Hallo, ich bin 39 Jahre alt und habe drei Kinder im Alter von 9 Jahren, 8 Jahren und 10 Monaten. Ich habe im letzten Zyklus einmal die Pille vergessen (nehme noch eine Stillpille, weil ich meinen Sohn noch stille) und jetzt bin ich schwanger. Ich bin völlig verzweifelt, heule jeden Tag, weiß nicht mehr weiter.
Wir hatten mit unseren drei Kindern abgeschlossen. Unsere Wohnung im Haus meiner Eltern ist nicht gerade groß, der Kleine wird ein Mini-Kinderzimmer haben. Wir verdienen beide nicht üppig, aber es reicht, um gut zu leben und auch kleine Ausflüge und einen Urlaub im Jahr an der Ostsee oder in den Bergen zu machen. Unser Auto reicht gerade für fünf.
Mein Mann ist völlig gegen das Kind. Er hat Angst, nicht mehr allen gerecht werden zu können. Es ist jetzt schon nicht einfach. Meine Große hat ADHS, braucht ewig bei Hausaufgaben und viel Hilfe, mein Mittlerer ist sehr klug, langweilt sich aber oft in der Schule und verhält sich dann aggressiv, wenn er unterfordert ist. Unser kleiner ist ein Sonnenschein und wir hatten uns gefreut, ihn nochmal als Nachzügler genießen zu können. Mein Mann kommt erst spät abends heim, ich gehe auch bald wieder arbeiten und hab nachmittags volles Programm mit den Kids, ihren Hobbys, Hausaufgaben etc. Es bleibt null Zeit für mich oder uns als Paar. Meine Eltern sind leider krank und können uns nicht unterstützen, die Eltern meines Mannes wollen uns nicht unterstützen. Für sie ist alles zuviel.
Mein Mann sieht keine Alternative, ich soll das KInd abtreiben. Er ist da auch völlig hart, meine Argumente zählen nicht wirklich. Ich gebe ihm vom Kopf her Recht. Wir können uns nichts leisten, hätten dann noch weniger Zeit für die ohnehin schon zurückgesetzten Kinder. Sie müssen sich die Aufmersamkeit eh schon durch drei Teilen... Ein größeres Auto geht finanziell nicht, größere Wohnung auch nicht.
Aber mein Herz ist für das KInd, ich bin gläubig (mein Mann nicht) und für mich fängt wie für Gott das Leben bei der Empfängnis an. Steht ja auch in der Bibel, das Gott das gerade gezeugtes Kind schon im Kopf hat, wie es sein wird... Es wäre für mich Mord.
Ich kann nicht mehr, ich fühle mich leer, einsam, nicht verstanden. Ich habe niemanden zum Reden. Meine Eltern waren schon nicht von Nr. 3 begeistert, jetzt würden sie es gleich garnicht verstehen....
Ich weiß nicht mehr weiter...
Hallo liebe Iry,
du schreibst, deine Argumente zählen nicht? Genau die würden mich interessieren! Ich glaube, du hast hier alles aufgeschrieben, was dein Mann sagt und was du vom Kopf her einsiehst (ist sicher auch alles so, wie du schreibst und wirklich nicht einfach).
Aber du selbst hast noch andere Gedanken. Magst du die auch schreiben?
Vielleicht lassen die sich auch vergrößern.
Denn die "geht-nicht-Gedanken" werden schließlich auch immer größer, je mehr man sie denkt und wiederholt.
Was sind also deine Argumente? Wie könntest du es dir vorstellen?
Es "arbeitet" doch in dir, oder? Jemand zum "Reden" hast du jedenfalls schon mal gefunden.
Schreiben ist wie in aller Ruhe reden. Da wird man nicht unterbrochen und es wird nicht so leicht etwas Tisch gewischt.
Liebe Grüße von Layla
wie gut, dass du hier erzählt hast, gerade auch wenn du sonst niemanden hast, der dich versteht und mit dem du reden kannst. Es gibt so vieles, was du zu sagen hast! Und ich staune, was du jeden Tag zuhause stemmst mit euren drei Kindern. Alle drei sind verschieden, so wie du von ihnen erzählst, und brauchen unterschiedliche Dinge. Das will erstmal unter einen Hut gebracht werden, da musst du eine Frau mit echtem Organisationstalent sein!
