Hallo
Seit heute Mittag weiss ich, dass ich schwanger bin. Ich nehme die pille und zum ersten Mal in 14 Jahren bekam ich meine Tage nicht in der Pause. Ich wollte mich beruhigen, dass das vllt am Stress liegt. Und machte einen Test. Dieser wurde sofort positiv.
Für mich und meinen Mann steht fest: kein 2. kind. Auf keinen fall.
Jetzt wollte ich natürlich schnellstens erfahren, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist. Ich habe regelrecht Panik, das es schon zu spät ist. Ich rief im Krankenhaus an. Sie meinten sie könnten nichts für mich tun, wenn es schon zu spät ist, ist es das MONTAG auch noch und der diensthabende arzt wäre ja auch strickt gegen Abbrüche.
Ich wollte halt gern eine Bestätigung damit ich Montag gleich zur Beratung kann um dann einen Termin beim Arzt zu machen (hab schon einen Frauenarzt gefunden, der Abbrüche in der Praxis macht) ich wollte mir dieses hin und her laufen ersparen, ich arbeite schließlich auch und möchte mich nicht erklären, wo ich dauernd hinrenne. Und dann gäbe ich schon ein Kind, das muss ja auch abgeholt werden usw.
So, nun die eigentliche Frage: kann ich erst zu der Beratung und dann direkt zum Arzt? Oder muss ein Arzt erst die Schwangerschaft bestätigen?
Hallo Lalelu
der positive Test heute hat dich offenbar voll geschockt weil du wohl gar nicht mit „schwanger“ gerechnet hast. Versteh’ ich, noch dazu wo ihr eigentlich auf keinen Fall ein zweites Kind wolltet! Ich kann mir vorstellen wie durcheinander du bist! Denkst du denn dass du schon über die 12. Woche hinaus sein könntest und es für eine Abtreibung schon zu spät ist? Eigentlich wärst du, wenn du jetzt gleich beim ersten Ausbleiben der Periode getestet hast, erst in der dritten oder vierten Woche!? Da hättest du schon noch genügend Zeit. Heute und morgen versäumst du jedenfalls echt nichts!
Der Zeitpunkt der Beratung ist irrelevant. Zwischen Beratung und Abtreibung müssen halt mindestens 3 Tage Bedenkzeit liegen und vor der Abtreibung muss vom Arzt einfach eine intakte Schwangerschaft bestätigt sein.
Ich hoffe du kannst dich beruhigen. Schlaf mal drüber! Vielleicht sehen deine Gedanken morgen ganz anders aus? Ich hoffe dein Mann ist bei dir und ihr könnt schön langsam realisieren was jetzt ist.
Wünsch’ dir von Herzen eine möglichst gute Nacht und ich werde mich morgen noch mal melden
Liebe Grüße von Felicia
Danke für deine Antwort.
Da ich ja eigentlich mit der pille verhüte hat es ja nicht wirklich was zu heißen wenn ich vor einem Monat meine Tage hatte. Deswegen mach ich mir Sorgen, dass ich nun keine entscheidungsmöglichkeit mehr habe. Ich werde morgen früh gleich bei dem Arzt anrufen und hoffen das ich gleich kommen kann. Damit ich anschließend gleich zur Beratung kann.
Unsere Entscheidung steht weiterhin. Ich war noch nie in dieser Situation. Und dieses warten macht mich fertig.
Mein Mann ist da eher entspannt, das wird schon alles gut werden.
Guten Abend liebe Lalelu
die Gelassenheit deines Mannes hat dir hoffentlich heute deine Anspannung etwas nehmen können... dass es schon gut werden wird, ist jedenfalls eine klasse Einstellung . Fühlst du dich denn, im Nachhinein, jetzt schon länger schwanger?
Also wenn deine Befürchtung eintreffen würde, wäre das schon sehr schicksalhaft. Kann auch sehr gut nachvollziehen, dass du dich dann zum zweiten Kind gezwungen fühlen würdest. Ich wünsch’ dir ehrlich, dass deine Pläne für morgen alle aufgehen und du auf jeden Fall Klarheit und noch genügend Entscheidungsfreiheit bekommst!
Wie war’s eigentlich bei deinem ersten Kind? Hattest du eine gute Schwangerschaft, ohne großartigem Unwohlsein am Anfang? Manche Frauen merken ja echt gar nichts! (Mir war’s die ersten drei Monate immer durchgehend schlecht - danach gings mir aber umso besser!)
Du, ich werde morgen sehr an dich denken und hoffe auch ganz fest darauf, dass alles gut wird!
Alles Liebe von Felicia
Liebe Lalelu
hat alles geklappt wie du es dir vorgenommen hattest und weißt du jetzt in welcher Woche du bist? – Hoffentlich erst noch ganz am Anfang...? Wie geht’s dir? Schreib’ doch wieder, was du gestern alles erfahren hast! War dein Mann überall mit dabei? Hm... ich könnte noch endlos weiterfragen. Ich bin sehr gespannt was du erzählst! Wie alt ist eigentlich euer erstes Kind? Ein Mädchen?
Du merkst, meine Gedanken kreisen sehr viel um dich!
Lauter liebe Forums-Grüße,
Felicia
Hallo!
Ich habe es Montag nicht geschafft hier zu antworten, aber das hole ich nun nach
Ich war beim Arzt, dort waren alle sehr nett und ich musste zum Glück nicht lange warten. Ich bin in der 6. Woche. Da ist mir aber ein Stein vom Herzen gefallen! Ich war anschließend gleich noch bei der Beratung. Heute muss ich noch mal zum Arzt, Blut abgeben und sie nehmen mich am Freitag mit in die Planung. Für den Abbruch.
Ich hab mich gsd wieder etwas beruhigt und laufe nicht mehr histerisch durch die Gegend. Ich hab zwar tierische Angst vor der Narkose, aber das schaff ich jetzt auch noch. Mein Mann kommt mit zum Termin. Morgen hab ich zusätzlich frei bekommen.
Es klingt vllt etwas hart, aber ich freue mich, das ich mich bald wieder wie ich selbst fühle.
Ich danke dir vom Herzen für deine aufmunternden Worte!!!
Ach oh Gott, irgendwie hab ich nur die Hälfte gelesen... Entschuldige!
