Ich bin wirklich verzweifelt. Ich bin 32 Jahre alt und seit 5,5 Jahren mit meinem Freund (29 Jahre alt) zusammen. Er wusste, dass ich mal Kinder möchte, er sagte immer nur bald. Mein Wunsch war es zu heiraten und dann Kinder zu bekommen. Jetzt ist es passiert. Ich hatte solche Angst es ihm zu sagen. Und richtig - er ist ausgerastet. Setzt mich unter Druck, dass ich abtreiben muss. Er würde niemals Kontakt mit dem Kind wollen. Ich weiß nicht wie ich das alleine schaffen soll -und dabei rede ich nicht vom Geld, sondern davon, dass mein Kind den Papa nicht kennen lernen wird. Und ich kenne meinen "Freund" - er meint es ernst. Ich bin so enttäuscht. Mein Kopf weiß was zu tun ist: Wohnung suchen, ihn verlassen, das Kind alleine bekommen. Ich bin aber irgendwie gebremst, ich kann das einfach nicht durchsetzten. Ich habe ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen Partner und dem Kind. Es ist schade, dass ich mich nicht einfach über das Schwanger sein freuen kann.
Mensch, das ist echt traurig , wie dein Freund auf die Schwangerschaftsnachricht reagiert hat. Wie lange ist das jetzt her, noch ganz „frisch“? Warst du denn schon beim Arzt?
Kann mir vorstellen, wie fertig du bist...
Eigentlich hatte er dir ja zugesagt, dass Nachwuchs „bald“ ein Thema ist. Was ist es nun, was ihn das Kind momentan völlig ablehnen lässt? Oder meinst du, er fängt sich vielleicht wieder...in einiger Zeit?
Ich würd dir so wünschen, dass du dich - trotzdem - und bald - über deine Schwangerschaft und auf dein Baby freuen kannst.
Weiß denn sonst schon jemand in deiner Familie oder deinem Umfeld, dass du ein Baby erwartest?
Du Liebe, viel Kraft zum Durchhalten jetzt erstmal und ganz liebe Grüße,
Jana
Ich weiß es seit letzten Dienstag, habe mich erst letzten Freitag getraut ihm davon zu erzählen. Er meinte, dass ich ihn extra verarscht hätte usw. Das habe ich aber nicht. Er sagt, ich müsse es wissen, aber er ist nicht da - er hätte andere Pläne. Welche hat er mir nicht gesagt und ob ich in seine Pläne vorkomme, hat er mir auch nicht beantwortet. So oder so, ob mit oder ohne Kind, ist für mich klar, dass ich mich trennen muss, auch wenn es schwer fällt. Aber so kann es ja nicht weitergehen. Allerdings glaube ich nicht, dass er sich wieder "ein bekommt". Er zieht seine Sache meist wirklich durch, manchmal herzlos. Ich hing früher sehr an meinen Vater und weiß nicht, ob ich meinen Kind zumuten kann ohne Vater aufzuwachsen. Ich finde das zu hart. Zwei gute Freundinnen wissen davon - sie meinen "schick den Typen zum Teufel" und dass ich das auch alleine schaffe. Allerdings bin ich mir dessen nicht so sicher.
Hallo , ich kann mir gut vorstellen , dass du verzweifelt bist. Ich glaube aber , dass du es auch gut allein mit dem Kind schaffen kannst. Ein Kind kann auch Kraft geben und du wirst nach der Trennung nicht allein sein . Du bist stark . Vielleicht soll dies alles so sein . Wenn du immer schon ein Kind haben wolltest weißt du jetzt , dass du dich trennen musst und verschenkst keine weitere Lebenszeit . Es kann auch bitter sein , wenn du irgendwann erkennen musst dass es für ein Baby zu spät ist , weil du zu lange mit diesem Typen ausgehalten hast . Eine Beratungsstelle wird dir zu vielen offenen Fragen eine Antwort geben können und sicher kannst du zum Beispiel im Internet Frauen kennenlernen, die in einer ähnlichen Situation sind . Auch wenn der Kindsvater sein Kind nicht sehen will (was schon von sehr großer Gefühlskälte zeugt ) wird er doch finanziell Verantwortung tragen müssen. Es gibt auch Männer , die auch gern Verantwortung für ein Kind übernehmen , was nicht von ihnen ist . Es ist also nicht sicher , dass dein Kind immer ohne Vater und du ohne Partner sein musst .
Ich werde an dich denken und hoffe , dass es dir( und dem kleinen Bauchzwerg ) bald besser geht . Ich wünsche dir ganz viel Kraft und grüße ganz lieb Kerstin P.
ich möchte dich nur bestärken, hab keine Angst.
Man weiß sowieso nie wie es im Leben kommt. Als wir bereits 6 Kinder hatten, sagte mein Mann, eigentlich wollte er viel Geld und keine Kinder??? Er hat uns dann auch verlassen.
