Hallo,
ich habe eine Freundschaftplus mit einem Mann aus Amerika, den ich wenn ich dort war immer als sehr warmherzig und liebevoll empfunden habe.
Bei meinem letzten Besuch bin ich trotz Verhütung schwanger geworden. Mein erster Gedanke war das Kind nicht zu bekommen. Inzwischen bin ich nicht mehr sicher, ob ich den Abbruch will. Ich war bereits bei einer Beratungsstelle und beim Frauenarzt. Bin in der 7. Woche. Habe also noch etwas Zeit.
Der Vater des Kindes ist absolut gegen die Schwangerschaft. Er will das ich es so schnell wie möglich abtreiben lasse. Er sagte mir er will zu 0% ein Kind und muss jetzt davon ausgehen, dass ich absichtlich dafür gesorgt habe, dass ich schwanger werde. Was definitiv nicht der Fall ist.
Er sagt es könnte ja, sein dass wir vielleicht in 3 oder 4 Jahren ein Kind zusammen bekommen, allerdings fühlte sich die Aussage für mich nur wie ein Spruch an, durch den ich beruhigt werden soll. Wir haben ja gar keine Beziehung. Sind nur Freunde, die sich im Jahr zweimal sehen. Und keiner von uns wird in das Land des anderen ziehen,so dass ich das mit dem Kind für unrealistisch halte. Gleichzeitig sagt er, falls wir den Kontakt verlieren und ich das Kind bekomme, wird es schwer einen Partner zu finden, den niemand will das Kind eines anderen großziehen. (Meine Schwester hat einen neuen Mann und der zieht ihre beiden Töchter aus der vorherigen Ehe mit groß. Ich weiß also, dass dieses Argument Quatsch ist.)
Ich fühle mich, als ob er mich unter Druck setzt abzutreiben. Er fragt mich, ob ich nicht verstehe, was ich ihm für einen Stress bereite und er würde auf jeden Fall für die Abtreibung bezahlen. Außerdem soll ich immer daran denken, dass ich diese Entscheidung nicht alleine treffe.
Bei all unseren Telefonaten hatte ich fast nie das Gefühl, dass er versteht wie es mir geht und das ich auch aufgewühlt bin. Kürzlich sagte er, wenn ich möglichst bald den Termin im Krankenhaus machen könnte, dann wäre er beruhigt und könnte seinen bevorstehenden Urlaub genießen.
Nun bin ich hin- und hergerissen was ich tun soll. Eines weiß ich, wenn ich abtreiben, werde ich das nicht schnell verarbeitet haben und ein Teil von mir wird es ihm übel nehmen besonders, wenn ich mir vorstelle, dass er sich am Telefon über die Nachricht freut.
Hallo liebe Klars, ihr habt schon öfter miteinander telefoniert und es kam nicht so gut bei ihm an, wie es dir wirklich geht. Wie lange wissen du und er schon von der Schwangerschaft? Könnt ihr euch sprachlich gut verständigen? Was spürst du körperlich von der Schwangerschaft – die typischen Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit und so oder geht’s dir damit ganz gut?
Du fühlst dich von ihm unter Druck gesetzt und fühlst dich selbst aufgewühlt wegen der Schwangerschaft. Hast du sonst schon mal dran überlegt, ob du mal Kinder haben möchtest? Wie würdest du es hier beschreiben, wie es dir heute geht und was du spürst?
Ihm als Mann ist alles, was damit zusammenhängt, nicht so unmittelbar nahe wie dir . Um es nachzuvollziehen, müsste er willens dafür sein. Stattdessen hält er dir vor, was für einen Stress du ihm bereitest und er sieht nur eine Abtreibung als Lösung. Er will seinen Urlaub genießen, hmm... Und dass du die Entscheidung nicht alleine triffst – was möchtest du ihm darauf antworten? Du durchschaust ihn glaube ich recht gut und bist vielleicht auch enttäuscht von ihm – oder wie fühlst du dich dabei?
