Hallo ihr lieben.
Ich wende mich mal an euch weil ich einfach nicht mehr weiter weiß.
Ich bin 33 und seit über fünf Jahren alleinerziehnd von zwei kindern (7 und 8 Jahre), musste viel kämpfen und das auch mehrere male vor Gericht! Nun weiß ich, dass ich schwanger bin und der Vater von dem kleinen es nicht will und wir auch nicht wirklich eine Beziehung führen. Irgendwie sagt mir meine Vernuft es wäre besser es nicht zu bekommen. Mein kleiner ist ziemlich Mamafixiert! Kommen die beiden damit klar, dass ich weniger Zeit für sie habe? Ich weiß nicht ob es relavant ist aber das kleine wird eine andere Hautfarbe haben als wir drei.
Ich wollte schon immer drei Kinder haben aber doch dann bitte mit dem passenden Mann.
Habe ich die Chance mit drei Kindern mal den Mann fürs Leben zu finden? Mit meinen Beiden ist es ja schon schwierig. Alle wollen Spaß aber keiner will Verantwortung. Leider
Und meine Kinder stehen nunmal an erster Stelle!
Der Vater von den beiden großen zahlt nun auch kein Unterhalt und ich bekomme den Vorschuss vom Amt. Das wird vermutlich für das kleine genauso werden.
Ich gehe 35 Stunden die Woche arbeiten, habe somit auch nicht soo viel Zeit für die beiden großen. Ich will aber auch nicht vom Amt leben.
Immer wenn ich an einen Abbruch denke, kommen mir die Tränen aber ich denke es wäre vermutlich das beste für uns drei. Es tut nur einfach so weh.
Ich war auch schon bei ProFamilia und habe mich beraten lassen
Ich wollte einfach mal meine Gedanken loswerden und danke euch fürs lesen
gut, dass du schreibst – ich lese gerne. Irgendwie klingt es, als ob du schon ein bisschen länger weißt, dass du schwanger bist. In welcher Woche bist du? Spürst du es körperlich schon recht, so die typischen Anzeichen?
Dass dir die Tränen kommen, wenn du an einen Abbruch denkst – natürlich tut es dir weh Das finde ich voll verständlich... Du würdest es ja nur tun, damit deine beiden Großen nicht leiden, richtig - und damit ihr weiterhin gut über die Runden kommt.
Es tut mir leid, dass die beiden Väter sich nicht zu ihren Kindern stellen und dass du so frustriert davon bist. Es gibt sie schon noch, die gestandenen Männer Aber ich glaub' dir, dass es nicht einfach ist, den passenden zu finden.
Du trägst viel und musst echt toll organisiert sein, dass du mit 2 Kindern 35 Stunden arbeiten gehst. Bestimmt seid ihr ein eingespieltes Team. Tapfer! Wie schaffst du es mit den beiden?! Sie gehen in die Schule und danach in eine Betreuung?! Sie sind altersmäßig nahe beieinander. Der Jüngere ist ein Junge – dein Ältestes? Vertragen sie sich und spielen miteinander?
Weiß nicht, was du bei der Beratung alles besprochen hast – was bräuchtest du noch, damit dir leichter ums Herz würde? Was drückt dich am meisten?
Schreib‘ wieder!
Liebe Grüße von Sanne
Hallo Sanne,
danke dir für deine Antwort.
Ja ich weiß es schon etwas.. also naja, seit fast zwei Wochen. Ich bin nun in der sechsten Woche und habe Anzeichen wie Brustschmerzen, heiß- kalt und etwas Atemlosigkeit.
Unser Tagesablauf ist sehr durchgeplant und strukturiert. An Tagen an denen mein großer Sport hat ist es natürlich etwas hektischer. An diesen Tagen mach ich auch etwas früher Feierabend, dafür arbeite ich an anderen etwas länger. Ich bringe sie morgens in den Frühhort und bis ich sie abhole sind sie auch im Hort. Dieser ist zum Glück in der Schule integriert.
