Hallo zusammen!
Ich bin ganz neu hier. Bin einfach nur verzweifelt.
Ich weiß seit knapp zwei Wochen, dass ich schwanger bin (jetzt 6. Woche)
Ich habe zwei Kinder 5 und 3 Jahre alt, bin 34, berufstätig und glücklich verheiratet. Wir haben lange über ein drittes Kind nachgedacht, konnten uns aber nicht wirklich durchringen und nun ist es passiert (ich weiß nicht wie ich so dumm sein konnte, verhüte seit Jahren natürlich und war irgendwie schusselig).
Die Erkenntnis hat mich extrem getroffen (schreien, weinen, Übelkeit, zitteranfälle), mein Mann war total geschockt von meiner Reaktion und ich ebenso. Alles in mir schreit „nein, ich will kein Kind mehr“.
Ich wünschte so sehr ich könnte es ungeschehen machen, mir wär vorher klarer gewesen, wie wenig ich mir ein drittes doch vorstellen kann, dann wäre ich vielleicht nicht mehr so ein Risiko eingegangen.
Seit ich es weiß versuche ich mich mit dem Gedanken anzufreunden. Die äußeren Umstände sprechen eigentlich nicht gegen ein Kind.
Mein Mann steht vorbehaltlos hinter mir egal wie ich mich entscheide.
Wir wissen beide, dass wir es hinkriegen würden...aber ich weiß auch, dass ich auch so schon so oft an meine Grenzen komme und das nur noch schlimmer werden würde.
Wir waren auch schon bei der Beratung, ich habe den Schein.
Aber ich habe furchtbare Angst einen Abbruch später nicht verkraften zu können.
Ich weiß einfach nicht weiter!
Ich weiß, dass ich eigentlich kein Kind und keine Schwangerschaft mehr möchte. Immer wenn ich versuche mir das Kind schön zu reden, kommt direkt der Gedanke, dass ich das ganze nicht noch mal will. Dass mein Leben toll und wunderbar war und, dass ich es garnicht anders haben möchte.
Im Moment würde ich das Kind nicht bekommen weil ich es möchte oder mir vorstellen könnte, sondern weil ich Angst vor den Folgen eines Abbruchs habe und aus Schuld- und Pflichtgefühl.
Ich habe Angst danach nicht mit dem Abbruch fertig zu werden, weil ich ja (durch meine Kinder) weiß was daraus werden kann und ich das verhindert habe. Aber dennoch schaffe ich es nicht gegen das Gefühl es einfach nicht zu wollen anzukommen.
Ständig hoffe ich, dass es sich von allein erledigt, damit ich nicht die Entscheidung treffen muss. Das ist so erbärmlich und furchtbar und feige und ich schäme mich schrecklich deswegen.
Ich weiß, dass mir keiner die Entscheidung abnehmen kann und ich habe das Gefühl nur verlieren zu können.
Versuche einen Termin bei einem Therapeuten zu bekommen vielleicht hilft das weiter aber entscheiden muss ich allein.
Ich bin so verzweifelt.
Wenn ich das Gefühl hätte das Kind zu wollen stünde das Thema Abbruch garnicht zur Debatte. Hätte allgemein nie gedacht, das überhaupt mal in Erwägung zu ziehen, aber in mir ruft alles nur „nein ich will, dass es so bleibt wie es war, ich will nicht noch ein Kind“.
Ich weiß nicht ob es richtig war hier zu schreiben aber es hilft mir meine Gefühle zu formulieren.
????
Hallo!
Ja, Schreiben ist so gut, um die Gefühle mal frei zu lassen... es darf alles sein. Wenn du sie liest, gehen dir wahrscheinlich wieder neue Gedanken durch den Kopf und es kommen wieder Gefühle. Es hat dich einfach total überrollt. Erst wolltet ihr ein Kind, dann habt ihr doch anders entschieden und jetzt hat die Natur über euch hinweg wieder anders. Und du bist wie im Schock. Ich glaube, du brauchst dich nicht dumm zu nennen. Es passiert. Wie geht es dir jetzt? Der Gedanke mit dem Therapeuten ist doch prima. Oder ein gute Beratung. Nochmal Impulse von außen - und du kannst dich nochmal sortieren. Du bist erst in der 6. Woche. Ich glaube auch, du bist eigentlich noch gar nicht fertig mit der Entscheidung. Brauchst du auch nicht. Und doch auch noch ein bisschen Zeit. Schreib' doch wieder. Liebe Grüße!
Vielen Dank für deine lieben Worte!
Nein ich bin noch nicht fertig mit meiner Entscheidung ????. Ich hoffe sehr Montag zeitnah einen Termin bei einem Therapeuten zu bekommen. Hoffentlich bringt mich das weiter. Meine Frauenärztin meinte auch ich soll mir Zeit lassen, aber ich glaub das kann ich nicht. Ich bin kein Mensch mehr zur Zeit. Es kostet so viel Kraft auf der Arbeit und vor den Kindern „normal“ zu sein. Eigentlich würde ich bei einer Entscheidung gegen das Kind auch gern einem Herzschlag zuvor kommen ????.
Wüsste ich, dass ich mit einem Abbruch klar komme, hätte ich schon entschieden. Aber ich fühle mich so verantwortlich.
Guten Morgen dir!
Also auf jeden Fall noch mit dem Therapeuten sprechen. Ich wünsch' dir von Herzen gute Gespräche. Du hast ganz oben geschrieben, dass du zur Zeit sehr an deinem Kraftlimit bist. Auch schon vor der Schwangerschaft? Ich glaube, solche Zeiten kennt jeder. Was eine Zeit lang gut geklappt hat, geht zu einer anderen Zeit nicht mehr. Und man stellt sich wieder um - ändert Familienabläufe.... Je nachdem, wie ihr es haltet mit Familie, Berufstätigkeit, wie ihr euch die Arbeiten zuhause aufteilt - eure beiden Kinder sind im Kindergarten?! - womöglich ist dein "Zustand" grade auch ein wichtiges Signal, dass du jetzt prüfst. Wo die Stellschrauben wären, findest du vielleicht in Gesprächen heraus. Oder spürst es schon. Also hab' Mut. Die Aussicht auf mehr Verantwortung ist dir eine Last. Ohne Überforderung ist Verantwortung für etwas und jemanden etwas sehr wertvolles. Es liegt einem auf dem Herzen. Das kennst du ja von deinen beiden anderen Kindern.
Vielleicht kannst du ja mit dem einen oder anderen dieser Gedanken etwas anfangen - du nimmst, was für dich passt
Heute ist Sonntag - kannst du auch mal Pause machen?! Ich wünsche es dir.
Ganz liebe Grüße!
Liebe Verzweifelte,
du bist gerade noch online, da frag ich mich, ob du vielleicht den aktuellen Beitrag von Vanii_26 gelesen hast. Das ist sicher nicht deine Geschichte. Aber nachdem du schreibst " du kannst dir keine Zeit lassen" mach ich mir echt Sorgen um dich.
Wenn man so sehr unter Druck ist passiert es leicht, dass man nicht mehr nach rechts oder links schaut nur um "das Problem" hinter sich zu bringen. Ich hoffe und wünsche dir von Herzen, dass du morgen sehr bald diesen Termin bekommst und wirklich in Ruhe Für und Wider besprechen kannst.
Ganz -liche Sonntagsgrüße
Linda
Ihr Lieben!
Danke für eure Antworten (auch die persönlichen ????)
Ich bin nach wie vor nicht weiter.
Würde mein Herz ja sagen, bräuchte ich nicht zu überlegen...leider ist hier das Gegenteil der Fall.
Mein Herz sagt nicht ja zum Kind. Wir haben zwar schon darüber gesprochen es vielleicht doch zu bekommen allerdings nur aus Angst ich könnte mit einem Abbruch nachher nicht fertig werden ????. Wir wären beide weder mit dem Herz noch mit der Überzeugung dabei...ich habe Bedenken ob das der richtige Weg wäre.
Am stärksten ist der Wunsch nach Erlösung ohne diese Entscheidung treffen zu müssen.
Mir kommt auch oft der Gedanke, dass ich es vielleicht doch gut verkraften könnte, weil einfach kein Wunsch nach einem weiteren Kind vorhanden ist... aber weiß kann das vorher schon wissen.
Liebe Grüße
... vielleicht bist du heute ein bisschen weiter und hast einen Termin für ein Gespräch bekommen?! Und wenn nicht, bitte setze dich doch nicht unter Druck, dass du tolle Gefühle haben musst. Lass deinem Herzen Zeit, auch wenn es dich viel kostet, das jetzt auszuhalten. Es kann die Anstrengung wert sein. Grade weil diese Zeit dich so fordert und eine Ausnahmesituation ist - hast du die Möglichkeit, aus deinem sonstigen Alltag "auszusteigen"? Mir kommt wieder die Überforderung... Du verlangst viel von dir Kannst du ein paar Tage frei nehmen. Das würde ich dir gönnen.
Liebe Grüße von Sanne
Schön, dass du dir Gedanken machst.
Leider haben die Therapeutin und ich uns heute ständig nicht erreicht, aber ich bleibe dran.
Ansich belastet mich aktuell nur die Situation, der Alltag drum herum und die Arbeit tut gut, weil es mir positive Momente verschafft!
Ich würde nicht sagen, dass ich (vor der Schwangerschaft) überfordert war, aber natürlich komm ich häufig nervlich an meine Grenzen mit Arbeit, Haus, Kindern, Mann usw. Ich bin leider ein etwas perfektionistischer Mensch (mit Ansprüchen denen ich nur selten gerecht werde, die aber auch ausschließlich ich an mich habe und sonst keiner ????) und nicht gerade geduldig, sondern eher impulsiv.
Im letzten halben Jahr war ich oft von mir selbst genervt und enttäuscht, weil ich häufig so ungeduldig meinen Kindern, meinem Mann und mir selbst gegenüber war. Der Plan dagegen war, im Herbst (das ist die nächste Gelegenheit) die Arbeitszeit wieder zu drosseln.
Allerdings brächte mich natürlich ein weiteres Kind wieder deutlich an meine Grenzen.
Heute geht es mir erstaunlich gut. Ich denke ich hab zumindest innerlich einigermaßen akzeptiert, dass ich nun mal in dieser Situation bin die mein weiteres Leben entscheidend beeinflussen wird, auch wenn ich mir noch so sehr wünschte es wäre anders.
Ich habe nach wie vor Hemmungen den Schritt zum Abbruch zu gehen aber es ändert sich leider auch garnichts an dem Gefühl einfach kein weiteres Kind mehr zu wollen.
Warum schaff ich es nicht mich zu überwinden zu sagen wir kriegen das Kind, ich weiß ja, dass wir es hinkriegen würden?????
Ich kann immer nur denken „nein ich will das nicht!“
Mal sehen was die nächsten Tage bringen.....
es ist einfach nicht leicht, wenn einem ungefragt Lebenspläne über den Haufen geworfen werden.