Und nun die Schwangerschaft, unverhofft und ungeplant. Und auch wenn ihr euch komplett gefühlt habt, ist dein Herz offen für das vierte Kind, das sich nun wider Erwarten angekündigt hat. Einfach weil das deine innere Einstellung ist, von deinem Glauben getragen. Ich finde es ganz besonders, wie klar du das siehst.
Und dass du dich im Moment von deinem Mann und deinem Umfeld (auch wenn es noch niemand sonst weiß) unverstanden und einsam fühlst, das glaub ich dir.
Wie lange weißt du schon von deiner Schwangerschaft? Ist’s schon vom Arzt bestätigt?
Und Ihr habt schon oft/viel darüber geredet? Oder ist alles noch der erste Schock und die Ängste haben sich wie eine dunkle Wolke über euch gelegt? :O
Was du von der Meinung deines Mannes erzählst, das hört sich schon irgendwie starr an. Vielleicht KANN sich dein Mann momentan gar nicht auf die Suche nach Alternativen machen? Neben dem Job her und dann noch vor Weihnachten ist bestimmt sowieso alles viel. Und Männer brauchen mitunter einfach länger, um sich auf das Neue einzustellen.
Es braucht auch sicher einfach Zeit, für die einzelnen „Hindernispunkte“, z.B. die du schon genannt hast, Lösungen zu finden und auch Hilfe zu suchen. Manches müsste vielleicht auch gar nicht sogleich in Angriff genommen werden.
Wie weit bist du eigentlich in der Schwangerschaft?
Ich würde dir von Herzen wünschen, dass du erstmal bisschen Ruhe für dich findest. Und dass Ihr euch (vielleicht am Wochenende?) doch irgendwie eine kleine gemütliche Zeit zu zweit einrichten könnt. Und dass du deinem Mann nochmal deine grundlegende Herzensüberzeugung rüberbringen kannst und dass es für dich nicht vorstellbar ist, euer Kind abzutreiben. Du müsstest dich selbst, dein Innerstes, komplett verbiegen und übergehen. Was wäre gewonnen, wenn du innerlich an der Abtreibung kaputtgehst und hinterher nicht mehr die Frau und Mutter wärst, die du jetzt bist? Ist das nicht durchaus das Hauptargument?
Ich hoffe für dich, dass dein Mann sich deinen Herzensgedanken und Sehnsüchten öffnet.
Viel Kraft dir und komm gut durch den Tag heute!
Sei lieb gegrüßt,
Jana
Hallo Ihr Zwei, vielen Dank für Eure Antwort und die lieben Worte, die mir gut tun.
Ja, ich denke ich müsste ca. 6 SSW sein. Bei der FÄ war ich noch nicht. Ich habe so viel Angst vor der 100 %igen Gewissheit, obwohl es ja vom Test her schon so ist, echt blöd. Ich habe Angst, auf dem Ultraschall das Kind zu sehen, es visuell bestätigt zu bekommen und es noch realer und schwerer wird.
Ich bin so traurig, weil mein Mann so hart ist und ich ihm zwar in seinen Argumenten zustimme, aber es auch die andere Seite gibt. Meine Argumente sind vor allem diese: In meinem Bauch ist ein Kind, unser Kind. Es ist ein Wunder, es ist Leben. Und auch wenn es von uns nicht geplant und gewollt ist, so ist es doch von Gott geplant und erwünscht.
Mein Glaube ist ein großes Argument; ich habe Respekt vorm Leben. Und habe ich dann das Recht, ein Leben auszulöschen, nur weil es nicht in unser Leben passt, weil es nicht in unsere Ziele, Wünsche, unseren Lebensstandard passt und alles ändern könnte und sicher auch tut.