Es sind beides Jungs.. und wie das so ist, mal spielen sie super schön miteinander, mal eben nicht. Ich denke aber, dass ist vollkommen normal!
Ich war in der Beratung um mich über eine Abtreibung zu informieren und mir den Schein geben zu lassen. Noch will ich mir alle Optionen offen halten. Ich weiß halt nur nicht ob ich diesen Schritt gehen kann? Oder ob ich es schaffe mit den zwei großen und einem kleinen? Natürlich habe ich auch Angst das es finanziell nicht gut läuft mit drei Kindern, jetzt ist es auch nicht der hit aber wir kommen gut über die Runden.
Ich weiß gar nicht was ich brauch, vermutlich den Zuspruch von meiner Mutti.
Liebe Grüße
Zuspruch von deiner Mutti - ich kann mir gut vorstellen, dass du den brauchst. Ich glaube, den kann eine Tochter immer gebrauchen, wie alt sie auch ist. Was sagt denn deine Mutti? Hast du ihren Zuspruch schon ein bisschen? Hat sie die Möglichkeit, dir jetzt auch schon manchmal zu helfen?! Du machst das wirklich toll mit deinen beiden Jungs - alle Achtung
Über eine Abtreibung hast du dich bei der Beratung schon informiert. Hast denn dort auch Informationen bekommen, welche Unterstützung es für dich gibt, wenn du das Kleine bekommst?! Da gibt es ja schon Möglichkeiten. Jetzt möchte ich dir einfach von Herzen zusprechen - erkundige dich doch noch einmal, wie du es mit den dreien schaffen könntest. In drei Jahren sieht eure Situation dann wieder ganz anders aus und es wären womöglich nur wenige Jahre, wo du Hilfe bräuchtest. Hast du hier schon mal auf der Seite bei der Beratung gelesen? Es gibt eine Hotline. Was andere Frauen hier über ihre Erfahrungen mit der Profemina-Beratung erzählen (das Unterforum heißt so), rührt mich immer, wenn ich da lese. Wie ihr Leben richtig verwandelt wird und sie dadurch noch stärker werden. Die Beratung hilft finanziell und unterstützt eine Frau so, wie sie es grade braucht. Sprich doch mal mit einer Beraterin, was es für Hilfen für dich gibt - damit du neben der Abtreibung eine wirkliche Alternative hast, mit der du auch auf lange Sicht gut leben kannst. Du bist in der 6. Schwangerschaftswoche. Da hast du ja auch noch Zeit.
Lass dir nochmal zusprechen - du bist eine liebevolle starke Mama und machst es ganz toll mit deinen Jungs. Ja, es ist wohl normal, dass sie schön spielen und streiten. Als Jungs wollen sie ja auch mal kämpfen und es ist doch schön, dass sie als Brüder miteinander aufwachsen können.
Hab' einen ganz guten Tag heute!
Liebe Grüße von Sanne
Meine Mutti hat nicht wirklich die Zeit mir zu helfen, da sie selbst Vollzeit arbeiten ist.
Die seelische Unterstützung von ihr wäre erstmal vollkommen ausreichend!
Bei der Beratung hatte ich einen Mann der von der Finanziellen Seite nicht so die Ahnung hatte. Er meinte, da müsste ich einfach nochmal hinkommen. Er meinte auch - ich solle mal eine Pro und Contra Liste machen. Seit gestern sitze ich an dieser und mir fallen nur Contradinge ein ( also dinge die gegen dieses Baby sprechen. Ich weiß auch nicht was gerade mit mir los ist. Vor drei Tagen war ich mir noch so sicher, dass ich das hinbekommen werde und nun fühlt sich in mir alles so kühl und abgeklärt an
Ich werde diese Beratung hier auf jeden Fall noch in Anspruch nehmen
Lieben Dank für deine Worte
Liebe Grüße
Liebe mo,
das ist doch gut, dass du dich auf jeden Fall hier bei der Beratung meldest. Ich glaube, es ist kein Wunder, wenn du so down bist, wenn du noch gar nicht weißt, was für finanzielle Unterstützung du bekommen kannst. Es gehört natürlich zu einer Beratung dazu. Das drückt dich natürlich und nimmt dir die Zuversicht. Es fehlt damit ja auch eine ganz wichtige Information für die Pro- und Contraliste. Bin gespannt, was du hier bei der Beratung besprechen kannst.