Dass Du als 2fach Mama manchmal hart an Grenzen kommst ist verständlich, denn Du leistest Tag für Tag ( und manchmal auch in der Nacht) unendliches.
Käme für Dich eine Mutter-Kind-Kur in Frage?
Käme es für Dich in Frage Dir etwas Entlastung zu schaffen durch eine Putzfrau, die 1 Mal in der Woche für einen Vormittag kommt, dass Du vom Haushalt her ein bißchen Entlastung hättest. Oder dass jeden Abend zum Abendessen eine Schülerin kommt. Die bekommen nicht viel Geld, aber dies ist ein großer Entlastungeeffekt. Besondern wenn sie einmal in der Woche bis 22.00 Uhr da bleiben würde. Und dies wäre dann Dein freier Abend. Auf den freust Du Dich die Woche über, und er verleiht dir Flügel.
Vielleicht hilft es Dir konkrete Gedanken zu machen, was Dir gut täte, und wie dies umgesetzt werden könnte.
Käme für Dich denn der Gedanke an eine Adoption in Frage?
Alles Gute Tupptip
Hallo Tupptip!
Ich habe eigentlich recht viel Unterstützung, von meinem Mann und den Omas/Opas, das ist garnicht so sehr das Problem, genauso ist ja eh geplant die Arbeitszeit zu kürzen. Putzfrau oder so kann ich mir garnicht vorstellen. An meine Grenzen komme ich auch vorallem weil ich so bin wie ich bin und garnicht so sehr wegen der äußeren Umstände.
Mein großes Problem ist einfach, dass ich so deutlich spüre, dass ich einfach kein Kind mehr will und alles gut so ist wie es ist. Ich kann es mir garnicht vorstellen, egal wie sehr ich es versuche.
Allerdings macht es mir einfach so große Angst dass ich einen Abbruch später nicht verkraften kann.
Eine Adoption käme garnicht in Frage. Ich könnte nicht ein Kind austragen und weggeben.
Ich habe das Gefühl ein Abbruch wäre die Erlösung aber genauso habe ich das Gefühl das Kind bekommen zu müssen (aufgrund dessen was ein Abbruch bedeutet) auch wenn ich es noch so wenig will.
Liebe Grüße
Liebe ...
- ich möchte Dich gerne ansprechen, aber mit "verzweifelte" - das geht jetzt auch nicht so recht.
Ist vielleicht das genau der Punkt. Dass Du in dieser bedrängenden Situation nur Deine Verzweiflung spürst und das Hin und Her zwischen beiden Möglichkeiten? Du weißt gar nicht mehr, wo dir der Kopf steht (und das Herz) und wer Du eigentlich bist? Vielleicht magst Du einfach mal einen Namen für Dich jetzt finden und unter diesem Namen im Forum hier schreiben. Damit Du mal an einer Stelle zum Stehen kommst. Zu Dir (!) stehen.
Du schreibst, dass Du an Deine Grenzen kommst, weil Du bist, wie Du bist. Das finde ich eine sehr hilfreiche Erkenntnis.
Ein Mensch ist, wie er ist, und ist gut so! - Und: er entwickelt sich und hat Sehnsucht nach Entwicklung.
Daher für Dich die Pläne zur kürzeren Arbeitszeit. Da setzt Du etwas um, wonach Du Dich sehnst: Ruhiger in Deinem Leben sein zu können. Oder wie würdest Du es selbst sagen?
Dir kommt es nun vor, als würde das Kind Deine Weiterentwicklung, Deine guten Pläne wieder unmöglich machen, und daher willst Du es nicht. Geht es Dir so?
Dann - auf der anderen Seite - wärst Du wieder der Abtreibung "ausgeliefert". Und spürst: Das kannst Du nicht. Da hast Du Angst, dass Du es nicht verarbeiten kannst - außer der Wunsch "gegen das Kind" ist groß genug, dass es für die Verarbeitung der Abtreibung reichen könnten!?
Ich denke gar nicht, dass Du das Kind ablehnst, sondern einen Teil von Dir, den Du in Deinem posting am Montag gut beschrieben hast: wie Du nervlich an Deine Grenzen kommst, und weißt, dass die Anforderungen, die Du Dir stellst, nur Du an Dich stellst (nicht andere an Dich und nicht Du an andere). Ich glaube, das wünschst Du Dir, dass Du da weiterkommst. Und zwar in diesem Jahr durch die Kürzung der Arbeitszeit: Dich schonen und nicht in solche engen Zeiten kommen lassen. Dieser Plan ist richtig gut, und Du berücksichtigst Dich, wie Du bist! Und jetzt siehst Du diese Möglichkeit wieder schwinden, außer Du übergehst den anderen Teil in Dir, der die Abtreibung nicht will.
Wie kannst Du die ganze .... (und da wäre jetzt ein oder Dein Name so gut!! - im Forum "ein", für Dich "Dein" Name) ...... berücksichtigen und gelten lassen? Du sollst doch unbeschadet bleiben und Dich entwickeln können. Nicht auf Deine eigenen Kosten.
Mir kommt es so vor, als würdest Du richtiggehend hin- und hergeworfen: Kind will ich nicht.
Dann wieder auf die andere Seite: Abtreibung kann ich nicht.
Kind oder Abtreibung ist es deshalb so schwer: Du spürst eben beides. Beide "Neigungen" gehören ganz zu Dir. In beiden Fällen müsstest Du Dich irgendwie sehr überwinden, den anderen Teil in Dir zu übergehen.
Bei "Kind" weißt Du in etwa wie: es wird wieder stressig und fordert Dich besonders aufgrund Deiner Ansprüche und Deiner Art (impulsiv und enttäuscht von Dir selbst), der Du nicht mehr so ausgeliefert sein willst.
"Abtreibung" "kannst" Du nicht - Du hast Angst. Weil Du´s nicht kennst, ist dieser Schritt vielleicht sogar verlockend (so schlimm wird´s schon nicht sein und es bringt immerhin das andere ungute Gefühl zum Schweigen). Es bleibt aber unbekannt und unwägbar. Du kannst es nicht "einfach", ringst damit und schreibst hier.
Ich meine, dass beide Seiten in Dir wichtig sind und Du Dir Zeit für beide nehmen solltest.
Du kannst vermutlich nicht eine Seite einfach zum Schweigen bringen.
Eher - zur Versöhnung. Und daher als erstes - zur Aussprache.
Du bist, die Du bist, und sollst Dich weiter entwickeln und mit Deinem Leben froh werden. Dein Gespaltensein - es kommt beides aus Deinem Herzen und Dein Herz soll doch ganz bleiben (oder eben wieder werden!).
Ich könnte mir vorstellen, dass das dritte Kind für Dich den Weg zeigen könnte, Dich weiter zu entwickeln. Und die beiden Seiten in Dir zu vereinen. Es würde Dich an die Grenze bringen, und Dich an der Stelle, wo Du wachsen und auf Dich achtgeben möchtest, enorm herausfordern. Das könnte einen Wachstums"schub" erfordern oder ermöglichen, nicht nur einen Wachstumsschritt.
Und dann die Gründe, warum Du abtreiben möchtest, mal wirklich sprechen lassen. Das ist auch Dein Herz! Und wenn diese Seite aus Deinem Herzen gesprochen hat, dann Dein Herz trösten, beruhigen, ermutigen (lassen ). Die vielen kleinen oder die eine große Angst, die Dich verzweifeln lässt im Blick auf das Kind, hören und dann sorgfältig "entschärfen". Das, was Du als Bedürfnisse und Sehnsucht für Dich nennst und warum Du fürchtest, als Leitlinie für Euer gemeinsames Leben nehmen: Es muss berücksichtigt, wenn Du das Kind bekommst! Denn sonst bleibt das Kind eine Bedrohung für Dich.
Der Wunsch nach einer Abtreibung sagt Dir sehr genau, was Du brauchst (Du sagst, nicht äußere Hilfe wäre es, sondern mit-Dir-selbst-liebevoll-umgehen-können), um Dein Kind zu bekommen und Dich vor der Abtreibung zu schützen (was ja die Angst Dir sagt).
Bitte höre beides genau und lass Dich nicht jeweils schnell wieder auf die andere Seite "jagen", weil Du nicht die Zeit und Ruhe hast, Dir alles "anzuhören" und das auszuhalten. Es ist ein langsamer ehrlicher Weg bis zu einer guten Entscheidung. Er muss nicht lang dauern, aber langsam und behutsam sein. Jeder Gedanke und jedes Gefühl hat seine Berechtigung als Teil von Dir.
Wenn Du schon eine Therapeutin hast (ich verstand es zunächst so, dass Du Dir für den Moment jemand suchen willst), dann macht sie das sicher mit Dir. Es soll kein Teil von Dir verloren gehen!
Erster Schritt: (D)ein Name!?
Liebe Grüße von Layla
P.S.: Sorry, dass es so lang geworden ist! Vielleicht schon langsam ....
Hallo,
ich habe Deine Beiträge gelesen und mir Gedanken gemacht.
Dieser Abschnitt Deines Postings ist für mich die deutliche Quintessenz:
"Mein großes Problem ist einfach, dass ich so deutlich spüre, dass ich einfach kein Kind mehr will und alles gut so ist wie es ist. Ich kann es mir garnicht vorstellen, egal wie sehr ich es versuche.
Allerdings macht es mir einfach so große Angst dass ich einen Abbruch später nicht verkraften kann."
In Dir hat es sich entschieden, diese Schwangerschaft nicht weiterzuführen. Etwas in Dir weiß genau, dass durch ein drittes Kind Schaden entstehen würde. Schaden an Dir, weil Du mit drei Kindern Überforderung erfährst, über die leistbare Grenze kommst und entsprechende Symptome bis hin zur Krankheit entstehen werden. Schaden auch an den beden Kindern, denen Du bei einem dritten Kind nicht mehr gerecht würdest. Schaden auch für die Ehe ...
Es ist Dir zuviel und es ist klug, dies so klar zu spüren.
Ich denke, wir haben den Geborenen gegenüber mehr Verantwortung als dem Ungeborenen.
Es ist in allen Völkern übrigens eine gängige Praxis über Jahrtausende hinweg gewesen, nur soviele Kinder großzuziehen, wie es auch schaffbar war - damals war eher Nahrung der begrenzende Faktor, heute ist es halt die Belastung durch Kinder, Familie, Job & co.
Du hast Dir, Deinen Kindern und Deinem Mann gegenüber mehr Verantwortung, als Frau und Mutter zu "funktionieren", als diesem Embryo in Deinem Bauch.
Das ist das Jetzt. Das Jetzt sagt deutlich "nein" zu dieser Schwangerschaft und das Jetzt ist klug und weise.
Und nun ziehst Du das unbekannte morgen hinzu.
Du weißt nicht, welche Spuren und Gedanken ein Schwangerschaftsabbruch hinterlassen wird.
Es gibt dazu ein paar Statistiken.
Aber das sind nur Zahlen und Wahrscheinlichkeiten - und die würden sagen, es ist unwahscheinlich, dass eine Frau mit einer so klaren Sicht auf die eigenen Grenzen und ihre Gesamtverantwortung diese Erfahrung nicht verkraftet.
