Hallo. Bin aus Zufall auf diese Seite gestoßen.
Habe ein Problem und hoffe dass ich hier ein paar gute Ratschläge bekomme. Ich (22) bin seit 8 Monaten mit meinem Freund (21) zusammen, nehme schon seit jahren die Pille und hatte nie ein Problem damit. Diesen Monat ist meine Periode zu spät dran und ich hatte einige Beschwerden wie Müdigkeit, Schwindel, Ausfluss, Unterleibschmerzen, Spannen in der brust usw. Nach internetrecherche war ich mir dann sicher : ich bin schwanger. Trotz Pille. Ich war mir zu 100 Prozent sicher, hab es einfach gefühlt. Und heute der Test: positiv. Mein freund drängt auf eine Abtreibung. Er hat gerade seinen Job verloren und zahlt zudem einen Kredit ab, den er aufnehmen musste um das Haus seiner Eltern abzubezahlen, sonst hätten sie es verloren. Wir wohnen auch in diesem Haus, haben eine kleine Wohnung, die wir uns gerade herrichten.ich selbst bin Studentin, lebe von Unterhalt und Nebenjob. Aus diesen Gründen möchte er das Kind nicht bekommen. Aber obwohl das natürlich vernünftige Gründe sind die Schwangerschaft abzubrechen, habe ich Zweifel. Ich muss die ganze Zeit weinen. Ich weiß nicht was die richtige Entscheidung ist. Man möchte seinem Kind natürlich etwas bieten können. Und es steht ja auch unsere Zukunft auf dem Spiel. Aber dennoch, die Zweifel bleiben. Was soll ich nur machen ?
Hat vielleicht hier jemand einem Tipp ? Oder ähnliche Erfahrungen gemacht?
Liebe grüße
Lina
dann hast du es also schon gefühlt, dass du schwanger bist und kannst deinem Gespür trauen. Auch wenn du grade noch nicht das wie und was weißt, hat dieses gut spüren auch etwas sehr positives. Ein Kind bekommen ist einfach viel mehr als die äußere Versorgung. Das ist für deinen Freund jetzt wahrscheinlich die vorrangige Sorge. Die gehört natürlich auch dazu, ist aber nicht das einzige. Dazu hat er aber von sich auch einen Zugang. Was dich zweifeln lässt und weinen, ist bisher nur dein Erleben und Empfinden. Ist auch was ganz besonderes. Er braucht es, dass du es ihm vermittelst, wie es dir geht... Könnt ihr reden?
Ich wünsche euch, dass ihr nach dem ersten Schrecken beide wieder etwas ruhiger werdet. Gut, dass du hier schreibst Ihr habt ja Zeit. Es drängt gar nichts...
Guten Abend dir trotz und mit allem und viele liebe Grüße,
Sanne
Es kann nicht darum gehen, was Du machen sollst, sondern es geht um Dich.
Du könntest Deinem Kind eine Menge bieten, alle Facetten die uns das Leben Tag für Tag bietet, und die wir ganz selbstverständlich genießen. Und Du kannst dem Kind eine liebevolle und verantwortungsbewußte Mutter bieten, dies ist unendlich viel wert.
Du hast viele logische Argumente des Verstandes sprechen lassen. Aber was spricht Dein Herz? Denn ein blutendes Herz kann sehr schmerzhaft sein. Schau nicht allzusehr darauf, wie Dein Leben jetzt gerade ist, denn es dreht sich weiter, wie in einem Film.
Alles Gute Tupptip
... sind das nachvollziehbare Gründe die du da nennst. Aber wie eine vorrige Antwort war, es ist nicht alles was man einem Kind bieten kann.
Als ich mein erstes Kind bekam befand ich mich in einer schulischen Ausbildung und erhielt auch kein Geld, lebte noch bei meinem Vater und war erst wenige Monate mit meinem Freund zusammen. Aber ich entschied mich für dieses Kind und machte die Ausbildung weiter und zog vor der Geburt aus. Natürlich war auch ich froh das meine Eltern mich erstmal bis die Einrichtung stand finanziell unterstützen konnten.
Und du bekommst ja auch finanzielle Unterstützung an Bafög, Arbeitsamt oder auch BAB und eine kleine Zahlung von Pro Familia wenn ihr bei euch sowas habt.
Ich bin nun in der frühen SS mit dem 2. und bin mir nicht mal jetzt sicher ob ich es will....aber ich sage mir auch wenn man schon überlegt dann wird das sicher seinen Grund haben und die Angst es danach zu bereuen ist zu groß. Noch hast du bestimmt Zeit darüber nachzudenken. Ich wünsche dir viel Kraft und würde mich freuen den Entschluss zu erfahren.
LG Julia
Liebe Lina,
dass du auf diese Seite gestoßen bist.