Ich wünsch‘ dir sehr, dass du hilfreiche Fakten für deine Liste bekommst und ganz bald wieder sicher wirst, dass du es mit dem Baby hinbekommen kannst.
Deine Mutti - ich kann mir gut vorstellen, dass sie dich eigentlich gerne seelisch mehr unterstützt. Sie macht sich bestimmt Sorgen um dich und würde dir eigentlich gerne helfen wollen – und kann einfach nicht, wenn sie auch voll arbeitet. Daher traut sie sich vielleicht einfach nicht, dich zu ermutigen. Wenn sie sieht, dass du von anderer Seite noch Hilfe bekommst, fällt bestimmt auch eine Last von ihr ab und sie bestärkt dich dann gerne mehr
Freu‘ mich, wenn du wieder schreibst! Liebe Grüße!
Wie geht es dir heute? Vielleicht bist du inzwischen gut bei der Beratung hier von Profemina gelandet. Ich glaube, diese Schwankungen zwischen hoffen und bangen darfst du auch zu einem guten Teil den Hormonveränderungen jetzt am Anfang der Schwangerschaft zuschreiben. Hab' Geduld mit dir Spielen deine Jungs grade schön miteinander?! Du darfst ihnen auch mal sagen, dass es dir grade nicht so gut geht. Dir was wünschen... Sie können das glaube schon ein bisschen verstehen, wenn Mama nicht so gut beieinander ist.
Einen guten Abend und ganz liebe Grüße für heute!
Ich möchte dir ganz viel Mut zu diesem Kind zusprechen.
Kinder sind das kostbarste was wir haben.
Du musst nicht denken das du für deine Buben weniger Zeit hast, die Kinder werden Zeit miteinander verbringen und für dich weniger Zeit haben.
Ich habe sechs Kinder, die haben "keine Zeit" für mich.
Versteh mich richtig, die Kinder, die Geschwister, sind eine eigene Welt, es wäre sehr schmerzlich wenn eines fehlen würde.
Natürlich ist es für dich nicht immer einfach aber machbar und es lohnt sich.
Das kleine ist noch eine Weile gut versorgt und die großen werden auch jeden Tag größer.
Ich wünsche dir die Unterstützung die du brauchst, die kommt nicht immer von dort wo wir sie erwarten.
Liebe Mitfühlgrüße
rahel
ich finde Deine Prioritäten klasse, dass Deine 2 Jungs an erster Stelle stehen. Und für sie hast Du schon manchen Kampf gefochten.
Du berichtest von Tränen und dass Dir der Gedanke an eine Abtreibung weh tut. Tränen sind eine Ausdrucksform der Seele, höre in Dich hinein, was diese Dir zuflüstert. Wenn Dir jetzt schon der Gedanke weh tut, wie soll dies dann anschließend sein?
Du hast Dir viele Gedanken gemacht, was für Euch 3 das Beste wäre, denke diesen Strang noch ein bißchen weiter und überlege, was für Euch 4 das Beste wäre. Denn das Kleine lebt schon seit 6 Wochen in Dir und es ist nur eine Frage, wie Du es behandeln wirst. Mit fällt auf dass Du es schon "Kleines" nennst, dies klingt richtig liebevoll. Liebe ist eine Macht die Unmögliches möglich macht. Dass dies nicht immer einfach ist, hast Du schon erspürt.
Alles Gute Tupptip
Danke euch dreien, es tut mir gut es zu lesen.
Ich hatte jetzt schon zwei Telefonate mit einer sehr netten Dame von hier. Dennoch bin ich einfach so hin und her gerissen. Halte ich dem Druck von außen stand? Die anderen werden definitiv reden und da ist es auch egal welche Hautfarbe das kleine hat. Geredet wird immer. Ist meine Mama weiterhin so für mich da wie bisher? Schaff ich den Alttag mit drei Kindern? Der werdene Vater stellt sich auf sturr und gibt mir für alles die Schuld und meint das es mich nicht interessiert wie es ihm dabei geht.
