Hallo zusammen 😊
und zwar hab ich folgendes Problem:
wir haben vor einem Monat erfahren, dass wir ungeplant (und trotz Pille) ein Kind erwarten. Anfangs hab ich mir sehr gefreut, allerdings immer ein bisschen Zweifel gehabt, ob das Ganze sinnvoll ist. Mein - inzwischen - Ex neigt leider dazu, mir immer vorschreiben zu müssen, was für mich gut ist und was nicht. Er grenzt mich bei meinen Freundschaften ein, will mir sagen, mit wem ich Kontakt haben darf und mit wem nicht, hat teilweise „gedroht“, wenn er mich z.B. mit einem Ex Partner irgendwo reden sieht, geht er einfach hin und streckt ihn nieder. Was mir natürlich dann immer Angst gemacht hat und ich dadurch nur nach seiner Pfeife tanzte, damit ich ja keine Probleme bekomme. Er hat es nun sogar soweit gebracht, dass wir uns eine gemeinsame Wohnung suchten und alles andere gekündigt haben. (Ich leide leider am Borderline-Syndrom, wodurch es anderen sehr leicht fällt, mich zu manipulieren und kontrollieren, falls ihr euch fragt warum ich das tue - ich kann’s oft gar nicht steuern) Nun ging es mir aber von Tag zu Tag schlechter, da mir irgendwas sagte, dass ich dies alles nicht will. Ich habe es endlich geschafft, die Beziehung zu beenden und mich von ihm zu lösen, er macht natürlich einen riesigen Aufstand.
jetzt stellt sich mir die Frage… ist es sinnvoll dieses Kind überhaupt zu bekommen? Ich wollte immer Kinder haben, allerdings hatte ich mir das alles anders vorgestellt als das ganze jetzt passiert ist.. und ich hab Angst, dass wenn ich das Kind bekomme, er mir das Leben zur Hölle machen wird, denn er hat mir schon „gedroht“, wenn ich das Kind kriege, wird er jeden Tag und jede freie Minute vor meiner Tür stehen, damit er sein Kind sieht und wenn er nicht will, dass ich mit seinem Kind Kontakt zu gewissen Leuten habe, wird er diesem Kontakt ein Ende setzen, denn er hat dabei Mitspracherecht, sagt er. Er hatte früher eine wilde Vergangenheit, mit illegalen Dingen, Schlägereien, usw, welche er stolz in die Welt hinaus posaunt, als würde er den anderen damit drohen wollen, dass sie aufpassen sollten bei ihm. Ich bin nun total überfordert, weil ich nicht weiß, ob ich diese psychische Unterdrückung von ihm aushalten werde, wenn ich dieses Kind bekommen sollte.
vielleicht könnt ihr mir ja Tipps geben für meine Entscheidung, ob Abtreibung oder nicht :/
lg Jeanine
Hallo Jeanine,
du hast in dir selbst ja keinen Zweifel, das Kin d zu bekommen. Daher würde ich dir raten, weiter deiner eigenen Spur zu folgen.
Du bist aufgrund deiner Borderline-Geschichte leichter aus der Spur zu bekommen als andere. Daher jetzt die Zweifel. Aber nur, weil er droht, oder?
Auf mich wirkt das, was du schreibst, jetzt so, dass du durch die Schwangerschaft stärker geworden bist und du dich von deinem Freund trennen konntest.
Natürlich passt ihm das nicht. Aber worauf zeigt das? Dass er in negativen Mustern drinsteckt, alles über dich und (jetzt schon) über das Kind bestimmen will. Ja, und dass du jetzt nicht mehr mitmachst.
Also - bist du auf einem guten Weg. Trotz oder mit Borderline. Und das will er verhindern und übt deshalb Druck auf dich aus.
Nochmal: Du bist auf einem guten Weg, wenn du dich von ihm nicht beeindrucken lässt. Super schwer! Ich weiß. Oder besser gesagt: ich ahne es.
Du brauchst jetzt Menschen, die dir Halt geben. Ein Netz sozusagen. Damit die psychische Unterdrückung von ihm Gegendruck erfährt (statt dass er dich mitsamt deinem Kind "erdrückt").
