Hallo..Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll....Ich bin 28 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. ( 6 & 3 J.) die Kinder sind von zwei verschiedenen Männern, beide haben aber Kontakt zu ihrem Vater.
Mein erstes (WUNSCH) Kind wurde im Januar 2013 geboren, im Juni 2013 habe ich dann erfahren das ich wieder (ungewollt) schwanger bin. Das war ein riesen Schock für mich, vorallem weil ich das lange Zeit nicht bemerkt habe und schon in der 10.ssw als ich den ersten Test gemacht habe. Ich hab es vielen erzählt weil ich nicht wusste wie ich damit alleine umgehen soll, Das war eine sehr schlimme Erfahrung für mich und die schwerste Entscheidung meines Lebens und beeinflusst wurde ich auch von allen Seiten. Ich habe die Schwangerschaft also in der 11. ssw abgebrochen. Ich habe eine Zeit lang oft daran gedacht und mich schlecht gefühlt, aber mit der Zeit hab ich mich an dieses Gefühl gewöhnt. Von dem Erzeuger habe ich mich dann getrennt. Im Juni 2016 kam dann mein zweites (WUNSCH) Kind auf die Welt,auch die Beziehung ging aber leider trotzdem in die Brüche. Dann war ich erst mal eine Zeit mit meinen Kindern alleine und eigentlich auch glücklich und alles lief super und dann habe ich meinen jetzigen Freund kennengelernt. Im Oktober 2018 hatte ich dann den zweiten Schwangerschaftsabbruch. Eigentlich hatten wir uns für das Kind entschieden und er hat mich das auch bis zur 10.ssw glauben lassen, in der 11 ssw. wurde dann der Abbruch durchgeführt. Meine Gefühle waren sehr gemischt und ich hatte irgendwie das Gefühl sie stumpfen ab. Es sind so viele Dinge geschehen und mein Gefühl ist weg. Tot. Taub. Leer. Ich weiß nicht ob das relevant zu erwähnen ist aber ich bin borderlinerin und habe noch andere psychische Erkrankungen. Jedenfalls, mein Leben ist und war mir immer egal und jetzt...Bin ich schon wieder schwanger.
Der letzte Abbruch ist gerade 6 Monate her.
Ich muss also zur Diakonie gehen (Die kennen mich da ja mittlerweile) mir diesen Schein holen, zur Krankenkasse (wegen der Kostenaufnahme) und dann zum Arzt für den Abbruch. Ich weiß gar nicht mehr wie ich mich verhalten soll, ich bin ein schrecklicher kranker Mensch weil ich mich dabei nicht mal mehr schlecht fühle. Ich hab es meiner ganzen Familie erzählt damit sie auf mir rumhacken, aber das löst auch kein Gefühl mehr aus.
Ich habe noch eine dieser Cytotec pillen hier, wollte sie einfach alleine zuhause nehmen aber ich habe gelesen das einem durch die Kontraktion der Gebärmutter ohne myfegyne die Gebärmutter platzen kann. Ich hatte zuvor zwei Kaiserschnitte und zwei operative Abbrüche, dazu noch eine Blutgerinnerungsstörung, also habe ich diesen Gedanken wieder verworfen. Nicht weil ich Angst davor hätte zu sterben, sondern weil ich ja auch nicht wüsste wann das dann passieren würde und wenn dann irgendwer hier anwesend wäre....schlecht. Mein Leben ist total an seinem Endpunkt angekommen, die Kinder habe ich schon zu ihren Vätern gegeben damit sie unter meinem aktuellen Verhalten und dem Ausbruch meiner Krankheit nicht leiden müssen. Das tut mir auch weh und viele verurteilen das vielleicht auch, es war aber besser so. Ich wollte mich sterilisieren lassen bei Arzt, keiner wollte das machen auch nicht unter meinen Vorraussetzungen. Ich will es immer noch.
Soll ich jetzt zur Diakonie gehen? Ich weiß es nicht. Es ist mir einfach so gleichgültig.
Noch ein operativer Eingriff ist ja sicher auch nicht ungefährlich... Und ob die Kasse das noch mal zahlt? Ich weiß ich bin selbst Schuld an meinem verantwortungslosem Verhalten...
Wie einsam musst du sein!
Und sehr sensibel.
