Hallo, ich muss es mir mal von der Seele schreiben, auch wenn ich weiss, dass mir meine Entscheidung letztlich niemand abnehmen kann. Aber vielleicht kann ja jemand seine Meinung schreiben, die würde mich in jedem Fall interessieren.
Ich bin 42 Jahre alt und in SSW 7. Die Schwangerschaft war nicht geplant. Ich bin verheiratet, wir haben seit längerer Zeit nur sehr selten Sex. Wir arbeiten beide viel, mein Partner auch oft nachts und am Wochenende, so dass wir uns nur selten sehen. Letztlich ist unser Leben um die Betreuung unserer Kinder (6 & 10) organisiert, bei der wir uns abwechseln. Über die Jahre sind unsere Gefühle doch ziemlich erkaltet und wir haben auch schon eine Trennung erwogen, uns letztlich aber - auch aus Vernunftgründen - dagegen entschieden. Letztlich funktionieren wir als Team gut, nur nicht unbedingt als Liebespaar...
Aufgrund der Tatsache, dass wir so selten Sex hatten und ich mir die Spirale letztes Jahr wegen Unverträglichkeit ziehen lassen musste, haben wir zuletzt nur mit Kondom verhütet. Dies ist nun offenbar ganz gründlich schief gegangen, denn vor knapp zwei Wochen hielt ich einen positiven SS-Test in Händen. Zwischenzeitlich ist dies auch von meinem Gyn bestätigt. Niemals hätte ich gedacht, so schnell schwanger zu werden, zumal ich bei unseren großen Kindern längere Zeit warten musste.
Ich bin seither geschockt und nur noch am Weinen. Mein Mann sagte als erste Reaktion, dass wir dieses Kind auch noch irgendwie groß bekommen werden, aber gleichzeitig, dass er schon aus Altersgründen (er ist 47) kein weiteres Kind mehr wollte. Da ich widerum kein unerwünschtes Kind bekommen möchte, habe ich eine Abtreibung vorgeschlagen.
Dem folgten endlose Diskussionen, in denen sich mein Mann mehrfach umentschieden hat. Da mir dadurch endgültig klar wurde, dass er sich nur deshalb notgedrungen für das Kind entscheiden würde, weil er eine Abtreibung emotional ablehnt, habe ich schließlich für mich entschieden, dass ich abtreiben werde. Mittlerweile habe ich einen Beratungsschein und in der übernächsten Woche einen Termin in der Klinik. Aus meiner Sicht kann ich diesen Schritt nur gehen und gut verarbeiten, wenn ich in meiner Entscheidung klar und entschlossen bin.
Mein Mann schwankt immer noch ständig hin und her und ist mir insofern keine Unterstützung. Freunde oder Verwandte wollen wir - auch zum Schutz unserer beiden Mädchen - nicht in die Sache einbeziehen. Soweit ich mich gegenüber meinem Gyn bzw. meiner Beratungsstelle geäußert habe, haben beide meine Gründe pro Abtreibung als überzeugend akzeptiert und nicht weiter hinterfragt. Mich interessiert, ob es evtl. jemanden gibt, der das anders sieht, bzw. neue Aspekte sieht, die ich evtl. übersehen könnte.
Die Gründe pro Abtreibung sind primär das Alter und die damit verbundenen Begleitumstände.
Wir hatten auch bei den beiden anderen Kindern nie Unterstützung etwa durch Großeltern, so dass wir im Ergebnis in den letzten 10 Jahren (auch aufgrund der Arbeitszeiten) keine einzige gemeinsame kinderfreie Nacht hatten, nicht mal in extrem stressigen Phasen des Umzugs oder der Hausrenovierung. Krank waren zum Glück immer nur die Kinder und nie wir Erwachsenen...
In den letzten Jahren haben wir uns alle paar Monate abends mal eine Babysitterin gegönnt, aber als diese selbst schwanger wurde, ist das eingeschlafen... Jetzt kommen die Kinder in den Bereich, in dem sie evtl. mal für eine Nacht bei Freunden übernachten könnten und quasi "flügge" werden. Da unsere Kleine etwas entwicklungsverzögert ist und schwer Anschluss findet, hat das bisher nicht geklappt, aber zuletzt waren wir optimistisch, bald etwas mehr Freiheit zu gewinnen.
Die Großeltern sind mittlerweile alle 80 oder älter, meine Mutter seit einem Jahr ein Pflegefall. Noch wird sie durch meinen 82jährigen Vater gepflegt, aber das wird nicht auf ewig gutgehen. Ich habe keine Geschwister, mein Mann nur einen wesentlich älteren (von Hartz 4 lebenden) Halbbruder, so dass wir im Ergebnis für die Pflege der Eltern sowohl organisatorisch als auch finanziell verantwortlich sein werden.
