Hallo, bitte macht mir Mut, die Schwangerschaft anzunehmen.
Ich habe einen 3jährigen Sohn. Über alles liebe ich ihn. Der Vater und ich... eine Geschichte, von der ich dachte, sie könne nicht getoppt werden. Wurde sie aber. Und zwar von uns selber.
Er ist meine große Liebe (gewesen?). 2006 ist mein Mann an Krebs verstorben. Damals war ich 29. Kurz danach hatte ich den Vater wieder getroffen. Wir waren schon 2001 ineinander verliebt.Weil er aber eine Freundin hatte und sich nicht trennen wollte, bin ich gegangen. Und hatte meinen Mann kennen gelernt.Nach dessen Tod bin ich zurück in meine alte Stadt gezogen und dem Vater wieder über dern Weg gelaufen. Blubb blubb blubb. Große Liebe. Blubb. Blubb. Er aber verheiratet. Ich wurde 2008 ungewollt schwanger. Pille und Johanniskraut.Ein großer Schock. Der Vater stand nicht zu dem Kind. Ich habe die Schwangerschaft und die ersten zwei Jahre alleine durchgezogen. Dann hat er angefangen, sich um meinen Sohn zu kümmern. Inzwischen sind die beiden ein eingeschweißtes Team und er als Vater nicht mehr wegzudenken. Letztes Jahr im Oktober hatte ich endlich einen anderen Mann kennengelernt. Der Vater meines Kindes hat dann, um mich nicht zu verlieren, seiner Frau endlich gesagt, dass er mit mir ein Kind hat. Ich bin hier geblieben. Die letzten Monate hat er immer wieder gesagt, dass er sich von seiner Frau trennt. Ja, ich weiß,.... blubb blubb blubb. Aber ich wollte es so gerne glauben. Auch weil ich es mir für meinen Sohn gewünscht habe. Und jetzt kommts: Ich habe ihm wirklich vertraut. Im Sommer war ich krank und musste die Pille absetzen. Als ich aus dem Krankenhaus rauskam, wollte ich mit der Pille wieder anfangen.Er hat mich gebeten,es nicht zu tun. Er weiß was er will und wird mit mir und unserem Sohn ein Leben beginnen. BLUBB BLUBB BLUBB. Ich habe so sehr auf das gute Ende gehofft und daran geglaubt. Und jetzt? Jetzt bin ich tatsächlich schwanger. Und er: Ist weg. Will nichts mehr davon wissen,will, dass ich abtreibe.
Ich weiß es erst seit Freitag. Heute Vormittag war ich beim Frauenarzt. Ich dachte, wenn man noch nichts sieht, noch kein Herzerl schlägt, dann kann ich es wegmachen lassen.Aber so ist es leider nicht.
Die letzte Schwangerschaft war ein einziger Spießrutenlauf. In der Arbeit, es war ein offenes Geheimnis, wer der Vater ist (auch noch ein Arbeitskollege, dem ich jeden Tag gegenüber sitzen muss, herrje). Ich bin angefeindet worden, hatte anonyme Anrufe und hässliche Zettel in meinem Briefkasten.
Das noch einmal durchzustehen.... seufz. Diesmal werde ich aber kein einziges Mal mehr Rücksicht auf ihn nehmen. Ich bin so enttäuscht von ihm, dass ich nicht einmal mehr sauer sein kann auf ihn. So leer bin ich. Ich hab ihm gestern gesagt, dass ich (WENN ich) einen Abbruch nicht für ihn, sondern wegen ihm machen würde. Da wusste ich aber auch noch nicht, dass das Herz schon schlägt. Ich habe morgen einen Beratungstermin bei Pro Familia.Ich hab ihm geschrieben, dass er kommen soll,wenn er mit mir nach Lösungen suchen will.Nicht als Paar,sondern als Eltern. Wenn er nur kommen will, um mich zu einer Abtreibung zu bewegen, dann soll er wegbleiben. Da er sowieso keine Entscheidung treffen kann (wieso war ich nur so dumm,es nicht zu sehen???!!)...
