Halli hallo...
Ich bin alleinerziehende Mutter von 3 Kindern (8+6Jahre und knapp 15Monate ) und seit einem halben Jahr nebengewerblich selbstständig und nun in der 7.Woche schwanger.
Der Grund für meine Zweifel ist in allererster Linie die Tatsache, das ich weder den (ungeschützten) Verkehr, noch die Schwangerschaft gewollt habe.
Ich hatte einen neuen Mann kennengelernt, jedoch schnell herausgefunden das es nicht funktionieren würde und ihm auch mitgeteilt, das keine Beziehung für mich in Frage kommt.
Er wollte eine reelle Chance, mir zeigen das er mich und meine Kinder glücklich machen kann und will... Ich war zu weich .. Habe diese Chance gegeben und eines Morgens wurde ich wach, wie ich es keiner Frau wünsche...
Es war wie ein schlechter Traum, ich war so schockiert über das was geschieht, saß ich garnicht sofort reagieren konnte...
Als ich dann endlich reagieren konnte, war auch schon alles "vorbei"...
Von diesem Tag an hatte ich das Gefühl - jetzt bist du schwanger... Und schon einige Tage später zeigten Schwindel bei anstrengenden Arbeiten, das es tatsächlich so passiert sein soll...
Der Schwangerschaftstest, den ich ein paar weitere Tage später machte, bestätigte dies erneut.
Ich war (und bin) fix und fertig...und wollte auf keinen Fall ein viertes Kind - nicht von diesem Mann, unter diesen Umständen und in meiner Situation.
Ich habe alles in die Wege geleitet... Feststellung der SS, Beratungsschein, Kostenübernahme der Krankenkasse, Termin ...
Der " Erzeuger" hat mir Blumen geschickt, gemacht und getan...
Und nach wenigen Tagen wurde ich weich... Da ich nie ein Freund von Schwangerschaftsabbrüchen war und mir dies für mich selbst auch nicht vorstellen konnte...
Ich hatte/habe Angst vor dem "danach"... Da ich sehr sensibel bin und vor einigen Jahren fast daran zerbrochen wäre, Zwillinge verloren zu haben...
Ich hatte mich vor einer Woche also dann trotz aller Zweifel für die " Erbse" entschieden... Dann aber mit allem was dazu gehört - also auch dem Erzeuger... Alles oder nichts!
Am nächsten Tag wurde ich krank... Grippaler Infekt und Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung....
Ich war körperlich so geschwächt, das ich 2 volle Tage nicht aufstehen konnte... Dennoch wurde ich vom "Erzeuger der Erbse" komplett damit allein gelassen... Musste mich irgendwie um die Kinder kümmern, sie versorgen etc.
In diesen Tagen wurde mir absolut klar, das ein Kind kein Grund für eine Beziehung sein kann und es absolut falsch ist, sich so zu entscheiden...
Seltsamerweise habe ich zwar 3-4 engen Bekannten von der Erbse die zu einem Menschen heranwachsen wird erzählt, dennoch den Termin, mich von der Erbse zu verabschieden nicht abgesagt...
Denn eigentlich... Bin ich nicht bereit... Nicht bereit ein Kind, das gegen meinen Willen, ohneein volles Bewusstsein gezeugt worden ist , zu bekommen....
Ich bin nicht bereit, meinen Alltag wieder ganz neu gestalten zu müssen und meinen 3 vorhandenen Kindern und meiner Selbstständig keit nicht mehr gerecht werden zu können.
Hinzu kommt, das die letzte Schwangerschaft ein Gang durch die Hölle für mich gewesen ist, da ich an Krebs erkrankt war und dies in der Schwangerschaft festgestellt worden war.
Ich sollte mich für eine sofort op entscheiden und mein geliebtes ungeborenes abgeben - doch ich war nicht bereit dazu und entschied mich gegen die op, welche ich eine ganze zeit nach der Geburt dann nachholte. Ein halbes Jahr später wurde ich darüber informiert , das die op nicht nur erfolgreich war, sondern der Krebs auch nicht zurück sei, was quasi bedeutet, das ich geheilt bin. (Ein gewisses Risiko bleibt ja noch etwas länger bestehen)
Ich habe mich für mein 3.Kind stark gemacht... Habe gekämpft und bin "gesund" ...
