden ist, welche Welt für mich geschaffen wurde, nur um sie am Ende wie eine Seifenblase zum Platzen zu bringen. Ich möchte keine eigens für mich kreierte Welten, keine Halbwahrheiten, keine Fassaden und Illusionen. All das ist im Zirkus schön anzusehen, aber im echten Leben hat das Nichts zu suchen. Ich bin nicht böse auf meine Eltern, denn ich verstehe ihre Intension und ihre Motive von damals. Trotzdem habe ich daran zu knabbern. Abgesehen von meiner Schwester, die ca. 2,5 Jahre jünger ist als ich, habe ich noch einen Bruder, drei Jahre jünger, seitens meiner Mutter. Ich mag meine Schwester sehr, leider wohnt sie noch weiter weg, als der Rest meiner Familie. Zu meinem Bruder ist der Kontakt in etwa wie zu meinem Vater. Er meldet sich nie, reagiert aber, wenn er etwas von mir hört.
Danke für all eure warmen Gefühle, eure Anregungen und eure Gedanken.
Wenn ich darf, würde ich mich morgen gerne noch einmal melden.
Mit der Hoffnung auf ein Wunder im Herzen,
Anna-Sophia
Anna-Sophia das dein Kopf nicht mehr so übervoll mit Gedanken ist. Hast du schlafen können? Und hast du etwas gutes gegessen?
Weißt du, jetzt geht es nur um dich. Jetzt bist nur du allein für das Baby da und du solltest alle Hilfe der Welt bekommen. Dein Freund ist ein erwachsener Mann und nicht abhängig von dir. Dein Baby schon und braucht deinen Schutz.
Ich denke dein Freund muß allein mit seiner Vergangenheit fertig werden. Du belastest ihn ja auch nicht mit deiner Vergangenheit.
Weißt du, jeder Mensch muß sich mit seiner Vergangenheit aussöhnen und auf das Gute schauen und nicht ständig in alten Wunden wühlen. Ist er eigentlich verheiratet mit seiner jetzigen Partnerin?
Ich versteh dich gut mit deiner Liebe zu ihm, auch ich liebe meinen Mann und bin ihm immer noch treu, obwohl er mich verlassen hat und eine neue Frau hat. Weil ich mich selber nicht verraten will, wie du es sagst. Ich nenne das "mir selber treu bleiben." So wie du deinen Freund beschreibst, erinnert mich das an meinen Mann. Damit will ich nur sagen das ich mich gut in dich hineinfühlen kann. Du bist die erste von der ich gehört habe "du willst dich selber nicht verraten." Ich denke es ist dasselbe "sich selber treu bleiben." Für mich ist das sehr wichtig. Alle meine Fehler kann ich mir verzeihen, und auch allen anderen, die mich verletzt haben kann ich verzeihen aber wo ich mir selber nicht treu war, blutet immer noch.
Wenn dein Freund dir Vorwürfe macht, das du ihn mit dem Kind fangen willst, wirst du ihm verzeihen können, weil du genau weißt, das es nicht stimmt.
Aber wenn du dich selber verratest....ich weiß nicht. Hast du schon mal eine solche Erfahrung gemacht?
Dein Vergleich mit dem Meerschweinchen hinkt nicht, da liegst du genau richtig. Nichts im Leben kann man wiederholen, nichts ersetzen.
Vom Herzen wünsche ich dir ein Wunder, werde auch dafür beten, nur sei nicht überrascht wie es dann ausfällt und wann. Ich erlebe ständig Wunder aber nicht so wie ich es mir vorstelle und sie kommen auch nicht dann wenn ich es will, deshalb sind es ja Wunder.
Danke das du wieder geschrieben hast, den ganzen Tag dachte ich wie es dir wohl heute ergangen ist.
lg rahel
Hallo ihr Lieben,
meine Nacht war sehr schlaflos, wie schon die Nächte davor. Ich weiß gar nicht, wie ich noch so funktionieren kann.
