Liebes Forum,
ich bitte euch um Rat, ich bin hoffnungslos.
Ich bin 17 Jahre alt, und seit 3 Jahren mit meiner 18-Jährigen Freundin zusammen. Wir gehen in dieselbe (12.) Jahrgangsstufe. Ich liebe sie über alles und kann mir gut vorstellen, für immer mit ihr zusammen zu sein, wir sind zusammen glücklich. Vorgestern kam sie nicht zur Schule, ohne irgendwem Bescheid zu geben, und da wusste ich, dass etwas passiert war. Später hat sie mir dann erzählt, dass sie schwanger sei und sich zu einer Abtreibung entschieden hätte. Sie hat anscheinend auch schon einen Beratungstermin vereinbart, aber das glaube ich ihr nicht.
Jetzt weiß ich nicht, wie es weiter gehen soll. Mir ist der Boden unter den Füßen weggezogen, und ich fühle mich bevormundet. Ich habe an dem Tag zum ersten Mal richtig mir ihr gestritten und konnte sogar meine Tränen nicht verbergen. Ich finde, dass unser Kind auch meines ist, und nicht nur ihres. Ich weiß, dass eine Schwangerschaft so früh im Leben unpraktisch und verschrien ist, aber sowohl meine als auch ihre Eltern sind wohlhabend und verständnisvoll. Und ich fühle mich, als könnte ich trotz meines Alters einen guten Vater abgeben, und sie eine tolle Mutter. Ich könnte einfach nicht mit dem Gedanken leben, nichts gegen den Tod meines Kindes unternommen zu haben, und ich weiß, dass Babys schon etwa seit der 6. Woche Gehirnströme nachgewiesen werden können, sie also faktisch jetzt nicht mehr als „hirntot“ gelten, sondern als lebendig. Ich will mein Kind nicht töten, schon gar nicht durch diese grausame Zerstückelung, die bei dem operativen Eingriff stattfindet. Ist es denn nicht moralisch verwerflich, das eigene Baby dann vorsätzlich anzugreifen, wenn es am verletzlichsten, schutzlosesten ist? Meine Freundin und ich sind beide auf einem guten Weg in ein finanziell abgesichertes Leben, das Studium rückt näher und wir beide könnten vermutlich - trotz den Kindes - durch die Unterstützung meiner und ihrer Eltern studieren gehen. Und selbst wenn das nicht so wäre, würde ich mich immer gegen die Abtreibung entscheiden!
Meine Freundin meinte, sie wolle nicht durch eine Geburt gehen und den Stress der Schwangerschaft durchmachen, und dass das Baby ein Teil von ihr sei und sie deshalb darüber entscheiden könne. Außerdem ist sie überzeugt, dass das Baby unsere Karrieren zerstören würde! Egal wie viel ich probiere, sie zu überzeugen, sie lässt nicht mit sich reden!
Aber ich möchte mein Kind beschützen und wenn es sein muss, dann studiere ich eben nicht. Ich habe dann gesagt, dass sie ja nur 9 Monate, und ich dann 18 Jahre Sorge leiste für das Kind, und dass ich es auch ohne ihre Hilfe aufziehen würde. Sie will davon nichts hören und möchte mir mein Kind nehmen, obwohl das sie und mich für immer zeichnen würde. Und unser Leben würde zerstört, das Leben meines Babys ausgelöscht sein! Wer gewinnt hier?
Ich habe lange darüber nachgedacht, nicht einfach Anklage zu erheben, diese Beziehung zu vergessen und mit allen Mitteln zu probieren, mein Kind zu retten. Aber ein Prozess würde immer zu ihren Gunsten ausfallen, sagt mein Vater.
Außerdem weiß ich doch, dass jeder ein Recht auf Selbstbestimmung hat und ich sie zu nichts zwingen sollte: Das wäre doch ethisch auch ein riesen Dilemma!
Aber ist die Verletzung des Selbstbestimmungsrechts des Kindes, die mit dessen Vernichtung endet, nicht viel schlimmer? Ist Leben so einfach durch alter relativierbar?
Ich kann meine Freundin nicht mehr verstehen, wir distanzieren uns, ich fühle mich machtlos und bin verzweifelt. Was kann ich tun? Bitte helft mir!
Ich kann so gut mit dir mitfühlen.
Du erinnerst mich an einen meiner vier Söhne. Er war mit 15 schon der beste Babysitter für seinen Neffen.