In finanzieller Hinsicht, da die Großeltern jeweils nicht über nennenswertes Vermögen verfügen, so dass wir in jedem Fall an etwaigen Pflegekosten beteiligt würden. Diese Situation, die unweigerlich auf uns zukommen wird, macht mir - auch unabhängig von einem dritten Kind - ganz generell große Angst.
Emotionale Unterstützung haben wir auch nicht zu erwarten. Meine Eltern haben mir schon vor der Geburt meiner beiden Großen klargemacht, dass ich schön blöd sei, wenn ich Kinder bekäme, und dass unsere Kinder unser Problem sind. Damals habe ich das gut ignorieren können, nicht zuletzt deshalb, weil ich damals gefühlt "im richtigen Alter" war und auch viele aus dem Bekannten- und Freundeskreis gleichzeitig Kinder bekamen.
Jetzt rechnet bei mir damit natürlich niemand mehr, und unser Kind hätte im Freundeskreis keine Spielpartner. Dies möchte ich dem Kind ersparen, außerdem würde ich selbst die (gefühlte) Ablehnung durch andere nur schwer ertragen.
Ich bin - wie gesagt - selbst ein Einzelkind und war in meiner Kindheit sehr einsam, da meine Eltern nicht über einen Freundeskreis verfügten und meine Cousins und Cousinen alle 10 - 15 Jahre älter waren. Auch ich war eigentlich eher unerwünscht bzw. wurde nach Aussage meiner Mutter hauptsächlich deshalb gezeugt, um ihr den Anschluss an die dörfliche Gemeinschaft (in der alle Kinder hatten) zu ermöglichen (was dann trotzdem nicht wirklich klappte). Alles in allem hatte ich keine schöne Kindheit und hätte Angst, dass sich dies nun bei meinem eigenen Kind wiederholt.
Trotz meines Hintergrunds habe ich es übrigens geschafft (dank Bafög) zu studieren, ich arbeite in einem sicheren und recht gut bezahlten Beruf, der mir auch - mal mehr, mal weniger - Spass macht. Wir wohnen seit ein paar Jahren im eigenen Haus, das wir allerdings noch abbezahlen. Ich war bis vor Kurzem doch sehr zufrieden mit meinem Leben und befürchte, dass durch diese SS alles gefährdet wird.
Zumal ich (neben den altersbedingten SS-Risiken) noch ein spezielles gesundheitliches Risiko habe. Ich hatte bereits zwei KS und nach Aussage meines Gyn besteht ein erhöhtes Risiko, dass während der SS plötzlich der Uterus reißt, wodurch ich in akuter Lebensgefahr wäre. Da ich in jedem Fall vermeiden will, dass mein Mann mit den Kindern plötzlich ganz allein da steht, sagt doch eigentlich der gesunde Menschenverstand, dass ich kein drittes Kind wollen kann. Oder?
Das Oder begründet sich letztlich dadurch, dass ich mir eigentlich immer sehr gut ein drittes Kind hätte vorstellen können, dies jedoch aus verschiedenen Gründen (Umzug, Jobwechsel, entgegenstehender Wunsch des Mannes) nie realisiert wurde. Ich liebe meine Kinder über alles, aber eigentlich muss ich doch auch ihnen zuliebe auf ein weiteres Kind verzichten...
Ich könnte ewig so weiterschreiben, was aber sicher keinen Sinn macht. Vielleicht hat ja jemand Lust, sich das Ganze durchzulesen und evtl. etwas zu schreiben. Dafür schon jetzt vielen Dank...
Liebe Caro,
Dein Beitrag ist wirklich sehr besonders.
Du schreibst, dass Du Meinungen hören möchtest, dass es Dich interessiert was andere zu Deinen Überlegungen denken. Das ist ungewöhnlich.
Ich hab‘ Deine Zeilen sehr sorgfältig gelesen und hoffe es ist ok für Dich, dass ich erst mal nur auf das eingehe, was Du mit Deiner „Einladung“ zum Ausdruck bringst.
Du hast mit 42 Jahren sehr sehr viel erreicht, obwohl Du nicht den besten Start ins Leben hattest. Du liebst Deine Kinder und arbeitest gern in Deinem Beruf, ihr habt ein gemeinsames Haus und arbeitet gut als Team zusammen. Ich kann nachvollziehen, dass Du mit diesem Leben zufrieden bist.
