Liebe Forumsmitglieder,
ich habe jetzt ein paar Eintraege gelesen und finde es sehr hilfreich zu sehen wieviele andere Frauen in einer aehnlichen Situation sind. Auch wenn das nicht schoen ist, hilft es mir nicht so alleine zu sein. Ein bisschen hoffe ich, dass ich euch mit meiner Situation helfen kann oder ihr auch ein bisschen fuer mich da seid. Ich fuehle mich naemlich gerade sehr einsam und allein.
Derzeit bin ich in Kanada und arbeite seit ein paar Monaten in einer netten Firma. Mein Freund und ich sind zusammen hier und machen ein Working Holiday Visum. Wir sind inzwischen fast drei Jahre zusammen und wollten noch ein "letztes" Abenteuer bevor wir zu alt dazu werden. Eigentlich sind wir schon recht alt, wir sind beide ueber 30, haben unsere Jobs in Deutschland aufgegeben und wollten eine tolle Zeit zusammen haben.
In den letzten Monaten war es aber immer schwierig und wir haben uns viel gestritten. Ein Leben im Ausland ist halt nicht immer so leicht. Aber wir haben trotzdem eine schoene spannende Zeit zusammen.
Seit 2 Jahren habe ich die Spirale genommen und sie mir nun rausnehmen lassen, weil ich immer wieder Blutungen hatte und das Fremkoerpergefuehl nicht mehr mochte. Wir haben dann "natuerlich" mit der Temperaturmethode verhuetet. Das hat auch sehr gut geklappt. Mit einer App laesst sich sehr gut feststellen, wann die fruchtbaren Tage sind und wann nicht.
Nun hatten wir allerdings einen riesig grossen Streit und als wir uns dann versoehnt haben, kam es spontan zu einer wunderschoenen Nacht, in der ich nicht darauf geachtet habe, dass der Tag "rot" war. Im Nachhinein habe ich mich erschrocken, aber dummerweise gedacht es passiert schon nichts, schliesslich sei ich ja schon etwas aelter und die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden, bestimmt eh gering.
Vor einer Woche habe ich dann also (leider) einen positiven Schwangerschaftstest gemacht und habs nun schwarz auf weiss. Ich bin schwanger, wahrscheinlich schon in der 6. Woche. Mein Freund macht mir (und ich mir auch) sehr starke Vorwuerfe, dass ich das absichtlich gemacht habe, ABer ich habs nicht absichtlich getan. Es war bestimmt sehr naiv von mir, aber ich bin gerade etwas am Verzweifeln und weiss nicht, was ich nun wirklich will.
Will ich abtreiben? Das geht in Kanada in einer Klinik ohne Termin und Beratung.
Wil ich nicht abtreiben? Was bedeutet das fuer mein weiteres Leben? Dann bin ich zurueck in Deutschland. Arbeitslos mit Kind und alleinerziehend.
Mein Freund will das Kind unter diesen Bedingungen nicht bekommen. Er will nicht asozial sein und dem Kind so ein Leben geben. Er fuehlt sich von mir verarscht und ich fuehle mich einsam.
Zwei Freundinnen zuhause wissen jetzt Bescheid und sie sagen, ich waere nicht allein. Sie sind sehr hilfreich, aber ich weiss, dass es nur meine Entscheidung ist und weiss nicht, was ich tun soll. Ich habe angst, dass dies meine einzige Chance ist jemals ein Kind zu bekommen, dabei wollte ich NIE eins. Ich mag mein freies Leben.
Achja.. es hilft schon mal alles niederzuschreiben.
Lieben Gruss
Hallo,
du hast hier ganz offen von deinen Sorgen und Gedanken geschrieben und es tut dir bestimmt gut, das alles zu erzählen. Auch weil du dich momentan so alleine fühlst.... Und im Ausland ist es ja auch nochmal ganz anders, einfach schwerer ohne vertraute Menschen in der Nähe.
Dein Freund und du, ihr seid anscheinend recht abenteuerlustig und habt bestimmt schon viel Spannendes zusammen erlebt. Doch jetzt bist du schwanger, ganz ungeplant und momentan weißt du noch nicht so recht, wie es für dich, für euch gut weitergehen kann und vorallem, was du möchtest.
Ich kann dir nur raten, dir etwas Zeit zu lassen. Du weißt es ja erst seit wenigen Tagen und für eine Abtreibung hast du auch noch genügend Luft.
