Hallo Sandra,

deine Geschichte ist traurig. Ich finde überhaupt das Verhalten deines Freund sehr traurig und unreif, wie er selbst zugibt. Ich kann mir schon vorstellen, wie es schmerzhaft das ganze für dich ist! Das er von dir verlangt, dass du dich zwischen ihm und dem Kind entscheiden musst, ist unfair. Sei nicht böse, wenn ich mit deinem Freund hart bin, weil ich auf deiner Seite stehe! Echte Liebe sieht aber anders aus. Gut, dass deine Eltern zu dir halten! Lass dich von ihm nicht drängen - so eine schwierige Entscheidung kann man nicht binnen 24 Stunden treffen! Wie wäre es, für ein paar Tagen deine Eltern zu besuchen oder dich von ihnen besuchen zu lassen und mit ihnen darüber zu reden? Ich denke, es würde dir jetzt sehr gut tun, mit jemanden der dich sehr liebt zusammen zu sein und dich tröstet und auch ein bisschen verwöhnt.
Im Moment sieht die Situation mit deinem Freund sehr schlecht aus. "Mein Freund meinte, dass er das Kind nicht anerkennen wird und ihm nicht in die Augen sehen kann...", was denkst du, meint er es ernst, oder spricht er so, nur weil er noch "schockiert" ist? Dass du dir einen Vater für dein Kind wünschst ist sehr schön, und vielleicht wird das auch sein. Sag niemals nie! Dein Freund ist sehr jung, in ein paar Jahren könnte sein Verhalten ganz anders sein. Inzwischen hätte dein Kind eine tolle Mama und 2 super Großeltern! Wäre das zu wenig?
Ich möchte dir noch sagen, dass ich mich auf dein Baby sehr freue, auch wenn wir uns nicht kennen. Herzliche Glückwunsch!
Ich drucke dich fest

Silvia

das Empfinden einer Schwangerschaft ist bei einem Mann anders, das ist klar. Aber ich glaube nicht, dass Dein Freund unreif ist, sondern ihn hat die pure Angst ergriffen. Ich als Mann kenne die Angst vor der Schwangerschaft, wie sich im Gehirn die Rädchen anfangen zu drehen und man den Entschluss fasst: Paßt absolut nicht in meine Planung rein. Wenn ich in meinen Leben immer alles genau durchgeplant hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht verheiratet - von Kindern ganz zu schweigen. Aber dann wäre ich jetzt auch kein glücklicher Familienvater. Dein Freund muss also nicht warten bis er reif ist, sondern er muss bereit sein, sich auf die Situation einzulassen und dass wir er nur können, indem er die Mauer aus Angst überwindet. Das ist sicherlich der schwierigste Schritt an allem.
Du hast gesagt, dass es ein Hammer für Dich war, als er Dich vor der Wahl stellte: Entweder Er oder das Kind. Ich hoffe mal, dass ihm nicht bewußt war, wie sehr er Dich damit verletzt hat. Du wirst aber auch nicht drumherum kommen, ihn das deutlich zu machen. Das Kind ist keine neutrale 3. Person im Spiel. Es ist EUER Kind. Es ist vor allem auch Dein Kind. Es ist ein Teil von Dir und Deinem Freund. Du spürst es schon jetzt, aber bei uns Männern geht das manchmal erst dann vonstatten, wenn wir es in den Händen halten und es uns anlächelt. Spätestens dann hat sich auch der Spruch des nicht-hinschauenwollens aufgelöst.
Ich weiß, dass es hart wird, seine Mauer der Angst zu durchbrechen. Auch wenn für Euch damit die Bewährungsprobe früh kommt - sie in dieser Situation aufzuschieben macht keinen Sinn, und eine Abtreibung kann nicht die Lösung sein, weil ihr damit dass zerstört, was Euch in Eurer Liebe binden wird.
Lasse Dich nicht unter Druck setzen, sei bereit Dich auf ein zähes Ringen einzulassen. So gibst Du ihn die Möglichkeit, dass er mehr und mehr versteht, dass es nicht nur um eine Planung sondern um Euer Kind geht.