Er ist auch der Lieblingsonkel seiner Nichten und Neffen. In der Zwischenzeit hat er selber zwei Söhne.
Damit will ich dir sagen das du auch so ein besonderer Mann bist.
Ruf auf jeden Fall hier bei der telefonischen Beratung an.
Da kann man dir sagen wie du mit deiner Freundin reden kannst.
Ob du gläubig bist oder nicht, bete und faste wenn du kannst.
Wenn es dir recht ist, bete und faste ich auch für euch.
Im Leben gibt es Situationen da uns kein Mensch helfen kann.
In solchen Momenten sollen wir suchen ob es noch etwas anderes gibt.
Lieber Fabian, ich wünsche dir vom Herzen, das euer Kind eine Chance bekommt.
Alles Gute
rahel
Lieber Fabian,
ich kann dich in deinen Gedanken und Empfindungen voll verstehen. Aber leider kannst du deine Freundin gerade nicht verstehen ....
So wie du ganz am Ende schreibst. Da will ich mal ansetzen, weil ich glaube, dass da der Schlüssel liegt: dass du sie wieder verstehen kannst.
Du bist selbst sehr angegriffen. Sie wahrscheinlich noch viel mehr aus der Spur gebracht durch die unerwartete Schwangerschaft. Ich glaube nicht mal, dass sie sich von dir distanzieren möchte, sondern dass ihr das alles jetzt als zu groß und zu viel erscheint. Dadurch kommt dann die Distanz. Dass sie nichts Schönes dran finden kann und es einfach nicht möchte. Sicher möchte sie so wie du und eure Klassenkameraden auf den Schulabschluss zugehen und dann Zukunft planen. Da fühlt sie sich vielleicht abgehängt? Und spürt nur Widerstand in sich.
Ich merke, dass du ein sehr gutes Gespür für sie hast. Dass du sofort merkst: Wenn sie fehlt in der Schule, heißt das, dass etwas passiert ist. Und du spürst auch, wo sie nicht ehrlich ist. Also, das mit dem Beratungstermin. Sicher sehnt sie sich nach deiner Nähe und weiß aber, dass sie dann mit dem Großen konfrontiert wird, was sie nicht schafft .. wo sie jetzt jedenfalls meint und spürt, dass sie es nicht schafft.
Lieber Fabian, ihr beide seid ein Wunder-Paar! Paare, die so jung zusammenkommen und es sich für ewig vorstellen können und auch wirklich zusammenbleiben, gab es immer, gibt es und wird es wohl (hoffentlich!) immer geben.
Es ist so etwas ganz "Normales" dabei. Eigentlich ja auch das Kind. Ganz "normal" und es könnte schön sein und werden. Du kannst es dir jedenfalls vorstellen. Aber die Anforderungen an ein Leben rütteln: Beruf, Karriere, ... besonders, wenn man eine höhere Schulbildung hat. Man möchte so viel erleben.
Du hast sofort alles gut bedacht: Es ist genug da für euch beide - für euch drei. Nur so schnell geht es für sie nicht. Sie hatte vielleicht niemals drüber nachgedacht, was wäre, wenn ...???
Jetzt braucht es zunächst mal eine Zeit, bis deine Freundin sich wieder öffnen kann. Dazu ist wichtig, dass du deine Gefühle und Überzeugungen erstmal zurückstellst und ihr geduldig zuhörst und versuchst zu verstehen. Selbst wenn sie Dinge sagt, die dir wiederum weh tun. Damit ist es aber raus und sie muss es nicht mehr zurückhalten, was ja auch belastet, weil die negativen Gedanken immer und immer wieder kommen. Wäre gut, wenn sie sagen kann, was ihr Angst macht, was sie belastet ... Wenn sie dafür dein Verständnis und deinen Beistand spürt, wird die Distanz wieder geringer ... und so kann es nach und nach wieder werden mit euch beiden.
Gewinne neu ihr Vertrauen durch dein aufmerksames Zuhören. Sie hat im Moment das Gefühl, nicht zu gewinnen mit dem Kind, sondern etwas zu verlieren. Versuche das zu hören und zu verstehen. Ohne Argumente dagegen. Ich weiß - das ist schwer Aber ich glaube, dass du es kannst. Ich denke auf grund deines Schreiben, dass du ein sensibler aufmerksamer junger Mann bist.