Auf der anderen Seite frage ich mich, ob ich das Recht habe, das meine Kinder noch weniger Aufmerksamkeit bekommen? Ob ich das Recht habe, dass Leben von meinem Mann und meinen jetzigen drei Kindern so zu ändern? Jetzt ist schon alles so schwierig, ich bin oft so nah am Nervenzusammenbruch. Mein Mann ist keine große Hilfe, wenn er von Arbeit kommt, ist er fertig mit der Welt.
Meine zwei Großen sind nur 13 Monate auseinander. Diese harte Zeit ist fast 10 Jahre her und war enorm kräftezehrend. Zumal sie sich noch nie verstanden haben. Jetzt bin ich 10 Jahre älter. Mein kleiner Sohn wäre nur 17 Monate älter als das Baby. Wieder ähnlich, wieder kräftezehrend. Noch dazu zwei Große, die mächtig fordern und nicht einfach sind, auch sehr unselbständig, was auch an mir liegt. Die ganze Organisation, die jetzt schon kaum funktioniert. Dann noch arbeiten gehen, um es finanziell zu stemmen.
Jana, Du sagst, ich würde mir sicher immer Vorwürfe machen nach einer Abtreibung und vielleicht daran zerbrechen und als Frau und Mutter nicht mehr völlig da sein können. Die Befürchtung habe ich auch. Ich glaube, ich hätte für immer Schuldgefühle, Traurigkeit. Ich würde ständig denken, ob es ein Mädchen oder Junge war und wann es Geburtstag hätte. Ich würde meine anderen Kinder sehen und denken, wem es wohl am meisten ähneln würde...
Aber zerbreche ich nicht auch, wenn ich vier Kinder habe? Einen Mann, der nicht dahinter steht und ständig genervt ist und ich überfordert? Kann ich das meinen drei Kindern antun?
Mein Mann sagt, wir kämen nie mehr raus; kein Geld mehr für Unternehmungen, Urlaube... meine Großen sind so gern unterwegs...
Ich bin so traurig, beide Seiten haben Argumente für und dagegen. Warum ist es nur so schwer...
Hallo liebe Iry,
ja, es gibt beide Seiten, leicht ist das wahrlich nicht.
Ich finde es klasse, wie klar und gründlich du die Dinge betrachtest, eigentlich schon so, als ob du es schwarz auf weiß hättest, dass du schwanger bist.
Was kann dich da bei deiner FÄ noch schocken ? Es ist schon sehr real.
Es ist gut, wie du alles durchgehst, die Dinge in die Waagschale legst. Hüben und drüben gibt es vieles. Und was letztendlich den Ausschlag gibt und schwerer wiegt, wer wollte das festlegen. Einiges davon sind ganz wunderbare Werte, die so kostbar sind, dass sich dafür Veränderungen lohnen. Andere Dinge machen euch verständlicherweise Angst und lassen den Alltag noch schwerer erscheinen wie bisher. Und für solche Dinge habt ihr alle Unterstützung verdient! Vielleicht wäre es ja z.B. eine Möglichkeit, dass ihr nach einer ehrenamtlichen Ersatz-Oma sucht, wenn eure Eltern nicht so können oder wollen, eine, die euch entlastet und regelmäßig auf die Kinder aufpasst. Oder eine Haushaltsperle, die dir zur Hand geht, oder eine Finanzspritze für Unternehmungen. Vielleicht hast du hier im Forum ja schon von anderen Müttern gelesen, was sie an Erfahrungen berichten. Ich möchte dir da auch Mut machen, konkret nach Unterstützung zu fragen. Sowas kann einfach schon mal ein erster Lichtblick sein.
Wie es letztendlich werden wird mit 4 Kindern, das lässt sich natürlich nicht vorhersagen. Auf den ersten Blick (von außen) sieht es sogar ganz „passend“ aus, damit euer Jüngster auch einen Spielkameraden hat. Was den Altersabstand betrifft, so muss das ja nun nicht zwangsläufig wieder so kräftezehrend werden wie bei deinen Großen. Sind das eigentlich Jungs oder Mädchen oder jeweils...? Natürlich kommt dir das jetzt gleich in den Sinn. Du hast bestimmt einiges eingesetzt, die schwierige Zeit damals zu „handeln“. Kannst du dich noch erinnern, was dir da durchgeholfen hat? Nun, es kann auch ganz anders kommen, da darfst du dir die Hoffnung bewahren. Auf alle Fälle bringst du eine Menge Fähigkeiten mit, die du schon bisher eingesetzt hast, um euer Familienschiff zu schaukeln! Je schwieriger die Herausforderung, umso mehr wird man wohl zum Lebenskünstler....
