Ich schreibe hier, weil ich verzweifelt bin und um Hilfe schreien möchte.
Ich habe meine Tochter mit 19 Jahren bekommen, als ich noch in der Ausbildung war. Meine Familie und Freunde meinten nur dazu, ich würde mir das Leben versauen. Mit dem Vater ging es schnell auseinander, er war unreif und hat an seinem Kind nie Interesse gezeigt. Ich war immer allein mit ihr und wir haben uns durchgekämpft. Ich habe meine Ausbildung beendet und eine Arbeit bekommen. In der Zeit war ich vier Jahre unglücklich verliebt in einen Arbeitskollegen, der sich die ganze Zeit zwischen mir und seiner damaligen Freundin nicht entscheiden konnte. Er hatte immer gesagt, dass er mich liebte, aber dass er sie nicht verlassen konnte, weil sie psychisch labil war und ihn brauchte. Irgendwann wurde sie schwanger und meinte eines Tages zu mir, er würde sie jetzt heiraten. Ich werde nie den Tag vergessen, an dem er mir das gesagt hat. Ich habe Rotz und Wasser geheult, weil ich ihn wirklich geliebt habe und immer die Hoffnung hatte, dass er sich ganz für mich entscheidet, obwohl alle mich davor gewarnt haben, dass er mich nur verarschen würde. Er hat auch geheult und meinte, er würde mich lieben, aber er kann sie nicht allein mit Kind sitzen lassen und so weiter.
Ich habe lange gebraucht, um ihn zu vergessen. Ich wollte sehr lange keine Beziehung eingehen, weil ich Angst hatte, wieder zu leiden. Als meine Tochter sechs war, habe ich einen wundervollen Mann kennengelernt, der sich in uns beide verliebt hat und für sie seitdem wie ein Vater gewesen ist. Dank ihm konnte ich meinen Ex vergessen, der mir so weh getan hatte. Mein Freund hatte noch keine eigenen Kinder und er hat von Anfang an gesagt, dass er sich eins mit mir wünscht. Wir haben es bald darauf versucht, aber die Zeit verging und ich wurde nicht schwanger. Nach zwei Jahren sind wir in die Fertilitätsklinik, und dort habe ich die Diagnose bekommen, dass meine Eileiter verklebt sind, wahrscheinlich wegen einer unbemerkten Chlamydieninfektion. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Ich war 27 und plötzlich sagte ein Arzt, ich bin unfruchtbar. Ich wollte aber nichts sehnlicher als ein Kind mit meinem Freund und so haben wir uns entschieden, es mit IVF zu versuchen. Davor haben wir geheiratet. Der erste Versuch war negativ, der zweite auch, beim dritten hatte ich eine Missed Abortion in der 10. Woche. Ich war psychisch am Ende und mein Mann meinte auch, er wusste nicht, wie lange er so was durchhalten kann. Aber aufgeben konnte ich nicht. Beim sechsten VErsuch bin ich schwanger geworden. Leider war die Schwangerschaft auch die reine Hölle. Ich hatte immer wieder Blutung und frühzeitige Wehen. Vor vier Jahren kam dann in der 36. Woche unser Sohn auf die Welt. Wir haben bei der Geburt wie Schlosshunde geheult. Unser Traum war in Erfüllung gegangen. Endlich hatten wir unsere Familie.
Als mein Sohn neun Monate alt war, habe ich aus Versehen rausgefunden, dass mein Mann eine Affäre hatte. Er hat sofort gestanden und gemeint, dass er mich zwar liebt, aber dass er mich nicht mehr als Frau sieht, mit dem er Sex haben kann. Er würde mich nicht verlassen und unsere Familie ist für ihn das Wichtigste, aber er kann sich nicht vorstellen, jemals wieder mit mir ins Bett zu gehen. Für mich war es ein harter Schlag. Ich wusste, dass es bei uns sexuell nicht so toll läuft, aber ich kannte das von vielen Paaren, die Eltern geworden waren. In den Jahren ist es aber so geblieben. Eine Paartherapie hat er immer abgelehnt. Er meinte, es ist alles gut, so wie es ist, und dass die Liebe zwischen uns nicht gestört wird, wenn wir ab und zu mit anderen Sex haben. Ich wollte es aber die ganze Zeit nicht, weil ich nicht mit einem Mann schlafen kann, für den ich keine Gefühle empfinde. Vor drei Monaten habe ich dann zufällig wieder meinen Ex getroffen, der mich damals so verletzt hat. Er hat inzwischen mit seiner Frau drei Kinder, das jüngste ist 5. Er fragte mich, ob ich einen Kaffee trinken wollte, und ich habe ja gesagt, obwohl mein Verstand sagte, dass es keine gute Idee war. Er erzählte, dass es mit seiner Frau sehr schwierig ist, weil sie immer wieder psychische Probleme hat. Und er hat mir von seinen Kindern erzählt, wie sehr er sie liebt und wie stolz er ist. Ich habe die ganze Zeit gemerkt, dass er mich so angeschaut hat wie damals. Er sagte mir auch, wie schön ich bin und solche Sachen. Und ich merkte, dass ich ein warmes Gefühl im Bauch hatte, wie damals. Es war so lange her, dass ein Mann solche Worte für mich hatte.
Ich wusste, dass es nicht richtig war, aber ich hatte in den letzten Monaten mehrmals Sex mit ihm. Es war wunderschön und ich fühlte mich wieder, wie lange nicht mehr. Lebendig, sexy, nicht nur wie eine Mutter. Ich hatte kein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Mann, weil er ja immer gesagt hatte, dass es für ihn in Ordnung wäre, wenn ich eine Affäre hätte, weil er mir keinen Sex mehr geben kann. Vor zwei Wochen sollte ich meine Regel bekommen, sie ist aber ausgeblieben. Wir haben nicht verhütet, weil die Diagnose bei mir damals eindeutig war. Mehrere Ärzte meinten, die Eileiter sind zu und da sei nichts zu machen. Vorgestern habe ich einen Test gemacht, obwohl ich wusste, dass es nicht sein kann. Der zweite Strich kam sofort. Ich bin von ihm schwanger.