Doch jetzt will ich mich gegen die Erbse entscheiden....
Ist das fair???
Was ist überhaupt fair???
Meine größte Angst ist eigentlich aber eine ganz andere:
Ich möchte mich eigentlich von der Erbse verabschieden-was aber, wenn es mich psychisch dann auffrisst und ich meinen 3 Mäusen dann nicht mehr gerecht werden kann...?
Würde ich es vielleicht doch eher mit 4en schaffen als damit leben zu müssen einem Menschen das recht auf leben verweigert zu haben???
Ich habe so große Angst das falsche zu tun...
Ich habe doch diese Schwangerschaft. Ja nicht einmal den Verkehr gewollt...
Ich liebe meine 3 Kinder über alles... Bin stolz auf sie und versuche alles in meiner Macht stehende für sie zu tun, damit es ihnen an nichts fehlt... Stoße dabei aber auch oft an meine grenzen... Woher soll die kraft für ein weiteres kommen??
Ich habe keinerlei aktive familiäre Unterstützung ... Stehe zu 95% mit allem allein da... Kann eine frau das wirklich so ganz allein schaffen? Allein wenn ich daran denke das es Komplikationen in der Schwangerschaft geben könnte bekomme ich eine weitere Krise, weil ich nicht weiß wer dann für meine 3/Mäuse sorgen soll...!?
Keiner kann mir die Entscheidung abnehmen - aber vielleicht kann mir jemand Sichtweisen aufzeigen, die ich ausser acht lasse????
Ich bin für jeden gedankenanstoß dankbar...
Liebe „verzweifelt“, was Du schreibst, klingt wirklich wie ein schlechter Traum... es muss unglaublich sein, plötzlich in dieser Situation zu stecken... ich kann gar nicht in Worte fassen, was ich gerade empfinde!
Und in dem allen finde ich Dich unglaublich beeindruckend. Du kriegst drei Kinder alleine durch, bist dabei selbstständig und hat auch noch den Kampf gegen den Krebs gewonnen (hoffentlich für immer)! Das ist einfach kolossal! Und wahrscheinlich fragst Du Dich, warum Du ständig vor neue Herausforderungen gestellt wirst? Bei manchen Menschen scheint das so zu sein, dass sie immer wieder unglaubliches bewältigen müssen...
Mir sind zwei Sachen wirklich aufgefallen, die Du schreibst: Zum einen Deine Entscheidungen.
Erst hattest Du Dich gegen diesen neuen Mann entschieden, dann aber wieder nachgegeben, jetzt sagst Du wieder: Ein Kind kann kein Grund für eine Beziehung sein (ich glaube, da hast Du recht)! Wie ist es denn momentan eigentlich zwischen euch? Er hat Dir Blumen geschickt, alles versucht? Weiß er von der Schwangerschaft? Oder will er einfach nur Dich? Was ist er für ein Mann?
Erst hattest Du Dich gegen die „Erbse“ entschieden, dann wieder dafür. Du hast anderen von der Schwangerschaft erzählt (so trickst man sich ja manchmal ganz gerne selbst aus, damit man leichter zu seiner Entscheidung stehen kann), aber den Termin seltsamerweise doch nicht abgesagt (um Dir ein schnelles Hintertürchen offen zu lassen?). Jetzt, weil es mit diesem Mann so arg ist, zweifelst Du wieder (keine Beziehung ist aber vielleicht auch kein Grund gegen ein Kind??).
Dann aber berichtest Du von der Krebs-OP, die Du hast verschieben lassen um Dein Baby zu retten. Wahnsinn! Was für eine Kraft! Wer kann das? Hast Du diese Entscheidung damals einfach so „zack“ treffen können oder musstest Du auch ein großes Hin- und Her durchleben?
Was ich eigentlich nur sagen will: Entscheidungen durchziehen scheint Dir - zumindest momentan - überhaupt nicht leicht zu fallen. Was ich übrigens total gut verstehen kann, erst recht, wenn es um so große Dinge geht. Das ist ja existenziell, und kein Blumentopf, den Du kaufst oder nicht kaufst!
Ich kenne einen Spruch, dass man in Zeiten der Unruhe keine weitreichenden Entscheidungen treffen soll - also wenn man gerade durch eine emotionale Krise oder ähnliches geht. Ich glaube, deshalb, weil sich die Kriterien für meine Entscheidung in so einer Krise ziemlich verschieben können. Ich muss erstmal abwarten, bis ich wieder ruhig bin und klar sehe. Ich finde, man sieht das bei Dir jetzt auch!
