Hallo ihr lieben...
Ich bin ungewollt schwanger und weis nicht mehr weiter.
Zu meiner Geschichte..
Ich bin 32 jahre alt und habe 2 kinder (10&2)
Der vater des 2 jährigen ist seit april ein verurteilter mörder...die letzten jahre insbesondere das letzte waren der reinste nervenwahnsinn.
Im November habe ich einen Mann kennengelernt er tat mir wahnsinnig gut und es gab wieder sonne in meinem unserem Leben...
Ich erfuhr das er noch in einer Beziehung ist aber nur weil die Frau schwanger wäre...für mich brach eine Welt erneut zusammen...kam aber auch nicht richtig los vonnihm ( wie schäbig von mir ;,( )
Ich habe per temperatur methode verhütet und es ging gut bis ich unerwartet einen zweiten eispeung wohl hatte...
Nun bin ich schwanger....
Er seit einer Woche vater...
Er möchte das ich abtreibe...
Ich habe zwischen meinen beiden kindern 6 fehlgeburten und eine totgeburt erlitten...
Weshalb es mir unglaublich schwer fällt nun eine Entscheidung zu treffen
Ich bin ganz alleine habe keine Unterstützung und durch die Geschichte mit meinem ex auch keine Freunde mehr..( haben sich nach und nach abgewandt)
Wir müssen selbst erst wieder auf die beine kommen...und nun ein 3 kind von einem 3 mann der nicht bei mir ist?
Ich habe jetz schon einen runden bauch durch die vielen Schwangerschaften...
Ich bin nur noch am weinen oder brechen...
Was soll ich nur tun ;,(
Zuerst sei ganz lieb umarmt.
Sei gewiss, auch für dich/euch gibt es eine Lösung.
Abtreibung ist keine Lösung. Hör nicht auf den Vater des Kindes. Er denkt nur an sich.
Das er dir/euch guttat glaube ich sofort und verstehe auch das du nicht loskommst von ihm. Denk nicht es sei "schäbig von dir, jeder Mensch braucht jemand.
Nach sechs Fehlgeburten und einer Totgeburt ist eine Abtreibung der reine Wahnsinn.
Ich denke, es ist das beste, du rufst bei der Hotline an. Du brauchst wirklich eine menschliche Stimme zu hören damit du spürst das du nicht allein bist. Und ich bin sicher, dort bekommst du konkreten Rat und Hilfe.
Und wenn dir das Schreiben guttut, hier im Forum hast du "Zuhörer" und Mitfühlende.
Ganz liebe Grüsse
rahel
Liebe Dontknow,
ich hatte eigentlich vor, hier im Forum nicht mehr zu schreiben, aber für Dich möchte ich eine Ausnahme machen.
Du hast derzeit sehr viel Verantwortung zu tragen, musst euch ein neues Leben einrichten, neue Freunde finden und auch selbst wieder zu Kräften kommen.
Dazu brauchst Du Zeit und Ruhe.
Dein "Ich" sagt Dir sehr klar, eine Schwangerschaft und noch ein drittes Kind ist eine zu große Belastung - entsprechend fühlst Du Dich auch.
Meiner Meinung nach ist es mehr als genug, wenn Du für Deine beiden Kinder da bist, Dir einen neuen Freundeskreis aufbaust und insgesamt eine neue Struktur findest für euer Leben - und vielleicht dann auch mal eine stabile, neue Partnerschaft oder einen netten Job. Das zu schaffen und dabei auch noch Raum für Dich zu haben, das braucht auch Konsequenz. Es macht keinen Sinn, wenn Du Dir zu viel Verantwortungen auflädst und dann mit einer Erschöpfungsdepression oder einer anderen Erkrankung zusammenbrichst. Denn dann hat keines Deiner Kinder mehr was von Dir - im schlimmsten Fall müssen die dann in eine Pflegefamilie.
Und Konsequenz meint auch, eine schwere Entscheidung zu treffen, wenn diese dann zum Wohle ist für Deine beiden Kinder und Dich. Es wäre Deinen Kindern und auch Dir selbst, Deinem eigenen "Du" gegenüber unfair, wenn Du diese Schwangerschaft fortführst in dieser überlasteten Lebenssituation.