Seitdem steht meine Welt Kopf und ich bin verzweifelt. Ein drittes Kind passt jetzt nicht, das war mein erster Gedanke. Mein Mann würde ihn nicht akzeptieren, wir müssten uns trennen. Ich habe gerade wieder angefangen zu arbeiten und habe eine Umschulung angefangen. Ich war froh, dass meine Kinder aus dem Grobsten raus sind, meine Tochter ist schon 13 und der Kleine wird 4. In den nächsten Jahren wollten wir reisen und mehr Zeit für uns als Paar haben. Meine Familie liebt meinen Mann. Sie sind so froh, dass ich nach den ganzen Jahren allein jemanden gefunden habe, der mich respektiert und liebt. Seine Eltern lieben mich auch und meine Tochter ist für sie wie ihre eigene Enkelin. Diese ganze Konstellation wäre jetzt vorbei, wenn ich das Kind bekomme. Aber mir ist auch klar, dass ich nicht abtreiben kann. Nicht, nachdem ich so lange um ein Kind gekämpft habe. Ich kann jetzt nicht dieses kleine Leben wegwerfen. Aber dann: drei Kinder von drei verschiedenen Männern? Ich wäre sofort abgestempelt.
Ich habe "ihn", also meine Affäre, angerufen. Er hat angefangen zu heulen und sagen, dass ich seine Familie kaputt mache und dass seine Frau Amok laufen würde und ihm die Kinder wegnehmen würde. Wenn ich ihn liebe, soll ich das Kind wegmachen. Er versteht meine Gefühle, aber ich soll bitte rational denken. Er liebt mich auch und wir könnten später ein Paar werden, wenn seine Kinder groß sind, jetzt brauchen sie ihn noch. Wir können doch nicht zwei Familien zerstören, weil wir nicht aufgepasst haben und so weiter.
Ich weiß, dass er Recht hat. Aber ich fühle dieses Leben in mir wachsen und weiß, dass ich nach der Abtreibung kaputtgehen würde. Dass ich immer meine Tochter und meinen Sohn anschauen würde und mich fragen würde, wie dieses dritte Kind geworden wäre. Mein Gehirn sagt "Bist du verrückt?" . Mein Herz sagt aber "Es ist dein Kind."
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Alle wären gegen mich, wenn ich das Kind behalte. Ich kann mit niemandem reden. Mein Mann ist auf Dienstreise und ich habe Angst vor seiner Rückkehr. Ich habe das Gefühl, verrückt zu werden. Ich kann mich nicht mal mehr an meine Kinder freuen. Ich fühle mich dumm, weil ich mich in diese Situation gebracht habe. Ich fühle mich verzweifelt und allein und weißt nicht mehr, was ich tun soll.
dann ist es erstmal gut so, wenn du hier alles aufgeschrieben hast. Es tut mir sehr leid, das du so durcheinander und verzweifelt bist Du hast auf jeden Fall schon mal viel von dem, was in dir vorgeht und dir für dich selbst klar ist, festgehalten. Ein Anfang ist gemacht und mehr braucht es vielleicht für heute gar nicht?!
Wie viel Zeit hast du, bis dein Mann von der Dienstreise zurück kommt. Wo du erstmal nur für dich bist... und dich auch noch näher mit dem beschäftigen kannst, wie sich der Vater des Kindes dazu stellt. Was das, was er gesagt hat, in der Tiefe für dich bedeutet. Wie du dich deinerseits dazu stellen willst. Konntest du ihm schon erklären, wie es dir! geht?! Liebe Lily, ich kann mir gut vorstellen, dass es momentan sehr schwer für dich auszuhalten ist. Überfordere dich nicht. Vielleicht kannst du wirklich erstmal nur für heute denken. Heute hast du hier geschrieben und morgen geht es dann weiter. Neue Gedanken kommen dir, was ein nächster Schritt sein könnte und du hast wieder neue Kräfte. Und dass du dich nicht an deinen Kindern freuen kannst – für heute reicht es doch, wenn du den Abend mit ihnen einigermaßen gut hinbekommst. Mama darf es auch mal nicht gut gehen. Das verstehen die Kinder schon Auch ohne dass du ihnen den Grund dafür nennst. Vielleicht kann deine Große sich heute mal um den Kleinen kümmern.
Ich wünsche dir einen möglichst guten Abend und eine ruhige Nacht.
Liebe Grüße, Sanne
... das ist eine Wahnsinnsgeschichte, die Du erlebt hast und gerade erlebst. Gut, dass Du von vorne angefangen hast zu erzählen. Immer wieder hast Du Dich so gebogen, wie es von Dir erwartet wurde - wie oft zu Deinem Schaden. Und bisweilen war es ja ein sanfter Wind, in den Du Dich gerne "hineingebogen" hast ... es ist so zum Heulen (
19 plus 13. Du bist jezt 32. Es lohnt sich auf jeden Fall, jetzt Dein Leben aufrichtig anzusehen. Bitte geh an diese Frage jetzt sehr sorgfältig heran. Weißt Du, Männer gelten oft als sachlich, aber mir scheint, die Männer, mit denen Du zusammen bist in Deinem Leben setzen Dich mit ihren Gefühlen ganz schön unter Druck. Ach, und wahrscheinlich hin und her. Du hast Dinge (mit-)gemacht, bei denen Dir nicht wohl war - und sie jeweils wohl auch. Darum meine ich das mit der Aufrichtigkeit. Dass Du jetzt Deinen Weg findest und nicht "mit Dir machen lässt" - das wünsche ich Dir.
