Hallo ihr Lieben,
ich habe diese Seite empfohlen bekommen und nutze mal die Möglichkeit um Hilfe zu bitten. Wenn ich vor einer wichtigen Entscheidung stehe, hilft es mir immer mit vielen Menschen darüber zu reden.
Ich bin 34 Jahre, habe einen Sohn (11) aus einer früheren Beziehung und zwei Kinder, Sohn (7) und Tochter (4) von meinem Mann. Ich habe meinen ersten Sohn mitten im Studium zur Diplom-Kauffrau bekommen und das Studium nach der Geburt meines zweiten Sohnes abgeschlossen. Seitdem aber nicht in meinem Beruf gearbeitet.
Mein Mann und ich waren eineinhalb Jahre getrennt und sind seit einem Jahr wieder zusammen. Da ich nicht hormonell verhüten kann und Kondome nicht vertrage, verhüten wir nur mit Nfp. In der ersten Zyklushälfte vermeiden wir den Kontakt. Leider kam es jetzt doch ein einziges Mal zum CI.... zack schwanger.... Ich kann es immer noch nicht glauben. Wie naiv von uns. Manchmal lässt man sich vom Eifer des Gefechts tragen. Geplant war das so nicht.
Sofort nach dem ersten Test hab ich gesagt, das geht nicht. Ich habe nach der Trennung lange gebraucht mich selbst wieder zu finden. Wir wollen Anfang des Jahres wieder zusammen ziehen. Jedoch kristallisieren sich wieder Probleme raus, die damals schon zur Trennung geführt hatten. Mein Mann ist schnell genervt von den Kindern und motzt dann ohne Grund rum. Er lebt lieber im Stillen und erträgt kaum Lärm. Er liebt die Kinder, keine Frage. Sie sind ihm aber zu wild. Dazu ist er grundfaul. Jetzt schon vor unserem Umzug regel ich mal wieder alles. Er kriegt es nicht auf die Reihe... Wieso mach ich das überhaupt? Gestern haben wir gestritten. Generell, auch ohne Schwangerschaft, erwarte ich einfach mehr Unterstützung von ihm. Geplant war ja auch, dass ich bald wieder arbeite.
Und dann die Kinder. Der Große fordert sehr. Er braucht mehr Aufmerksamkeit, wünscht sich mehr gemeinsame Aktivitäten. Mein Mann hat dazu keine Lust. Ich mach alles alleine. Wie soll das dann mit vier werden? Ich werd ja jetzt den Dreien schon nicht gerecht. Mal davon abgesehen, dass ich auch ein Leben habe und gehofft hatte, dass ich jetzt auch mal mehr auf mich achten kann. Seit Jahren komme ich zu kurz. Und dann nochmal von vorne anfangen? Wieder ein Baby? Wieder Jahre zurück stecken? Ich will nicht mehr...
Wenn ich wenigstens einen Mann hätte, der hinter mir stehen würde. Mir auch mal die Kinder abnehmen würde und sagen würde wir schaffen. Dann sähe das anders aus. Aber so kann ich das nicht.
Gruß Tini
Liebe Tini,
danke Dir für Dein Schreiben. Wie gut, dass Dir diese Seite hier empfohlen wurde. Hier bist Du herzlich willkommen!
Ich finde es gut, dass Du weißt, was Dir bei wichtigen Entscheidungen hilft: Mit vielen Menschen reden. Gerne ; )! Was würdest Du Dir wünschen hier von dem Austausch? Wann würdest Du sagen, das hast sich gelohnt, hier zu schreiben und zu lesen?
Ich kann mir vorstellen, dass das erstmal ein ordentlicher Schock ist, wenn Du Deine Schwangerschaft so gar nicht erwartet hast. Magst Du mal schreiben, wie lange Du dies schon weißt und in welcher Woche Du bist?
Mit dem Gedanken, noch ein Baby zu bekommen, tust Du Dich doch (noch?) ordentlich schwer, oder? Und doch, einfach dadurch, dass Du hier im Forum schreibst, verstehe ich, dass es Dir wichtig ist, Dich mit dieser Entscheidung auseinerzusetzten. Das ist gut. Du nimmst es nicht leichtfertig und es ist auch eine wichtige Entscheidung, die nichtleichtfertig getroffen werden sollte. Meine ich.
Zu Deinem Mann, Deiner Ehe: Es freut mich, dass ihr trotz Eurer Trennung wieder zueinandergefunden habt. Respekt ! Ihr seid Euch doch wichtig, schätzt Dinge aneinander, trotz aller Unterschiedlichkeit, sonst würdet ihr nicht wieder den gemeinsamen Weg suchen.
Ich kann mir vorstellen, wie schwer aushaltbar es ist, jetzt vor dem Umzug und dann mit dem Wissen um die Schwangerschaft wieder neu Eure alten Konflikte, die Du ja schon kennst, zu erleben. Und doch (entschuldige bitte, ich sage es mal so, wie es denke...) finde ich es gut und sehe es als Chance. Jetzt ist die Zeit, wo ihr Euch miteinander vorbereiten könnt – auf die Zeit, wenn ihr wieder zusammen wohnt.
Könnt ihr miteinander reden? Ein paar Fragen, die mir kommen:
- Was schätzt ihr aneinander? Weshalb möchtet ihr Euch gerne wieder eine neue Chance miteinander geben?
- Was ist Euch wichtig, wenn ihr wieder miteinander zusammenlebt? Worauf wollt ihr achten? Miteinander lernen?