Du konntest gar nicht anders als alles zu verdrängen, alle Gefühle ausschalten.
Gib dir keine Schuld.
So wie du schreibst, ist mein Eindruck, dieses Kind ist eine Chance auf ein neues Leben für dich.
Ein Kind hat großen Lebenswillen, es wird sich auf dich übertragen. Und das ist gut für deine zwei Kinder. Es ist auch gut das sie jetzt bei ihren Vätern sind aber nur vorübergehend, Dauerlösung ist es keine, zum glücklichsein brauchen sie ihre Mama, dich.
Das hab ich auch erlebt, das mir Gefühle Zuviel wurden und ich mich dann verhärtet habe.
Langsam lasse ich wieder Gefühle zu aber nur schöne.
Ein Kind ist der beste Grund für schöne Gefühle. Es ist so Dankbar für alles was man ihm Gutes tut.
Schenk ihm das Leben und das Leben wird zu dir zurückkehren.
Damit meine ich nicht das alles "Zuckerschlecken" wird aber die Mühe ist es wert.
Alles, alles Gute dir
Hallo liebe Milonis
...jetzt weiß ich gerade auch gar nicht genau was ich dir hilfreiches schreiben kann. Ich find’s jedenfalls gut, dass du dir hier mal einige Dinge von der Seele geschrieben hast!
Mir fällt auf, dass du sehr nach einem Gefühl suchst. Egal ob negativ oder positiv, du willst nur irgendwas spüren, wonach du dich orientieren könntest, oder?
Das Leben bietet dir offenbar immer wieder ein „neues Leben“ an. Jedoch ist deine Situation wohl so, dass du es dir nicht zutrauen kannst, es anzunehmen. Bist du denn, wegen deiner psychischen Erkrankungen in Therapie?
Was du über dein Leben schreibst, es wäre total an seinem Endpunkt angekommen, klingt echt nach großer Erschöpfung.
Dabei hast du doch auch schon gute und glückliche Zeiten mit deinen beiden Kindern gehabt. Da hattest du offenbar alles gut im Griff. Du kannst das also!
Lass‘ dich doch bei der Diakonie einfach konkret mal in die andere Richtung beraten, was dir an Hilfe und Unterstützung zustehen würde, wenn du dein Kind behältst.
Was sagt eigentlich dein Freund?
Jedenfalls hab‘ ich das Gefühl, dass du schon spürst, dass dich „nochmal abtreiben“ eher belasten würde, als erleichtern. - Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes, kann jedoch sehr heilsam sein. Ich würde dir ehrlich eine richtig gute, individuelle und konkrete Beratung und Unterstützung wünschen!
Hast du denn sonst Menschen in deiner Nähe, die dir einfach wohl gesonnen sind und auf die du dich verlassen kannst?
Hey, ich schick' dir mal ganz liebe Aufbau-Grüße,
Felicia
Ich war das erste mal stationär in einer Kinder und Jugendpsychiatrie mit Sechs Jahren..von da an immer wieder Psychatrieaufenthalte, sämtliche Arten von Therapien. Mir ist auch schon mehrfach gesagt worden, das eine normale Therapie bei mir nichts bewirken wird und auch medikamentös ist es nicht möglich mich einzustellen. Ich glaube nicht das ich in der Lage wäre mich alleine um drei Kinder zu kümmern, schon gar nicht unter diesen Voraussetzungen. Tatsächlich habe ich sogar schon darüber nachgedacht meine Kinder sogar ganz bei ihrem Vater wohnen zu lassen, damit sie mich nicht ertragen müssen. Ich sehe mich als große Belastung und kriege das auch immer wieder seitens meiner Familie ( besonders von der narzisstischen Mutter) immer wieder gesagt. Im März diesen Jahres wollte ich mein Leben beenden. Ich habe die Kinder in den Kindergarten gebracht und war ganz fest entschlossen es zuende zu bringen...
Doch ich wurde von der Polizei abgefangen (die jemand informiert hatte der ahnte was ich vor hatte) und in eine Klinik gebracht.
Ich will kein drittes Kind, auf keinem Fall. Ich will nur mein Leben und meine Gefühle zurück
Liebe Milonis,
deine Geschichte geht mir sehr zu Herzen! Von Kind an hast du es schon schwer. Und kamst immer wieder in eine Situation, wo du keine gute Aussicht hattest für dich und dein Leben.