Was genau wühlt dich innerlich auf? Wenn du abtreiben würdest, wirst du es nicht so schnell verarbeiten. Und wenn du das Kind bekommst – was für Bilder kommen dir dabei? Wie könnte es eine gute Aussicht für dich werden? Wie alt bist du? Weiß sonst jemand in deinem Umfeld, dass du schwanger bist?
Du kannst mal hier auf der Homepage nach dem Entscheidungs-Coaching schauen. Das klingt recht ansprechend und grade weil du so schwankst, könnte es eine Hilfe für mehr Klarheit für eine gute Entscheidung für dich sein.
Du bist noch nicht sooo weit in der Schwangerschaft und ich rate dir, dass du dir Zeit lässt, bis du Ruhe in dir spürst. Die braucht es für eine Entscheidung, die wirklich zu dir passt.
Hab‘ ein gutes weiteres Wochenende und schreib‘ wieder, ja 💖
Liebe Grüße!
Hallo und wie geht es dir in der neuen Woche? Du hast das Wochenende hoffentlich etwas zur Ruhe kommen können 💖 Was beschäftigt dich am meisten – was würde dir am ehesten helfen? Du wirst auch deine praktischen Lebensumstände in deine Überlegungen mit einbeziehen. Wie ist es mit Familie oder einem Freundeskreis in deinem Umfeld – weiß jemand, dass du schwanger bist?
Du hast ganz am Anfang gemerkt, dass sich etwas in dir rührt, was du bisher nicht kanntest und ein Abbruch war auf einmal gar nicht mehr klar. In deinem Post schreibst du, dass du ihn nicht so schnell verarbeiten würdest und dass du es ihm üben nehmen würdest.
So ungeplant schwanger darfst du dir jetzt wirklich Zeit geben, damit du spürst, was für eine Entscheidung wirklich zu dir passt und dir entspricht. Es ist neu für dich und ungewohnt – wie würdest du es beschreiben, was sich in dir rührt? Man sagt nicht umsonst „ein Kind unter dem Herzen tragen“. Frau trägt es unter und im Herzen 🙂 Es braucht Zeit und Ruhe für diese neuen Gefühle, die viel mehr als oberflächliche Gefühlsregungen sind. Sie kommen von tiefer. Magst du nochmal schreiben?
Alles Liebe für dich und gute Gedanken!
Hallo, entschuldige die späte Antwort. Es ging alles total drunter und drüber.
Nachdem der Vater des Kindes für eine Woche in Urlaub war und ich sowohl die Möglichkeit hatte mit zwei Freundinnen über die Situation zu sprechen neigte ich dazu das Kind dennoch zu bekommen (auch ohne Unterstützung vom Vater).
Heute habe ich ihm mitgeteilt, dass ich überlege das Kind zu behalten. Seine Reaktion verwirrt mich immer mehr. Zuerst wollte er auf keinen Fall, dass ich das Kind bekomme. Jetzt wirft er mir vor, dass ich ihn enttäuscht habe, so wie viele andere Menschen in seinem Leben und er dachte er könnte mir vertrauen. Er hätte mir doch gesagt, dass er nicht will, dass sein Kind am anderen Ende der Welt aufwächst und er kann es mir nicht verzeihen, dass ich ihm sein Kind vorenthalte. Davon war aber nie die rede. Klar wohnen wir weit voneinander entfernt, aber vorenthalten hätte ich es ihm nie. Ich wäre bereit Fotos, Videos zu schicken, Videotelefonie zu machen und ihn auch regelmäßig mit dem Kind zu besuchen. Auch würde ich das Kind zweisprachig aufziehen, damit es mit seinem Vater kommunizieren kann. Zum Schluss teilte er mir noch mit, dass er durchaus überlegt, seine wohlhabenderen Verwandten einzubeziehen und das alleinige Sorgerecht zu erstreiten.