Nur bist Du der Einzelfall und niemand kann sagen, was in Deiner Seele und in deinem Körper geschieht in den nächsten Jahren. Das kann kein Therapeut der Welt.
Ich würde Dir raten, mit dem Embryo zu reden und ihm zu erklären, warum er nun nicht willkommen ist.
Verabschiede Dich von ihm. Respektiere ihn, aber lass ihn gehen dennoch.
Man kann auch liebend verabschieden, das ist dann kein Verstoßen, das ist ein "verzeih mir".
Macht ein kleines Ritual zum Abschied. Das ergänzt den medizinischen Vorgang des Abbruchs und hilft Deiner Seele, mit sich selbst im Reinen zu sein.
Liebe Grüße
Sentio
Ich bin sprachlos! Ich kann dir garnicht sagen wie sehr ich dir danke für deine Worte und deine Sicht auf meine Situation. Das ist die Sichtweise die wenig zur Sprache kommt aber mein Inneres sehr berührt!!!
Tausend Dank für deine Worte!!!!!!
Es freut mich sehr, dass meine Gedanken Dir etwas weiterhelfen.
Ich habe mich viele Jahre mit dem Thema "Schwangerschaftsabbruch" und "Wesen des Ungeborenen" beschäftigt.
Es gibt keine abschließenden Antworten auf viele Fragen in dem Bereich, aber es gibt Intuition und Liebe, die mehr sind als das, was unreflektiert oft darunter verstanden wird.
Alles Gute
Sentio
Guten Morgen Dir!
Die Gedanken von Sentio haben Dich gestern voll erleichtert. - Gerade, wo ich Dir schreiben will, kommt auch von da eine neue Antwort.
Liebe und Intuition - ja, das ist es wirklich, was einen gut leitet im Leben. Und ist ganz unterschiedlich von Mensch zu Mensch.
Im Innern und Innersten gibt es einfach immer noch was, was oft keiner sieht, was man selbst nicht zur Sprache bringen kann. Etwas, wo niemand hinkommt. Oder jedenfalls nicht so leicht. Und man selbst eben auch nicht.
Aber das tut gut: Im Inneren berührt werden, so sein dürfen, wie man ist, und empfinden dürfen, wie man empfindet.
Sich mit allem angenommen wissen und sich selbst so annehmen können. Das tut gut. Das lässt einen tief atmen.
Wirst Du jetzt die Abtreibung machen? Ist die davor Angst jetzt weg?
Ich wünsche Dir einen guten Tag und ein Kraft-Hol-Wochenende für das, was kommt.
Liebe Grüße von Layla
Ich finde es besser, von "Schwangerschaftsabbruch" als neutrales und medizinisch korrektes Wort zu sprechen - das Wort "Abtreibung" ist ein Propagandawort, das mal von den Gegnern des Schwangerschaftsabbruchs etabliert wurde. Es klingt halt echt hart und fies ... und wird der Sache nicht gerecht.
Sorry, wenn ich das so schreibe, aber ich bin da recht empfindlich, wenn mit Wortwahl eine Stimmung erzeugt wird. Das ist so eine Berufsmacke
Es gibt viele Sichtweisen auf den Schwangerschaftsabbruch und kein "richtig" oder "falsch" oder "Gut" / "Böse". Das sollten wir bei der Wortwahl bedenken.
Liebe Grüße
Sentio
Liebe Layla,
die Angst ist noch immer nicht weg, und ich habe auch noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Wenn ich rational denke, glaube ich schon mit einem Abbruch überwiegend klar zu kommen, weil ich ja für mich selbst gute Gründe habe. Allerdings kann ich mich natürlich nicht auf rationale Reaktionen verlassen und schwierige Zeiten wird es natürlich immer wieder geben.
Eigentlich würde ich sehr gerne vermeiden bis an mein Lebensende mit einem Abbruch leben zu müssen, zumal die äußeren Umstände eigentlich auch nicht gegen ein Kind sprechen und ich mir sicher bin, dass ich es genauso lieben würde wie meine zwei Mäuse.
Aber ich schaffe es einfach auch nicht mich zu überwinden die Schwangerschaft anzunehmen. Ich sehe einfach die Belastung die ein weiteres Kind mit sich bringt und der ich mich nicht gewachsen fühle. Es wär etwas ganz anderes wenn ich auch nur im geringsten den Wunsch nach einem Kind hätte. Na wie vor fehlt das gänzlich.
Ganz hab ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, wobei es mich große große Überwindung kosten würde.
Ich hoffe am Wochenende Klarheit zu bekommen!
Lieben Dank für all eure Worte und Gedanken
Sandy
Liebe Sandy,
das ist schön, dass Du so schreibst. Und mit Namen.
Du klingst ruhiger. Und es gab in den letzten drei Wochen sicher Tage mit mal weniger, mal mehr innerer Ruhe, vielleicht zunehmend mehr.
Deine Intuition, soweit sie sich hervortraut, sieht eher eine dritte Maus. Und vom Ende hergesehen, macht Dich diese Vorstellung ruhiger. Das ist doch sehr wertvoll, dass Du merkst, der Abtreibungswunsch ist rational. Weil Du gemischte Gefühle dem Kind gegenüber hast. Und das ist doch so in Ordnung.
Den Wunsch nach einem Kind musst Du nicht (gehabt) haben. Du musst ihn auch nicht "nachholen". Es hat Euch halt überrascht.
Deine Hoffnung ist, dass Du Dich nach und nach darauf einstellen kannst.
Meinst Du, Du könntest Dir dazu Zeit geben, mit Dir geduldig sein? Es geschehen lassen. Dich nicht unter Druck setzen, Dich nicht überwinden. Ein bisschen "es wird schon werden" ..... Wäre das vielleicht sogar ein gewinnbringender Lernschritt für Dich? Immerhin dauert eine Schwangerschaft ja auch einige Zeit. Biologisch sinnvoll.
Etwas planen und schaffen - das liegt Dir wohl eher. Und diese Fähigkeit verlierst Du auch keineswegs. So wie Du Dir jetzt nach dem zweiten Kind eine Aussicht geschaffen hast, dass Du selbst und Ihr zusammen in eine gute Balance kommt als Familie, so wirst Du das auch - mit Zeitverzögerung und dem Gewinn eines Menschleins - wieder schaffen.
Auf jeden Fall darfst Du ehrlich sein: es ist jetzt ....... , aber es wird schon werden.
Ein bisschen auf Distanz gehen und die Situationen, die Du Dir so unangenehm vorstellst, ein bisschen ansehen wie in einen Film - und Du bist die Regisseurin.
Fühl´ Dich nicht schlecht, dass Du jetzt nicht glücklich bist!
Gegen ein schlechtes Gefühl ankämpfen, kostet einfach zu viel Kraft. Gefühle kommen und gehen ... Es ist halt jetzt so - Kannst oder magst Du das für Dich gelten lassen?
Habt ein gutes Wochenende zusammen, einen guten Abend schon mal heute!
Layla
Liebe Layla
Ich kann nicht spüren, dass irgendetwas in mir ein drittes Kind sieht. Klar kann ich es irgendwie schaffen, aber mir wird schon schlecht wenn ich nur daran denke, weil ich es erstens einfach nicht mehr möchte und zweitens mich frage zu welchem Preis ich das schaffe werde ( ich mag mich ja jetzt schon oft genug nicht wenn ich zb ungeduldig meinen Kindern gegenüber bin weil ich an meine Grenzen komme, ich werde mich ständig hassen wenn ich mit auf die Belastung reagier).
Das einzige was ich sicher weiß: ich kann und will mir eigentlich kein weiteres Kind mehr vorstellen.
Für mich bedeutet die aktuelle Situation einfach nur, um ein lebenslanges betroffen sein von einem Abbruch zu vermeiden, bin ich gezwungen ein Kind zu kriegen, das ich nicht will und ich bin auch überzeugt, dass das unser aller Leben stärker beeinflussen würde (wenn auch natürlich nicht nur negativ) als der Abbruch.
Nach wie vor habe ich den schrecklichen Wunsch es würde sich von alleine erledigen ????
Ich erwarte garnicht von mir jetzt unbedingt positive Gefühle für eine Schwangerschaft zu haben. Aber ich kann nur absolute Abneigung empfinden. Ich will nicht noch ein Kind!
Aber ich trau mich auch nicht mich für einen Abbruch zu entscheiden. Ich fühle mich in der Hölle gegangen.
Grüße
Sandy
Den ersten Schritt zur Lösung deines Problems hast du gemacht: du hast deinen Namen genannt, das bist du und nicht dein Empfinden. Du, als ganzer Mensch.
Darf ich dir meinen Eindruck schildern? Ich erhebe keinen Anspruch das es so ist, es ist nur das was ich aus deinen Beiträgen herauslese.
Du schreibst das du zu Perfektionismus neigst.
Perfektionismus ist sogar gut, kann aber zum Ruin werden. Wie alles in unserem Leben.
Man sagt die Dosis macht das Gift.
Die goldene Regel ist "Das rechte Maß" und zwar in allen unseren Lebensbereichen.
Wie komm ich drauf? Neige selber zu Perfektionismus, andere sagen es mir, will es aber nicht zugeben. Muss ich auch nicht, die Natur hat es bei mir geregelt: ich habe Multiple Sklerose progediente Form, also kann ich einfach nicht weiter, ich muss Prioritäten setzen sonst geht gar nichts.
Du hast von Therapeutin geschrieben, war das schon vor der Schwangerschaft geplant? Du hast auch geschrieben das ihr euch ständig verpasst habt, hast du Angst das dich die Therapeutin ummodelt, ändert? Das tut sie genau nicht. Es geht darum das du dir selber nicht schadest.
Und wenn sie dir nicht passt, such dir eine andere.
Nein, ich bin keine Therapeutin, hab mich nur aus eigener Notwendigkeit damit beschäftigt.
Und ich bin überzeugt das eine Abtreibung nicht zu deinem Bild vom "perfekt" passt. Es ist gut das du das Kind jetzt nicht "spürst", so hast du Zeit dir Gutes zu tun dabei musst du nicht an das Kind denken.
Liebe Sandy,
das ist mein Eindruck aus deinen Berichten, das eigentlich die Schwangerschaft nicht dein Problem ist.
Bitte vergiss alles was ich geschrieben habe wenn es nicht stimmt. Freue mich auf jeden fall wenn du wieder schreibst, ich bin ständig am lernen.
Alles, alles Liebe dir
rahel
Hallo rahel
Ich war mittlerweile bei einer Therapeutin und werde auch wieder hin gehen.
Bis zu einem gewissen Grad war das auch schon vor der Schwangerschaft geplant, da ich endlich Land gesehen hatte und nun einfach meine persönlichen Baustellen in Angriff nehmen wollte. Das ist nun wieder in weite Ferne gerückt, da ein weiteres Kind eben diese Baustellen wieder zusätzlich verstärkt.
Auch deswegen will ich nicht noch ein Kind.
