Hallo,
Zugegeben, ich bin sonst nur stille Leserin, finde aber keine Antworten auf meine Situation.
Ich habe zwei Kinder (5 und fast 2). Unsere Familienplanung war abgeschlossen, ich habe all unser Babyzeug an Freunde verschenkt.
Nun kam der Schock-trotz akribischer Verhütung bin ich schwanger. Mein Mann stand genauso unter Schock. Sein erster Gedanke war Abtreibung. Wir haben uns eine Woche Zeit zum Nachdenken gegeben bis zum nächsten Arzttermin.
Da war ich entschlossen, ich würde eine Abtreibung nicht übers Herz bringen und es würde mich emotional zerreißen. Schon wenn ich daran denke, weine ich wieder.
Vor diesem Termin sagte ich der Ärztin, das Baby bleibt. Sie meinte „schön, das habe ich mir gedacht, sie schaffen das.“
Auch mein Mann hatte sich erholt und bereits Pläne (Finanzen, Haus, etc.) gemacht. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
ABER: plötzlich entdeckte die Ärztin einen zweiten Herzschlag.
Ich bin an dem Punkt, ich weiß nicht, wie soll ich es mit Zwillingen schaffen, zumal schon zwei da sind. Mein Verstand sagt, Abbruch, mein Herz sagt das überstehe ich nicht. Für ihn kommt nur ein Abbruch in Frage.
Kann mir irgendjemand Mut, dem es nach einem Abbruch vielleicht doch besser ging als erwartet.
Danke euch!!!
dass es nun Zwillinge sind, diese Nachricht hat euch beide sicherlich sehr schockiert und zehrt vermutlich an sämtlichen Kräften.
Du hast ja eine echt aufregende Woche hinter dir. Erst der Schock, dass du überhaupt trotz größter Sorgfalt schwanger geworden bist, dann die Überlegungen, was du machen sollst. Gut, dass ihr euch Zeit genommen habt um nachzudenken. Schließlich hast du dich stark gemacht für dein Kind. Auch dein Mann hatte Zuversicht gewonnen und schon erste Pläne gemacht. Ihr habt also schon richtig viel geleistet!
Und jetzt sind es überraschenderweise zwei Kinder und ich hab das Gefühl, dass euch erneut alle Kräfte davongleiten. Das ist ja auch total normal. Ich glaube, das würde vielen Paaren so gehen. Es ist einfach ein deutliches „noch mehr“. Kennt ihr denn andere Zwillingseltern?
In welcher Woche bist du eigentlich aktuell?
Ich stelle mir vor, dein Mann hat nun möglicherweise auch Sorge, wie die Schwangerschaft verlaufen und wie es dir gehen würde zu euren zwei „großen“ Kindern dazu. Und das sind vielleicht auch deine Gedanken...und wie du es mit 4 Kindern dann schaffen kannst. Dass da der Gedanke abzutreiben, wieder hochkommt, ist verständlich.
Dein Herz allerdings äußert sich ganz klar, dass das nichts für dich ist. Ich kann verstehen, dass dir grad echt zum Weinen ist . Und wenn es vielleicht andere Frauen gibt, denen es damit einigermaßen gut geht damit, du bist du und darfst auf dich schauen und hören.
Lass dir doch jetzt erstmal Zeit und erhol dich von der aufregenden Zwillingsbotschaft, bis du wieder ruhiger und klarer sortieren kannst, was genau jetzt fehlt, dass du und dein Mann auch zu beiden Kindern ja sagen könnt. Da gibt es sicherlich viele Punkte, die bedacht und geplant werden sollten. Habt ihr denn Familie um euch herum, ein kleines Netzwerk, das euch zur Seite stehen kann?
Oft sieht man erst mit der Zeit, wie es gehen kann. Mit jedem Tag können neue gute Gedanken kommen.
Ich möchte dir Mut machen, dir jetzt ganz viel Gutes zu tun, was dir wieder Kraft gibt!
Liebe Grüße und Wünsche von Herzen!
Jana
Hallo Jana,
vielen Dank für deine einfühlsamen Worte.
Die Sorgen sind konkret: Wie alles schaffen? Wie ist die Schwangerschaft, würden alle Überleben und natürlich auch „Luxusprobleme“ wie Geld, Komfort, etc. Mein Mann findet es unverantwortlich allen gegenüber die Schwangerschaft nicht abzubrechen.