Tja, es ist aber wohl so, dass Du nicht ewig Zeit hast, oder? Deshalb würde ich mir an Deiner Stelle sehr gut überlegen: Was brauchst Du, um DEINE Entscheidung zu treffen? Brauchst Du das Alleinsein? Brauchst Du einen guten Ratgeber/eine gute Ratgeberin? Oder vielleicht auch wirklich Klarheit über die Optionen, die im Raum stehen, und die Bedingungen, unter denen Du die Entscheidung treffen musst?
Wie lange hast Du denn eigentlich noch Zeit? Und wann ist der Termin? Kannst Du den vielleicht nochmal verschieben? Ich fänd’ es furchtbar, wenn Du Dich danach fragen musst, ob Du es nicht vielleicht anders gemacht hättest, wenn Du noch drei Tage mehr Zeit gehabt hättest... (
So, und das zweite, was mir aufgefallen ist: Du fragst Dich, ob Du Deinen Mäusen noch gerecht werden kannst, wenn Du Dich jetzt gegen das Vierte entscheidest und dann darunter leidest. Es ist mir deshalb aufgefallen, weil viele Frauen hier eher das Gegenteil schreiben: Ich weiß nicht, ob ich meinen drei noch gerecht werden kann, wenn ich das vierte bekomme. Irgendwo scheinst Du diesen Gedanken auch zu haben, jedenfalls schreibst Du von den Grenzen, an die Du oft stößt (oh, welche Mutter tut das nicht! Es ist ein bewundernswerter Job, den Du da tust!!! Ich habe größten Respekt davor!), aber Du denkst auch in die andere Richtung. Fragst alles ab. Das scheint mir noch zu unterstreichen, dass Du Dir wirklich Luft für die Entscheidung nehmen solltest. Und ich hoffe, dass hier auch noch viele andere Dir schreiben, und Dir das hilft.
Für jetzt erstmal. Ich hab jetzt was vor, aber denke an Dich und nehm Dich diesen Tag mit! Hey, Du bist nicht mehr allein!
schmetterling
in jeder Deiner Zeilen ist etwas von Deinem Zweifeln und Kämpfen zu spüren.
Der Wert eines Kindes liegt nicht in der Art der Erzeugung oder im Erzeuger. Es schmerzt mich, dass Du so ein Traumata hast erleben müssen.
Du stellst Dir eine sehr wichtige Frage, wie Du anschließend damit zurecht kommst. Ich halte Deine Angst für berechtigt, dass Dir eine Aufarbeitung einer Abtreibung mehr Kraft kosten kann, als dieses 4. Kind zu bekommen. Du sprichst schon so liebevoll von Deiner Erbse. Diese Liebe ist es die Dich stark machen wird, denn Liebe ist die Macht die Unmögliches möglich macht.
Wenn Du niemand in der Familie hast der Dir hilft, könntest Du nach Ersatzgroßeltern schauen. Dies sind Ehepaare die hätten gerne Enkel und haben keine. Die machst Du mit dieser Aufgabe glücklich und Dir wäre geholfen.
Wenn es Dir in der Schwangerschaft nicht gut geht, kannt Du eine kostenlose Haushaltshilfe von der Krankenkasse beantragen.
Tupptip
Liebe verzweifelte,
es ist tragisch ... das mit dem Mann ist schlimm. Du hast es nicht gewollt. Deine Kraft ist begrenzt. Zu 95 % hängt alles an Dir.
Aber ein Lichtblick in allem: Du hast 5 % Hilfe.
Magst Du erzählen, worin sie besteht? Wie Du dazu kommst? Was Du für einen Weg alleine mit vieren noch für weitere Hilfe brauchen würdest?
Was Du mit Deinem dritten Kind erlebt hast, ist schlicht ein Wunder. Du bist gesund. "Gesund" - schreibst Du.
In anderer Weise "gesund" könntest Du auch nach der Geburt Deines vierten Kindes aus diesem Desaster hervorgehen.
Ich wage, das zu denken und mir für Dich vorzustellen.
Du bist kurz vor dem Termin? Montag schon?