Trotzdem, ich bin so glücklich über die Kinder das ich ihm auch nicht böse bin, schließlich hätte ich ohne ihn auch die Kinder nicht.
Natürlich ist es für ein Kind nicht leicht ohne Vater zu sein aber es ist nicht unmöglich. Und wer weiß....
Bei dir scheint es im Moment, gut zu sein, und wir können nur den Moment leben....
Schön das du zwei gute Freundinnen hast, das kann nicht jede/r sagen.
Hab keine Angst, du schafst es.
Alles, alles Gute
mirjana
Liebe Nadstr!
Oh Mensch, Deine Meldung hat mich heute wirklich total schockiert. Wie muss es Dir jetzt gehen!!! Nach so einer langen Beziehung - 5,5 Jahre, d.h. Du warst noch keine 27? So richtig das Alter, um den Richtigen zu finden... es muss echt schmerzhaft für Dich sein festzustellen, dass das Thema Kinder euch jetzt trennt. Ich finde es total stark von Dir, dass Du das so klar sagen kannst. Wäre es nicht viel leichter, im gewohnten Umfeld zu bleiben und den Kopf einzuziehen? Nur wenige Menschen sind in der Lage, Konsequenzen aus ihren wirklichen, tiefen Wünschen zu ziehen. Du schreibst, Du fühlst Dich gebremst. Aber Du klingst dennoch schon sehr klar, es fehlt das Wie? und vielleicht auch noch die Kraft. Ist doch klar, Du musst ja jetzt auch erstmal diesen Schock verdauen - diesen so vielseitigen Schock.
Ehrlich gesagt, nach 5,5 Jahren kommt es doch auf ein paar Tage nicht unbedingt an. Sich trennen heißt loslassen, trauern, Abschied nehmen, ... das kostet erstmal! Ich würd sagen, nimm Dir die Zeit, die Du brauchst! Es wird nicht besser, wenn Du jetzt mit angezogener Bremse aufs Gas gehst. Warte doch erstmal ab, dass sie sich löst! Ok, zu lange natürlich nicht. Da wären wir wieder bei der Bequemlichkeit. Wenn Du siehst, dass es der richtige Weg ist, dann zieh ihn auch durch.
Ich glaub, Deine beiden Freundinnen meinen es gut. Aber ich kann mir vorstellen, dass es für Dich nicht so leicht ist. So ganz ohne Grund wirst Du ja nicht mit ihm zusammen sein. Wie war denn eure Beziehung sonst?
Was ich mich noch frage, Du schreibst im Titel "wer kann mir helfen?" Welche Hilfe wünscht Du Dir denn? Einfach ein bisschen Austausch, gemeinsames Nachdenken? Eine to do-Liste wird Dir wohl kaum helfen. Aber manchmal hilft es ja schon, etwas aufzuschreiben und zu wissen, dass es jemand liest. Gibt es vielleicht noch was konkretes, was Du Dir wünschst?
Alles Liebe, ich hoffe, Du schläfst heute gut!!
Deine schmetterling
Es ist einfach schwierig, denn er wusste immer, dass ich mir eine Familie wünsche. Jetzt komme ich mir so vor als ob er mich hingehalten hätte. Ich kann einfach nicht mit ihm zusammenbleiben, denn ansonsten wache ich irgendwann mit 45 auf und er sagt auf einmal "Tschüß, ich habe meine eigenen Pläne" oder so Ähnlich. Er macht es sich irgendwie verdammt leicht.
Ich bin sehr dankbar, dass es so viel Hilfe gibt. Vorher hatte ich immer Angst, dass ich es finanziell nicht schaffe. Diese Angst habe ich auf einmal überhaupt nicht mehr. In der Richtung denke ich eher "das wird schon". Ich habe Angst alleine da zu stehen. Ich weiß von einer Freundin, die ihren Vater nie kennen lernen durfte, dass es das Schlimmste für sie war und bis heute noch ist. Davor habe ich Angst. Es wäre so schön, wenn er nur sagen würde, dass er auch trotz Trennung für das Kind da ist. Dabei meine ich gar nicht mit Geld da sein, sondern mit Aufmerksamkeit.
Und diesen Wunsch kann mir leider nur mein "noch Freund" erfüllen...
Danke an euch alle.
Hallo liebe nadstr,
ich denk immer wieder an dich und an deine nicht gerade leichte Situation. Wie geht es dir denn momentan? Hoffentlich findest du immer wieder ein bisschen Kraft und Mut mitten in deinen Überlegungen und bei deiner Suche nach dem richtigen Weg! Bist du schon ein bisschen weitergekommen und hast dir vielleicht auch schon eine gute Beratung gesucht, die dir helfen kann?
Hast du mit deinem Partner eigentlich nochmal reden können? Bewegt sich bei ihm denn ein klitzekleines bisschen was, damit wenigstens dein Wunsch nach Aufmerksamkeit für dein Kind erfüllt wird?