Und wirklich - Du hast Deine Kinder ganz bestimmt obergern. Heute ist Dein Gefühl nicht danach. Du musst Dich heute mal nicht freuen. Wie soll das auch gehen in so einer Situation? Wie lange hast Du schon Gewissheit über der Schwangerschaft? Wie lange quält Dich all das schon? Und wann kommt Dein Mann zurück?
Eines noch: dumm bist Du keinesfalls, Lily! Gutmütig? Hoffnungsvoll? Voller Sehnsucht nach Glück? Nach Lieben und Geliebt-werden? - Das alles gehört zu Dir und ist nichts Schlechtes.
Wem könntest Du Dich anvertrauen? Bei wem würdest Du Dich gerne aussprechen? Da kann man auch gewissermaßen ein schwieriges Gespräch "üben".
Ich wünsche Dir Trost an diesem Abend. Jetzt ist es so. Schau Deine Kinder an. Sie lieben Dich und Du sie. Freuen kannst Du Dich auch irgendwann wieder. Ganz bestimmt.
Liebe Grüße von Layla
Dass Du gerade am Verzweifeln bist ist verständlich, denn aus Deinen Zeilen spricht so viel Not, weil Du zwischen allen Stühlen sitzt. Es kann nicht darum gehen, was Du tun sollst, denn es geht allein um Dich. Und Du hast Deine Lebensgeschichte und die hat Dich geprägt. Du hast etwas vom Wert des Lebens erfahren. Darum tue nichts, was Du nicht tun kannst. Höre auf Dein Herz. Denn dies hat seine Gründe, wovon der Verstand nichts weißt. Und die logischen Argumente des Verstandes zählen anschließend wenig, wenn das Herz blutet. Dein Kind wird später mächtig stolz auf Dich sein, dass Du es trotz allen Schwierigkeiten bekommen hast und ein Ja zu ihm hattest.
Welcher Mann zu Dir steht, das ist der wahre Mann. Und wenn keiner zu Dir steht, dann sind sie Dein nicht wert. Das Kind abzulehnen heißt Dich abzulehnen, denn es ist ein Teil von Dir.
Alles Gute Tupptip
Liebe Lily,
zwei weitere Tage geschafft – wie geht es dir wohl inzwischen?! Dein Beruf fordert dich ja bestimmt auch - je nachdem, mit welchem Umfang du arbeitest. Dazu dein Kleiner und deine Große... Ich wünsche dir einfach sehr, dass du mit der Zeit eine immer klarere Vorstellung von dem bekommst, was du möchtest. Was du kannst oder nicht kannst – was du fühlst. Das darf ja auch eine Weile dauern. Es geht um dein Leben, wie du es (anders?) möchtest. Stehe dazu! Das ist echte Arbeit und ich wünsche dir jemanden zum drüber Reden. Mal von oben auf die Beziehungen schauen. Dabei ausloten, was eigentlich die unterschiedlichen Stimmen sind. Die des Kindesvaters und die Stimme deines Mannes (wenn er wieder da ist oder ist er schon?!). Und wie du dich dazu stellen willst. Es besteht immer die Hoffnung, dass aus Umbrüchen etwas Neues wächst. Die Zeit jetzt auszuhalten – dazu alle Kraft, die du brauchst.
Viele liche Grüße, Sanne
Was du hier schreibst klingt wie aus einem Film wo man auf das "Happy End" hofft.
Es wäre schön wenn du mal berichten würdest wie es dir jetzt geht, ob du mit deinem Mann schon gesprochen hast?! Hat dein ex sich mal anders geäußert was zum Beispiel wäre wenn du es bekommen würdest, auch wenn er dagegen ist?!
So wie eine Vorschreiberin schon meinte, es wäre dir zu wünschen wenn du dich so entscheidest wie DU es fühlst und möchtest.
Es ist schrecklich dieses ungewisse wie es dann wohl alles ausgehen mag aber mach es Bitte nicht nur wegen deiner Guten Bindung zu ihm aus.
Ehrlich gesagt bezweifel ich das es lange gut gehen würde wenn ihr beide Sexpartner haben dürft. Ich hätte angst es würde später auch so scheitern aus Eifersucht oder aufrichtige liebe zu einer Affäre?! Du würdest es vielleicht bereuen es nur weggemacht zu haben wegen den guten Umständen wenn sie dann sowieso nicht mehr wären.
Ich wünsche dir alles gute uns hoffe hier von deinen Erfahrungen der letzten Tage zu hören.
Ich weiß hier schreiben viele man soll sich ruhig Zeit lassen zu entscheiden aber leider kann ich dir aus Erfahrung sagen umso länger du es fühlst und weißt wie groß es ist Un so schwerer wird es wenn es doch zu einer Entscheidung gegen das Baby kommt.
Ganz liebe Grüße !
... auf ein happy end!
Mami2013 hat alles so schön geschrieben.
Ich weiß gar nicht, wie ich noch fragen könnte, wie es Dir geht.
Jedenfalls hoffe, ich, dass Du den ersten Schock etwas überwunden hast und innerlich ein bisschen ruhiger werden konntest - und mit jemand reden!? Das erleichtert einfach ungemein.
Ganz liebe Grüße auch von mir!
Layla
Danke an alle für eure warmen Worte. Und sorry dass ich mich so spät melde, ich habe in den letzten Tagen weder Kraft noch Zeit zum Schreiben gefunden
Es ist so, dass ich mit meinem Mann gesprochen habe. Er war weder sauer, noch hat er mir Vorwürfe gemacht. Er meinte, dass er mir beistehen wird, egal wie ich mich entscheide. Er meinte aber auch, dass er sich nicht in der Lage fühlt, für dieses Kind da sein. Zumindest vorerst. Er würde mich unterstützen mit den zwei, aber er kann kein Vater für dieses Kind sein, das müsste seiner Meinung der leibliche Vater sein. Er fände es aber besser, so hat er mir durch die Blume zu verstehen gegeben, wenn ich das Kind nicht bekäme. Er hat vor allem Angst, dass ich es mit drei Kindern nicht packe, zumal ich mich gerade selbstständig gemacht hab.