Vielleicht kannst du erstmal deinem Freund vermitteln, dass es keine Absicht war, und dass man nun mal schwanger werden kann, wenn man als Liebespaar zusammen ist. Und keine Methode bietet hundertprozentige Sicherheit.
Momentan bist du dir auch selbst noch so unsicher, wie es jetzt gut für dich, für euch weitergehen könnte.
Und ja, all diese Fragen, die du dir stellst sind wichtig, deshalb mach dir jetzt keinen Druck, denn in der Ruhe liegt die Kraft.
Ich schick dir meine allerbesten Wünsche nach Kanada, nimm dir einfach die Zeit, die du hast!
Alles Gute für euch,
Jovana
Wunderbar das es dir hilft alles mal aufzuschreiben.
Und du hast wirklich viel Zeit um hin und her zu überlegen, alles abzuwägen.
Darf ich dir ein paar Gedanken zum nachdenken schreiben.
Dein Freund macht dir Vorwürfe.
Nun ihr habt "natürlich" verhütet. Dazu gehören zwei. Beide sind gleichermaßen gefordert und verantwortlich. Dein Freund hat kein recht dir Vorwürfe zu machen und du musst dir auch keine machen.
Über "asozial" gehen die Meinungen weit auseinander.
Ich, zum Beispiel, finde es "asozial" aus Bequemlichkeit keine Kinder zu haben, das meine ich nicht vorwurfsvoll.
Dein Freund ist stolz und will sich nicht helfen lassen weil er es "asozial" findet. Aber wer zahlt die Renten, wer pflegt uns wenn wir wirklich alt sind und schwach?
So ist es auch mit den Kindern. Die einen fühlen sich gebunden, die anderen frei.
Ich bin sehr freiheitsliebend, mit meinen sechs Kindern fühle ich mich sehr frei.
Du liebst Abendteuer? Gibt es ein schöneres Abendteuer als ein Kind?
Liebe Misses das war nur ein Impuls fürs überlegen.
Ganz herzliche Grüße, würd mich über deine Gedanken freuen
rahel
Hallo wie geht es dir heute? Bisschen besser?
Das Aufschreiben hatte dir ja getan.
Kannst dich ruhig nochmal melden, wenn du magst.
Vielleicht habt ihr übers Wochenende die Zeit gut genutzt? Es lohnt sich bestimmt wenn ihr miteinander über eure Gefühle und Gedanken sprecht. Wie es dir geht, wie es deinem Freund geht, und wie es euch miteinander geht. Vielleicht ists auch garnicht so leicht, momentan gelassen und aufmerksam ins Gespräch zu kommen?
Ich würde euch wirklich ein gutes Miteinander wünschen, damit ihr euren Weg finden könnt.
Alles Liebe für dich,
Jovana
Lieben Dank fuer eure Kommentare. Wir waren am Wochenende unterwegs und ich konnte mich daher nicht frueher melden. Mir hilft es eure Gedankenanstoesse zu bekommen und ein paar verschiedene Meinungen zu haben.
Leider kann ich das Thema bei meinem Freund nicht ansprechen. Fuer ihn steht seine Entscheidung fest und er will damit nichts zu tun haben. Wann immer ich mich komisch (=schwanger) fuehle und sage mir gehts gerade nicht so gut, will er davon nichts hoeren. Ich muss sagen, dass ich sehr enttaeuscht von seiner Reaktion bin. Mir wird damit auch sehr viel ueber ihn klar, was ich vorher nicht so gesehen habe. Ich fuehle mich gerade etwas naiv, dass ich das voher nicht erkannt habe.
Jeden falls macht es mir klar, dass ich sehr alleine mit der Entscheidung bin und dass ich mir in keiner Weise eine Unterstuetzung von ihm erhoffen kann. Es fuehlt sich an als sei bereits ein Stueck in mir gestorben.
Es ist schoen ein Kind als ein Abenteuer zu sehen und ich denke ich waere auch in der Lage mich um es zu kuemmern, nur wenn ich jetzt zurueck nach Deutschland gehe, waere ich schwanger, ohne Wohnung und Arbeit und ich habe Sorge, dass es dem Kind nicht gerecht werden wuerde. Achje... ich finde es nicht sehr leicht gerade.
Danke euch fuer eure lieben und warmen Worte und dass ihr mir keine Vorwuerfe macht wie ihr schreibt.