Ich versteh die Welt nicht mehr. Von keinem Vater zum alleinigen Sorgeberechtigten. Oder ist das nur ein weiterer "Erpressungsversuch" um mich zur Abtreibung zu bringen? Da mir langsam die Zeit davonläuft habe ich aus Verzweiflung ein Vorgespräch im Krankenhaus für diesen Mittwoch vereinbart. Ich glaube nicht, dass ich einen Sorgerechtsstreit durchstehen würde.
In einem früheren Gespräch teilte er mir mit, dass wenn ich die Schwangerschaft beenden würde, wir doch unsere Beziehung vertiefen könnten und vielleicht in 3-4 Jahren ein Kind bekommen. Aber dann wäre die Wohnsituation die gleiche wie jetzt. Und ganz ehrlich, sollte ich mich zur Abtreibung entscheiden, könnte ich mir nicht vorstellen eine Beziehung mit ihm weiterzuführen.
Hallo, entschuldige die späte Antwort. Es ging alles total drunter und drüber.
Nachdem der Vater des Kindes für eine Woche in Urlaub war und ich sowohl die Möglichkeit hatte mit zwei Freundinnen über die Situation zu sprechen neigte ich dazu das Kind dennoch zu bekommen (auch ohne Unterstützung vom Vater).
Heute habe ich ihm mitgeteilt, dass ich überlege das Kind zu behalten. Seine Reaktion verwirrt mich immer mehr. Zuerst wollte er auf keinen Fall, dass ich das Kind bekomme. Jetzt wirft er mir vor, dass ich ihn enttäuscht habe, so wie viele andere Menschen in seinem Leben und er dachte er könnte mir vertrauen. Er hätte mir doch gesagt, dass er nicht will, dass sein Kind am anderen Ende der Welt aufwächst und er kann es mir nicht verzeihen, dass ich ihm sein Kind vorenthalte. Davon war aber nie die rede. Klar wohnen wir weit voneinander entfernt, aber vorenthalten hätte ich es ihm nie. Ich wäre bereit Fotos, Videos zu schicken, Videotelefonie zu machen und ihn auch regelmäßig mit dem Kind zu besuchen. Auch würde ich das Kind zweisprachig aufziehen, damit es mit seinem Vater kommunizieren kann. Zum Schluss teilte er mir noch mit, dass er durchaus überlegt, seine wohlhabenderen Verwandten einzubeziehen und das alleinige Sorgerecht zu erstreiten.
Ich versteh die Welt nicht mehr. Von keinem Vater zum alleinigen Sorgeberechtigten. Oder ist das nur ein weiterer "Erpressungsversuch" um mich zur Abtreibung zu bringen? Da mir langsam die Zeit davonläuft habe ich aus Verzweiflung ein Vorgespräch im Krankenhaus für diesen Mittwoch vereinbart. Ich glaube nicht, dass ich einen Sorgerechtsstreit durchstehen würde.
In einem früheren Gespräch teilte er mir mit, dass wenn ich die Schwangerschaft beenden würde, wir doch unsere Beziehung vertiefen könnten und vielleicht in 3-4 Jahren ein Kind bekommen. Aber dann wäre die Wohnsituation die gleiche wie jetzt. Und ganz ehrlich, sollte ich mich zur Abtreibung entscheiden, könnte ich mir nicht vorstellen eine Beziehung mit ihm weiterzuführen.
Liebe Klars,
wie schön, dass Du dich wieder meldest! Es tut mir leid, dass die letzten Wochen so aufwühlend waren und Du so unter Druck gekommen bist.
Nachdem der Kindsvater erst meinte, er will das Kind zu 0%, droht er nun auf einmal mit einem Sorgerechts-Streit. Deine Vermutung, dass er dich damit „erpressen“ und zur Abtreibung bringen will, kann ich gut verstehen. Er scheint gerade wirklich alles zu versuchen, um dich nochmal umzustimmen. Vermutlich macht der Gedanke an ein Kind, am anderen Ende der Welt, ihm Angst und er hat noch keinerlei Vorstellung, wie das funktionieren soll. In der Angst fällt es Menschen oft schwer, noch rational zu handeln, und so wirkt es gerade fast, als ob er „um sich schlägt“ und alles versucht, doch noch seinen Willen zu bekommen.