Welche liebevollen Menschen hast du hinter dir? Menschen, wo du spürst: sie wollen dich nicht manipulieren und unterdrücken. Sie wollen, dass es dir gut geht. Diese Menschen helfen dir, weiterhin selbst dein Steuer in die Hand zu nehmen. So wie du es die letzten Wochen mehr und mehr gemacht hast.
Also zu deiner Frage. Ich habe nur Tipps für deinen weiteren Weg mit deinem Kind. Für Abtreibung sehe ich keinen Anlass. Das wäre ja nur in seinem Interesse, nicht in deinem.
Viel viel Kraft und Mut für dich! Du bist stärker als du denkst! (und als er denkt ;-))
Layla
Hallo Layla 😊
vielen Dank für deine lieben Worte, das ist grad wirklich sehr aufbauend ☺️
Ja meine Zweifel sind eigentlich nur, weil er droht und jetzt schon „Regeln“ festsetzen will, obwohl das Kind noch nicht mal da ist. Finanziell und alles drum herum, hätte ich absolut keine Zweifel, ich hätte immer jemanden, der mir zur Seite steht.
Mein Vater und meine Stiefmutter (meine richtige Mutter ist leider schon lange verstorben) stehen voll und ganz hinter mir, egal wie ich mich entscheiden würde. Auch meine Brüder sind immer für mich da und ich hab zum Glück auch einige Freunde, die schon gesagt haben, egal was kommt, wir sind für dich da und zusammen schaffen wir das. Also kann ich mich sehr glücklich schätzen.
meine Zweifel bestehen eigentlich nur wegen ihm, weil den Eindruck macht, er freue sich nicht auf das Kind, sondern er wolle einfach nur mich und das Kind damit besitzen. Weiß ja nicht, inwieweit man das dann gerichtlich festlegen könnte, was er darf und was nicht. Will einfach nicht, dass er mir und dem Kind dann weiterhin Angst bereiten würde. Ich will, dass das Kind in Frieden aufwächst und nicht mit ständigem Stress und Drama.
lg Jeanine
Hallo liebe Jeanine,
du hast ja ein großes Umfeld mit viel Rückhalt! Das ist ganz wunderbar. Auch wenn du deine leibliche Mutter gerne in der Runde hättest - du darfst dir auch so ihres Wohlwollens sicher sein.
Was nun den Kindsvater angeht, ist es gut, dass du dir jetzt schon Gedanken machst bzw. dich erkundigst, wie seine "Regeln" denn einzuschätzen sind.
Er ist kein einfacher Mensch, was du geschrieben hast. Er zeigt nicht mal Einsicht oder Reue zu dem, was früher war. Sondern nutzt es noch, um andere einzuschüchtern. So habe ich es aus deiner ersten Nachricht verstanden.
Es gibt Regeln für Rechte und Pflichten für Eltern, die nicht zusammen leben. Zunächst mal: Die Vaterschaft steht nicht in Frage.
Wird er Unterhalt bezahlen? Vielleicht meint er, dass er sich daraus Rechte ableiten kann.
Zunächst geht es um die Entscheidung, ob ihr das Sorgerecht gemeinsam habt oder du alleine.
Erkundige dich schon mal beim Jugendamt. Er wird vermutlich um das gemeinsame kämpfen. Und das könnte anstrengend werden. Aufgrund seiner Vergangenheit und der Einstellung, die er bis dato noch dazu hat, kann sein, dass du das Sorgerecht alleine bekommst.
Du hast ja seine Nachrichten. Auf die kannst du zurückgreifen.
Das klingt nicht so schön jetzt, gibt dir aber die Sicherheit, die du dir für dich und dein Kind wünschst.
Es wird dann natürlich festgelegt, was er darf und was nicht.
Du kannst mit deinem stabilen Umfeld punkten!
In der wievielten Woche bist du? Und wie kommst du zurecht mit der Schwangerschaft? Eine Schwangerschaft kann ja auch ohne Beziehungsturbulenzen anstrengend sein (muss es aber nicht).
Alles Gute für dich und liebe Grüße!
Layla