Hallo Lieber Forums Mitglieder
Ich bin total verzweifelt und habe das Gefühl ich zerreiße ...
Seit genau einer Woche weiß ich das ich mit dem vierten Kind schwanger bin. Wieder mal trotz Verhütung , ganz doll aufpassen und ganz wenig GV. Es ist meine 6. Schwangerschaft und ich habe drei Töchter 14 , 10 , 8 Jahre alt. Ja ich hatte bereits zwei Abbrüche , weil ich zu den Frauen gehöre die scheinbar ständig schwanger werden , seufz , ja es ist an sich was wunderschönes , viele Frauen wünschen es sich vom Herzen und es will nicht klappen .. und ich trete es so mit Füßen
Meine erster Abbruch waren 2003 (die groß war 5 Monate alt und die Beziehung zu Ihrem Vater war schon dem Ende geweiht , ich hatte angst und panik und war gerade mal 20 Jahre .)
2004 lerne ich meinen Ehemann kennen und bekamen dann 2006 unsere erste gemeinsame Tochter und 2008 folgte dann die kleine und somit war die Familien Planung abgeschlossen. 2009 wurde ich dann wieder schwanger ... es folgte der zweite Abbruch , schweren Herzens aber einvernehmlich , nach ganz viel hin und her überlegen und sprechen. Die Situation war schwer .. Finanziell und vor allem wegen der Erziehung der Mädels , mit der großen ganz dolle Probleme und die beiden anderen waren gerade einmal 2 1/2 und nicht ganz ein Jahr alt .
Ich bat beim FA um eine steri , aber er sagte mir das er das nicht befürwortet und auch in Klinken lehnte man meinen Wunsch ab, Ich war 26 J. angeblich zu jung. Ok , dann lies ich mir die Mirena legen und musste mich daran lange gewöhnen , musste mir aber keine Sorgen mehr machen. Mein Mann konnte sich bis her nicht zu einer Steri durchringen ^^
Im April 2016 wurde Sie dann gezogen und ich freue mich über eine Hormonpause.
Kondome und gerade mal durchschnittlich 2-3 GV im Monat , hielten wir für kein Risiko , schließlich bemühten wir uns um korrekte Anwendung der Gummis .. müsste ja noch besser sein als die Pille ^^
Wie naiv wir waren .. Ja einige Monate ging das gut und nun das neue Jahr und schwups da ist das kleine Pünktchen in meinem Bauch . Nun ich habe erst am 2.2 meinen ersten FA Termin , aber bei drei ss test positiv ^^
So der verstand und das Herz ... und Mein Mann ..
Mein Mann kann es sich nicht vorstellen . ich sagt er schafft es nicht , er fühlt sich nicht stark genug , will wieder Leben und was erleben , möchte andere Ziele verfolgen zu denen kein Baby passt .. , Platzmangel , von vorne beginnen , Finanzielle und Nervliche Belastungen , die anderen Kinder würden zu kurz kommen , haben ja auch zwei "Sorgen" Kinder wie sollen wir da ein viertes schaffen ?
Ja Er hat mit allem Recht , ich verstehe Ihn und habe genau so Angst ..
Aber ich fühle schon so viel für das Pünktchen .. ich versuche mich zu zwingen rational zu denken .. versuche mir einzureden , das es ja vielleicht egoistisch wäre das Kind zu bekommen .. Es tut so sehr weh.
Mein Mann würde mich wahrscheinlich nicht deswegen verlassen , jedoch würde ich auch keinen zuspruch und keinen halt von ihm erfahren , wenn ich das alleine entscheide Ich will das auch gar nicht alleine entscheiden ..
Ich will das gemeinsam und wenn JA dann seinen Rückhalt , gemeinsam-..
Ja ich müsste den Termin beim FA abwarten , aber meine Gedanken kreisen darum so sehr ..
Die Kinder wissen Bescheid , ich konnte den Druck nicht mehr stand halten , aber ich habe es Ihnen so erklärt das man erstmal abwarten muss was der Arzt sagt und das die Natur das entscheidet wie das laufen wird , ich kann es den Mädels nicht antun .. sie freuen sich auf ein Geschwisterchen.