Ich kann deine Lage gut verstehen. Aber es ist doch so: Am wichtigsten ist für ein (kleines) Kind die Liebe der Bezugspersonen. Wenn Essen und Trinken und ein geschützter Platz vorhanden sind, kommt doch gleich die Liebe.
Hier in Deutschland gibt es Möglichkeiten als Mutter mit Kind unterzukommen. Denke an die vielen Hilfsstellen speziell für diesen Fall. (z.B. agape-haus-luebeck.de) Und wenn du für dich noch Zeit brauchst, hast du die Möglichkeit das Kind in eine gute Pflegestelle zu geben, wo du regelmäßig hinkannst und den Kontakt zu deinem Kind aufbaust. Ich glaube es ist oft ein wenig unser menschlicher Stolz, der uns im Wege steht und uns abhält uns persönlich weiterzuentwickeln. Denn früher oder später brauchen wir alle die Hilfe von anderen Menschen und sind damit eine große Chance für diese Gutes zu tun. Geben und Nehmen gehört zum Menschsein dazu. Alles zu seiner Zeit. Du kannst jetzt nehmen und später einmal geben. Ich wünsche dir und dem Kind alles, alles Gute.
Gut, dass du nach eurem Wochenende, wieder geschrieben hast.
Deine Enttäuschung ist verständlich. Dein Freund will momentan überhaupt nichts davon hören, und er will auch keine Zugeständnisse machen. Das ist schmerzlich und hart für dich, tut mir echt leid. Doch vielleicht ist es jetzt wirklich die erste „Bewährungsprobe für euch? Was denkst du?
Ihr beide seid 3 Jahre zusammen, wolltet Abenteuer erleben und jetzt kommt so ein völlig unverhofftes „Abenteuer“ auf euch zu. Das will natürlich gut überdacht werden. Deshalb, lass dir ruhig Zeit und übereile jetzt nichts.
Hattet ihr denn überhaupt schonmal über ein "Dreiergespann" ...also mit Kind....nachgedacht, drüber gesprochen?
Und wolltet ihr länger in Kanada bleiben? In Deutschland habt ihr alles aufgegeben, keine Wohnung, keine Arbeit. Das war doch bestimmt ein ganz großer Schritt, oder? Und wie war der ursprüngliche Plan? Zurück in die Heimat?
Wie hätte denn ein Neuanfang in Deutschland planmäßig ausgesehen?
Ja, jetzt stellt die unverhoffte Schwangerschaft erstmal alles auf den Kopf und ich denke, dein Freund hat irgendwie Panik bekommen. Doch vielleicht muss es ja garnicht so bleiben und er findet sich wieder ein? Wie ist er denn sonst so? Kann er mit Problemen umgehen, sucht nach Lösungen?
Du selbst siehst die Situation anders, würdest dir sogar zutrauen, dein Kind zubekommen und wärst in der Lage, das alles zu managen.
Hast du ihm denn gesagt, dass du es dir vorstellen könntest?
Allerdings machst du dir viele Gedanken wegen deiner Lebenssituation. Wie ist es denn eigentlich mit Familie? Hast du Eltern, Verwandte, die dir in der Heimat vielleicht eine kleine „Türe“ öffnen könnten? Vielleicht lassen sich die äußeren Umstände mit der Zeit verändern und anpassen?
Liebe "Misses", leicht ist es momentan sicher nicht für dich, doch vielleicht kannst du doch ein wenig zuversichtlich sein? Gibt es denn jemand in Kanada, mit dem du drüber reden kannst?
Ich wünsch dir wirklich von Herzen viel Kraft! Schreib' gerne, wie es dir gerade geht.
Ganz liebe Grüße von Jovana
Es ist schoen von euch zu hoeren und ein paar neue Gedanken zu haben. Inzwischen habe ich mich auch meinen Freundinnen in Deutschland anvertraut, die sehr stark fuer mich da sind. Ein Freundin hat sogar angeboten zu ihr zu ziehen, wenn ich das moechte und mich zu begleiten. Ich bin so dankbar so tolle Menschen zu koennen. Wahrscheinlich waere auch meine Familie bereit mir zu helfen und mich aufzunehmen. Da habe ich wirklich Glueck.
Mir faellt es aber nach wie vor schwer mich als Mutter zu sehen und die Verantwortung zu uebernehmen. Das habe ich mir einfach nie vorgestellt. Ich habe mich nie als Mutter gesehen und mein Freund und ich wollten vielleicht in Zukunft mal Kinder, aber ich dachte immer es wuerde eh nie dazu kommen.