Du darfst auf all das, was du schon bisher gestemmt hast, mächtig stolz sein!
Ich wünsch dir Gelassenheit, Mut und hoffentlich auch ein bisschen adventliche Ruhe am Wochenende, nächste Woche gehst du dann wohl vermutlich zu deiner Frauenärztin, oder?
Liebe Grüße von Jana
Liebe Jana,
danke für Deine Antwort und die lieben Worte. Ja, ich sollte wohl nach Unterstützung fragen bzw. suchen. Ich bin nicht so der Typ dazu und mache vieles im Alleingang. Aber Hilfe annehmen sollte man wohl in solch einer Situation auch lernen. Ja, die Zeit, als meine Großen noch klein waren, war schwer und anstrengend. Zwei Wickelkinder, Eifersucht, schlaflose Nächte... Meine Eltern haben viel geholfen; damals ging das gesundheitlich bei Ihnen noch gut.
Auch jetzt sind beide sehr fordernd. Die Große ist ein Mädchen, sehr impulsiv, sehr eigensinnig. Sie hat ADHS, ist aber unheimlich sozial. Sie ist im Charakter ganz anders als ich, aber ich hab sie trotzdem lieb. Sie war nach 4 Jahren Wartezeit auf ein Kind unser größtes Geschenk. Mein zweites Kind ist ein Junge, sehr sensibel, sehr klug. Er interessiert sich für alles, hinterfragt alles. Er ist sehr von sich überzeugt, aber auch unheimlich liebenswert. Und der Kleine ist ein Strahlemann. Ich möchte keinen missen und ich tue mich schwer bei dem Gedanken, dass Nr. 4 nicht sein soll...
Was ist das für ein Kind?
Ja, am Montag werde ich wohl die FÄ anrufen und einen Termin machen. Mal sehen, wie es dann weitergeht.
Ich wünsche Dir ein schönes Adventswochenende und werde berichten...
ja, das mit dem Hilfe suchen und annehmen ist manchmal nicht so leicht. Man meint oft, man schafft schon alles. Und gleichzeitig strapaziert man sich über die Maßen und es zehrt . Das kenne ich auch. Viele Frauen kennen das. Und das kostet echt Überwindung, sich Unterstützung von außen einzugestehen und zu gönnen – und es tut dann doch einfach gut.
Und deine Kinder, liebe Iry...es ist so schön, wie du sie beschreibst! Jedes anders und jedes so liebenswert . Und „Nr.4“ nicht (da)sein lassen zu dürfen, tut dir weh, natürlich. „Ich möchte keinen missen“ ist doch die schönste Liebeserklärung einer Mutter an ihre Kinder...und wenn sie im Alltag auch noch so anstrengend sind.
Ich könnte mir vorstellen, dass dein Mann einen etwas anderen Zugang zu euren Kindern hat, es zumindest nicht so spürt wie du. Als Vater ist man an seinen Kindern sicher auch nah dran, aber eben nicht so verwoben wie als Mutter.
Ist es denn im Moment möglich, mit ihm über euer 4. Kind zu reden? Vielleicht lässt du einfach auch ihm und euch erstmal Raum und Zeit.
Konntest du denn jetzt schon einen Termin bei deiner Frauenärztin ausmachen?