Meiner Meinung nach ist ein Schwangerschaftsabbruch sehr viel weniger belastend als das Szenario, in das Du reingeräts, wenn Du diese Schwangerschaft weiterführst.
Und das gilt für Dich, wie auch für Deine Kinder.
Der Schwangerschaftsabbruch wird Dich sichern auch einige Wochen beschäftigen, aber das ist keine Zeit im Vergleich zu einem Leben mit drei Kindern ohne soziales (und vielleicht auch finanzielles) Netz.
Wir haben mehr Verantwortung gegenüber dem Lebenden als gegenüber dem Werdenden.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Dir und Deinen beiden Kindern ein gutes neues Leben aufbauen kannst.
Und ich rate Dir, Dir eine/n Psychotherapeut/in zu suchen, mit der Du all das Erlebte bereden kannst, es wäre gut, Du hast etwas Begleitung.
Sentio
Hallo Sentio,
ich bin sicher, dass Du es gut meinst mit Dontknow und Dich mit Deinem Rat für sie engagierst, d.h. möchtest, dass ihr Leben nicht noch schwerer, sondern endlich leichter wird. Wer wollte ihr das nicht von Herzen wünschen!?
Woher aber weißt Du, dass die Abtreibung zu ihrem Wohl und zum Wohl ihrer Kinder sein würde?
Warum sollte sie sich nicht mit dem dritten Kind ein neues Leben aufbauen können? Bei guter Begleitung?
Sie schreibt, dass er möchte, dass sie abtreibt - nicht sie selbst.
Es gibt genug Schmerzstellen in ihrem Leben. Das Erlebte aufarbeiten ist sicher ein guter Rat.
Mit dem Rat der Abtreibung wäre zwar eine "Erleichterung" intendiert (zeitlich, finanziell), es käme aber ein neuer Schmerz hinzu.
Ob ein Kind mehr Freude oder Schmerz in ein Leben bringt, ob ein Leben an sich mehr schön oder schwer wird - das kann man nie wissen: weder vorgeburtlich und nicht mal nachgeburtlich.
Ein Leben ist immer im Werden.
Es ist immer alles drin!
@Dontknow:
Du kennst Deine Kraft und Deinen Lebenswillen am besten und weißt, was Dir fehlt!
Wenn Du klare Vorstellungen hast, kann Dir am besten, d.h. am "passendsten" geholfen werden.
Von meiner Seite: Trost und Anteilnahme in diesen mühsamen Tagen!
Herzliche Grüße von Layla
Hallo Sentio , dieses Forum ist nicht dazu da , einen Schwangerschaftsabbruch zu verharmlosen und nur in eine Richtung zu lenken. Es gibt viele Frauen ( besonders wenn sie vorher sehr unsicher waren) , die ein Leben unter diesem Schritt leiden . Dieser Schritt geht nicht rückgängig zu machen und oft ist es für Frauen leichter ein Leben mit drei Kindern zu bewältigen als einen Abbruch zu verkraften . Wenn eine ungeplante Schwangerschaft zu einer ungünstigen Lebenssituation kommt ist es sehr schwer die richtige Entscheidung zu treffen . Man kann sich aber auch Hilfe holen um aus dieser Situation ohne den schweren Weg eines Abbruchs zu gehen. Wenn man hier die Beiträge liest , muss an feststellen, dass sich viele Frauen in oft sehr schweren Situationen doch für das Kind entschieden haben und es die richtige Entscheidung war . Es gibt hier auch Hilfe am Telefon . Schwierige Lebenssituationen vergehen meistens aber das Leben was in dieser Zeit gehen musste kommt nicht mehr zurück. Man ( Frau ) wächst auch mit den Aufgaben .