Mit ihm habe ich in den letzten Tagen viele Gespräche gehabt. Er hat vor allem Angst, es nicht zu schaffen, weil er schon drei Kinder hat und die Familienkonstellation sehr schwierig wäre. Er meinte, seine Frau würde sich von ihm trennen und er müsste sich dann zwischen diesem Kind und seinen Kindern teilen und das würde so viele Schwierigkeiten mit sich bringen und das man so etwas niemandem zumuten kann. Er versteht schon, dass eine Abtreibung für mich sehr psychisch belastend wäre, aber er meinte, dass uns nichts anderes übrig bleibt. Er meinte auch, dass er mich liebt und dass er mit mir schon zusammenleben möchte, wenn seine Kinder groß sind.
Ich weiß, dass er ganz schon egoistisch denkt und dennoch liebe ich ihn irgendwie. Und er schafft es, mit dieser Liebe mich zu erpressen. Auf der anderen Seite dreht sich mein Magen um, wenn ich an eine Abtreibung denke. Ich denke nicht, dass ich das kann, obwohl das rational vielleicht das Beste wäre. Ich drehe mich also weiter im Kreis und komme nicht weiter. Bekomme ich das Kind, wird er mich womöglich hassen. Bekomme ich es nicht, das weiß ich, werde ich mich hassen und ich könnte ihn nicht mehr in die Augen schauen.
Eine Lösung habe ich nach wie vor nicht. Ich weiß, dass es schlimm klingt, aber ich hoffe insgeheim, eine Fehlgeburt zu erleiden, damit mir diese schwere Entscheidung abgenommen wird.
Danke fürs Lesen.
Lilly
Oh Wahnsinn. Was du schreibst kommt mir so bekannt vor.
Ich bin derzeit auch ungeplant schwanger, siebte Woche glaube ich. Der Erzeuger will nichts von der Sache wissen und mich am Liebsten zur Abtreibung zwingen. Ich bin finanziell nicht abgesichert und schon jetzt alleinerziehende Mutter einer 15 Jahre alten Tochter.
Jeden Tag schwanke ich gefühlte hundert mal von Kind bekommen zu Kind abtreiben. Genau wie du denke ich, dass ich beides nicht wirklich kann. Es fühlt sich an wie eine Sackgasse in der man gefangen ist. Es gibt kein Entkommen und die Uhr tickt.
Genau wie du dachte ich auch schon, dass es leichter wäre, wenn sich das Ganze von alleine erledigt durch einen Abgang.
Aber bisher passiert da nix.
Leider hab ich keinen schlauen Rat. Am liebsten würde ich dich schnappen und mit dir einen Spaziergang machen, wo wir uns ausheulen können gegenseitig.
Alles Liebe für dich und du bist nicht allein mit der Misere auf dieser Welt. Ich bin ganz bei dir. Gleichwertig verzweifelt...
Liebe rivena,
jetzt habe ich Tränen in den Augen.
Es ist genau wie du sagst. Es gibt nur zwei Optionen und sie sind beide nicht vertretbar. (Es gibt auch die Möglichkeit einer Adoption, aber ich weiß, dass es für mich nicht in Frage käme)
Wo wohnst du?
Vielleicht können wir uns wirklich treffen
Ich schicke dir eine Umarmung
Lilly
Es tut echt gut von dir zu lesen. Mir kommen gerade auch fast die Tränen.
Eine Adoption schließe ich übrigens auch aus. Das pack ich nicht.
Ich wohne in München und du? Bin gespannt, mal treffen und sich austauschen wäre total toll.
Es ist so schwer das alleine zu tragen.
Ich fahre gerade zweigleisig in allem.
Sprich, ich nehme die Vitamine für die Schwangerschaft, hab aber zeitgleich Dienstag ein Vor- bzw. Info - Gespräch in bei einem Arzt der Abtreibungen macht.
Keine Ahnung ob das zu bizarr klingt. Aber bis ich ganz sicher bin will ich mir alles offen lassen. Diese Schwangerschaft war der Schock schlechthin und ist trotz Verhütung entstanden.
Nun hoffe ich weiterhin von dir zu lesen. Obwohl ich niemandem diese Situation wünsche, tut es gut zu wissen, dass man nicht allein damit ist.
Fühl du dich nun auch umarmt. Ich denk an dich, rivena
das ist ja traurig, dass du mit deiner Schwangerschaft allein bist und „Er“ nichts davon wissen will. Hast du denn jemand, der dir bisschen den Rücken stärken kann und mit dem du reden kannst, eine gute Freundin oder so?
Ich weiß ja nicht, wie deine Situation sich genauer darstellt, wünsche dir aber von Herzen, dass du bald doch einen kleinen Weg aus deiner aussichtslos scheinenden Sackgasse raus finden kannst. Vielleicht ja indem du dir ebenso helfen lässt, dein Hin und Her anzuschauen und deine Möglichkeiten auszuloten. Sicherheiten finanzieller Art bräuchtest du wahrscheinlich auch, vielleicht hast du dich danach schon erkundigt. Du kennst dich ja sicherlich aus. Manche Stellen bieten da ja noch viel mehr unkomplizierte Hilfen als es staatlicherseits gibt.
Wie lange bist du eigentlich schon allein mit deiner Tochter ohne Partner?
Hoffentlich macht der "Erzeuger" jetzt auf dich nicht so Druck!? Das wird sicher ganz schön an deinen Kräften zehren, wo du sie anderweitig bestimmt nötiger brauchst.
Ich wünsch dir, dass du am Wochenende bisschen Kraft tanken kannst, und für nächste Woche dass du einen Schritt weiter zur Klarheit kommst und deine eigentliche Sehnsucht deutlicher erkennbar wird. Schreib gern wieder, wie es dir geht.
Liebe Grüße Dir,
Jana
Danke dir auch für deine Nachricht Jana.