- Wo wünscht Du Dir (er sich) Unterstützung/ Veränderung (...) ? Und wie ist es dem anderen möglich, diesem Wunsch zu begegnen?
- Wo gibt es eine Andersartigkeit beim anderen, wo es dran ist, sie anzunehmen/ zu akzeptieren?
Was meinst Du, wie findest Du den Gedanken, die Konflikte als Chance zu sehen? Besser sie kommen schon jetzt als erst nach dem Umzug...
Wäre es für Euch eine Idee, Euch eine Eheberatung/ einen „Coach“ zu suchen?
Ich finde es schön, wie Du schreibst, dass Dein Mann, „keine Frage“ Deine Kinder liebt! - Trotz allem, was nicht perfekt ist... - Wie wertvoll. Was sagt er denn zu der Schwangerschaft?
So weit von mir erstmal : ) Schreibe gerne wieder!
Marita
Hallo Marita,
danke dir für deinen langen Text.
Was wünsche ich mir von diesem Austausch hier: Ich möchte nicht hören, dass ich das schaffe. Und ich möchte auch keine Ratschläge wie ich das schaffen kann. Im Grunde weiß ich das alles. Ich weiß welche Hilfen ich bekommen kann. Und schaffen tut man das sowieso. Die Frage ist zu welchem Preis. Was ich mir wünsche wäre eher die Probleme zu beleuchten, die das ganze in Frage stellen um zu schauen, ob sie lösbar sind.
Ich bin in der 5. Woche. Noch ganz am Anfang also. Nächsten Dienstag habe ich einen Termin bei pro familia und darauf den Dienstag den ersten US.
Jede Entscheidung die ich treffe, möchte ich aus völliger Überzeugung treffen. Ich habe früher oft den Fehler gemacht Entscheidungen willkürlich zu treffen und mich damit des Öfteren in Probleme gestürzt. Deswegen ist mein Wunsch, dass Thema von allen Seiten zu beleuchten, sehr groß. Es geht auch nicht darum was für das Baby am besten ist. Es geht um mich und um die drei vorhandenen Kinder. Es ist gar nicht lange her als ich meine Entscheidungen noch falsch getroffen habe. Ich habe erst nach der Trennung von meinem Mann lernen müssen, dass ich schon mein ganzes Leben vor mir selbst davon laufe. Ich bin sehr oft umgezogen, weil ich überzeugt war, es wird dann alles besser. Damit ist jetzt Schluss. Aber die Kinder haben darunter sehr gelitten. Sie wechseln jetzt zum 2. Mal die Schule. Der Mittlere ist gerade erst in der zweiten Klasse. Der Große signalisiert mir durch Fehlverhalten in der Schule, dass das Limit überschritten ist. Er hat eh schon genug mit gemacht. Der Vater hat kein Interesse an ihm und mein Mann hat ihn lange wie Abschaum behandelt. Mein Großer ist auffällig, ich habe ihn vernachlässigt. Mit meinem Mann klappt es jetzt zwar gut, aber es ist nur noch ein Wimpernschlag und ich habe den Kampf der Erziehung verloren. Meine Kleine macht mit viereinhalb jeden Tag mehrfach in die Hose. Alle drei Kinder sind psychisch angeschlagen. Was sie jetzt am dringensten brauchen ist Stabilität. Das ist meine größte Aufgabe für das kommende Jahr. Und mein größtes Argument gegen das Baby. Denn dann müssen sie wieder zurück stecken. Schon während der Schwangerschaft. Die ist bei mir mehr Krankheit als alles andere.
Dann mein Mann dazu. Er ist viel jünger wie ich. 28 momentan. Dann vier Kinder? Drei sind ihm schon zu viel. Er ist unreif, Einzelkind, gewohnt alles hinterher getragen zu bekommen. Er wird mir nie eine Hilfe sein. Vor der Trennung habe ich schon 3 Jahr gekämpft um an ihn ran zu kommen. Eineinhalb in Ehetherapie. Es war nichts zu machen. Ich muss ihn nehmen wie er ist. Da wird sich nichts ändern. Er ist mit seinem Leben maßlos überfordert. Dann noch ein viertes Kind? Wo soll ich dann enden?
Es spricht einfach rein gar nichts dafür. Mein Mann ist ebenfalls geschockt und aus finanziellen Gründen eher für den Abbruch.
Gruß Tini
Liebe Tini,
Danke für Deine Nachricht, ich habe mich gefreut, dass Du geantwortet hast.
Ich finde es gut, dass Du so klar für Dich hast, was Du Dir hier wünscht und was Du dafür brauchst, eine Entscheidung gut treffen zu können.
Du weißt: Irgendwie schaffen könntest Du das – aber zu welchem Preis? Das ist eine berechtigte Frage. Und hilfreich finde ich auch den Gedanken von Delphinnase: Was ist auch der Gewinn? Und welche Gewichtung möchtest Du auf die einzelnen Aspekte legen?
Ich meine, in etwa verstanden zu haben, was gegen das Kind spricht. Dennoch fehlt mir die andere Seite. Was hält Dich bei dem Gedanken, Dein Kind zu bekommen? Was würde für das Kind sprechen? Magst Du auch das schreiben?
Dir ist es wichtig, die Probleme zu beleuchten, um zu schauen, ob sie lösbar sind.
