Hallo ihr Lieben!
Ich schreib einfach mal drauf los.
Seit gestern weiß ich, dass ich schwanger bin. Es war schon irgendwie drauf angelegt, aber als ich dann gestern den positiven Test in den Händen hielt, was das schon sehr krass für mich.
Dazu muss ich sagen, ich werde dieses Jahr 32, wollte eigentlich immer Kinder haben, aber habe in der Vergangenheit mit den Männern leider kein Glück gehabt.
Gestern war es dann aber doch irgendwie ein Schock... und heute ist mir den ganzen Tag nach heulen. Ich hab einfach so tierische Angst, vor allem was jetzt kommt und passiert, ich bin unsicher, überfordert und weiß gar nicht, was ich machen soll. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich in knapp 8 Monaten hier ein kleines Kind zu Hause habe, kriege ich gerade einfach nur Panik.
Dazu kommt diese extreme Übelkeit, ich kann kaum was essen, und alles zusammen trägt nicht wirklich zu besserem Wohlbefinden bei.
Am Montag hab ich dann den ersten Termin beim Frauenarzt und ich hab wirklich Angst, dass ich einfach so rein gar nichts fühle, wenn ich auf den Bildschirm vom Ultraschall sehe. ????
Könnt ihr das verstehen ? Ist das normal? Es fühlt sich nicht normal an.
Sende euch Liebe Grüße & vielleicht mag sich ja jemand melden.
Liebe Bella,
das klingt aus meiner Sicht alles sehr normal. Ich habe oft den Eindruck, dass uns Frauen heute suggeriert wird: Kind, Schwangerschaft ist nur gut und richtig, wenn du es optimal geplant hast und von der ersten Minute an jubelst und jauchzt. Doch es ist anders. Da wächst etwas, jemand in mir - und ich wachse mit. Und das nicht nur bis zur Geburt, sondern jeden neuen Tag mit diesem einzigartigen Menschen, der jetzt so besonders zu mir gehört. - Ich kann mehr als verstehen, dass du jetzt in Panik gerätst, Angst bekommst vor diesem Berg, der da so neu und groß vor dir steht. Das ist erstmal viel und schier unüberschaubar. Aber du musst gar nicht so weit schauen. Gerade ist es wichtig, dass es dir gut geht, dann geht es auch dem Zwerg in dir gut (Und die Übelkeit wird mit der Zeit weniger. Der Körper muss sich erst auf die neue Situation einstellen; das ist nicht toll, aber geht vorrüber).
Liebe Bella, magst du mehr von dir erzählen? Kannst du mit dem Vater des Kindes über deine Sorgen und Ängste sprechen? Mit einer Freundin? Wie ist so dein Leben gestaltet. Du klingst, als hättest du alles ganz gut im Griff.
Weißt du, was mir hilft, wenn ein Problem, eine anstehende Aufgabe mir einfach nur Angst macht, ich das Gefühl habe, das nie zu schaffen (oder ständig überfordert bin)? Ich nehme mir ein Blatt Papier und schreibe mir auf, was fertig werden muss, was mir da so zu schaffen macht. Alleine das Aufschreiben ordnet schon so manches und ich sehen, dass es gar nciht so viel ist oder manches nicht jetzt sein muss. Manchmal mache ich dann eine Prioritätenliste draus - sprich: Was ist wirklich wichtig, muss sein? Was meinen andere, das es sein muss? Was kann ich streichen, was übernehme ich? --- Das hat mir schon oft geholfen, wieder klarer zu sehen.