Oh man, dass ist alles echt nicht einfach
Vernuft gegen Herz
Ja liebe mo, die Leute werden immer reden und da wo absolut nichts ist, werden sie etwas erfinden. Diese Erfahrung hab ich schon als Kind gemacht. Früher hab ich mich darüber aufgeregt, jetzt lebe ich nach dem Motto
"ist der Ruf ruiniert, lebt sich's ganz ungeniert".
Kannst dir ja vorstellen, ich habe sechs Kinder, wie die Leute sich "das Maul zerrissen" haben.
Nein, einfach ist es nicht.
Du schreibst,
Vernunft gegen Herz
Ich glaube nicht das es Vernunft ist die gegen das Herz ist. Die Vernunft weiß das sie das Herz nicht verletzten/zerbrechen darf. Ein verletztes/zerbrochenes Herz ist schwach und nützt niemand, auch der Vernunft nicht.
Es ist doch Angst, Mutlosigkeit, Enttäuschung, Verletzung....und sonst allerlei Gefühle die laut schreien und die Vernunft übertönen.
Bitte, liebe mo, betrachte meine Ansichten nicht als Druck von mir dich in eine Richtung drängen zu wollen in die du nicht gehen willst.
Schreib doch bitte was du dazu meinst.
Liebe Grüße
rahel
Hallo liebe Rahel,
Ich lasse mich nicht in eine Richtung drängen. Ich denke auch, da ich nicht auf einem Dorf lebe sondern in einer Großstadt wird das Gerede vermutlich gar nicht allzu dolle werden. Es werden dann halt die Leute sein, die irgendetwas mit mir zu tun haben. Aber vielleicht sind die ja auch diejenigen, die mich komplett verstehen.
Angst trifft es wohl ganz gut. Angst davor zu versagen, nicht allen gerecht zu werden, Angst das die Schule meiner großen darunter leidet. Angst wie es weitergeht wenn unsere Wohnung zu klein wird. Angst davor, dass meine Mama überhaupt nicht verstehen kann und wird. Angst das sie mich nicht mehr so liebt wie jetzt! Angst, dass sie das kleine nicht so lieben kann wie meine großen.
Ich wünsche noch einen schönen Freitagabend
Liebe Grüße Mo
Ich bewältige die Angst in dem ich mir vorstelle, wenn das eintrifft was ich befürchte was ich dann noch für Möglichkeiten habe um aus der Misere rauszukommen.
Und für manche Befürchtungen gibt es keinen Ausweg, nur Vertrauen.
So ein Motto von mir ist auch sehr vordergründig "Die Zeit löst alle(die meisten) Probleme. Das erfordert natürlich übermenschliche Geduld manchmal.
Wie machst es du?
Euch auch noch einen schönen Abend
Liebe Grüße rahel
Deine Mutter scheint für Dich eine wichtige Bezugsperson zu sein, und Du hast Verlustängste.
Wie kommt es zu dieser innigen Beziehung zu Deiner Mutter? Wie hat Deiner Mutter Dein Leben geprägt?
Alles Gute Tupptip
Hallo Tupptip
Ich denke es liegt daran, dass sie den größten Teil meiner Kindheit alleinerziehend war. Sie ist immer für mich da und unterstützt mich soweit sie kann, auch wenn es heimlich ihrem jetzigen Mann gegenüber ist ????
am Freitag Abend haben dich deine Ängste überkommen... gut, dass du sie hier so aufgeschrieben hast. Jetzt war Wochenende. Wie war es für dich – hast du dich auch ein bisschen ausruhen können?! Du hast wahrscheinlich schon fast wieder einen Arbeitstag geschafft – wie geht es dir heute? Wenn du mit ein bisschen Abstand liest, was du aufgeschrieben hast?!