Wie geht es dir heute morgen, nachdem du eine Nacht darüber geschlafen hast?
Ich finde ja, du hast intuitiv schon das Richtige gemacht: machst dich gleich „auf den Weg “ und suchst nach Tipps und Ratschlägen, um den emotionalen Zweifeln Raum geben zu können und nach einer guten Lösung zu suchen. Und es beeindruckt mich, dass du dazu jetzt schon in der Lage bist, wo doch der Test noch ganz frisch ist.
Gefühlt hast du es ja schon länger und eigentlich war der Test nur mehr die Bestätigung. Du scheinst eine gute Selbstwahrnehmung zu haben und da ist es richtig, diese Fähigkeit nicht zu übergehen und das Erkannte richtig zu deuten.
Natürlich braucht das auch Zeit, denn das Gefühlte zu benennen ist das eine und es dann auch verwirklichen zu können das andere.
Bei deinem Freund steht da erst mal der Verstand im Vordergrund und was da bei ihm kommt, macht ihm Angst und Sorge. Ist auch verständlich, da er gerade den Job verloren hat, was sicher bitter für ihn ist. Und als Mann hat er da jetzt sicher gewisse Existenzängste.
Ich bin überrascht, dass er so für seine Eltern einsteht ... Familie scheint ihm viel zu bedeuten. Vielleicht ist ihm das noch gar nicht so bewusst, jetzt wo es um seine eigene geht
Habt ihr durch seine Arbeitslosigkeit jetzt mehr Zeit, um miteinander zu reden? Vielleicht könntet ihr euch ja gemeinsam nach finanziellen Hilfen und Unterstützungen erkundigen ... das Wissen darum würde sicher auch ihn beruhigen und die Ängste eindämmen, was meinst du?
Mit als Nächstes steht dann ja auch die FA-Untersuchung an ...
Denkst du, dass er mit dir zum Arzt gehen würde, wenn du ihn darum bittest? Vorausgesetzt du willst das überhaupt?!
Du, mit deiner Entscheidung hast du wirklich noch Zeit ... Nimm sie dir!
Liebe Grüße von
Lucia
Ich bin eine Beraterin von Pro Femina und habe in unserem Forum von Ihrer Situation gelesen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die ungeplante Schwangerschaft Sie und Ihren Freund ganz schön durcheinander gebracht hat. Vermutlich fällt es Ihnen auch schwer, damit umzugehen, dass Ihr Freund Sie zu einer Abtreibung drängt – auch wenn Sie seine Ängste gut verstehen können.
Aus Ihren Zeilen lese ich, dass Sie sich gerade hin und her gerissen fühlen und trotz aller Bedenken auch vor einer Abtreibung zurückschrecken.
Wir erleben es in der Beratung sehr oft, dass der Partner bei einer ungeplanten Schwangerschaft am Anfang häufig erst einmal ablehnend reagiert und etwas länger braucht, um sich mit dem Gedanken, Vater zu werden anzufreunden.
Liebe Lina, ich finde es sehr mutig von Ihnen, dass Sie sich mit Ihren Ängsten und Zweifeln an unser Forum gewandt haben!
Vielleicht würde es Ihnen aber auch helfen, wenn wir einmal ganz ausführlich in einem vertraulichen Gespräch am Telefon über alles sprechen und dabei alle Ihre Möglichkeiten in den Blick nehmen. Es gibt nämlich eine ganze Menge an Hilfe und Unterstützung, die Sie als Studentin mit Ihrem Kind in Anspruch nehmen können.
Sie erreichen mich und meine Kolleginnen von Montag bis Freitag von 8.30 bis 17.30 Uhr unter der auch vom Handy aus kostenlosen Beratungsnummer 0800-0606767. Wäre das möglich für Sie?
Über Ihren Anruf würde ich mich sehr freuen!
Mit lieben Grüßen
Ihre ProFemina-Beraterin
Hallo Lina,
du merkst, deine Frage, was du machen sollst, hat ganz schön viele Mitschreiberinnen bewegt. Wie geht es dir wohl?! Vielleicht bist du ja inzwischen mit deinem Freund übereingekommen, was der beste Weg für euch ist – und liest gar nicht mehr hier. Falls du aber immer am Ringen um eine Entscheidung bist - schätze deine Zweifel und deine Tränen nicht zu gering ein. Es ist viel mehr als "nur" Gefühle. Oft zeigt sich in den Tränen das, was du im Innersten spürst. Im Herzen. Das geht nochmal tiefer. Du merkst, ich komme nicht davon los Einfach weil es ein guter Anzeiger in uns Frauen ist. Davon, was uns wichtig ist und „am Herzen liegt“, wie man sagt. Achte gut auf dich
Viele liebe Grüße und alles Gute für dich,
Sanne