Liebe Kirschblüte (übrigens ein sehr schöner Name, der bei mir gleich die Assoziation zu Frühling, Sonne, neuem Leben weckte),
beim Lesen deines Postings hatte ich das Gefühl: Könnte es dir nicht helfen, die Frage "Kind oder nicht" von dem Status und dem gelingen oder nicht gelingen deiner Beziehung zu trennen? Das eine ist mit dem anderen sehr vermischt in dem, was du schreibst. Es hängt natürlich auch zusammen, aber das Kleine ist schon in dir, ihr/du hast schon nach Namen gesucht ... Du liebst es schon, deine Mama-Liebe ist schon da. Und du hättest es ja auch nicht übers Herz gebracht, eines deiner großen Kinder nach der Trennung "abzugeben", oder? Liebe zum Kind hängt nicht von der Liebe zum Partner ab. In dem, was du schreibst, glaube ich zu spüren, dass du eine starke Frau bist, die auch auf ihren eigenen Beinen durchs Leben kommt. Du hast schon so viel geschafft. Und dein Großer/deine Große ist ja schon ziemlich selbstständig, hoffe ich. Vielleicht würdest du da auch ein bisschen Hilfe bekommen beim kleinen Geschwisterchen. - Ich habe heute gerade einen 14-jährigen (hat ADHS und raubt seinen Eltern fast den letzten Nerv) mit seinen zwei kleinen Geschwistern (1/2 und 3 Jahre) erlebt. Er ist so selbstverständlich und liebevoll mit ihnen umgegangen ... Ich staunte nur. Das nur nebenbei. -
Meine liebe Kirschblüte, du schreibst "Wir haben es schon mit einer Timeline versucht oder pro kontra aber das ist alles Kopfsache. Mein Bauch sagt mit die Liebe zu meinem Baby ist schon da und ich weiß nicht ob ich mir eine Abtreibung jemals verzeihen kann." Wenn ich das lese, werde ich das jgefühl nicht los, dass die Entscheidung eigentlich schon gefallen ist für dich. Das Herz hat oft die stärkeren Argumente. Es kann nicht falsch sein, darauf zu hören. Dass du das mit dem Kleinen schaffen würdest, auch alleine, könnte ich mir vorstellen. Was macht dir beim Gedanken daran die meiste Sorge? Welche Unterstützung würdest du dir wünschen? - Und wenn es für euch als Paar weitergeht, ihr an eurer Beziehung weiter arbeitet, dann wird das so oder so immer im Bewusstsein des Kleinen passieren. Es ist da und wird nie wieder so sein wie vorher.
Liebe Kirschblüte, ich wünsche dir, dass du auch im Schnee das Kommen des Frühlings spüren darfst, der Hoffnung bringt (bei uns ist eine geschlossene Schneedecke, hatten wir den ganzen Winter nicht so). Vielleicht kannst du versuchen, alle weiteren Überlegungen von der Prämisse aus zu machen, dass der/die "Mini" da ist "Und wie können wir/kann ich das jetzt am besten in Angriff nehmen?" Und wenn dann ein Hindernis kommt, eine Sorge, die so groß ist, dass du sagst "das schaffe ich nicht (alleine)", über Hilfe nachdenken.
So, ich muss jetzt noch mal zur Arbeit (Teildienst), wollte dir aber gleich schreiben, als ich hier auf dein Post gestoßen bin. Melde dich wieder, wenn du magst. Schreiben hilft, das Gedankenkarusell anzuhalten und neu zu sortieren. Ich schaue heute Abend noch mal rein.
Vici

zwei Wochen so ein Druck und hin und her im Kopf - da hast Du schon echt lange durchgehalten! Ich kann mir vorstellen, wie das an deinen Nerven zehrt, und auch körperlich, wenn du nicht mehr schlafen und essen kannst. - Kannst du dir immer wieder mal was Gutes tun in diesen Tagen?

Warum machst du dir so einen Druck und willst dich jetzt so beeilen, wo du doch grad so durcheinander und „unzurechnungsfähig“ bist? Und was ist später anders? Du spürst eigentlich selbst, dass es so oder so um dein Kind geht, ob jetzt oder in einigen Tagen oder Wochen.
In so einem Zustand lass doch erst mal wieder Ruhe einkehren - da sollte man keine so weitreichende Entscheidung treffen. Termine darf man auch erstmal absagen oder für wann anders vereinbaren.