Ich bin aktuell 6+6. Also ist noch ein wenig Zeit, aber mir geht es täglich so schlecht, wie noch nie in meinem Leben.
Leider haben wir tatsächlich Zwillinge im Umkreis. Mein Bruder hat bereits 6-jährige und eine Freundin hat vor drei Wochen ihre Zwillinge in der 28. Woche gekriegt.
Wir erleben also gerade aktuell wie sie durch die Hölle gehen, obwohl es den Kindern den Umständen entsprechend gut geht. Also alles keine guten Beispiele.
Ich habe einfach nur Angst an der Entscheidung gegen die Kinder zugrunde zu gehen.
Liebe Tulip,
das war sicher ein großer Schreck! Ihr hattet euch für das Baby entschieden und plötzlich ist da noch eins!
Das muss erstmal verarbeitet werden.
Nimm dir Zeit, um den Schock zu verdauen.
Ich kenne übrigens eine Familie, denen es ganz ähnlich ging: Zwei Kinder waren da, die Familienplanung war abgschlossen.
Dann eine ungeplante Schwangerschaft und das auch mit Zwillingen.
Die Wohnung zu klein, das Auto zu klein usw.
Diese Familie hat die Kinder bekommen und sie sind nun eine glückliche große Familie.
Finanziell ist es manchmal etwas knapp und es müssen sich jeweils zwei Kinder ein Zimmer teilen aber die Kinder sind so eine fröhliche Bande, die sicher alle zu tollen Menschen heranwachsen werden.
Was ich sagen will:
Verdaue erstmal den Schrecken über die Nachricht und versuche dann, nicht nur die Probleme, sondern auch die Lösungen und die positiven Seiten zu sehen.
Vielleicht kannst du dich dann doch mit dem Gedanken anfreunden.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!
Danke, das hilft mir!
Liebe Tulip,
du hast schon in der ersten "Runde" gemerkt, wie es für dich stimmt.
Das kann dir jetzt Kraft geben für die zweite Runde.
Und dein Mann geht hoffentlich auch diesen Weg mit.
Es ist natürlich ein Schock. Damit rechnet man einfach nicht.
Wie gut, dass die Ärztin nicht gleich alle beide gesehen hat!
Lass dich hier trösten und aufbauen!
Jetzt ist noch nicht vorstellbar, wie das sein wird. Wie ihr als Familie sein werdet. Aber mit der Familie, die Frau vom Dorf kennt, wird es schon ein bisschen vorstellbarer. Auch für dich!?
Liebe Umarmung von Layla
Liebe Layla,
Danke für deine Worte.
Ja, die Beschreibung von der Familie hilft ein wenig. Aber ich frage mich, wie schaffen die das? Können sie jemals wieder schlafen?!
Und andererseits denke ich ein Abbruch wäre das vernünftigste für alle. Aber ich kann nicht erahnen, wie ich damit umgehen soll.
Ich hätte mich nun echt auf ein drittes Kind freuen können, aber leider kam noch ein Herzschlag dazu.
Liebe Tulip,
kannst du konkret benennen, was deine Sorgen sind? Sind sie eher finanzieller Art? Oder geht es um deine Kräfte? Ich denke, dann kann man konkret Hilfe anbieten und empfehlen.
Ich finde es unverantwortlich von deinem Mann sich gegen deine Gefühle zu stellen.
Wenn du es dir jetzt schon schlecht geht, warum sollte es dir danach besser gehen, wenn es die Kinder nicht mehr gibt. Die gleichen Gründe, die jetzt für die Kinder sprechen, wird es danach geben. Nur du wirst, dann keine Wahl mehr haben. Wirst damit klar kommen müssen. Das schaffen die Frauen scheinbar mehr oder weniger gut, wenn die Zeit vergeht. Wie auch anders, das Leben geht weiter, ohne den Zwillingen. Es bleibt ein Verlust.
Ich denke, dass es nie gut ist, sich gegen sein Herz zu entscheiden.
Alles Liebe und viel Kraft!
Liebe Tulip, wie war deine Nacht?
Der neue Morgen bringt manchmal ein helleres Gefühl mit.
Zu deinem Mann:
ich würde nicht so sagen, wie Yom, dass es von ihm unverantwortlich ist, sich gegen deine Gefühle zu stellen.