Ich finde, Du beschreibst ernst zu nehmende Probleme, die nicht einfach vom Tisch zu fegen sind. Ja, es ist leicht zu sagen: Das wird schon alles. Das schaffst Du schon. Die Frage ist, wie kommt Richtung rein? Mit Kind? Trotz Kind oder gerade auch durch das Kind als Chance. Hm, ein Gedanke, der mir beim Schreiben kommt.
Ich finde es ganz gut, dass Du Deine Kinder im Blick hast und Dir Gedanken dazu machst, was sie brauchen. Stabilität schreibst Du. Hast Du eine Idee dazu? Was könnte dazu beitragen, dass sie dies erleben? Was möchtest Du ihnen geben, aber auch ganz unabhängig von Dir. Was brauchen ihre Kinderherzen? Was brauchen sie an äußerer und innerer Sicherheit?
Das Leben mit Säugling verlangsamt das Leben plötzlich. Unbequem in unserer schnellen Welt, in unserer vollen Welt. Aber macht es irgendwie auch wesentlich. Und bringt Ruhe.
Ich frage mich das gerade, was das mit Deinen Kindern macht. Ob es sie tatsächlich hindert oder sogar hilft, wenn ihr Euch – auch wenn etwas unfreiwillig dahingeschoben – nochmal ganz auf „Familie“ konzentriert. Im Sinne von Krise als Chance... Ein gedanklicher Exkurs von mir. Lasse es mal auf ich wirken und wenn es so gar nicht Deine Bilder sind, dann lasse sie und wir leuchten in eine andere Richtung.
Für heute höre ich auf zu schreiben, auch wenn ich nicht alles aufgreifen konnte. Bin aber schon gespannt auf Deine Gedanken ; ) und den Austausch.
Ich finde es klasse, das Du in beide Richtungen leuchtest, wenn es Dir bestimmt nicht leichtfällt.
Herzliche Grüße,
Marita
Was hält mich bei dem Gedanken, das Kind zu bekommen.... das Kind eben selbst. Ich war nie für Abtreibung. Das in meinem Bauch ist mein Kind, genauso wie es die anderen drei sind. Wenn es auf die Welt kommt, werde ich es genauso lieben wie die anderen drei auch.
Was brauchen meine Kinder? Am meisten mich selbst. Vor allem der Große, weil sein Vater kaum Interesse an ihm hat und mein Mann es nie geschafft hat eine Bindung zu ihm aufzubauen. Die beiden kommen nun miteinander aus, aber da ist keine Vaterliebe. Ich muss das auffangen. Das ist meine größte Aufgabe. Denn ansonsten muss ich mir Sorgen machen, dass er irgendwann in den Drogensumpf rutscht, in dem sein Vater hängt.
Wenn mein Kopf gerade mal nicht auf der Abtreibungsseite steht, dann plant er wie unsere Zukunft mit vier Kindern aussehen könnte. Bzw versucht er einen Kompromiss zu finden.
Liebe Tini,
ich freue mich echt, dass Du schreibst heute! Die Kinder sind krank? Ich kann gut verstehen, dass Du da nicht zum Schreiben kommst. Und dennoch nimmst Du Dir Zeit. Es ist Dir wichtig.
Was hält Dich: „das Kind selbst“ schreibst Du. Dein Kind, ja! Du weißt selber am besten, was das für Dich bedeutet, Tini. Welch´ große Belastung und welche Kostbarkeit. Hm. Und da kommt mir der Gedanke Deines Preises, der Kosten und des Gewinnes wieder. Und wieviel wiegt was...?
Zu Deinem Großen: Das ist Deine größte Sorge, oder? Dass er zu kurz kommt? Du nicht genug Kraft hast und ihm nicht das geben kann, was er braucht. Dir war es wichtig, die Kosten zu beleuchten.
Was meinst Du, wird es ausmachen, ob Dein Kind kommen darf oder nicht? Bezogen auf die Schwierigkeiten mit Deinem Sohn? Wenn Du es ab“wiegst“. Wie auf so einer alten Waage, weißt Du, was ich meine? Die sich verhält wie eine Wippe?
Es ist traurig, dass sein Vater sich nicht um Deinen Großen kümmert. Und die Beziehung zwischen ihm und Deinem Mann ist auch nicht optimal – aber besser geworden : ). Wann gibt es Situationen, wo dennoch was geht? Gibt es irgendeine Gemeinsamkeit oder Vorliebe die sie doch, auch wenn es nur ganz wenig ist –verbindet? Ist Deinem Mann auch daran gelegen, eine Beziehung zu ihm aufzubauen?
Wie gut, dass Du für ihn da bist! Das ist so wertvoll. Und weißt Du, wir können nur geben was wir zu geben haben. Und mehr nicht. Und wir können an dem arbeiten, was uns bewusst ist, was wir noch nicht gut hinbekommen, vielleicht blockiert sind. Manchmal tut es gut, auch Jemanden als Begleitung dabei zu haben, zur Erleichterung und wegen der blinden Flecken zum Beispiel. Ich bin mir sicher, Du bist richtig bemüht um Deinen Großen und das wird er spüren! Vielleicht gibt es einen Teil, den kannst nicht Du ihm geben, der muss von einem Mann kommen. Und wenn es nicht vom Vater kommen kann, dann vielleicht von einem anderen Gegenüber. Einem Jugendtrainer, einem Onkel, Lehrer, Freund...