Unser Kind, ein kleiner frecher Junge, ist im Januar 3 geworden. Mein Mann nimmt sich Freitag frei, ich hätte ihn Montag auf dem laufenden gehalten. Aber frei nehmen musste er für die ersten Gänge nicht, ich hab das irgebdwie alleine gut hinbekommen.
Interessanterweise versucht mein Chef mich die Tage von meiner Entscheidung abzurücken. Er scheint ziemlich bedrückt. Obwohl er da ja den größten "Schaden" hätte, wenn ich dann Ausfalle. Verrückte Welt. Meine Kolleginnen sind alle hinter mir, wie kleine Bienen haben sie sich so organisiert, das ich Freitag den Termin warnehmen kann, haben ihre Arbeitszeiten für Freitag angepasst und für morgen auch.
liebe Lalelu ,
dass du dich bald wieder wie du selber fühlen kannst!
Ja, diese „Neuigkeit“ in deinem Leben hat dich ganz schön ins Schlittern gebracht. Aber deine Sorge, schon drüber zu sein, hat sich jetzt ja nicht bestätigt ... 6. Woche ist noch früh und eigentlich bliebe dir da sogar noch Zeit. Ging ja jetzt doch alles ziemlich Schlag auf Schlag: Test, Arzt und dann gleich anschließend die Beratung!
Vielleicht würde es dir doch gut tun, erst noch weiter runterzufahren, bis du schließlich den Ruhelevel in dir erreicht hast, um diese „verrückte“ Welt wieder geordneter sehen zu können. Jetzt wo du ja eigentlich Gewissheit hast, wie du es machen kannst, könntest du dir auch noch Zeit geben ... so, dass du wirklich in deinem Inneren aufräumen kannst ... deine Sicht wieder glasklar werden kann .
Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb dein Chef möchte, dass du noch ein wenig abrückst von deiner Entscheidung. Er kennt dich doch auch, macht sich seine Gedanken ...
Du scheinst ihm wirklich sehr am Herzen zu liegen! Ja, wahrscheinlich ist er einer der wenigen Chefs, dem das Wohl seiner Mitarbeiterinnen mehr am Herzen liegt als nur die Arbeitskraft ...
Find’ ich echt schön! Würde ich selber nicht als verrückt bezeichnen, sondern eher edel und anziehend - vielleicht sogar weise!
Hat er sich denn zu deiner Entscheidung konkret geäußert?
Ja, auch deine Arbeitskolleginnen wollen dir jetzt helfen ... Hat eine von ihnen denn schon Erfahrung mit einer Abtreibung gemacht?
Morgen hast du zum Glück frei ... vielleicht kann sich deine Aufregung da im Laufe des Tages weiterhin legen ... damit du noch freier werden kannst, und falls doch Zweifel kommen, den Mut hast aufzuschieben.
Viel Mut und Kraft dir,
Lucia
P.S. Wie war das eigentlich damals bei eurem Sohn? War er das Wunschkind oder kam er auch unerwartet?
Hallo lalelu,
Du brauchst jetzt Stütze und Aufmunterung. Menschen, die Zuversicht ausstrahlen, tun Dir gut. Damit Du „auch das noch schaffst“, nämlich: Deine Angst vor der Narkose zu überwinden. Und dann ist alles wieder o.k.
So, wie es war. So wie Du gut zurechtkommst.
Geht es Dir so?
Schwangerschaft bedeutet für Dich Bedrohung. Bedeutet für Dich: Nicht Du selbst sein. Dich selbst verlieren.
Deshalb freust Du Dich auf Freitag, obwohl es Dir schon selbst ein wenig eigenartig vorkommt, „etwas hart“ schreibst Du.
Während ich das so schreibe, versuche ich mich in Dich hineinzuversetzen.
Ich kann mir schon vorstellen, dass einen eine unvorhergesehene Situation völlig aus der Spur bringen kann. Besonders, wenn man jemand ist, der seine Sachen gut hinbekommt, selbst plant und in die Hand nimmt.
Diesen Eindruck bekommt man von Dir: Du machst Deine Sache gut. Bist auch für Deinen Chef eine wichtige Mitarbeiterin.
Deshalb verstehst Du die Welt nicht mehr, dass ausgerechnet er bedrückt ist.
Er denkt vielleicht an einen Menschen, der Dich an Deinem Arbeitsplatz einmal würde ergänzen oder ablösen können. Oder an einem ganz anderen Platz in der Welt seinen Mann oder seine Frau stehen könnte.
Er denkt vielleicht an Euren kleinen frechen Jungen, den er nett findet und mag. Und er versteht vielleicht nicht, warum Ihr so vehement gegen ein zweites Kind seid.
Und ich frage mich das ehrlich gesagt auch. Also – ich frage Dich: was ist eigentlich der Grund dafür, dass Ihr absolut kein zweites Kind wolltet? Stand das schon ganz am Anfang Eurer Lebensplanung fest? Oder waren Eure/ Deine Erfahrungen mit der Schwangerschaft und den letzten drei Jahren mit Eurem ersten Kind so, dass Ihr deshalb gesagt habt: nie mehr!?
Eigentlich könnte man ja sagen: ein zweites Kind ist schön.
Aber für Dich scheint es echt eine Bedrohung zu sein. :O
Und dann am Freitag eine Erleichterung.
Ach Du, ich finde – wie Dein Chef – etwas Bedrückendes dabei.
Es könnte doch auch schön werden!?
Und eins noch: der Entschluss, kein weiteres Kind zu wollen, ist das eine.
Der ist ja in Ordnung.
Aber – wenn es nun mal passiert ist, muss man nicht automatisch an diesem Entschluss festhalten, denn die Situation ist eine andere geworden.
Die Welt hat sich weitergedreht.
Unter diesen „Umständen“ (das Wort passt ja echt hier) kostet es Dich etwas, diesen Entschluss aufrechtzuerhalten. Eine Abtreibung ist nochmal was ganz anderes, als die Pille sorgfältig zu nehmen.
Nach drei Tagen Gewissheit bist Du vielleicht in dieser neuen Situation noch gar nicht angekommen. Und die Abtreibung erscheint Dir wie eine „Notbremse“, ein „Ungeschehen-machen“, eine logische Konsequenz Deiner korrekten Verhütung.
Jetzt hast Du schon alles geplant und eingerichtet. Es schwer, bei aufgenommener Fahrt nochmal anzuhalten.