Nun mischt dieses Überraschungsbaby das alles noch einmal kräftig auf, und Du machst Dir zurecht ganz viele Gedanken über die Konsequenzen für eure Zukunft.
Dabei hast Du eine ganze Menge aufgeschrieben, was vernunftmäßig dagegenspricht und dann kommt dieses ODER?
Damit lockst Du mich, und ich will mich in Dein Leben hineinversetzen und mir die möglichen „oder“ anschauen...
Ich schreib Dir einfach mal was mir dabei einfällt:
Es könnte sich damit tatsächlich der Wunsch nach dem 3. Kind noch spät - aber nicht zu spät - erfüllen.
Bei Deinem sichern Job könntest Du Dir mindestens ein Jahr Pause gönnen und zuhause noch einmal stärker präsent sein. Das würde Eure Arbeit als Team entlasten und vielleicht auch für Eure Ehe noch einmal neue Freiräume schaffen. Du hast schon die Erfahrung mit zwei Kids, deshalb glaub ich nicht, dass Du mit einem weiteren Baby überlastet wärst.
Aber diese größeren Freiräume können Dir auch helfen, Dich wirklich ganz neu nach Entlastung umzuschauen. Ein Babysitter für einen Abend im Monat ist das mindeste was Ihr Euch als Paar gönnen solltet.
Deine beiden Mädchen würden ihr Geschwisterchen lieben und für ihr eigenes Leben ganz enorm dazu gewinnen. Sie sind dann die Großen und können mit zum Familienleben beitragen, kleine Verantwortungen übernehmen und an Reife dazu gewinnen.
Dein Mann könnte 1-2 Monate Elternzeit nehmen, eine geschenkte Zeit, die Euch als Familie guttun kann.
Ein Baby hält uns selbst auch jung, und euer Freundeskreis wird sich durch die neuen Kontakte im Kindergarten und Schule erweitern. Jüngere Mütter könnten von Deinen Erfahrungen profitieren. ( Warum rechnest Du durch Dein Alter mit Ablehnung? Andere fangen doch zunehmend erst jenseits der 35 an, über Kinder nachzudenken?)
Das dritte Kind wird sogar in der Frage einer nötigen Pflege bei Deinen Eltern eine positive Rolle spielen. Denn je höher Euer Eigenbedarf ist, desto weniger kann der Staat Euch finanziell als Unterstützung abverlangen. Natürlich würde man sich mit so einem Motiv kein weiteres Kind „planen“, aber in eurem Fall ist es ja schon da.
Meine größte Hoffnung für Dich ist, dass Eure Liebe als Ehepaar wieder aufblüht. Und das ist sicher eher durch ein Baby als durch eine Abtreibung möglich.
Vielleicht schaust Du noch einmal zurück, wie Ihr miteinander unterwegs ward, als das erste und das zweite Kind geboren wurden. Du schreibst ihr habt einige Zeit darauf warten müssen. Welch ein Glück war das für euch, als Ihr eure Tochter im Arm halten konntet?
Ein ungeplantes Kind muss kein unerwünschtes Kind sein!
In dem Moment, wo Du es willkommen heißen kannst, ändert sich alles.
Das sind meine Gedanken und ich würd mich freuen wenn Du hier in diesem „Gespräch“ bleibst. Du kannst meine Gedanken bestätigen oder widersprechen, nachfragen... ganz wonach Dir ist!
Ich schau auf jeden Fall wieder rein hier.
Linda
Du denkst so selbstverständlich das ihr eines Tages für eure Eltern verantwortlich seid. Wäre es da nicht für euch hilfreich wenn ihr Geschwister hättet?
Ihr werdet doch auch einmal 80 sein, vielleicht braucht ihr dann Hilfe, dann ist es wirklich gut wenn ihr drei Kinder habt.
Du merkst es selber, als Einzelkind hat man schwerer zu tragen.
Das ist doch ein Grund dieses Kind zu bekommen wenn du an deine Mädchen denkst.
Ansonsten schliesse ich mich voll und ganz Linda an.
Leider wird Abtreibung als "Lösung" angeboten, aber über das Risiko wird ausgeblendet. Abtreibung ist in den meisten Fällen "Schmerz ohne Ende".
Es ist mir schon klar, das Schwangerschaft auch mit Mühe verbunden ist (habe selber sechs Kinder) aber das Ergebnis ist Freude.
Was meinst du dazu?
Liebe Grüße
rahel
Ich habe gerne gelesen und schreibe auch gerne
Es klingt nach einem gut organisierten Leben: Mann, 2 Kinder, Haus, berufstätig. Also von den Rahmenbedingungen erstmal gute Voraussetzungen für ein drittes Kind. Die gute Organisation schaffst du zusammen mit deinem Mann als Team. Das sind schon Aspekte einer Liebesbeziehung. Und ihr konntet nicht ohne einander.