Du darfst dir glaube ich vor Augen halten, wie du als Frau und Mutter mit beiden Beinen im Leben stehst und Beruf und dein Jungs meisterst. Sie haben dich bestimmt sehr lieb. Du bist wirklich eine Meisterin, wie du alles managst – mit Herz und Verstand Mit all deinen Fähigkeiten daheim und im Beruf. Eine echte Allround-Qualifikation, die du der Angst ruhig mal entgegenhalten darfst. Zähle sie doch mal für dich (oder auch hier) auf.
Was die praktischen Dinge betrifft wie die Wohnung – wahrscheinlich wird es erst später aktuell, wenn das Baby größer ist?! Je nachdem, wie du momentan wohnst. Sprich doch ruhig schon jetzt mit der Beraterin drüber. Je konkreter du weißt, wie du dann unterstützt werden kannst, desto entspannter und zuversichtlicher kannst du jetzt deswegen sein.
Deine Angst, dass deine Mama dich und das Baby zurückweisen könnte, plagt dich auch sehr Das verstehe ich gut. Du möchtest ihre Liebe nicht verlieren. Auch wenn sie dich vielleicht jetzt nicht versteht, meinst du nicht, dass auch ihr Mutterherz für dich weiterschlägt?!! Diese trotz-allem-Liebe wird eine Mutter glaube ich nicht mehr los. Wenn sie merkt, dass du das Baby bekommen willst, wird sie sich doch auf deine Seite stellen und nach ihren Möglichkeiten für euch da zu sein?!
Du schreibst von den Leuten, die dich komplett verstehen... wie meinst du es? Wer sind sie?!
Hab‘ einen ganz guten Abend heute – liebe Grüße!
Danke dir, ja ich weiß, dass ich eine ziemlich starke Frau bin die wirklich schon viel im Leben geschafft hat und auch dafür gekämpft hat.
Dennoch merke ich gerade wie alle Welt gegen das kleine würmchen in mir ist.
Meiner Mama habe ich schon angedeutet, dass ich es behalten will. Sie ist natürlich nicht begeistert und meinte auch nur: naja, es sei mein Leben und wenn ich es mir versauen will... das trifft!
Mit "die anderen" meine ich bisher eigentlich nur meine Freundin. Sie versteht mich, meine Ängste, sie sieht es genauso mit der Vernunft aber meinte auch das das Herz stärker ist.
Unsere Wohnsituation wird noch ein paar Jahre so bleiben können, denke ich, hoffe ich! Zur Not ziehe ich dann ins Wohnzimmer. Das war eh mein Plan, wenn ich die großen trennen würde. Nun gut, das würde erstmal wegfallen und somit hätten die großen ihr gemeinsames Kinderzimmer und das würmchen später ein kleines Zimmer für sich.
Ich fühle mich manchmal einfach so verloren, keiner der mich versteht oder nur Leute die mit dem Kopf schütteln..
Liebe Grüße und dir bzw den anderen hier auch einen schönen Abend.
So, irgendwie überkam es mich in den letzten Stunden und vermutlich doch auch Tagen. Es ist das beste für uns alle, wenn ich es beenden werde. Der Gedanke daran tut zwar doch sehr weh aber irgendwie fühlt sich der Schritt dennoch richtig an.
Somit habe ich einfach weiterhin meine ganze Kraft und Energie mich um meine beiden großen Jungs zu kümmern. Sie brauchen mich!
Ich weiß, das ist jetzt hier vermutlich sehr überraschend. Für mich auch, wie gesagt es fühlt sich richtig an.
Ich Danke euch allen für eure so lieben Worte
...was ist in den letzten Tagen und Stunden passiert... ich war eben dabei, dir zu schreiben
jetzt doch gleich noch ein paar mehr Worte für dich... wahrscheinlich bist du am Arbeiten.
Gut, dass du schreibst, wie es dir geht. Dein Gefühl, dass alle Welt gegen dein Kleines ist zieht dich natürlich herunter. Es ist nicht einfach für dich, trotzdem dafür zu stehen. Ist denn etwas in den letzten Tagen geschehen - weil du schreibst, dass es dich selber überrascht...
