Hallo miteinander,
gleich vorweg, bin ein Mann und poste hier vor allem, da ich auf der Suche nach Informationen bin, ob und inwieweit das gesetzlich vorgeschriebene Beratungsgespräch bei Abtreibung mit Beratungsschein dem gesetzlichen Ziel genügt. Dieses lautet vor allem:
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__219.html
"Die Beratung dient dem Schutz des ungeborenen Lebens. Sie hat sich von dem Bemühen leiten zu lassen, die Frau zur Fortsetzung der Schwangerschaft zu ermutigen und ihr Perspektiven für ein Leben mit dem Kind zu eröffnen; sie soll ihr helfen, eine verantwortliche und gewissenhafte Entscheidung zu treffen."
Wesentliches Ziel ist also Ermutigung zur Fortsetzung Schwangerschaft (was dann dem Schutz ungeborenen Lebens dient).
Es gibt jetzt Studien, die darauf hindeuten, dass bei verschiedenen Beratungs"organisationen" (z.b. ProFamilia und evangelische Diakonie) in relevanten Maße unterschiedliche Prozentsätze von Frauen sich anschließend für bzw. gegen eine Abtreibung entscheiden. Der Unterschied ist zwar nicht riesig, aber auch nicht 0.
Das kann daran liegen, dass einige Schwangere von vornerein gewisse Tendenzen haben und nach dem "Ruf" der Träger entsprechend Beratungsstellen aufsuchen (z.b. gibt es in Foren, wie auch in diesem, öfters die Behauptung, ProFamilia sei das ungeborene vollkommen egal, womit eine Schwangere, die sowieso abtreiben will und einfach nur den Schein will, wegen diesem Ruf eher ProFamilia aufsucht, während Schwangere, denen ihr Kind nicht egal ist und bei denen somit eher eine Chance gegen Abtreibung besteht, vielleicht gerade deswegen nicht ProFamilia aufsuchen, womit ProFamilia eine höhere Abtreibungsquote als andere hätte und dies nur durch den Ruf bedingt wäre).
Oder auch an anderen Faktoren, z.b. Einzugsgebiete, Erreichbarkeit, etc.
Oder eben auch, dass die unterschiedlichen Träger tatsächlich unterschiedlich gut den gesetzlichen Auftrag zur Ermutigung erfüllen; dies kann sogar durch den Träger selbst bedingt sein, z.b. aufgrund unterschiedlicher "philosophischen" Prinzipien (z.b. deutlicher Unterschied Donum Vitae vs ProFamilia), also z.b. dass weil ProFamilia das ungeborener tatsächlich weniger wichtig ist, ProFamilia Beratungsgespräche weniger ermutigend sind als bei anderen, womit dann die "Abtreibungsquote" höher wäre.
Ich hoffe nun, da ich mich ja schlecht reinsetzen und zuhören kann und die Schwangeren befragen kann (*) (womit vielleicht konkret ermittelbar wäre, woran der Unterschied genau liegt), dass ich hier vielleicht ein paar Rückmeldungen, Ideen, kurze Berichte und/oder Tipps erhalte, inwieweit die unterschiedliche "Abtreibungsquote" tatsächlich an der Qualität des Beratungsgesprächs hängen könnte und ggf. was genau dann z.b. ProFamilia im Vergleich zu anderen falsch macht.
Danke für Kommentare hierzu
(* ProFamilia hätte vermutlich keine Lust auf Kooperation bei Untersuchungen, die klären sollen, ob ProFamilia Beratungsgespräche hinsichtlich des gesetzlich definierten Zwecks der Beratungsgespräche schlechter sind als die der "Konkurrenz".)
(Und ja, ich les mir natürlich auch alle Post in diesem Unterforum durch)