Doch ich hab eine liebe Freundin. Wir schreiben und sprechen viel über die Situation.
Es ist dennoch so schwer.
Mit meiner Tochter bin ich schon viele Jahre alleine.
Und es ist ok. Aber noch ein Kind dazu? Hm.
Nochmals bei den Windeln anfangen? Allein?
Was würde mein Arbeitgeber sagen?
Wie kommt das rüber schwanger zu sein, als jetzt schon alleinerziehende? Und der Erzeuger will lieber umziehen und die Stadt verlassen, als das Kind auch nur mal zufällig zu sehen. Das ist doch alles Wahnsinn.
Andererseits, bringe ich es über mich, das Kind, welches schon in mir ist abzutreiben? Kann ich danach noch in den Spiegel schauen? Mir kommen schon wieder die Tränen.
Ich weiß es nicht. Mein Kopf ist so leer aber auch so voll.
Niemand kann einem das abnehmen.
Danke fürs Lesen.
rivena
dein Kopf so leer und gleichzeitig so voll...ja, das glaub ich dir auf’s Wort. Du spürst einfach, wie hin-und hergerissen du bist....nimmst ja einerseits fürsorglich und vorsorglich schon Vitamine für dein Kind und andererseits bist du morgen bei einem Arzt, der auch Abtreibungen macht. Ist das dann schon eine Voruntersuchung zur Abtreibung oder nochmal normaler Kontrolltermin?
Ich stell mir vor, es braucht jetzt deine volle Kraft, aus deinen ganzen Überlegungen und Regungen heraus die richtige Entscheidung zu fällen, eine, mit der du dich wirklich auch danach noch im Spiegel anschauen kannst. Und nur Du hast alles in der Hand. Das kann dir wirklich keiner abnehmen. Grade deshalb muss es ja auch wirklich voll und ganz mit dir übereinstimmen, was du tust. Es ist gut, dass du drüber reden kannst und auch deine Freundin hast.
Dass der Erzeuger sich nun aus dem Staub machen würde und lieber wegziehen würde, als dein Kind zu sehen, wie weh muss dir das tun...
Und dein Arbeitgeber, warum meinst du, das würde zu einem Problem werden?
Was die Leute so denken oder reden, da lass dir ein dickes Fell wachsen (ich weiß, ist nicht immer einfach)
...weiß deine Tochter eigentlich was?
Ich find’s ja klasse, dass du sagen kannst „es ist o.k.“ mit deiner Tochter, auch wenn du alles ohne Partner meisterst und gemeistert hast. Hat sie eigentlich Kontakt zu ihrem Vater?
Und der Gedanke, jetzt noch ein weiteres Kind dazu...? Wär es nicht doch ein bisschen anders, auch wenn du wieder mit Windeln anfangen würdest? Da sind ja jetzt einige Jahre und Erfahrungen dazwischen und du weißt heute vielleicht noch besser wie damals, was du brauchst und was dich unterstützen kann. Kann man das so sagen?
Rivena, ich wünsch dir jetzt erstmal, dass dein Termin morgen o.k. ist und du vielleicht dabei neue Erkenntnisse gewinnen kannst. Ich denk jedenfalls an dich und grüße dich ganz herzlich. Hab einen guten Abend!
Jana
Hallo Jana, danke für deine Antwort.
Heute war erst mal der Termin bei Pro Familia.
Es war ok. Irgendwie hätte ich gedacht, dass das Ganze etwas anders abläuft. So ganz angenommen hab ich mich nicht gefühlt mit meinen Ängsten und Sorgen aber auch Gedanken die natürlich zum Teil auch für das Kind sprechen. Mir schien es fast so, als wäre es der Dame lieber gewesen, wenn ich mich deutlich zu einer Abtreibung bekannt hätte. Iritierend.
Morgen früh hab ich nun erst mal einen Frauenarzt Termin. Dort wird geprüft ob die Schwangerschaft weiterhin intakt besteht.
Je nachdem was dort raus kommt, könnte ich am Nachmittag eventuell zu dieser Abtreibungspraxis. Aber nur zum Vorgespräch.
Wenn die Schwangerschaft intakt ist, bin ich ziemlich sicher, dass ich trotz allem was wirklich dagegen spricht, das Kind bekommen werde. Ich kann nicht anders.
Falls die Schwangerschaft nicht intakt ist, etwas arg nicht stimmt, etc. dann ok, dann ist das der Lauf der Dinge, die Natur eben. Dann ist es so.
Daher wird morgen ein spannender Tag. Puh.
Danke für das an mich denken. Tut gut.
Grüße, rivena
Hallo rivena,
ich schick dir einen lieben Gruß in deinen „spannenden“ Tag heute. Vielleicht bist du grad beim Arzt und weißt bald mehr? Gab es denn bisher Anzeichen, dass sich die Schwangerschaft nicht richtig entwickelt? Sind ja dann bestimmt auch nochmal mehr gemischte Gefühle, wenn du nicht wirklich weißt, wie es steht und worauf du dich einstellen sollst . Aber vielleicht ist es ja aktuell schon klarer. Deine Tendenz beschreibst du ja auch schon als ziemlich sicher, dass du dein Kind trotz allem bekommen willst, wenn es weiter am Wachsen ist. Find ich richtig stark! - Dein „ich kann nicht anders“ hört sich an, dass es ganz aus dir kommt, und heißt doch, dass du dir’s nicht anders vorstellen kannst – trotz aller nicht so optimalen Umstände (die gestaltest du dann eben so gut es geht).
Es ist ja traurig, dass du bei Pro Familia nicht wirklich das gefunden und bekommen hast, was du gesucht hast. Wär eigentlich Sinn und Zweck gewesen, aber dann hat die Beraterin dort wohl nicht wirklich verstanden, wo du hin-tendierst und was du unterstützend brauchst. Hoffentlich kannst du all das woanders finden!