In deinen Beiträgen lese ich immer nur die Tendenz zu einem Abbruch. Die Zukunft geht nur weiter wenn es Hoffnung gibt , dass auch schwere Situationen zu bewältigen sind. Daran wächst man . Jede Frau und jede Familie macht schwere Zeiten durch . Ich selbst wäre bei der Geburt meines ersten Kindes fast gestorben (wegen Schwangerschaftsvergiftung hätte meine Leber fast versagt ) und meine Ärzte haben mir von einer weiteren Schwangerschaft abgeraten. Als ich dann doch wieder schwanger wurde , haben mir die Ärzte zu einem Abbruch geraten . Das Leben in meinem Bauch hat mir Kraft gegeben und mein Glaube die Zuversicht, dass wir ( mein Sohn und ich ), dass wir es beide schaffen. Einen Abbruch hätte ich nie verkraftet . Ich würde auch in diesem Forum nie einer Frau dazu raten . Sicher gibt es auch Frauen , die einen Abbruch gut verkraften und ich akzeptiere auch diese Entscheidung. Es gibt neben Abbruch auch noch die Möglichkeit das Kind zur Adoption freizugeben oder für eine bestimmte Zeit in eine Pflegefamilie zu geben . Dieses sind zwar auch sehr schwere Entscheidungen aber können eine bessere Lösung als ein Abbruch (endgültig ! ) sein. Viele Grüße Kerstin P.
es schmerzt mich, dass Du so ganz alleine dastehst.
Du hattest 6 Fehlgeburten und eine Todgeburt - dies sind Erfahrungen, die kannst Du nicht einfach so abschütteln, und durch sie hast Du etwas vom Wert des Lebens gespürt. Leben kann kein Professor erzeugen.
Ob Du 3 Kinder von 3 Männern hast spielt keine wirkliche Rolle, denn sie haben eine Gemeinsamkeit, Dich als Mutter.
Du es gibt Ersatzgroßeltern, dies sind Ehepaare die hätten gerne Enkel haben aber keine. Und freuen sich wenn sie Ersatzenkel bekommen und Dir wäre geholfen.
Es kann nicht darum gehen was er möchte. Denn es geht um Dich. Das Kind wächst in Dir heran. Häufig wissen Männer auch nicht, was sie da von einer Frau verlangen. Sie denken ein Eingriff und alles ist erledigt, aber sie übersehen die Tatsache, dass Mutter und Ungeborenes bereits eine unbeschreibliche Einheit sind.
Falsche Freunde gehen, aber Du wirst wirkliche Freunde finden.
Alles Gute Tupptip
Liebe Dontknow,
du hast so viel durch im Leben, bist einfach geschlaucht. Und jetzt dachtest du, du hast jemanden, der mit dir geht, mit dir trägt - und so richtig ist es auch ncihts. Es ist wirklich nicht schäbig von dir, dass du bei ihm geblieben bist. Du bist so ausgebrannt, da sehnt man sich einfach danach, sich anlehnen zu können, in den Arm genommen zu werden. das ist ziemlich normal. Keiner kann immer stark sein. - Und jetzt bist du schwanger und weißt nicht weiter. Die Fehlgeburten, die Totgeburt haben dir gezeigt, wie zerbrechlich Leben ist. Und jetzt sollst du dich entscheiden. Das ist aus meiner Sicht mehr als eine Zumutung. Und das der Vater des Kindes eine Abtreibung möchte, erscheint mir auf diesem Hintergrund als eine Zumutung und Gefühllos dir gegenüber. - Scheinbar wäre ein Abbruch die beste Lösung: Alles beim alten, das Leben geht weiter wie vorher. Aber wenn man genauer hinschaut, war es ja vorher auch nicht gut, nicht ideal. Vielleicht ist dieses Kind jetzt für dich der Anker, der dir Halt gibt, das die Weichen neu stellt. Die Karten werden neu gemischt. Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt. du wirst neue Freunde finden (die Geschichte mit dem Vater deines 2. Kindes berührt mich in besonderer Weise, da ich 6 Jahre in einer JVA arbeitete und da miterlebt habe, wie sehr Verhandlungen, Prozesse, U-Haft ... die Familie des Täters belasten - ging es auch durch die Medien? Dann wäre vielleicht ein Umzug gut?)