Ich wollte endlich mal mich um mich selbst kümmern, auch meiner Familie zuliebe.
Die Schwangerschaft ist mein Problem weil ich sie erstens nicht möchte und mich andererseits wieder zurück ins Meer wirft und ich endlich an Land gekommen war.
Liebe Grüße
Sandy, ich kenne dein Problem nicht konkret, darum kann ich auch nicht beurteilen ob dich die Schwangerschaft wieder ins Meer zurück wirft.
Mir haben alle meine Schwangerschaften große Kraft zum weiterleben gegeben aber jeder Mensch ist anders, außerdem warst du schon bei der Therapeutin, ich weiß nicht in welche Richtung sie dich lenkt: abtreiben oder Schwangerschaft durchstehen.
Du hast auch geschrieben das "du willst das es so bleibt wie es ist", nichts bleibt wie es ist, ob du abtreibst oder nicht.
Vici hat dir wunderbar geschrieben, ganz aus dem Leben, kann jedes Wort unterstreichen.
Liebe Grüße
Liebe Sandy,
bei den Dingen, die heute zu erledigen waren, habe ich Deine Worte bewegt und mit Dir gedacht und gefühlt .... Du verwendest starke Bilder, an denen man merkt, wie schwer es Dir ist.
Warum ich "ich sehe in dir" geschrieben habe?
An dem, was Du schreibst: "Ganz hab ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, wobei es mich große große Überwindung kosten würde."
Du hast in Dir die Hoffnung, dass Du nicht abtreiben musst, weil sich auch dagegen etwas in Dir sträubt. Sehr sträubt. Und dennoch kannst Du die Überwindung zum Kind nicht von Dir aus aufbringen: Du willst es einfach nicht jetzt, dieses Kind. Du musst Dich auch nicht überwinden ....
Ich wende das Ganze jetzt mal - nimm´s mal bisschen mit Humor und "sportlich". Es ist schon eine Provokation :
Es kommt nicht drauf an, ob Du das Kind willst oder nicht - es ist halt da.
Du musst Dich also nicht überwinden oder anstrengen.
Nur Abstand nehmen von der Idee, dass es an Dir hängt, ob Dein Leben und das Leben Deiner Familie gut weitergeht.
Du bist die Mutter, nicht mehr und nicht weniger. Das Kind (und alle Deine Kinder) haben noch viele Gründe zu leben und viele Quellen, aus denen sie sich nähren außer Dir. Da ist der Vater, die Geschwister, Großeltern ... Sie wenden sich anderen Menschen zu und sind für sie da.
Das mag jetzt beleidigend klingen für Dich, wie eine Zurücksetzung, kann aber auch eine große Entlastung sein.
Und da will ich eigentlich hin. Meine Tochter, die weiß, wie ich mich bisweilen geplagt habe, eine "gute Mutter" zu sein, schenkte mir mal das Magnetschild: "Good mums have sticky floors, dirty ovens - and happy kids." Vielleicht kennst Du den Spruch schon - ist ziemlich verbreitet. Du verstehst ihn hoffentlich nicht so, dass Du jetzt im Ofen noch was anbrennen lassen müsstest und noch ein paar klebrige Brösel auf den Boden streuen (zu dem, was Deine Kleinen heute schon dort hinterlassen haben ...).
Liebe Sandy, nichts steht einer guten Mutter so sehr im Wege wie die Erwartungen, eine gute Mutter zu sein. Seien es Erwartungen von außen oder die in uns drin.
Du bist die Mutter deiner Kinder. Punkt. Deshalb bist du "gut". Es gibt niemand sonst für sie, der sie so liebt wie Du. So wie Du eben bist. Auch als Perfektionistin übrigens. Dann bist Du halt eine. (Das ist nämlich nochmal fies, wenn man so jemand ist und dann mit diesem "wunderbaren" Wort behaftet wird ..... - da muss man den Kampf gegen sich selbst aufnehmen.)
Dass Du Dich nicht magst, sogar hasst schreibst Du. - Ist nicht das das Meer, in dem Du schier untergehst?
Der Weg ans Land sollte gaaaaaanz kurz sein. Stell´ Dir vor: Du hast eine Insel jederzeit in Deiner Nähe, bei Dir! Und Du kannst Dich in jedem Augenblick darauf retten, setzen, ausruhen. Und Dich so gernhaben, wie Du bist.
Ist übrigens auch für Deine Kinder wichtig, dass sie auch so sein dürfen, wie sie sind! Unvollkommen. Sicher steht das auf Deiner Agenda der Dinge, die Du Deinen Kindern vermitteln willst als "gute Mutter". Geht aber nur, wenn Du diese Überzeugung für Dich selbst hast.
Deine Angst vor der Abtreibung - kann es sein, dass es Dein gesunder und ureigenster Selbsterhaltungstrieb ist, der in Dir eine Grenze setzt, über die Du keinesfalls gehen solltest?!
Setze statt "sticky floors, dirty ovens" alles ein, was Du Dir krumm nimmst und wofür Du Dich hasst - und dann nimm entgegen: - and happy kids.
Das Glück Deiner Kinder hängt nicht an dem, was Du schaffst oder nicht.
Du schenkst ihnen das Leben. Und noch Vieles dazu, aber nicht alles.
Ihr Glück liegt nicht in Deinen Händen, aber ihr Leben.
Leben ist immer auch - geschenkt, nicht von den Eltern "gemacht".
Sonst lebt es sich für alle zuuuu schwer.
Du bist Dir geschenkt. Das ist Deine Insel.
Und Deine Kinder sind Dir geschenkt.
Weitet sich etwas in Dir?
Ich hoffe es so sehr!
Liebe Grüße von Layla
Hallo Sandy,
ich lese hier schon eine Weile still mit. Wollte schon immer mal schreiben, aber irgendwie war nie so richtig Zeit - aber die nehme ich mir jetzt. Du tust mir so unendlich leid in deinem Hin- und Hergerissen sein. Bei all deinen Gedanken klingt für mich, egal aus welcher Richtung du es schreibst, immer mit: Eigentlich bin ich mir ganz sicher, ABER ... Und dieses "Aber", mal lauter, mal leiser, macht es dir so schwer, eine Entscheidung zu treffen. Vielleicht ist es in dieser Situation richtig, nicht zu entscheiden. Klingt jetzt dumm, oder? Aber eine Entscheidung kannst du nur für eine Abtreibung fällen, der Zwerg in dir ist schon da. Die Entscheidung ist gefallen, einfach so, ohne dein bewusstes Zutun. Weißt du, es gibt oft im Leben Ereignisse, Wendungen, ..., in denen ich mich nicht entscheiden kann. Die einfach so da sind, geschehen. Mit denen ich hadere, die unendlich schwer sind. Meine Erfahrungen, auch in meinem Umfeld (ich arbeite in einem sozialen Beruf), zeigen mir, dass der einzelne an diesen Herausforderungen wächst, in seinem Leben reift. Natürlich passiert das nicht einfach so, aus sich (oder nur ganz selten). Es geht über eine Phase des Jammerns und Klagens, der Verzweiflung, der Angst vor dem Kommenden, der Frage "Warum gerade ich und jetzt?". Man braucht oft Unterstützung und Hilfestellung von Außen. Und es ist nicht schön ... Aber man wächst in Aufgaben, Anforderungen hinein. Es ist nicht immer perfekt und meinen Vorstellungen entsprechend. Doch DAS perfekte Leben gibt es nicht. - Gäbe es Menschen, Möglichkeiten, die dich bei der Bewältigung dieser Herausforderung unterstützen könnten? Vielleicht wäre ein erster Schritt eine Mutter-Kind-Kur. Auf den ersten Blick sicher nicht die Lösung deines Problems, aber die könnte dir helfen, mal von außen auf alles zu schauen, mit Abstand vielleicht auch Sachen anders zu organisieren, Prioritäten anders zu setzen, - Etwas für dich zu tun, dir "Auszeiten" zu schaffen. Vielleicht gäbe es eine "Adoptiv-Omi", die mal einen Spaziergang mit einem der Zwerge macht, die eine Basteleinheit übernimmt ... (Ich kenne dein Umfeld zu wenig, um da konkreter zu werden.)...
Du schreibst, dass dir deine Kinder jetzt schon oft leid tun, wenn du gereizt reagierst, weil du dich überfordert fühlst und überfordert bist. Keine Frage, Kinder haben alles Recht der Welt, liebevoll und respektvoll behandelt zu werden. Und je jünger sie sind, um so mehr dürfen sie einfach nur alle Viere von sich strecken und davon ausgehen, dass sie geliebt und umsorgt werden und sind. Aber je älter sie werden, gehört auch die Erfahrung dazu, dass die Menschen in ihrem Umfeld, auch ihre Mama, ebenso Bedürfnisse haben, Rechte haben, auch mal "Launen" haben. Das bietet ihnen die Möglichkeit, an dieser Frustration zu wachsen. Denn jeder Mensch muss lernen, dass er nciht der einzige Mensch auf dieser Erde, nicht der Mittelpunkt der Welt ist. Und wo kann ich das besser lernen als zu Hause, in der Familie, wo ich weiß, dass Mama mich lieb hat, auch wenn sie dieses oder jenes Bedürfnis von mir nicht sofort (oder gar nicht) erfüllt. - Ich hoffe, du verstehst das richtig. Es geht mir nicht um Lieblosigkeit oder Vernachlässigung. Aber jeder Mensch muss lernen, dass seine eigenen Bedürfnisse (berechtigt oder unberechtigt) manchmal mit denen anderer Menschen kollidieren und man dann auch mal zurückstecken muss. Und weißt du, gibt es eine schönere, plausieblere Begründung dafür, als ein kleines Geschwisterchen, dass im Moment wirklich alle Liebe und Fürsorge braucht, wo ich als großes Geschwisterkind, auch schon "Verantwortung" übernehmen kann und darf.
Ich weiß nicht, ob dir diese Gedanken weiterhelfen. Ich wünsche dir so sehr, dass du einen Weg findest, auf dem DU weitergehen kannst, ohne belastendes "Was wäre wenn?" und "Damals habe ich doch?" Das meine ich damit, dass manchmal im Leben "keine Entscheidung" die Bessere ist. Manchmal sind Dinge einfach so, ohne dass ich etwas dazu getan habe. Ich kann dann nur etwas daraus machen.
Liebe Sandy, ich denke an dich.
Sei ganz lieb umarmt
Vici
Liebe Sandy!
Ich lese nun schon eine Weile still mit. Ich fühle sehr mit Dir und wünsche Dir viel Kraft!
Ich war in der gleichen Situation wie Du.
Ich bin bereits 43, wobei das Alter dabei ja keine so weitreichendes Rolle spielt. Ich habe zwei Kinder mit 11 und 5 Jahren. Beruflich bin ich recht eingebunden, da ich auch mehr verdiene, als mein Mann und das Haus finanziert werden muss. Mein Großer ist jetzt im Gymnasium und meine Kleine ist sehr quirlig. Meine Kinder sind toll, aber fordern mich auch sehr. Wie es zu der ungewollten Schwangerschaft kam, möchte ich jetzt nicht erläutern, leider passieren diese Dinge.