Wenn ich jetzt mit ihm rede oder seine Reaktionen beobachte, glaube ich nicht, dass er dafuer reif ist und ich ein Kind mit ihm gross ziehen kann. Er hat viele juengere GEschwister und weiss, was auf ihn zukommt. Wahrscheinlich hat er eine klarere Vorstellung als ich. Und er will es nicht. Als wir zusammenkamen, wollten wir das beide nicht. Ich habe ihn aber so gerne, dass ich es ganz natuerlich fand, wenn es passiert. Wenn mit jemandem, dann mit ihm. So langsam zweifele ich aber an ihm und unserer Beziehung.
Einen richtigen Plan wie es nach Kanada weitergeht, hatten wir nicht. Ich dachte immer ich gehe irgendwann wieder in meinen Job zurueck. Bisher hatte ich nie Schwierigkeiten was zu finden und er sucht sich dann was. Mir wird nur immer klarer, dass er sich gerne vom Leben treiben laesst und gar keine Plaene machen will. Sobald ich dann was plane und alles in die Hand nehme (einer muss es ja tun), findet er das nervig und beschwert sich. Ich kann laut ihm nichts richtig machen und das macht mich wuetend. Ich hab schon so viel erreicht und er macht alles schlecht. Ich habe studiert, im Ausland gelebt und gut bezahlte Jobs gehabt.
Als ich im gesagt habe, dass ich das mit dem Kind schaffen wuerde, hat er nur gesagt "Dann viel Glueck, du schaffst es ja nicht mal eine Verhuetungsapp zu lesen". Es macht mich so wuetend wie er denkt und ich will nicht mit so jemandem ein Kind haben, das uns verbindet.
Sein Vater hat er nie richtig kennen gelernt und wurde vom Stiefvater und seiner Mutter aufgezogen. Er hat keinen Kontakt zu seinem Vater und nun verhaelt er sich genauso bloed und macht alles kaputt. Im Moment bin ich so wuetend.
Fuer Samstag habe ich jetzt einen Termin in einer Klinik ausgemacht, weil ich glaube, dass es richtig ist das fuer mich zu tun. Ich glaube ich kann mit der Entscheidung leben, was ich dann ja auch muss, aber ich denke an meine Familie und daran, dass sie sich bestimmt freuen wuerden ein Enkel zu bekommen.
Morgens wenn ich aufwache ist meine Entscheidung ganz klar, aber im Laufe des Tages spuere ich meinen Koerper und merke, dass sich schon so viel veraendert. Das verunsichert mich dann wieder.
Freue mich ueber eure Worte und danke euch! Toll, dass ihr euch die Zeit nehmt.
Mach nicht den Fehler und denke, das Kind muss weg, weil der Kindsvater dummes Zeug redet im Moment. Wenn es danach ginge, wäre niemand von uns am Leben. Wer weiß wie sich der Kindsvater entwickelt. Ich kenne Fälle, da redete der Kindsvater erst für die Abtreibung und nun darf daran gar nicht mehr erinnert werden: Vater und Kind sind ein Herz und eine Seele. Aber selbst wenn nicht, es ist dein Kind und es wird dein Kind bleiben - auch wenn es abgetrieben wird. Wenn du jetzt schon in dieser kurzen Zeit so tolle Hilfsangebote bekommen hast und erahnst, wie sehr sich die Familie über einen kleinen Nachwuchs freuen würde, dann ist doch das Ja zu diesem Abenteuer gar kein großes und riskantes Ja mehr. Der Weg ist geebnet, die Helfer stehen bereit, die Freude ist schon greifbar. Lass nicht Angst und Stolz die Überhand gewinnen. In einer Kindersendung rufen sie immer: Eins, zwei, drei Trau dich! Das will auch ich dir jetzt zurufen:
Eins, zwei, drei Trau dich! (Du musst es nicht alleine schaffen, du hast jetzt schon Hilfe gefunden.) Alles Liebe für dich und dein Kind.
Hallo du Liebe,
ich finds auch schön, dass wir zusammen schreiben können, trotz der Entfernung.
Und auch die Möglichkeit mit deinen Freundinnen zu reden ist echt klasse. Sie sind anscheinend wirklich verlässliche Frauen, würden dir helfen, sogar eine Wohnmöglichkeit gibt es für dich.
Und der Gedanke, dass deine Familie für dich da wäre, kann doch auch beruhigend sein. Ja, echt ein Geschenk, so tolle und verlässliche Menschen kennen zu dürfen.