Und viele haben mit reingeredet, wo du guten Rat, Verständnis und Beistand gebraucht hättest.
Weißt du was: Jeder Tag, den du gut geschafft hast, ist daher umso wertvoller!
Und dass du zwei Kinder bekommen konntest ist auch etwas ganz besonders Großes für dich! Du hast sie dir gewünscht und du hast sie lieb! Und sie dich. Auch wenn du nicht immer so für sie sorgen kannst, wie du es möchtest.
Könnten sie denn beim jeweiligen Vater leben? Ginge es dir bei der Vorstellung besser? Hättest du das Gefühl, dass du mit mehr Zeit für dich selbst wieder stärker werden würdest? Wie ist der Kontakt im Moment geregelt?
Du sollst unbedingt dein Leben und deine Gefühle haben! Es ist kein Wunder, dass sie so verschüttet sind.
Dein Leben ist aber trotz allem Schweren wertvoll und es kann sich so entwickeln, dass du gerne lebst!
Ganz liebe Grüße zu dir und einen Trotzdem-Mut! In dir steckt eine ganz besondere Kraft!
Sie soll wieder ans Licht kommen.
Layla
Hallo Milonis
also, ich kann echt verstehen, dass du grade weder ein noch aus weißt. Es scheint sich die Situation, wie vor 6 Monaten, zu wiederholen. - Irgendwie suche ich bei sowas immer irgendeinen Sinn dahinter... was ja meistens dann erst viel später zu erkennen ist!
Bist du denn jetzt von der Klinik wieder daheim und sind deine Kinder bei dir? Zum Glück hat jemand die Polizei gerufen, als du diese superschweren Gedanken hattest? War es dein Freund, der geahnt hat was du vor hattest?
Wie ist das Sorgerecht mit deinen Kindern denn geregelt, sind sie mehr bei dir oder habt ihr gleiches Sorgerecht? Ich finde, du bist eine absolut liebende und sehr gewissenhafte Mami. Du willst natürlich deine Kinder möglichst vor irgendwelchen Ängsten schützen! Sie merken ja, dass es dir total schlecht geht. Wenn das möglich ist, dass sie für eine bestimmte Zeit mal ganz bei ihren Vätern sind, wäre das doch eine gute Idee, damit du dich etwas regenerieren und dir vielleicht einfach Gutes tun könntest.
Wie würdest du dir dein Leben wünschen? Wie stellst du dir vor, dass es sein soll? Was ist dir wichtig und was macht dir gute Gefühle?
Mich berührt das sehr, wie’s dir grade geht und ich frage mich, wenn eine normale Therapie nichts bewirkt, was für eine Therapie würde dir dann helfen können!? Bestimmt gibt es da was, was ganz nur für DICH passt!
Ich finde, du bist sehr besonders und dafür, dass du es in deinem Leben echt gar nicht einfach hattest, hast du mit deinen zwei Kindern schon ganz schön was geleistet! Ich hab‘ echt richtig Respekt vor dir und ich freue mich, wenn du hier weiter von dir schreibst!
Ganz liebe Grüße
von Felicia
Liebe Milonis,
wie war für dich das lange Osterwochenende? Warst du vielleicht viel unterwegs? Das Wetter lockt ja geradezu nach draußen. Ich hab‘ mir immer wieder Gedanken gemacht, wie du die Tage wohl verbringst.
Ich hoffe sehr, du konntest am Wochenende mit deinen Kindern was Schönes unternehmen, oder vielleicht auch ohne den Kindern, nur mit deinem Freund, wenn sie vielleicht bei ihren Vätern waren!?
Wie geht‘s dir heute? Ich stelle mir vor, dein Befinden schwankt vielleicht auch durch diese Schwangerschaftshormone dauernd hin und her!? Vermutlich bist du noch ganz früh in der Schwangerschaft, oder? Das dauert ja, bis sich alles gut eingespielt hat, das kennst du ja bereits.
Ich finde dich jedenfalls sehr besonders und mich würde interessieren, wie dein Alltag aussieht und womit du dich so beschäftigst. Was gibt dir Kraft und womit fühlst du dich einfach lebendig?
Schreib‘ doch wieder, wie's dir geht!
Ich denke an dich und schicke dir ganz viel Sonne in deinen Tag!
Felicia