liebes forum!
eine freundin hat sich mit einem problem an mich gewandt - ich weiß selber einfach nicht mehr weiter
sie hat eine 6-jährige tochter und wollte eigentlich all die jahre noch ein zweites kind. vor einem jahr ist in ihrer familie ein kind mit 4 monaten an plötzlichem kindstod gestorben. das war für alle beteiligten ganz furchtbar, weil diese frau schon so viele jahre sehnsüchtig auf ein kind gewartet hat.
nun ist diese freundin überraschend schwanger und ist fest entschlossen das kind abtreiben zu lassen. zum einen weil sie totale angst hat, dass ihr was ähnliches passieren könnte, oder das kind behindert ist (sie ist ende 30). zum zweiten, weil sie sich nicht traut, der verwandten gegenüber zu sagen, dass sie ein baby erwartet. ich hab sorge, dass sie das selber bereuen könnte. was könnte ihr denn da helfen?
gruß silvia
hallo silvia!
kannst du sie nicht auf die beratungsmöglichkeit hier aufmerksam machen?
das wäre doch traurig, wenn sie jetzt aus der panik heraus ihr kind abtreiben würde, wenn sie sich doch eigentlich schon immer ein zweites kind gewünscht hat.
natürlich ist das total schlimm, was da passiert ist mit dem plötzlichen kindstod in der verwandtschaft und ich kann die angst deiner freundin deswegen auch gut verstehen.
auch die angst vor einer möglichen behinderung ist, glaube ich, normal.
deshalb mach ihr doch mut, sich gut beraten zu lassen.
also ich würde ihr wünschen, dass sie ihre angst überwinden kann und sich ihr langer wunsch nach einem zweiten kind erfüllt.
übrigens toll, dass sie dich als freundin hat.
lg
mira
Liebe Silvia,
eine Bekannte von mir war letztes Jahr in fast der selben Situation. Sie hatte ebenfalls eine 6-jährige Tochter und der 7-monatige Sohn war am plötzlichen Kindstod gestorben. Sie hatte sich frisch von ihrem Partner getrennt, einen anderen Mann kennengelernt und war fast sofort wieder schwanger geworden. Sie hatte versucht mit der Abtreibungspille abzutreiben. Sie ist heute froh und glücklich, dass es nicht funktioniert hat und dass sie einen gesunden Sohn bekommen hat. Er ist jetzt bald auch wieder ein Jahr alt und damit ist die Zeit in der er am plötzlichen Kindstod hätte sterben können nun rum. Sie hatte sich aber deshalb sowieso nicht viele Sorgen gemacht. Sie meinte, er hätte die Abtreibung quasi überlebt, da brauche sie sich vor dem plötzlichen Kindstod jetzt auch nicht mehr fürchten.
Ich kann verstehen wie schlimm es ist ein Kind zu verlieren. Ich glaube in der Situation hätte ich genauso Angst davor, dass es wieder passiert.
Vielleicht kannst du deiner Freundin ja etwas Mut machen. Vielleicht findest du irgendetwas das ihr Sicherheit geben könnte, dass es nicht wieder passiert?
Vielleicht kannst du sie aber auch überzeugen zu einer Beratung zu gehen. Es gibt doch sicher Vereine, die Eltern nach einem plötzlichen Kindstod helfen und beraten. Ich kenne mich hier noch nicht so gut aus, aber vielleicht gibt es auf dieser Seite auch einen entsprechenden Link?
Wenn sie geraucht hat oder ihr erstes Kind nicht gestillt hat, vielleicht schafft sie es dieses Mal mit dem Rauchen aufzuhören bzw. das Kind zu stillen, das minimiert die Wahrscheinlichkeit für den plötzlichen Kindstod schon beträchtlich. Wenn sie ihr Kind das erste Jahr bei sich im Schlafzimmer schlafen lässt, minimiert das auch das Risiko und vor allem beruhigt es einen selber. Ich hätte meine beiden Kinder in dem Alter nie in einem anderen Raum schlafen lassen. Ich hatte vor dem plötzlichen Kindstod selber nicht direkt Angst, aber ich hätte einfach nicht schlafen können, wenn sie nicht neben mir in ihrem Bettchen lagen. Außerdem war es mit dem Stillen so praktischer.
Warum traut sie sich denn nicht ihren Verwandten was zu sagen? Meinst du ihre Verwandten würden ihr Vorwürfe machen, wegen ihrem Alter oder weil ein Kind schon gestorben ist?
Ich finde es schön, dass du dich so um deine Freundin sorgst. Ich drücke dir und deiner Freundin die Daumen!
Liebe Grüße,
Frau Holle