Und doch würde auch ich Dir gerade das ans Herz legen. Wichtige Gefühle und Gedanken können sich in einer Paniksituation gar nicht einstellen.
Du hast morgen frei – was könntest Du da alles machen?! Was hast Du schon lange nicht mehr gemacht? Wenn Du spürst, wie das Leben auch noch sein kann - freier Tag, Hurra!! -, könntest Du vielleicht auch spüren, dass es mit zwei Kindern reicher werden würde.
Aber ich ahne schon, gerade das möchtest Du gar nicht spüren können .....
Oder doch!?
Mein Sohn, als er im Alter von Deinem war, sagte mal in so einer Frühlingszeit beim Blick auf Knospen an einem Strauch: Da wächst was.
Mich macht das immer froh, wenn ich an diesen Moment denke.
Immer wächst was im Leben.
Pass gut auf Dich auf!
Layla
Danke nochmal für eure Antworten. Es ist immer schwer, sich in andere hinein zu versetzen. Aber ich möchte euch gerne unsere Beweggründe erzählen, und während ich das mache beobachte ich nebenbei Mann und Sohn die zusammen den rasen mähen.
Für eine Frau, die eigentlich gar keine Kinder wollte ist es schon mal eine "Leistung" das ich hier mit einem gewollten Kind sitze. Das liegt wahrscheinlich am Mann. Wir wollten wirklich nur ein Kind. Unsere Familien wohnen sehr weit weg, wir ziehen unseren Sohn ohne unterstützung von außen gross. Manchmal bleibt er für eine Woche bei den Schwiegereltern, das kommt vllt 3 mal im Jahr vor. Also drei Wochen im Jahr haben wir für uns. Es ist nie leicht, unseren Alltag zu organisieren. Wir arbeiten beide voll. Anders könnten wir uns die schöne Wohnung mit Garten, die wir ewig gesucht haben auch gar nicht bezahlen, zumindest wäre dann nichts übrig zum Sparen oder eben auch um sich die schönen Dinge des Lebens zu gönnen.
Unser Sohn war kein "Anfänger- Baby". Monatelang habe ich ihn auf dem Arm gegabt, er wollte keine trage, kein Tuch nichts. Nur arm, und immer schön laufen. Und bloß nicht ablegen. Er war und ist sehr Mama fixiert. Mit drei Monaten fing das an. Er wäre lieber verhungert als vom Papa die Flasche nehmen. Es war und ist anstrengend. Ich liebe ihn über alles und hergeben würde ich nie mehr! Ich habe immer alles getan, damit es ihm gut geht. Das war auch richtig, er ist ein aufgewecktes, kontaktfreudiges Kerlchen.
Ich bin eine Frau, die nicht abhängig vom Partner sein möchte, ich war trotz allem nicht mal ein Jahr zu Hause. Ich brauche es, etwas für mich zu machen. Sei es Arbeit oder Sport. Irgendwie habe ich es geschafft, mir ein paar Freiräume zu erkämpfen.
Auch die Schwangerschaft empfabd ich als nicht angenehm. Ich hatte so viele kleine wehwechen, die dann im großen und ganzen wirklich belastend waren. Beckenschmerzen 20 Wochen, jede Nacht. Sodbrennen 10 Wochen jeden Tag, jede Minute, Wasser welches schmerzte, 32(!) Wochen Ischias. Und dann noch Kaiserschnitt mit der Aussage: ein Kind uber 3 Kilo kriegen sie nie auf natürliche wrise. Nein Sohn wog fast 4. ich konnte 2 Monate nicht Husten Niesen und lachen. Oder aufstehen, zumindest nicht im angemessen Zeitraum, gerade nachts. Ich weiß noch wie fix und fertig ich abends um 11 mit meinem Baby auf dem Arm durch die Wohnung gelaufen bin. Morgens um 5 war die Nacht vorbei, dazwischen mindestens 2 mal aufstehen. Ich bin fast 30, sogar wenn es nur halb so anstrengend wäre, ich würde es nicht schaffen. Und auch nicht schaffen wollen.
Es ist einfach der Punkt im Leben, an dem ich auch wieder an mich denken muss. Klar wurde man es schaffen, irgendwie. Wenn man es denn will. Ich möchte dann später nicht über 500 Euro im Monat bezahlen, um 2 Kinder betreuen zu lassen, damit ich arbeiten kann. Nur so als Beispiel.
So eine Entscheidung ist wohl immer von einer etwas egoistischen Natur. Ich weiß das. Aber nur weil andere solche Situationen gut meistern (was ich wirklich bewundere), heißt das nicht, das ich das kann.
Hallo lalelu,
ja, so wie Du es erzählst, kann ich mir natürlich viel besser vorstellen, warum Du so denkst und fühlst, wie Du es tust. Eine sehr harte Zeit hast Du mit Deinem Kleinen gehabt, sogar bevor er so richtig da war. Das hängt einem lange nach. Es dauert, bis die vielen körperlichen und seelischen Anforderungen und Einschränkungen wieder einigermaßen ins Lot kommen.
Und dabei hast Du nicht einmal Dir einen Herzenswunsch erfüllt, sondern Deinem Mann - damit er nicht ein Leben lang alleine Rasen mähen muss.
Man liest aus Deinen Worten Deinen liebevollen Blick auf die beiden.
Ja, es ist eine Leistung! Da hast Du recht und kannst die " " eigentlich weglassen. Es ist eine Leistung, die Du da vor Dir stehen, laufen, reden und - rasenmähen hast.
Dein Sohn hat Dich viel gekostet. - Du bist vielleicht noch dabei, das alles, was war zu verarbeiten. Über lange Zeit hast Du aus ganz "unterirdischen" Reserven gelebt, die einem zu einer normalen Zeit niemals zur Verfügung stehen, die man nicht für möglich hält.
Und Du hast es sogar geschafft, nach dieser Zeit auch wieder dem nachzugehen, was für Dich persönlich wichtig ist. "Irgendwie" sagst Du - ja, wie hast Du es geschafft? Bei Arbeit und weit entfernten Großeltern? Hast Du es von vornherein klargestellt? Wusste Dein Mann, wie sehr Du Deine Freiräume brauchst und hat er sie selbstverständlich respektiert und ist eingesprungen? Oder musstest Du darum kämpfen?