Es geht mir sehr nahe, dass du schreibst, dass man den Kopf über dich schüttelt. Es kann im Grunde nur jemand sein, der ein schnelles Urteil abgeben will. Wer dich ganz sieht und wahrnimmt – mit allem, was du jeden Tag bewerkstelligst und was für eine liebevolle Mami du bist – der kann dir nur alle Hochachtung aussprechen! Das tue ich hiermit
Diese starke Frau, die schon viel im Leben geschafft hat und dafür gekämpft hat – das bist du immer noch. Aber kein Wunder, wenn dich die Ängste und Unsicherheiten jetzt so herunterdrücken. Dass du heute nur die Abtreibung als Ausweg siehst, wie eine Notlösung. Wie kann es das Beste für euch sein, liebe Mo, wenn alleine daran zu denken dir sehr weh tut
Ich möchte dir gerne sagen, dass du dir grade deshalb noch Zeit geben darfst. Und brauchst nicht alleine mit dem bleiben, was dich so belastet. Wahrscheinlich hast du die letzten Tage alle möglichen Gedanken hin- und hergewälzt. Es ist gar nicht einfach, die verschiedenen Stimmen zu sortieren. Manchmal sind grade die sehr laut, die einen entmutigen. Du darfst dir in diesen ersten Schwangerschaftswochen auch zu Gute halten, dass du die Hormone sehr spürst. Das kennst du bestimmt von den beiden anderen Schwangerschaften. Man ist da manchmal nicht mehr man selbst. Und es verändert sich nach einigen Wochen wieder.
Nochmal - du darfst dir Zeit lassen und dich ausführlich und in Ruhe informieren, welche Entlastungen es für dich gibt – auch ganz praktisch für den Alltag. Was dir am meisten helfen würde. Vielleicht schon jetzt! Hast du die Beraterin deswegen nochmal sprechen können?
Zu deiner Mutter möchte ich dir gerne noch etwas schreiben: es hat mich sehr berührt, was du oben von ihr erzählst. Sie muss auch eine sehr tapfere Frau sein, die zupacken kann. Toll, dass ihr es so miteinander geschafft habt. Von daher ist es verständlich, wie verbunden ihr seid. Ihren Satz mit „... es ist dein Leben...“ – ich kann mir nur vorstellen, dass sie in Sorge um dich ist oder ihr kamen ungute Erinnerungen... Solche Worte verletzen dich natürlich und es dauert eine Weile, bis du sie für dich einordnen kannst. Ihr wohnt in derselben Stadt, oder?! Sie hilft dir heimlich – ohne dass ihr Mann davon weiß?! Wie kommt das? Würde vielleicht ein deutliches Wort von dir eure Beziehung klären?! Ich meine, würde sie sich nicht doch auf deine Seite stellen, wenn du ihr sagen würdest, was du wirklich von Herzen möchtest?! Und wäre am Ende sogar froh darüber?! Angenommen, es wäre so - eure Mutter-Tochter-Beziehung könnte nochmal ganz anders – neu werden. Dass sie dich akzeptiert, wie du bist und mit dem, was du möchtest – quasi nochmal loslässt (ist manchmal auch später, wenn die „Kinder“ erwachsen sind, notwendig). Und sich an deine Seite stellt – auch vor ihrem Mann. Es ist vielleicht nicht einfach, aber nicht unmöglich. Vielleicht ist gerade jetzt die Zeit dafür.
Ich schicke dir ganz liebe Grüße!
Herzlich, Sanne
Liebe mo,
jetzt möchte ich dir auch gerne schreiben.
Ist „alle Welt“ gegen dein Würmchen?
Oder ist nicht doch die Möglichkeit groß, dass mehr Menschen als du denkst dich „komplett verstehen“?
Wenn dein Kind erst da ist, kommt doch kein Mensch mehr auf die Idee, es wegzudenken. Grade andersfarbige Kinder sind ein Hingucker und setzen sofort ein paar Gedanken über das Leben, wie es so ist und spielt, in Gang.