Liebe Bella, die Freude wächst langsam. Und es ist selten diese jubelnde Freude, eher das Herz, das von Tag zu Tag mehr spürt, dass da jemand ist, den es so lieb hat, wie keinen anderen Menschen. Gehe Schritt für Schritt. Die Natur hat es gut eingerichtet, dass es so lange dauert, bis ein kleiner Mensch geboren wird. Bis dahin hat er bei dir alles, was er braucht. - Und auch wenn der Zwerg auf der Welt ist, ist es erstmal nciht so sehr viel, was er braucht; ein Bettchen, ein paar Sachen (nur nicht zu viele; sie sind so schnell rausgewachsen), Windeln, Fläschchen, Babywagen ... und ich kann dir sagen: Deinem Zwerg wird es ziemlich egal sein, ob alles neu und Marke oder Second Hand ist. Er wird dich so oder so anlächeln und dein Herz zum schmelzen bringen, er wird so oder so manche Nacht zum Tag machen und dich in den Wahnsinn treiben, dir wegen Krankheit Sorgen machen, dich aber mit seinem Babygeplapper und seinem unbedingten Vertrauen zu dir für alles entschädigen. Bella, gehe den Weg Schritt für Schritt. Und schreibe, wenn du magst, wo deine Sorgen, deine Ängste liegen, sprich darüber. Das ist keine Schande, das gehört dazu.
Sei ganz lieb gegrüßt
Vici
Wie gut, dass du einfach mal drauf los geschrieben hast. So konntest du deinen ersten Schock mal in Worte packen und teilen. Plötzlich ist alles anders und du kannst es noch gar nicht fassen. Das ist schon krass, dann wirklich schwanger zu sein – statt wie bisher drüber nachzudenken, theoretisch zu überlegen oder leise zu wünschen. Jetzt ist es Realität und doch kannst du das noch gar nicht greifen, stimmts? Ja, das kann einen wirklich umhauen! Das versteh ich echt gut!
Lass deinen Gefühlen ruhig freien Lauf und heul rum, wenn dir danach ist! Wirklich, das tut gut und ist okay! Die Hormone können einen da wirklich völlig überrennen.
Lass dir Zeit mit allem und hab nicht so hohe Erwartungen an dich – auch nicht, wann du was fühlen solltest. Die Monate mögen dir als kurze Zeit vorkommen. Deine Sorge verstehe ich. Vici hat da schon Recht, dass die Natur dies aber ganz gut eingerichtet hat: es sind nämlich genügend Monate, um sich seelisch als auch ganz praktisch auf dein Kind einzustellen, Schritt für Schritt!
Für Montag wünsche ich dir alles Gute! Beim Frauenarzt kannst du auch deine Übelkeit ansprechen. Ich hoffe für dich, dass dies auch besser wird. Es wird vorüber gehen! Nimmst du denn jemand mit zum Frauenarzt, so als Rückenstärkung? Das wär vielleicht gut. Wem kannst du dich denn gerade gut anvertrauen? Wer ist für dich da?
Schreib doch mal dann, wie es dir so geht! Ich schicke dir ganz liebe Grüße!
Leider können wir uns die Mühe, das Schwere immer leichter vorstellen als das Schöne, die Freude, das Glück....
Es ist dein erstes Kind und du weisst noch nicht um das Glück das eine Mutter empfindet wenn sie ihr Baby das erste mal sieht.
Mach dir keinen Stress wann was passieren muss.
Ultraschallbilder haben mich nicht beeindruckt.
Aber das Kind wenn es da ist, wenn ich es betrachtet habe hat mich umgehauen. Dieses Gefühl sieht man nicht, man sieht nur die Arbeit.
Betrachte einfach das Schöne. Du kannst Bilder von glücklichen, lachenden Babys anschauen oder auch Filme mit solchen Babys. Oder sonst was, eben das was du schön findest, was dein Herz höher schlagen läßt, was dich ablenkt damit du nicht immer an die Übelkeit denken musst.
Ich schliesse mich Vici und Lea an. Wenn du über alle Vorschläge nachdenkst, bist du auch abgelenkt. Ablenkung ist für mich persönlich das beste Mittel um durch unklare Zeiten durchzukommen.
Und denk höchsten am Abend über den morgigen Tag nach und nicht wie es in 8 Monaten sein wird.
Ich würde mich freuen wenn du wieder von dir schreibst.
Liebe Grüße
rahel
Ihr seid ja so lieb.
Es ist irgendwie für einen kurzen Moment beruhigend, dass jemand die selben Ängste und Sorgen hatte, wie ich sie habe.