Es hat uns getroffen wie ein Donnerschlag. Wir lieben unsere Kinder so sehr und planen unser Leben komplett um sie herum und das aus voller Überzeugung. Mein Mann ist bereits 47.
Es ging mir sehr schlecht, denn man denkt, egal was ich tue, es ist nicht gut für mich. Letztendlich habe ich überlegt, was gut für meine Familie ist, für uns vier.
Ich habe mich in den vergangenen Monaten zu oft sagen hören"Ich kann nicht mehr". Ich war ungeduldig mit meinen Kindern. Sowohl mein Mann als auch ich, waren gesundheitlich angeschlagen.
Es tat mir sehr weh! Wirklich sehr! Aber ich habe mich für den Abbruch entschieden. Ich versuche nun, aufgerüttelt durch das Erfahrene, Dinge zu verändern. Wir versuchen es gemeinsam. Wir sind wieder ruhiger und geduldiger. Miteinander und mit den Kindern. Es soll nicht umsonst gewesen sein. Wir haben beide viel Liebe in uns, aber wie sind, wer wir sind und wir haben leider nicht die Kraft für ein weiteres Kind.
Kinder brauchen viel Kraft und ich möchte diese Kraft auch haben und gerne geben, damit sie sich geliebt und angenommen fühlen.
Ich kämpfe noch mit mir, zumal ich gläubig bin. Ich hoffe, Gott vergibt mir.
Ich wünsche Dir nur das Beste!!!
Liebe Liebe 74,
Du sprichst mir so sehr aus der Seele! Genau so geht es mir. Ich bin an meiner Grenze und weiß das mehr weder mir, noch meinen Kindern oder meiner Ehe gut tun würde! Ich weiß auch, dass wir es schon schaffen würden, aber zu welchem Preis?! Ginge es meinen Kindern dabei gut? Mir?
Ich weiß es nicht, aber ich sehe zumindest die realistischen Belastungen die sich nun mal nicht schönen lassen.
Ich würde mir so sehr mehr Mut wünschen es trotzdem zu wagen, aber mein Mann und ich befürchten ein zu großes Risiko für uns vier.
Wie lang ist dein Abbruch her? Wie geht es dir damit?
Ich denke rational könnte ich schon damit umgehen, da weiß warum ich so entscheiden würde. Allerdings kenn ich mich und rechnen wenn auch mit natürlichen Reaktionen die nicht rational sind. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen kann.
Ich finde du hast sehr sehr große Verantwortung für deine Familie und dich übernommen, keine leichte Entscheidung aber für euch die richtige! Davor sollte jeder den allergrößten Respekt haben!
Ich danke dir sehr für deinen Kommentar!
Liebe Grüße
Sandy
Liebe Sandy!
Es war erst im vergangenen Monat.
Am Anfang war es schlimm, da die hormonelle Veränderung ja auch einiges dazu beiträgt. Ich neige auch sehr zum grübeln. Das Schlimmste ist, dass mir andere Frauen zum reden fehlen. Abbrüche gibt es zwar viele, aber es ist eben ein Tabu-Thema. Inzwischen geht es mir besser. Ich trauere halt. Ich sehe es so: Es gibt Frauen, deren Körper leider nicht in der Lage sind, eine Schwangerschaft auszutragen, bei mir war die Psyche nicht in der Lage...ich nenne es meinen psychischen Abbort. In anderen Foren würde ich dafür jetzt bestimmt verbal geohrfeigt werden. Es ist halt so, andere Frauen tuen alles, damit ihr Körper die Schwangerschaft halten kann. Ich habe genauso versucht, sie zu halten, aber ich habe es nicht geschafft und ich bin traurig.
Es tut mir sehr leid, dass Du in dieser Situation bist!
Ich sage es jetzt mal ganz platt: ein Kind zu bekommen, dass man nicht möchte, weil man Angst vor den Folgen des Abbruchs hat, ist kein sehr guter Grund, ein Kind zu bekommen. Aber: nimm doch mal diese Angst und setze sie Dir als Grund, warum ein Abbruch definitiv nicht geht. Dann überlege genau, wie Ihr es mit dem dritten Kind schafft. Vielleicht öffnet sich eine Perspektive und es entsteht ein guter Grund, die Schwangerschaft auszutragen. Wenn Du es gar nicht richtig schaffst, in diese Richtung zu denken, dann akzeptiere folgendes als gegeben: Du bist jetzt in dieser Situation und das kannst Du leider nicht ändern. Egal, was Du entscheidest, es hat gewisse, noch nicht genau absehbare, Konsequenzen. Womit kommst Du besser zurecht und was brauchst Du, um zurecht zu kommen? Ein Abbruch gehört dann zu Deinem Leben dazu, genauso, wie ein drittes Kind. Es kommt darauf an, wie Du damit umgehst oder wer Dir dabei helfen kann. Das gilt für beide Optionen.
Ich hoffe, Du findest gemeinsam mit Deinem Mann die Lösung, die für Euch am gangbarsten ist und Ihr kommt gut zurecht damit!
glg
Liebe Sandy!
Ich noch einmal
Ich möchte Dir noch für Deine lieben Worte danken! Das hat mir gut getan!
Bist Du auch so jemand, der immer alles schaffen möchte? Mir geht es so. Es ist manchmal ganz schön schwierig, an die eigenen Grenzen zu stoßen und sich das zuzugestehen....
glg
Ach, ihr lieben beiden Mamas!
Es ist so traurig! Ich möchte am liebsten einfach nur sagen: Es ist doch ein Kind!!! Kann denn das dritte Kind eine Familie, eine Mutter, die Ehe, die Geschwister zerstören!?
Was ist die eigentliche Bedrohung? Was zehrt die Mutterkraft auf, so dass eine Frau ihr Kind nicht mehr bekommen kann oder mag?
Was ist wirklich wichtig im Leben?
Es tut mir sooooo weh, wenn ich lese, wie Du, Sandy, Dich plagst und Du, Liebe 74 auch!?
Was ist eigentlich los, dass man "aus Liebe" ein Kind abtreibt????
Hallo Layla!
Also, Du kennst ja mich und meine gesamte Situation nicht. Ich habe mich das erste Mal getraut, in einem Forum zu schreiben und dachte, hier geht das. Aber nach dieser Antwort werde ich mich jetzt wieder abmelden.
Liebe Liebe 74,
falls du hier noch mal liest: ich habe dir eine Private Nachricht geschrieben. Schau doch mal, würde mich freuen, von dir zu lesen.
Ich hab mir schon gedacht, ich schreibe nicht mehr in diesen Thread aber ich kann nicht schweigen angesichts eures Leids.
Ich kenne das Leid einer Abtreibung von meiner Mutter. Und wenn ich das Leid andere lese, kommt mir alles erlebte hoch.
Natürlich muss ich hier nicht lesen aber es ist ein Zwang in mir.
Bitte versteht mich richtig, ich verurteile meine Mutter nicht, ich verurteile keine Frau die abgetrieben hat, ich spüre den Schmerz den diese Frauen haben, das ist mein Grund nicht zu schweigen.
Was ich dir besonders, liebe Sandy sagen möchte, ich bin ein unerwünschtes Kind aber ich liebe das Leben, ich lebe so gern und ich bin meinen Eltern unendlich dankbar das sie mir das Leben geschenkt haben. Auch wenn sie nicht mehr leben, ich habe sie in dankbarer Erinnerung.
Und dir Liebe 74 möchte ich sagen, du bist hier genau richtig. Du kannst hier alles sagen was dir auf dem Herzen liegt und du darfst das nicht als Verurteilung auffassen was du zu Antwort bekommst. Ich weiß, du bist zutiefst verletzt und jede Berührung tut weh.
Doch du kennst es sicher von deinen Kindern, die Medizin ist manchmal sehr, sehr bitter.
Du schreibst, du bist eine gläubige Frau, darf ich dich in mein Gebet einschließen?
Soviel für jetzt, ich wollte niemand verletzten nur mein Mitgefühl bekunden.
Hoffe innigst von euch wieder zu lesen.
Liebe Grüße
rahel
Liebe verzweifelte34,
vorab: es tut mir ehrlich leid für dich, dass du in solch einer verzweifelten Entscheidungs-Situation feststeckst. Ich stelle mir die Tage grad wirklich sehr, sehr anstrengend für dich vor .
Ich hab den Eindruck, seit Tagen dreht sichs bei dir nur im Kreis, auch hier im Thread.
Es gab ja so viele Antworten mit Gedanken-Anregungen in beide Richtungen.
Du hast hauptsächlich auf die Posts, die Dir Richtung Abtreibung geraten angesprochen.
Trotzdem hab ich das Gefühl, dass irgendwie beide Optionen (Kind bekommen oder Abtreibung) nicht das sind was Du Dir wirklich für Dich willst. Abtreibung willst (kannst) Du nicht aus Gewissensgründen(?) und weil es vielleicht auch nicht zu Deinem Wesen (alles gut und richtig zu machen) passt. Ein weiteres Kind stellst Du Dir als zu große Überforderung vor... Es kam eigentlich immer nur das Eine sehr deutlich raus: Du willst kein Kind mehr.
Darf ich Dich denn mal ganz direkt fragen, was willst DU wirklich?
Und was ist für Dich so schrecklich an der Vorstellung noch ein Kind zu bekommen? Das habe ich noch nicht so recht verstanden.
Sind Deine zwei soooo anstrengend, dass Du Dir kein Drittes vorstellen kannst? Streiten sie viel? 3 und 5 sind sie... Ein Drittes könnte ja auch ausgleichend wirken, hab ich z. Bsp. bei einer befreundeten Familie so erlebt, vielleicht weil die ersten Beiden dann nicht so sehr um die Aufmerksamkeit der Mama konkurrieren mussten, oder warum auch immer, jedenfalls waren beide Jungs ab sofort hin und weg von dem Baby und haben darüber ihre Konkurrenzkämpfe vergessen). Du kannst am besten einschätzen, wie deine Beiden auf ein Baby reagieren würden. Sind es eigentlich Jungs oder Mädchen oder beides, ich weiß nicht, ob Du das schon geschrieben hattest.
Oder hat es damit zu tun, dass Du keine Familien kennst, die mehr als 2 Kinder haben, dass mehr Kinder einen „Assi-Anstrich“ haben oder dass du vielleicht etwas länger beruflich kürzer treten müsstest...
Was ist denn der größte Brocken, der es Dir so schwer macht?
Eigentlich wünschst Du Dir doch, „ja“ sagen zu können zu diesem Kind!