Mir kommt grade der Gedanke an eine kleine Auszeit für dich. Du bist vermutlich im Beruf und musst neben deinem Alltag mit den Kindern grade diese ganze schwierige Entscheidungsfindung wuppen. Ich würde dir sehr wünschen, dass du dich mal 2-3 Tage verwöhnen lassen könntest, einfach, dass du wieder DU bist und zu dir selbst finden kannst, sortiert, und Gefühle und Gedanken „aufgeräumt“.

Wenn ich dich richtig verstehe, zweifelst du nicht daran, dass Du es schaffen würdest mit deinem 3. Kind. Du hast schon vieles in deinem Leben gemeistert und bist einige Jahre alleine als Frau und Mutter „deinen Mann gestanden“. Da steht eine erfahrene Frau und Mutter im Leben!

Was ich noch nicht ganz verstanden habe...Du hattest in deinem Post gemeint, du möchtest nicht die Frau sein, die du niemals sein wolltest. ...welche Frau? Was hattest du dir vorgenommen?
Verändert und entwickelt man sich nicht im Laufe der Zeit als Frau, sodass bisherige Vorstellungen sich auch verändern (dürfen)?

Und was wäre eigentlich der „falsche“ Grund, dich für oder gegen dein Baby zu entscheiden?

Kann nicht das Kind an sich ein Grund sein, dass du es bekommen würdest? Weil es Dein Kind ist!?
Liebe zu deinem Baby ist da, und Angst, dass du mit der Abtreibungsschuld nicht leben könntest. Und ja, vieles ist ungewiss im Moment. Wie es mit euch als Paar weiter - oder nicht weitergeht. Andererseits ist es auch eine Chance, sich wieder neu zu konzentrieren, wenn ein Kind dazukommt, das Beste draus zu machen.

Liebe Kirschblüte, hoffentlich hast du heute Abend oder morgen Zeit...für dich und für was Schönes, was deinem Herzen und deinem Körper wieder Kraft schenken kann nach diesen anstrengenden zwei Wochen! Das wünsch ich dir jetzt einfach mal fürs erste!
Liebe Grüße und heute eine möglichst geruhsame Nacht mit wenig Gedankenwälzen (...und wenn, dann gute Gedanken )
Jana

Liebe Kirschblüte,

wie versprochen habe ich noch mal geschaut und eine Nachricht von dir gefunden. DANKE!!!! Ich denke wirklich an den Menschen, wenn ich hier etwas schreibe. - Als ich noch mal über deinen ersten Post nachdachte, kam mir, ähnlihc wie bei jana die Frage, warum du es so eilig hast, gerade weil du "überhaupt nicht sicher klingst". Du hast bis zur 12. Woche Zeit. Lass sie dir! - Und dem/der kleinen Mini. Du schriebst, dass dein Freund Moslem ist und das dadurch einen anderen Blickwinkel hat ...? Was meinst du damit? Kannst du das - auf jeden Fall für dich selbst - klarer benennen?
Liebe Kirschblüte, du klingst wirklich durcheinander. Da spricht im Moment nicht unbedingt eine Frau, die "kopflastig" entscheidet. Da spricht eine Frau und Mama mit Herz, mit einer tiefen Liebe ... Nimm die eine Auszeit, wenn das möglich ist. Tu dir etwas Gutes. Sprich mit einer Freundin, deinen Eltern darüber ... Aber lass dir bitte noch Zeit. Es würde mir um dich leid tun, wenn du dann mit der "Tatsache", die durch einen Abbruch geschaffen wäre, nicht klar kämst, dir Vorwürfe machen würdest. Du hast noch viel Zeit. Einen Termin kann man Absagen (da hattest du ja schon eine (Kopf-)Entscheidung getroffen und dein Suchen nach einer Möglichkeit des Austauschs, des Aussprechens deiner Fragen und Zweifel, dein Schreiben hier, ist ein Zeichen, dass dein Herz bei dieser Entscheidung mitsprechen möchte) und einen neuen machen.
Liebe Kirschblüte, weißt du, was mir bei deinem Namen noch einfällt: So schön eine Kirschblüte auch ist, reifen wird sie nur, wenn sie ihre wunderschönen, zarten Blütenblätter verliert und erstmal ziemlich mickrig und grün aussieht. Vielleicht bist du in deinem Leben wieder an so einem Punkt, wo es gilt, altes, liebgewordenes loszulassen, sich auf neues einzulassen, mit allen Risiken. Den gibt es öfter im Leben. Und meistens sucht man sich diese Punkte nicht aus. Die kommen einfach so.
Meine Liebe, ich wünsche dir heute Abend Ruhe, lenke dich auch ruhig ein bisschen ab ... Du klingst, als würdest du ein bisschen Abstand brauchen, um dann noch einmal aus einem etwas anderen Blickwinkel zu schauen, wie es weitergehen kann.
Hoffentlich kannst du dann auch schlafen.
Vici

Hallo liebe Kirschblüte!