Ich würde im fall eines Abbruches den Kindern das anderes erklären .
Ich will aber keinen Abbruch ... Ich würde es nur meinen Mann zu liebe machen und des Verstandes den Fakten zu liebe
Ich hasse mich soooo sehr
Danke das ich mich befreien durfte ..
Liebe Jessy,
dann ist’s doch gut, dass du hier geschrieben hast und du deine Gedanken nicht mehr alleine für dich wälzt. Ich möchte fast tief durchatmen – und sagen, ok, jetzt mal weitersehen, was ein Tag nach dem anderen bringt. Deine Gefühle für dein Pünktchen sind ganz normal. Du bist die Mami und hast diesen unmittelbaren Zugang – schon rein körperlich. Am liebsten möchtest du dich freuen – auch wenn es „Baustellen“ in der Familie zu bearbeiten gibt. Ich kenne eure nicht, aber ich glaube, eine Mutter sucht instinktiv immer nach einem gangbaren Weg – durch die Herausforderungen hindurch. Das bleibt auch später, wenn die Kinder größer sind, noch so. Kennst du vielleicht auch.
Da bist du deinem Mann ein bisschen voraus. Ihm fehlt dieser unmittelbare Zugang - noch. Er sieht momentan vor allem das Mehr an Aufgaben und Belastungen. Bestimmt will er ein guter Papa sein. Er möchte aber auch was erleben. Kennst du seine Träume? Vielleicht magst du ihn mal (wieder) erzählen lassen. Ohne dass du dir Druck machst oder machen lässt in Richtung einer Entscheidung. Einfach dass ihr voneinander wisst, was der andere träumt und so. Oft hilft es schon, wenn es offen ausgesprochen ist. Dann kann man wieder weiter überlegen, was es alles für Möglichkeiten für die Verwirklichung gibt. Kann kreativ werden. Wer weiß, was noch alles dadurch in Bewegung kommt.
Weißt du, wie weit du ungefähr in der Schwangerschaft bist? Spürst du körperlich schon was? Dass du deinen Töchtern erzählen musstest, dass du ein Baby erwartest, kann ich gut verstehen. Es musste einfach raus... Schön, dass sie sich auf das Geschwisterchen freuen!
Ich hoffe, dass du dich bald auch so offen mitfreuen kannst und dass aus deinen bald solche werden.
Viele liebe Grüße durch’s Netz von Sanne
Liebe Jessy,
du warst so offen, darf ich das auch sein?
Meine Mutter hat ihr drittes Kind abgetrieben, heute nach 44 Jahren fehlt mir mein Geschwisterchen immer noch ganz schmerzlich.
Deine Töchter freuen sich auf das Geschwisterchen, nimm es ihnen nicht weg, sie würden ein Leben lang darunter leiden.
Mach dir keine Sorgen um deinen Mann, er wird nicht zu kurz kommen.
Dank an deine Mädels, und schenk ihnen das Geschwisterchen auf das sie sich freuen.
Alles, alles Gute
Mirjana
Hallo liebe Jessy,
all Deine Gedanken sind wirklich nachvollziehbar und die Möglichkeit Dir hier mal alles vom Herzen zu schreiben hast Du gut genutzt!
Beim Lesen Deiner Zeilen hatte ich so stark das Gefühl, dass Dein kleines Pünktchen in Deinem Bauch auch schon seinen Wohnplatz in Deinem Herzen bezogen hat, und deshalb möchte ich Dir auch so gerne ein wenig Mut machen!
Auch wenn es momentan noch viele gedankliche Hürden zu nehmen gibt und Dein Mann sich jetzt noch schwer tut, darfst Du auf Dein Herzensgefühl hören!
Gib ihm jetzt erstmal genug Zeit, denn so eine ungeplante Familien-Herausforderung will doch auch von ihm erstmal gedanklich bewältigt werden. Und Männer denken sowieso eher rational und sehen zuerst die Umstände. Das kann ja auch garnicht anders sein. Er spürt nichts, sieht nichts, hat keinerlei hormonelle Veränderung...u.u.