Schon wenn klar ist, dass es kommt, wird niemand mehr dagegen sein.
Nur in dieser Unsicherheit, in der es nur wenige wissen, ist es schwer.
Dabei hast du schon die Wohnung durchgeplant und vieles in Angriff genommen.
Das Verlorenheitsgefühl ist schwer auszuhalten ...
Wo fühlst du dich geborgen? Im Moment leider nicht bei deiner Mama. Das fühlt sich dann schon an wie die „ganze Welt“. Eine Mama ist eben in manchen Momenten „die ganze Welt“.
Normalerweise hilft sie dir und ist auf deiner Seite.
Kannst du dir vorstellen, dass sie auch genau das Gefühl kennt, das du gerade so stark hast?
Da ist jemand gegen sie, sie muss heimlich tun, was ihr wichtig ist.
Mit einer Mama gibt es immer eine Mischung aus Widerstand und Gleichklang.
Man hat ein Stück von ihr in sich selbst – aber auch ganz das Eigene.
Man möchte selbst können – und sich doch genährt fühlen.
Ganz bestimmt ist sie im Herzen ganz auf deiner Seite, hat dich lieb und möchte, dass es dir gut geht. Vielleicht unterschätzt sie, was es für dich bedeuten würde, was es dich kosten würde, wenn du das Kind nicht bekommst.
Ob du ihr sagen könntest: Mama, bitte, wenn du mich liebst, dann bitte auch dieses Kind, das ein wenig anders aussieht ... Es ist doch mein Kind. Wenn du gegen das Kind bist, trifft das auch mich. – Ich glaube, dass das ihr Herz doch erreichen würde.
Das harte Wort hat sie wohl aus Sorge gesagt. Oder ist sie selbst müde?
Deine Freundin jedenfalls kennt auch dein Herz. Kannst du dich bei ihr etwas anlehnen, ausruhen, ausweinen, aussprechen .... und Mut schöpfen an den trüben Tagen?
Jeder Tag ist wieder anders. Du darfst dich darauf verlassen, dass wieder Mut-Tage kommen!
Liebe Grüße von Layla
Liebe mo,
du bist so sehr am Kämpfen... vielleicht hast du in den Tagen mit deiner Freundin sprechen können. Oder doch auch mit deiner Mutter nochmal?! Vielleicht magst kurz schreiben, wie es dir mit dem, was hier noch geschrieben wurde, geht.
Dir ist viel Kraft gegeben und du hast bisher viel in deinem Leben geschafft – ich glaube, diese Kraft ist noch genauso da. Du spürst sie nur gerade nicht - weil sie wie verschüttet ist. Einmal eben wegen der Schwangerschaft und den Hormonen. Dann vielleicht doch auch wegen der Geschichte, die du und deine Mutter miteinander erlebt habt. Euer gemeinsames Leben.
Wie layla geschrieben hat, dass jetzt die Zeit in eurem Leben ist, wo du dein ganz eigenes lebst. Dass du ihr sagst, wie weh dir der Gedanke tut, dass du die Schwangerschaft beenden würdest. Dass du dir schon überlegt hast, wie es praktisch mit dem Wohnen gehen würde – dass deine Freundin dein Herz erkennt und es für stark hält. All das, was und wie du auch jetzt ganz bist
Warum sollte deine Mutterkraft nicht wieder zu Tage treten und wie bisher weiter ausreichen – mit deiner Lebenserfahrung und deiner Liebe für deine Kinder. Wenn die ersten Schwangerschaftswochen vorbei sind, kannst du sie vielleicht schon mehr spüren. Es kann gut werden für dich mit deinen Kindern und für dich und deine Mutter. Oder plagt dich mehr noch die Frage nach dem „Mann für’s Leben“?
Viel Kraft für heute und ganz gute Gedanken schicke ich dir!
Sehr herzlich, Sanne
Hallo mo, in deinem Postfach liegt eine Nachricht für dich - vielleicht hast du sie noch nicht gesehen...
Liebe Grüße von Sanne