Vielleicht tut er das gar nicht: sich gegen deine Gefühle stellen.
Er kommt einfach selbst nicht zurecht. Mit seinen Gefühlen.
Mir hilft da zu denken: Jetzt ist der andere eben mal mit sich beschäftigt. Nicht alles betrifft beide genau gleich, wenn man ein Paar ist. Seine Sorgen sind sicher nochmal anderer Art wie deine.
Wenn ihr redet, versuche das zu unterscheiden. Nicht alles "in einen Topf werfen". Sonst wird es wirklich viel.
Mit etwas kommst vielleicht DU besser klar - dann ist es für beide leichter.
Und mit etwas anderem kommt ER besser klar - dann ist es auch eine Erleichterung für euch beide.
Man sollte es sich gegenseitig nicht schwerer machen, als es ist.
Also - von dem her denken und reden, was jedem von euch möglich ist.
Und - wo man sich nicht versteht oder verständigen kann, einfach nochmal warten ....
Auf einen neuen Tag. Auf eine neue Zuversicht. Mit der Zuversicht kommen auch konkrete Ideen, die man nicht hat, wenn man von Angst blockiert ist. Und wenn man gegeneinander eingestellt ist.
Jedenfalls ist er ja schon einmal den Weg zu einem "Ja" mit dir gegangen.
Über den anderen bestimmen geht natürlich nicht.
Vielleicht genießt ihr einfach das Wochenende so gut ihr könnt und nähert euch mal humorvoll dem Ganzen: Schau - in einem Jahr haben wir doppelt so viele Kinder. Wie sieht dann so ein Tag wie heute aus?
Ihr merkt dann:
Was würde gehen, was könnt ihr euch (noch) nicht vorstellen - sprich: Da müsste umgestellt werden.
Oder auch: Das würde ja schon gut gehen.
Und wenn dein Mann heute einen ganz schweren Tag hat, schnapp dir die beiden Kleinen und besuche jemand oder unternimm etwas, was euch auf jeden Fall gefällt. Konfrontation kann sicher keiner von euch brauchen. Nur sagen, wie es einem selbst geht. Wenn das der anderen hören kann, ist schon viel viel gewonnen. Dann habt ihr euch echt lieb!
Liebe Grüße von Layla
Hallo Layla,
Wieder zwei Stunden heute Nacht nicht geschlafen wegen Kopfzerbrechen. Heute geht es etwas besser, da ich durch die Kinder abgelenkt bin, aber meine alte Energie ist noch nicht zurück.
Ihn geht es zum Glück recht gut, da sein Alltag mit Arbeit weiter geht. Ich glaube er macht sich nur Sorgen um mich und hat vermutlich Angst, dass ich tatsächlich keinen Abbruch durchziehen kann.
In mir schlummert eine ganz leise Hoffnung, dass sich ein Embryo eventuell nicht weiter entwickelt. Ich weiß gar nicht, ob ich so etwas sagen darf, aber dann würde die Natur mir diese Höllenentscheidung abnehmen. Ich weiß das ist auch feige! Aber ich wundere mich immernoch warum Nr 2 erst beim zweiten Ultraschall zu sehen war.
Es sind so viele Sorgen: heute Nacht, als die Kleinere mit ihrem Weinen auch die große aufweckte, dachte ich, mit Zwillingen werden wir alle nie wieder schlafen können?! Wie soll der Alltag mit allen aussehen? Wie soll ich zwei Babies gleichzeitig stillen, Geschichten vorlesen, Essen kochen, mit Stoff wickeln, Wäsche waschen und und und... Leider habe ich recht hohe Ansprüche an mich selbst. Sei mal dahin gestellt, ob sie für andere Sinn machen. Mit Nr. 2 bin ich schon entspannter geworden. ????
Mein Mann hat vor allem Angst, dass mir bei der Geburt oder sonst etwas passiert und er mit den Kindern allein da steht oder dass weitere Kinder krank/behindert sein könnten. Er meint immer, wir müssen zufrieden sein mit dem was wir haben und unser Glück nicht heraus finden. Und natürlich auch normale Zukunftssorgen (Geld, Bildung der Kinder...)
Ich bin auch zufrieden mit meinen Zweien, aber für mich ist es eine Entscheidung zwischen Leben und Sterben, mit der ich am Ende allein klar kommen müsste. Er stellt sich auch nicht direkt gegen mich. Er hat aber mittlerweile auch Angst, dass ich mit einem Abbruch nicht umgehen kann. Am liebsten würden wir die Zeit zurückdrehen.