Der Wunsch nach mehr Zeit für euch ist nachvollziehbar. Meinst du, dass ihr euch wieder näher kommen könntet, wenn mehr Zeit dafür da wäre? Eure Liebesbeziehung konnte durch den Alltag nicht besonders gut gepflegt werden. Siehst du eine Möglichkeit kleine Momente im Alltag zu schaffen, die euch wieder näher bringen?
Die erste Reaktion deines Mannes war, dass ihr das schafft. Schließlich seid ihr ja ein starkes Team und habt schon einiges geschafft. Er hat in seinem Alter kein weiteres Kind geplant. Das muss nicht heißen, dass für ihn das Kind jetzt unerwünscht ist. Du hast geschrieben, dass du dir schon ein drittes Kind grundsätzlich vorstellen konntest. Aber die Umstände haben dagegen gesprochen und das ist für dich auch jetzt ein großer Punkt. Wie hätten für dich denn optimale Umstände für ein weiteres Kind ausgesehen?
Das Alter finde ich gar nicht so ungewöhnlich. Ich kenne viele Paare, die in eurem Alter nochmal Eltern geworden sind. Was macht dir in dieser Hinsicht Sorgen?
Die Aussage deines Arztes mit dem Kaiserschnitt wundert mich allerdings. Ich kenne viele Frauen, die 3 Kinder per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht haben. Es wurde beim dritten Kind ein geplanter Kaiserschnitt durchgeführt, um die Gefahr des Reißens der alten Narben zu umgehen.
Die Geschichte mit deinen Eltern ist schade. Schöner ist es natürlich, wenn alle sich bei einer Schwangerschaft mit freuen. Trotzdem hast du es geschafft zu studieren und bist eine liebende Mama geworden. Das ist stark! Deshalb glaube ich auch, dass dein Kind eine schöne Kindheit hätte. Du bist nicht wie deine Eltern, hast trotz ihrer Einstellung zu Kindern zwei Kinder bekommen, auf die du sogar längere Zeit warten musstest. Und du liebst sie!
Das fällt mir ein, wenn ich deine Zeilen lese.
Schreib doch gerne weiter alles von der Seele ; )
Liebe Grüße!
Liebe Caro,
es ist gut, dass du dir all diese Gedanken und auch Gefühle einmal von der Seele geschrieben und ausgedrückt hast!
Gleichzeitig hast du deinen Wunsch sehr gut geäußert. Dich interessiert, ob jemand deine Situation anders sieht oder neue Aspekte sieht, die du eventuell übersehen könntest. Die Entscheidung darfst du dann später treffen, aber du musst bei der Entscheidungsfindung nicht allein sein. Es ist gut, dass du noch für dich am Fragen bist.
Du schreibst von deiner eigenen Kindheit, davon, dass du ein Einzelkind warst und dass du hauptsächlich deshalb gezeugt wurdest, damit deine Eltern Anschluss an die Dorfgemeinschaft hatten, was dann doch nicht klappte. Deine Mutter hat sich da von ihrer Angst vor Ablehnung und Einsamkeit und von ihren Bedürfnissen nach Nähe und Anerkennung leiten lassen. Das muss schlimm für dich gewesen sein, so eine Aussage von deiner Mutter zu hören. Ich kann mir gut vorstellen, dass deine Kindheit in dieser Spannung zwischen Angst vor Ablehnung und Sehnsucht nach Annahme nicht schön war.
Jetzt lese ich aber von deiner aktuellen Situation. Trotz dieses Hintergrundes hast du es dank BaföG (d.h. frei von Abhängigkeiten zu deiner Familie und mit Unterstützung von außerhalb deiner Herkunftsfamilie) geschafft, zu studieren und hast einen sicheren und recht gut bezahlten Beruf. So schön!
Weiterhin hast du trotz der Aussagen deiner Mutter geschafft, zwei Kinder bis hierher groß zu ziehen. Und du hast es geschafft, die Vorstellung eines dritten Kindes aufrechtzuerhalten. Auch trotz der Angst vor Ablehnung durch Nachbarn oder Bekannte.
Du hast also ganz viele und gute Schritte unternommen diesen Kreis von Angst vor Ablehnung zu durchbrechen. Und es auf vielerlei Weise geschafft!