Ich weiß einfach nicht,was ich tun soll. Bei der ersten Schwangerschaft war es keine Frage. Es war klar,dass ich das Kind bekomme.Egal wie schwierig es wird. Aber da war ich noch voller Power. Die hab ich nicht mehr. Ich weiß, dass ich eine Abtreibung nicht oder nur sehr, sehr schlecht verkraften würde. Aber ich weiß nicht, ob ich eine Schwangerschaft, wieder allein, und das Dasein als Alleinerziehende mit zwei Kindern packen würde. Ich will auch nicht, dass mein Sohn zurückstecken muss. Was soll ich nur tun? Meine Eltern waren mir in meinem Leben immer ein guter Ratgeber.Das können sie diesmal nicht sein. Ich komme aus einem Pfarrhaushalt und ein Abbruch wäre für meine Eltern undenkbar.D.h., ich könnte aber auch hinterher nicht erzählen,was passiert ist und müsste mit meinem Kummer alleine bleiben. Und das alles, ohne dass mein Sohn drunter leidet.
Was soll ich nur tun?? Ich habe das Gefühl, dass ich so oder so nur eine falsche Entscheidung treffen kann.
War jemand von Euch in einer ähnlichen Situation? Für was habt ihr euch entschieden? Habt ihr eure Entscheidung bereut?
Ich danke Euch!
M Punkt
meine Geschichte ist ganz anderst.
Aber eines ist uns gemeinsam. Wir haben vorbehaltlos einem Mann vertraut. Bei mir hat das tiefe, unheilbare Wunden gerissen. Ich habe ihm immer wieder vertraut (habe 6 Kinder mit ihm).
Wie ist das bei dir?
Bei mir ist das so das die Kinder ein Trost sind, eine unbändige Freude. Wenn ich an die Kinder denke ist alles gut, die Wunde ist zu, sie schmertzt nicht mehr.
Du hast auch einen Sohn. Wie geht es dir wenn du an deinen Sohn denkst? Bereust du es dann das du ihm vertraut hast? War es die ganze Mühe wert, die du durchgemacht hast?
Jetzt könntest du Hilfe haben. Zwar nicht vom Vater des Kindes aber andere. Deine Eltern werden nicht in Jubel ausbrechen aber sie werden dich unterstützen. Nach einer Abtreibung wären sie genauso verletzt wie du.
Und dann gibt es noch viele andere Hilfen, Pro Femina zum Beispiel.
Was ich dir abraten würde ist zu Pro Familia zu gehen. Was hier im Forum über pro Familia steht, würdest du genau das nicht bekommen wonach du dich sehnst.
Du möchtest Ermutigung zum Kind und du hast Recht. Du spürst das nur das Kind deine Verletzung heilen kann.
Wie denkst du darüber?
Es ist gut das du deine Gedanken hier geschrieben hast. Schreibe ruhig weiter.
Alles Liebe mirjana
Du Arme, es muss dich ja wirklich ganz schlimm erwischt haben, dass du *nach all dem* noch nicht 1000%ig sicher bist, ob du 'die große Liebe' in der Vergangenheitsform schreiben sollst oder nicht.... wuff...
Vertrackte Situation...
Hat er denn mit seiner Frau auch ein Kind / Kinder?
Mir tut dein Kleiner so Leid, wo du schreibst, dass die beiden wie zusammengeschweißt waren... aber ich vermute fast, da hat der Vater jetzt auch plötzlich eine andere Einstellung dazu, oder?
Ich weiß nicht, aber wenn einer seiner Frau gesteht, dass er mit einer anderen ein Kind hat, der verspricht, ein neues Leben mit ihr anzufangen und sie bittet, die Pille weg zu lassen....... ich glaub, da hätte ich auch dran geglaubt, dass er es ernst meint..... -.-
Das ist... echt... ....... -.-
Ich weiß nicht.... ich würde selbst jetzt noch glauben, dass er es in dem Moment ernst gemeint hat
So gemein (und dumm; macht ja auch sein Leben nicht einfacher) kann einer doch nicht sein, dass er jemandem mit Absicht 'ein Kind macht' (schrecklicher Ausdruck!), nur, um sie dann zur Abtreibung zu jagen...