Wirklich ein anschaulicher Name, den du dir ausgesucht hast! Einer Kirschblüte würde es im Augenblick – bei den Temperaturen – nicht gutgehen. Insofern passt der Name gerade perfekt zu dir:
Leider bist du momentan richtig durcheinander, gedanklich, körperlich und seelisch. Am liebsten würde ich mich ein Weilchen zu dir setzen und deinen vielfältigen Gedanken und Empfindungen nachspüren...

Deine Situation macht es dir im Moment nicht leicht . Hinzu kommt, dass die Hormone zu Beginn einer Schwangerschaft „umräumen“. Dadurch kommt es zu starken Gefühlsturbulenzen . Kennst du solche denn aus deinen bisherigen Schwangerschaften?
Darf ich dich fragen: Was hat dich denn vor ca. neun Jahren für dein zweites Kind entscheiden lassen? So wie du schreibst, kamst du dir leider auch damals schon ziemlich allein vor.
Könnte dich dieser Antrieb heute ebenfalls motivieren für dein Baby, das zu schon zu lieben begonnen hast?

Oder ist es genau das, was dich jetzt innehalten lässt? Was dich fragen, lässt, ob du das „wieder“ möchtest?
Ging es dir mit deinen beiden Kindern denn so, dass du mit ihnen (d)einer Liebe hinterher getrauert hast?

Dass der aktuelle Kindsvater in diesen Tagen für dich da ist, das finde ich stark! Und es berührt mich auch, dass er ebenso hin- und hergerissen ist wie du. Dieser Punkt verbindet euch im Moment wohl wieder ein wenig. Eigentlich möchte er das Baby, schreibst du. Das ist schon etwas Besonderes, wenn „er“ sich so rasch auf diese Situation einlassen kann! Und irgendwie habt ihr euch zu Beginn erst einmal beide spontan gefreut . War das ein Aufflackern der Hoffnung, dass es doch wieder gut werden kann mit euch, diesmal mit Verstärkung?

Vielleicht magst du dir einmal ausmalen, welche Frau du gern wärest, jetzt in einem Jahr zum Beispiel, oder auch heute in zehn Jahren – ausgehend von deiner jetzigen Ausgangsposition? Denn darum geht es: um deine Zukunft.
Könntest du damit umgehen, dich gegen das Kleine entschieden zu haben?
Oder wärst du gern diejenige, die sich der jetzigen Lebens-Anfrage gestellt hat? Um sich damit Schritt für Schritt zu arrangieren?

Wenn ich deine Zeilen lese, ahne ich, dass dein Herz eigentlich schon deutlich seinen Weg gefunden hat – einen atemberaubenden Weg, der dir beinahe die Luft nimmt. Denn dein Verstand ist zugleich unglücklich mit deinen momentanen Lebensumständen.
Wie könntest du sie denn gestalten, dass das Baby hineinpassen würde?
Und damit sich dein Herz und dein Kopf einigen könnten?

Oje, so viele Fragen. Ich hoffe, sie helfen dir, um deinen Gedanken in eine Spur zu bringen, ganz allmählich.
Das braucht seine Zeit...magst du sie dir geben?

Ich wünsche sie dir – und ein bisschen Schlaf heute Nacht!