In jedem Fall haben wir uns heute Morgen gesehen. Wir sind gemeinsam ca. für 45 Minuten eingeschlafen. Er ist genauso erschöpft wie ich.
Im Auto, auf dem Weg zur Arbeit haben wir noch einmal gesprochen. Er hat es als Vorwurf verstanden und sich angegriffen gefühlt, dass ich gestern zu ihm gesagt habe 'Ich möchte auch einmal gehört werden'. Er sagte, er höre mein Bauchgefühl. hätte höchsten Respekt davor und er könne es verstehen.
Er sagt, es fiele ihm kein besserer Weg ein, als der, der der einzige ist, der für ihn funktioniert. Abbruch, mit seiner Frau am Wochenende sprechen. Nun sagte er noch, dass das aber anders laufen wird. Ja, er wird mit seiner Frau am Wochenende sprechen, damit diese Beziehung auf andere Füße gestellt wird, das würde aber losgelöst von mir geschehen. Er möchte, dass sie ihm von seinem Eheversprechen entbindet, weil sein Herz nicht mehr dabei ist und er für sich einen neuen Anfang braucht, in dem er auch eine Familie gründen möchte.
Dann will er alleine wohnen.
Er sagt, er schulde es mir, einen sauberen, klaren, neuen Start einzugehen und nicht den 2. (Kind) vorm 1. (sich zueinander zu bekennen) Schritt zu machen.
Weiterhin hat er immer wieder betont, wie unser Plan war: 1.) Jobwechsel 2.) Ehe auflösen und kann nicht verstehen, wieso dieser Plan plötzlich schlecht sein soll. Ich habe ihm gesagt, dass ich den Plan nicht schlecht finde, aber das er vielleicht angepasst werden muss. Jobwechsel und die Geschichte mit seiner Ehefrau zu klären "muss" ja immernoch erfolgen. Er sagt, dass dies nun aber unter Druck geschieht und nicht, weil er das freiwillig so will. Und er sagte auch, wir sollen lieber weniger Angst vor Seelenschmerzen haben, die ein Abbruch mit sich bringt, als davor, vielleicht nie zusammen sein zu können, weil wir schon jetzt (!) das Kind über unsere Liebe stellen würden.
Ich habe ihm noch einmal versucht zu erklären, dass es mir gar nicht so unbedingt um das Kind geht, sondern um mich. Dass es an diesem Punkt um mich geht und darum, was für ein Mensch ich sein möchte und darum, dass ich mir doch treu sein muss und darum, dass ich kein Kopf- sondern ein Herzmensch sei.
Er sagte mir, ich sei vielleicht seine einzige Chance, noch einmal so etwas wie Seelenheil zu erfahren; noch einmal so etwas wie eine eigene Familie zu erleben, in der er seine Kinder hautnah aufwachsen sieht. Aber er hält es für falsch, den 2. vorm 1. Schritt zu gehen.
Er sagt, ich sei innerlich aufgeräumter als er und er wolle sich nicht wegen eines Kindes an mich binden, sondern ich hätte es verdient, ganz genau zu wissen, dass er um meinet Willen bei mir ist und nicht wegen des Kindes.
In dem Moment habe ich zugestimmt, zu morgen. Er ist wie ein gehetztes Tier. Er ist völlig außer sich und verzweifelt. Ich fühle mich hilflos. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm seine Unsicherheit und Angst gerne nehmen würde und sie mit Vertrauen und Zuversicht ersetzen wollen würde. Aber ich bin ratlos und weiß nicht wie. In dem Moment wo ich zugestimmt habe, fing er an zu weinen und sagte, er wisse nicht was richtig sei und wie besch*** die Situation sei. Er hat geweint und geweint.