Hat sie dir überhaupt schon erzählt, wie sie draufgekommen ist? Vielleicht war der Tag, wo sie nicht in der Schule war, gerade der Tag, wo sie getestet hatte .... und sie stand richtiggehend unter Schock.
Und du ja auch.
Es war ja erst vorgestern - und du konntest diese Nacht kaum schlafen (Uhrzeit, wo du geschrieben hast ...). Versuche selbst ruhig zu werden. Deine Eltern stehen zu dir und geben dir Kraft. Vertraue, dass eure Liebe stärker ist und deine Freundin gerade sehr "aus der Spur". In Ruhe und Behutsamkeit tut sich schon noch was anderes auf. Das, was zwischen euch ist, ist doch wunder-bar!
Lieben Gruß von Layla
P.S.: Ja, das mit der Hotline hier ist wirklich eine gute Möglichkeit!
Hallo Fabian,
gibt es etwas Neues? Konntest du wieder mit ihr sprechen?
Hoffe, es wird gut für dich - für euch!
Liebe Grüße von Layla
Liebes Forum,
entschuldigt bitte die späte Antwort. Es geht hier einfach gerade alles drunter und drüber.
Layla, Rahel, ihr sprecht mir aus der Seele. Natürlich probiere ich, der allerbeste Freund für meine Freundin zu sein, den es überhaupt geben kann. Und ich probiere, so verständnisvoll wie möglich zu sein, obwohl es bei diesem Thema wohl nur zwei Standpunkte gibt, einer geprägt von Angst und fehlendem Selbstbewusstsein, der andere geprägt von Zuversicht und Ideal. Ich habe ihr stundenlang zugehört, mit ihr ihre Ängste und Sorgen besprochen. Und ich verstehe das ja auch. Ich hoffe, ich verstehe meine Freundin besser als jeder andere… Die ganze Situation ist traumatisierend.
Danach habe ich probiert, meinen Standpunkt so vorsichtig wie möglich auszubreiten und zu erklären. Auch sie versteht mich, aber ich glaube es fehlt ihr an Vertrauen in uns als Eltern.
Sie distanziert sich weiter von unserem Baby, benutzt Worte wie Klumpen oder Ding, das hat mich wirklich mitgenommen und verletzt. Damit macht sie mich furchtbar traurig. Sie meinte, kurz bevor ich mich auf den Heimweg machen wollte, dass sie den „Klumpen“ sowieso nie lieben könne, jetzt, da sie über Abtreibung nachgedacht hat.
Aber liebt nicht jede Mutter ihr Kind? Werden nicht Unmengen an Hormonen freigesetzt, die genau dafür sorgen? Mir ist bewusst, dass Schwangerschaftsdepressionen bei etwa 10% der Frauen während der Schwangerschaft auftreten, (laut Wiki) aber ich glaube eher, dass der Gedanke und der Zwang dieser endgültigen Entscheidung für ihre Niedergeschlagenheit sorgen.
Ich kann seit Tagen nicht schlafen und bin vollkommen eingenommen von den Gedankengängen um mein Kind, ich habe noch keine Bilder gesehen, ich weiß nicht, ob meine Freundin überhaupt schon beim Arzt gewesen ist. Und ich werde keine Bilder zu sehen bekommen, da mich das nur „mehr an das Kind binden würde, als eh schon“. Ich weiß nicht einmal, in welcher Schwangerschaftswoche sie ist! Sie verrät mir nichts.
Zusätzlich scheinen alle anfangs unterstützenden Stimmen in meinem Umfeld jetzt gegen mich, und für eine Abtreibung zu sein, es würde alles leichter machen, sagen meine und ihre Eltern. Es sieht schlecht aus für mein Kind. Ich glaube, ich werde es nie zu Gesicht bekommen. Ich weiß, das klingt jetzt vielleicht schockierend, aber ich ekele mich vor meiner Freundin. Ich dachte immer, wir könnten alles zusammen überstehen, doch hieran scheint nun doch alles zu zerbrechen. Ich werde meine Freundin nun durch diese Katastrophe begleiten, mich dann aber von ihr trennen. Ich kann die Person, die das Leben meines Kindes nimmt und mir sogar verweigert, es zu sehen, nicht in meiner Nähe ertragen, geschweige denn lieben. Es fühlt sich an, als würde mir alles Wichtige in meiner kleinen Welt Stück für Stück und quälend langsam genommen. Ist es richtig, sie zu verlassen? Wahrscheinlich nicht. Aber wie sehr sie mir wehtut.