Wie Du es geschafft hast, das ist Dir fast in Vergessenheit geraten. Aber es ist wirklich eine Leistung! Darfst Dir ruhig vor Augen halten.
Es zieht sich wie ein Motto durch:
Man kann alles schaffen, irgendwie, wenn man will.
Das ist Dein letztes Wort - na ja, nicht ganz.
Am Schluss kommst Du auf "andere".
Du musst die anderen nicht bewundern! Dich nicht mal mit ihnen vergleichen.
Das tut keiner Frau gut! (Obwohl glaub´alle dazu neigen.)
Also, natürlich vergleicht man - man ist ja nicht blind.
Aber: vieles bleibt unsichtbar, was andere sind, haben oder schaffen.
Auf keinen Fall soll man selbst, noch der oder die andere schlecht wegkommen, weil man eben Lebensleistung nur würdigen kann, niemals bemängeln. Denn jeder Mensch hat seine Gründe.
Du schaffst das Deine.
Liebe Grüße von Layla (natürlich trotzdem mit dem "Chefgefühl")
Guten Abend (oder eher gute Nacht)
Erstmal freut es mich, dass ich hier doch verstanden werde. Ich hatte nämlich bei meiner Anmeldung schin etwas Angst, eben nicht verstanden zu werden
Ich mag deine Fragen noch gerne beantworten
Für uns beide war es übrigens wichtig, dass ich nicht ewig zu Hause bleibe. Erstens wegen dem ganz banalen Grund: Geld. Ich möchte nicht zu meinem kind am Monatsende sagen müssen: sorry, ich kann dir kein Eis kaufen. Das würde mir das Herz brechen! Zweitens finden wir es wichtig, dass der kleine schon früh mitbekommt, das es normal ist morgens zur Arbeit zu gehen.
Ja, wie schafft man das alles? Als sohnemann 9,5 Monate war begann die Eingewöhnung, bei einer super Tagesmutter. Zu ihr geht er manchmal noch am we. Entweder weil wir mal aus wollen oder weil sie ihn mal wieder haben möchte. Da haben wir echt Glück gehabt. Einen Monat später stand ich wieder auf Arbeit. Ich habe ihn morgens gebracht, mein Mann nschmittags abgeholt. Das hat er auf seiner Arbeit auch klar kommuniziert. Er ging 2 Jahre zur Tagesmutter. Und weil ich mir dachte, dass der kleine nicht so viel davon hat, wenn er mich abends nur 1,5 Stunden sieht, wenn überhaupt, hab ich meine 40 Stunden an 4 Tagen gemscht und hatte so immer montags frei und er eben auch. Immer wenn er mal krank ist, müssen wir beide uns hier organisieren. Wer hat Wieviel zu tun? Ich habe Abgabe Termine die ich einhalten muss. Mein Mann kunden, die auf ihre Autos warten. Oft teilt man sich Tag, einer geht Vormittag arbeiten, der andere Nachmittag bzw. abends. Wobei ich nachts immetnoch das kranke Kind im Bett habe. Seit Dezember geht der kleine nun in den Kindergarten und ich arbeite etwas entspannter 5 Tage.
Unsere Wochenenden sehen so aus, dass Mann und Kind einkaufen während ich den Haushalt mache. Und dann, je nach dem, macht einer alleine was mit dem kleinen (auch meinem Mann steht Freiraum zu. Wir sind ja schließlich auch noch eigenständige Personen, mit Bedürfnissen) oder eben was als Familie.
Und ja, ich bewundere es, wenn jemand seinen Alltag mit mehreren Kindern schafft. Ich würde da an meine Grenzen kommen und wäre dann wahrscheinlich auch keine gute Mutter mehr, zumindest nicht qualitativ gut.
Ich wünsche euch eine ruhige Nacht
Guten Morgen, lalelu!
Du, danke für Dein spätes Erzählen gestern (so früh auf und so lange wach!!) und danke für den "Ruhige-Nacht-Wunsch".
Ich hatte tatsächlich eine.
Du, ich staune, was Du schreibst! Ja, es ist so, wenn man verstanden wird, kann man sich öffnen und sieht selbst, wer man ist. Das ist ein wunderbares Wechselspiel zwischen Menschen. Man traut sich heraus.
Ihr - und besonders Du! – habt Eure Elternschaft wirklich sehr sehr gut vorbereitet und seid Eure Aufgaben sehr sorgfältig angegangen. Du hast Deinem Sohn ein ganzes Jahr geschenkt. Und für die Zeit danach sicher lange überlegt und gesucht und wieder sehr sorgfältig entschieden: Eine liebevolle Tagesmutter ist wirklich die optimale Lösung, wenn eine Frau - eben wie Du - sagt: Mir ist der Beruf und das Geldverdienen wichtig.
Dass sie sogar jetzt noch den Kontakt hält, ist das beste Zeichen. Eigentlich wie eine Omi. (Sie wollen ja die Enkel auch gerne „für sich“ haben.) Damit habt ihr eine win-win-win Situation eingerichtet.
Das mit dem Wechsel 4/5-Tage-Woche finde ich auch eine geniale Idee. Toll, dass das von Deinem Chef aus und von Deinen „Bienchen“ aus so machbar war!
Liebe Lalelu, jetzt, wo ich mir Deinen Einsatz so vor Augen halte, eben Deine Sorgfalt, alles so zu ordnen, dass keines Deiner Anliegen unter den Tisch fällt, ist mir natürlich klar, dass das mit Euern Sohn so ging, weil Ihr diese Vorlaufzeit hattet. Vor der Schwangerschaft. Stell´ Dir vor – er hätte sich so hopplahopp angemeldet!?!?
Ob Du damals in kurzer Zeit all diese Vorbereitungen hättest ins Auge fassen können, um einigermaßen gelassen „Ja“ sagen zu können?
Um von „kein Kind“ auf „ein Kind“ zu kommen, hast Du Dir Zeit gegeben. So viel, wie Du gebraucht hast.
Hast Du diesen Gedanken schon gehabt? Dass Du mit ein bisschen Zeit Dich auch auf eine Überraschung einstellen könntest? Sicher zählst Du ein zweites Kind auch zu „den schönen Dingen des Lebens“. Deshalb bewunderst Du ja andere, wenn sie es schaffen.