Liebe Dontknow, du bist nicht alleine. Du hast deine 2 Kinder, die du liebst, und die dich lieben. Das ist mehr, als viele andere haben. Und sie brauchen dich. Und du trägst ein drittes Kind "unter dem Herzen", wie man früher sagte (ich finde diese Redewendung so schön, weil sie etwas über Muttersein aussagt. Und ich habe den Eindruck, dass du das auch spürst; Das Herz ist beteiligt. Es ist nicht nur eine Sache, die Weg muss, damit alles wieder gut wird. Da ist mehr!) Gibt es vielleicht die Möglichkeit einer Familienhilfe, die dich etwas entlastet, hast du mal die Möglichkeit einer Mutter-Kind-Kur in Erwägung gezogen????? Ich habe den Eindruck, dass du da gute Chancen hättest, nach dem, was du, wie du schreibst, in den vergangenen Jahren durch hast. Eine solche Kur könnte dir neue Möglichkeiten, neue Wege aufzeigen. Eine Zeit, zurückzuschauen, zu verarbeiten, abzuschließen, um dann wieder mit neuer Kraft anzufangen. Vielleicht ist das "Überraschungspaket" in dir genau das Geschenk, dass das Leben für dich bereithält, um dich weiterzuführen, stärker zu machen ... Abtreibung und Austragen: Beide Wege sind mit einem großen Fragezeichen versehen. Aber der erste ist endgültig. Den zweiten kannst du gestalten, Schritt für Schritt.
Du Liebe, schlafe gut, trotz allem
Vici
Wie geht es dir in der Zwischenzeit?
Hast du gespürt das wir mit dir mitfühlen und dich trösten möchten und dir Mut machen möchten?
Du bist nicht allein. Wir "hören" dir zu und jeder hat einen anderen Blickwinkel.
Hat es dir geholfen oder dich noch mehr verwirrt?
Gerne würde ich mehr über dich wissen.
Ganz liebe Grüsse
rahel
Liebe Dontknow (oder inzwischen "I know"),
wie geht es dir inzwischen? Hattest du inzwischen ein bisschen Zeit, auf dein Herz zu hören, abzuwägen und zu einer Entscheidung zu kommen (manchmal ist aber auch keine Entscheidung die richtige Entscheidung ... es zu zu nehmen, wie das Leben es schreibt). Ich denke an dich und würde mich freuen, wieder von dir zu lesen.
Vici
Ihr lieben "Pro-Life"-Anhängerinnen, die auf meinen post reagiert haben oder mitlesen: ich bin Wissenschaftlerin, ich habe mich mit dem Thema beschäftigt und ein Buch geschrieben darüber.
Es ist sicher so, dass ein Schwangerschaftsabbruch eine ethische und emotionale Herausforderung ist - es ist aber auch so, dass Frauen in der Mehrheit nach 1-2 Jahren sagen "es war richtig so, ich konnte mir (und meinen geborenen Kindern) dadurch ein gutes Leben aufbauen / erhalten".
Die meisten Frauen sind im Nachhinein froh über die Entscheidung gegen diese Schwangerschaft.
Umgekehrt ist es so, dass Frauen, die trotz Zweifeln und objektiv schwieriger Lebenslage die Schwangerschaft austrugen, nach 1-2 Jahren sehr viel häufiger an Krankheiten litten, die man als direkte Folge von Erschöpfung versteht, also an Angstzuständen, Depressionen, chronischen Schmerzen etc.
Nur sehr wenige Frauen sind dann im Nachhinein froh über die Entscheidung für das Kind.
Ihr meint es sicher gut, wenn ihr hier allen Frauen zuredet, eine Schwanderschaft fortzuführen und meint "es wird schon, es gibt Hilfen und Wege". Aber das ist nicht die medizinische und psychologische Realität.
Grade als alleinerziehende Frau (und hier posten viele, die nicht in einer stablilen Beziehung sind) ist man zudem von Armut bedroht, lest doch mal die Sozialstatistiken, bekommt auch schwerer eine Wohnung (weil die Vermieter wissen, man kann denen kaum kündigen), ist in der Arbeitswelt benachteiligt und hat weniger die Chance auf ein gutes sozialen Umfeld inkl. Freundschaften. Ja, da gibt es Ausnahmen, aber die Mehrheit der Frauen hat es schwerer, oft eben zu schwer.