Ich wünsch dir einen guten Tag und schick dir liebe Grüße und Wünsche in deine täglichen Herausforderungen,
Jana
ich habe deinen Beitrag gelesen und werde einiges ( in der Hoffnung dass es dir hilft) aus meinem Leben schreiben. Ich habe gelesen , dass du auch Christ bist . Ich glaube da haben wir einen großen Vorteil , denn wir können unsere Probleme abladen . Ich bin 51 Jahre alt und stolze Mutter von zwei Söhnen ( 12 und 9 Jahre ) . Ich komme aus einer tollen Großfamilie und bin mit 5 Geschwistern aufgewachsen . Für mich war schon früh klar, dass ich später eine Familie mit mehreren Kinder haben möchte . Leider war der Weg dahin lang und sehr schwer . In einer früheren Beziehung bin ich mit 22 Jahren ungeplant schwanger geworden . Eine Abtreibung kam aber nie in Frage und ich habe angefangen mich auf den kleinen Bauchzwerg zu freuen . Leider hatte ich in der 11. SSW eine Fehlgeburt . Ich habe diese nur sehr schwer verkraftet und auch heute denke ich oft an mein Sternenkind. Sehr schnell planten wir eine weitere Schwangerschaft aber ich bin 11 Jahre nicht schwanger geworden und unsere Beziehung litt auch aus diesem Grund so sehr, dass wir uns trennten . Wenig später habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt . Nach unserer Hochzeit wollten wir Kinder . Nach einer Untersuchung hat man bei mir ein PCO Syndrom festgestellt und eine Schwangerschaft auf einem natürlichem Weg wurde fast ausgeschlossen (mit Anfang 20 war es wahrscheinlich noch nicht so stark ausgeprägt ). Ein Leben ohne Kinder konnte ich mir nicht vorstellen. Nachdem wir erfahren hatten, dass auch eine Adoption von einem Baby oder Kleinkind in Deutschland nicht leicht und eine seriöse Auslandsadoption sehr teuer ist ,haben wir uns für eine künstlichen Befruchtung entschieden . Gleich beim ersten Versuch bin ich mit Zwillingen schwanger geworden . Die Schwangerschaft war sehr schwer .Nach wenigen Wochen habe ich ein Baby verloren und auch das Zweite drohte abzugehen . Ich musste lange im Krankenhaus liegen. Als alles wieder etwas besser lief bekam ich eine Schwangerschaftsvergiftung und mein Sohn wurde 9 Wochen früher geholt und wurde beatmet . Bei mir verschlechterten sich die Leberwerte nach der Geburt so dramatisch , dass ich in Lebensgefahr schwebte und 3 Tage auf der Intensivstation lag. Meinen Sohn habe ich mit 4 Tagen das erste Mal gesehen und mein Mann musste um uns beide bangen . Aber wir hatten Schutzengel und Gott hat auf uns aufgepasst. Mein Sohn hat eine Stoffwechselerkrankung aber die hat nichts mit der Frühgeburt zu tun . Von der Frühgeburt hat er keinen Schaden davongetragen . Er hat sich gut entwickelt . Da wir noch zwei befruchtete Eizellen auf Eis liegen hatten überlegten wir nach zwei Jahren ob wir diese zurückholen . Die Ärzte haben abgeraten weil das Risiko einer Wiederholung der Schwangerschaftsvergiftung da war und durch mein Alter noch größer war. Die Chance , dass es durch die Eizellen gleich wieder klappt war auch sehr gering . So habe ich lange mit meinen Mann geredet und wir haben entschieden , dass wir sie einsetzen lassen und Gott entscheiden lassen ob es zu einer Schwangerschaft kommt . Die Ärzte wollten uns wegen des Risikos die Eizellen nicht zurückgeben aber nach einem kurzen Kampf hat man sie mir zurückgegeben .
Ich bin mit meinen kleinen Sohn schwanger geworden . Die Schwangerschaft wurde intensiv überwacht und war mit großen Ängsten verbunden . Es ist aber alles gut gegangen. Drei Wochen vor dem Termin gab es erste Anzeichen einer Schwangerschaftsvergiftung . Mein Sohn wurde wieder geholt . Er war aber fit und wog über 6 Pfund . Auch mir ging es schnell wieder gut und wir konnten eine Woche später das Krankenhaus verlassen.