Ich finde, das alles könnte die Situation ein bisschen leichter machen oder?
Hast du denn vor, mit deiner Mama darüber zu reden? Das wäre doch vielleicht wirklich ein guter nächster Schritt? Was denkst du?
Du selbst hast dich die letzten Jahre nicht als Mama gesehen, doch warst du nicht völlig abgeneigt, und wenn es passieren würde, dann kämst du klar.
Hm, und jetzt ist´s passiert und mir kommt es halt so vor, als ob du dich jetzt an der Reaktion deines Freundes orientierst. Klar setzen dir diese Unfreundlichkeiten von ihm zu. Das versteh´ ich gut! Momentan bist du unzufrieden, zweifelst an eurer Beziehung, da du mit seinen Worten und den Reaktionen doch irgendwie an deine Verletzlichkeit gerätst.
Es tut mir wirklich auch leid, dass er so unsensibel reagiert. Immerhin bist du die Frau mit der er lebt!
Das was du von seiner „Unreife“ schreibst, ist sicher ein Thema, doch jeder Mensch kann auch „nachreifen“, durch herausfordernde Lebenssituationen.
Du selbst bist in eurer Beziehung eher die Planerin, die Geordnete, die vielleicht auch gerne mal was in die Hand nimmt, durchdenkt und ein bisschen mehr in die Zukunft blicken mag. Schade, dass er deine Qualitäten da so garnicht sehen kann.
Du hast ein Studium absolviert, (darf ich dich fragen, was du studiert hast ) schon viel erreicht, gute Jobs gehabt, Geld verdient, und er kann es nicht mal sehen, und deine Kraft und Stärke nicht erkennen? Das klingt nicht so optimal, oder besser, klingt „ausbaufähig“
Vielleicht ist es jetzt mal dran, dass ihr über all das sprecht? Besonders auch über „Wertschätzung“, damit er deine Fähigkeiten wahrnehmen kann.
Was mich jetzt am meisten beunruhigt, ist der Gedanke, dass DU dir dein Kind zutrauen würdest, und auch mit diesem Gedanken nicht ernst genommen wirst.
Klar würdest du es schaffen! Du wirst dir nach der Zeit in Kanada wieder einen guten Job in Deutschland suchen, und ihn bestimmt auch finden. Mit Kind wirst du dich vielleicht etwas an die aktuelle Situation anpassen, aber ich glaube nicht, dass du lange arbeitslos bleibst.
Und eine Schwangerschaft, all diese Monate..... bietet sehr gut die Möglichkeit, in die neue Situation hineinzuwachsen, sich mit dem Gedanken an das Muttersein, zu arrangieren.
Also, mein Rat für dich wäre, sehr achtsam mit deinen inneren, vielleicht leisen Gefühlen, mit der Stimme in dir, umzugehen, denn über den Tag spürst du doch immer wieder die Veränderung, all das Neue in dir.
Hast du eigentlich schon einen Ultraschall gehabt, die erste Routineuntersuchung vielleicht?
Schau doch vor dem Termin am Samstag erstmal, ob alles in Ordnung ist und ob das Herzchen schlägt?
Und nicht zuletzt der Gedanke, dass deine Eltern sich über ein Enkelkind freuen würden ist es wert, nochmal gründlich hinzuspüren.
Liebe Misses vielleicht ist die Situation jetzt wirklich eine Beziehungsprüfung für euch, die trotz allem, nicht negativ ausgehen braucht....auch mit Baby nicht.
Oh, jetzt sinds viele Gedanken geworden...vielleicht ist was dabei, was dir weiterhilft?
Alles Liebe, viel Zuversicht,
Jovana
Hallo Jovana und Levina,
eure Worte machen mir Mut und geben mir Kraft. Ich werde noch mal in mich gehen heute. Einen Termin hatte ich bisher nicht. Es ist hier total schwierig einen Arzt zu finden. Schnelle Hilfe in Form von einer Womens Clinic, die einem hilft, gibt es schneller als einen Termin beim GYnaekologen. Sehr erschrecken uebrigens. Das spricht viel fuer unser Gesundheitssystem in Deutschland.
Ich melde mich wie es bei mir weitergeht.