Ihr meint es auch gut mit euren Beschreibungen von Einzelschicksalen - aber Wissenschaft besteht nicht aus einem Einzelschicksal sondern auf der Auswertung vieler Erfahrungen. Es ist unredlich, wenn ihr eure einzelne subjektive Erfahrung so verallgemeinert, wie das hier geschieht. Nur weil Person A glücklich geworden ist, alleinerziehend mit 4 Kindern, muss es Person B nicht ebenso gehen. Weil nämlich auf 100 Personen in der vergleichbaren Lage nur 3 glücklich wurden. Ihr macht aus 3% hier einen Rat, als gäbe es die 97% nicht, die es nicht schafften, etwas Gutes aus der Situation zu machen.
Und: die allerallerschlechteste Entscheidung ist, das Kind zur Adoption zu geben. Das ist weder für die Mutter noch für das Kind verkraftbar sondern verfolgt beide ein Leben lang.
Ich finde es daher sehr sehr unverantwortlich, wenn ihr immer auf die Emotionen der Hilfesuchenden abzielt, und daran manipuliert in Richtung Schwangerschaftserhalt ... und das schon bei der Sprachwahl. Das ist Propaganda getarnt als Mitgefühl. DAbei habt ihr zwar eine Meinung und meint es auch irgendwo sehr gut und nett dabei, aber es fehlt an Wissen, übergreifende Erfahrung, Ausbildungim Themenbereich und Unvoreingenommenheit.
Aber warum schreibe ich das, ich rede ja eh gegen eine Mauer, an der objektive Argumente abprallen an diesen subjektiven Gutmenschinnen mit der hier so stark vertretenen naiven Empathie Verschwendete Zeit also. Ich möchte allerdings, dass Frauen wissen, es gibt auch Menschen, die auf Basis von profunder Expertise antworten und nicht nur solche, die den Feldzug gegen Schwangerschaftsabbrüche auf der emotionalen Schiene führen und sich dabei als Lebensretterin gut fühlen.
So, jetzt dürft ihr weiter gegen mich wettern, das ist zu erwarten.
Ich möchte auch niemanden beleidigen oder angreifen, aber schweigen kann ich auch nicht dazu.
habe dir eine private Nachricht geschrieben.
Sei herzlich gegrüßt Vici
... aber ich habe hier keinen Bereich zum Lesen und Beantworten der persönlichen Mitteilungen, ich bekomme dazu nur eine Kopie via Mail geschickt auf die ich nicht antworten kann. Hier also meine Antwort, die ich Dir eigentlich direkt schicken wollte:
Hallo Vici,
ich kann Dich lassen, wie Du bist. Ich muss Dich nicht belehren. Aber auf "einen Nenner" kommen wir nicht, weil Deine unsophistizierte Epistemologie (das meint Deine Vorstellung zum Wesen von Wissen ist nicht sehr "ausgereift") das nicht zulässt.
Allein das Argument "..dass kein Wissenschaftler mehr abstreitet, dass mit Verschmelzung von Ei und Samenzelle alles da ist, was den Menschen ausmacht." tut mir intellektuell weh.
Schau, die Erde hat alles, was Leben ausmacht - natürlich, denn daraus und darauf basieren unsere Lebensformen. Und dennoch ist die Erde nicht lebendig, sie ist "nur" das Ausgangsmaterial, welches sich wandelt ins Lebendige, weil Leben halt seinen Weg findet. Und kein Wissenschaftler der Welt würde Deinen Satz so stehen lassen, sondern sagen: mit Verschmelzung von Ei und Samenzelle ist der genetische Grundstein gelegt, dass sich ein menschliches Lebewesen entwickeln kann - alles, was einen Menschen im Sinne des Kulturwesens ausmacht, wird dann erst im Laufe der Entwicklung erworben. Die wichtigsten menschlichen Eigenschaften entstehen erst nach der Geburt. Das ist wissenschaftlich so, das ist auch in vielen Religionen so, in denen Kinder erst nach einer Weile nach der Geburt einen Namen bekamen und als Mensch angesehen wurden. Darin liegt genau die Erkenntnis, dass eine Anlage nicht gleich dem Ausgeformten ist.