Aber es ist natürlich auch irgendwo verständlich, dass seine Frau um ihn gekämpft hat, oder...?
Weil... es ist ja doch so... irgendwo bist du diejenige, die zwischen ihre Ehe gekommen ist
(Bitte sei mir nicht böse... ich will dich damit nicht verurteilen oder fertig machen...)
Wenn man es aus ihrer Sicht, bzw. aus der Sicht ihrer Freunde sieht, dann bist du die Böse...
Was die Anfeindungen erklärt... (aber nicht rechtfertigt!!)...
Und offenbar hat er sich jetzt doch entgültig entschieden.
Gegen das Leben mit dir...
... und gegen das Leben in dir...
Die erste Entscheidung hast du ja schon selbst inzwischen für dich doch irgendwie bestätigt. (auch wenn es sich noch unreal anfühlt? Aber das scheint mir das richtige...)
"Nicht als Paar, sondern als Eltern."
(Und ich gestehe, ich finde es echt stark, dass du so damit umgehen kannst! Auch wenn du es für dich selbst als Schwäche und Leere empfindest...)
Aber die zweite, da soll er halt seine Meinung haben. Da er sich gegen ein Leben mit dir entschieden hat, dann soll er die aber für sich behalten... da hat er so gesehn nichts mehr zu melden.
Wegen ihm abtreiben ist eine ganz, ganz schlechte Idee.
Es kann ja nix dafür...
Und damit triffst du ja auch nicht ihn (du tätest ihm ja praktisch nen 'Gefallen'; die Ansage, 'dass das wegen ihm ist' würde ihn vielleicht n bissl wurmen, aber das Gewissen, zu kapieren, was das HEISST, hat er ja offensichtlich nicht, wenn er dich dazu drängt!!)
Sondern damit triffst du ja doch nur dich und wäre letzlich eine Selbsthass-Reaktion... um dich zu bestrafen, dass du so 'dumm' warst?
Von dem, was du schreibst, glaube ich auch nicht, dass dich deine Eltern im Stich lassen würden, wenn du Abtreiben würdest. Ich hab' den Eindruck, dass sie zwar schon erstmal schockiert wären und etwas Zeit bräuchten, um selber damit fertig zu werden, bis sie dich unterstützen könnten. Aber letztlich bist du doch ihre Tochter, die sie lieben..
Ich habe den Eindruck, dass das Problem eher darin läge, dass du dich so schämen würdest, dass du es nur schwer über dich bringen könntest, es ihnen zu erzählen.
Das wäre dann immer etwas, was dich einsperren würde.
Und deshalb solltest du es nicht tun.
Aber davon, was du schreibst, hast du dich ja schon entschieden.
Das ist ja eigentlich schon vom Tisch...
Du hast es ja schon lieb gewonnen... das kleine Herzchen...
Und es ist auch das Richtige!
Kannst du von da nicht weg? Ich meine, andere Stadt, anderen Job?
(Sorry, ich bin nicht so sehr praktisch veranlagt, dass ich viele gute konkrete vorschläge machen könnte... -.-' )
(Würde auch von 'Pro' Familia abraten, und lieber mit Pro Femina reden.)
Von allem, was und wie du schreibst, habe ich den Eindruck, dass du wirklich eine starke Mami bist, die das durchsteht!
Und Gott ist ja auchnoch da. Da kannst du dich als Pfarrerstochter ja drauf verlassen...
"Kann denn ein Mutter ihr Kindlein vergessen?
Eine Frau ihren einzigen Sohn?
Und selbst wenn sie ihn vergessen würde, ICH vergesse dich nicht."
Wenn du ihm deine Kinder anvertraust, dann wird ER ihnen ein guter Papa sein! (Und dir auch.)
Du Liebe,
da hast Du ja wirklich einiges durchmachen müssen in letzter Zeit! So viel Hin und Her, immer wieder Hoffnung und nun doch wieder Enttäuschung, das tut mir so leid für Dich!!!
Zum Glück hast Du Dein Söhnchen, das ist jetzt bestimmt Dein ganz großer Halt, oder?! Schön, daß Ihr Euch so liebhabt !!!
