Hallo zusammen,
ich muss einfach ein paar Meinungen einholen. Es ist whs. unüblich, dass hier ein Mann schreibt, aber ich bin durch Zufall auf die Seite gestossen und ich bin wirklich verzweifelt. Ich bin 20 Jahre alt, meine Freundin ist 19. Beide stecken mitten in der Ausbildung ( natürlich 150 km von mir weg, also führen wir auch noch eine Fernbeziehung) und wie soll es anders sein : Sie ist in der 6. Woche schwanger... Jetzt stellt sich die Frage Abtreibung ja/nein?
Für sie ist natürlich das Argument "ich töte mein eigenes Kind" ein Grund zu sagen, sie könne nicht abtreiben, aber ich habe einfach Angst, dass sie ihr Leben wegschmeist. Sie ist nicht eine sehr belastbare Frau ( sie hatte in ihrer Vergangenheit schon öfter Probleme mit ihrer Psyche). Ich weiß, das spricht auch gegen eine Abtreibung, weil sie damit psychisch nicht klar kommen wird, aber kann man sich davon nicht erholen? Kann man nicht in 5 Jahren erneut versuchen ein Kind zu zeugen?
Ich bin einfach gegen ein Kind, weil es eine enorme Belastung darstellt, nicht nur finanziell, sondern ich wollte meinem Kind immer etwas bieten, Fahrrad, Klamotten, Urlaube,... Einfach ein Leben, wie meine Eltern mir bieten konnten... Aber im Studium ist das leider nur schwer möglich, vor allem wenn die Freundin dann die Ausbildung unterbrechen muss, schließlich will sie sich ja im ersten Jahr ums Kind kümmern... Auf unsere Eltern brauchen wir nicht zählen, und auf den Staat und die versprochenen Hilfen... Von denen halte ich auch nicht viel, hatte während meines Studiums genug Erfahrung, dass man am Ende immer zu viel verdient, die Eltern zu viel verdienen oder man findet einfach einen Grund.
Wir sind erst seit einem Jahr zusammen, ich weiß nicht ob das Basis genug ist ein Kind groß zu ziehen... Jeder unserer engen Verwandten rät dazu abzutreiben, ich weiß nicht wie ich die Abtreibung weg stecken würde, aber immernoch besser als 18 Jahre dem Kind nichts bieten zu können und irgendwann daran kaputt zu gehen... Was würdet ihr tun?
Meine Freundin hört mir bei dem Thema nie zu, sondern macht mir Vorwürfe ich würde das Kind nicht akzeptieren, nur egoistisch sein uvm.... Ich bin wirklich verzweifelt... Ich weiß nicht, ob ich das Leben von mir und das von dem Menschen den ich liebe ( meine Freundin) so verändern lassen kann... Ich bin noch nie Umwege in meinem Leben gegangen, sondern habe bisher alles erreicht, was ich wollte. Meine Ziele für eine Zukunft mit meiner Freundin sind aber mit einem Kind einfach nicht drin... In 5 Jahren wenn beide wissen, wo sie stehen können wir ja gerne eine Familie gründen aber jetzt? Wächst man in die Elternrolle ? Wie soll das nur werden (
hallo und guten morgen dir,
ja, es ist eher selten, dass sich die werdenden väter überhaupt äußern – umso mehr: klasse, dass du es hiermit tust – ganz schön mutig
die überraschende schwangerschaft hat dich ziemlich aus der bahn geworfen – naja, kein wunder.... du schreibst, dass du damit zum ersten mal vor der wahl stehst, einen umweg zu machen oder nach deinem plan weiterzuleben. noch nie einen umweg gegangen - das macht einen schon sehr nachdenklich. ich würde sagen, damit gehörst du wahrscheinlich zu einer ziemlich kleinen gruppe von menschen... das kann einem schon erstmal angst machen...
vielleicht seid ihr damit auch zum ersten mal in der lage, dass eure vorstellungen so gar nicht übereinstimmen. das ist eine echt große aufgabe für euch. und eine echte chance, dass ihr beide wichtige erfahrungen machen könnt – reifen, könnte man auch sagen ja, man wächst in ganz vieles hinein – durch’s tun und einen schritt nach dem anderen gehen und aufeinander hören.