Ich wünsche Dir sehr, dass Du Dich nicht mehr so lange mit einer Entscheidung quälen musst und natürlich, dass es Dir auf lange Sicht gut geht damit.
glg
moni
Liebe Liebe 74,
das tut mir so leid, dass Dich meine Worte so getroffen haben! Sie waren keineswegs so gemeint. Wenn ich jetzt lese, klingt der letzte Satz vorwurfsvoll. Es war mir in dem Moment eher ein hilfloses Seufzen, was einer Frau alles aufgeladen wird, was sie auf sich nimmt - bis hin zur Abtreibung als Lösung einer verzwickten Familiensituation. Für alle geht das Leben so weiter, nur für die Frau nicht. Da sträubt sich etwas in mir, möchte aufbegehren. Eine Frau und Mutter unter so vielen Belastungen und Anforderungen, immer anspruchsvoll mit sich selbst, und dann muss sie, wo sie großzügig entlastet werden sollte, auch noch für die Entlastung selbst sorgen - gegen ihr Kind und gegen ihr Herz.
Du hattest Sandy den Rat gegeben: "Vielleicht öffnet sich eine Perspektive und es entsteht ein guter Grund, die Schwangerschaft auszutragen."
Und ich dachte: das ist doch der Grund - das Kind. Es braucht doch keinen anderen. Er ist doch ausreichend. - Ich war in meinen Gefühlen mehr bei Sandy, die so lange schon nach dem "guten Grund" sucht und immer wieder von der Möglichkeit der Abtreibung angezogen wird.
Dass meine Worte Dich trafen, verstehe ich natürlich. Und ich weiß wirklich zu wenig von Dir.
Es ist wohl wie rahel schrieb: "jede Berührung tut weh". Das wollte ich wirklich ganz und gar nicht. Dich berühren, ja, aber Dir nicht wehtun. Es ist ja genug. Und ich wünsche Dir wirklich Raum, wo Du schreiben kannst, wie Dir ums Herz ist und wo Du angenommen bist.
Es war mir gestern einfach selbst so schwer, die Sehnsucht nach Mut und Hoffnung (bei Sandy - ich hoffe, Du findest Deinen Weg, Sandy!) und nach Trost (bei Dir).
Ich war dann so froh, als sich zwei Userinnen an Dich gewandt haben! Danke, rahel und vici!!
Und ich musste mich selbst erst wieder "fangen". Jemand zurückweisen, das möchte ich ganz und gar nicht.
Viel mehr wünsche ich Dir Trost, wenn es weh tut, und ein gutes Zur-Ruhe-finden!
Liebe Grüße von Layla
Ich bin stille Mitleserin. Als ich vor ein paar Tagen deinen Beitrag gelesen habe, habe ich mich total wieder gefunden. Ich bin 36 und habe zwei großartige Kinder. Sie sind 7 und 2 Jahre alt. Mitte Januar habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht und bin aus allen Wolken gefallen als er positiv war. Ich wollte nie ein 3.Kind. Ich bin so zufrieden wie es ist. Ich arbeite wieder ein bisschen mehr, mein kleines Kind geht seit dem Herbst in die Krippe und es lief alles gerade ganz gut. Meinen Mann musste ich schon zum zweiten Kind überreden und er ist dann über seinen Schatten gesprungen. Seine erste Reaktion war er will kein 3.Kind. Er fühlt sich mit Anfang 40 zu alt. Wir haben zwei gesunde und glückliche Kinder. Ein Haus was genau dazu passt und wir wollten wir anfangen zu reisen.
Die ersten zwei Wochen liefen wie im Film. Wir waren beim Frauenarzt und zu zwei Terminen bei einer Beratungsstelle (dort habe ich mich nicht gut aufgehoben gefühlt). Ich hatte das Gefühl, die Beraterin drängte mich dazu das Kind zu kriegen. Mein Mann hat jetzt etwas Druck raus genommen und gesagt egal wie ich mich entscheide,er steht hinter mir. Ich weiß aber trotzdem wozu er tendiert. Ich habe versucht mit mir nahestehenden Personen darüber zu sprechen, die allerdings kein Verständnis für meine Beweggründe haben.
Bis gestern war ich ganz überzeugt, dass Kind nicht zu bekommen und die Schwangerschaft zu beenden. Ich habe Angst vor Überforderung, meinen beiden großen Kindern nicht gerecht zu werden. Die Umstellung von 1 auf 2 Kinder war schon heftig. Ich möchte ihnen finanziell alles bieten können, mit ihnen reisen und ihnen die Welt zeigen. Ich bin mir sicher mit drei Kindern ist das finanziell nicht möglich. Wir müssen dann auch umziehen.
Tja gestern war ich beim Vorgespräch zum Abbruch und nun bin ich wieder hin und hergerissen. Ich habe Angst das mich mein ganzes Leben begleiten wird und ich es nie verarbeiten kann. Das meine jetzigen Gründe hinterher nicht mehr ausreichend sind.
Ich habe für nächsten Montag einen Termin zum Abbruch. Die Ärztin war total nett und verständnisvoll.
Ich wollte mal hören wie es dir so geht Verzweifelt 34 und was deine jetzigen Gedanken sind. Fühl dich gedrückt!
wie es dir mittlerweile geht, liebe verzweifelt34, liebe Sandy!
Ich hab die ganze Woche immer wieder mal an dich gedacht , wie es Dir wohl gehen mag, wie und ob Du weitergekommen bist.
Du hast jetzt gar nicht mehr hier geschrieben... Ob dir die vielen (teils ziemlich kontroversen) Kommentare dann doch zu viel geworden sind? Ob dich der Alltag überrollt (mit vielleicht kranken Kindern – es geht ja eine Erkältungswelle rum)? oder ob Du jetzt einfach die Zurückgezogenheit gebraucht hast, um deine eigenen innersten Gefühle klar zu kriegen? Das könnte ich auch verstehen.
Liebe Sandy, ich habe gerade nochmal zurück gelesen, was Du geschrieben hattest.
Nicht mehr alles und ganz gründlich, doch etwas hat mich doch noch ziemlich beschäftigt. Du hattest von deiner eigenen Sicht auf Dich als Mutter geschrieben. von Deinem Genervt-sein und Deiner Enttäuschung über Dich selbst, (weil Du häufig nicht geduldig genug mit Deinen Kindern sein konntest im letzten halben Jahr usw.).
Und in diesen selbst-an-sich-zweifelnden Gedanken habe ich mich einfach total wiedergefunden.
Meine Kinder sind inzwischen groß, haben ihre damals auch öfter ungeduldige Mama „glücklich überlebt“ und erinnern sich jetzt komischerweise an ganz andere positive Zeiten mit ihrer Mama als sie im Alter Deiner Kinder waren .
Trotzdem kann ich mich noch an manche Tage erinnern, wo ich todunglücklich über mich selbst abends im Bett lag, weil mir mal wieder der sprichwörtliche Geduldsfaden gerissen war (manchmal und in bestimmten Altersphasen können die Kids einen ja auch an den Rand des Wahnsinns treiben ) und ich nur noch dachte „was wird bloß aus meinen Kindern, wenn ich ständig so ungeduldig mit ihnen bin?“.
Ich weiß nicht, ob Du solche Gedanken auch kennst und vor allem was Dir in solchen Situationen hilft?
Ich war letzte Woche mit meiner Tochter im Theater. In der Pause im Foyer habe ich eine Karte entdeckt. Die paar Worte darauf haben mich an Dich und auch an mich in der Kleinkindphase meiner Kinder denken lassen.
Da stand kurz und knapp: „Du Kannst. Ende der Geschichte.“
Irgendwie haben ich diese Worte auch als Zusage empfunden. Nicht nur „Du kannst es schaffen“, sondern sie haben bei mir auch so das Gefühl ausgelöst: Ja, Du bist okay, so wie du bist. Es ist gut, wie Du es mit Deinen Kindern machst.
Verstehst Du was ich meine?
Klar, die innere Kritikerin ist nicht so leicht zum Schweigen zu bringen.
Und trotzdem tut doch solch eine Zusicherung von außen, dass es gut ist, so wie man es macht, gut, oder?!
Du hattest auch geschrieben, dass Du Dir so gern mehr Mut wünschen würdest, es trotzdem mit diesem 3. Kind zu wagen (das habe ich doch richtig verstanden, oder?).
Wer oder was könnte dir denn diesen Mut stärken?
Vielleicht wenn Dein Mann weniger „erschrocken“ gewesen wäre über deine erste Panik-Angst-Reaktion (auf den Familienzuwachs) und Dir stattdessen Mut gemacht hätte?
In dem Sinn von der Karte: Du Kannst. bzw. besser: Wir Können! (es auch mit 3 Kindern schaffen, glücklich zu leben).
Wenn er zwar erstmal Verständnis hätte für Deine NEIN-Gefühle, Dir aber grundsätzlich zusichert, dass Du Deinen Job als Mama gut machst, und er Dir/Euch auch zutraut, doch, wir finden zusammen einen Weg, damit es Dir nicht zu viel wird, auch mit 3 Kindern.
Oder was wünschst Du Dir von Deinem Mann jetzt für Worte?? Was bräuchte es von ihm, dass Dein Mut wachsen kann?
Für ein: Du Kannst. Und statt Ende der Geschichte: Anfang der Geschichte (so würde es bei Dir dann ja eher passen ).
Oh, jetzt habe ich doch viel geschrieben. Dabei wollte ich doch einfach nur fragen, wie es dir geht...
Meldest Du Dich nochmal kurz, wenn Du magst und kannst? Ich würde mich freuen.
ganz herzliche denk-an-dich-Grüße
moni
P.S.
@Susi1.0
Wie geht es Dir, Susi? Was war nochmal anders bei dem Arzttermin?
Liebe Verzweifelt,
ich bin auch eher ein stille Mitleserin und frage mich, wie es Dir geht. Ich hatte Dir Samstag eine private Nachricht geschickt, hast Du sie bekommen, konntest Du sie lesen?
So viele Zuschriften hast Du bekommen, sowohl von Mitschreiberinnen, die Dir zusprechen, dass Kind nicht zu behalten. Und dann noch von mehr Frauen, die Deine Bedenken ernst nehmen, Deine Angst, die Du benennst, den Abbruch nicht zu verkraften. Die um Dich ringen und Dir zusprechen möchten: Du kannst es und es wird gut. Wie geht es Dir jetzt bei all dem, was Du gelesen und geschrieben hast, was bewegt Dein Herz und welche Richtung möchtest Du Dich bewegen? Wenn Du nochmal schreibst, ich würde mich freuen.
Liebe Susi, jetzt zu Dir ; )
Verzweifelt´s Situation spricht Dich an. Ja, die familiäre Situation scheint die gleiche zu sein. Und dennoch seid ihr ganz unterschiedliche Frauen, die ganz unterschiedlich von in ihrem Leben geprägt wurden, unterschiedliche Werte haben. Und es wichtig, dass Du Deine eigene Entscheidung trifft – die, mit der Du und Deine Familie leben wirst.
Bis gestern warst Du Dir sicher, dass Du den Abbruch möchtest und nun kommst du doch ins Zweifeln. Und ich finde gut, dass Du Dich und Deine Zweifel ernstnimmst. Bitte nehme Dir Zeit, diesen nachzugehen. Dieses Wochenende und darüber hinaus auch. Hast Du denn Zeitdruck? Es wäre bestimmt möglich den Termin zum Abbruch später wahrzunehmen, wenn Du dies dann tatsächlich weiterhin möchtest. Die Frage einer Entscheidung gegen ein Kind ist doch zu ernst um diese in diesem Zustand der Unklarheit zu treffen.