Und das Kleine..., ich glaube, Du hast es eigentlich auch schon liebgewonnen! Besonders, als Du heute das kleine Herz hast schlagen sehen... Da merkt man dann auch, daß es nicht nur eben eine Schwangerschaft ist, die man vielleicht abbrechen würde, sondern daß es eine Entscheidung auf Leben und Tod für dieses Kind ist!
Du schreibst, daß Du eine Abtreibung nicht verkraften könntest. Das kann man auch nicht! Es ist, denke ich, das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann, die Entscheidung zu treffen, daß ihr Baby getötet wird! Du wärest hinterher nicht mehr dieselbe und ich glaube nicht, daß es möglich wäre, das vor Deinen Eltern und vor Deinem Sohn zu verbergen! Er braucht Dich, schon seinetwegen kannst Du Deine seelische Gesundheit nicht aufs Spiel setzen... Und die Wahrscheinlichkeit der psychischen Probleme nach einer Abtreibung ist hoch...
Dagegen glaube ich, kann Dein Kleiner (oder besser jetzt, Dein Großer! ) durch sein Geschwisterchen nur gewinnen, selbst, wenn er sich kurzzeitig auch mal zurückgesetzt fühlen sollte. Aber auf Dauer ist es immer eine Bereicherung mit Geschwistern und die Kinder lernen dabei so viel Wichtiges ganz nebenbei...
Ja, was Deine Eltern betrifft..., eigentlich sind sie doch auch hier richtig gute Ratgeber! Eine Abtreibung käme für sie nicht in Frage, sie haben eine ganz klare Meinung dazu! Daher würden sie vermutlich auch alles dafür tun, daß Du Dein Kleines bekommen kannst, oder?! Ob nun konkrete Hilfe oder Rat oder Gebet für Euch (Oder spielt der Glaube in Deinem Leben zur Zeit nicht mehr so die tragende Rolle?)...
Ich denke jedenfalls auch, daß Abtreibung niemals eine gute Lösung sein kann. Die Beziehungsprobleme mit dem Vater würden dadurch kein bißchen verändert und naja..., gegen das "Spießrutenlaufen" läßt sich bestimmt auch irgendetwas tun, oder?!
Erwarte Dir nur nicht zuviel von dem ProFamilia-Termin! Hier im Forum kannst Du einiges über diese Organisation nachlesen, in meinem Bekanntenkreis habe ich es auch so erlebt. Da werden die Frauen doch eher Pro Abtreibung beraten... Vielleicht suchst Du Dir noch eine andere Beratungsstelle, wo man Dir mit Rat und konkreten Hilfsangeboten zur Seite steht...
Jetzt wünsche ich Dir erstmal eine gute Nacht, mit hoffentlich ein wenig Schlaf...
Laß Dich ganz lieb grüßen von
Theresia
Hallo, vielen Dank für Eure Antworten!
Ja, er hat noch einen älteren Sohn. Ihm hat er erst vor zwei Wochen erzählt, dass er einen kleinen Bruder hat. Auch als Schritt, um mit mir endlich zusammensein zu können....
In der kurzen Zeit seit meinem Eintrag ist soviel passiert. Schlimmes und Gutes. Erstmal: Ich habe meiner besten Freundin gesagt, was los ist. Nicht direkt, weil wir keine Möglichkeit hatten, zu telefonieren. Aber ich hab ihr einen Link geschickt zu diesem Eintrag
Vor zwei Stunden habe ich eine schlimme SMS von ihm bekommen. Ja, er sei ein Monster. Ich hätte keine Vorstellung, wie kalt und erbarmungslos er sein könnte, und dass ich weglaufen solle, so lange ich noch könne. Er steht unter keinen Umständen zur Verfügung. Selbst, wenn seine Familie zerbrechen sollte (ist sie doch längst!), wäre er nicht an meiner Seite. ER WILL DIESES KIND NICHT. Ich solle endlich die Hoffnung aufgeben, es wird kein wir geben. Er hätte nichts mehr zu verlieren. Ich soll ihn hassen, ihn verachten und es ist ihm scheissegal.