Ich wünsch dir nun viel Kraft für deinen ganzen Tag heut und hoffe, dass dann der Vortermin in der Abtreibungspraxis dir alle Offenheit und Freiheit lässt – falls du überhaupt noch hingehst und das Gespräch wahrnimmst.
Ganz liebe Grüße und Gedanken,
Jana
Hallo Jana,
Die Woche hatte in der Tat spannend angefangen.
Das mit Pro Familia war wirklich schade. Aber vielleicht war es schlussendlich doch ein kleiner Baustein in der Entscheidung.
Der Arzt Termin war ok. Man konnte einiges mehr sehen als letztes Mal. Jegliche Zweifel sind jetzt es ausgeräumt, solange das Kind weiter wächst und gedeiht, wird es auch bleiben.
Meine große Tochter weiß nun doch auch schon bescheid.
Am Anfang war sie ähnlich geschockt wie ich, aber jetzt freut sie sich und hofft auch, dass der oder die Kleine bleibt.
In der Frühschwangerschaft gibt es dafür ja nie Garantieen.
Danke für deine Gedanken
Grüße, rivena
Liebe rivena,
...dann ist dir seit dem Arztbesuch nun endgültig klar, dass dein Kind willkommen ist. Das find ich total schön ! Und echt stark von dir, dass du dich drauf einlässt! Hoffen wir, dass es gut weiterwächst. Du hast dich ja jetzt schon ganz drauf eingestellt. Und deine Tochter freut sich auch auf ihr kleines Brüderchen oder Schwesterchen. Es ist sicher auch was ganz Besonderes in dem Alter ein Geschwisterchen zu bekommen. Da bekommt man das ja sehr bewusst mit. Für dich vielleicht auch schön als Mutter einer schon großen Tochter, oder?
Ich wünsch dir alles Gute und liebe Menschen um dich herum und dass sich immer wieder ein Türchen öffnet, wenn du Schwierigkeiten oder Sorgen hast.
Kannst ja mal wieder hier schreiben und erzählen, wie es dir geht, wenn dir danach ist.
Alles Liebe Dir, deiner Tochter und deinem kleinen Baby,
sei herzlich gegrüßt von Jana
...eigentlich nicht schlafen können heute Nacht oder bist du öfter eine „Nachteule“?
Hallo verzweifelte Lilly,
hab grad deine ganze Geschichte gelesen, welch ein Wahnsinn, so viel Auf und Ab mit Enttäuschungen und Hoffnungen... Und du hast immer das Gute gesucht und so viel Liebe reingegeben.
Dass du grad ziemlich kraftlos bist, das glaub ich dir.
In deinem Post von vorhin hast du deine momentane Zwickmühle irgendwie genau auf den Punkt gebracht...bekommst du dein Kind, dann bringt das den KV in Schwierigkeiten, für die er eine Lösung suchen muss. Und klar, du wirst dann auch schauen müssen, wie du deine 3 Kinder schaukelst. Immerhin kam nun von deinem Mann auch die Aussage, dass er dir in jedem Fall beistehen wird - dann ja auch in diesem!? - WIE das alles konkret gehen würde, das ist jetzt wahrscheinlich noch weit weg.
Du befindest dich halt auch einfach zwischen beiden Männern und keiner der beiden möchte oder kann eine wirklich verbindliche Zusage machen. Es ist eher ein Vertrösten auf spätere Zeiten, ist es so? Was würdest du dir eigentlich am meisten wünschen, wenn du einen Wunsch frei hättest - ohne Rücksicht auf diverse Konstellationen?
Ich kann verstehen, dass sich dir der Magen umdreht, wenn du an eine Abtreibung denkst... grad auch bei deiner Geschichte mit der Unfruchtbarkeitsdiagnose und dem Kinderwunsch bei deinem Sohn. Mal dennoch den Gedanken angeschaut, wenn du dein Kind nicht bekommen würdest...für wen würdest du dies dann tun? -
Ich würde dir wünschen, dass du ganz bei dir und deinen innersten Überzeugungen bleiben kannst und dich, auch in etlichen Jahren, immer noch selbst achten kannst.
Natürlich kann ich gut verstehen, dass du momentan am liebsten drauf hoffst, es möge sich von allein erledigen. Aber das hast du ja nicht in der Hand. Dennoch kommen so Gedanken einfach...
In deiner Hand liegt jetzt, wie du nach einem gangbaren Weg suchst und dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft! Hoffentlich kann dein Wochenendprogramm dich ein bisschen aufmuntern und dir Kraft schenken. Vielleicht machst du ja was Schönes. Kannst ja nächste Woche auch mal die Hotline hier zu Rate ziehen, dafür ist sie ja da, dass du dich mal mit einer unabhängigen Beraterin austauschen kannst. Ich wünsch dir, dass du gute Möglichkeiten für dich findest, wie es für dich am besten gehen könnte, ohne dass einer massiv auf der Strecke bleibt. Das ist dein Herzensanliegen, wenn ich dich richtig verstanden habe, oder?
Ganz liebe mitfühlende Grüße von Jana
Hallo,
ich hatte gestern angefangen, mit dem Handy zu schreiben, aber plötzlich war alles weg.
Ich bin mit meinen Kindern auf Kur, daher die lange Pause hier im Forum. Wir sind an einem schönen, alten Badeort und haben ein tolles Programm vor uns, aber so richtig genießen kann ich alles nicht. D.h., tagsüber schon, aber abends ist wieder Gedankenkarussell angesagt. Ich habe am letzten Freitag, also vor genau einer Woche, mit dem Erzeuger geredet und ich habe ihm nach unserem Anruf gebeten, sich nicht mehr zu melden, bis ich Neuigkeiten habe (in dem Fall werde ich ihn kontaktieren.) Das macht mich traurig, denn gerade als Schwangere möchte man sich mit dem Vater des ungeborenen Kindes austauschen, mit wem sonst? Aber unsere Anrufe enden nur mit Bitten/Vorwürfen seinerseits: Ich soll doch einsehen, dass ein Kind auf keinen Fall geht, weil wir beide schon Kinder haben, ich würde seine Familie zerstören, wenn ich das Kind bekäme usw. Mittlerweile finde ich alles so egoistisch und manipulativ, dass ich das nicht mehr hören möchte. Was meinen Mann angeht, kann ich nicht sagen, was er über diese Situation denkt. Er war beruflich unterwegs und jetzt sind wir hier. Er wird uns am Mittwoch besuchen, eventuell kann ich dann mit ihm reden. Am Telefon hält er sich sehr bedeckt und redet lieber über andere, belanglose Dinge (Geburtstagsgeschenk für seine Mutter usw.)
