Auch ich bin ungewollt mit dem 3. Kind schwanger. Bin schon 41 Jahre alt und für mich war mit der Planung abgeschlossen. Mein jüngster Sohn ist erst 2 geworden. Die letzte Schwangerschaft war eine Zumutung. Ich hatte eine heftige Schwangerschaftsdermatose, Diabetes und ein Baby fast 5 kg schwer. Zwei Kaiserschnitte. Habe auch viele Ängste, wie ich das schaffen soll. Wir sind nicht reich, sogar unter Durchschnitt. Mein Mann ist mir noch keine große Hilfe, manchmal sogar eine Störung. Die letzten drei Jahre krieselt es unter uns. Wir verstehen uns kaum, er trinkt immer mehr Alkohol und will nur ausruhen. Und ich muss den Tag alleine meistern mit einem Grundschulkind und einem Kleinkind, das mich noch sehr braucht. Ich geh schon wieder arbeiten und fühle mich ein wenig selbstständiger. Auch hab ich schon etwas Pläne mich zu trennen. Aber jetzt bin ich mit dieser Nachricht und der Entscheidung überwältigt. Mein Mann ist gegen der Abtreibung, möchte sich ändern, an was ich nicht glaube. Ich will einfach mich auf irgendeiner Weise befreien, entweder mit einer positiven oder einer negativen Entscheidung. Hab aber Bedenken dass ich mich in beiden Fällen nicht damit abfinden kann und durchdrehe. Ich geh am Mittwoch zum Arzt nochmal, ob mehr zu sehen ist und hoff nur, dass dort nichts weiter gewachsen ist. Ich überlege mir, ob ich einen natürlichen Abgang inszenieren soll, wenn ich mich für einen Abbruch entscheide. Aber ich kann nicht mein Kind wegmachen. Was soll ich nur tun??? Hab noch die Angst ein behindertes Kind auf Grund des Alters zu bekommen.
Liebe Karina,
befreien klingt gut Ich weiß nicht, wie lange du schon weißt, dass du schwanger bist. Im ersten Moment ist es oft überwältigend, selbst wenn man damit rechnet. Du bist vielleicht schon eine Weile dran, dich mit der neuen Situation auseinanderzusetzen. Ich glaube, du bist eine sehr bedachte Frau und eine erfahrene Mutter. Und durch die Kinderjahre eine Meisterin Organisieren, Erziehen, Durchhalten - und was eine Mutter sonst noch für Fähigkeiten braucht - geworden. Respekt!
Wenn dein Mann sagt, dass ihr das Kind bekommen sollt - könntest du ihn herausfordern, was als sein Beitrag dazu notwendig wäre. Tust du vielleicht schon…
Dass du dich durch das Arbeiten außer Haus ein bisschen selbständiger fühlst, kann ich gut verstehen. Was wäre denn noch so eine Befreiung für dich - mit der du am liebsten in die Zukunft gehen möchtest?! Bei der es hell in deinen Gedanken wird. Wo du deine Kraft wieder spürst.
Sei gut zu dir und hab’ einen guten Abend! Liebe Grüße!
Liebe Karina
Du hast heute den Arzttermin. Besprich doch mit ihm all deine Ängste wegen der letzten Schwangerschaft, die Schwangerschaftsdermatose, Diabetes. Wie schwer war denn dein erstes Kind? War dieses auch 5 kg oder übliches Gewicht?
Lass dir auch aufzeigen, was für mögliche finanzielle Hilfen du/ihr bekommen würdet, wenn du dich für das dritte Kind entscheidest.
Wie kann dir dein Mann besser helfen, dass er keine Störung ist, sondern eine wirkliche Hilfe? Was müsste er tun, damit dir besser geholfen ist?
Weshalb will er nur ausruhen? Wird er auf der Arbeit so gefordert? Kommt das immer mehr Alkohol trinken daher oder wegen den Eheproblemen? Wäre es möglich, mit einem dritten Kind weiter zu arbeiten, damit du dich weiterhin selbständiger fühlen kannst?
Du kannst wohl selbst gut beurteilen, ob dein Mann sich wirklich ändern wird. Bräuchte er wegen dem Alkohol professionelle Hilfe?
Was meinst du mit "einen natürlichen Abgang inszenieren"? Eine medikamentöse Abtreibung? Für eine Abtreibung benötigst du einen Beratungsschein.
Du hast mit 39 Jahren ein gesundes Kind bekommen. Nun bist du 2 Jahre älter. Die Gefahr eines behinderten Kindes ist natürlich erhöht, aber die Wahrscheinlichkeit nicht so hoch. Besprich doch das auch mit deinem Arzt.
Du schreibst, du kannst dein Kind nicht wegmachen. Ich hoffe, du findest einen Weg, mit dem du nicht "durchdrehen" musst.
Lieben Gruss
Liebe Karina, wie geht es dir heute - auch nach dem Termin beim Arzt gestern?! Wie weit bist du eigentlich in der Schwangerschaft? Wie geht es dir eigentlich körperlich - je nachdem, wie weit du in der Schwangerschaft bist - spürst du die Hormone recht?! Sie wirken auf jeden Fall und das darfst du dir zu Gute halten Dass sie dich gehörig aus der Spur bringen können… Ich weiß nicht, wie du es auch deiner ersten Schwangerschaft kennst - es ist ja immer wieder anders - aber das Hormonkarussell beruhigt sich allermeist nach den Anfangsmonaten und oft spürt frau danach besonders viel Kraft. Da darfst du drauf zuleben und jetzt geduldig mit dir sein.
Was du dir zutiefst in deinem Herzen wünschst - wozu du dir Unterstützung wünschst - was wäre es? Schreibe gerne wieder - alles, alles Gute für dich heute!
lich, Sanne