Also die letzten beiden Tage habe ich quasi fast durchgehend mit heulen verbracht.
Es ist irgendwie ein schlimmes Gefühl, wenn sich jeder um einen herum darüber freut ( mein Freund, meine Eltern und Geschwister), man selbst aber vor lauter Angst gar keine Freude darüber empfindet.
Es gibt sogar zwischendurch Momente, in denen ich mir gar nicht sicher bin, ob ich das alles überhaupt möchte, obwohl ich darüber natürlich hätte vorher nachdenken müssen.
Heute war der arzttermin, 5+3, ich muss in zwei Wochen wieder kommen, da bislang noch kein Herzschlag zu sehen war.
Das krempelt einfach mein komplettes Leben um, ich arbeite seit 11 Jahren im gleichen Betrieb, Sport war immer so wichtig für mich, und ja leider bin ich auch Raucher. Das sind einfach so viele Dinge auf einmal, die für mich gerade unlösbar scheinen. Dazu kommt, dass ich ein Kopfmensch bin, schon immer gewesen. Ich grübel so lange über Dinge, über die ich eigentlich gar nicht grübeln muss, kann es aber nicht abstellen. Und umso mehr ich grübel, umso schlechter geht es mir.
Ich wünschte, ich könnte das alles ablegen und mich wie jeder andere auch darüber freuen. ????
Liebe Bella,
da ich gerade sehe, dass du "da" bist, nehme ich mir auch gleich die Zeit, dir zu schreiben. Ich kann dir nur sagen: Du bist echt normal. Natürlich krempelt eine Schwangerschaft und ein Kind das Leben um und das ist ein riesengroßer Einschnitt. Und da kann man Sorgen und Ängste haben. ein Zeichen, dass es dir ernst ist, dass du das Ganze nciht als Spielerei siehst. Du musst dich nicht riesig freuen. Nimm jeden Tag, wie er ist. Sport kannst du jetzt sicher auch noch machen, frag mal di FÄ. Mit dem Rauchen??? Ich bin nicht vom Fach, glaube aber, dass das dem Kleinen nicht gut tut (und dir eigentlich auch nicht, oder????). Vielleicht ist das jetzt der Punkt, für dich selbst die Motivation zu haben, aufzuhören, konsequent. Und das Geld, das du für Zigaretten ausgegeben hättest, legst du an die Seite und gönnst dir am Ende eines jeden Schwangerschaftsmonats etwas für dich und den Zwerg in dir. Ich weiß ja nicht, wie viel du sonst rauchst: aber das kann ein Eis mit einer Freundin sein oder ein Kinobesuche oder ein Besuch im Schwimmbad ... Einfach etwas, was dir gut tut. Und wenn es dir gut geht, geht es auch deinem Kind gut.
Mit dem Grübeln, das ist echt schwer. Wenn man erst in der Schleife drin ist, kommt man nicht mehr raus, oder? Versuche, dich abzulenken, einfach etwas alltägliches zu machen. Denn der Alltag geht weiter, ziemlich normal (außer dass einem ab und zu schlecht ist, irgendwann die Jeans nicht mehr zu geht ... Und vielleicht hilft dir das aufschreiben. Wenn du anfängst zu grübeln: nimm dir einen Zettel und schreibe auf, wo du Probleme siehst. Es wird dann konkreter und baut sich nicht zum riesigen Berg auf.
Weißt du, was mir gerade einfällt? Eine ganz dumme Idee, aber vielleicht ist es ja was für dich: Fange ein Tagebuch an für dein Kind, schreibe ihm, was du einsetzt, worüber du dir sorgen machst ... Erstmal in erster Linie für dich, und vielleicht schenkst du es ihm zum 20 Geburtstag. Es wird staunen, was seine Mutter so alles gedacht und gefühlt hat, als es ganz eng mit ihr verbunden war.
Ich wünsche dir, dass du heute Nacht gut schlafen kannst.
