Hey ihr lieben ich verzweifele hier ich bin mit der Entscheidung für oder gegen das Kind total überfordert. Zu mir und meinem Umfeld ich bin 31 Jahre alt und mit meinem Partner (40 Jahre) schon mehrere Jahre zusammen allerdings führen wir eine unkonventionelle Beziehung in der wir uns den Freiraum geben den wir individuell brauchen was bedeutet wir wohnen nicht zusammen jeder führt auch sein eigenes Leben neben unserem gemeinsamen. Wir haben uns nie große Gedanken über Nachwuchs gemacht für mein Partner waren Kinder kein Thema und ich hatte nie einen großen Kinderwunsch noch je die Empfindung keine Kinder zu möchten . Ich sagte immer wenn Kinder dann mit ihm und wenn er nicht möchte genießen wir die Zeit zu zweit. Normale dachte ich immer wenn es passiert passiert es und ist Schicksal, dann steht man dazu ein Abbruch war auch nie Thema für mich. Jetzt ist es passiert ich bin ungeplant Schwanger und total überfordert. Für ihn ist klar er möchte das Kind nicht und das wird sich auch nicht ändern. Ich bin hin und her gerissen soll ich mein jetziges leben mit dem ich glücklich und zufrieden war aufgeben für eine ungewisse Zukunft? Ich hab eine riesen Angst davor das ich einen Abbruch im Nachhinein bereuen könnte und das seelisch nicht verkrafte irgendwann meinen Partner für den Abbruch verantwortlich mache und dadurch unsere Beziehung zerbricht. Den familiären Rückhalt hätte ich wenn ich mich für das Kind entscheide und mein Partner sich dann von mir trennt. Er ist meine große Liebe und ich hab solche Angst ihn zu verlieren denn er ist mein Kraftgeber und Fels in der Brandung wenn ich mal wieder nicht weiß wo hinten und vorne oder oben und unten ist. Dann kommt allerdings noch dazu das ich nie Berührung mit Kindern hatte und mir mich nicht mit Kind vorstellen kann. Struktur und Verantwortungsbewusstsein hab ich, ich lebe mit zwei Hunden zusammen das kann man ja im weitesten Sinne vergleichen. Außerdem macht es mir Angst das ich noch keinerlei emotionale Bindung zu dem Leben in mir habe selbst der erste Ultraschall inklusive gesehenem Herzschlag hat nichts in mir ausgelöst. . Der Druck das ich dieses Entscheidung für mich alleine finden muss und diese Entscheidung mein weiteres Leben für immer beeinflussen wird macht mich wahnsinnig. Hätte jemand Tipps für mich wie ich für mich den richtigen Weg finden kann bzw gibt's jemand in der selben Situation und wie wurde sie bewältigt. Ich zerbreche mir jetzt seit 14 Tagen den Kopf und komme auf keinen Nenner.
Liebe Grüße
J@n@
Hallo liebe Jana, eben habe ich an Lina-Li geschrieben und nun kommt ganz neu dein Beitrag.
Das mit dem Bereuen gibt es, wie du gerade unter deinem Beitrag lesen kannst. Aber unter dem Gedanken "das Bereuen vermeiden" ... letztlich kann man so keine Entscheidung treffen. Nur von etwas Positivem her, was einen anzieht. Nicht, um etwas Negatives zu vermeiden. Soweit jedenfalls denke ich, seit ich über das Thema „bereuen“ nachdenke.
Ich kann gut verstehen, dass dir die überraschende Schwangerschaft den Boden unter den Füßen wegzieht. Oder es sich so anfühlt. Es ist eine enorme Umstellung im Körper. Dazu die innere Umstellung und die klare Ansage deines Partners. Also überall nur ungute Gefühle.
Für dich aber auch nicht einfach so, dass du sagen könntest, ein Abbruch wäre jetzt für dich klar.
Und das könnte der Anfang von einer ganz positiven Geschichte sein.
Ich denke, dass eine Frau eher den Faden zur positiven Geschichte "Kind" findet als der Mann. Naturgemäß. Dir ist alles näher und daher kommst du eher auf andere Gedanken. Auch wenn der Ultraschall jetzt nichts „bewirkt“ hat bei dir. Er ist alles zu frisch und du bist noch erschüttert (kann man so sagen?). Dennoch bist du die erste von euch beiden, die nachdenkt und sich den Kopf zerbricht, wie das nun integriert werden könnte in euer/in dein Leben.