Der Embryo hat nur die biologischen Anlagen (Gene und Epigenetik), er ist aber noch kein Mensch ausserhalb der Gattungsbezeichnung. Da ist nicht mehr als ein Stoffwechsel, den er mit den Embryonen anderer Arten 1:1 teilt. Vieles in der Entwicklung geht auch wieder verloren, wie die Kiemenbögen, der Schwanzansatz und die Behaarung. Und zwei von drei Nervenzellen gehen auch gleich wieder verloren, bis zur Geburt hat sich das Gehirn mehrfach erneuert. War der Embryo denn dann zwischenzeitlich ein Tier, hat er ein Stück Seele verloren mit diesen Zellen? Nein. Das Unspezialisierte macht ihn nicht weniger wertvoll, aber doch weniger schützenswert als die Mutter, die ihn trägt.
UNd es ist eine ganz andere Ebene, neben dem Einzelschicksal auch die Problematik der vorgeburtlichen Diagnostik, genetischen Beratung etc. zu diskutieren. Ich habe in einer genetischen Beratungsstelle gearbeitet, ich könnte Dir da Vieles erzählen, aber es hätte keinen Sinn, denn Du wirst auf Deiner kunterbunten, ebenenvermischenden aber leider nicht fachlich fundierten Meinung verharren und diese mit allem schützen, das du denken kannst. So sind Menschen halt. Das ist keine Beleidigung, das ist menschlich. Wo Wissen fehlt, stellt sich Glauben an dessen Stelle und das ist echt beharrlich. Daher stellst Du auch keine Fragen, z.B. an mich, hast keine Neugierde auf die andere Position. Lerntheoretisch steht Neugierde und eine offene Frage am Anfang eines Erlernens. Wo finde ich diese Offenheit hier im Forum? Das sind alles zementierte Meinungen, Überzeugungen, stärker als jedes Dogma. Und ich habe den Gegenwind statt Gesprächspartnerinnen, die gerne mehr wissen würden, die es schätzen, eine Expertin hier zu haben.
Wissen ersetzt keinen Glauben. Ich werde weiterhin hier im Forum eine eigene Position vertreten, einfach aus ethischen Gründen... es beelendet mich, wie hier mit emotionalen Wischwasser Frauen in Not zu einer Schwangerschaft überredet werden, die sichtlich damit überfordert sind und eigentlich eine neutrale Beratung benötigen würden.
"Was wäre wenn" Diese Frage stellen sich ALLE Menschen. Was wäre, wenn ich einen anderen Beruf ergriffen hätte, einen anderen Mann geheiratet, weniger Schokolade gegessen hätte. Weil Menschen immer Gedankengeschichten konstruieren. Aber niemand weiß, was wäre wenn ... es könnte auch noch mehr und andere Probleme geben. Das ist also kein Argument. Sicher fragen sich einige Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch hatten irgendwann auch "was wäre wenn, ich nun dieses Kind hätte?" Dabei wird dann vergessen, dass niemand weiß, wie die Schwangerschaft verlaufen wäre und wie sich der Embryo entwickelt hätte. Sicher ist nur, das Leben wäre anders verlaufen, ob besser oder schlechter, das weiß niemand. Und ich finde es verlogen, Frauen zu sagen, das Leben verläuft dann sicher besser. Das ist eine reine Vermutung, die manchmal stimmt und manchmal nicht.
Es schüttelt mich auch, wenn Du ein Kind als Instrument siehst, am "Problemberg" zu arbeiten. Meine Güte, das ist so schrecklich. Natürlich ist es gut, einen Anreiz zu haben, am eigenen Problemberg zu arbeiten, eine Motivation zu reifen und ein stabiles Leben aufzubauen.
Aber doch nicht über ein Kind als Fakt und damit Druck!!! Da ist z.B. eine Mutter mit neurotischen Ängsten, die kommen dann Zutage beim Wickeln und das Kind wird wochenlang nicht gut gewickelt und leidet am Wundsein. Ja, irgendwann schafft es dann die Mutter vielleicht, korrekt zu wickeln und ihren Zwang zu überwinden. Aber auf wessen Kosten?