Vici
Hi Bella,
zwei Tage durchgeheult, ohje. Dass du meinen Rat gleich so befolgt hast... Da musst du ja jetzt ganz schön ko sein. Gönn dir mal eine Pause! Kannst du dir frei nehmen, irgendwas mal draußen tun? Ein Tapetenwechsel und sei es, erst mal viele Spazierrunden?
Was macht denn die Übelkeit?
Ja, dein ganzes Leben wird jetzt erst mal umgekrempelt. Wie sollst du denn gleich damit klar kommen und noch dazu als Kopfmensch, wo du viel planst und grübelst. Das kann ich gut verstehen. Bin auch so einer Manche Menschen kommen einfach besser mit Veränderungen klar und manche erst mal weniger. Das ist vollkommen in Ordnung so. Wie gut, dass in Veränderungen Chancen liegen, neue Perspektiven auf das Leben geschenkt zu bekommen!! Du wirst sehen!
Aber klar, wenn sich dann alle freuen und du kannst es einfach nicht – noch nicht – dann ist das am Anfang jetzt echt gemein. Dann aber werden die Momente der Beruhigung immer öfter und länger bei dir auftauchen und es wird besser, von Tag zu Tag!
Es ist doch schön, wenn sich dein Freund, deine Eltern und Geschwister freuen! Stell dir vor, es wäre nicht so. Sie sind also für dich da! Dann darfst du dich auch ganz ehrlich und echt geben und ihnen zeigen, wie es dir gerade wirklich geht! Und sag ihnen: du brauchst jetzt mal Zuspruch, Trost, Ermutigung und vor allem eine grooooooße Umarmung!!!
Hat schon jemand von deinen Freunden oder Geschwistern Kinder und kennt es, schwanger zu sein? Wenn sie wissen, wie das vor allem am Anfang so sein kann, tut es sicher gut, sich mal auszutauschen!
Hast du dich eigentlich gestern gut aufgehoben gefühlt? Kannst du der Ärztin / dem Arzt anvertrauen, wie es dir geht? Sie kennen das ja von vielen Frauen und haben da vielleicht noch mal Tipps!
Auch Vicis Tipps sind ja wirklich herrlich! Werde mir den ein oder anderen auch mal merken Und gar nicht so dumm das mit dem Tagebuch für dein Kind: meine Mama hat so was auch gemacht und als ich es dann als Erwachsene lesen durfte, hatte ich den größten Respekt vor ihr! Es ist irgendwie das normalste auf der Welt, ein Kind zu bekommen und doch ist es für jede Frau ein besonderer Einschnitt. Ich empfand das sehr erleichternd zu wissen, dass es nicht mal eben so „flubbt“
Ich freu mich von dir zu hören!! Und wünsch dir heute viele Momente zum Durchatmen!
Wie geht es dir? Wie war deine letzte Woche so? Kannst du deine Gefühle nun besser annehmen und zulassen? Und konntest du dich innerlich ein wenig ordnen? Vielleicht hast du ja eine kleine Strategie gefunden, ab und zu die Grübeleien beiseite zu legen. Ich hoffe, du hattest ein paar Lichtblicke in der letzten Zeit und alle um dich herum habe Verständnis für dich!! Liebe Grüße!
Hallo Bella,
ich bin hier auf deinen Thread gestoßen und möchte mich gerne noch melden auch wenn es schon eine Weile her ist. Vielleicht bist du ja noch da?!
Ich fühle echt mit dir, am Anfang ist es doch wirklich viel, mit Übelkeit, den Gedanken, Angst und allem anderen.
Wie geht es dir denn jetzt nachdem ein paar Wochen ins Land gegangen sind, geht es dir etwas besser?
Also wenn du immer Kinder haben wolltest, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die „Mama-Gefühle“ einfach mit der Zeit kommen werden. Mach dir keinen Druck, wenn das jetzt noch nicht so ist.
Mit dem Mann hast du jetzt ja Glück, so wie es sich anhört Das freut mich für dich! Hat er denn Verständnis für dich in deinen Gedanken?
Aber ich schreibe hier, und vielleicht stehst du jetzt ganz woanders..?!
Lass gerne von dir hören.
Liebe Grüße zu dir
redroses