Und dann ist Vertrauen angesagt, ihm das Beste zu geben, was Du ihm geben kannst und darauf zu vertrauen, dass er das im Leben bekommt, was er nicht von Dir bekommen kann.
Und zu Deinem Kopf, der plant: Das ist doch klasse! Lass den Kopf planen und dem Herz helfen, Wege zu suchen. Dann können Kopf und Herz zusammenkommen, was meinst Du?
Was meinst Du: wenn Du auf einer Linie stehst, bei welcher Zahl stehst denn Du?
Bei 0=Ein Kind kannst Du Dir überhaupt gar nicht vorstellen, Du hast sicher vor, abzutreiben!
Oder bei 10= Sicher wirst Du Dein Baby bekommen.
So, ein bisschen Stoff zum Denken... ; )
Vielleicht ist ein hilfreicher Gedanken für Dich dabei.
Ich freue mich wieder von Dir zu lesen vor oder nach dem Gespräch morgen. Vielleicht magst Du auch von Deinem Gespräch bei Pro Familia berichten?
Herzliche Grüße,
Marita
Ich geh jetzt mal nicht einzeln auf eure Beiträge ein. Ich bin noch etwas kränker geworden und bin froh, wenn ich mich ausruhen kann.
Es ist jetzt entschieden. Eigentlich schon seit Tagen gereift und auch gestern Abend schon meinem Mann mitgeteilt. Heute lief die Beratung wunderbar neutral ab. Das hat sehr gut getan. In erster Linie haben wir meine Lebenssituation beleuchtet und geschaut, wo es Möglichkeiten zur Hilfe gibt. Die Beraterin sagte auch, dass es aufgrund meiner Vorgeschichte nicht einfach wird. Das ist einfach Fakt. Aber sie meint, mit den nötigen Hilfen ist das machbar. Ich muss da nicht allein durch.
Ja, ich werde das Kind behalten. Wir hatten innerlich noch den Wunsch. Der hat zu unserem Unfall geführt und jetzt lassen wir uns darauf ein.
Habt ihr Interesse, dass ich euch weiter auf dem Laufenden halte?
Gruß Tini
Hallo Tini,
danke für deine Nachricht. Wie schön, dass Du das Beratungsgespräch so positiv erlebt hast.
Ich freue mich, dass Du Dich so klar für Euer Kind entschieden hast!
Deinem Mann hast Du es mittgeteilt und Du schreibst „wir lassen uns jetzt darauf ein“. Das heißt, er geht mit der Entscheidung mit. Das freut mich auch sehr und wird Euch gegenseitig stärken.
Ja, manchmal ist es so, dass es einen Kinderwunsch gibt und wenn dann die Schwangerschaft eintritt, dann tauchen nochmal Ängste, Unsicherheiten und Fragen auf. Das bist Du nicht die Einzige.
Ich finde es klasse, dass Du auf die Suche danach gegangen bist, wie es trotz aller Hürden und Schwierigkeiten, die Du siehst, dennoch gehen kann. Du bist bereit, nicht allen Schwierigkeiten aus dem Weg zugehen. Das zeigt auch die Tatsache, dass Du/ ihr die Eheberatung aufgesucht habt. Auch, dass Du Deine Kinder im Blick hast und ihnen Stabilität geben möchtest. Es ist eine Stärke!
Und ja, ich sehe es wie die Beraterin, mit der Du sprachst: Du musst da nicht alleine durch.
Von mir jetzt erst mal noch einen herzlichen Glückwunsch! Es liegt eine besondere Zeit vor Euch mit dem wieder Zusammenziehen und dann nochmal mit gemeinsamen Nachwuchs. Ich wünsche, ihr erlebt es als wertvoll, neue Chance, und habt Freude daran. Und wenn es mal alte und neue Reibereien gibt... wünsche ich Euch Geduld und dass es gelingt den anderen und sich selbst wohlwollend anzuschauen.
Wisst ihr schon, wann ihr es Euren Kindern mitteilt, dass Du schwanger bist?
Wenn Du magst, halte uns gerne auf dem Laufenden : )
Diese Entscheidungsfrage hat viel Kraft gekostet. Ich hoffe, jetzt kehrt wieder Ruhe ein und Du wirst ganz bald wieder gesund!
Viele Grüße, Marita
Danke dir Marita.
Gesundheitlich geht es mir nicht besser. Aber es war zu erwarten, dass es bald los geht. Flau ist mir schon im Magen und mein Kreislauf bricht regelmässig zusammen. Ich häng in den Seilen, weiß aber, dass ich da jetzt durch muss. Meist wird es ja ab der 11. Woche besser.
Die Entscheidung zu akzeptieren ist noch nicht so leicht. Ich hadere trotzdem weiter und mache mir Vorwürfe. Die Kinder wissen es noch nicht. Wollen wir auch erstmal nicht. Sie plaudern ja doch zu schnell aus und ein Teil der Familie wird alles andere als begeistert reagieren. Dem Großen werde ich es wahrscheinlich nach dem Termin am Dienstag erzählen. Er merkt ja, das irgendwas nicht stimmt und ich will nicht, dass er sich vor den Kopf gestoßen fühlt. Aber mit 11 versteht er schon, dass er das nicht ausplaudern darf.
Liebe Tini,
schade, dass es Dir gesundheitlich nicht besser geht. Und ja, der Kreislauf, der Magen... gönne Dir Schonung und Ruhe so gut es möglich ist. Dein Körper und der Deines Babies haben jetzt ordentlich zu tun und können Verschnaufpausen gut gebrauchen . Ich wünsche es Dir, dass es Dir bald besser geht und das Wissen, dass es oft ab der 11.SSW besser wird, hilft schon etwas beim durchhalten, oder?