Misses
Hallo Misses, ich hoffe so sehr, dass du den Mut und die Kraft bekommst deine inneren Zweifel zu überwinden und dieses Abenteuer einzugehen. Wer hält länger zur Mutter, als das eigene Kind . Bleib behütet und nimm alle Hilfsmöglichkeiten, die dir gut erscheinen an.... du verdienst das und dein Kind auch. Alles Liebe
es freut mich natürlich sehr, dass du wieder etwas zuversichtlicher sein kannst.
Ja, lass dir doch noch Zeit, du bist noch am Anfang, brauchst jetzt wirklich nichts zu übereilen.
Und wenn du noch nicht mal einen Frauenarzttermin hattest, dann wäre es doch bestimmt klug und wichtig, einen Arzt nachschauen zu lassen. Klar, ich versteh natürlich, dass es im Ausland schwieriger ist, einen Arzttermin zu bekommen.
Vielleicht könnte dir jemand von dort ein wenig behilflich sein einen Gyn. zu finden?
Einen Termin in der Abtreibungsklinik zu bekommen ist einfacher als einen Arzttermin? Dieser Gedanke ist erschreckend für dich...ja, da hast du recht.
Ich habe jetzt grad mal im I-Net nachgelesen...was ist denn mit „walk in clinic“? Da könne man ohne Termin hingehen und eine Untersuchung bekommen. Es gibt Listen, wo diese Einrichtungen zu finden sind. Das weißt du aber vermutlich schon.
Du, lass dich ruhig weiterhin stärken, deine Kraft und Zuversicht wachsen, damit du ohne Druck deine Möglichkeiten sehen kannst. Es gehört sicher Mut dazu, sich seinen Gefühlen zu stellen und gleichzeitig die Bereitschaft zu entwickeln, sich auf neue Erfahrungen einzulassen.
Ich schick dir ganz liebe Grüße rüber!
Jovana
In deinem Postfach ist eine Nachricht für dich!
Meine lieben Forenmitglieder.. Ihr habt mir sehr bei meiner Entscheidungsfindung geholfen, ob ihr passiv gelesen habt oder mir geschrieben habt. Die letzten Wochen waren sehr schwierig fuer mich und ich habe viel Hilfe von euch und meinen Freundinnen zuhause erfahren. Mir wurde viel Hoffnung geschenkt.
Nach und nach fuehlte ich mich aber eher dazu angehalten das Kind zu bekommen als es nicht zu bekommen. Das begruesse ich sehr , weil ich auch immer dafuer bin ein Leben zu schuetzen. Es gibt bestimmt auch immer Moeglichkeiten ein Kind gross zu ziehen und man selbst bzw. das Kind benoetigt auch weniger Materielles als man vielleicht zunaechst denkt. Es sollte daher also keine rein wirtschaftliche Frage sein ein Kind zu bekommen. Das ist mir durch die Eintraege klar geworden.
Ich bin ein sehr abenteuerlustiger Mensch und ein Kind kann mehr Abenteuer sein als irgendwas anderes. Das sehe ich auch an meinen Freundinnen, die Muetter sind.
Allerdings finde ich, dass ein Kind Sicherheit braucht. Wenn die Lebensumstaende unsicher sind ,und das sind sie bei mir gerade sehr, fuehle ich mich nicht wohl ein Kind zu bekommen.
Wenn es jemals dazu kommen sollte, dass ich wieder schwanger werde, moechte ich, dass die Umstaende besser passen. Ich moechte nicht alleinerziehend, arbeitslos und bei einer Freundin oder meinen Eltern wohnen muessen. Dazu war ich immer schon zu selbststaendig in meinem Leben. Vielleicht haette es auch geklappt. Allerdings glaube ich, dass ein Kind nur gluecklich sein kann, wenn die Mutter es ist und das waere ich so nicht gewesen.
Fuer mich war es aus vielen Gruenden die richtige Entscheidung das Kind nicht zu bekommen. Es macht mich traurig das Kind nicht kennenlernen zu koennen, aber es fuehlt sich immer noch richtig an. Das mag sich in ein paar Wochen, Monaten und Jahren auch wieder anders anfuehlen, aber zu diesem Zeitpunkt und in meiner Situation war es fuer mich das Richtige zu tun. Das werde ich mir dann vor Augen fuehren.
Mir war es wichtig das hier noch mal zu schreiben, weil ich hoffe anderen Frauen zu helfen auf ihr Bauchgefuehl zu hoeren. Das kann in beide Richtungen gehen, fuer und gegen das Kind.
Oh wie schade, das ist jetzt eine traurige Nachricht. Trotzdem alles Gute weiterhin.