deine freundin bräuchte ja da, wo sie wohnt, jemanden als unterstützung. hat sie selber schon vorstellungen, wie es mit dem baby gehen könnte? frag sie...
lg, hanna
zuerst mal, ich finds ganz toll und mutig von dir, dass du hier schreibst und dir hier andere meinungen einholst, auch wenn vermutlich mehr frauen als männer auf dieser seite unterwegs sind! man spürt sofort aus deinen zeilen heraus, dass du wirklich verzweifelt bist und dir schon ganz viele gedanken darüber gemacht hast, wie es nun für euch in die zukunft gehen könnte.
es klingt so, als ob deine freundin euer baby gerne bekommen möchte, während du noch recht große zweifel hast, wie das dann gut gehen soll. dich beunruhigt die vorstellung jetzt schon eine familie zu haben, denn du möchtest deinem kind mal etwas bieten können. würdest dir wünschen, dass es deinem kind gut geht, so wie du das bei deinen eltern erlebt hast. und auch urlaubsreisen und ein gewisser lebensstandard „drin“ ist. das kann ich gut verstehen. sicher wünscht man sich, dass es im leben immer „glatt“ läuft, nach plan sozusagen.
leider ist es im leben aber viel öfter so, dass etwas dazwischenkommt und doch alles anders wird, als man vorher gedacht hatte. du schreibst, du weißt nicht, ob du das leben von dir und deiner freundin so verändern lassen kannst... nun, ich glaube, die frage stellt sich eigentlich nicht mehr wirklich, denn die veränderung ist schon da. du weißt, dass eine abtreibung deine freundin (und auch dich?) sehr verletzen würde und es für sie schwierig wäre, das psychisch zu verkraften. und zu deiner frage, ob man sich davon nicht erholen könnte – es ist eine wunde, die für uns frauen immer bleibt. ja, sie kann mit der zeit vernarben und man kann lernen damit zu leben, doch so wie vorher wird es für deine freundin nie mehr sein. natürlich kann man in ein paar jahren wieder ein kind haben, doch es wird nicht dieses sein und einer mutter ist das immer bewusst. weißt du, wir frauen sind halt von natur aus so geschaffen, dass wir unsere kinder über alles lieben und für sie gegen jeden feind kämpfen würden, um sie zu beschützen. deshalb ist eine abtreibung so schwer zu verkraften ... und so kann ich deine freundin sehr gut verstehen, dass sie das nicht übers herz bringt.
am schluss deines posts fragst du, ob man in die elternrolle reinwächst und wie das nur werden soll. ich glaube, das sind die wesentlichen fragen, die du gestellt hast! so wie deine freundin klingt, würde sie sich wünschen, dass du ihre entscheidung für euer kind mitträgst und sie unterstützt. das muss ja nicht heißen, dass du alle deine pläne über den haufen werfen musst. sondern es erfordert eine gewisse ziel- und zeitkorrektur. bisher hast du das in deinem leben ja alles gut hinbekommen und so verantwortungsvoll, wie du dir über alles schon gedanken gemacht hast, bin ich mir sicher, dass du einen weg finden kannst. einen weg, deine wünsche und pläne auch als papa zu realisieren und dennoch deiner freundin und deinem kind gerecht werden zu können! und ja man wächst schneller in die elternrolle rein, als man gedacht hat, also bei mir und meinem mann war das zumindest so!
warst du mit deiner freundin schon bei einer schwangerenkonfliktberatung? dort kannst du dir auch mal genau ausrechnen lassen, wie das mit den finanziellen unterstützungsmöglichkeiten aussieht. vielleicht macht dir das mut, wenn du genauer weißt, wie es da für euch ausschaut. hier auf der seite gibt es ja auch eine hotline...
ich wünsch dir jetzt erst mal viel kraft und hoffe, dass du momentan ganz besonders liebevoll für deine freundin da bist, auch wenn dir ihre entscheidung für euer kind noch ganz schön herzklopfen bereitet. schreib doch hier gerne wieder von euch, ich lese auf jeden fall wieder rein!
lieben gruß,
andrea
Hallo Base20,
ich finde es stark, dass du hier schreibst, auch wenn es nach einer frauenlastigen Seite aussieht. Ich war sehr erstaunt, als ich dein Posting grad gelesen habe, weil ich dich viel älter eingeschätzt hätte, als du geschrieben hast.