Layla, ich habe jetzt viel in diesem Forum gelesen, und ich finde deine lieben und verständnisvollen Antworten toll. Für alle (werdenden Mütter) hier in diesem Forum bist du eine riesige emotionale Stütze. Danke.
Und Rahel, auch vielen Dank für deine Antwort, es berührt mich sehr, dass du für mein Kind betest, danke. Nur beim Fasten bin ich mir nicht so ganz sicher, schließlich sollst du nicht wegen dieses Unglücks, mit dem ich euch belaste, auch noch hungern müssen.
Ich hoffe, es geht euch gut.
Lieber Fabian,
wie gut, dass du wieder schreibst! Danke auch für deine lieben Worte an das Forum, an die Schreiberinnen hier und an mich!
Ich fange wieder beim Schluss an: Du hast recht! Niemandem soll es schlecht gehen müssen! Rahel nicht beim Hungern Obwohl fasten ja nochmal was anderes ist. Es machen viele Menschen, um klarer zu werden, leichter - in mehrfacher Hinsicht ... - das kann man machen, wenn man einen Zugang dazu hat. Andere Menschen ziehen sich in die Stille zurück, wenn etwas zu entscheiden ist. Auch das ist ein Verzicht, z.B. auf soziale Kontakte und Unterhaltung - wird aber auch gemacht, um die Stille als etwas Gutes zu erleben ...
Das nur nebenbei.
Wichtiger ist: dir und deiner Freundin soll es nicht schlecht gehen! Und: keiner soll es sich schwerer machen als es ist!
Und ich spüre, wie schwer für dich und deine Freundin alles ist.
Und alles deswegen, weil ihr wollt - und jetzt kommt´s - dass es eurem Kind gut geht!!!!
Das ist paradox, nicht?
Weil deine Freundin möchte, dass ihr gute Eltern seid, möchte sie jetzt am liebsten, dass ihr es gar nicht seid. Das ist das Paradoxe. Aber das nur unter uns. Darüber würde ich jetzt nicht mit ihr reden. Ich könnte mir auch vorstellen, dass du mehr der bist von euch beiden, der nachdenkt und ananlysiert und es gut erklären kann!? Und sie? Was ist ihre Stärke?
Als Frau kann ich mich auch gut in deine Freundin hineindenken. Sie möchte keinen einzigen schlechten Gedanken über ihr Kind haben. Und nun hatte sie schon welche ... und nun fühlt sie sich schlecht. Und das gibt eine Spirale nach unten. Du sprichst von traumatisierend.
Tatsächlich bin ich heute früh aufgewacht und habe über dieses Wort nachgedacht und dass es viele Menschen gebrauchen. Und was ist eigentlich das "Gegenwort" dazu? Das "neutralisierende Erlebnis" zum Trauma?
Ich habe wirklich nach einem Wort gesucht, das die Erlebnisse beschreibt, die uns jeden Tag Kraft und Freude geben. Ja, auch Selbstbewusstsein und Vertrauen. Dass wir jeden Morgen aufstehen, hat damit zu tun, dass wir schon so viel Gutes erlebt haben. Dass wir etwas Gutes von diesem Tag erwarten!
Die guten Erlebnisse .....
Das klingt für dich jetzt weit weg, weil es gerade so schwer ist. Aber du kennst den Lebensmut und die Lebensfreude. Und diese Freude und dieser Mut hat Gründe! Allein, dass ihr schon so lange zusammen seid. Aber auch das: Dass wir als Baby (Trauma ist ja oft das, was man nicht weiß - das Glückserlebnis dazu also auch ) jeden Morgen liebevoll aus dem Bettchen genommen wurden und alles bekommen haben, was wir brauchten. Das macht Urvertrauen. Und das könnt ihr eurem Kind auf jeden Fall geben!!!!
Denke jetzt noch nicht von Ende her. Nicht von dem Ende her, das du fürchtest. Denke von dem guten Ende her! Dass du dein Kind sehen wirst - nur deine Freundin so viel anderes sieht und spürt ... dass sie das Schöne gerade gar nicht sehen kann.
Die Frage ist doch, wie es euch allen zusammen langfristig gut gehen kann. Für viele ist heute ein Kind eine Bedrohung. Gefühlt. - Das ist es aber wirklich nicht!