Versuche unbedingt vorher hier die hotline zu erreichen.
Es geht nicht nur um Sichtweisen und Gedankenanstöße. - Das ist teilweise "theoretisch".
Und die wichtigsten Gedanken sind sowieso Deine eigenen! Du hast sie benannt. Sie sind alle zu unterstreichen. Kein Mensch hat schon mehr über alles nachgedacht als Du.
Jetzt brauchst Du eine Aussicht, wie das Unmögliche zu schaffen wäre.
Diese Aussicht kannst Du hier in der Beratung über die hotline bekommen.
Heute habe ich ein Plakat gesehen:
"Seien wir realistisch - wagen wir das Unmögliche."
Genau das tust Du eigentlich schon lange, jeden Tag.
Liebe Gute-Nacht-Grüße an Dich tapfer-verzweifelte!
Layla
Hallo ihr 3.. Und vielen dank für eure antworten.
Durch meine nasen-nebenhöhlen-entzündung war ich sehr geschwächt und musste mich erstmal ein wenig pflegen.
Nun ja... Der Erzeuger dieses Kindes hat sich von vorn herein ja etwas genommen, was ihm nicht zustand, da ich kein Einverständnis gegeben hatte...
Ich denke es war Egoismus... Der Versuch, etwas zu bekommen, wozu er wusste,das ich nicht bereit dazu bin...
Ich hatte am Samstag Nachmittag bis Sonntag mittag nach langer Zeit mal.wieder nur Zeit für mich... Ich habe diese Zeit nicht nur genutzt, um wieder fitter zu werden, sondern auch, um eine klare Entscheidung zu treffen und diese dann auch zu verfolgen.
Ich habe mich damals - vorerst gegen meine Gesundheit, für meine kleine Tochter gekämpft... Habe keine minute Überlegen müssen - im Gegenteil. Es war für mich absolut klar, das ich mein baby nicht hergeben werde... Mein zustand war kritisch, ich hatte bereits 2 Kinder... Doch ich habe mir nicht vorstellen können, mein baby, auf das wir uns alle schon so sehr freuten aufgeben zu müssen. Ich muss jedoch auch dazu sagen, das ich bereits im 4.Monat war und da ist es ja keine befruchtete Erbse mehr, sondern bereits ein baby...
Die Umstände waren andere... Ich wollte noch ein Kind.. Wollte wieder neues leben in unserem leben... Wollte noch einmal unseren Alltag neu bestimmen...
Ich habe bis zu diesem Zeitpunkt niemals auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht ein leben zu beenden ... Ich sagte mir... Wenn Gott meint, das es so sein soll.. Dann soll er es tun... Nachhelfen werde ich nicht... Ich werde kämpfen.. für mich und mein baby...
Jetzt ist es aber so... Das ich mich mit meinen 3 Kindern im November mit einem kleinen laden selbstständig gemacht habe... Unser Alltag ist sehr voll mit dingen die zu tun ist, aer strukturiert und dennoch bleibt keiner auf der Strecke...
Alle 3 sind von 8-16uhr untergebracht... Unser laden ist von 9-14:30 geöffnet.. Danach bin ich Mutti und Hausfrau mit Leib und Seele und stelle mich meinen alltagsaufgaben.
Wir unternehmen viel, wir machen sehr vieles gemeinsam... Keiner steht allein da..
Ich möchte das dies so bleibt... Für den ein oder anderen scheint es vielleicht egoistisch...
Doch diese Schwangerschaft wäre definitiv eine Risiko Schwangerschaft... Hinzu kommt, das ich mich selbst nicht damit anfreunden kann... Meine Kinder müssten in vielen Dingen erstmal zurück stecken... Mein laden wäre immer mal wieder geschlossen, was unsere Existenz angreifen würde... Unterstützung vom Vater ist keine in Aussicht... Weder finanziell noch persönlich... Es sei denn ich würde es beziehungsmäßig noch einmal versuchen, was ich aber garnicht möchte. Und selbst dann glaube ich nicht daran, das er sich wirklich stark für uns machen würde, da er z.b. der Meinung ist, meine große gehöre in eine Pflegefamilie (sie ist im Moment etwas schwierig, was aber in den griff zu bekommen ist und woran wir sehr intensiv arbeiten), das meine kleinste gebausogut beim Vater aufwachsen könne etc.