Er zweifelt daran, dass wir zueinander finden, wenn wir das Kind bekommen. Ich musste das immer wieder hören. Und immer wieder, dass ich ihn ja dann doch nur mit einem Kind fangen will. Er ist der Meinung, wir wollten noch keine Kinder, deswegen haben wir verhütet und jetzt müssten wir die Konseqzuenzen tragen - das ist seine Logik und Argumentationskette. Ich habe ihm gesagt, er solle bitte bitte nicht denken, dass ich ihn fangen möchte, er solle bitte sehen, dass ich weder die Mutter seiner Töchter bin, noch wie sie bin. Ich habe ihn gebeten, ihr endlich zu verzeihen. Das die Kinder auf der Welt sind, hat er verziehen (natürlich, er liebt die beiden abgöttisch ), aber nicht, was sie danach getan hat und er sagte auch, dass könne er ihr nie verzeihen.
Ich kann diesen Menschen nicht zerbrechen. Er wird sich in allem bestätigt fühlen, was er über Frauen denkt und vielleicht bin ich dann doch die Stärkere? Vielleicht bekomme ich es doch hin?
Bitte seht mir nach, dass ich hier alles so salopp geschrieben habe. Ich bin im Büro und habe nicht viel Zeit, aber ich wollte/musste das einfach kurz loswerden, sonst heule ich die nächsten Termine hindurch und das kann ich keinem erklären.
Mir dreht sich mein Kopf, ich kann ehrlich nicht mehr klar denken.
Ganz liebe Grüße
Nadja
das du nicht schlafen konntest. Das ist jetzt sehr wichtig für dich, damit du klar denken kannst.
Du bist eine sehr intelegente Frau, die auch weiß was sie will.
Entschuldige wenn ich das so schreibe, aber bei mir entsteht der Eindruck, das dein Freund einfach seinen Willen durchsetzten will, ohne Rücksicht auf Verluste. Bitte versteh mich nicht falsch, ich irre mich womöglich. Aber so wie du schreibst, das er reagiert, ist mir der Gedanke gekommen.
Er geht überhaupt nicht auf dich ein, auf deine Aussagen, sondern hämmert immer dasselbe: abtreibung, abtreibung, abtreibung... jedes Gespräch endet mit seiner Forderung nach abtreibung und als bestärkung weint und weint er... wie ein trotziges Kind. Auch wenn du ihn über alles liebst, glaubst du wirklich, ihr könntet jemals zueinander finden nach einer abtreibung?
Du bist nicht seine Wunschfeh sondern ein wertvoller Mensch und deine Wünsche kommen zuerst, du wirst ihn nicht zerbrechen wenn du für das Kind kämpst, dazu ist er zu stark. Und was er für eine Meinung über Frauen er hat, ist sein Bier und nicht deines. Jeder Mensch entscheidet sich selbst was er denken will. Dazu hat jeder seine Freiheit. Aber genug davon.
Du bist eine starke Frau, was du im Moment brauchst ist Abstand von deinem Freund.
Kannst du nicht einfach alles stehen und liegen lassen und zu deiner Schwester oder Mutti fahren oder sonst irgendwo wo er nicht weiß und dich auch nicht telephonisch melden? So was hat schon in meiner Umgebung gewirkt. Das könnte ihn ernüchtern, ihm würde klar werden, was er von dir verlangt.
Liebe Nadja, in Gedanken bin ich bei dir und nicht nur ich. Und wie Felizia sagt, das Wunder ist schon in dir.Das spürst ganz bestimmt, es macht dich glücklich wenn du an dein Kind denkst.
in liebe verbunden
rahel
hallo anna sophia,
im moment scheint dir die zeit davonzulaufen und ich bin selbst etwas ratlos, was ich schreiben soll bzw ob ich so direkt sagen kann, wie das auf mich wirkt.
von meinem gefühl her versucht dein freund dich unbedingt zu einer abtreibung zu überreden mit der "hoffnung auf eine gute gemeinsame zukunft dann".
schalte heute vielleicht am besten dein handy komplett aus und frage dich, was DU willst, ganz für dich alleine. egal was dein freund, deine mutter oder irgendjemand sagt.
du machst auf mich einen sehr ausgeglichenen eindruck und beruflich scheinst du dein leben ja auch im griff zu haben. wie du schreibst macht einen sehr eloquenten eindruck auf mich.
wenn du reden möchtest, kannst du mich ja auch anschreiben.
fühl dich gedrückt.