Dass er am Ende wirklich einen Sorgerechtsstreit führen wird, erscheint unwahrscheinlich und fast ein wenig absurd. Oder, was meinst Du? Passt es zu dem, wie Du ihn kennengelernt hast? Ist es nicht eher Ausdruck seiner Verzweiflung und Überforderung im Moment?
Was hätte er davon? Letztlich gibt es keinerlei Anhaltspunkte, Dir das Sorgerecht zu entziehen.
Du kämpfst, trotz seiner Ablehnung, von Anfang an für das Kind und hast dich bisher ganz liebevoll auf dessen Seite gestellt. Du nimmst die reifere Haltung ein und überlegst, wie Du den Kindsvater gut einbeziehen könntest. Du hast alle Fähigkeiten, das Kind gut zu versorgen und dazu ein Umfeld aus lieben Freundinnen und Familienmitgliedern, die wahrscheinlich auch hinter dir stehen werden? Seine Drohungen bringen dich gerade verständlicherweise unter Druck - doch es gibt keinen guten Grund, zu denken, dass Du es nicht schaffen wirst!
Als Du mit deinen Freundinnen gesprochen hast und zu ihm ein wenig Abstand war, hast Du deine eigene innere Haltung nochmal stärker gespürt. Dass du dazu neigst, das Kind zu bekommen und dir eine Abtreibung eigentlich nicht mehr vorstellen kannst.
Was würde dir helfen, bei deiner eigenen „Herzensstimme“ zu bleiben und dich nicht zu sehr von seiner Angst und Verzweiflung beeinflussen zu lassen?
Wie könntest Du den Kontakt zu ihm momentan gestalten?
Für morgen hast Du nun das Vorgespräch im Krankenhaus vereinbart. Doch Du hast noch alle Freiheit. Du darfst dort prüfen, wie es sich für dich anfühlt und wie es dir mit dem Gedanken an eine Abtreibung geht. Vielleicht möchtest Du danach nochmal erzählen, wie das Vorgespräch für dich war? Schreibe gerne.
Dein Mut und deine Liebe dürfen stärker sein als seine Angst und Verzweiflung. So wirst Du für dich einen guten Weg finden!
Ganz liebe Grüße und viel Kraft für Dich!
Hallo Sanne,
gestern haben wir noch einmal miteinander telefoniert. Ich wollte ihm begreiflich machen, dass ich alles versuchen würde, damit er am Leben des Kindes teilhaben kann. Seine Reaktion war jedoch die, dass er meinte er wolle wenn er mal ein Kind hat für es da sein. Ihm Sport beibringen und nicht nur übers Telefon sagen "gut gemacht".
Außerdem meinte er, ideal wäre die Situation, wenn entweder ich nach Amerika ziehe oder er nach Deutschland. Wir beide wissen aber, dass das nicht passieren wird.
Er sagt jetzt, dass das keine faire Lösung für das Kind ist und es so ja auch nur die Hälfte der Familie (meine Hälfte) kennen würde.
Außerdem meinte er, dass besser ist es, wenn wir jetzt etwas streiten, statt das es vor Gericht landet und da er keine andere Möglichkeit sieht, sein Kind zu sehen, müsste er dann vermutlich den Weg gehen. Obwohl er mehrfach betont hat, dass das nicht sein Plan ist.