Dass es Dir noch nicht leichtfällt, die Entscheidung, die Du getroffen hast, zu akzeptieren, tut mir leid und doch kann ich es verstehen. Ich finde es eine ganz große Leistung, wie Du in den letzten Wochen einen Weg gesucht, Dich durchgerungen hast und zu einer Entscheidung gekommen bist. Das war unglaublich anstrengend und hat viel gefordert. Es fühlt sich für Dich nicht gleich alles sofort leicht und freudig ist und dass muss es auch nicht. Sei gnädig mit Dir selber. Ich wünsche Dir echt, dass Du nicht mehr hadern und Dir Vorwürfe machen musst, sondern zu dem Punkt kommen kannst: So ist jetzt der Weg, anders als gedacht, aber es wird gut werden und es wird uns gut gehen.
Und lasst Euch nicht von dem kritischen Teil der Familie hineinreden! Du hast Dich als Mutter entschieden, Ihr seid die Eltern und das zählt. Selbst wenn sie Bedenken äußern, lasst Euch nicht entmutigen. Ihr habt eine Menge geschafft, auch wenn ich Dich „nur“ über Deine Zeilen im Netz kennengerlernt habe, ich traue Euch eine Menge zu!
Und es ist Eure Entscheidung, wann und wem ihr von Eurem Nachwuchs berichtet. Auch wenn manche Sorgen noch vieles bedecken, Euer Kind wird ein wundervoller Mensch und eine große Bereicherung werden ; )
Herzliche Grüße, Marita
Das hast du richtig erkannt über deinen Mann "...muss ihn nehmen wie er ist". Da ist wirklich nichts zu machen, habe auch so "einen".
Da kann man keine Hilfe erwarten. Im Gegenteil. Sie stellen sich in die Reihe der Kinder und wissen genau was wir für Kinder getan haben und für sie nicht.
Du schreibst um "welchen Preis" das Kind behalten?
Vergiss bitte nicht um "welchen Preis" abtreiben.
Auch Abtreibung hat einen sehr hohen Preis. Man sieht ihn nicht. Und bezahlen muss man ihn ganz allein. Niemand kann einem dabei helfen. Im Gegensatz zu einem Kind. Da können andere helfen, sofern man die Hilfe annimmt.
Ich habe sechs Kinder. Mein Mann hat mir eher Steine vor die Füße geworfen als geholfen, darum habe ich auch die Erziehung der Kinder an mich "gerissen". Zum Beispiel, mein Mann hatte einen Fernseher aber die Kinder haben nicht Fernsehen geschaut weil ich das nicht wollte. Sie haben viel gelesen und sind mir heute noch dankbar dafür. Nur ein Beispiel.
Du schreibst auch richtig, Kinder brauchen Stabilität, deine Stabilität.
Das heißt, sie müssen sich bedingungslos angenommen und geliebt fühlen. So hab ich es erlebt und an meine Kinder weitergeben können.
Ich bin auch draufgekommen, das "ungeteilte Aufmerksamkeit" Zeit spart. Wenn man den Kindern so begegnet als ob man "alle Zeit der Welt" für sie hätte, sind sie schnell fertig mit ihren Fragen.
Was meine Entscheidungen im Leben betrifft, da habe ich es mit allen Menschen gleich. Hinterher denken wir doch alle "hätte ich es doch anders gemacht".
Egal ob sie jung oder alt sind, alle Menschen bereuen oft die unvorstellbarsten Sachen.
Eine Bekannte von mir ärgert sich das sie immer so "gutmütig" war, die andere bereut das Gegenteil. Beiden geht es aber gut.
Damit wollte ich dir nur sagen, was man tut oder nicht, alles hat seinen Preis und vor allem Gewinn.
An so einem Punkt, an dem du jetzt bist, war ich auch einmal.
Ich habe mich damals für Kinder entschieden. Sie haben mich gebraucht sie konnten noch nicht für sich selber sorgen, mein Mann konnte für sich selber sorgen. Und es war eine sehr gute Entscheidung. Trotzdem denke ich manchmal, hätte ich es besser machen können? Fragen bleiben in jedem fall.
Liebe Tini, ich wollte dich nicht "zutexten", nur ein paar Anregungen schreiben. Lieber hätte ich mit dir geredet weil mir das Schreiben schwerfällt. Vielleicht rufst du bei der Hotline an, wie man liest sind diese sehr kompetent.
Gern lese ich aber deine Überlegungen weiter.
Alles, alles Gute euch
Find ich süß, was du über meinen Mann schreibst. Ja, ich muss ihn nehmen wie er ist. Und seitdem ich das tue, geht es mir besser damit. Es ist eben so.... dafür liebe ich ihn und er hat andere Qualitäten. Wir sind seit einem Jahr wieder zusammen und es läuft sehr gut. Mal sehen wie das zusammenleben wird.