Dass deine Freundin schwanger ist, hat selbst dich, der du ein sonst sehr gradliniger junger Mann bist unheimlich aus der Bahn geworfen, was? Kein Wunder, dass dich Gedanken und Gefühle ganz schön hin und her werfen und dass du gern mit deiner Freundin reden möchtest. Tut mir Leid, dass sie irgendwie abblockt und gar nicht merkt, dass du echte Ängste und Sorgen hast.
Ich spüre aus deinen Zeilen, wie sehr du sie liebst und eigentlich nur schützen möchtest vor einem Einschnitt in euer Leben, den man nicht rückgängig machen kann. Für dich ist da noch eine Notbremse, für deine Freundin schon nicht mehr. Natürlich macht es Angst, wenn man nicht weiß, wie das alles werden wird. Für dich gibt es viele Argumente gegen das gemeinsames Kind, die alle ihre Berechtigung haben, wie ich finde. Für sie sicher auch, aber dieses eine Pro überwiegt in ihrem Herzen einfach.
Hm... Umwege sind nicht gerade schön, das stimmt. Ein Umweg heißt deswegen nicht, dass du das Ziel nicht erreichen kannst. Nach meinem Eindruck bist du ein verantwortungsbewusster junger Mann, der nach einem guten Weg sucht.
Es ist passiert, da wächst ein Baby, wenn zeitlich auch unpassend und ungeplant (aber ganz und gar nicht unmöglich) werdet ihr wahrscheinlich Eltern und ich denke, deine Freundin braucht genau diese Stärken an dir, die du hast: zu planen, Verantwortung zu übernehmen, vorauszudenken, gute Fragen an die Zukunft zu stellen, zielstrebig zu sein. Sie braucht jetzt deine Unterstützung, vor allem, wenn sie nicht besonders belastbar ist, wie du beschreibst. Und ich traue es dir zu. Die Fragen, die du stellst sind sehr wichtige. So, denke ich, wächst du sehr wohl in die neue Rolle hinein. Jeder Vater und jede Mutter muss da erst hineinwachsen, egal in welchem Alter und egal, ob geplant oder nicht.
Ich möchte dir Mut machen, dich dieser neuen, unbekannten Situation zu stellen und dich von Umwegen nicht beängstigen zu lassen.
Mich würde sehr interessieren, was du inzwischen denkst. Schreibst du wieder?
Ich grüß dich von der Ferne!
Larina
hab keine Angst.
Damit will ich nicht sagen das alles glatt geht,aber es geht.
Hab keine Angst vor dem kleinen Baby, es hofft auf deinen Schutz.
Ich habe selbst Söhne in deinem alter und sehe wie sie ihre Nichten und Neffen lieben. Sie können sie wunderbar über Wochen betreuen, ganz allein. Man wächst hinein.
Also hab keine angst. Auch du kannst dich um dein Kind kümmern, da wächst man hinein.
Und deine Freundin wird dich lieben. Und das ist doch was am Ende zählt. Nicht das Fahrrad, Klamotten, Urlaube....
Was macht dir wirklich Angst?