Und ich spüre so bisschen, dass es - leider? – nichts für Dich ist, weil es eine Nummer zu groß ist. Oder Dir so erscheint im Moment. Mach Dich da nicht zu klein!
Jetzt, wo ich bisschen mehr weiß, wie Du alles geregelt hast und wie Du alles das ausgehalten hast, was Dich überraschend gefordert hat (und gerade das ist nochmal sehr bemerkenswert!!!), würde ich Dir ein zweites Kind zu Deinen Bedingungen auf jeden Fall zutrauen. (Sorry - bisschen komplizierter Satz - vielleicht einfach nochmal lesen. )
Wenn Du denn irgendetwas Verlockendes dran finden würdest.
Wir Frauen sind oft sehr sehr streng mit uns, außer dem, dass wir uns völlig aufopfern.
Zwischen diesen beiden Maßgaben kann es ja sehr eng werden für einen.
Bei der Aufopferung hast Du eine gesunde Begrenzung geschafft: Du hast gegeben, was nur Du geben kannst. Auch das kranke Kind – es ist Deine Sache. Eure gemeinsame Aufgabe am Tag. Ganz Deine in der Nacht. Da machst Du kein Drama draus. Da bist Du eben Mutter. Und anerkennst Deine Unersetzlichkeit.
Aber wo Du kannst, nimmst Du Deine Freiheit (übrigens gibt das ja auch dem Kind, v.a. den Jungs, langfristig ein gutes Gefühl für Freiheit und dafür, mal alleine ins Leben losziehen zu können). Du hast die Balance gefunden!
Jetzt die Strenge. Die Strenge mit Dir selbst. Dazu neigen Frauen eben auch. Aber ich frage: Was sollte bei Dir fehlen? Warum meinst Du, für ein zweites würdest Du nicht ausreichend gut sein?
- Mal abgesehen von Deinem Willen - das entscheidest natürlich Du, wofür Du Deine Willensstärke einsetzten möchtest, wofür Dein Herz schlägt.-
Also, ich kanns mir echt schwer vorstellen, dass Du es nicht auch mit zweien gut machen würdest. Sehr gut sogar. Wie gesagt - Dein liebevoller Blick auf Deine beiden Männer, während Du das Deine tust. Den Quantensprung von 0 auf 1 habt Ihr geschafft. Der Sprung auf zwei wäre wesentlich geringer.
Ich klappere mal paar Dinge ab, die zu klären wären, wenn Zeit wäre (wegen meinem Chefgefühl ) - darf ich?
Was würde die Tagesmutter sagen, wenn Du bei ihr „anklopfst“? Ist sie wieder fest belegt? Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich freuen würde - richtig freuen.
Thema Geld. Aus einem Vollzeitvertrag heraus bekommst Du das maximale Elterngeld. Der Einbruch wäre nicht sooo riesig.V.a. wenn Du nach der Zeit mit Elterngeld wieder einsteigen würdest.
Nochmal ein Jahr draußen sein, ist nicht ewig.
Dein Chef würde Dir sicher wieder entgegenkommen. Vielleicht sogar mehr, als Du Dir im Moment denken traust. Ihm liegt ja was dran.
Ein zweites Kind ruht emotional schon auf drei Schultern. Es geht dreister in die Welt als das erste, das sich seinen Weg bahnen muss. Es fühlt sich sicherer, hat einen großen Bruder.
Ihr beide habt wertvolle Erfahrungen gemacht, die einem zweiten Kind zugute kommen. Du kennst Dich aus. Du bist jedenfalls keine Anfängerin mehr. Egal, was das Baby für eins wäre.
Das „lalelu“ schwingt noch in Dir.
Bleibt – die Angst vor den körperlichen Strapazen?
Ist es – neben dem Gefühl, überrumpelt worden zu sein – das, was Dich so völlig aus der Ruhe gebracht hatte?
Das könnte ich gut verstehen. Man bringt so eine Zeit schwer unter, selbst in der Erinnerung. Es gruselt einen immer noch. Und klar, dass man dann sagt: das brauche ich nicht nochmal.
Werte diese Zeit in Deiner Erinnerung nicht ab, liebe lalelu. Was Du da an Einsatz gebracht hast, ist eben das, was man nicht sieht, und wofür Du die allergrößte Achtung verdient hast. Es ist das, was nur Eltern tun, weil sie hoffnungslos "infiziert" sind von ihrem Kind. Natürlich fühlt man sich ausgeliefert, aber gleichzeitig doch auch "geadelt", dass man das geschafft hat, was kein Mensch freiwillig auf sich nehmen würde. Und jetzt mäht er Rasen ... Es wächst immer beides miteinander auf im Leben: das Mühevolle und das Schöne.
Ich wünsch´ Dir einen sehr guten Tag heute!! Und vielleicht spürst Du, dass Dein Herz Dir doch Zeit geben möchte, die eine oder andere Vorbereitung doch wenigstens mal anzudenken. Und Du siehst vielleicht etwas Schönes leuchten auf dem Weg, der Dir die letzten Tage wie äußerste Bedrohung aussah.
Wenn Du eine klitzekleine Sehnsucht spürst, dann schenke Dir die Zeit.
Du bist doch eine klasse Frau!!
Deine Layla von der „Chefcrew“
Ob du es glaubst oder nicht, wir hatten gar nicht so lange Zeit uns auf die erste Schwangerschaft vorzubereiten.
Ich vertrug meine pille nicht mehr, hatte immer mehr lange Blutungen und zwischen Blutungen (bis zu drei Wochen) wir wollten eigentlich noch ein Jahr warten. Da war dann die Frage: neues Präparat oder weglassen? Wir wissen ja alle, das die verschiedenen Zusammensetzungen der pille auch unerwünschte nebeneffekte haben kann. Hatte mal eine, da würde ich zum Galle spuckenden Monster- nicht schön!
Wir haben dann mal gerechnet, Elterngeld und Rücklagen, da Thema arbeit, wie lange Zuhause bleiben (da hatten wir aber tatsächlich die gleiche Meinung), ob wir diese Situation uns ohne unterstützung zutrauen (das ist ein Faktor, den man echt unterschätzt- wir hatten mal beide ne Lebensmittelvergiftung als der kleine 8 Monate alt war. Es war Horror! Beide nur übergeben und ein schreiendes Kind im Laufstall. Wir konnten uns schlicht und einfach so gut wie gar nicht kümmern).