Mit den möglichen Folgen nach Abbruch habe ich mich gestern Abend beschäftigt. Ich habe Berichte von Frauen gelesen und das geht an die Nerven. Ich setze mich damit bewusst auseinander. Welche Gründe haben die Frauen, wie erleben sie den Abbruch, wie geht es ihnen Jahre danach... Irgendwann währenddessen ist mir eingefallen, dass bei meinem ersten Mal (war blöderweise ein One-Night-Stand) das Kondom gerissen war und ich die Pille danach genommen hatte. Ich war mir damals, mit 15, sicher, dass der Schuß gesessen hätte. Und selbst Jahre danach hab ich immer noch überlegt, wann das Baby geboren worden wäre und wie alt es wohl geworden wäre. Da war ich nicht mal schwanger. Jetzt bin ich es. Ich bin heute 5+0. Bis ich abtreiben könnte, würde da bereits ein Herz schlagen. Das ist bereits mein Kind und ich kenne den Geburtstermin. Ich würde mir am Anfang wahrscheinlich einreden, dass es die richtige Entscheidung war. Aber ich würde mich irgendwann fragen ob es ein Junge oder Mädchen war, wie alt es nun wäre, ob wir es nicht doch hin bekommen hätten.... und das mein restliches Leben lang.
Danke für die Zeilen über Aufmerksamkeit für die Kinder. Da kann ich was von lernen. Ich werde versuchen es umzusetzen.
Noch was allgemeines. Ich habe immer noch keine Anzeichen. Ich fühle mich wie vorher auch. Das ist seltsam. Jede Schwangerschaft wurde die Übelkeit schlimmer. Bei meinem 3. Kind war mir schon drei Tage vor NMT schlecht. Was hab ich gelitten in den ersten 12 Wochen. Will mir das Kind vielleicht sagen, dass es mir nicht zur Last fallen will?
Das einzige was ich von Beginn an spüre, ist das Gefühl, als würde sich in meinem Unterleib ein Ballon aufpusten. Die Tests schlugen stärker aus als bei meinem 3. Kind. Im Sitzen drückt es schon gegen die Hose. Ich bin sehr schlank und habe heute morgen im Spiegel schon den aufgeblähten Unterbauch gesehen, den ich sonst erst frühestens ab 8./9. Woche bekam. Das lässt mich grübeln. Werden doch hoffentlich nicht zwei sein. Auch jetzt während ich hier sitze, drückt es untenrum ganz schön.
Als erstes, das dein Bauch schon wie ein Ballon sich anfühlt, könnte auch andere Gründe haben. Ich war auch schlank, beim fünften Kind hat es mich überdehnt und so war ich beim sechsten wie ein Ballon. Aber das nur so nebenbei. Der Arzt wird es klären.
Über Abtreibungsfolgen hast du dich auseinandergesetzt und hast auch "Erfahrung". Ich habe auch "Erfahrung" aber anders. Meine Mutter hat ihr drittes Kind abgetrieben als ich 15 war, erfuhr es aber 10 Jahre später. Doch damit will ich dich nicht beschäftigen.
Das wichtigste ist wohl für dich, wie du allen Kindern gerecht werden kannst.
Kinder hab ich immer als einen eigenen, sehr hilfsbedürftigen, Menschen gesehen. Nicht den Vater nicht die Mutter.
Ich habe viel beobachtet und viel gelesen. Von Christa Meves. Habe auch "Elternschule" Kurse besucht. Aber ich glaube das wichtigste war nach Möglichkeit sich Zeit für das Kind zu nehmen, wenn das Kind danach fragt.
Und ich habe versucht für jedes Kind, ohne die anderen, mir Zeit zu nehmen so wie es sich ergeben hat.
Das mit der "ungeteilten Aufmerksamkeit" ist mir aufgefallen wenn ich fortgehen wollte. Da haben die Kinder "Tausend" Fragen gehabt.
Wenn ich ruhig und aufmerksam geblieben bin, waren sie schnell zufrieden und ich konnte gehen.
Das tut mir leid, das dein Mann keinen besseren Zugang zu deinem Ältesten hat. Trotzdem, es soll "ihres" bleiben. Du musst/sollst nicht dazwischen geschoben werden.
Bei meinem Jüngsten, hab ich versucht ihm den Vater zu ersetzen, war aber daneben. Es ist absolut nicht nötig.
Das ist ein großer Pluspunkt für deinen Mann das er dich nicht zu Abtreibung drängt sondern überlegt, wie es gut sein kann.
Alles, alles Liebe
Hallo Tini!
Nun habe ich eben von dir gelesen...und kann da nicht einfach so vorübergehen.
Einige Jahre voller Spannungen beschreibst du, voller Höhen (ich nehme einmal an, das sind deine Kinder für dich, oder?) und Tiefen (Trennungen), geprägt von einigem Wechsel.
Immer wieder neuen Situationen hast du dich gegenübergesehen – und immer wieder hast du dich ihnen gestellt und versucht, das dir Bestmögliche daraus zu machen.
So hast du bereits im Studium alles möglich gemacht für deinen ältesten Sohn und „nebenbei“ auch dein Studium beendet. Bis heute gibst du alles für deinen Ältesten, dem du anmerkst, dass die ersten (für ihn) unsicheren Jahre nicht spurlos an ihm vorübergegangen sind. Dann investierst du sehr viel in eure Ehe, nachdem sie sich aus deiner Sicht als etwas „einseitig“ entpuppt. Auch im Moment organisierst du alles, damit ihr wieder zusammenziehen könnt.
Nicht zuletzt setzt du dir jetzt als oberste Priorität, deinen Kindern die nötige Stabilität zu vermitteln.