Hallo ihr Lieben,
bitte entschuldigt, wenn ich auf eure Beiträge nicht sofort antworten kann, aber ich weiß seit ca. 11 Minuten, dass es, abgesehen von seiner Frau noch eine weitere Person gab. Deswegen fühlt er sich so schmutzig. Er hat es vor zwei Wochen beendet, es ging wohl über einige Jahre und Gefühle waren keine im Spiel.
Ich meine, ich bin ja nicht blöd - ich kenne sie (Kollegin) und hatte, ehe es mit ihm und mir mal so war, eine Vermutung, weil mir irgendetwas "...komisch ..." vorkam, ein Bauchgefühl. Aber als er mir diese Liebeserklärung damals gemacht hat, dachte ich, ich spinne ....
Ha, mein Kopf hat eben einen rießigen Schlag bekommen.
Er bereut, hat sich mehr als einmal entschuldigt und Angst davor, das ich ihn verlassen könnte. Er sagte eben 'Bitte verlass mich nie!'. Dann kam er mit "der Anderen". So völlig aus dem Nichts. Hat einfach innegehalten mit dem was er gemacht hat und dann schoss aus aus ihm raus. Er sagt, sein Herz hätte entschieden und sein Herz will mich und .... ich habe keinen blassen Schimmer. Irgendwie habe ich gedacht, dass mich so etwas (ich habe im Leben nicht damit gerechnet) anders anfühlt, so wie ko geschlagen zu werden oder der totale Schock. Aber ich musste im ersten Moment sogar lachen. Ich glaube, ich drehe langsam am Rad.
Und jetzt?
Eure Nadja
Auch ich weiß nicht was ich sagen soll.
Am besten gutes essen, keine Gespräche mit ihm, ausruhen... die Welt dreht sich noch immer.
Das sind starke Momente im Leben da soll man auch keine Entscheidungen treffen. Einfach alles loslassen und leben lassen.
Mach dir keinen Sress
in Verbundenheit
rahel
liebe nadja,
oh mensch du liebe, so viel ist passiert bei dir in der letzten woche. ich hab hier nur noch still mitgelesen, denn die anderen haben dir schon so lieb geschrieben...! doch um so fester habe ich an dich gedacht und dir ganz viel kraft und mut gewünscht!
wie geht es dir denn inzwischen? liest du noch hier ins forum rein?
das letzte, was du geschrieben hast: „ich glaube ich drehe langsam am rad ... – und jetzt?“ macht mich ganz betroffen! das geständnis deines freundes und überhaupt sein verhalten seit der schwangerschaft hat dich richtig erschüttert, gell?!
und dann war für diese woche doch bereits der abtreibungstermin für dein baby ausgemacht gewesen, oder? magst du wieder schreiben, wie es bei dir nach dem „und jetzt?“ weitergegangen ist? welche antworten hast du auf diese frage in deinem herzen gefunden?
also ich denk auf jeden fall weiterhin ganz fest an dich und hoffe sooo sehr, du hast eine gute antwort für dich gefunden!
alles liebe,
andrea
Liebe Anna Sophia,
es ist unheimlich viel was du zu erzählen hast und sicher auch noch in dir schlummert, wo du noch gar keine Worte dafür gefunden hast. Ich fühle sehr mit dir.
Zuerst möchte ich dir aber einen Satz mit auf die weitere Gedankenreise geben:
Was Lieben bedeutet.....
Ich kann dich nicht verletzen, ohne mich selbst zu verletzen.
Das erkenne ich auch für euch. Für dich und dein Baby, das dein Herz längst angenommen hat.
Bitte horche auf dein Herz. Lass diesen kleinen Schmetterling in seinem Kokon gedeihen und wachsen und lass ihm die Chance eines Tages zu fliegen.
Wenn du dich gegen das Kind entscheidest, wirst du dir letztlich auch selbst weh tun und das spürst du ja auch. Wenn dein Partner dich liebt....versteht er diese Worte auch.