Zumeist vernachlässigen Mütter mit starken eigenen Problemen die Kinder auf irgendeine Weise. Und dann in deren prägender Phase. Denke doch bitte mal nach, bevor Du Deine Thesen aufstellst. Kein Kind darf als Instrument gesehen werden, damit Mütter daran reifen und ihre Problemberge abtragen!!!! Die Problemberge, die ein Kind direkt betreffen, die müssen vor dessen Geburt abgetragen sein. Sonst übernimmt das Kind nur den Problemberg, siehe auch Epigenetik.
In dem Sinne, Du bist sicher nett, aber Deine Äusserungen sind zu naiv und unbedacht , nicht zu Ende gedacht, nicht hinterfragt. Damit richtest Du eher Schaden an, wie auch die anderen Frauen, die hier auf Basis einer Meinung Hilfesuchende beraten. Bitte trennt doch die fachliche Beratung von einer emotionalen Begleitung. Trennt eure Meinung von dem, was wissenschaftliches oder zumindest statistisches Faktum ist.
Dann ists ja in Ordnung.
Nehmt weinende Frauen in den Arm - aber macht deutlich, dass ihr nur eure Meinung sagt, die nicht unbedingt Fakt ist.
Um das besser verständlich zu machen: man kann einen Krebspatienten in den Arm nehmen und Trost geben. Aber solange man nicht selbst Onkologe ist, sollte man keine Empfehlung geben, ob eine bestimmte Behandlung gut wäre oder eine Aussage darüber machen, wie gefährlich die Krankheit ist, wie lange der Mensch noch zu leben hat etc.
Trennt die Ebenen!
Sentio
Liebe Sentio,
die Frage ist, wie können wir helfen, damit die Frauen sich "richtig" entscheiden. Und richtig heisst in diesem Fall, daß die Frau damit gut leben kann. Da hilft weder die eine Antwort auf jeden Fall behalten noch die andere Antwort auf jeden Fall abtreiben. Was sind denn deine Kriterien? Die Prozentzahlen helfen nicht für den einzelnen. Wenn ich zu den n% gehöre, die ein Problem nach der Abtreibung haben, hilft es mir nicht, daß die anderen n% kein Problem haben.
Und nicht jeder, der ein Wunschkind erwartet, hat damit ein automatisch gutes Leben.
Auch in anderen Bereichen ist es gut mitzudenken, um zu einer eigenen Entscheidung zu kommen. Auch als Patient mache ich nicht immer alles, was mein Arzt mir sagt. Er ist kein "Gott" in weiß.
Natürlich gilt auch immer, was mir gut tut, muss nicht genauso gut für jemand anders sein. Das ist genau das schwierige. Individuell das "richtige" zu finden und dazu braucht es Zeit und Offenheit und Ideen.
Viele Grüße
Suki
PS: Bin jetzt erstmal 2 Wochen im Urlaub
Deine Überheblichkeit verletzt mich ins Innerste.
Hast du selber abgetrieben und kommst nicht klar damit?
Verdienst du an Abtreibungen?
Arbeitest du für die Abtreibungsindustrie?
Fragen über Fragen.
Schreib doch mal von dir.
Wie alt bist du?
Bist du verheiratet?
Hast du Kinder?
Mit was verdienst du deinen Lebensunterhalt?
Ist Wissenschaft dein Gott?
Dieses Forum ist nicht dazu da um Grundsatzdiskussionen zu führen,
aber Ehrlichkeit ist in jedem Fall wichtig, nur so kommen wir zusammen.
Aus welcher Ecke kommst du?
Ich möchte hier nur ein Beispiel schreiben.
Wen ein Wissenschafter im Auftrag der Zuckerindustie arbeitet, dann ist Zucker das gesündeste und unentbehrlichste Lebensmittel auf der Welt. Man "beisst" nich in die Hand die einen füttert.
Und wenn unabhängige Wissenschaftler den Zucker untersuchen, fällt das Ergebnis anders aus.
Da ist nur ein Beispiel und wenn du so klug bist wie du schreibst, wirst du verstehen was ich meine.
Übrigens, Sentio, ist ein schöner Name aber für eine Frau?
Entschuldige bitte, klär mich auf, ich bin nicht so "gebildet" wie du, hab "nur" meine Lebenserfahrung!