Kein Wunder, dass du bemerkst, dass du einen hohen „Preis“ (die „Preis“-Frage beschäftigt dich ja ohnehin) für deinen enormen Einsatz zahlst, nicht wahr? Seit Jahren kommst du selbst zu kurz und willst (so) nicht mehr. Das ist so verständlich! Ich habe allen Respekt vor dem, was du geleistet hast, stets dein Gegenüber liebevoll im Blick habend!
Für dich scheint dies selbstverständlich zu sein („Schaffen tut man das sowieso“), doch das ist es gewiss nicht! Jedoch: Um dieses Schaffen geht es dir hier nicht, denn du ahnst, auch das 4. Kind könntest du noch schaukeln – doch allmählich wird dir der Preis zu hoch.
Dazu kann das Kleine an sich natürlich nichts. Aber du merkst, wie dir die Summe der bereits vorhandenen „Problemfelder“ zusetzt und das Ganze (das Baby) in Frage stellt.
Konntest du dich über deine Schwangerschaft denn bereits mit ein paar Menschen austauschen, wie es dir vor wichtigen Entscheidungen gewöhnlich guttut?
Ich finde es sehr klug und bezeichnend, wie wichtig es dir ist, deine Entscheidung aus völliger Überzeugung zu treffen und von jeder Willkür Abstand zu nehmen. Da zu Beginn einer Schwangerschaft aufgrund der hormonellen Umstellung die Gefühle ohnehin Turbulenzen schlagen, ist es natürlich sehr sinnvoll, dass du dir einige Wochen in Ruhe Zeit gibst, bis sich die Wogen wieder glätten.
Wie erlebst du für dich denn eine völlige Überzeugung? Im besten Fall sollten sich dabei vermutlich Kopf und Herz geeinigt haben. Kennst du das auch, dass man die Stimme des Herzens oft erst einmal kaum wahrnimmt und lediglich die äußeren Umstände und den Kopf bestimmen lässt? So fanden deine Entscheidungen vielleicht früher statt, als du sie noch „willkürlich“ getroffen hast – kann das sein?
Wichtig ist: Die äußeren Umstände können sich rasch oder über die Jahre ändern, während du mit deinem Herzen immer leben darfst.
Du wünschst dir Stabilität zugunsten deiner Kinder. Ich frage mich ein wenig, könntest du selbst denn stabil bleiben nach einer Abtreibung? Hast du das Gefühl, dass du durch einen Abbruch auf dich achtest – oder wäre das eher ein Davonlaufen vor dir selbst? Und würde eure Beziehung einen solchen verkraften, was denkst du?
Kurzum: Was wäre wohl der Preis, den du nach einem Abbruch bezahlten müsstest?
Was deine Ehe anbelangt, so ist es fast wie ein kleines Wunder, dass ihr wieder zusammengekommen seid, oder? Ihr seid euch offensichtlich einfach nahe und habt auch viel Verbindendes erlebt. Momentan bemerkst du allerdings wieder Dinge, die damals zur Trennung geführt haben. Dennoch organisierst du alles für euer Zusammenziehen Anfang Januar.
Darf ich fragen: Möchte er denn auch wieder zusammenziehen? Wenn es auch seinem Wunsch entspricht, vielleicht könnte er dir dann auch einen Teil der Arbeit abnehmen, nachdem du dich momentan verstärkt um die Kinder kümmern möchtest. Wagst du es, ihn darum zu bitten?
Und was versprichst du dir vom Zusammenziehen? Hast du die Hoffnung, dass dann alles besser wird? Hat sich denn gegenüber früher einiges verändert, was dich nun zuversichtlich sein lässt? Dann sind die Samen, die in der Ehetherapie gelegt worden sind, ja doch aufgegangen, kann ich mir vorstellen.
Dein letzter Satz beeindruckt mich übrigens: Du schreibst, dein Mann sei aus finanziellen Gründen eher nicht für das 4. Kind. Hier wären durchaus finanzielle Unterstützungsmaßnahmen denkbar, auch solche, die über das staatliche Programm hinausreichen. Wäre ihm denn dann geholfen, damit er sich auf eine Familie mit vier Kindern einlassen könnte?
Deine Kinder bezeichnest du alle als psychisch angeschlagen. Wäre es dir denn eine Hilfe, wenn euch eine liebe, zuverlässige Person tatkräftig unterstützen würde, sei es im Haushalt oder in der Kinderbetreuung? Hast du denn schon an eine Kindertherapie gedacht, die den Kindern oft sehr guttut? Und die dich entlasten könnte?
Liebe Tini, nun habe ich dich mit sehr vielen Fragen konfrontiert. Ich hoffe, sie helfen dir tatsächlich ein wenig dabei, deine Themen von mehreren Seiten zu beleuchten.
Das Schöne ist, du hast wirklich noch viel Zeit – und die darfst du dir auch gönnen!
Ich wünsche dir, dass du nicht nur den Preis siehst, den dich manches kostet, sondern du auf der anderen Seite auch den Gewinn entdecken darfst, den jede Entscheidung beinhaltet.
Der größte Gewinn ist der, wenn sie mit deinem übereinstimmt.
In dem Sinn grüße ich dich sehr herzlich!
Delphinnase
Huhu, ich hoffe, ich komm jetzt mal zum Antworten. Wir sind krank und ich habe seit Freitag ständig irgendein Kind um mich rum. Die dürfen hier natürlich nicht mit lesen. Daher ist das Antworten schwierig. Mal sehen wie es jetzt klappt.