Hattet ihr denn jemals schon über diese Möglichkeit gesprochen - und wie es dann für sie wäre? Man träumt ja doch davon ... als Frau, als Mann. Auch als verliebtes Paar, wie das einmal sein wird, wenn man zusammen ein Kind bekommt. Oder war das nie ein Thema für euch?
Spricht ihre Mutter denn auch nicht mit dir darüber, ob sie mit ihr zum Arzt geht oder in welcher Woche sie ist?
Dass deine Eltern auch eher den Rückzug antreten, ist schade. Sagst du ihnen, dass du dir gar nicht mehr vorstellen kannst, weiter mit ihr zusammen zu sein? Was ja wirklich sehr sehr traurig wäre ....
Lieber Fabian, wenn es einen positiven Gedanken in ihr (und in dir!) gibt, kann die Spirale beginnen, sich nach oben zu drehen. Ein guter Gedanke setzt den nächsten frei. Ein gutes Erlebnis das nächste.
Versuche deshalb auch weiterhin, selbst zur Ruhe zu kommen. Mit Argumenten geht es jetzt auch gar nicht weiter. Du kannst hier auch wirklich telefonieren! Auch wenn es profemina heißt. Ich finde es ganz besonders, dass die Gefühle eines Vaters hier auch mal so zu lesen sind! Es gibt also noch Männer, die es das Schönste finden, wenn ihre Liebste ein Kind, das aus beiden gemeinsam ist, erwartet. Viele Frauen haben es ja deshalb schwer in der Schwangerschaft, weil der Mann sich davon distanziert.
Also: habe noch Mut! Du erlebst, wie verquer eine Frau sein kann. Ich glaube, zutiefst liebt sie ihr Kind - und dich!!
Es ist ein Wachstum. Für sie, für dich, für euch. Und - es gibt Wachstumsschmerzen.
Seht ihr euch heute? Ist sie wieder in der Schule? Dann merkt man ihr auch an, dass was ist, oder?
Liebe Grüße von Layla
Hallo lieber Fabian
ich melde mich, weil mich deine Zeilen sehr berühren. Ich finde deine Gedanken und wie du für das Leben deines Kindes ringst, total beeindruckend und ich kann deine momentane Hilflosigkeit absolut nachempfinden. Ich fühle mit dir!! Die Situation ist grade keine Leichte..., dass deine Freundin erstmal Angst hat, ist irgendwie auch verständlich. Außerdem weiß sie es ja auch vielleicht erst seit zwei Wochen! Kann das sein? Es wäre doch alles noch ziemlich neu!
Du bist offensichtlich ein ganz gewissenhafter, total liebender Freund und nimmst die Ängste und Gefühle deiner Freundin einfach ernst. Es ist echt großartig, wie du ihr alle möglichen Brücken bauen möchtest, euer Kind zu bekommen und trotzdem zu studieren und weiter Pläne machen. Und du hast ja recht, es kann auf jeden Fall gehen. Nur muss sie es halt auch wollen. Dazu braucht es Zeit...
Also, wie du selbst auch geschrieben hast, werden in der Frühschwangerschaft Unmengen an Hormonen freigesetzt. Anfangs ist es meist ein riesiges „Hormon-Chaos“ und die Stimmung schwankt ständig rauf und runter. - Es wäre jedenfalls möglich, dass deine Freundin in ihrem Innersten gar nicht so entschlossen ist wie sie sich zeigt, sondern mal so und dann wieder ganz anders fühlt. Das ist ein absoluter Ausnahmezustand! Sie braucht jetzt viel Verständnis für alle möglichen Zustände die kommen. Hab' sie einfach trotzdem lieb!! Ich kann mir nämlich vorstellen, dass es bei euch nicht das Ende ist. Es kann sich alles mit jedem Tag, den deine Freundin schwanger ist, noch drehen!
Ich schick‘ dir mal lauter ganz zuversichtliche Grüße in der Hoffnung, du schaust hier wieder rein!?
Felicia
Liebes Forum, schon wieder eine sehr späte Antwort.
