Hallo meine Lieben,
ich bin aktuell in einer sehr schwierigen Situation und weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht.
ich treffe mich seit 3 Monaten mit einem Arbeitskollegen - und es is passiert - ich bin in der 6. SSW.
Die Situation und Lebenslage ist kompliziert. Ich kämpfe mit der Situation dass meine Mama seit 3 Jahren an Krebs leidet und sie nun seit 4 Wochen in Krankenhaus ist. Wir besuchen sie täglich (super Familienzusammenhalt). Aber alleine dadurch weiß ich schon nicht mehr wo mir der Kopf steht. Nun bin ich auch noch ungewollt schwanger und weiß einfach nicht ob ich das Kind behalten soll oder nicht.
Für Ihn gibt es momentan nur die Option Abtreibung - ich verstehe es auch iagendwie - er lebt seit einem Jahr getrennt und hat bereits 2 Kinder - er sagt dass sich seine Kinder von ihm abwenden würden.
Ich kämpfe mit der Situation dass ich 29 Jahre bin und soweit eigl im Leben stehe - aber ich weiß nicht ob ich das ohne Partner in meiner Lage schaffen kann.
vielen Dank für eure Hilfe!
lg Naturelover
Hallo du Liebe,
wenn man nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht, tut es einem gut, mal alles aufzuschreiben oder mit jemandem reden. Du bist jetzt schon nicht mehr alleine. Oder weiß jemand aus deiner Familie, dass du schwanger bist? Ein super Familienzusammenhalt ist so wertvoll und grade in einer schweren Zeit, wie ihr sie mit deiner Mama durchlebt, braucht man sich besonders. Die eigene Mama etwas sehr besonders. Mama halt 💖 Ist es denn so, dass ihr damit rechnet, dass sie nicht mehr lange leben wird oder wird sie noch behandelt? Es ist sicher schwer für euch und macht euch traurig. Wechselt ihr euch mit den Besuchen ab? Hast du weit zu fahren? Neben der Arbeit ist es sicher eine Herausforderung für dich. Sie spürt sicher, dass du und ihr sie lieb habt und es tut ihr gut, wie ihr sie umsorgt.
Jetzt kommt bei dir die ungeplante Schwangerschaft dazu. Wie geht es dir körperlich damit? Spürst du die typischen Symptome? Müdigkeit, Übelkeit – oder geht es ganz gut? Die Hormonumstellung am Anfang der Schwangerschaft wirkt nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Seele. Das darfst du mit berücksichtigen und wissen, dass es sich nach einigen Wochen wieder ändert und du klarer siehst und fühlst. Hat in deiner Familie schon jemand Kinder und du hast es vielleicht ein bisschen mitbekommen? Oder bei einer Freundin?
Dass es für ihn in seiner Situation nur die Option Abtreibung gibt, verstehst du irgendwie. Ja, irgendwie verstehe ich es auch. Es ist halt nur seine Seite, die er damit sieht.
Er müsste sich dir zuwenden und dich sehen und fragen. Habt ihr offen miteinander sprechen können? Wie ist dein Kontakt zu ihm grade? Seht ihr euch jeden Tag in der Arbeit? Für dich ist es nicht so klar ist mit der Abtreibung wie für ihn. Du bist schon unmittelbar mit dem Kleinen in dir verbunden. Verbunden rein körperlich und auch in deinem Herzen. Damit wächst eine Kraft, die einer Mutter zu eigen ist und die sich auch später im Leben zeigt. Du überlegst du jetzt, ob du es auch ohne ihn mit dem Kind schaffen kannst. Da spricht schon voll die Mama in dir 💕
Du stehst im Leben, hast Beruf und eine tolle Familie. Was für Fragen gehen dir durch den Kopf, wenn du überlegst, ob du es mit dem Kind schaffen kannst? Oft sieht man klarer, wenn man Fragen und Ängste konkret ausspricht. Schreib‘ wieder hier. Gib‘ dir die Zeit. Du bist erst in der 6. Woche und hast sie.
Darüber sprechen könntest du auch mit einer Beraterin hier von hier. Einfach, dass du nicht mehr alleine mit deinen Gedanken bist und zu einer guten Entscheidung findest.
Bis bald und hab‘ mit allem einen guten Sonntag!