liebe grüße rahel
Hi ich finde das super das du dich damit beschäftigtst, es ist nicht so einfach über eine Abtreibung hinweg zu kommen. Ich konte es nicht was mir erst ein Tag vor Abbruchthermin klar wurde und ich Weiß ich hätte es nicht verkraftet den es verschwindet nie wirklich es hätte für mich immer existiert und einen Todestag gehabt . Selbst in den Mutterpass wäre es drin gestanden und es würde für sie keine 1 Schwangerschaft mehr geben sondern nur eine 2 , das ist mir immer im Kopf geblieben und wie hätte ich es meinen Kindern MdL rechtfärtigen sollen wen sie älter werden und es mal wo mit bekommen warum es nicht wie sie hätte auf die Welt kommen dürfen. Ich bin nur froh das ich mich fürs Kind entschieden habe klar auch wens nicht immer leicht ist.. Manche können einen Abbruch gut verkraften da sagen sie es aber such selber. Wenn jemand sagt ich kann es nicht bittee ernstnehmen denn nicht alle verkraften es,
Klar es wird nicht einfach mann kann es auch mit Kind schaffen. Da ist die Diakonie Beratung gut. Ich fang nächstes Jahr mit 23 meine Ausbildung an und das mit 3 Kinder und ohne Probleme freue mich schon riesig deine Freundin Mus höchstens viel ein Jahr wieder holen oder kommt durch. Kommt nur darauf an wie weit sie ist. Es gibt Kita wo es Betreuung gibt klar man kann nicht alles unbedingt selberzahlen oder Mus mal sparen ich seh es so ich muss nicht mehr wegen Kinder später aussetzten sondern kann immer schön im Betrieb arbeiten ohne nochmal auszusetzen und kann noch viel arbeiten. Ist zwar umgekehrt wie geplant aber auch ok, und meine mussten auf nichts verzichten Kleidung, Spielsachen , gesundes essen, selbst Ballett, Kinderturnen,pekip ist alles machbar und wir haben immer gute Kommentare wie chic die ja sind. Und wenn man erstmal so ein krümel sieht weiß man wo für man es tut
guten morgen,
vor einer woche hast du ziemlich verzweifelt zum ersten mal hier geschrieben. konntest du mit den vielfältigen gedanken und anregungen hier was anfangen? und deine freundin – hoffentlich habt ihr euch nochmal gegenseitig mitteilen können, wie es euch geht?! oft braucht es ja mehr als ein gespräch, bis man so einigermaßen nachvollziehen kann, wie der andere empfindet und was ihm wichtig ist was würde sie sagen?
herzlichen gruß, hanna
hi base,
wie geht es dir und deiner freundin denn mittlerweile? vielleicht magst du ja wieder schreiben, wie es bei euch nun weitergeht und ob dir unsere gedanken etwas von deiner verzweiflung nehmen konnten. wart ihr inzwischen schon bei einer schwangerenberatung?
ich hoffe, dass ihr beiden miteinander einen weg in die zukunft findet, den jeder von euch mit einem gutem gefühl gehen kann. auch und gerade du als verantwortungsvoller papa!
liebe grüße,
andrea
Hallo zusammen,
erstmal 1000 Dank für eure netten Worte. Momentan geht es uns nicht so gut. Wir haben die letzten Wochen viel durch gemacht waren bei der Beratung, haben viel geredet gestritten und geweint. Eigentlich war alles klar dass wir das kind zusammen bekommen wollen und irgendwie das ganze versuchen zu schaffen. Wir hatten meine Eltern und ihre Eltern auf unserer Seite... Doch dann bin ich heute durchgedreht. Als sie mit dem Vorschlag "Elternzeit" kam und ich müsse auch etwas fürs Kind machen und ihr hierbei und dabei helfen... Momentan leide ich sehr unter dem Stress und dem Druck von meinem dualen Studium und dann habe ich einfach meine Lebensplanung so den Bach runter gehen sehen, dass ich schluss gemacht habe. ICh weiß ich bin ein Arschloch und ein Scheißkerl... Ich habe einfach keinen Ausweg mehr gesehen wir haben die ganze Zeit nur gestritten und sie war so dermaßen stur dass es für mich keinen sinn mehr gemacht hat. Ich will eben einfach noch keine Verantwortung übernehmen ich habe angst davor, wenn das Kind im Oktober kommt mein duales Studium nicht mehr zu schaffen und dabei wollte ich doch Karriere machen Als sie dann das heulen angefangen hat, habe ich gemerkt was ich gerade angestellt habe und bin immernoch schockiert zu was ich fähig bin... Natürlich liebe ich sie über alles und würde gern mein Leben mit ihr verbringen aber ich bin einfach nicht reif genug für ein Kind Für mich zählen derzeit einfach andere dinge... Wie gesagt ihr wolltet wissen, wie es uns momentan geht ... Ich hoffe sie hört auf mich zu ignorieren und wir finden einen weg es doch gemeinsam zu schaffen. Ich weiß momentan einfach nicht was ich will - wieso gibt es keinen der mir sagt was auf mich zu kommt mit kind... Momentan wünsche ich mir meine Eltern hätten mich damals abgetrieben... Nur zur kleinen Aufmunterung für die Frauen hier: unser kind ist 27 millimeter groß und laut Frauenärztin wohl auf
Liebe Grüße
base
Hallo Base,
Ich bin Luke und hab gerade deine beiden Postings gelesen.