Doch bestimmt wird er als liebevoller Papa von drei Töchtern gefühlsmäßig nachkommen, auch wenn er es sich jetzt selbst noch garnicht vorstellen kann und dagegen spricht. Hab da nur Geduld mit ihm, Männer brauchen mitunter wirklich viel mehr Zeit.....
Mit Deinen Töchtern hast du schon gesprochen, und sie freuen sich über das Überraschungspäckchen! Schau, das sind doch auch gute und hoffnungsvolle Aussichten!
Drei Mädchen und ein Baby, das passt einfach!
Weiß es denn sonst noch jemand aus Eurem Umfeld?
Habt Ihr Großeltern in der Nähe, Menschen die Euch helfen könnten, auch immermal wertvolle Freiräume zu schaffen?
Liebe Jessy ich schick Dir jetzt meine guten Gedanken, hab Hoffnung und Zuversicht und vielleicht einen Tag der sich ein bisschen besser anfühlt als gestern!
Herzlichen Gruß von Jovana
wie lieb von euch..
Dieser Zuspruch ist soviel Wert. Gestern Abend kam mein Mann von der spätschicht und dann meinte er, er hätte bei der Arbeit viel nach gedacht.
Und ob wir ein Kompromiss schließen würden.
Ich schaute ihn verdattert an und meinte.. Was für ein Kompromiss???
Er sagte, ok wenn es eins ist dann ziehen wir es durch, ich kann den Krümel nichts tun und tätschelte mein Bauch.. Meinte dann aber, wenn es zwei werden dann... .. Das packen wir wirklich nicht..
Auf gut deutsch, wenn es ein Baby ist behalten wenn es zwillinge werden dann Abtreibung
Er versuchte das ja recht einfühlsam rüber zu bringen, aber das war echt hart.
Ich sagte da nicht viel, ich gab ihm ein Kuss und umarmte ihm und bange und hoffe das es ein Pünktchen ist und nicht zwei...
Aber es ist schon mal ein weiterer großer Schritt gemacht. Jetzt warten auf den 2.2
Herzlichen Dank das ich meine Gefühle und Gedanken mit euch teilen kann.
Jessy
Liebe Jessy,
ich denke Dein lieber Babypapa hat inzwischen schon selbst gespürt, dass dieser kleine "Krümel" zu Euch gehört, und eine Abtreibung für Dich nicht zu verkraften ist.
Und die Aussage ..wenns "zwei werden", naja, da wollte er vielleicht auch nicht alle „Autorität“ davonschwimmen sehen
Ich denke, Du hast die Situation genau richtig aufgefangen, und ihm ohne viel zu reden gezeigt, welch liebevolle Frau und Mama Du bist.
Bleib weiterhin bei Dir und Deinem Herzen, dann kann Dein lieber Mann nur staunen und sich an Dir orientieren, und zusammen werdet Ihr Schritt für Schritt alles bewältigen, was für Euch als Familie
jetzt dran ist.
Heute Nachmittag habe ich einen bemerkenswerten Satz gelesen:
"Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst. Mut ist es, die richtigen Dinge trotz Angst zu tun".
Schreib gerne wieder von Deinem "kleinen Pünktchen" und deinen Gedanken, ja!
Ganz liebe Grüße an Dich!
Jovana
Liebe Jessy,
das freut mich sehr, was Du schreibst von seinem großen Schritt! Liegt es denn irgendwie in der Luft, das mit den Zwillingen? Es wird ja immer wieder diskutiert, dass es erblich sei. Oder will Dein Mann einfach mit dem Schicksal "verhandeln". Es wäre ja irre, wenn es jetzt gleich noch Zwillinge wären!!
Bei Kompromiss dachte ich als erstes: beim letzten Mal hast Du es schweren Herzens gemacht, aber einvernehmlich. Klang also eher so, dass Du kompromissbereit warst. Und diesmal eben er. Die Situation von damals hat sich ja doch ein bisschen entspannt, auch wenn Euch zwei Kinder mehr Sorgen machen als die andere Tochter. Du bist Dir auf jeden Fall innerlich sicherer geworden, keine Abtreibung mehr zu wollen.