Zum Schluss meinte er dann noch, dass wir wenn ich es beende beide unser Leben so weiterführen könnten, wie wir es kenne. Ich könnte ja weiterhin zu ihm reisen (er war noch nie in Deutschland) und wir könnten weiter eine gute Zeit miteinander verbringen. Als ich ihm begreiflich machen wollte, dass ich im Falle einer Abtreibung vermutlich nicht mehr auf diese Weise mit ihm zusammen sein könnte (weil ich ihm das Drängen auf die Abtreibung übel nehmen würde) konnte er das gar nicht verstehen. Ich habe ihm dann noch mitgeteilt, dass ich morgen das Vorgespräch in der Klinik habe und konnte ihn erleichtert aufatmen hören.
Ich selbst bin jetzt wieder mehr verunsichert, was ich tun soll. Ich verstehe einen Teil seiner Argument und ja mir wäre es lieber, dass Kind hätte eine Vater, welcher teilhaben würde, andererseits bin ich besorgt, wie ich die Abtreibung verkraften würde.
Ich bin ein Mensch der viel nachdenkt. Ich frage mich also jetzt schon, was wird meine Familie sagen? Niemand von ihnen kennt meine Situation und alle denken ich möchte keine Kinder. In unserer Familie wachsen nur Kinder in "normalen" Beziehungen auf. Ich habe Angst verurteilt zu werden. Gleichzeitig frage ich mich, was ich dem Kind später einmal sagen soll, wenn es nach seinem Vater fragt. Aufgrund der Tatsache, dass er seine Meinung von strikt dagegen zu in unserer Situation passt es nicht geändert hat, kann ich schlecht sagen, dass er kein Interesse an dem Kind hat.
Für mich gibt es im Moment nur drei Möglichkeiten.
1. Die Abtreibung - Er ist zufrieden, ich aller Wahrscheinlichkeit nicht, aber es hat keine weiteren Konsequenzen von seiner Seite zu folge.
2. Ich bekomme das Kind. Erzähle ihm davon und hör jetzt praktisch schon, wie er sich aufregt und wieder mit Anwälten droht. (Früher hätte ich gesagt, sowas würde ich ihm nicht zutrauen, aber jetzt hat er so viel verletzende Dinge gesagt, dass ich nicht mehr einschätzen kann, was er tun wird.)
3. Ich bekomme das Kind, erzähle ihm aber das ich abgetrieben habe. Er ist zufrieden und lässt mich in ruhe. Ich gebe auf der Geburtsurkunde "Vater unbekannt" an. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, stehen mir damit alleinige Entscheidungsrechte zu. Nur muss ich mit dieser Lüge leben (was mir schwer fallen würde) und dem Kind müsste ich dann auch sagen, dass es keinen Kontakt mehr zu Vater gibt bzw. er nichts von ihm wissen wollte.
Mir erscheint keine der Lösungen richtig.
Das Vorgespräch im Krankenhaus möchte ich jetzt tatsächlich dafür nutzen, um mir noch einmal über meine Gefühle klar zu werden. Außerdem möchte ich mir gern alle Optionen offen lassen, eben da die Zeit inzwischen drängt.
Hallo du Liebe, wie ist es Dir beim Vorgespräch wohl ergangen? Du wolltest Dir über Deine Gefühle klar werden. Ist es schon dazu gekommen oder brauchst Du noch mehr Zeit dafür? Gib’ sie Dir 💖 Du hast ein sehr gutes Gespür, was Dir wichtig ist. Das hat jetzt Vorrang vor allem anderen.
Alles Liebe für dich von Sanne!
Hallo Klars, wie du schreibst, bist du ein Mensch, der viel nachdenkt. Das wird ganz deutlich in deinem Post, dass du abwägst und gründlich überlegst und darum ringst, einen guten Weg zu finden. Du machst dir Gedanken um dich, um ihn und auch um das Kind. Dein Mamaherz schlägt schon stark und du möchtest deinem Kind ein gutes und sicheres Zuhause bieten.
Natürlich schmerzt dich da der Gedanke, dass es ohne Vater aufwachsen könnte und er sich so ablehnend verhält. Es tut weh, sich von der Vorstellung zu verabschieden, das Kind in einer „heilen Welt“ aufwachsen zu sehen.