Nichts für ungut
rahel
Hallo Sentio, ich bin keine Wissenschaftlerin , aber ich habe in meinem Bekannten- und Familienkreis einen Biologen und mehrere Ärzte . Ich habe überlegt ob ich auf deinen Beitrag ( Beiträge ) antworte, aber da ich die Arbeit der Mitarbeiter und einiger sehr aktiven Forumsmitgliedern sehr achte werde ich es tun .
Ich muss hier nicht mit Fachbegriffen herumwerfen, um meine Meinung kundzutun . In dem Punkt, wann das Leben beginnt und ab wann der Mensch als Mensch bezeichnet werden darf gibt es unter Wissenschaftlern sehr unterschiedliche Meinungen .Da lohnt es sich nicht, hier zu debattieren .
In Deutschland wird der Embryo durch Gesetze geschützt und auch ein Schwangerschaftsabbruch ist nicht legal ( nur unter bestimmten Voraussetzungen straffrei ) . Dies hat sicher auch Gründe .
In diesem Forum werden keine Frauen manipuliert oder zu einer Schwangerschaft überredet. Jedes Schicksal wird ernst genommen und Perspektiven in einer oft ausweglosen Situation gezeigt . Die Hilfe bezieht sich nicht nur auf das Forum .
Wichtig ist auch , dass keine Frau verurteilt wird , wenn sie sich für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden hat . Einige Frauen haben nach diesem Schritt hier Zuspruch und Hilfe gefunden.
Die Beiträge sind auch nicht fahrlässig. Da eine Schwangerschaft keine Krankheit ist wird sie in den meisten Fällen nur beobachtet . Du kannst sie nicht mit einer Krankheit wie Krebs vergleichen . Keiner gibt hier Empfehlungen , die nur ein Arzt treffen kann . Auch Menschen mit Krebs können sich begleiten lassen. Aber sie bekommen in speziellen Beratungen Zuspruch um den Glauben , diese Krankheit besiegen zu können, nicht aufzugeben und den Lebensmut zu erhalten. Diese Kräfte haben schon Wunder bewirkt und die Heilung so begünstigt, dass es selbst wissenschaftlich nicht erklärbar war, wie es zu einer Heilung kommen konnte . Das Recht über medizinische Behandlungen zu entscheiden haben wirklich an erster Stelle der Betroffene selbst und ein Fachmann ( Arzt ) .
Hier wurde schon einigen Frauen geholfen und deshalb ist diese Art von Hilfe wichtig und nicht schädlich .
Depressionen können auch wegen anderer Gründe auftreten ( Stress auf Arbeit , Partnerprobleme , Krankheiten usw.) . Ja ,selbst nach der Geburt von Wunschkindern gibt es häufig den Babyblues und Müttern fällt es schwer ihr Baby anzunehmen . So viele nicht geplante Kinder werden zu absoluten Wunschkindern .
Die Kinder , die nicht geplant und in idealen Verhältnissen hineingeboren wurden, würden uns fehlen. Auch Schwangerschaften sind nicht immer planbar . Kinder sind unsere Zukunft . Sie kosten viel Kraft und Nerven aber sie geben auch viel zurück . Ja und es ist auch richtig , dass Kinder in schweren Situationen Kraft geben.
Die Wissenschaften werden uns mit neuem Wissen und Vermutungen überschütten und immer wieder Tatsachen widerlegen . Sie ist Fluch und Segen zugleich . Es gibt aber genügend Tatsachen, die nicht bewiesen sind .
In unserer Welt wird aber immer mehr die Menschlichkeit und das sich Kümmern wichtig, weil der Mensch sonst kaputt geht . Geld und neue Erkenntnisse nützen da wenig sondern nur die Sicht auf Einzelne die sonst durch das Raster fallen. Und genau diesen Menschen nützt dieses Forum und die Hilfe die hier gegeben wird. Jeder kann durch einen Schicksalsschlag in eine ausweglose Situation kommen indem er dann eine Hand und Hilfe braucht . Deshalb ganz herzlichen Dank an Alle, die hier ihre Zeit opfern um Menschen aufzufangen und Hilfe anzubieten .
Liebe Grüße Kerstin P.
Das was ich geschrieben habe ist nicht "wettern" gegen dich.
Aber ich bin so "ungebildet" das ich überhaupt nicht verstehe was du meinst.