Es geht nicht immer im Leben um Vernunft, um den richtigen Zeitpunkt. Für wen gibt es den wirklich?
Glaub mir, ich weiß von was ich rede. Mein Leben war lange Zeit, auch im Elternhaus, ohne Liebe und blieb für mich selbst ohne Chance eines Fluges.Ich floh an meinem 18.Geburtstag aus meinem Elternhaus. Immer auf der Suche nach ehrlicher, beschützender Liebe.
Ich habe später...mit 24 Jahren selbst einen Jungen geboren. Ohne den Vater neben mir zu haben.
Ich habe mich trotz aller Risiken voller Liebe (ja auch Sorge und Angst vor der Zukunft) für mein Kind entschieden. Es war nicht immer einfach, auch finanziell. Doch niemals....niemals habe ich es bereut.
Die Liebe steht hinter euch dreien. Ich glaube fest daran, dass dein Partner (wie du sagst...liebender Vater) es verstehen wird mit der Zeit. Ich weiß gar nicht wie ich es dir sagen kann....doch ich fühle mit euch und bitte....überdenke den Tag morgen nochmals genau.
Dieses kleine Wesen in dir wird dir mehr Glück geben als du jetzt ahnst.
Und! Auch ein Hund darf deshalb bleiben. Unbedingt! Mein Sohn ist mit Tieren aufgewachsen.
Mein Sohn ist, immer erwünscht gewesen (auch wenn er überraschend kam) und in Liebe aufgewachsen.
Wenn mir vielleicht auch nicht so viel im Leben erlaubt war oder sich erfüllt hat.....
genau dieses Kind, das ich begleiten durfte im Leben war das beste was ich je "geben durfte" und wieder erhalten habe von ihm.
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut Anna Sophia. Ein Kind ist kein Weltuntergang....es ist das Glück, das manch anderen verwehrt ist.
Glaub mir, ich ahne deine schwierige Lage.
Denk jetzt an Dich und das Baby! Man kann es nie allen recht machen.
Ich nehme dich ganz fest in mein Gebet auf und hoffe...hier wieder von dir zu hören.....
Liebe Grüße von Hannah Maria
nadja, du liebe
ehrlich, irgendwie hab’ ich das gefühl, du weißt genau was du willst und brauchst, was du vor dir verantworten kannst und was eben nicht. doch deine hohe sensibilität und dein großes einfühlungsvermögen für deinen geliebten, ziehen dich so sehr von dir selbst weg. du möchtest euer kind um alles in der welt von ihm abgesegnet und sein versprechen eingelöst bekommen, die ganze wahrheit zu bekennen. - damit scheint er aber ein riesiges problem zu haben!?
ihr habt gestern und heute lange geredet und du bist trotzdem deiner großen sehnsucht, kein bisschen näher gekommen! wieso kann oder will er jetzt nicht auf dich eingehen? obwohl du ihm gestern gesagst hast, das gefühl zu haben, dich selbst zu töten, wenn du zur abtreibung gehst? wie hat er auf diese „aller äußerste aussage“ reagiert? das kann er doch nicht einfach übergehen! nimmt er nicht wahr wie es dir wirklich geht? wie soll eure beziehung mit diesem elementaren schmerz in deinem herzen weitergehen? wie stellt er sich das vor, neu zu beginnen. als wäre nichts gewesen?
du hast geschrieben, deine mutti weiß von ihm, aber nicht von deinem baby und deinem großen kummer... was denkst du, würde sie dir raten?
schön finde ich, dass du zu deiner halbschwester kontakt hast und sie auch gerade schwanger ist. was mich aber beschäftigt: "wäre es nicht sehr schwer für dich als tante, ihr kind aufwachsen zu sehen und dein's nicht?"
du hoffst auf ein wunder im herzen... dabei ist das größte wunder schon zu dir unterwegs und du willst es seinetwegen nicht zulassen! (
ich bin echt in gedanken heute und morgen und überhaupt sehr bei dir, mit der großen hoffnung dass du irgendwie wieder zu dir kommst und deine gedanken sich klären damit du bessere perspektiven sehen kannst, als morgen die abtreibung!
ich drück’ dich ganz fest,
felicia
Liebe Anna-Sophia,
Das ist eine wahnsinnig verzwickte Situation in der du da steckst...