Daher kannst du durchaus hoffen, dass er sich auch dafür erwärmt. Es hat ja mit dir und mit euch tun, dieses kleine Wesen. Unbekannt. Unerwartet ... aber ... „wer sagt denn, dass in dem undurchsichtigen Sack Zukunft nicht auch ein Entzücken steckt“ (Marie Luise Kaschnitz).
Du fragst: Wie kannst du dich gut entscheiden?
Wie lange möchtest du dir überhaupt Zeit geben und was hast du bisher schon getan bzw. ausprobiert/angewandt, um eine gute Entscheidung für dich zu finden?
Sich konkrete Vorstellungen zu machen, wie es werden würde, kann schon helfen. Und zwar kommst du dann an Hürden und da beginnt dann die „Arbeit“. Die Kreativität. ;-) Das setzt Kräfte in einem frei. Du kommst auf ganz neue Ideen und Gedanken. Du "erschaffst" etwas. Kreativ eben.
Auch das Hingucken zu anderen, die Kinder haben, kann helfen. Und auch da nicht nur bis dahin, wo die Kleinen und die Großen lachen und glänzen. Das Verlockende ist doch dahinter. Das hast du vielleicht auch mit deinen Hunden erlebt?
Eine Freundin von mir sagt gern: Erst einen Hund erziehen, bevor man ein Kind erzieht. Du hast Recht: da lässt sich einiges übertragen. Das einfache: jetzt muss gehört werden (Sitz - Platz) – das erleichtert den Alltag mit Kindern ungemein (das können viele Eltern heute eben nicht und allen wird es schwer dadurch). Ja und dann die Freude an der Fürsorge und der Spaß miteinander. Das kennst du.
Und du kennst auch Entscheidungen, die dein Leben für immer beeinflusst haben. Das kann einem zu groß erscheinen und bedrängend wirken. Es kann dich auch motivieren, es wirklich in die Hand zu nehmen. Dein eigenes zu gestalten - auch nach Jahren, wo ihr viel gemeinsam entschieden habt. Und vielleicht würdest du deinem Partner vorangehen, ihn bitten, trotzdem weiter mit dir mitzukommen.
Was sind seine Bedenken? Oder Argumente? Hat er Befürchtungen oder will er einfach am Gewohnten festhalten? Das Leben hat Überraschungen. Und dies wäre ein positives Schicksal (andere gibt es auch - nebenbei bemerkt ...).
Möchtest du andere Menschen ins Vertrauen ziehen?
Was auch helfen kann, um nicht im Hin und Her zwischen dem Düsteren bei beiden Möglichkeiten alle Kraft zu verlieren:
Mal beherzt ein paar Tage die eine und dann die andere Entscheidung für gesetzt halten und nicht in die andere Möglichkeit zurück fliehen. Dann spürst du innerhalb der gesetzten Zeit eine innere Entwicklung. Wenn nicht von außen gestört wird ... das müsstest du sehen, ob dir dieser Versuch möglich ist.
Welche Bedeutung du für dich Kopf und Herz jeweils zumisst – das darfst du auch für dich vorentscheiden. Ein gutes Zusammenwirken könnte sein, dass der Kopf den Weg frei macht für das, was das Herz möchte.
Folge deinem Herzen! Gibt es eine andere Message in der aktuellen Coaching-Welt, wo Menschen nach dem Weg fragen?
Und dann: wovor fürchtet sich dein Herz? Da braucht es Unterstützung.
Ich hoffe, es war etwas für dich dabei zu deiner Frage.
Und ein bisschen Humor kann auch helfen. ;-)
Ganz liebe Grüße von Layla
Liebe Jana,
es tut mir so leid.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bereue, was ich getan habe. Ich wollte mein Leben so beibehalten wie es war, aber das ist nicht möglich. Es ändert sich alles, auch mit der Entscheidung gegen das Kind.
Ich habe zwei Freunde, die sich gegen das Kind entschieden haben, ihre Beziehungen gingen kurz danach in die Brüche. Keiner kann heute darüber sprechen, alle leiden still und versuchen es zu verdrängen.
Eine andere Freundin, hat sich mit 18 Jahren, während der Ausbildung für Ihre Tochter entschieden (die Kleine heißt auch Jana und ist heute Anfang 20).