Herzlich, Sanne
Hallo Sanne,
danke für deine Antwort. Ich hab mich länger nicht gemeldet. Ich bin leider immer noch im totalen Gefühlschaos und denke immer noch über beide Optionen nach. Bin aktuell Anfang SSW 12 und gsb sowohl von der Abtreibung Angst als auch das Kind zu brkommen, wenn ich keine Freude verspüre.
ich habe einfach das Gefühl mein ganzes Leben bricht zusammen.
wir treffen uns noch aber er ignoriert das Thema Schwangerschaft total. Er hat kein Wort mehr dazu gesagt seit Wochen, als ich gesagt habe ich werde die Abtreibung nicht schaffen.
Ich schaffe es jetzt einfach nicht mehr so weiterzumachen und brauche Klarheit von seiner Seite, aber will ihn auch nicht überfordern, da ich ja seine Seite auch verstehe.
ich mag ihn wirklich und da hofft man einfach dass diese Person einen nicht im Regen stehen lässt.
ich hätte einfach so gerne auch eine kleine Familie und hab sehr Angst vorm alleinerziehend sein und dadurch auch mein Leben und meine Träume aufzugeben.
ich hab leider nach einigen Untersuchungen immer noch kein Gefühl der Freude. Das verwirrt mich noch mehr.
danke für eure Hilfe.
lg Naturelover
Hallo du Liebe,
so eine Ausnahme-Zeit ist total anstrengend und du hast all die Wochen super durchgehalten. Du hast alles Recht, dass du ihn heute hörst. Vielleicht ist er sich aber auch immer noch nicht im Klaren, wie sich zu der Schwangerschaft stellen soll. Ihr trefft euch weiterhin, also liegt ihm noch an dir.
Ich hoffe mit dir auf ein gutes Gespräch und dass ihr euch gut verständigen könnt.
Wie geht es deiner Mama? Ist es noch möglich, mit ihr sprechen? Was würde sie dir jetzt sagen?
Ich hab‘ dir auch auf deine PN geantwortet. Hast du sie gesehen?
Wie geht es dir sonst in der Schwangerschaft? Du hast das erste Drittel anstrengende Drittel praktische geschafft. Ob spüren Schwangere in den mittleren Monaten besonders viel Energie und fühlen sich schon von daher besser. Du schreibst von Untersuchungen - ist mit dem Baby soweit alles in Ordnung?
Ich freue mich, wenn du schreibst und weiter erzählst!
Liebe Grüße von Sanne
Hallo liebe naturlover,
du hast zwar auf Sanne geantwortet, aber ich möchte dir auch gerne meine Gedanken schreiben.
Die Situation wirkt zunächst so, als hätte sich seit deinem ersten Beitrag hier nichts verändert.
Bei genauerem Hinsehen würde ich sagen: Du hast enorm lange durchgehalten. Und wo er nur die Option Abbruch sah am Beginn, ist er still geworden, hat also nicht darauf bestanden.
Dann möchte ich dir sagen: Mach dir wegen der Freude keinen Druck. Solange die Situation für dich noch unklar ist und das Kleine selbst noch nicht wirklich Freude machen kann, kann Freude nicht so richtigeaufkommen. Das muss dich nicht verwirren. Eher kannst du dir sagen: klar, kann ich mich noch nicht freuen, weil so wenig Klarheit ist im Moment.
Ich möchte zu deiner Angst etwas schreiben.
Viele Frauen sind alleinerziehend. Jemand sagte mir mal: Das Wort trifft es nicht gut. Immer hat man noch andere Menschen, die zu einem stehen. Und das Kind hat ja auch einen Vater, und er wird sich in irgendeiner Weise beteiligen. Schöner wäre zu sagen: Mama-Kind-Familie. Statt allein-erziehend. Eine kleine Familie, eine Kleinstfamilie.
Du sagst von Anfang an, dass du nicht abtreiben kannst. Das hat ja Gründe: weil dir ein Kind kostbar ist, weil es für dich schon ein Kind ist, weil du immer ein Kind wolltest, weil du eben naturlover bist ... lass mal sprudeln, was da kommt. Es werden Gedanken sein, für die seine Meinung erst mal gar keine Bedeutung haben. Ganz deine eigenen Gedanken. Vielleicht wirst du dadurch tatsächlich ein bisschen froh, weil du merkst, dass du und das Kind zusammen schon etwas sehr sehr Schönes ist.