Was möchte ich dir damit sagen ? Wenn du Christ bist, darfst du auf Gott vertrauen und wirst Kraft bekommen . Ich glaube auch , dass Gott einen Plan für das kleine Menschlein in deinen Bauch hat. Lasse es bitte leben !
Ich verstehe, dass deine Situation schwer ist und werde für dich beten . Ich hätte nicht geschrieben, wenn ich nicht gelesen hätte, dass du Christ bist. Ich schreibe hier sehr wenig , weil ich das Gefühl habe ,durch meine Erlebnisse zu befangen zu sein. Ich lese aber häufig und bete für die Frauen und ihren Familien . Ich freue mich, wenn alles ein gutes Ende findet und wieder ein kleiner Mensch leben darf. Ich wünsche dir alles Gute ! Alles Liebe Kerstin P.
Liebe Kerstin,
ich danke Dir, ich bin sehr gerührt, dass Du für mich betest und so lieb geschrieben hast. Es tut so gut auf Verständnis zu stoßen!!! Deine Geschichte berührt mich sehr. Ich freue mich, dass bei Euch alles so gut ausgegangen ist und das Du und Deine Familie mit Gottes Kraft alles geschafft hast. Ich habe selbst einen tiefen Glauben und Gott hat mir schon so oft geholfen. Auch hier in Deiner Antwort spüre ich seine Kraft und seinen Trost durch Deine Worte.
Ich denke, ich kann kein kleines Leben auslöschen. Ich habe auch nicht das Recht dazu. Wenn es da sein soll, dann ist es Gottes Wille. Trotzdem versuche ich auch meinen Mann zu verstehen. Das gehört ja auch zu Gottes Willen, das man eine gute Ehe führen soll und Verständnis aufbringen muss. Ich werde so gut es geht, ihn davon zu überzeugen.
Ich könnte mir einen Abbruch niemals verzeihen.
Wenn Du magst, kann ich Dir ja schreiben, wie es mit uns weiter geht. Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles, alles Liebe und für alle viel Gesundheit.
Liebe Grüße
Iry
meinst Du, es täte Dir mal eine Mutter-Kind-Kur gut, dass Du wieder ein bißchen zu Kräften kommst?
Schau Dich doch mal nach Ersatz-Großeltern um. Dies sind Ehepaare die hätten gerne Enkel haben aber keine.
Da ist beiden Seiten geholfen. Du machst sie mit Deinen Kindern glücklich und Du wärst auch mal ein bißchen entlastet.
Tupptip
Hallo Tupptipp, vielen Dank!
Ja vielleicht sollte ich mich mal umschauen nach solchen Großeltern. Eine Mutter-Kind-Kur hatte ich mit meinen zwei Großen, als sie 3 und 2 Jahre alt waren. Leider war das keine gute Erfahrung. Mein Sohn war dort krippenuntauglich, so dass ich ihn rund um die Uhr um mich hatte. Meine Anwendungen fielen flach und ab Mittag kam meine Tochter dazu. War dort auch recht allein, hab nicht so recht Anschluss zu anderen Müttern finden können, da ich immer den Kleinen dabei hatte...
Jetzr könnte ich eine Kur machen. Aber mit drei Kindern? Oder nur mit dem ganz kleinen? Könnte die Großen nicht zurück lassen, da alle Organisation und Schule/Hausaufgaben auf mir liegen. Sie würden drei Wochen im Chaos versinken...leider.
Liebe Grüße
Hallo und guten Abend Iry!
Wie war deine Wochenende? Konntet ihr ein bisschen anders miteinander reden? Mir ging die ganze Zeit das mit euren Argumenten durch den Kopf: Seine und deine - sie liegen irgendwie auf verschiedenen Ebenen. So sprecht ihr auch über ganz verschiedene Dinge und das ist nicht so leicht für beide.
Ich finde aber, du bist auf einem guten Weg, wenn du den Gedanken zulässt, dir Hilfe "zuzukaufen". Geht jetzt nicht um Geld, aber man sagt ja so - das zeigt einfach an, dass es legitim ist. Frauen können ja nicht einfach immer noch mehr Aufgabenfelder abdecken. Immer weiter und zusätzlich. Wenn du dann Vorschläge hast, wie etwas gehen kann, argumentierst du auf der Ebene deines Mannes. Das ist ihm sicher recht und tut ihm gut, weil du - so wird er es empfinden - mitdenkst.