Ich habe hin und her über legt, versucht mir beides so gut wie möglich in allen variationen vorzustellen... Ich bin gefühlsmäßig zur Ruhe gekommen und entscheide nicht innerhalb von Minuten...
Ich bin eigentlich kein Mensch, dem es schwer fällt Entscheidungen zu treffen und daran fest zu halten... Oft werde ich für meine stärke bewundert... Doch diese Situation hat mich so sehrbaus der Bahn geworfen, das ich weder ein noch aus wusste...
Natürlich ist das ganze auch mit ein wenig Trauer für mich verbunden... Doch ich denke aufgrund der Umstände werde ich eher damit fertig, als mich dafür zu entscheiden...
Am Mittwoch habe ich den Termin... Dann werde ich mich ein wenig erholen und am Montag beginnt dann eine neue Woche... Ich mache den laden wieder auf (das war mir in den letzten tagen nicht möglich und bedeutet auch schon einiges an einbußen) und konzentriere mich wieder auf unser leben, wie es vorher war.
In meinen Augen der richtige weg und ich stehe jetzt auch absolut dahinter
entschuldige das ich mich melde nachdem du deine Entscheidung getroffen hast.
Es scheint das es dir damit gut geht und ich möchte auf keinem Fall daran rütteln.
Beim lesen deiner Beiträge ist mir allerdings aufgefallen, das du diese Entscheidung ganz allein, ohne mündliche Beratung/Gespräch getroffen hast.
Meiner Meinung ist dein Trauma, über den erzwungenen Sex mit der Abtreibung nicht gelöst ist, im Gegenteil, der erzwungene Sex, zwingt dich zu etwas, was du nicht willst. Hast du daran gedacht?
Vermutlich hast du auch nicht daran gedacht
"Ich möchte das dies so bleibt... Für den ein oder anderen scheint es vielleicht egoistisch..."
das Nichts bleibt wie es ist.
Für mich ist das nicht egoistisch sondern vollkommen unrealistisch.
Der Satz von layla ist viel realistischer:
"seien wir Realisten, wagen wir das Unmögliche", oder so änlich.
Bitte fühl dich nicht bedrängt von mir, ich wollte dir das nur zu bedenken geben.
Ein Satz ist mir noch aufgefallen,
"Wenn Gott meint, das es so sein soll.."
Alles, alles Liebe
rahel
Ich wollte mich auch selbst gerne melden auf Dein update. Kam leider nicht früher dazu ...
Sehr gut, dass Du am Wochenende Zeit für Dich hattest. Sind das die 5%, die Du immer wieder mal abgenommen bekommst? Durch den Papa?
Auch wenn es ein Gesundwerden war. Es ist doch immer mehr als das, nämlich innerlich zur Ruhe kommen. Du bist Dir klarer geworden und hast auch nochmal ausführlicher geschrieben, v.a. wie es mit Deinem dritten Kind war und wie Dein Jetzt-Stand ist.
Das mit dem Laden finde ich ja voll beeindruckend!!! Wie Du das alles schaffen kannst!?!
Zu Deinem Baby jetzt, Deinen kleinen Erbsen-Baby. Keiner wollte es. Du wolltest schon gar nicht mal die Möglichkeit dazu.
Gerade da ist mir ein Gedanke (nach Sichtweisen hattest Du gefragt) wichtig:
Was wolltest Du denn? Welche Sehnsucht hat Dich in diese unausweichliche Situation gebracht? Was fehlte Dir neben Deinem voll durchorganisierten Alltag?
Wird diese Deine Sehnsucht dann gestillt sein oder gestillt werde können, wenn Du am Mittwoch zum Termin gehst?
Es ist ja keine "Rache", die Du an "ihm" üben kannst, nach dem Motto: er hat sich genommen, was ihm nicht zustand; jetzt soll er nicht noch was bekommen. (Dabei ist mir gar nicht klar, ob er am liebsten Baby mit Dir im Doppelpack hätte - oder was die Blumen bedeutet haben? Wollte er Dich damit zur Abtreibung verlocken?)
Die Entstehungsgeschichte ist eine. Was daraus wird, eine andere Geschichte.
Das eine hattest Du nicht (wirklich) in der Hand.
Jetzt liegt es in Deiner Hand.