Ihr war egal, was andere von ihr erwarten und was die Zukunft vielleicht bringt. Ihre Beziehung ist auch gescheitert, aber sie hat es auch alleine geschafft (mit Freunden, Familie und ihrem späteren Ehemann und 3 weiteren Kindern). Jana kam in den Kindergarten, hatte dort viele Freunde und eine tolle Zeit und hat sehr viele Menschen glücklich gemacht.
Was ich heute anders machen würde, ist:
1. Die Erwartungen anderer sind deren Problem, es ist nicht ihr Leben und meistens denken sie nur an ihre eigenen Vor- und Nachteile
2. Auf meine Zweifel hören, egal, wie sehr ich, oder meine Freunde es bereuen, wir müssen jeden Tag damit Leben (die Abtreibungen waren in den 1990-er Jahren).
3. Beten und auf Gott vertrauen,ich kann es nicht mehr rückgängig machen, alle meine anderen Ängste und Sorgen sind nur temporär, vergehen und ändern sich ständig und sind ein schlechter Ratgeber.
Du schaffst das, hab keine Angst, hab Vertrauen.
Anita
Liebe Jana,
es tut mir so leid.
Ich bereue jeden Tag , was ich getan habe, kann es aber nicht rückgängig machen. Ich wollte damals auch, dass alles bleibt wie es ist, aber das war Utopie.
Sorgen und Ängste sind temporär, sie kommen und gehen, und taugen nicht als Ratgeber - denk doch nur an deine Probleme vor 10 Jahren - waren sie wirklich so schlimm, wie du es dir damals vorgestellt hast 😊?
Ich kenne drei Paare, die in eurer Lage waren, alle drei Beziehungen sind gescheitert. Zwei innerhalb eines Jahres nach der Abtreibung, die dritte, als Jana zwei Jahre alt war - die Trennung ging in allen drei Fällen von der Frau aus.
Beziehung und Liebe zwischen Mann und Frau ist halt auch vergänglich und kein guter Ratgeber (denk mal hier 10 Jahre zurück 😊).
Janas Mama war 18 und in der Ausbildung, als sie schwanger wurde. Es war nicht immer leicht, aber sie waren glücklich und es wurde immer leichter. Sie hat auch gezweifelt und geweint, aber sie hat das Geschenk angenommen, egal, was ihr Chef, ihre Eltern, Freunde oder der Papa wollten (er wollte nie Kinder, liebte Jana aber vom ersten Schrei ab über alles).
Und sie hat es geschafft, sie hat geheiratet, hat 3 weitere Kinder, ein Häuschen im Grünen und Karriere gemacht.
Jana ist erwachsen, hat viele Freundinnen und lebt mit ihrem Freund zusammen - sie ist glücklich und hat viele Menschen glücklich gemacht.
Und das ist der große Unterschied - wir sind heute alle verheiratet und haben Kinder, aber Janas Eltern leiden nicht, fragen sich nicht, was wäre wenn und haben nichts zu bereuen.
Das ist das, was mir Dauerhaft bleibt: die Liebe zu meinen Töchtern und die Reue.
Was ich heute anders machen würde, ist beten, auf Gott vertrauen und tapferer sein, so wie Janas Mama.
Du schaffst das, wie du selbst geschrieben hast, hab Vertrauen und freu dich auf das Leben mit deinem kleinen Glück!
Ich glaube an dich und wünsche dir und deiner Jana alles Liebe und Gute 😘
Anita
PS: Meine Mädels waren beide Wunschkinder, aber die große Liebe kam erst nach der Geburt - und dass das Geräusch des Herzschlags das schönste auf der Welt wird, hat auch lange gedauert - man muß sich ja erstmal an alles Gewöhnen und sich Zeit lassen, Angst abbauen und die Liebe und das Glück zulassen (ich hatte Angst, das Baby zu verlieren und wollte unbewusst keine Bindung, um mir ggf. die Schmerzen und die Trauer zu ersparen) - bei beiden Schwangerschaften.
Sorry, ich dachte, die erste Antwort wäre 'verschwunden " und habe jetzt 2x geschrieben 🙈
Liebe Anita,
kein Problem 😉 Es dauerte ein bisschen, bis deine Antwort freigeschaltet wurde. Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast und nochmal geschrieben hast und so ehrlich von dir erzählst.
Du drückst es so gut aus, wie es einem bei einer ungeplanten Schwangerschaft gehen kann: … man muß sich ja erstmal an alles Gewöhnen und sich Zeit lassen, Angst abbauen und die Liebe und das Glück zulassen 💖 Das braucht Zeit.
Alles Gute dir!
Brigitte (Moderation)