Ich habe daraufhin meinen Vater angerufen und ihm alles erzählt. Zuerst war er sprachlos. Wegen allem. Wäre auch seltsam, wenn man da gleich Worte finden würde. Ich hab ihm gesagt, dass ich über eine Abtreibung ernsthaft nachgedacht habe, aber dass ich es nicht kann. Dass ich mir sicher bin, dass ich es nicht verkraften würde. Er hat mir Recht gegeben und mir gesagt, dass wir es schon schaffen. Und ich solle mir meinen Sohn ansehen, da hätte ich ja alles richtig gemacht. Er glaubt, dass der Vater vollkommen überfordert ist, dass er nicht ein, noch aus weiß. Er will ihm eine E-Mail schreiben, in der steht, dass er ihn nicht für ein Monster hält. Dass er ihm gerne anbietet, mit ihm zu reden, um seine Gedanken ordnen zu können usw.
Ich weiß gar nicht, wie es mir geht. Die Entscheidung ist somit ja auch definitiv gefallen. Doch, im Moment geht es mir schlecht, sehr, sehr schlecht. Ich kann noch nicht einmal mehr weinen. Nur kotzen. Entschuldigt, aber so ist es. In guten vier Stunden steht der Kleine hier. Ich weiß wirklich nicht, wie ich das alles schaffen soll. Aber dass ich es werde. Ja, ich werde.
Ich kann mich doch nicht so in einem Menschen getäuscht haben??? Er hat an meinem Geburtstag meiner Mutter einen Blumenstrauß geschenkt, um sich bei ihr für mich zu bedanken! Abtreibung war für ihn nie ein Thema! Es ist für ihn etwas ganz Schlimmes. Er ist von meiner Familie aufgenommen worden, niemand hat ihm etwas nachgetragen von der ersten Schwangerschaft und seinem Verhalten. Wie soll es nur weitergehen mit meinem (älteren) Sohn? Er hängt so sehr an seinem Vater. Erst gestern haben sie zusammen etwas unternommen, obwohl er da schon von der Schwangerschaft wusste.
Wieso ist seine Reaktion so krass? So unfassbar irrational??! Ist das der Schock? Wird er sich wieder einkriegen? Ich hab ihm auf seine SMS nur geantwortet, dass er doch nicht davon ausgehen kann, dass ich noch an ein wir glaube. dass ich ihn noch nicht einmal hasse oder verachte und dass er sich nicht einfallen lassen soll, mir auch nur noch einmal zu drohen, falls er es so gemeint haben sollte (lauf weg, so lange du noch kannst).
Ich bin so traurig.
Ich.bin.so.hilflos.
Gute Nacht.
hast du heute nacht noch ein bisschen ruhe finden können? dein kleiner ist jetzt im kindergarten oder ist er noch bei dir? - diese sms war für dich der schlimmste moment seit der gewissheit, dass du überhaupt schwanger bist: alles, worauf du gebaut hattest, ist in sich zusammengebrochen. aber mit solcher wucht und massivität .... dieser schock ist fast der größere für dich, völlig unvorbereitet. da können tränen noch gar nicht fließen....
deiner hilflosigkeit hast du worte gegeben - und darin hast du eine wirkliche kraftquelle und bist ihm im bewältigen von schwierigen lebenssituationen sicher weit überlegen. du hast es nicht nötig zu drohen. du hast die drohung zurückgewiesen und lässt dich gar nicht einmal davon einschüchtern. lässt dich auch nicht hinreißen, ihn zu verachten und zu hassen (auch wenn solche gefühle angemessen wären und sich noch bahn machen können). im moment kannst du dich jedenfalls ein bisschen schützen und - und das beeindruckt mich - bekommst schutz von deinem vater. klingt nach einem reifen und besonnenen mann, an den du dich auch als erwachsene tochter anlehnen kannst. dass auch er nicht seine kraft damit verpulvert, auf den mann zu schimpfen, sondern seine kraft dir zur verfügung stellt, sogar ihm anbietet - das alles zeugt von menschlicher größe!