Ich weiß nach wie vor nicht, wie es hingeht. ich bewundere rivena, die schon eine klare Entscheidung treffen konnte. Das schlimme ist, ich habe Gefühle für diesen Mann, auch wenn er das nicht verdient. Irgendwo kam die Frage, welches Szenario mir am liebsten wäre. Und, obwohl es lächerlich ist, wäre es bei mir eindeutig mit Kind UND mit ihm!! (Natürlich auch mit meinen anderen Kindern) Aber ich weiß, dass das sehr unwahrscheinlich ist. Und davon kann ich nicht die Entscheidung für oder gegen das Kind abhängig machen. Ich habe aber am Mittwoch einen Termin bei einem Frauenarzt hier in der Nähe vereinbart, denn ich kann nicht warten, bis ich wieder zu Hause bin. Ich muss mindestens erfahren, ob die Schwangerschaft intakt ist.
Danke fürs Lesen,
Lilly
Hallo Lilly,
wie mag es dir gehen wenn du hier die Nachricht von rivena liest?
Nach allem was du durchgemacht hast freu ich mich sehr für dich, dass du jetzt mit deinen Kindern einfach mal Abstand haben kannst von allem.
Eine Kur bekommt man ja nicht von heute auf morgen. Vielleicht war das ja auch schon länger geplant und kann dir helfen deine Gedanken und Gefühle besser zu sortieren. Jedenfalls hast du schon mal dein Lieblings-Szenario formuliert.
Und du willst nun auch Gewissheit wie es um deine Schwangerschaft steht. Das kann ich verstehen!
Ich wünsch dir so sehr, dass es gut wird für dich.
Wie lange bist du noch auf Kur? Vielleicht kannst du dich mit gutem Essen und schönen Anwendungen trotz allem einfach ein bisschen verwöhnen lassen und hier und da die Sonne ganz tief in dich aufnehmen.
Liebe Grüße
Linda
Du sitzt gerade zwischen allen Stühlen. Es ist eine gute Idee, dass Du am Mittwoch den Arzttermin gemacht hast. Dann hast Du an 1 Punkt Gewißheit.
Bei Dir streiten gerade Gehirn und Herz gegeneinander. Höre auf Dein Herz. Denn das Herz hat seine Gründe wovon das Gehirn nichts weiß. Und ein blutendes Herz kann sehr schmerzhaft sein. Es ist tatsächlich so, dass weder der Kindsvater noch Dein Mann Dir sagen können, was Du tun sollst. Denn es geht um Dich.
Lass wieder hören wie dein Arzttermin und Dein Gespräch war.
Alles Gute Tupptip
Hallo in die Runde.
Wollte nur mitteilen, dass ich gestern mit spontanen Schmerzen und Blutungen zur Gynäkologin musste. Tja. Missed Abortion. Das Herz vom Embryo schlägt nicht mehr. Jetzt wo ich mich dafür entschieden hatte ein Schlag ins Gesicht, dann in die Magengrube und schließlich noch ein Stich ins Herz. Ich weine viel. Auch meine Tochter musste viel weinen. Hatte sich schon auf ihr Geschwister gefreut jetzt. Nun muss ich warten, ob das von alleine weg geht, oder ich noch eine Ausschabung machen lassen muss. Niemand gibt einem Tipps, wie man nachhelfen kann. Man ist zum Warten verdammt. Mit einem nicht mehr intakten Embryo im Leib. Das wünsche ich niemandem sowas. Wirklich. Mir geht's echt schlecht.
Alles Liebe für dich weiterhin Lilly.
ach, nein, das tut mir sehr, sehr leid - du Arme Das ist richtig schwer jetzt für dich und die Tränen dürfen ruhig fließen. Das muss jetzt sein... immerhin war dein Baby schon um die sechs Wochen bei dir... Echt lieb, dass deine Tochter mit dir trauert. Kann ich mir gut vorstellen, dass sie sich auch auf das Kleine gefreut hatte. Irgendwie hattest du schon die ganzen Tage immer wieder so ein Gefühl, ob wirklich alles in Ordnung ist mit dem Baby... wie geht es dir jetzt mit den Blutungen? Wahrscheinlich lässt sich nichts beschleunigen. Ich glaub' dir, dass du es jetzt am liebsten möglichst schnell vorbei haben magst Vielleicht könntest du auch eine Hebamme anrufen. Ach, rivena, ich wünsche dir, dass es sich nicht mehr allzulange hinzieht und dir viel Kraft. Hast du deiner Freundin schon Bescheid gesagt? Wohnt sie in deiner Nähe? Sie trägt bestimmt auch gerne mit
Liebe, liebe Grüße und dass es bald wieder heller für dich wird.
Herzlich, Sanne
Liebe rivena,
bisher war ich hier stille Mitleserin aber es geht mir total nah, wie es dir jetzt geht. Gerade hast du zusammen mit deiner Tochter angefangen dich auf dieses Baby zu freuen und nun musst du Abschied nehmen. (
Ich hoffe du bist das Wochenende jetzt nicht ganz allein. Hast du außer deiner Tochter noch jemanden zum Reden?
Ich drück dich mal in Gedanken.