Also beschlossen wir, nicht mehr zu verhüten. Schließlich nahm ich die pille über 10 Jahre- da kann das dauern mit einer Schwangerschaft. 3,5 Wochen später testete ich positiv. Auch kurz nach Ostern.
Wir haben im übrigen auch keine Sachen mehr für ein Baby. Weil unsere Familienplanung abgeschlossen ist. Keine bodies, kein Kinderwagen, keine babyschale, keinen stubenwagen, kein Spielzeug für babies, keinen buggy, gar nichts mehr.
Ja, wir haben auch über die neue Situation gesprochen. Für uns ist es so das beste. Auch aus dem Bauch heraus.
Ich habe mal überlegt, wie es andere schaffen. Wir sind hier nicht die einzigen ohne Großeltern, unser Freundeskreis besteht aus vielen weggezogenen.
Ich sehe da die eine Freundin, deren Mann genug verdient, das es bei ihr keine Rolle spielt ob sie ein halbes Jahr oder noch länger zu Hause bleibt. Sie hat nach dem 1. kind nur noch halbtags gearbeitet und wird es nach der elternzeit des 2. Kindes auch wieder tun.
Dann sehe ich eine andere Freundin, sie wohnt einen Ort weiter. Dort ist der Kindergarten kostenlos. Sie hat vor kurzem Kind Nummer 2 bekommen und somit keinen Anspruch mehr auf einen volltagsplatz. Sie hat eine gefälschte bescheinigung über arbeit eingereicht, weil ihr das zu anstrengend ist mit 2 Kindern den halben Tag zu verbringen. Und irgendwo sitzt nun eine verzweifelte Mama, die vielleicht arbeiten MUSS, aber nicht kann.
Ich bin glücklich mit meiner kleinen Familie. Finanziell und auch persönlich. Ich glaub der wichtigste Faktor bei unserer Entscheidung ist wirklich die Tatsache, das ich kein 2. Kind möchte. Natürlich hab ich in mich hinein gehört, mehr als einmal. Ich bin kein Unmensch. Aber alles in mir schreit: nein! Nach wie vor.
Vielleicht kann ich mir es irgendwann vorstellen, schade das man nicht in die Zukunft gucken kann. Vielleicht kommt dann der Zeitpunkt an dem ich bereue. Ich kann ja nur meine momentane Verfassung beurteilen. Und momentan bin ich mit mir im Reinen, mit der Entscheidung gegen ein Kind. Ich verspüre auch keine Gewissensbisse. Momentan macht mir auch die kurze Narkose keine Angst. Das kommt sicher morgen.
Ich finde übrigens deine Art, wie du dich ausdrückst wirklich toll! Und ich glaube, wenn hier eine Frau in ihrer Not Hilfe sucht, eine die ihr Kind eigentlich dich gerne haben möchte und Angst vor dem Unbekannten hat, die einfach nur etwas Zuspruch und Rat braucht um das bisschen Zweifel abzulegen- du wirst allen diesen Frauen eine wirklich große Hilfe sein!
... hier nicht verstanden zu werden !
Liebe Lalelu,
und nach all’ dem, was du erzählt hast, kann ich noch besser verstehen, dass diese Schwangerschaft dich wirklich stark belastet .
All’ die Erinnerungen, die jetzt wieder hochkommen ... erst die anstrengende Schwangerschaft, dann monatelange Aufopferung, Überwindung und totale Hingabe ... Hingabe aus Liebe, denn ich glaube nur durch sie warst du in der Lage, all’ diese Hürden und Opfer zu nehmen, hm?
Wie gut, dass du charakterlich so gefestigt warst und an deinen Werten festgehalten hast: deinem Sohn eine gute Mutter zu sein !
Und ja, das bist du wirklich! Wie schön und befriedigend muss es für dich sein, wenn du jetzt Vater und Sohn zusammen beobachten kannst
Dein Mann und du seid ein eingespieltes Team, zusammen habt ihr echt viel geschafft!
Du hast geschrieben:
„Für eine Frau, die eigentlich gar keine Kinder wollte ist es schon mal eine "Leistung" das ich hier mit einem gewollten Kind sitze.“
Ja, das finde ich auch! Weißt du, besonders bewundernswert ist wie du damals deinen Willen gebeugt hast, so dass aus dem „Nichtwollen“ ein „Wollen“ geworden ist. Was für ein Prozess, was für ein Reifen!!
Wie hast du das denn geschafft???
Toll! Dein Lohn dafür ist heute schon drei Jahre alt .
Dass das jetzt trotzdem die schlechten Erinnerungen nicht auslöscht kann ich gut verstehen. War bei mir ähnlich ... Beim ersten Kind habe ich deine Erfahrungen auch gemacht ... zum Glück durfte ich beim zweiten Kind gerade das Gegenteil erfahren Selbst meine große Angst konnte das nicht verhindern !
Ja, es muss eben zwangsläufig nicht immer alles gleich laufen ... und da meine beiden heute schon größer sind, bin ich froh, dass sie einander haben und dieser Gedanke kommt mir auch, wenn ich an deinen Sohn denke ... hattest du den auch schon?
Mit dem wie und was du geschrieben hast, hast du mich sehr beeindruckt und ich kann dich voll verstehen ... kann mir aber auch gut vorstellen, dass da tief in dir noch manches schlummert, was gehört werden möchte ... und noch etwas Zeit bräuchte.
Du, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du so ehrlich und klar, wie du im Kopf abwägst, auch die Teile in deinem Herzen mit in die Waagschale werfen kannst ... damit du nichts Wichtiges übersiehst.
Alles Liebe dir,
Lucia
Auch dir einen guten Morgen
Ich glaub einiges hab ich schon im vorangegangenen post beantwortet
Ich habe tatsächlich nachgedacht, wie mein Sohn sls großer bruder wäre. Da fällt mir nur eine Situation ein: ich hatte es vor kurzem gewagt, ein anderes Kind auf den Arm zu nehmen, das Baby einer Freundin: warum gewagt? Sohnemann flippte völlig aus und schrie das Baby an :O "hau ab, das ist meine Mama!"