Ich mach´s kurz: mein Kind ist gestorben, meine Freundin und Familie haben sich durchgesetzt. Ihr wart für mich eine große Unterstützung, danke. Ich konnte meinem Kind nicht helfen, und ich werde mich mit dem ganzen Thema auch in Zukunft nicht mehr auseinandersetzen. Natürlich habe ich Verständnis für meine Ex-Freundin. Ganz viel sogar. Unser Leben hätte sich ja schlagartig komplett verändert. Sie hat ihre Prioritäten gesetzt, ich meine. Ich möchte euch jetzt auch nicht noch mehr mit meinen Gefühlen belasten, das habe ich ja in den vorherigen Posts schon zur Genüge getan. Ich glaube sowieso nicht, dass ich dafür Worte finden würde. Ich möchte keine Kinder mehr haben. Ich bewundere jeden, der genug Vertrauen aufbringen kann, um sich mit seinem Partner den Babywunsch zu erfüllen. Ich schätze mal, das Leben geht weiter. Oder viel mehr mein Leben geht weiter. Das war´s von mir. Noch nicht ganz: Meine Ex hat jetzt eine Therapie angefangen. Sollte ich eigentlich auch. Aber ich glaube, es ist besser, das alles zu vergessen. Oder zu probieren, es zu verdrängen. Klingt dramatisch, oder? Finde keine Worte.
Vielen Dank nochmal.
Lieber Fabian
sehr traurig. Danke aber, dass du dich nochmal gemeldet hast. Es ging wohl alles ziemlich schnell. So konnten Zweifel an der Entscheidung, bei deiner Freundin vermutlich gar nicht erst groß aufkommen.
Deine Betroffenheit ist sehr zu spüren und dass du dich jetzt erstmal von deiner Freundin und dem ganzen Geschehenen distanzierst kann ich verstehen.
Jedoch alles was war versuchen zu vergessen oder zu verdrängen, kann ich mir schwer vorstellen. Reden kann dagegen sehr heilsam sein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Vielleicht hilft Dir ja mehr, deine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben!? Jeder hat da ja so seine eigenen Strategien mit großem Kummer umzugehen. Du darfst es dir jedenfalls erlauben, um dein ungeborenes Kind zu trauern und es weiterhin in deinem Herzen zu bewahren.
Ich wünsch‘ dir sehr, dass du deinen Gefühlen, die kommen wollen, den für dich richtigen Platz zuordnen kannst. Damit du mit dem was passiert ist, in deinem Innersten einfach wieder Frieden findest.
Felicia
Lieber Fabian,
es tut mir auch sehr leid, das von dir zu lesen. Mir fehlen - wie dir selbst - erstmal die Worte.
Und das war es wohl auch diese Tage über: dass nicht ausgesprochen werden konnte, was jedem auf dem Herzen lag.
Oder es wurde nicht gehört, nicht verstanden. Nicht wirklich verstanden.
Ich wüsche es dir auch, dass du wieder Frieden findest. Und Trost.
Versuche immer wieder deine Gefühle in Worte zu fassen. Das möchte ich dir gerne mitgeben. Eine Übung, die in jeder Beziehung wertvoll ist. Und auch für einen selbst.
Liebe Grüße von Layla
ich habe die ganze Zeit still mitgelesen, habe mir deine Not und all die Angst die du ausgehalten hast, vorgestellt. Und auch die Situation deiner Freundin hat mich berührt.
Und nun ist es so geschehen wie du es dir nicht vorstellen konntest, wie du es niemals wolltest. So gerne hättest du dein Kind im Leben begrüßt und ihm den Weg geebnet. Du wolltest Vater werden, doch es kam anders. Wie ohnmächtig magst du dich gefühlt haben, oder auch noch fühlen.
Deine Freundin hat sich anders entschieden, und ich stell mir vor, dass die ganze Situation auch für sie sehr schwer ist.
Du als Kindesvater musst es hinnehmen, unabhängig von deinen Gefühlen.
Ja, was kann man dir zum Trost sagen...
Mir tut das alles so sehr leid, und ich ahne, dass es nicht leicht ist, all die Trauer und den Schmerz zu verarbeiten. Vielleicht hilft dir die Zeit....
Lieber Fabian, du bist ein feinfühliger und sehr liebevoller junger Mann. Und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du nach und nach mit der Situation zurechtkommst, und einen Weg für dich finden kannst. Vielleicht kannst du dir, wenn es im Herzen zu schwer wird, dann doch Hilfe holen, damit du es besser verarbeiten kannst? Und auch, damit du deiner Ex-Freundin verzeihen kannst, so dass du selbst Stück für Stück wieder Frieden in dir finden darfst.
Ich wünsche euch beiden so sehr, dass ihr miteinander drüber sprechen könnt, über das, was euch verbindet und das, was euch trennt.
Von Herzen grüß ich dich, fühl dich ganz lieb umarmt.
Jovana