Liebe Tulip
du fragst dich, wie die Familie das schafft, ob wie überhaupt nochmal schlafen können.
Ich kann es ja nur von außen betrachten (ich war die Erzieherin im Kindergarten der Kinder) aber da haben sie es gut hinbekommen.
Ich kann mich an eine Unterhaltung ein paar Wochen nach der Geburt erinnern, da sagte meine Chefin zu der Mutter: "Sie sehen überhaupt nicht gestresst aus!"
Und sie antwortete: "Ich bin auch nicht gestresst!"
Wir waren alle baff, denn wir dachten mit zwei Kita-Kindern und zwei Säuglingen MUSS man doch gestresst sein!
War sie aber nicht. Zumindest zu dieser Zeit.
Sicher gab es aber auch andere Phasen, wenn die Kinder schlecht geschlafen haben, in denen es stressig war.
Aber das ist normal und gehört dazu.
Ich glaube, wenn man sich grundsätzlich dafür entschieden hat, die Kinder anzunehmen, dann hat man auch eine andere Einstellung zu dem Stress und wenn einen dann gleich zwei kleine Grinsebacken morgens anstrahlen gibt das Kraft, auch wenn die Nacht kurz war.
Das ist nicht feige, das ist doch natürlich.
Ich habe in der Zeit bis zur Abtreibung auch auf eine Fehlgeburt gehofft...
Wie weit bist du denn? Bei mir konnte man bei den ersten beiden Arztterminen noch gar nichts erkennen, beim ersten meinte der Arzt sogar, er glaube nicht, dass ich schwanger sei.
Die Blutuntersuchung hat es dann aber bewiesen.
Deshalb finde ich es nicht ungewöhnlich, dass man bei deinem ersten Ultraschall nur ein Baby entdeckt hat.
Ist denn dein zweites Baby kleiner/weniger weit entwickelt als das Erste?
Ich bin heute 7+0.
Beim Ultraschall war ich 6+4 und eine Fruchthöhle war wohl 5,5 mm, die andere 5,0mm. Also ein marginaler Unterschied. Einen erneuten Termin habe ich erst wieder bei 8+4.
Wie geht es dir nach der Abtreibung?
Vielleicht hat deine Nummer zwei sich auch "absichtlich" versteckt, damit der erste Schreck nicht ganz so groß ist.
Du wolltest ja überhaupt kein Baby und jetzt kannst du mit dem Gedanken an eins doch ganz gut leben.
Wenn beide beim ersten Ultraschall zu sehen gewesen wären, hättest du dich vielleicht gleich für eine Abtreibung entschieden.
So hat Nr. 2 sich vielleicht bessere Chancen ausgerechnet
Ehrlich gesagt, habe ich beim ersten Ultraschall gefragt, ob es nur eins ist!? Das haben wir bei jedem Kind als erstes geklärt. Welch Ironie!
Leichtsinniger Weise habe ich zu dem Zeitpunkt der ersten Untersuchung noch gesagt, zwei würde ich abtreiben. Viel leichter gesagt, als getan.
Jetzt musste ich wirklich schmunzeln.
Du hast beim ersten Ultraschall gesagt, dass du zwei abtreiben würdest. Da hat sich der eine Embryo wohl wirklich versteckt!
Ich hatte den Abbruch bei 7+0 (nach meiner Rechnung war es 6+6 aber im Bericht stand 7+0) und ich war so froh, dass man bei den Untersuchungen vorher nichts gesehen hat!
Direkt vor dem Abbruch wurde nochmal ein Ultraschall gemacht und da habe ich zum ersten Mal etwas gesehen. Sogar mit Herzschlag. Das war heftig! Der Arzt hat den Bildschirm aber sofort weg gedreht, ich habe vielleicht 2 sec lang etwas gesehen.
Das war aber der Punkt, der mir hinterher am meisten zu schaffen gemacht hat. Dass da schon ein Herz geschlagen hat...
Jetzt ist es über drei Jahre her und mittlerweile komme ich ganz gut damit klar. Außer, dass ich panische Angst vor einer erneuten Schwangerschaft habe.
Danke für deine offenen Worte. Ich hoffe dir geht es gut mit deinem Entschluss?! Denkst du heute noch oft daran?