der schmerz über die täuschung ist riesig für dich. aber es war in der beziehung zu ihm auch vertrauen dabei, echtes begründetes vertrauen. und natürlich die fürsorge für deinen großen, um ihm eine vater-sohn-beziehung zu ermöglichen. nach so viel schmerz, wie du schon erlebt hast in den letzten jahren, ist die sehnsucht nach geborgenheit und der wunsch, wieder neu zu vertrauen, sicher groß. gut eigentlich, dass du deine liebe nicht aufgespart hast! dass du dieses kapitel nicht enttäuscht und vielleicht bitter "zugeklappt" hast. wer liebt macht sich verletzlich, sagt oder hört man immer wieder. wenn es erfahren werden muss, ist es schon sehr sehr schwer. - aber du bist doch auf dem richtigen weg und die menschen, bei denen du jetzt landen darfst (freundin, vater und vielleicht noch mehr) sind an deiner seite.
sei heute ganz besonders gut zu dir selbst und such die nähe von menschen, die dich innen und außen mit wärme füllen und umgeben!
ganz lieben gruß von layla
lichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung für das Leben deines Kindes. Auch wenn du im Moment noch Berge von Problemen vor dir und um dich hast, du hast deine Eltern auf deiner Seite und sicher auch bald deinen Sohn.
Zum Vater deiner Kinder: Ich glaube nicht, dass er dich getäuscht hat. Auch die Beziehung zu eurem Sohn hat zwar lange Zeit gebraucht bis sie beginnen durfte, wurde aber zu einem wertvollen Schatz für beide. Als er dich bat, die Pille nicht mehr zu nehmen, wollte er sicher ausdrücken, dass er sich für euch entschieden hat und diese Familie vergrössern wollte. Sonst hätte er nicht mit seiner Frau und seinem erstgeborenen Sohn über euch gesprochen. Nur hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Weder seine Frau, noch sein Sohn haben ihn vor die Tür gesetzt. Im Gegenteil: Offenbar wird um ihn gekämpft, so dass er total die Orientierung verloren hat und in seinem Gefühls-Chaos zum "Monster" mutiert.
Auch da hast du sehr mutig und nicht verletzend reagiert, obwohl er dich tief verletzt hat. Dass dein Vater dir einfach zugehört hat und so lieb auf dich reagiert hat, spricht für eine grosse Liebe zu dir und deinen Kindern. Auch das Angebot, dem Vater deiner Kinder eine e-mail zu schicken und ein Gespräch anzubieten, finde ich rührend. Da hat er bestimmt die richtigen Worte dafür, fals sich der Vater deiner Kinder darauf einlässt.
Nun zur Drohung: Bitte nimm das ernst und warte nicht, bis er vor deiner Türe steht. Ev. musst du vorübergehend eine andere Bleibe suchen, bis seine Verwirrung und sein Zorn sich gelegt haben, um deine Familie zu schützen? Oder du versuchst einen Beratungstermin bei Pro Femina zu bekommen, an dem er teilnimmt, um eure Situation zu klären? Es steht dir auch frei ihn anzuzeigen, da er dich auffordert von ihm wegzulaufen, so lange du das kannst. Zudem sagt er auch klar, dass er euer 2. Kind auf gar keinen Fall will. Es braucht keine Abtreibung. Es genügt manchmal ein heftiger Schlag in den Bauch der schwangeren Frau. Ich weiss von einer Frau, der das passiert ist.
In seiner Verwirrung könnte eine Anzeige ihn so erschüttern, dass er das Ausmass seines Handelns und Schreibens wieder erkennen könnte. Ja, billig würde das nicht für ihn. Eine solche Drohung könnte ihm nicht nur eine Geldstrafe, sondern auch eine Freiheitsstrafe, wahrscheinlich auf Bewährung bringen. Definitiv würde er aus seiner Trance aufwachen und erkennen, dass er nicht ein Monster ohne Herz ist, sondern ein Mann mit zwei Frauen und bald drei Kindern, die er offensichtlich in irgend einer Form gewollt und geliebt hat oder noch liebt, und dass er dabei ist ALLES zu zerstören, was ihm lieb war.