Doch sollte dein Fokus nach wie vor auf deiner Situation und nicht auf der deines Partners liegen.
Die Liebe zu deinem Freund wird zwischen deinen Zeilen förmlich greifbar! Dennoch glaube ich, dass diese Verratssache seine eigene Geschichte ist, die du nicht zu deiner machen solltest: Dass du Angst hast, er könnte sich von dir hintergangen fühlen, wegen der ungeplanten Schwangerschaft, ist verständlich. Doch darfst du dich davon nicht belasten lassen, denn du kannst ihm leider nicht alle (Alt-) Lasten abnehmen.
Weißt du, es hört sich alles danach an, als hättest nicht nur du Angst ihn mithilfe des Kindes an dich zu binden, sondern als wäre auch Er unsicher und als hätte Er Angst sich letztendlich und offiziell zu dir zu bekennen. Schließlich hat er es wohl schon versucht seiner Frau zu erzählen und das mit der beruflichen Situation zu ändern. Was hat sich verändert, dass es damals möglich gewesen wäre und jetzt nicht mehr? Unter den derzeitigen Gesichtspunkten scheint ja zumindest die Versetzung ratz fatz realisierbar zu sein.
Ich denke, du musst ihm aus dieser Unsicherheit helfen und selbst dein klares „Ja!“ zu eurem Kind aussprechen. Schließlich bist du tief in deinem Inneren schon sicher und begrüßt das unschuldige Wesen in dir, das Produkt eurer Liebe, das doch so kostbar und wertvoll ist.
Halte immer daran fest, dass Wege erst dadurch entstehen, dass man sie geht und lass dir den Mut nicht nehmen. „Was wäre wenn“ kann man nämlich nie so ganz beantworten.
Viel Kraft, Sicherheit und Liebe wünscht dir
Leah
Hallo Nadja,
hoffentlich hattest Du nach dem Schock gestern abend eine relativ entspannt Nacht und konntest etwas schlafen!
Mir tut es in der Seele weh, dass Du immer noch neue Sorgen dazu bekommst, obwohl Du doch selber immer bedacht bist anderen ihre Sorgen zu ersparen. Puuhh, habe ich das richtig verstanden, dass Dein Freund also neben seiner Frau und Dir noch eine Beziehung hatte? Das ist ein unglaublicher Vertrauensbruch, oder? Es tut mir unendlich Leid dass offenbar immer nur Du in die Beziehung investierst und Dein Leben an seines anpasst. Es klingt so, als käme da nicht allzuviel zurück. Meiner Meinung nach kann man es auch nicht mit einer lange zurückliegenden schlechten Erfahrung im Bezug auf Frauen rechtfertigen, sozusagen parallel 3 Frauen "auszutesten" und sich dann erst vor 2 Wochen zu entscheiden. Ich weiß dass Du ihn liebst - das spricht bei Dir aus jeder Zeile die Du schreibst. Aber als Außenstehende habe ich einfach den Eindruck bekommen, dass Deine Schwangerschaft möglicherweise der Auslöser ist, dass ihm sein Verhalten nun - salopp gesagt- um die Ohren fliegt. Aber das ist nun wirklich nicht Deine Schuld!!!
Bitte höre heute auf Dein Herz - Du bist nur Dir alleine und Deinem Baby verpflichtet. Es ist Dein Körper, der den Abbruch verkraften müsste und Deine Seele, die darunter leidet. Ich finde, dass nach der ganzen Geschichte Dein Freund kein Recht dazu hat, dich unterschwellig zu einem Abbruch zu zwingen.
Ich denke heute ganz ganz feste an Dich,
Liebe Grüße
emarosa