Ob er mitfühlt? Das hoffe und wünsche ich natürlich! Aber auch musst du dich nicht verstecken: Du jedenfalls veränderst nicht sein Leben und das eurer Kinder - es hat sich einfach verändert. Und er hat auch etwas damit zu tun. Das musst du dir nicht alleine zuschreiben. Das war mir noch im Kopf, dass du so geschrieben hattest.
Und zur Familienkonstellation. Es ist ja selten, dass mehrere Generationen unter einem Dach leben. Und da kehren sich die Verhältnisse natürlich mit der Zeit um. Ich hatte so den Gedanken:
Wenn deine Eltern für euch da waren, für eure großen Kinder v.a., als sie noch fit waren und es gerne und gut konnten, könnten jetzt gerade eure Großen ein wenig ein Auge auf die Großis haben. Sie mit einem kleinen Enkelchen besuchen. Das ist zwar keine tatsächliche Hilfe, aber doch eine Zeit von Beziehungspflege und würde jedem eine Möglichkeit der Mitgestaltung geben. Also Kinder-zu-Bett-bringen ist sehr viel entspannter, wenn es zwei zu zwei geht: ein Großes hilft, ein Kleines zu Bett zu bringen. Die andren beiden sind derweil bei den Großeltern. Und dann die nächsten beiden.
Lass doch einfach bisschen deiner (guten!) Phantasie freien Lauf. Du hast geschrieben, die Großen sind nicht so selbstständig - daher kam ich auf die Idee.
Das mit dem Auto - das ist natürlich immer so ein Brocken. Ein Quantensprung.
Da kann sich ja mal dein Mann erkundigen und du interessierst dich mal richtig "brennend" dafür. Das tut wieder ihm gut. Ich könnte mir vorstellen, das wird ein kreativer Prozess. Und schließlich wirkt es als Familienkonstellation nicht so ungeschickt mit zwei größeren und zwei kleineren Kindern. Die Stressfaktoren kennst du ja und kannst damit vielleicht auch anders umgehen, dich nicht so in die Mangel nehmen lassen.
Schreib´doch, wenn es etwas Neues gibt oder einfach, wie es dir geht!
Guten Abend euch zusammen!
Liebe Grüße von Layla
Hallo Ihr Lieben,
nun komme ich endlich mal dazu, zu antworten. Mein kleiner Sohn war krank, die Großen ständig irgendwelche Weihnachtsprojekte in der Schule, so dass ich nicht dazu kam, mich an den Rechner zu setzen.
Zuerst vielen lieben Dank für Eure Antworten und die so lieben aufmunternden Worte und Berichte von Euch selbst. Das hat alles sehr gut getan und ich hab mich weniger allein gefühlt.
Am Dienstag war ich bei meiner FÄ. Sie war auch sehr erstaunt und fragte gleich, ob ich das Kind behalten möchte. Ich habe aus depm Herzen ja gesagt, obwohl ich mich natürlich noch hätte beraten lassen. Das mein Mann dagegen ist, habe ich ihr auch erzählt. Sie ist sehr einfühlsam und ich fühle mich wohl in der Praxis.
Sie hat dann Ultraschall gemacht und ich wäre fast vom Stuhl gefallen, als sie sagte, da wäre nichts - alles normal, keine Schwangerschaft. Ich war völlig verwirrt. Wie konnte das denn sein? Mein Test vor ein paar Wochen war eindeutig positiv (Clearblue) und ich hab ja auch alle Symptome mit Übelkeit, Schwindel und Bauchziehen.