Er mag eingentlich andere Kinder, er holt auch immer brav Spielzeug wenn Baby- Besuch da ist und kümmert sich, bringt Schnuller wenn Baby weint. Und solange ich das nicht mache, ist das auch ok.
Und vom nicht- wollen zu wollen: ich glaube wirklich, das der richtige Mann dafür wichtig war. Nicht das er mich überredet hat. Mit ihm konnte ich mir das wirklich vorstellen. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, es war halt so ein Bauchgefühl.
Ja, diese Situation belastet mich. Aber eher der Umstand uberhaupt in dieser zu sein. Als Teenie hatte ich immer Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft. Und nun passiert mir das als Erwachsene Frau, die gar nicht an sowas mehr denkt.
Auch dir möchte ich das gleiche Lob aussprechen, wie ich es bei layla getan habe. Auch du wirst wohl für viele unsichere Frauen eine große Hilfe sein. Und bei vielen etwas Hoffnung wecken, das man es schaffen kann. Wer weiß, wieviele glückliche Mütter es dank eurer Hilfe schon gibt?
Liebe Lalelu,
vielen Dank für Deine lieben Worte!
Ich glaube, Du gehörst zu den Frauen, die Du am Ende beschreibst. Oder fragst Dich, ob Du dazu gehörst?
Momentan ist alles für Dich so o.k., wie Du geschrieben hast.
Aber Du schließt ein „später“ nicht aus – obwohl auch dann immer noch aller Babykram fehlen würde (und dann selbst second-hand moderner wäre als das aufgehobene Zeugs ).
Du fragst Dich, wie andere es machen: Deine eine Freundin hat bessere Bedingungen und kann mit dem zweiten mehr zuhause bleiben. Ist da bisschen „hätt-ich-auch-gern-so“ dabei? Darf ja sein. Aber vergiss nicht, dass Du eine andere Frau bist, wenn Du so denkst, und gerne arbeitest.
Und die andere Freundin – da ist was inkonsequent dabei. Für dich doch keine Option trotz kostenlosem Kindergarten: so tun als ob. Du willst doch schließlich was geschafft kriegen und nicht einen halben Tag mit Dir alleine sein, oder?
Höre aber trotzdem, was Deine Freundinnen in Dir auslösen an Wünschen und guten Vorstellungen.
Auch sie machen es auf ihre Weise so, wie es zu ihnen passt. Und sicher nicht schlecht.
Es geht jetzt aber ganz um Dich und da hilft zwar ein Nebenblick auf andere - zur Orientierung helfen sie nicht wirklich.
Liebe lalelu – in die Zukunft kann man nicht gucken, aber doch bauen wir immer dran. Zukunft ist immer eine Mischung aus "gemacht" und "einfach so geworden".
Egal, was Du machst – Du baust Deine Zukunft.
Und jetzt etwas – das sage ich wirklich nicht gern -, aber weil Du sofort ins klare Nein entschieden hast, möchte ich Dir noch etwas zeigen: Eine Abtreibung macht nicht die Schwangerschaft rückgängig. Du wirst schwanger gewesen sein. Und wirst dann in der Zukunft mit einer Abtreibung leben müssen. Und wie Du sagst – Du bist kein Unmensch und es kann Dich einholen. Muss nicht. Kann. Grade wenn man gedacht hat, dass es einem überhaupt nichts ausgemacht hat. Wenn man sich nicht weiter mit dieser Tatsache auseinandergesetzt hat. Wenn man dahingehend sein Gewissen gar nicht befragt hat. (Ich weiß jetzt nicht - vielleicht oder wahrscheinlich hast Du auch das, hast aber nichts davon geschrieben, wie Du darüber denkst und damit umzugehen gedenkst). Frauen, die Abtreibung generell gut finden, sind da eher auf der sicheren Seite.
Ich will Dir da keine Angst machen. Aber es ist einfach so, dass "kein Kind wollen" in diesem Stadium heißen müsste: eine Abtreibung wollen. Für Dich: Morgen wollen.
Und dem ins Auge sehen. Ein Baustein für Deine Zukunft. Einen Baustein wirst Du in die Hand nehmen müssen.
In Dir schreit es zum Kind „Nein“. Das kann auch nicht überhört und übergangen werden, wenn es gut werden soll für Dich. Mir kommt es vor, als bist Du Dir damit selbst ein wenig fremd. – Deshalb an Dich der eindringliche Rat, Dir Zeit zu geben, um die Tragweite der Konsequenzen abzuwägen. Nicht nur rational, sondern auch vom Gefühl her. Und nicht vom ersten Gefühl her, von der Panik, sondern von Deinem tieferen Lebensgefühl her. Das schaltet sich zu, wenn man zur Ruhe gekommen ist.
Es ist alles wahnsinnig schnell gelaufen diese Woche, eigentlich wie unter Schock, bis Du endlich wusstest, dass es weitergehen wird wie bisher. Bis Du wusstest, dass Du Dich gegen das Kind entscheiden kannst. Dann warst Du wieder ruhiger. Aber – eine Entscheidungsfindung hast Du im Grunde gar nicht vornehmen können. Und das könnte sich als wacklinger Grund für Deine Zukunft erweisen.
Du erinnerst Dich an den Anfang mit Eurem Söhnchen, hattest damals mit einer längeren Wartezeit gerechnet. Und dann war es so schnell möglich. (Und Du hattest gemerkt, wie Hormone einen spucken machen, ob es die körpereigenen sind oder die fremden...). Es war damals auch nach Ostern. Da schwingt zärtliche Erinnerung mit.
Liebe Lalelu, höre nochmal, woher das „Nein“ schreit. Vorher würde ich nichts machen. Ich tippe nochmal Deine schwere Zeit an – man kann von so einer Zeit, wo man derart gefordert ist und sich selbst so zurückstellen muss, richtiggehend traumatisiert sein. Das geht dann nicht einfach weg, wenn alles wieder gut geworden ist. Es geht auch nicht weg, wenn man sieht, dass es sich sogar gelohnt hat. Es sitzt tief in einem und schreit, wenn man dran rührt. Und es warnt. Könnte aber auch ein Fehlalarm sein.
