Hallo Zusammen,
erstmal zu mir: ich bin 21 Jahre alt und schließe im Februar 2023 meine Ausbildung ab. Danach wollte ich zum Sommersemester 2023 ein Studium anfangen, habe jetzt aber erfahren, dass ich schwanger bin.
Mein Partner ist 19 Jahre alt und arbeitslos. Wir wohnen beide noch Zuhause. Für Ihn ist die einzige Lösung eine Abtreibung, weil er meint es wäre zu früh und er wüsste nicht, wie wir das machen sollen. Zudem sind seine Eltern relativ streng und er hat Angst vor deren Reaktion.
Ich denke bzw. weiß allerdings, dass ich eine Abtreibung psychisch nicht schaffen werde und ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen würde.
Allerdings habe ich auch Angst es meinen Eltern zu erzählen, weil Sie sich so gefreut haben, dass ich studieren werde und ich nicht weiß, wie sie reagieren werden.
Ich freue mich über eure Tipps. ☺️
Hallo guten Morgen dir!
Du bist unverhofft schwanger geworden und die Schwangerschaft stellt natürlich deine Pläne jetzt erstmal auf den Kopf. Und doch spürst du auch schon, dass eine Abtreibung nicht der richtige Weg für dich ist. Dann gib dir wirklich Zeit um alles sorgsam zu bedenken.
Deine Ausbildung wirst du auf jeden Fall im Februar abschließen können, das ist doch schonmal ein großer Schritt. 👍 Und ein Studium ist auch mit Kind gut möglich. Vielleicht nicht sofort, aber mit kluger Organisation ist es sicher zu einem späteren Zeitpunkt machbar. Vielleicht würden deine Eltern dir helfen, diesen Schritt auch mit Kind zu wagen? Und vielleicht könnten sie sich dann auch darüber freuen, ;-) wer weiß? Was denkst du?
Was deinen Freund betrifft, so vermute ich, dass ihm die Situation etwas Angst bereitet. Und das ist erst mal eine ganz normale Reaktion, auch die Väter brauchen Zeit, um sich an den Gedanken zu gewöhnen. Er ist arbeitslos und sorgt sich wahrscheinlich auch um das Finanzielle. Doch in dieser Hinsicht dürft ihr beide zuversichtlich sein, es gibt in Deutschland sehr viele Hilfen und Unterstützungen für schwangere Frauen, und die darf man auch annehmen. Da kannst du auch hier auf der Seite viel Wichtiges nachlesen.
Hat er denn schon eine Ausbildung oder einen Plan, ganz allgemein für seine Zukunft?
Seit wann weißt du denn überhaupt von der Schwangerschaft? Ist alles noch ganz „frisch“? Oder warst du schon beim Frauenarzt? Lass dir wirklich jetzt genügend Zeit um in Ruhe zu erfühlen, was du selbst für dich möchtest.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und viel Mut! Schreibe gerne wieder liebe "Baby"!
Jovana
Guten Morgen "baby26",
gestern Abend habe ich Deinen Beitrag gelesen und ich habe viel an Dich gedacht. Ich kenne Dich nicht, aber es beschäftigt mich, wie es Dir geht. Schön, dass Du hier in diesem Forum schreibst!
Du schreibst von einer großen Klarheit: Du schreibst, dass Du weißt, dass Du einen Abbruch psychisch nicht verkraften würdest. Es ist eine große Stärke, das so deutlich zu wissen. Ich möchte Dich ermutigen, Dir in dieser Hinsicht nicht von anderen Personen reinreden zu lassen. Du kennst Dich selbst am besten! Höre auf Dich selbst!
Es gibt bestimmt Frauen, die mit einem Schwangerschaftsabbruch psychisch gut umgehen können. Aber wenn Du selbst weißt, dass Du es psychisch nicht verkraften würdest, dann lass Dich bitte nicht von anderen Menschen dazu drängen. Es ist eine große Stärke von Dir, dass Du weißt, wo Deine Grenzen sind. Und andere Menschen müssen Deine Grenzen respektieren.
Ich möchte Dir Mut machen für ein Leben mit dem Kind. Für viele Probleme wird es eine Lösung geben. Z.B. für finanzielle Probleme, da gibt es viele Unterstützungsmöglichkeiten.
Du schreibst, dass Du Angst hast vor der Reaktion Deiner Eltern. Wann möchtest Du denn mit Deinen Eltern darüber sprechen? Und muss das jetzt schon sein oder könntest Du es ihnen vielleicht auch erst in ein paar Wochen sagen? vielleicht läuft das Gespräch ja auch gut und sie sagen Dir ihre Unterstützung zu. Ich glaube aber, es wäre gut, wenn Du selbst schon für Dich weißt, was Du möchtest, bevor Du mit Deinen Eltern sprichst.
Melde Dich gerne wieder hier. Es würde mich freuen, von Dir zu lesen.
Alles Gute für Dich!
Diana
Liebe Baby,
letzte Woche hast du hier geschrieben und warst mit den Überlegungen, wie es gut weitergehen kann, beschäftigt. Hast du am Wochenende mit deinem Freund gesprochen? Kennst du seine Eltern schon recht gut, oder habt ihr eher wenig Kontakt? Wie geht es dir denn inzwischen mit all deinen Gedanken? Vielleicht bist du ein bisschen weitergekommen und kannst etwas klarer sehen? Ich kann mir gut vorstellen, dass es für dich eine sehr anspannende Zeit ist. Lass dich wirklich stärken und nimm alle Hilfe und Unterstützung an, die jetzt für dich bekommen kannst, damit es ganz gut weitergehen kann. Du könntest auch hier auch bei der Beratungsstelle anrufen, trau dich ruhig! Sie nehmen sich wirklich Zeit für dich.... Ich denke auch weiterhin an dich und schick dir ein Kraftpäckchen, ja!
Alles Liebe, Jovana
Hallo Du,
ich möchte mich meiner Vorrednerin anschließen. Auch ich denke an Dich und hoffe, dass Du bisher einen guten Weg für Dich gefunden hast. Mir ist übrigens nach dem Lesen Deines Textes noch eingefallen, dass ich mehrere Freundinnen habe, die ihr erstes Kind während ihres Studiums bekommen haben. Manchmal hatte ich fast den Eindruck, dass es einfacher ist, ein Kind mit einem Studium zu vereinbaren als später ein Kind mit einer festen Arbeitsstelle. Ich glaube jedenfalls nicht, dass ein Kind und ein Studium sich ausschließen.
Auf jeden Fall möchte ich Dich noch einmal darin bestärken, auf Dein Gefühl zu hören. Du weißt am besten, was Du aushalten kannst und was nicht. Lass Dich bitte nicht zu etwas drängen, was Du nicht möchtest.
Liebe Grüße,
Diana