Er ist ein Mensch. Das Kleine wieder ein anderer Mensch.
Du musst nicht beide zusammen nehmen.
Liebe verzweifelte, auf was lebst Du zu? Was machst Du mit Deinen emotionalen Bedürfnissen?
Alles ist im Moment der Versorgung, dem Laden untergeordnet - wirklich vollste Anerkennung!!
Auch dafür vollste Anerkennung, dass Du alle übrige Zeit mit Leib und Seele ganz für Deine Kinder da bist.
Aber da spüre ich auch einen Schmerz, wieviel Du allein schaffen musst und wie wenig Zeit Du mit Deinen Kinder hast. Oder: wie wenig für Dich selbst am Ende bleibt.
Die Situation, in die Du unfreiwillig geraten bist, spricht davon, dass Du für Dich selbst auch noch eine Sehnsucht hast, einen Rückhalt suchst.
Nach Mittwoch kannst Du Deinen Laden wieder aufmachen, aber Du trägst wieder die gleichen Lasten wie zuvor. Und in Dir den Wunsch, es doch mit jemand zusammen tragen zu können oder selbst getragen zu sein - ein bisschen wenigstens.
Wie denkst Du, wie das dann wird für Dich?
Das Baby wäre vielleicht sichtbar gewordene Sehnsucht. Nicht für andere, sondern für Dich selbst. Und dann dürftest Du die Sehnsucht eben stillen. - Wie das finanziell und organisatorisch geht, ist eine andere Frage. Das käme dann... Aber da würde es Wege geben.
Die Frage, wie es Dir "danach" gehen würde (also wieder emotional), ist ja immer noch offen. Diese Frage hat Dich ja überhaupt hier schreiben lassen.
Du hast noch so viel angesprochen, was sich lohnen würde, drüber nachzudenken: das mit Deinem früheren Mann, mit seiner (und Deiner!) Sicht zu eurer "Großen". Und die Kleinste? Ist das die 15monatige? Hat sie einen anderen Papa? Oder meinst Du, er würde das jetzige Kleinste meinen? Weiß er denn davon?
Immerhin fällt er Dir in dieser Situation ein. Es gibt ja auch etwas, was Euch verbindet. Hat er mit Dir um Dein Leben und das Deiner Kleinsten gekämpft? Um die Zwillinge getrauert? Wodurch habt Ihr Euch auseinandergelebt?
Es ist so Vieles, was in diesem Moment eine Rolle spielt. Eben alles, was für Dich mit Gefühl verbunden ist.
Im Moment steht das eine Gefühl im Vordergrund: so tief verletzt worden zu sein und doch wieder alleingelassen.
Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Gefühle jeweils ihr Gewicht geben kannst und jetzt nicht die Not und Begrenztheit entscheidet.
Wieviel Zeit hättest Du noch oder würdest Du Dir geben?
Lieben Abendgruß von layla
Liebe verzweifelt,
boah, mein Respekt vor Dir ist jetzt echt nochmal gestiegen! Richtig krass durchstrukturiert... Was hast Du denn für einen Laden, wenn ich fragen darf?
Es muss ganz schön kränkend sein, wenn dieser Mann glaubt und auch noch sagt, dass Du nicht gut genug für Deine älteste und Deine jüngste Tochter sorgen könntest. Das ist doch die Konsequenz aus seinen Aussagen, oder? Und dabei lässt er sich selbst gar nicht in die Verantwortung nehmen... Du sagst, weder finanziell noch persönlich. Kann er finanziell nicht oder will er nur nicht und willst Du Dich nur einfach nicht mit ihm darum streiten? Wobei ich fast den Eindruck habe, als würde das gar nicht sooo die Rolle spielen. Es ist eher noch das Tüpfelchen auf dem i. Viel schlimmer ist, dass Deine ganze geordnete Welt, die Du im Griff hast, sich völlig verändern würde – so verstehe ich Dich. Ist das richtig?