Ich möchte dir keine Angst machen. In den Jahren, seit ich Menschen ein Stück weit auf ihrem Weg begleit habe, habe ich leider mehrmals erlebt, dass Menschen in einem Gefühls-Chaos zu Dingen fähig sind, die sie später sehr bereuen. Der Vater deiner Kinder ist sicher ein netter Mensch! Sonst hättest weder du noch dein Sohn ihn je geliebt! Und weder seine Frau noch sein Erstgeborener würden um ihn kämpfen wollen. Sein Gepäck wäre längstens vor der Tür...
Zur Zeit zeigt er sich von seiner allerschlechtesten Seite. Du kennst ihn besser. Diesen Mann hättest du nicht so lange geliebt. Vertraue auf dein Herz! Da ist eine solche Stärke drin und unter deinem Herzen wächst euer Kind, das er sich so sehr von dir gewünscht hat! Sonst hätte er nicht deiner Mutter mit Blumen für dich gedankt. Tönt doch überhaupt nicht nach Monster...Ein grosser Fehler, den er begangen hat ist sicher sein Doppelleben, das er geführt hat. Das ist nun vorbei. Statt zu sortieren und aufzuräumen, schmeisst er mit allem um sich wie ein kleines Kind in der Trotzphase. Es ist ihm zur Zeit egal, wenn beide Familien daran zugrunde gehen. Noch scheint er nicht zu sehen, dass auch er daran zugrunde geht, und dass er mitschuldig ist an dieser verworrenen, verwirrenden Situation.
Zeit hat schon einmal sein Herz für euren Sohn geöffnet. Vielleicht wird es wieder die Zeit sein, die er braucht, um sich neu zu orientieren und sein Leben offen und ehrlich zu leben, die Gefühle in seinem Herzen zu sortieren.
Dir, liebe Amsel, wünsche ich ein Lied ins Herz, so schön, wie es nur die Amsel singen kann! Ich liebe ihren Gesang und hatte das Glück, dass ein Amselpaar in unserer Hecke genestet und ihre Jungen aufgezogen hat im letzten Sommer. Ich wünsche dir liebe Menschen, die dich mit ihrer Wärme und Liebe umgeben. Ich wünsche dir gute Gedanken über dich und deine wachsende Familie. Ich wünsche dir eine gute Beziehung zu deinem Sohn, die du aber sicher schon hast !
Alles erdenklich Gute und Liebe, Annatina
Guten Morgen,
ich hatte gestern den Termin bei Pro Familia. Ich bin ohne Schein rausgegangen. Am Tag vorher hatte ich G. (der Vater) geschrieben, er solle nur zu dem Beratungstermin auftauchen, wenn er eine gemeinsame Lösung suchen möchte. Wenn er mich zu einer Abtreibung drängen will, soll er wegbleiben. Ich saß dann schon in dem Beratungsraum mit der Mitarbeiterin als es geklingelt hat. Ich hab jemanden draußen husten hören und wußte sofort, dass es er ist. Und sofort war die Hoffnung auf Unterstützung da. Die Beraterin hat mich gefragt, ob sie ihn dazuholen soll. Ich hab zugestimmt. Er ist also reingekommen und hat sich hingesetzt. Er hat mich angesehen und gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn er dabei ist. Ich hab gesagt, dass er ja wüsste, was ich geschrieben habe. Wenn es ihm nur um eine Abtreibung geht, könne er wieder gehen. Da hat er ein paar Sekunden gewartet, ist dann aufgestanden und sagte: "Dann geh ich wieder." Und weg war er.