Die zwei Herzschläge habe ich schon gesehen. Das macht es ja so schwer und zu wissen, was daraus noch entstehen kann. Denn beide vorherigen Schwangerschaften waren ein Traum.
Liebe Tulip,
ich lese gerade erst, bin aber schon total müde ... ... und schreibe dir morgen. Deine alte Energie ist noch nicht zurück? Meinst du seitdem du das zweite gesehen hast? Es braucht Zeit.
Für heute eine gute Nacht!
Liebe Grüße von Layla
Liebe Layla,
Ich konnte recht gut schlafen, mit etwas weniger Kopfzerbrechen.
Ich meine mit der alten Energie, die die ich hatte bevor ich von der Schwangerschaft erfuhr. Am liebsten möchte ich gerade nur schlafen, dann muss ich nicht denken.
Es wäre so schön, wäre es nur eins, dann könnte jetzt fast so etwas wie Freude entstehen, da mein Mann sich mit Kind Nr3 arrangiert hat.
Zu einem endgültigen Entschluss bin ich immernoch nicht gekommen. Es schwankt immer wieder hin und her.
Es tut mir sehr leid, dass ihr vor so einer schwierigen Entscheidung steht. Ich verstehe, dass es ganz und gar nicht einfach ist wenn man ungewollt schwanger mit Zwillingen ist und es kann euch niemand diese Entscheidung abnehmen. Ich kann dir leider nicht sagen wie es einem nach einem Abort geht oder wie man damit fertig wird. Ich kann nur sagen, wie es mir mit Zwillingen erging. Ich bin selbst mit 19 Mutter von Zwillingen geworden, die mittlerweile 3 Jahre alt sind. Und ich habe noch eine 3. Tochter die in einigen Tagen 1 Jahr alt wird. Die Schwangerschaft verlief ohne Probleme und die Kinder kamen bei 38+0 gesund auf die Welt. Es war nicht einfach. Ich war damals komplett von Anfang an alleine mit den Beiden. Mein Mann war viel weg und nur am Arbeiten. Ich hatte sonst keine Hilfe in der Nähe und natürlich war das eine große Umstellung für mich. Ich habe die Kleinen 1 Jahr lang gestillt was auch viel Kraft und Zeit in Anspruch genommen hat....aber trotz all der Schwierigkeit muss ich sagen, dass ich überglücklich darüber war und bin meine Kinder zu haben. Sie haben mir so viel Freude geschenkt, was mir immer wieder aufs Neue Kraft gegeben hat. Ich versteh aber deine Sorgen. Wenn ich meine 3. Tochter vor den Zwillingen bekommen hätte, dann hätte ich mir auch sehr Sorgen gemacht, weil ich dann schon wüsste wie anstrengend es sein kann 1 Kind zu haben, jedoch waren meine Zwillinge zusammen nicht so anstrengend wie manches einzelnes Kind. Mit meiner Erzählung wollte ich dir die Entscheidung auf keinen Fall noch schwerer machen sondern euch Mut zu sprechen, dass nichts unmöglich ist und ihr das gemeinsam schaffen könnt. Wünsche dir ganz viel Kraft. Egal wie du dich entscheiden wirst.
Wow, beeindruckend, was du geschafft hast. Ich danke dir sehr für deine Worte!!!
Hallo Tulip
ich denke zwar daran aber jetzt nach drei Jahren kann ich gut damit umgehen.
Ich habe es auch nie bereut.
Das liegt aber daran (habe ich an anderer Stelle hier im Forum schon mal geschrieben) dass es mir durch meine psychische Erkrankung (Depressionen und Angststörung) so extrem schlecht ging, dass ich mir sonst vermutlich etwas angetan hätte (wenn ich schwanger geblieben wäre).
Ich war in einem absoluten Ausnahmezustand.
Deshalb kann ich es nicht bereuen. Für mich war es im Prinzip keine Entscheidung sondern der einzige Weg, mein Leben zu retten.
Und dennoch habe ich ziemlich gehadert.
Deshalb kann ich mir gut vorstellen, wie schwer es ist, wenn man eine wirkliche Entscheidung treffen muss.
Ich habe bei dir ein paar Sachen rausgelesen, mit denen ich dir nochmal Mut machen will:
Du schreibst, dass du bei Kind zwei schon entspannter warst. Bei den nächsten beiden Kindern wirst du noch entspannter sein und meist überträgt sich das dann auch auf die Kinder und sie sind unkomplizierter als die Ersten.