Keiner steht alleine da, keiner bleibt auf der Strecke... Es ist schön, dass Du das so über Dich und Deine Kinder sagen kannst. Ich finde überhaupt nicht, dass es egoistisch ist, wenn Du möchtest, dass es allen gut geht! (Wer sagt denn sowas?) Das ist – finde ich – typisch Mutter und sehr stark. Was ist denn eigentlich mit dem Vater zu Deinen Kiddies? Warum oder seit wann seid ihr nicht mehr zusammen? (Sorry, wenn die Frage zu weit geht, antworte einfach nicht!) Ich frage, weil ich mir gedacht hab, wahrscheinlich ist es noch gar nicht so lange her, dass Du Dir diese geordnete Welt geschaffen hast, oder? Seit November bist Du erst selbstständig... Und das alles nach dem Krebs! Da hast Du Dir sicherlich ganz schön was erkämpfen müssen! Da kann ich verstehen, dass Du das nicht einfach fahren lassen willst.
Eine Frage noch: Du schreibst Risiko-Schwangerschaft? Jetzt doch wegen dem Krebs?
Ich wünsch Dir von den richtigen Weg.
schmetterling
Hallo liebe verzweifelt, wie geht es Dir? Heute war Dein Termin...
Liebe Grüße schmetterling
Hallo ihr Lieben.
Ich hatte mich endgültig entschieden und habe meinen Termin wahrgenommen.
Eine richtigere Entscheidung hätte ich nicht treffen können - denn:
1. "Hing die Erbse bloß noch am seidenen Faden" und hatte bereits selbst begonnen den Weg zum Ausgang zu finden. Und:
2. Wurden unter der OP veränderte Zellen gefunden, die dann gleich mit entfernt worden sind. (Muss nichts mit meiner Vorerkrankung zu tun haben - hätte aber darauf hinauslaufen können und so hat meine Ärztin das gleich mit weggenommen.)
Sowohl gesundheitlich, als auch psychisch geht es mir bisher sehr gut mit der Entscheidung, die ich nicht sofort, aber dennoch wohl (für mich) überlegt getroffen habe und ich denke dies wird auch so bleiben.
Vielen Dank für eure Anteilnahme.
Ich wünsche euch, genau wie ihr mir: Alles Liebe!
Danke an jeden, der geschrieben hat!
War es also schon abgestorben und wie haben die das während der Abtreibung gemerkt?
Wenn es tatsächlich eine Fehlgeburt geworden wäre, hättest Du gar keine OP gebraucht. Bei meiner Freundin ist in der 6. Woche alles alleine raus gekommen. Sie brauchte keine Ausschabung mehr. Ich hätte es abgewartet. Vor allem aus dem Grund, weil OP s immer ein Risiko sind und Instrumente auch einen Schaden anrichten können. Die Mutter eines mir bekannten Mädchens ist, wie bereits berichtet, bei einer Abtreibung gestorben (kommt nur sehr selten vor, aber die Erinnerung daran hat mich geprägt).
Vielleicht habe die das mit den entarteten Zellen erfunden, damit sie eine OP bei der Krankenkasse abrechnen können. Ich habe schon einiges erlebt und bin misstrauisch geworden.
Pass auf Dich auf.
Alles Liebe
@ DreimalRichtig
Was Du schreibst, nützt jetzt der Frau auch nichts mehr. Und es ist überhaupt fraglich, ob es einem etwas nützt, wenn man hört, was anderen passiert ist. Jedenfalls nicht sehr, wenn man selbst in einer schwierigen Situation steckt und sich auf irgendwas und irgendwen verlassen muss. Es macht irgendwie einfach nur Angst. Oder man schützt sich davor und will es gar nicht wissen. Und es ist sowieso hinterher. Lass es doch einfach gut sein, ja!?
@ verzweifelt
Und Dir selbst wollte ich gerne schreiben. Ob Dein nickname noch passt?
Du bist jetzt aus der Verzweiflung raus – und es hat sich für Dich bestätigt gefunden.
Du bist wirklich eine starke Frau. Ich habe nochmal in Deinen postings gelesen: selbst Deine Erkrankung und die Trennung haben Dich nicht "so sehr aus der Bahn geworfen“ wie diese Situation. Diesmal warst Du ganz an Deiner Grenze. So wie noch nie zuvor. Sicher auch durch die Art, wie der Mann mit Dir umgegangen ist. So wie noch nie zuvor ...
Du hast Dich jetzt wieder ganz der Zukunft zugewandt und ich hoffe, dass Du Dir diese Erfahrung als Schutz bewahren kannst.
Gib gut auf Dich acht!
Ja, alles Liebe Dir und Deinen Kindern!
Liebe Grüße von Layla