Ist ne echt krasse Kiste mit der ganzen Situation in der du steckst.
Aber was uns nicht umbringt, hat das Potenzial uns stärker zu machen!
Ich kann deine Selbstvorwürfe voll verstehen.
Ich bin auch gerade zum ersten mal werdender Vater und auch echt überrumpelt
und unsicher bei den ganzen Entscheidungen die da getroffen werden müssen.
Alter Schwede!
Aber auch wenn ich erst 24 Jahre alt bin und noch studiere, denke ich: es muss doch schaffbar sein, ich lasse mir doch meine familiäre Zukunft nicht klauen.
Was ich aber für keine gut Entscheidung halte ist, dass du dich trennst von der Frau die du liebst.
Ich kann es voll verstehen, dass du an Perspektiven und Karriere denkst und die Umstände äußerst ungünstig sind.
Aber ein Kind will einen Papa der mit ihm das kaputte Fahrrad im Hof repariert und nicht einen der ihm Geld überweist, damit es sich eine neues kaufen kann.
Echt!
Überleg mal, selbst wenn alles klappt mit Karriere und Co., was du davon hast ist halt das Geld und ein bisschen Anerkennung, die du aber immer wieder verteidigen musst. Aber was die Firmen/die Wirtschaft davon hat, ist wieder einen der sich abrackert bis es nicht mehr geht, der alles gibt und seine persönlichen Wünsche und
Bedürfnisse für sie hinten anstellt.
Von einem großen Karrieretrip haben die mehr als du in Wirklichkeit.
Wenn du aber dich für Frau und Kind entscheidest, machst du das für dich!
Es ist dein Leben und deine Familie die du dir aufbaust und die dir kein Arbeitgeber kündigen kann oder wegschmeißt, weil du irgendwann nicht mehr der dynamische Jungspund bist.
Ich glaube es ist toll, jung Papa zu sein, erst recht für die Kinder.
Und wenn beide Eltern euch unterstützen und deine Frau auch will stehen eure Chancen schon echt gut.
Ich kann dir nur ans Herz legen, komm zurück zu ihr und zieh es durch,
egal was es auch an Planänderungen kostet.
Auch wenn deine Freundin dich erst mal abweist oder für dumm verkauft, bleib dran.
Wenn sie merkt, dass du es ernst meinst, lässt sie dich zurück kommen.
Denn danach sehnt man sich einfach, jemand der zu einem hält, die Dinge durchzieht und treu ist.
Ich wünsch dir echt Power für deine Entscheidungen.
Ebenfalls werdender Papa
Luke
hi base,
hab grad erst gesehen, dass du wieder geschrieben hast, schön, dass du dich meldest. und ein anderer werdender papa hat sich auch zu uns reingetraut: willkommen luke !
leider war die letzte zeit nicht einfach für dich base und deine freundin und schließlich sind dir dann diese woche kurz mal die sicherungen durchgebrannt. mach dich da jetzt doch nicht so fertig! so ein duales studium ist wirklich stressig und da musst du sicher viel von deiner energie reinstecken. und dann noch die vielen sorgen wegen dem vater werden...ja dann ists nun mal passiert.
und von wegen: „du wünscht dir, deine eltern hätten dich damals abgetrieben...“ also das möchte ich doch mal jetzt überlesen haben...! so wie du schreibst, dass du sofort nach deinem ausbruch gemerkt hast, dass es ein fehler war und du von dir selbst schockiert warst... und auch dass du deine freundin eigentlich über alles liebst, ja dir auf jeden fall wünschst es mit ihr gemeinsam zu schaffen, kann ich gar nicht glauben, dass du noch zu unreif für ein kind bist! ich finde es sogar wirklich bemerkenswert, wie du über dich selbst reflektierst und verzweifelt versuchst, deinen weg mit dem deiner freundin und eurem kind neu auszurichten. leicht ist das nicht, das ist klar, aber zu schaffen! und vor allem, wie luke so schön geschrieben hat, es lohnt sich, als papa für seine familie zu kämpfen!