Du beschreibst, was Dir Mühe macht bei dem Gedanken noch ein Kind zu bekommen. Die Herausforderung mit den Kindern, Deine Bedenken und Wünsche. Und Du schreibst sie auch schön Deine Situation, die gerade genau so ist, wie Du es dir wünscht. Hast ein Bild von Familienleben im Kopf. "Ein Bild von einem Bild" kommt mir beim Schreiben in den Sinn. Und sehe es vor Augen. Was würde darauf zu sehen sein, auf Eurem Familienbild? Ein schönes Haus, mit Mutter, Vater und zwei Kindern, etwas arbeiten, Wünsche ans Reisen und bestimmt noch mehr. Und da ist doch auch gut. Es gut zu träumen : ) Und dann sehe ich, wie das Bild sich erweitert, es ist doch nicht DinA 4 sondern doch unerwartet DinA3 – kannst Du mir folgen...? Das Leben ist weiter als das, was wir uns ausdenken können, bringt Herausforderungen, die wir so nicht erwartet hatten. Erfreuliche oder nicht erfreuliche. Vielleicht auch Geschenke, die wir im ersten Moment nicht als Geschenke erkennen... Und es gilt eine Antwort darauf zu finden mit unserem Leben. Wie möchtest Du antworten? Wie das Bild weitermalen?
Weißt Du, wir (Frauen ; )?) sind mit einer Intuition ausgestattet. Und irgendetwas stoppt Dich gerade. Lässt Dich zweifeln. Auch wenn der Kopf plant, ruft Dein Herz: „nein.“ Kannst Du versuchen es zu benennen? Was ist das, was Dich zögern lässt? Was nimmt Dein Herz gerade wahr, auch wenn der Kopf es vielleicht gar nicht mag?
Ein ganz gutes Wochenende wünsche ich Dir, gute und wesentliche Gedanken. Magst Du uns teilhaben lassen. Schreiben und lesen und wir denken mit?
Schreibe gerne und ich schaue wieder : )
Herzliche Grüße, Marita
Liebe Susi,
diese Schwangerschaft scheint dich sehr überrascht zu haben...du bist aus allen Wolken gefallen, wolltest kein weiteres Kind und gerade jetzt wo alles so gut läuft, fällt es dir schwer, den Gedanken überhaupt weiterzudenken.
Du beschreibst es so, als wäre ein Film für dich abgelaufen....und auch dein Mann hat Mühe mit der neuen Situation?! Doch irgendwie hat er auch gespürt, dass es in dir nicht ganz stimmig ist. Konnte dir versichern, dass er hinter dir steht und dich damit etwas entlasten. Vielleicht auch deine schwankenden Gefühle ein wenig nachempfinden? Denn ganz sicher bist du dir nicht, eher so hin und hergerissen....Und da ist noch die Angst, dass es dich begleiten könnte, du es nicht gut verarbeiten kannst. Das gibt mir jetzt wirklich zu denken! Bitte verdränge diese Gefühle nicht, sondern schau sie ehrlich an und sprich doch erst nochmal mit Menschen, die dich verstehen und deine Gefühle ernst nehmen. Noch hast du Zeit! Darf ich dich fragen, in welcher Woche du bist?
Es ist für dich nicht so einfach, dieses „bekommen oder nicht bekommen“, stimmt‘s?...Denn auf der einen Seite steht eine Abtreibung und auf der anderen Seite steht deine Angst, wie du das mit drei Kindern schaffen würdest, jedem gerecht werden könntest.
Was macht dir denn die allermeiste Angst, wenn du an ein Drittes denkst?
Und dann sind da noch diese Wünsche in deinem Herzen, die legitim sind und die ich sehr gut nachempfinden kann.
Du möchtest deinen Kindern viel Gutes zukommen lassen, mit ihnen reisen, die Welt entdecken. Könnte es denn für euch nicht doch auch möglich werden, mit drei Kindern das Leben zu genießen?
Mir fällt passend dazu eine Freundin ein. Sie ist am Donnerstag mit ihrer Familie für drei Monate nach Neuseeland geflogen. Keine Großverdienerfamilie.... der kleine Tim ist 14 Monate. Sie haben es gut geplant, vorbereitet und organisiert. Die Eltern werden rund und um die Uhr Zeit für ihre Kinder haben. Ich kann darüber nur staunen, was doch alles machbar wird, wenn man seine Träume weiterträumt.....
Liebe Susi, wenn du nun einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen? Was würde es dir jetzt leichter machen? Was bräuchtest du für dich, wenn du so auf dein tägliches Leben schaust, damit du es dir zutrauen könntest?
Vielleicht findest du mit deinem Mann eine ruhige Stunde am Wochenende, wo du ihm noch mal mehr erzählen kannst, wie es dir ums Herz ist.
Meine Gedanken sind jedenfalls bei dir,
fühl dich ganz lieb umarmt.
Jovana
Liebe Sandy,
gerade sah ich, dass du online bist. Wie geht es dir inzwischen? Ich denke oft an dich und versuche dir Kraft für die Entscheidung "zu beamen". Ich würde mich freuen, von dir zu lesen.
Sei ganz herzlich umarmt
vici
Hallo!
In den letzten Tagen ist sehr viel passiert.
Dienstag hatten wir einen Termin zum Abbruch. Bei mir extrem gemischten Gefühlen.
Wie mussten wieder nach Hause weil ich zwei Tage zuvor noch ASS genommen hatte. Neuer Termin Freitag. Für mich schlimm weil ich wieder keine Erlösung hatte, für meinen Mann Schlüsselerlebnis, dass er es nicht kann!
Daraufhin bin ich total zusammengeklappt. Mein einziger Ausweg weg! Wenn mein Mann es nicht kann (und er hat sogar angeboten, dass wir es trotzdem machen und er sich psychologische Hilfe sucht), wie soll ich das dann mein Leben lang verantworten?
Ende der Geschichte: ich bin Freitag nicht zum Abbruch in die Praxis sondern in die Psychiatrie.
Da bin ich noch. Mir geht es besser und ich werde morgen wahrscheinlich heim gehen.
Ich will noch immer kein Kind kriegen aber ich denke nicht dass ich auf Dauer mit einem Abbruch leben kann, vorallem auch wenn mein Mann nur da nicht so den Rücken stärken kann...
Ich hoffe jetzt mit viel Hilfe mich an den Gedanken zu gewöhnen und die Schwangerschaft und das Kind annehmen zu können. Ich befürchte es wird Zeit brauchen....nach wie vor wäre es mir noch anders wieder!
Aber mittlerweile wissen unsere Eltern und Geschwister auch Bescheid und sind uns eine große Stütze!
Nur so als kurzes Update. Mag grad nicht mehr schreiben.
Sandy
Liebe Sandy,
ich habe so viel an dich gedacht in den vergangenen Tagen. Und du hast so viel durchgemacht!!! du lebst in den vergangenen Tagen in einer emotionalen Dauer-Angespannt-schleife. Vielleicht beruhigt es sich jetzt ein bisschen. es ist eine Entscheidung gefallen. Sandy, bitte setze dich jetzt nicht unter Druck. Du hast noch ca 8 Monate Zeit. Lass es auf dich zukommen. Es ist gut, dass ein Kind nicht gleich ganz ins Leben fällt, sondern Zeit bleibt, sich darauf einzulassen. Bitte lass es im wahrsten Sinn des Wortes "wachsen". Und hole dir die Hilfe, die du brauchst. Es ist keine Schande, es nicht alleine zu können. Es ist wahre Größe, einzugestehen, dass man Hilfe braucht. - Und tue dir selbst etwas Gutes.
Liebe Sandy, ich würde dir gern ganz konkret unter die Arme greifen, dir "Stütze" sein. Leider geht das nicht. Aber ich denke an dich und melde mich immer mal wieder. Würde mich wirklich freuen, von dir zu hören.
Schlafe trotz allem gut. - Und ab morgen wieder zu Hause. Lass es langsam angehen. Es muss nicht perfekt sein. -
Vici
Danke!
Das hast du gut gemacht, alles wird gut.
Ich schließe dich in mein Abendgebet ein.
Liebe Grüße
rahel
Liebe Sandy,
mich haben Deine Worte gestern sehr tief berührt - was bei Euch geschehen ist. Dramatisch. Und ein Ende des zermürbenden Hin und Her.
Die Verbundenheit mit Deinem Mann ist spürbar. Ja, stütze Dich auf ihn und auf alle, die für Dich da sein wollen und können und Dich verstehen.
Was genau es ist, das es dir so schwer macht ... es wird sich zeigen und irgendwie lösen.
Jetzt wirklich Erholung für Dich und nicht mehr kämpfen, nicht mehr um etwas und nicht gegen etwas.
Vor allem nicht gegen Dich.
Jeder Mensch ist ein Geheimnis.
Ich schicke Dir ganz liebe Grüße,
Layla
Liebe Sandy,
Du, mein erster Gedanke beim Lesen Deines zutiefst -berührenden Updates: es ist doch absolut okay, wenn Du grad nicht mehr schreiben magst.
Und doch: ich bin Dir so sehr dankbar für Dein Update. Dass Du es geschrieben hast, es schreiben konntest – ich hab auch so viel an Dich denken müssen die letzten Tage...
Was für eine schlimme Woche hast Du hinter Dir! Und ich mag mir gar nicht vorstellen , wie erschöpft Du im Moment bist, innerlich völlig leer und erschöpft wahrscheinlich.
Ich hoffe sehr, dass Du etwas Entlastung bekommen hast in der Klinik.
Wie gut, dass Du für Dich diesen Ausweg gesehen und gefunden hast und ihn auch genommen hast (den Ausweg in die Klinik)!
Versuch Dich zu erholen, liebe Sandy, wenn Du heute wieder heim kommst.
Und sei barmherzig mit Dir selbst, ja?! Nach solch einem heftigen Wellengang (der Gedanken, der Gefühle, der Seele) braucht es Zeit, bis sich die „stürmische See“ wieder etwas beruhigt.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du wenigstens schlafen und damit etwas Erholung finden kannst! Und wenn Du in der Klinik was fürs Schlafen bekommen hast, dann kannst Du es doch sicher auch nehmen, oder?! Alles was Dir jetzt hilft, ist doch gut. Und Schlafen-Können, eine Zeitlang einfach „vergessen können“ ist doch manchmal überlebensnotwendig.