Sie kann es sich nur so erklären, dass ich schwanger war, als ich getestet habe - es muss ein sehr früher Zeitpunkt gewesen sein oder der Test war falsch. Da ich die Stillpille nehme, weiß ich ja leider nicht, wo ich immer genau stehe im Zyklus. Es gibt durchaus Frauen, deren Eizelle befruchtet wird, aber sich dann nicht weiterentwickelt. Irgendwie muss ich in diesem kurzen Zeitraum getestet haben. Die Symptome erklärt sie damit, dass man sich natürlich viel einbildet, das Ziehen in den Leisten mit dem "Abgang". Mein Schwindel ist aufgrund von Eisenmangel zu erklären und auch dadurch, dass das Stillen schlaucht. Ich stille ja nun fast 10 Monate... Mir is jetzt immernoch komisch...
Ich habe ein paar Tage gebraucht, um diese neue Situation zu akzeptieren - war ja nun für das Kind. Mein Mann hat alles stillschweigend hingenommen. Hat sich weder gefreut, dass nun doch nichts ist, noch hat er igendwas dazu gesagt. Froh wird er sein, das denke ich schon. Aber ich bin gerade sehr unglücklich mit dieser Ehe. Ich hinterfrage jetzt sehr viel, gerade auch wegen der Situation mit dem 4. Kind, wie er da drauf war und auch, wie gleichgültig er mir gegenüber jetzt ist.
Ach Mädels, bin auf der einen Seite schon froh, dass es nun so ist. Vielleicht hat Gott doch gesehen, dass es zuviel für uns/mich wird, zumal ich fast alles allein regle in unserer Familie. Ich gehe gestärkt aus der Erfahrung heraus. Ihr habt mir sehr geholfen, ich hab gelernt, man bekommt immer Hilfe. Ich hätte dieses 4. Kind bekommen, hätte es jetzt schon geliebt - auch gegen alle Argumente meines Mannes oder der Familie. Ich hätte mich für das Leben, für Gottes Wunsch, für ein Geschwisterchen für meine drei, entschieden.
Aber nun ist es auch gut so, wie es ist. Nur meine Ehe muss ich überdenken - vielleicht finden mein Mann und ich bald wieder mehr zueinander, auch wenn mich diese Erfahrung und sein Standpunkt dazu, echt an allem Zweifeln lässt. Aber er hätte mich für noch ein Kind nicht verlassen, das weiß ich. Vielleicht hätte er nur ne ganze Weile gebraucht, um es zu akzeptieren.
Ich danke Euch nochmal für all die lieben Worte.
Eine schöne Weihnachtszeit allen!
Iry
das sind ja wirklich erstaunliche Nachrichten! Dass du da fast vom Stuhl gefallen :O bist, glaub ich...! Wie es denn das gibt, ist echt verwunderlich.
Ich stelle mir vor, das war für dich ein Wechselbad der Gefühle nach der Nachricht.
Du hattest dich ja schon sehr auf ein 4. Kind eingestellt, sodass nun bestimmt auch ein bisschen Trauer dabei ist. Und natürlich auch deutliche Erleichterung, wie du sagst. Ja, dein Ringen und Nachdenken war sicherlich nicht umsonst. Dass du gestärkt aus der Erfahrung hervorgehst, ist viel wert.
Vielleicht geht und ging auch in deinem Mann ganz viel im Innern vor, ohne dass er es aussprechen konnte?
Ich finde es jedenfalls toll, dass du weißt, er hätte dich nicht verlassen, wenn du ein viertes Kind bekommen hättest. Das ist eine starke Aussage und daraus spricht doch ganz viel für eure Ehe und euer Zusammenhalten. Und ja, viele Männer brauchen einfach lang, um sich darauf einzustellen... Ob dein Mann irgendwann mal noch mit dir über alles reden wird?
Ich wünsche Dir nun erstmal, dass du dich von den Anstrengungen der letzten Zeit erholen kannst, seien es nun die ganzen Überlegungen wegen der Schwangerschaft oder die vielen Dinge, die du vor Weihnachten zusätzlich schulterst. Viel Kraft für die restlichen Adventswochen und dass Ihr alle gesund bleibt, das wünsche ich euch ebenso wie dass du mit deinem Mann wieder mehr zusammenfindest!
Viele liebe Grüße,
Jana