Jetzt geht es um euer 3. Kind. Du hattest es dir sogar gewünscht - und diese Angst taucht wieder auf. Du befürchtest, dass dein Mann das Kind nur haben möchte, da er eine Abtreibung emotional ablehnt, d.h. dass er das Kind nicht um des Kindes Willen annimmt. Wie ist es denn bei euren zwei Mädchen? Wie steht dein Mann zu den beiden?
Ich kann mir vorstellen, dass du jetzt selbst weitere Schritte aus der empfundenen Ablehnung gehen kannst. Und dass du auch für das Kind Wege sehen wirst: ein Leben in Annahme, die über eine Zeit hinweg wächst, so wie eigentlich vieles im Leben. Wir sind ja ständig im Wachstumsprozess und das macht das Leben ja auch schön.
Könntest du das für euch am Horizont sehen?
Schreib gerne wieder, liebe Caro.
Ob Du hier noch reinschaust?
Es ist gut, dass Du Dir alles von der Seele schreibst, denn dazu ist das Forum da.
Du zählst viele logische Argumente auf, die gegen das Kind zu sprechen scheinen.
Kannst Du Dein Herz hören? Was spricht dieses in Deiner jetzigen Situation?
Du beleuchtest das Jetzt, das Leben jedoch dreht sich weiter wie in einem Film.Du bist stückweise der Autor davon, in welche Richtung willst Du trotz allen unbekannten Faktoren die dazu kommen, marschieren?
Alles Gute Tupptip
Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass die Abtreibung als einfache Lösung erscheint und danach mehr Probleme aufwirft als man vorher denkt, zumindest wenn man aus Vernunft handelt!! Wenn dein Herz anders spricht, höre auf dein Herz!
nun ist schon eine Woche vergangen und die Abtreibung wäre für nächste Woche geplant. Du hast auch schon einige Antworten bekommen. Wie geht es dir nun damit?
Mir kommen auch noch zwei Gedanken, die ich dir gerne mitteilen möchte:
Ich finde es schön, wie du schreibst, dass du mit deinem Mann als Team gut funktionierst. Das mit den Jahren die Gefühle abtauchen ist normal, v.a. wenn man damit beschäftigt ist, den Alltag zu organisieren. Eine Ehe kann man nicht nur auf Gefühlen aufbauen, wichtig und genauso gut ist es, wenn ihr zusammen etwas stemmen könnt – und das tut ihr ja. Eure beiden Kinder verbinden euch, und bei Nummer drei wäre es genauso.
Durch das, was man miteinander macht, können die Gefühle füreinander auch wieder aufleben.
Und: würden sich deine beiden Töchter nicht wahnsinnig über ein neues Geschwisterchen freuen? Dein Kleines hätte also gleich Spielpartner und sogar Babysitter
Dein Kind würde also ganz anders aufwachsen, wie du es selber erlebt hast. Außerdem bist du eine Mutter, die für ihre Kinder da ist und da sein will. Das unterscheidet dich von deiner Mutter. Wie du dein Leben bisher gemeistert hast, ist sehr stark und zeigt, wie du selber das Beste aus allem machst und Lösungen findest! Und zu alt finde ich dich übrigens auch nicht
Konntet ihr am Wochenende nochmal in Ruhe alles bedenken? Fühlst du dich besser sortiert für eine Entscheidung?
Teile uns doch gerne deine Gedanken mit!
Liebe Grüße!
Liebe Caro,
du hast hier viele verschiedene Meinungen bekommen und, falls du noch einmal hier liest - ich hoffe, es war etwas hilfreiches für dich dabei. Seitdem du hier geschrieben hast, ging dir bestimmt vieles durch den Kopf und vielleicht oder wahrscheinlich hast du zu deiner Entscheidung gefunden.
Was du über den Start deines Lebens erzählst, macht einen sehr traurig. Trotz dem hast du dein Leben nach deiner Art mit Beruf und Familie gestaltet und bist deinen Kindern ein liebevolle und fürsorgliche Mama. Alle Achtung dafür! Bei einem so hohen Arbeitspensum als Elternpaar geschieht es leicht, dass eine Beziehung zu leiden beginnt. Im Alltagsgetriebe merkt man es vielleicht erst gar nicht gleich. Es ist nie zu spät für einen Neuanfang. Ihr beide habt schon viel an Zusammenhalt gezeigt. Dass zusätzlich die Pflege deiner Eltern im Raum steht, ist noch so eine besondere Herausforderung. Nimm‘ doch dafür alle nur mögliche Unterstützung in Anspruch.
Ich hoffe, du bist in dieser Zeit nicht allein und hast doch Menschen, die für dich da sind und mit denen du dich austauschen kannst. Alles, alles Liebe für dich!
Herzliche Grüße, Brigitte