Mit liebem Gruß,
Delphinnase

Liebe Kirschblüte,
bevor der Tag bei mir so richtig beginnt, möchte ich dir gleich schreiben. Gut, dass du schlafen konntest. Das hilft, emotional zu verarbeiten, auszuruhen ...
Nun zu dem, was du schreibst: Du hast es doch nicht darauf angelegt, jetzt schwanger zu werden - von daher fällt deine Angst, dieses Kind bekommen zu wollen, um deinen Partner an dich zu binden, eher weg. Das Kleine hat sich einfach so in Euer Leben geschlichen und ist jetzt da. Und ich spüre bei dir, dass das Kleine für dich schon eine Realität ist, du an es denkst, Gutes für ihn/sie möchtest. In deiner Angst, durch dieses Kind vielleicht deinen Partner an dich binden zu wollen. spüre ich genau wieder diese Vermischung von Problemen in der Partnerschaft und Kind. Aber ich denke, dass das 2 verschiedene Entscheidungswege sind, die zwar ganz eng miteinander verbunden sind, aber unabhängig voneinander entschieden werden sollten. (wohnen du und dein Partner zusammen?) Versuche doch mal von dem Gedanken auszugehen: ich bekomme das Kind, unabhängig davon, ob diese Partnerschaft hält oder nicht. Dann fällt dieses Argument von an dich binden einfach weg. Und du machst einen starken Eindruck, deine Eltern stehen hinter dir, dein Partner steht hinter der Entscheidung ... du würdest das schaffen, denke ich, Und dann ist es deine unabhängige Entscheidung. Und weißt du, dieses Kind hat im tiefsten nichts mit den Problemen in deiner Partnerschaft zu tun. Es ist einfach da und möchte geliebt werden.
Was du zu "eine solche Frau wollte ich nie werden" schreibst, sieht für mich ein bisschen so aus, als würdest du da durch äußere "Moralvorstellungen" gelenkt (die nciht immer schlecht sind, aber manchmal schon hinterfragt werden dürfen). Durch einen Abbruch würdest du doch an der Tatsache in sich nichts ändern, nur verhindern, dass es nach außen sichtbar wird. Verstehst du, wie ich das meine? Die Realität des Kindes ist doch schon da, in dir "spürbar". Und ich habe einfach den Eindruck, dass es für dich auch emotional schon sehr real ist.
Liebe Kirschblüte, ich schätze dich nach dem, was ich von dir gelesen habe, so ein, dass du zu dem stehst, was in deinem Leben ist und wie du dein Leben gestaltest. Und wenn man in einer Partnerschaft zusammen lebt, ist es doch das normalste von der Welt, dass da auch ein Kind entstehen kann - und das nicht immer auf den Punkt geplant, sondern auch als "Überraschungsgeschenk". ich glaube, das vergessen wir oft in unserer durchgeplanten Welt. Es ist nicht alles machbar, planbar. Es gibt Dinge, die passieren einfach so. Und jetzt hat es dich "erwischt". Da möchte so ein Kleines zu dir, in deine Familie. Einfach so hat es an die Tür geklopft. - Gib dir ein Chance für eine Entscheidung, bei der du dir nicht hinterher die Frage stellen musst: Was wäre wenn? ich spüre bei dir einfach so große Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung für den Abbruch. Das Herz ruft ganz laut in dir, dass es auch mitreden möchte. ich glaube nciht, dass es dein Unterbewusstsein ist. Dafür ruhst du zu sehr in dir selbst und hast ein gesundes Selbstbewusstsein und Wertbewusstsein als Frau. (Kommt dein Partner da so ohne weiteres mit klar?)
Liebe Kirschblüte, gönne dir heute wirklich Ruhe, mache etwas, woran du Freude hast, dass dir innerlich Kraft gibt.
Vici

Liebe Kirschblüte,

ich möchte dir nur eine gute Nacht wünschen. Schlafe gut. Wie war dein Tag heute? Konntest du ein bisschen was für dich tun, ein bisschen Abstand gewinnen, um dann noch einmal drauf zu schauen? Ich hoffe es sehr.

Vici

Guten Morgen, liebe Kirschblüte!

Wie gut, dass du dir gestern einen Tag ganz für dich genommen hast!
Darf ich dich kurz stören in deiner „Ruhe“-Zeit und mich erkundigen, wie es dir heute geht? Konntest du entspannen? Wie sind denn deine Gedanken zum Narkosegespräch heute? Magst du es verschieben, bis du klar siehst? Dazu braucht es sicherlich mehr als einen Tag...
Es freut mich sehr, dass du ein wenig schlafen konntest – das ist doch schon einmal ein Anfang auf dem Weg, heraus aus dem Durcheinander!

Mit lieber Umarmung ,
Delphinnase

Liebe Kirschblüte,
wie war deine Nacht? Konntest du schlafen? Es hat wieder ein Tag angefangen. manchmal kann man es gar nciht verstehen, dass die Welt sich einfach so weiterdreht, obwohl gerade gar nichts richtig ist und stimmt. Zumindest geht es mir ab und zu so. - Ich denke weiter an dich und schicke dir Mut-mach-und-Entscheidungsfindungs-Gedanken

Vici