Liebe Grüße,

Martin

Liebe Sandra,

oh man, was für eine schlimme Situation! Bitte lass Dich nicht unter Druck setzen - vielleicht kannst Du Deinem Freund sagen, dass es eurer Liebe sicher nicht weiterhilft, wenn er Dich zu einem Entschluss drängt, denn Du später vielleicht bitter bereuen wirst. Da hätte ich Angst, dass so etwas für immer zwischen euch steht.
Was immer Du tust, es sollte allein Deine Entscheidung sein! Und wenn ich das richtig verstehe, dann wünscht Du Dir ja, dass Dir jemand hilft, damit Du Dich für Dein Baby entscheiden kannst. Vielleicht kannst Du ja mal mit Profemina Kontakt aufnehmen. Ich weiß, dass dort ganz unbürokratisch Hilfe vermittelt wird - auch finanziell, wenn Du Dir hier Sorgen machst.
Ich finde übrigens, dass junge Eltern oft besser mit ihrem Kind klarkommen, weil sie noch nicht so festgelegt sind!
Ich denk ganz fest an Dich!

Liebe Grüße
emarosa

Hallo Sandra,
es sind jetzt 2 Tage vergangen. Konntest Du mit Deinem Freund noch einmal ein Gespräch führen. Sage ihm doch wie wichtig er Dir als Vater für dieses Kind wäre und was Du an ihm schätzt. Denn ernstgemeinte Komplimente erweichen manches harte Männerherz. Denn sie wollen die Helden ihrer Freundin sein. Dass Dein Freund sagt, dass er dem Kind nicht in die Augen sehen kann, zeigt doch, dass er bei seiner Haltung ein schlechtes Gewissen empfindet.
Wenn er das Kind nicht freiwillig anerkennt, kannst Du dies über das Jugendamt veranlassen. Die klären dies dann notfalls vor Gericht.
Häufig wissen Männer nicht, was sie da von ihrer Freundin erwarten. Sie denken ein Eingriff und alles ist wieder beim Alten. Aber sie übersehen, dass Mutter und Ungeborenes bereits eine unbeschreibliche Einheit sind. Und es für die Mutter zu einer Verlusterfahrung werden kann, die sie über Jahre hinweg körperlich und psychisch belasten kann. Du stehst in einer Zwickmühle, aber eine Abtreibung für einen anderen lohnt sich nicht. Wenn er sich nicht auf Dich und Deine Bedürfnisse einstellen kann, dann ist er Dein nicht wert. Denn wer Dein Kind ablehnt, der lehnt damit Dich ab.
Lass wieder von Dir hören.
Tupptip

Mensch, ich freu mich so sehr für Dich!!!
Kinder sind das beste, was einem passieren kann, und ich wünsche euch dreien ganz viel Freude zusammen!

lg
emarosa

Kinder sind das beste, was einem passieren kann. Ich habe sechs Kinder. Immer wenn mir bitteres, kapputes hochkommt und mir die Kinder einfallen, weiß ich sofort dass die Welt in Ordnung ist. In mir breitet sich ein Frieden aus. Es bleibt Freude und Dankbarkeit. Dankbarkeit für alles, auch das Schwere und Bittere,denn das gehört dazu das alles so geworden ist wie es ist. Natürlich, in der Krise bin ich wie hingeklatscht, unfähig an ein Gutes Ende zu denken. Aber mit jeder überstandenen Krise (auch wenn sie tiefer und länger werden) freue ich mich auf das Wuderbare was danach kommt. Ich staune doch jedesmal wieder. Gibt es andere denen es auch so geht?

Hallo Sandra,

freut mich total, dass alles doch noch so gut verlaufen ist . Ich wünsche Dir und Deiner jungen Familie Alles Gute für die Zukunft!

Gruß,

Martin