Ganz liebe, liebe Grüße
moni
Liebe Sandy,
da ich gerade einen Moment Zeit habe, möchte ich dir einen kleinen Gruß schreiben. Hat der Anfang zu Hause wieder geklappt? du tust mir so leid. Was hast du in den vergangenen Tagen alles durchgekekämpft. Dass du "ausgelaugt" bist, ist mehr als zu verstehen. Versuche den Alltag zu leben, einfach ganz normal Alltag. Dein Kleines braucht gerade noch nicht viel, möchte einfach nur bei dir sein. Alles äußere hat noch Zeit. - Mir hat mal jemand, als ich vor einer sehr schwierigen Situation stand, gesagt: Die Kraft bekommst du, wenn es soweit ist, nicht früher. Und genau so habe ich es erlebt: Der Umzug, die neue Arbeit, neue Menschen ... ich hätte nie gedacht, dass ich das schaffe. Aber es ging dann (ich bin da nicht auf Wolken durchgegangen, aber jetzt im Rückblick bin ich stolz auf mich, wie ich das geschafft haben).
Liebe Sandy, plane nicht zu weit voraus, gehe einen Tag nach dem anderen an und gönne dir Zeit, mache zwischendurch etwas, was du nur für dich machst (für meine Mutter war das die Tasse Kaffee am morgen, bevor wir auf der Matte standen. Aber das war ihr wichtig, ihre Zeit, die sie nur für sich reserviert hatte).
Ich glaube, so sehr hilft dir das alles nicht weiter, stimmts? Aber ich möchte dir einfach ein bisschen Mut machen in dieser Zeit.
Sei ganz lieb gegrüßt
Vici
Liebe Sandy,
danke Dir für Deine Nachricht. Deine Situation und Dein Schreiben haben mich schon bewegt.
Ich persönlich meine und wünsche Euch, die Entscheidung, dass Euer Kind kommen darf, ist nicht nur für Deinen Mann gut, sondern für Euch als ganze Familie das Beste. Auch wenn es sich noch nicht gut anfühlt. Lass´ Dir Zeit.
Du hast gerungen in den letzten Wochen und hast es Dir nicht leicht gemacht. Die Entscheidung hat Dich enorm unter Druck gesetzt und Kraft gekostet. Jetzt ist eine Entscheidung gefallen und es darf Ruhe einkehren. Schone Deine Seele. Tue Dir Gutes.
Wie gut, dass es Dir nach den Tagen in der Psychiatrie besser geht. Ich freue mich, dass Du schreibst, dass Dir die Familie eine große Stützte ist. Sie gehen den Weg mit Dir ! Hole Dir die Unterstützung und Ermutigung, die Dir hilft.
Herzliche Grüße, Marita.
Liebe Sandy!
Ich möchte Dir einen lieben Gruß zum Wochenende schicken!
Wie geht es Dir denn inzwischen? Ist ein wenig Ruhe eingekehrt, in Deinen Gedanken, in Deinem Herzen...? Ich wünschte es Dir so sehr!
Hoffentlich warst du noch krankgeschrieben diese Woche. Du hattest ja geschrieben, dass Du berufstätig bist. Dein Arzt/Frauenarzt kann Dir sicher auch noch länger eine Krankschreibung geben zu Deiner Erholung, wenn Du das möchtest.
Wohnen Eure Familien denn in „Reichweite“? So dass sie auch mal kurzfristig einspringen können?
Sie wissen jetzt ja auch von Deiner Schwangerschaft und haben Dir ihre Unterstützung zugesagt. Ist Dir das ein wenig eine Entlastung beim Gedanken an die Schwangerschaft oder auch wenn dann Euer Drittes da ist?
Manchmal hilft ja schon allein das Wissen, dass wenn man Hilfe braucht, dass dann jemand da wäre.... Gut jedenfalls, dass Du jetzt dieses „Auffang-Netz“ zugesagt bekommen hast von Euren Familien!
Liebe Sandy, ich wünsche Dir ein gutes, erholsames Wochenende und immer mal wieder eine kleine Freude zwischendurch, mit Deinen Kindern, Deinem Mann (wenn er am WE zuhause ist) oder einfach mit etwas was Du dir bewusst gönnst (Du weißt selbst am besten, was Dir gut tut). Sei gut zu Dir selbst, möchte ich sagen!
Alles Liebe
moni
P.S. wie geht es Dir denn von der Schwangerschaft her? Hast Du auch etwas unter den üblichen Anfangs-Beschwerden zu leiden: Morgenübelkeit, Müdigkeit o. ä.?
Ich hoffe, es hält sich in Grenzen!
Hallo!
Mir geht es nach wie vor nicht wirklich gut.
Ich will nicht schwanger sein, ich will kein weiteres Kind, ich will das es do bleibt wie es ist aber es gibt keinen Ausweg!
Auch wenn ich gerade mal wieder überzeugt bin einen Abbruch verkraften zu können (ob dich das tatsächlich bewahrheitet ist fraglich) ist das leider keine Lösung mehr. Mein Mann bietet es zwar noch ab und zu (wenn auch nur noch ganz selten) an obwohl er es als „wir töten unser Baby empfindet“ aber gerade deswegen kann ich es nicht machen...selbst wenn er sich Hilfe sucht und damit klar käme und es mir nie vorwerfen würde, würde ich immer den Vorwurf wittern und befürchten. Das würde womöglich unsere Ehe scheitern lassen...das wäre das schlimmste für mich und die Kinder. Und das alles nur unter der Voraussetzung, dass ich gut damit klar käme...was mir auch keiner garantieren kann.
Ich bin so verzweifelt in dieser Sackgasse. Ich will das Kind nicht und muss es bekommen.
Ich wünschte so sehr, dass ich es wollen könnte! Aber ich schaff es nicht. Ich weiß nicht wie ich die nächsten Monate schaffen soll...was mach ich denn wenn ich es weiterhin nicht will, wenn ich es nicht mal nach der Geburt, wie ich so sehr hoffe, abnehmen kann?
Ich bin so verzweifelt, ich will nur wieder zurück als alles noch gut war.
ich habe gerade deine Zeilen gerade gelesen . Deine Situation berührt mich sehr . Ich kann dich sehr gut verstehen . Euer Leben war ok so wie es ist . Nun hat sich ein kleines Menschlein ungeplant eingeschlichen . Du weißt , wie gerade die erste Zeit mit einem Säugling schlauchen kann ( schlaflose Nächte , wenig Zeit für die Familie usw. ) . Du hast dich aber entschieden auch gegen deinen Willen dem Kind das Leben zu schenken . Das ist ein sehr wertvolles Geschenk und du musst dir keine Vorwürfe machen das du das Kind noch nicht annehmen kannst . Bitte quäle dich nicht mehr ! Sehr wahrscheinlich werden die Gefühle und die Liebe für dieses Kind später kommen . Sollte dies nicht der Fall sein , gibt es auch die Möglichkeit das Kind zur Adoption freizugeben . Du kannst das nach der Geburt noch entscheiden , weil du dann noch einige Wochen Zeit hast . Ich habe eine Bekannte , die nach der Geburt zur Adoption freigegeben wurde . Ihre leibliche Mutter hatte auch schon mehrere Kinder . Sie ist ihrer leiblichen Mutter dankbar , dass sie leben darf . Sie hat liebevolle Adoptiveltern und ist mittlerweile selbst Mama . Sie weiß was es bedeutet , Mutter zu sein und deshalb wirft sie ihrer leiblichen Mutter nichts vor .
Ich wünsche dir alles alles Gute und denke an dich . Liebe Grüße von Kerstin P.
Liebe Sandy,
ich bin froh, dass Du wieder schreibst. Du bist immer noch verzweifelt über dem, was geschehen ist und "musst" die Veränderung nun annehmen, und kannst es trotzdem nicht, weil es davor einfach so gut war.
Die Möglichkeit, das Kind abzutreiben schaut ihr immer wieder zusammen an - und es wäre auch jetzt nicht wirklich gut für Euch. Und Du weißt einen Grund: Es könnte Eure Ehe scheitern lassen. Das hätte geschehen können. Und das wäre das Schlimmste für Dich. Das noch Schlimmere, würde ich jetzt mal sagen, als dieses Kind zu bekommen, zu dem Du noch keine Beziehung hast.
Liebe Sandy, mit der Schwangerschaft ist etwas geschehen, was nicht in Deiner Hand lag. Das Leben ändert sich. An manchen Stellen ohne unser Zutun. Es ist schwer, etwas anzunehmen, was anders kommt, als wir dachten.
Hast Du es bei Dir selbst schon mal erlebt? Vielleicht zu viel erlebt? Oder vielleicht hast Du eben gar keine Erfahrung damit?
Hast Du es an anderen Menschen erlebt oder gesehen, von Weitem oder in einer nahen Beziehung, dass jemand mit etwas leben "musste", was er nicht wollte? Und wie das diesem Menschen gelungen ist? Ob er doch wieder froh geworden ist?
Das könnte Dir Hoffnung geben. Ein bisschen Weite.
Es klingt so "dumpf", wenn ich sage: das Leben bleibt nicht so, wie es ist. Ich denke, das wurde Dir sicher schon geschrieben hier in den letzten Wochen. Das ist eine gute Weisheit, aber theoretisch. Die Praxis ist schwer. Und es braucht Zeit.
Ein bisschen "geschehenlassen", sein lassen, so sein lassen, wie es ist, sich nicht sooo drum kümmern, es mal nebenbei sein lassen, v.a. nicht freuen müssen.
Ich denke, Du siehst jetzt gut, wofür Du es tust oder geschehen lässt: Dass ihr eine Familie bleibt.
Es hat sich bei Euch nicht einer gegen den anderen durchgesetzt (ich glaube nicht, dass Du es so empfindest, oder?), sondern es ist in Rücksichtnahme geschehen. Einer lässt den anderen mitkommen. Das ist etwas sehr Wertvolles in einer Paarbeziehung. Hat Dein Mann jetzt Verständnis für Dich?
Es lässt sich gar nicht alles in Worte fassen, für Deinen Mann vielleicht auch nicht.
Aber ihr nehmt Euch gegenseitig so an.
Ich möchte Dich "einhüllen", so verwundet wirkst Du noch von der schweren Zeit. Und ich würde gern ein bisschen mit Dir in Deine Tage hineinsehen: wo es schön ist. Wo es trotzdem schön ist. Obwohl nicht mehr alles so ist, wie es war.
Layla
Kannst du was anfangen mit dieser Aussage?
Liebe ist nicht ein Gefühl,
Liebe ist eine Entscheidung jemanden Gutes tun.
Du bist über deinen Schatten gesprungen und hast entschieden, deinem Mann, Gutes tun. Das ist wahre Liebe.
Bitte zerfleisch dich nicht das du keine Gefühle für dein Kind hast, das Kind spürt die Liebe die du zu seinem Vater hast.
Irgendwo hab ich gelesen,
das Beste was eine Mutter für ihre Kinder tun kann, ist ihren Vater zu lieben,
das Beste was ein Vater für seine Kinder tun kann, ist ihre Mutter zu lieben.
Und das habt ihr beide getan.
Lenk dich einfach ab von der Schwangerschaft so gut es dir gelingt.
Warst du wieder bei der Therapeutin?
Wissen es deine Kinder das sie ein Geschwisterchen bekommen?
Ich warte sehnsüchtig auf den Frühling, du auch?
Alles Gute dir
rahel