Du warst ja recht zuversichtlich, wenn auch noch unsicher, ob du es auch allein schaffen würdest, wenn er wirklich nicht mitziehen würde. Das ist halt echt die große Unbekannte, ob er sich noch wendet oder nicht. Ich glaub, davon hängt für dich viel ab, oder? So gerne hättest du für dein Kind einen Vater. Womöglich wärst du für dein Kind im schlimmsten Fall erstmal allein Mama (besser so als gar nicht...?). Oder Mama und Papa in einem. Oder dein Kind hätte ein wenig später wieder einen Papa, den leiblichen, oder später einen anderen lieben, ist ja alles nicht ausgeschlossen. Nur...wenn du nun aus Verzweiflung und Angst doch abtreiben gehst, dann verlierst du ja alles, ihn sowieso und dein Kind auch!?! Das stell ich mir schrecklich vor...wo du dich doch einfach über das Schwanger-Sein und über dein Kind freuen wolltest .
Ach du, ich wünsch dir sehr, dass du Wege findest, die dir Mut machen und dich aufbauen trotz aller Sorgen. Was ist denn jetzt konkret der schwierigste Punkt für dich, wo du am Ringen bist?
Ganz liebe Gedanken und Grüße Dir und schreib doch wieder, ich würd gerne von dir hören, wie es dir geht.
Jana
Liebe nadstr,
Mensch du, du hast so großartige Wünsche für dein Kind, da spricht echt schon (d)ein ganz liebendes Mutterherz ! Aufmerksamkeit soll es bekommen, ja, das wär dir für dein Kind am wichtigsten, find ich total schön! Alles andere würdest du hinbekommen und hast auch schon nach Hilfen geschaut – das ist super! Also du bist wirklich durch und durch bereit für dein Kind, hab ich den Eindruck, auch wenn es nun unvorhergesehen passiert ist. Und natürlich wünschst du dir einfach auch, dass es einen Papa haben soll. Ist ja auch das, was man sich ersehnt und wie du es selbst erlebt hast. Und in einer so langen stabilen Beziehung denkt man ja nicht dran, dass er sich nun so schwer tun würde mit dem Papagedanken!?
Was du dir jetzt am sehnlichsten wünschst, das hast du deinem Freund sicher schon längst gesagt. Aber vielleicht könnt ihr grad am Wochenende einfach nochmal offen drüber reden und euch austauschen mit allem, was da an Sehnsüchten und Gefühlen dazugehört. Ich wünsch dir sehr, dass ihr dafür genügend Raum habt und dein Partner sich ein wenig öffnet.
Dass du schon konkret an eine Trennung denkst, das versteh ich auch. Deine Enttäuschung muss groß sein. Andererseits sind 5 ½ Jahre ja auch eine ganz schön lange Zeit, die gibt man auch nicht so locker auf, oder?
Vielleicht schaffst du es ja – neben den Gedanken und Vorbereitungen für die Trennung und eine eigene Wohnung – auch weiter zu hoffen, dass er doch noch irgendwann in die Vaterrolle nachkommen wird, wenn er sieht, wie du als Mutter deine neue Aufgabe angehst....
Jetzt wünsch ich dir mal erst ein gutes Wochenende und dass du auch was Schönes machen kannst und den Kopf ein wenig frei bekommst...lass dich doch von deinen Freundinnen aufbauen .
Warst du eigentlich schon beim Frauenarzt oder steht da nächste Woche ein 1. Termin an?
Viele liebe Grüße und ein
von Jana
Hallo Nadstraße,
es ist kein leichtes, perfektes Leben ohne Vater aufzuwachsen. Aber wer von uns hat das perfekte, leichte Leben? Und trotzdem genießen wir es Tag für Tag selbstverständlich.
Dein Kind wird später stolz auf Dich sein, dass Du in allen Schwierigkeiten zu ihm gestanden hast.
VG Tupptip
Hallo, grade hab’ ich hier deinen Thread gelesen. Ich würde gerne wissen, wie’s dir jetzt heute so ganz aktuell geht?
Super, dass dir deine Freundinnen auf jeden Fall zur Seite stehen und dich möglichst unterstützen! Da bist du doch gar nicht alleine! Außerdem denk’ ich, kann es wirklich so sein, dass dein „noch Freund“ sich besinnt wenn er realisiert, wie ernst es dir ist.
Gab es vielleicht in euren 5,5 Jahren schon mal so eine Situation wo er seine Meinung trotz anfänglicher Ablehnung geändert hat? Einfach weil’s dir sehr, sehr wichtig war?
Also für mich klingt’s so, dass du’s mit der Trennung erstmal durchziehst und somit dir und deinen innersten Wünschen treu bleibst. Wenn er wirklich nicht einlenkt, hast du trotzdem euer Baby, dem du immerhin das Leben schenkst... ich trau’ dir das zu. Echt wahr!
Ich wünsch’ dir viel Durchhaltekraft und hoffe sehr, dass es am Ende gut wird. Schreib’ doch wieder, ich werde weiter an dich denken!
Herzlichst, Felicia