die idee von larina finde ich super, mal mit anderen werdenden papas zu sprechen. hast du denn ein gutes verhältnis zu deinem eigenen vater? könntest du mit ihm mal in ruhe darüber reden, wie es bei ihm früher so war?
was deine frage angeht, was mit einem kind auf dich zukommt...puh, das ist nicht leicht zu beantworten. denn jedes baby ist anders und jedes elternpaar auch. außerdem sehe ich als mutter das vermutlich wieder anders. was ich dir sicher sagen kann ist, dass eine der spannendsten zeiten deines lebens auf dich zukommt und du so viel über dich und das leben im allgemeinen lernen wirst, wie nie mehr sonst!!! und zu deiner beruhigung: dein duales studium wirst du machen, karriere sicher auch, wenn das dein wunsch ist. aber vielleicht halt nicht in drei jahren, sondern in vier? und ich kenne mittlerweile einige chefs, die für aktive väter sehr offen sind, weil sie nämlich selbst welche sind!
also base: bitte gib nicht auf, sondern nimm dir die zeit, die du brauchst, sprich von mann zu mann mit anderen papas und lass deine freundin und dein kind nicht im stich! du hast eine große innere kraft und kennst uns frauen recht gut (wie dein letzter satz verrät ). und noch ein ganz großes plus : ihr habt die babysitter-unterstützung von beiden omas und opas, so dass für dich auf jeden fall auch nach der geburt eures kleinen zwergs noch ein paar "ruhezonen" möglich sein werden!
ich hör gerne wieder von dir!
herzlichen gruß ,
andrea
Hallo lieber Base,
wow, das müssen wirklich intensive Tage für euch beide gewesen sein. Mit enormen Aufs und Abs und dann hattest du wohl eine Kurzschlussreaktion? Das kommt vor – sie hat dich ganz schön in die Ecke gedrängt, oder? Gerade warst du soweit, dich mit dem Gedanken anzufreunden, Vater zu werden und dann kam der nächste Hammer mit der Elternzeit. Und sie denkt gar nicht an dein Studium? Konntest du dir ihr das erklären? Du studierst ja nicht nur für dich, sondern auch für euch als Familie!
Du, was ich glaube ist, dass du ein wenig Zeit brauchst. Das alles ist keine leichte Sache, geht nicht von heute auf morgen und ein Mann hat nicht die Hormonüberflutung, die der Frau hilft, plötzlich alles – auch das denken und fühlen – auf ein Kind umzustellen. Ich finde, du darfst dir diese Zeit auch nehmen und musst dich für dein Verhalten nicht verurteilen. Du bist kein Arsch – sonst wär dir dein Kind und deine Freundin egal. Dass dem nicht so ist, beweist du ja mit deinem Post.
Ich denke, es ist noch nicht alles verloren. Du liebst deine Freundin nach wie vor, trotz der Umstände, trotz der Streits und du schreibst von „unserem Kind“.
Hast du nicht einen jungen Mann und Vater in deiner Umgebung, den du mal ausfragen kannst, wie das ist, Vater zu werden und was da auf einen zukommt? Ich wünsch dir, dass du all deine Fragen loswerden und beantwortet bekommst. Zu wem hättest du denn ein gutes Verhältnis?
Wenn du nach so einem Gepräch (vielleicht auch mehrere) innerlich ein wenig klarer bist, kann dich deine Freundin vielleicht auch nicht so schnell mit der nächsten Herausforderung erschrecken und eure gemeinsame Zeit ist dann von weniger Streits geprägt?
Tu dir was Gutes, lieber base! Gib deiner Seele die Zeit, die sie braucht. Oktober ist noch ein wenig hin.
Ich wünsch dir ganz viel Stärke!
Schreib gern wieder, wie es dir unterwegs geht, ja?
Liebe Grüße!
Larina