Doch allein schon deine Art, darüber nachzudenken, zeigt, was für ein großes Herz Du hast. Du wirst gute Wege finden, deinem Kind auch ohne Vater vor Ort zu vermitteln, wie wertvoll es ist und ihm zu zeigen, wie gut es ist, dass es da ist. Und ihm nach und nach altersgerecht erklären, dass der Papa in einem anderen Land lebt. Bis dahin ist noch viel Zeit und du kannst dir jederzeit auch Beratung einholen, wie dies mit deinem Kind besprochen werden kann. Es gibt ja viele andere Eltern in ähnlicher Lage, sodass du damit nicht allein bist! Und du kannst deinem Kind ein großes Vorbild sein, wenn es darum geht, mit Ungerechtigkeiten und Krisen umzugehen und sich selbst dabei treu zu bleiben! Was denkst du dazu?
In deinem Umfeld wachsen die Kinder eher in „normalen“ Beziehungen auf. Gibt es auch andere Beispiele? Kennst du alleinerziehende Eltern um dich herum?
Vielleicht wäre deine Familie erstmal überrascht. Bisher wolltest du keine Kinder? Vielleicht wäre es aber (zumindest nach dem ersten „Schock“) eine richtig schöne Überraschung. Wer würde sich über ein neues Familienmitglied freuen? Gäbe es vielleicht ganz stolze Tanten, Großeltern,..?
Sein Verhalten gerade erscheint sehr widersprüchlich und irrational, sodass du dem nicht zu viel Bedeutung zumessen solltest. Was er sagt, hat aktuell nicht Hand und Fuß. Er stellt sich als Opfer in dem Szenario dar. Doch er hat ja alle Freiheit. Wenn er findet, das Kind sollte beide Eltern vor Ort haben, hat er immer noch die Freiheit, umzuziehen. Er scheint gerade nicht ehrlich um Lösungen bemüht, sondern möchte dich doch noch zur Abtreibung bewegen. Dass merkst du auch an seiner Erleichterung, wenn du über deinen Termin zum Vorgespräch sprichst.
Ich frage mich, ob er (so wie er sich gerade verhält) es wert ist, dass du so ein unglaublich großes Opfer bringst, für ihn eine Abtreibung durchzuführen. Gerade, wenn du eigentlich sehr besorgt bist, wie du eine Abtreibung verkraften würdest…
Dir stehen im Moment drei Möglichkeiten vor Augen. Vielleicht gibt es noch sozusagen eine vierte Möglichkeit, die dir erstmal ein wenig Druck nimmt und dir Zeit verschafft (und auch ihm helfen könnte, wieder etwas Klarheit und Ruhe in seine Gedanken zu bringen):
Was wäre, wenn du erstmal eine Kontaktpause einlegst. Dir Zeit nimmst, in deiner Haltung klar zu werden und dich seinen Drohungen nicht mehr aussetzt?
Über deine Entscheidung könntest du ihn beispielsweise zu einem Zeitpunkt informieren, wenn die Frist für eine Abtreibung verstrichen ist und ihm bewusst wird, dass er dich dazu nicht drängen kann. Im Verlauf kannst du ihm nochmal anbieten, gemeinsam nach vernünftigen Wegen zu suchen. Doch erstmal darfst du dich und das Kind schützen vor seinen Drohungen und bist ihm keinerlei Rechenschaft schuldig. Könnte dir das in der nächsten Zeit helfen? Wie ist es dir nun heute beim Vorgespräch im Krankenhaus ergangen? Bist du dort über deine Gefühle klarer geworden, wie erhofft? Oder war es eher verwirrend? Wie geht es dir jetzt? Ich denke an dich und freue mich, wieder von dir zu lesen!