Ich hab ein paar Minuten kein Wort sagen können. Das Gespräch war dann relativ kurz und ich bin - wie gesagt - ohne Schein rausgegangen. Man hat mir angeboten, einen neuen Termin auszumachen, zu Stabilisierung. Habe ich aber abgelehnt. Wir haben ausgemacht, dass ich mich melden würde. Als ich raus bin, fiel mein Blick auf eine Autovermietung. Meine Mutter ist hier in der Nähe auf Reha. Ich bin einfach ohne nachzudenken reingegangen, habe die letzten verfügbaren Kröten investiert, habe mich in das Auto gesetzt und bin zu meiner Mutter gefahren. Sie wußte von meinem Vater noch nichts (davon war ich allerdings ausgegangen ). Sie hat mich angeschaut, hat gefragt, was los ist, ich hab gesagt, ach, ich hab meine eigene Geschichte selber getoppt. Sie hat mir auf den Kopf zugesagt: "Du bist schwanger." Sie hat ähnlich wie mein Vater reagiert. Tolle Eltern hab ich. Ich hatte nicht viel Zeit, weil ich schon wieder los musste, um meinen Sohn vom Kindergarten abzuholen. Noch bei meiner Mutter hab ich von ihm eine SMS bekommen. Wie es gewesen wäre, was ich zu berichten hätte. Ich hab nur geantwortet: Wie soll es gewesen sein. Eine Abtreibung kommt für mich nicht in Frage. Daraufhin Fassungslosigkeit bei ihm. DANN PLÖTZLICH "wir müssen reden". Vier Tage habe ich es versucht, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Und jetzt plötzlich wollte er reden? Klar wußte ich sofort, weshalb. Und so war es dann auch: Am Abend haben wir telefoniert. Er hat Gründe angegeben, die einen Abbruch rechtfertigen sollten, als wären wir noch in der Schule. Angefangen von finanzielle Gründe bis hin zu ich würde das Leben von allen zerstören. Seins, das seiner Frau, seines älteren Sohnes und das von mir und meinem Sohn. Ich hab zu jedem Argument wirklich locker flockig etwas erwidern können. "Du drehst ja alles um, kann es sein, dass Du von dem Wunsch Mutter zu werden so eingenommen bist, dass Du nicht mehr klar denken kannst?" HAHA!! Ich kenn nur einen, der nicht klar denken kann.
Ich wollte wissen, was jetzt plötzlich anders ist als vor 3 Wochen, dass er ein ganz anderer Mensch sei. Ob seine Frau doch schwanger sei. Egal was ich gefragt habe. Seine Antwort war: Ich antworte nicht drauf. Als ich so dahin gesagt habe, ich könne sie auch einfach selber fragen, ist er richtig wütend geworden. Abgesehen davon, dass ich es gar nicht vorhabe, zeigt es doch, dass irgendwas mit seiner Frau ist. Ich glaube nicht, dass sie schwanger ist. Sondern eher, dass es bei ihr in der Familie schwierig ist. Ich weiß, dass ihre Mutter sehr krank ist. Als ich ihn in weiter bedrängt und gebeten habe, mir endlich den Grund zu sagen, ist er völlig aufgelöst "ausgestiegen" und sage "ich kann es Dir nicht sagen, es geht um Leben und Tod."
Ganz schön dramatisch. Das macht mich zum einen wütend, zum anderen ist es aber auch so, dass es mir keine Ruhe lässt. Was, verdammt nochmal, muss passiert sein, dass er sich so verändert hat?!
Ab morgen muss ich wieder in die Arbeit. Und ihn jeden Tag sehen. Jeden einzelnen Tag. Das macht es wirklich nicht leichter.
Liebe Grüße
Liebe Amsel 01,
ich möchte dir einfach nur mal meine Hochachtung aussprechen, wie viel Kraft du investierst, damit dein Würmchen leben darf. Das ist ein großes "Kapital" das du da investierst. Irgendwann bekommst du auch die Zinsen dafür ausbezahlt. So ein liebervoller Kraftakt lohnt sich immer.
Ich wünsche dir, dass du immer wieder Menschen findest, die deinen Tank positiv auffüllen, damit du die Zeit weiter meistern kannst.
Herzlichst!!!
Hallo, Du Liebe,
was Du in den letzten Tagen erlebt hast, ist ja alles wirklich höchst dramatisch. Ist echt schwer vorstellbar, was da passiert sein muß, daß er sich soooo anders verhält auf einmal!
Wollte Dir nur sagen, daß ich es unglaublich toll finde, wie Du das alles jetzt so managst. Und Glückwunsch zu Deinen Eltern, die sind ja wirklich total lieb und ein echt wichtiger Beistand jetzt für Euch!
Wünsche Dir weiterhin ganz ganz viel Kraft, vor allem jetzt, wo es wieder mit der Arbeit losgeht! Halt nur gut durch, es lohnt sich...!
Ich denke an Dich und bete für Dich!
Ganz liebe Grüße von Theresia