Du solltest deshalb diese Stimme hören und ihr einen Platz geben unter den anderen Stimmen Deines Lebens. Damit sie Dir nicht einfach so "reinschreit", sondern Du weißt: ach ja, jetzt meldet sich dieses Gefühl. Ich weiß schon, wo das hingehört. Es ist jetzt nicht soooo wichtig. Ich hab´s im Griff. Oder: Doch, jetzt muss ich dieser Stimme folgen. Dann aber wirklich unausweichlich. Es ist mir eine verlässliche Stimme geworden. Ich kenne sie.
Erinnerst Du Dich noch an Deine Hebamme? Die könnte Dir sicher weiterhelfen in dieser Frage. Sonst „schreit“ Dir die Stimme immer wieder rein, auch wenn sie nicht gefragt ist. Und ist einfach lauter als alle anderen. Und übertönt andere. Es soll aber ein schöner Zusammenklang sein in Deinem Leben.
Ich hätte ehrlich Sorge um Dich, wenn jetzt alles nach Plan laufen würde.
Du liegst mir am Herzen. Das hast Du schon richtig gemerkt.
Heute ist doch ein geschenkter Tag.
Ganz liebe Grüße von layla
P.S.: Apropos richtiger Mann (Glückwunsch!!!!) - wäre es für ihn denn denkbar? Immerhin - denkbar?
Und: eine unerwartete Schwangerschaft ist kein Fehler oder Versagen oder Missgeschick, sondern liegt in der Natur der Sache. - Ist das das laute "Nein"!? "Ich kann mich doch im hohen Alter nicht so blamieren und einfach so schwanger geworden sein?" - Könnte auch sein. Überlege mal.
Also - selbst wenn ..... das wäre nicht wirklich angemessen.
Ich sag´s mal heiter: Das Beste im Leben bekommt man geschenkt. Übrigens auch die gewollten Kinder. (Und erstmal den Mann ) Und wer wäre alles nicht auf dieser Welt .... Nicht auszudenken.
Liebe lalelu,
mir kam vorhin noch eine Idee:
Vielleicht magst Du einfach mal jemand sagen, wie es um Dich steht.
Und zwar jemanden, der Dich und Deine Familie kennt und mag?
Jemandem, der Dir viel bedeutet, dem Du viel bedeutest. Eine Frau vielleicht: Mama? Schwiema? Oder eben die Tagesmutter?
Einfach, was da für ein Gefühl beim andern ist - und bei Dir.
Ob da ein Verstehen da ist, das Dir weiterhilft.
Diese Menschen waren Dir ja immer wichtig und werden es auch weiterhin bleiben.
Liebe Grüße nochmal von Layla
Hey, ich war gestern nicht online und bin heute ganz gerührt von so vielen wohlwollendem Mitgefühl! Es geht echt darum dass einfach an alles gedacht wird, denn eine Abtreibung ist halt was Unwiederbringliches.
Ich respektiere natürlich deinen Plan für morgen. Nachdem ich hier aber alles gelesen habe bin ich ehrlich auch der Meinung, vielleicht doch noch zu warten bis sich das „Schreien“ in dir beruhigt und es erstmal still in deinem Inneren werden kann. Nur so wirst du auch frei von so vielen äußeren Umständen. Vielleicht ist dein „nicht wollen“ auch noch sehr von diesem „plötzlich überfallen werden“ geprägt?
Jedenfalls bin ich ganz froh (mit dir) dass du doch erst in der 6. Woche bist und eigentlich Zeit hast genau hinzuspüren was du fühlst, wenn du an das kleine neue Leben in dir denkst. - Schon erstaunlich, dass es sich wie dein erstes Kind über die Osterzeit bei dir „eingeschlichen“ hat. Solche Zufälle berühren mich... ihr habt es euch nicht gewünscht doch trotz Verhütung ist es jetzt da! Eine Tatsache, die Zeit zu realisieren braucht, dass es erstmal so gekommen ist! Und ja, oft projizieren wir leidvoll Vergangenes in die Zukunft, dabei kann man ja nie wissen wie's kommt....
Dein Chef muss echt ein Herz für Kinder haben! Er schätzt dich wohl sehr, will dich vielleicht vor schmerzlichen Erfahrungen bewahren und würde dein zweites Kind mittragen..... ein tolles Angebot eigentlich. Genauso deine Kolleginnen, die sich wie Bienchen organisieren um dir den Rücken frei zu halten! Bestimmt würden sie das anderenfalls auch tun, oder? Ich hab’ das Gefühl, du und dein Mann habt euch mit den Menschen in eurem Umfeld ein richtig vertrautes und familiäres Netz geschaffen. Es klingt zumindest alles danach!
Liebe Lalelu, ich meins dir ehrlich gut und hoffe du bist dir deines Tuns, wenn du's durchziehst, ganz bewusst. Denk dran, du hast noch mehr Zeit als nur die letzten fünf Tage!
Umarmung von Felicia
Ich habe heute meinen Termin wahrgenommen. In mir stellt sich eine angenehme Ruhe ein, ich fühle mich nicht schlecht.
Man wird ja oft gefragt, wann denn das 2. Kind kommt, daher hat man dich schon seit längerem mal damit beschäftigt. Und für mich kam es nie in Frage. Es war keine übereilte ebtscheidung. Weder Herz noch Kopf haben ja gesagt zu diesem kind. Für uns war es so richtig.
Danke trotzdem für eure Worte und Unterstützung.
ich habe viel an Dich gedacht gestern.
Du kannst Dir vorstellen, dass ich traurig bin....
Es ist natürlich Dein Weg. Jeder Mensch führt sein Leben. Wir können uns nur begegnen und aneinander Anteil nehmen. Nie sehen wir das Ganze.
Dass Du "danke" sagst, - dafür achte ich Dich! Du bist wirklich eine sehr sorgfältige Frau.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alle Gute!
Liebe Grüße von layla
Liebe Lalelu
dank’ dir für deine Rückmeldung.
Ich hab’ diese eine Woche ehrlich immer wieder intensiv an dich gedacht. Und, obwohl für dich ein zweites Kind nie in Frage kam, meinte ich, würde es vielleicht doch einem Sinn entsprechen wenn es dir das Leben trotzdem anbietet. Deshalb dachte ich wären 5 Tage Bedenkzeit einfach zu kurz...
Für dich fühlt es sich nun aber richtig an. Dann ist es hoffentlich gut. Ich wünsch' dir auch einen guten weiteren Weg mit allen deinen Liebsten .
Felicia