Liebe Grüße
Linda
ohjee, das ist wirklich sehr sehr traurig und ich glaub dir, wie schlecht es dir geht. Es tut mir wahnsinnig leid, dass du jetzt sowas erleben musst, grad jetzt, wo du dich für das Kind entschieden hattest...deinen Schmerz ( kann ich nachfühlen, liebe rivena, fühl dich ganz lieb getröstet und gedrückt!
Wie ist denn das Wochenende weiter verlaufen, hast du viele Schmerzen, ist es schon abgegangen? Wie geht es dir?
Oder musst du weiter warten? „Musst“ du warten oder könnte man auch ausschaben? Oder möchtest du, wenn möglich, um eine Ausschabung drumrumkommen? Ich würd jetzt auch sagen, frag mal eine Hebamme, wie du es für dich möglichst erträglich und schonend unterstützen kannst. Vielleicht hast du schon jemand erreichen können. Wünsch ich dir sehr, einfach auch, damit du das jetzt nicht so alleine durchstehen musst. Ich weiß, wie schwer das ist...und wie die Tränen einfach fließen müssen (und dürfen).
Ich schick dir eine ganz große Portion Kraft und bin in Gedanken zutiefst bei dir
mit einem herzlichen mitfühlenden
Jana
Liebe rivena,
Ich weine mit dir und es tut mir so Leid. Ich würde am liebsten zu dir fahren und dich umarmen. Meine Fehlgeburt vor 5 Jahren ist mir noch so präsent in Erinnerung. Ich weiß, wie so was schmerzt, gerade wenn man sich schon aufs KindChen freute, und wie verletzend Kommentare von außen sein können, nach dem Motto "Es War noch gar nichts". Hast du eine liebe Freundin, die dich in Arm nimmt?
Und lass dir bitte eins sagen: Du musst nicht mit einem toten Embryo im Bauch wochenlang rumlaufen, das wäre grausam! Bei mir wurde damals sofort eine Ausschabung gemacht, was ich als zu schnell empfand, weil mir keine andere Alternative angeboten wurde . Aber wenn du nicht willst, kann dich keiner zwingen zu warten, wenn du dich nur quälst.
Ich würde zur Not ins Krankenhaus, wenn dein Frauenarzt nichts macht.
@ Linda Danke, die Kur War schon lange geplant und ich genieße tatsächlich die Natur und den Abstand vom Alltag. Ich hab das Gefühl, ich muss nichts
entscheiden, so
lange ich hier bin
Vielen lieben Dank an euch alle, für eure lieben Gedanken und Worte. Mein Körper fängt an die Schwangerschaft bzw die Bestandteile davon auszustoßen. Aber der Prozess läuft noch.
Falls es nicht reicht was dich tut, muss der Rest natürlich noch ambulant entfernt werden. Ich muss immer wieder weinen, aber dann geht es auch wieder. Ich versuche meinem Körper zu vertrauen, dass es das jetzt schon hinbekommt. Arbeiten kann ich aber nicht. Bin krank geschrieben.
Hab zum Teil ziemlich heftige Krämpfe. Puh. Aber damit kann ich besser umgehen, als wenn alles schnell und mechanisch vom Arzt gemacht würde. So ist es ein Prozess. Die Natur eben. Mal sehen wie es weiter geht. In jedem Fall toll, dass ihr so lieb geschrieben habt. Ist tröstlich nicht allein zu sein damit.
Grüße an euch alle.
liebe rivena, und wünsche dir, dass es weiter so natürlich verläuft wie bisher und dass du es gut ertragen kannst. Wie gut, dass du es loslassen und annehmen kannst, wenn es auch immer wieder schwer ist. Finde es klasse, wie du deinem Körper vertraust.
Tröstende Grüße von Jana
Ich war gestern nicht beim Arzt, ich hatte Angst. Dass es mir sagt, dass die leere Fruchthöhle von vor 3 Wochen jetzt schon ein Gummibärchen ist und ich entscheiden muss. Hab mit meinem Leverkusen meine Zweifel erzählt. Er meinte, bei dem Gedanke an eine Abtreibung geht es ihm auch richtig schlecht, aber dass er keine andere Möglichkeit sieht. Mein Mann besucht uns hier auf Kur und wir haben eine tolle Zeit, wenn ich alles ausblende. Ich habe den FrauenarztTermin auf nächstes Mittwoch verschoben. Wer weiß, ob ich hingehe
Hallo Lilly,
ist doch völlig o.k., dass du den Arzttermin verschoben hast. Jetzt bist du einfach erst mal in der Kur. Genieß ruhig diese Zeit und gönn dir auch andere Gedanken und ein tolles Programm. Ich kann gut verstehen, dass du jetzt keinen Druck haben möchtest, entscheiden zu müssen, sondern es jetzt einfach mal so lassen dürfen magst. Bleibt dein Mann denn länger da?
Hab erholsame Tage an deinem Kurort,
lieben Gruß von Jana
Soll heißen, ich hab mit meinem Lover gesprochen
Hallo an alle.
Ja, ich habe wirklich versucht, die Tage zu genießen und nicht an mein Problem zu denken. Zum Glück haben wir hier volles Programm. Wobei natürlich im Hintergrund die Schwangerschaft immer präsent ist. Morgen ist der Frauenarzttermin und ich werde hingehen, obwohl ich große Angst habe. Drückt mir jemand die Daumen?
Lilly
ich drücke dir die Daumen.
Sei beruhigt, es wird alles Gut, liebe Grüße
Mirjana
P.S. weißt du was Daumendrücken heißt?
Hallo Lilly,
wie geht es dir? Du bist jetzt noch in Kur mit deinen Kindern, oder? Und wolltest dort am Mittwoch zu einem Frauenarzt, wie ich es verstanden hab. Hoffentlich hast du dich einigermaßen wohl gefühlt, auch wenn es jetzt jemand Fremdes war. Wie war der Termin denn für dich und wie steht es mit deiner Schwangerschaft? Wie weit bist du?
Liebe Grüße von mir und noch einen guten Tag heut,
Jana