Mich beschäfigt Deine Verhütungsgeschichte, die ja eigentlich keine war. Verhütungsmittel kriegen eine fruchtbare Frau (und einen fruchtbaren Mann) einfach nicht "unter Kontrolle". (Und weniger fruchtbare Paare verhüten "umsonst"; hormonelle Verhütung kann auch dann weiter wirken, wenn doch endlich Kiwu besteht - das betrifft vielleicht Deine Freundinnen). Verhütungsmittel werden irgendwie "flächendeckend" verschrieben, verordnet, angewendet. Als wäre man unwissend. Dabei kann eine Frau sehr genau wissen, wann sie fruchtbar ist und wann nicht. Das lässt sich lernen. - Wäre das eine gute Aussicht für die nächsten Jahre für Dich? Dann musst Du nicht betrauern, dass Du leicht schwanger wirst und auch nicht von Dir sagen, dass Du das mit Füßen trittst. Du kannst Deine Fruchtbarkeit als Frau kennenlernen mit ihr leben. Freundschaftlich. Mit Deinem Mann. Interessiert Dich das?
Ist jetzt natürlich nicht das akute Thema. Aber Du hast Deine Vorgeschichte so offen erzählt. Dich beschäftigt das alles. Und ich denke, an Dir wurde auch schlecht gehandelt. Du warst so froh, mal ohne Hormone zu sein. Aber trotzdem unsicher. So soll es nicht sein! Wir können gerne weiter darüber schreiben, wenn Du den Kopf freier hast.
Und jetzt? Du könntest Deinen Mann auch ein bisschen necken!? Mit dem Wunsch nach einem Sohn, der der Vater vieler Töchter ist?
So wie er jetzt geredet hat, ist er schon näher bei Dir. Das mit dem "Erzählen lassen" ... von dem, was er erleben möchte ... ist echt gut! Wir Frauen denken oft, wir hören zu ..... es kostet ganz schön viel, mal wirklich still zu sein und länger zuzuhören und nachzufragen, weil wir ganz schnell das Gefühl bekommen, WIR müssten dafür einstehen, dass seine Wünsche erfüllt werden. Dann kriegen wir wieder Stress .. Oft will ein Mann es einfach mal nur sagen (weiß nicht, ob das bei Euch so ist ....).
Jedenfalls - einen guten Abend Euch!
Liebe Grüße von Layla
Guten Abend, Jessy!
Wie war Dein Tag heute?
Du hast es echt gut gemacht - wollte ich Dir noch sagen:
Du hast nicht viel gesagt und ihm einen Kuss gegeben - auch wenn seine Worte Dir weh taten.
Sicher nicht leicht, aber Du hast damit eine Art Schadensbegrenzung vorgenommen, dass Ihr Euch gegenseitig nicht mehr verletzt.
Du blickst nach vorn.
Hab´ eine gute Nacht, falls Du noch liest. Sonst: einen guten Tag!!
Liebe Grüße von Layla
Liebe Jessy,
Sie sind in einer sehr schwierigen Situation.
Ich bin Sozialarbeiterin und sehe es so.
Ihr Mann möchte sich nicht sterilisieren aber GV möchte er. Das Kind möchte er nicht-sie schon!
Vielleicht würde ihr Mann durch ein weiteres Kind lernen auch mal die Verantwortung zu tragen.
Er musste ja kein Kind bisher abtreiben.
Wenn sie ein Kind wollen- dann kämpfen sie drum.
Männer brauchen sehr lange bis sie sich mit dem Gedanken anfreunden können. Deshalb sind sie trotzdem gute Väter. In Krisenzeiten brauchen sie viel Liebe! Wenn sie gegen ihren Willen abtreiben, kann es zu Depressionen kommen. Es würde die gesamte Familie gefährden. Vor allem die Beziehung. Fragen sie sich aber ehrlich, ob sie es schaffen können. Ich wünsche Ihnen vie Liebe und viel Glück!