Erstmal die Antwort für Delphinnase:
Ich habe mich bereits viel darüber ausgetauscht. Aber aus der Familie sagen die meisten nur: Du schaffst das. Und genau das will ich nicht hören. Ich will nicht das Gefühl haben, dass man mir das Ganze gut redet, nur damit ich nicht abtreibe. Immerhin muss ich da am Ende durch und kein anderer. Ich war jetzt am Ende so wütend, dass ich allen gesagt habe, dass ich mich für die Abtreibung entschlossen habe. Jetzt habe ich endlich die Ruhe um mir Gedanken zu machen. Egal mit wie vielen Menschen man redet, sie sagen doch alle nur unterschiedliche Meinungen. Irgendwann ist man noch mehr durcheinander wie vorher.
Wenn ich etwas möchte, dann Tipps, wie ich das mit Vieren schaffen kann. Bzw. möchte ich hören, was am Leben mit vier Kindern positiv wäre.
Momentan bin ich aber weiter hin und her gerissen. Morgen ist der Termin bei profamilia. Ich will wissen, was ich alles für Hilfen bekommen könnte.
Zu der Stimme des Herzens: Delphinnase, genau weil ich immer spontan eine Entscheidung vom Herzen heraus getroffen habe, habe ich oft falsch entschieden. Jahrelang. Danach habe ich angefangen versucht mit dem Verstand zu entscheiden. Mit langen langen Denkphasen. Ebenfalls falsch.... Ich bin inzwischen einfach an einem Punkt, wo ich weder dem einen, noch dem anderen traue. Aber ich glaube, wenn ich einen für Herz und Verstand möglichen Kompromiss gefunden habe, eine richtige Entscheidung treffe. An dem Kompromiss arbeite ich gerade.
Natürlich will mein Mann mit mir zusammen ziehen. Wir freuen uns sehr darauf. Wie es wird, das kann noch keiner sagen. Aber natürlich weiß ich, dass ich bei ihm nicht still erwarten darf, sondern gezielt aussprechen muss, was ich möchte. Dann ist er auch bereit zu helfen. Und Regeln für uns alle aufstellen ist auch sehr wichtig.
Liebe Tini!
Ich freue mich, dass du wieder schreibst ! Ich hoffe, dir geht es bereits ein wenig besser, was die Erkrankung anbelangt! Dass du hier ausführlich geantwortet hast, spricht zumindest dafür. Danke!!
Entdeckt habe ich dich vorhin im Thread einer anderen Frau, der du so lieb (und eindrücklich! Alle Achtung auch vor deiner Lebensgeschichte!) geschrieben hast. Ganz am Ende, fast unscheinbar, formulierst du, dass du deine Entscheidung wahrscheinlich schon längst getroffen hast. Und du ermutigst sie damit, dass eine Schwangerschaft so etwas Wunderbares ist . Hui! Ich ahne, wohin deine Kompromisssuche dich diesmal führen kann. Du offensichtlich auch, oder? Und ich bewundere, wie du – gerade selbst noch im Ungewissen – bereits die Kraft und die Zeit aufbringst, einer anderen Hilfe suchenden Frau beizustehen. Das liegt dir sehr, die Not der anderen zu sehen und ihnen Zuspruch zu geben, oder? So kennen dich vermutlich auch deine Kinder und dein Mann, hm ?
Kannst du dir selbst auch den nötigen Zuspruch geben, damit sich dein vorsichtig angetasteter Weg für dich gut anfühlt und dich vollends einladen kann, ihn zu beschreiten?
Ich kann dir nur gratulieren, wenn du den Kompromiss, der für dich stimmig ist, suchst. Bei dem sich Herz und Verstand einigen konnten. Dann fällst du quasi auf keiner Seite vom Pferd, sondern hältst das Gleichgewicht zwischen beidem. Du kannst aufrecht sitzenbleiben und den Weg wählen, der sich insgesamt als der bessere darstellt. Mit dem geringsten Preis. Denn wie hier so bedeutsam geschrieben: Alles kostet seinen Preis, bringt aber auch Gewinn.
So stellst du bereits den Gewinn eines Abbruchs (einreden, es war die richtige Entscheidung) dem Preis gegenüber (ein Leben lang Gedanken an das Kind). Spannend auch, dass dir jetzt die Erinnerung dessen kommt, was du als 15Jährige erlebt hast, nicht wahr?
Was ist für dich denn momentan die größte Hürde, wenn du dir Gedanken darüber machst, wie dein Leben mit vier Kinder aussehen könnte? Die Hürde, die dein Verstand dir entgegensetzt.
Denn dein Herz sagt dir klar: Wenn das Baby auf die Welt kommt, wirst du es genauso lieben wie deine anderen Drei. Das sind große Worte!
Daher die Frage, was dir jetzt helfen könnte, damit sich die Hürde überbrücken oder umschiffen lässt?
Und darf ich dich fragen, wie dein Mann denn momentan zu deinen Gedanken steht?
All das sind ja Themen, die du sicherlich morgen bei der Beratung zur Sprache bringen kannst. Auch hier kannst du dir Informationen einholen, über beide Wege. Damit du für dich nachher gut entscheiden kannst.
In dem Sinne wünsche ich dir ein sehr aufschlussreiches Gespräch morgen, das dich auch darüber informiert, wie das Leben mit Vieren aussehen kann!
Schreibst du danach wieder?
Und: Weiterhin gute Besserung!
Mit ein paar Vitamin-Grüßen durch das Netz...
Delphinnase