Hallo Klars,
du hast dich seit dem Vorgespräch nicht mehr hier gemeldet. Hoffentlich gab es die erhoffte Klärung für dich! Und hoffentlich eine emotionale Entlastung! Vielleicht tatsächlich einen vierten Weg.
Ich habe mich beim Lesen immer wieder gefragt, was dir die Beziehung zu diesem Mann bedeutet. Was sie dir gibt? Was ER dir gibt? Und ob sich vielleicht gerade viel verändert zwischen euch?
An manchen Stellen wird deutlich, dass du hinter seine Worte siehst und merkst, dass es ihm nicht wirklich um dich oder das Kind geht, sondern um seine Comfort-Zone.
Deine Freundinnen waren glaub am nähesten bei dir. Also, in ihrer Nähe hast du am ehesten gespürt, was dir wichtig ist. Kann das sein?
Ich hoffe inständig, dass du nicht unter Druck und Unklarheit den Abbruch hast machen lassen. Vielleicht sogar noch Druck von seiten der Klinik aufgrund der Schwangerschaftswoche. In dieser Hinsicht wärst du sogar jetzt noch "in time". Wenn du du den Abbruch denn wirklich selbst willst.
Das Gefühl habe ich aber gar nicht. Nur im ersten Schock war es dein Gedanke. Und weil du dich deiner Familie erklären müsstest, warst du natürlich unsichder. Aber in deinem Herzen kämpfst du um dein Kind.
Das gibt dir doch auch die Kraft, deinen Weg zu finden und dich von dem Mann zu lösen.
Er zeigt in dieser neuen Situation ein ganz anderes Gesicht, auch wenn er bisher liebevoll und warmherzig war. Du erkennst das, und das ist auch schmerzlich und schwer für dich. Lösen ist dennoch schwer. Im Fall einer Abtreibung würdest du keine Beziehungsgrundlage mehr sehen. Wünschst du dir denn, dass die Beziehung erhalten bleibt? Oder bewegt dich das mehr im Blick auf "das Kind soll einen Vater haben"?
Seine Ideen sind widersprüchlich und irgendwie auf den Erhalt des Status quo aus. Nicht um das Kind wirklich besorgt. Daher: Den Sorgerechtsstreit würdest du auf jeden Fall gewinnen! Du könntest ganz aufrichtig sein, was die Vaterschaft angeht, wenn du das möchtest.
Und warum nicht auch einen Mann finden, der wirklich dich meint und dich und dein Kind liebt! Und auch als Mama-Kind-Familie kannst du ein glückliches Leben führen. Ohne Erpressung.
Ich hoffe, das Kleine ist inside geblieben! Schreibst du nochmal? Selbst wenn es nicht so sein sollte. Denn dann brauchst du auch Halt und Trost - wie du ja in deinem ersten posting schon geschrieben hast.
Mit lieben Grüßen und Umarmung für dich,
Layla
Hallo,
Liebes, ganz ehrlich - so hart es klingt: Er will nur verhindern dass du das kind bekommst, ubd zwar um jeden Preis. Es ist nicht so, dass er doch nicht versteht - es interessiert ihn absolut nicht.
Er will zu 0% ein kind hast du geschrieben- dann sollte er bitte verhüten, denn keine Verhütung funktioniert zu 100%
So wie ich das lese - und mit meinen Erfahrungen vergleiche (ähnliche Situation) sage ich dir "höre auf dein bauchgefühl!"
Wenn ich deine Worte lese, würde ich meinen, du möchtest es gerne haben. GO for it - du brauchst ihn nicht.
Es gibt genügend Männer, die auch fremde Kinder aufziehen - und abgesehen davon - heutzutage ist es bitte keine Seltenheit mehr alleinerziehend zu sein- und auch nicht schlimm 😊
Mein Ratschlag: nimm dir alle Zeit die du brauchst, mach vl eine plus /minus Liste etc aber höre auf dein bauchgefühl - und lasse die anderen Meinungen aus!
Du wirst die beste Entscheidung treffen. Alles Liebe!