Du schreibst, dass du sehr hohe Ansprüche an dich hast. Das kann ich gut verstehen (besonders auch das Stoffwickeln etc)
Die Zwillinge können dir da aber auch helfen, dich persönlich weiter zu entwickeln und zu lernen, dass eben nicht alles perfekt sein muss und dass es auch gut sein kann, mal fünfe gerade zu lassen und entspannter an die Sachen heran zu gehen.
Bitte verstehe das jetzt aber nicht als Überredungsversuche. Die Entscheidung liegt natürlich absolut bei dir und ich will dich in keine Richtung drängen.
Ich weiß nur, wie schwer es in solchen Situationen ist, das Positive zu sehen und dass man da hauptsächlich die Probleme sieht, die kommen könnten.
Deshalb versuche ich als Gegenpol dir deine Sorgen etwas zu verringern.
Liebe Tulip,
das finde ich sehr erstaunlich, dass sie schon wieder zurück ist!
Und dass du gut schlafen konntest, freut mich sehr. Das gibt Kraft.
Und wenn du schlafen magst und mal nicht nachdenken, dann gönne dir das!
Schwangerschaft ist eine große Leistung, auch wenn man nichts aktiv dafür tut.
Frau vom Dorf hat so gute Ideen. Und: @Frau vom Dorf, du gönnst es ihr einfach.
Auch die Weiterentwicklung. Das finde ich - gerade, weil du es anders erlebt hast, sehr fein von dir.
Ich kann auch das bestätigen: Irgendwann kommt der Moment, wo man etwas lockerer wird. Die Situation erfordert es, oder der eigene "Zustand". Dann ist man bereit, etwas weniger Gewichtiges mal hinten anzustellen.
Ich merke immer wieder, dass es nicht sooo wichtig ist, dass etwas genau so läuft, wie ich wollte. Und es ist trotzdem schön.
Wenn du wieder Kraft schöpfst, wird es dir leichter fallen, mit den einzelnen Überlegungen (wie du was machst) umzugehen. Wenn es bisher gut gelungen ist mit deinen beiden, hast du gute Voraussetzungen. Manche Mutter ist schon mit einem Kind oft am Ende.
Dem letzten Absatz von Frau von Dorf schließe ich mich auch an.
Und - es geht nur Tag für Tag. Nicht den ganzen Weg auf einmal.
Noch einen ruhigen Sonntag für euch! Dann ist schon wieder ein Tag geschafft und siehst zurück und kannst sagen, ob´s ein guter Tag war oder nicht.
Liebe Grüße von Layla
Liebe Tulip,
ich wollte dir einfach sagen, dass du eine ganz gute Mutter bist. Wie du Verantwortung übernimmst, wie du dein Bestes für die Kinder geben möchtest, dir hohe Ansprüche stellst, wie du dich an deinen Kindern freuen kannst und wie dein Herz schon jetzt für die Kleinen schlägt. Und aus einer guten Mama wird keine schlechte Mama, durch die Zwillinge.
Ich weiß nicht wie es ist mit Zwillingen, die Erfahrung anderer sagt schwer, aber auch, wie Jenny schrieb, glücklich machend und bereichernd.
Du hast nocheinmal deine Sorgen beschrieben. Du brauchst unbedingt Unterstützung. Ich weiß dass man in bestimmten Fällen Anspruch auf eine Haushaltshilfe hat und es gibt auch ehrenamtliche Helfer. Da gibt es aber Menschen, die sich da besser auskennen als ich, ich denke hier kann man zb anrufen, habe vorhin auch gutes von der Caritas im Netz gelesen.
Ansonsten wollte ich noch zum Thema Schlaf anmerken, du weißt es sicher und hast mehr Kinder als ich, aber trotzdem nochmal zu Erinnerung ) einfach schlafen gehen, wenn die Kleinen schlafen, sich zusammenkuscheln und einfach schlafen. Egal, wenn etwas liegen bleibt, die eigenen Reserven auffüllen geht immer vor. Ich muss sagen, ich war so ausgeschlafener durch die Babyzeit gekommen als durch die Schulzeit.
Alles alles Liebe dir Tulip
Liebe Tulip,
wie geht es dir im Moment?