Und dann vermute ich, dass er in einer Klemme ist. Er möchte dich gerne weiter "haben"? Und ihm ist vielleicht bewusst, dass - selbst wenn du jetzt abtreiben würdest - der Wunsch ja eines Tages wieder käme. Weil du ja eine Familie möchtest. Und er dich. Und da kommt er selbst nicht weiter. Sein Schweigen belastet dich nun so sehr. Ob ihm das bewusst ist? Dass es sich für dich anfühlt, als könntest du zerbrechen?
Dennoch hast du nun Woche um Woche als "Mama-Kind-Familie" geschafft. Eine große Stärke, finde ich.
Suche weiter nach deinen Stärken, in dir und in deinem Umfeld. Denn je unabhängiger du von ihm bist, desto eher kann und mag er sich vielleicht wieder zu dir und dem Kind gesellen. Keiner "muss" sich von jemandem abwenden. Auch seine Kinder nicht von ihm. Und er nicht von dir.
Und auch du bist frei, deinen Weg zu gehen.
Alles alles Gute für dich! Und auch für deine Ursprungsfamilie, v.a. deine Mama!
Layla
Liebe Naturlover,
dieses Wochenende war wohl nochmal sehr wichtig für dich. Um schließlich sagen können: so oder so.
Hast du einen Termin, morgen vielleicht, den du absagen müsstest? Worin hast du Sicherheit (gewonnen) die letzte Zeit? Auch wenn von ihm nichts kam, hast du dir bestimmt Gedanken dazu gemacht.
Und: Was bräuchtest du noch für eine Sicherheit?
Übrigens ist jede Frau unsicher, wenn es die erste (ach und wohl auch jede weitere) Schwangerschaft ist.
Jeder Tag, den du trotz allem geschafft hast, sagt dir: das ganze Leben besteht aus einem Tag nach dem anderen. Du musst nicht alles, was du dir heute denkst, schon in Gedanken vorwegnehmen und bewältigen können.
Ich schätze deine Kraft hoch ein, v.a. auch deinen Wunsch nach dem Kind, weil du so lange Zeit durchgehalten hast. Jetzt spürst du vielleicht nochmal einen ganz engen Durchgang, fast wie bei der Geburt.
Wenn du dann aber nicht mehr nachdenken musst, ob oder ob nicht ... dann ist alle Kraft, die du dafür gebraucht hast, vorhanden: Für dich und für dein Kind und für den Weg, Schritt für Schritt.
Ich möchte dich einfach sehr sehr ermutigen! Du weißt ja nicht, wie er sich entwickelt.
Aber du darfst/sollst dich in deinem Sinn entwickeln.
Ganz lieben Gruß zu dir!
Layla
Hallo naturelover,
bei mir "Klickt" es immer, wenn eine Schwangerschaft mit einem Abschied zusammenkommt. Es kommt einem vor, als würde es sich emotional ausschließen. Und doch gibt es das Wort langer menschlicher Erfahrung: Einer kommt, einer geht. Wenn es mal wirklich so nah zusammenkommt.
Tatsächlich glaube ich, dass deine Mutter sich freuen und dich ermutigen würde.
Warum meinst du, ob du es nicht schaffen kannst? Eine Umstellung ist es natürlich. Aber für eine Frau, die fest im Leben steht, ist es nicht unmöglich. Du hast deine Kraft schon erprobt und gezeigt. Ohne Partner - das ist die Frage. Er möchte es natürlich lieber nicht. Lieber so weiter wie bisher. Das ist einfacher. Aber früher oder später wärt ihr an den Punkt gekommen, wenn du z.B. Kinderwunsch entwickelt hättest.
Wie alt sind seine Kinder? Dass sie sich abwenden. Das fürchtet er. Wer weiß ..
Unter welchem Stern stand für dich die Beziehung bisher?
Für die Zeit mit deiner Mutter und im Familienverbund wünsche ich ein weiterhin ein gutes Miteinander. Eine sehr kostbare - wenn auch schwere - Zeit. Mittendrin ist sie erfüllend und es kann kostbare Nähe-Erlebnisse geben, die einen für das weitere Leben stärken. Wie gut, dass ihr zusammenhaltet. Klingt nach mehreren Geschwistern? Vielleicht magst du dich da jemand anvertrauen.
Alles Liebe für dich!