Liebe Tulip,
vielleicht warst du auch bisschen "geplättet" von Jennys Bericht. Und voller Bewunderung.
Das ist so ein "Zwischending". Es kann einen ermutigen, aber auch runterziehen, wenn man hört, was jemand anders schafft oder geschafft hat.
Immer ist wichtig, wie es dir geht und was du gerade schaffen kannst.
Ich kenne das so gut: Mehr wollen als man grade kann, sich überfordern .. und dann das nicht so gut schaffen, was man eigentlich doch kann.
Lieber beim heutigen Tag bleiben. Und im Rückblick sieht man dann erst, was Jenny erlebt hat.
Dann ist es auch wieder die reine Ermutigung. Wichtig ist die eigene Geschichte!
Du machst es auf deine Weise!
Ja, wie geht es dir - heute?
Ganz liebe Grüße zu Dir, an einem nochmal stürmischen Tag.
Layla
Hallo Tulip,
liest du hier noch mit?
Wie geht es dir denn?
Konntest du eine Entscheidung treffen und wie geht es dir damit?
Liebe Tulip,
ich wollte auch fragen, wie es dir geht. Und habe eben nochmal alle deine Beiträge gelesen.
Es waren auch paar Unklarheiten dabei. Ob du dich missverstanden gefühlt hast? Da mache ich mir Gedanken ....
Ich hatte dich wohl missverstanden - das mit der alten Energie ... sie war eben noch nicht zurück. Und gerade das war so schwer. Auch wenn du schon mal wieder eine bessere Nacht hattest.
Diese Schwangerschaft ist viel schwerer als deine anderen beiden. Das hatte ich bisher auch nicht so wahrgenommen: Dass du sehr gute Schwangerschaften hattest. Eine Zwillingsschwangerschaft fordert tatsächlich mehr.
Wie geht es dir mittlerweile? Dieser Tage war der nächste Arzttermin angesetzt. Ich bin sehr gespannt, wie es mit dem Versteckspieler weitergegangen ist. Oder hat dich der ganze Zwiespalt schon längst überwältigt und du hast dich schnell um einen Abtreibungstermin bemüht? Einfach, um nicht länger aushalten zu müssen. Die Ungewissheit, die körperlichen Mühen, die Sorgen, wie alles zu schaffen sein soll für euch? Und die Bedenken deines Mannes.
Sonntag vor einer Woche hattest du geschrieben "Wow, beeindruckend, was du geschafft hast. Ich danke dir sehr für deine Worte!!!" - Es war gar nicht ganz klar, auf wen du damit antwortest. Es war auch so kurz ... und dann hast du gar nicht mehr geschrieben ... Warst du zu sehr beeindruckt?? Manchmal fühlt man sich nur klein und ungenügend, wenn jemand anders etwas geschafft hat, was man selbst gerade als großen Berg vor sich sieht. Dabei erzählt es jemand ja deshalb, um zu ermutigen. Hat es bei dir das Gegenteil ausgelöst? Das wäre schade.
Viele Gedanken hier haben dir schließlich auch Mut gegeben. Mut, einen Tag nach dem anderen zu leben - und nicht alle auf einmal innerlich vorwegzunehmen (das macht einen ja so k.o. ).
Wie waren deine Tage seither? Gab es besondere Ereignisse, die eine oder andere Ermutigung? Oder auch wieder Rückschläge, wenn bisschen Mut da war?
Ich würde mich sehr freuen, wenn du wieder schreibst.
Liebe Umarmung, wie es dir auch gehen mag.
und Grüße von Layla
Liebe Tulip
Hast du denn Unterstützung von Eltern oder Schwiegereltern, von Tanten oder Geschwistern? Das wäre zu Anfang sicher sehr wichtig.
Könnten euch die Eltern oder Schwiegereltern auch finanziell unterstützen? Natürlich muss man bereit sein, dies anzunehmen. Dazu solltest du abklären, was für finanzielle oder andere Hilfen dir von staatlicher oder anderer Stelle angeboten werden.
Dein Herz sagt, einen Abbruch überstehst du nicht. Du hast das in deinen Antworten immer wieder geschrieben. Wenn du hinter einem Abbruch nicht stehen kannst, dann würdest du den Entscheid sicher bereuen.
Ich hoffe, dass du in der Zwischenzeit Lösungen für deine Fragen gefunden hast.
Lieben Gruss!