Hallo zusammen,
da es mir momentan ganz schlecht gehr und ich keine Lösung bisher gefunden habe, dachte ich schreibe hier mal alles auf, in der Hoffnung, dass es mir irgendwie hilft.
Ich bin 39 Jahre alt, werde im Dezember 40. Ich habe drei Kinder (9, 5, 2) und bin nun ungeplant mit dem 4. Kind schwanger (10.SSW). Ich habe bisher immer darunter gelitten, dass es bei mir so ewig lang gedauert hat, schwanger zu werden. Während alle um mich herum schon ihr zweiters Kind bekamen, wurde ich erst mit 29 endlich schwanger (nach 4 Jahren ohne verhütung). Beim 4. Kind haben wir einmal nicht aufgepasst (mein Mann wollte endlich mal auf das Kondom verzichten) und schon bin ich schwanger geworden - die Ironie des Schicksals. Mein Mann fand das sehr lustig, meinte aber gleich, dass wir es aber nicht behalten werden. Wir haben ja schon drei. Da war ich in der 6 SSW. Dann kam unser Urlaub dazwischen, den wir schon vor Monaten gebucht haben und ich hoffte in dieser Zeit eine Entscheidung für mich treffen zu können. Die Tendenz ging dann leicht zum Kind lassen. Als mein Mann davon erfuhr, gab es eine große Diskussion. Er ist fast ausgeflippt. Mein Mann ist ganz gegen das Kind. Er ist schon jetzt genervt und überfordert mit den dreien. Er möchte endlich ein "normales Leben". Mehr Freiheit. Er meint wir können jetzt unseren Kindern was bieten, mit ihnen endlich mehr unternehmen, wir selbst können wieder ausgehen oder sich ohne die Kinder mit den Freunden treffen (Seine Eltern passen dann auf die Kinder auf). Mit 4. Kind stehen wir wieder am Anfang und kommen zu nichts und können uns nichts mehr leisten. Ich soll mich für die drei Kinder entscheiden, die wir jetzt haben und an deren Zukunft denken. Er ist der Meinung, dass ich es jetzt schon mit drei Kindern nichts auf die Reihe kriege, wie soll das noch mit dem vierten Kind gehen. Er sieht die ZUkunft mit 4. Kind nur schwarz. Er will mich aber zu nichts zwingen. Ich soll selbst entscheiden. Ich soll mir aber bewusst sein, was auf uns zukommt und dann nicht sagen, dass ich unglücklich oder überfordert bin.
Ich habe mit ein paar Freundinnen und meiner Mutter geredet. Meine Mutter meint ich soll es lieber wegmachen. Mein Mann ist in letzter Zeit sehr schwierig geworden. Es nervt ihn alles und jeder. Unterstützung mit den Kindern habe ich kaum. Dafür kriege ich nur Kritik zu hören, was ich alles nicht geschafft/gemacht habe. Mit Kind 4 würde das alles nur schlimmer werden. Meine Mutter wohnt 300 km von uns entfernt und kann mir im Alltag nicht helfen. Sie hat Angst, dass 4 Kinder mich überfordern und ich dann zusammenbreche. Ich höre auch von ein paar Freundinnen Ähnliches. Ich bin seit meinem zweiten Kind selbständig. Ich könnte meine Selbständigkeit bald etwas mehr ausbauen. Mit Kind 4 müsste ich alles wieder einfrieren.
So, nun zu mir. Ich bin ratlos, was die richtige Entscheidung ist. Ich weiß einfach nicht, mit welcher Entschiedung ich eher Leben kann. Es gibt so viel Negatives und so viele Schwierigkeiten, wenn das 4 Kind kommt. Es wird alles wieder auf den Kopf gestellt. Finanziell wird es schwierig. Ich verdiene sehr wenig mit meiner Selbständigkeit. Mein Mann auch nicht viel. Wir kommen aber irgendiwe über die Runden. Für meinen Mann steht nächstes Jahr ein Job in Aussicht, bei dem wir dann finanziell besser da stehen, aber er ist dann halbe Woche nicht zu Hause. Aber auch wenn er zu Hause ist - Kinder und Haushalt liegen auf meinen Schultern. Ich ernte nur Kritik, weil es bei uns aus seiner Sicht immer unordentlich ist, weil ich vieles nicht schaffe. Er vergleicht mich ständig mit den Frauen seiner Freunde, die mit zwei Kindern und einem Teilzaitjob schaffen, dass es bei ihnen immer aufgeräumt, steril sauber und lecker gekocht ist. Aber das ist seine Sicht. Ich finde und alle, die bei uns waren, finden, dass es bei uns aufgeräumt und sauber ist. Natürlich gibt es auch anere Tage. Ich arbeite vormittags, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Ab ca. 12.30 Uhr bin ich nur für Kinder und Haushalt da. Wenn ich mehr Aufträge habe und unter Termindruck stehe, dann sitze ich auch nachmittags und abends im Arbeitszimmer. Dann bleibt der Haushalt liegen oder läuft für ein paar Wochen nur auf Sparflamme. Es wird nur das allernötigste gemacht.
Mit 4. Kind könnte ich gar nicht arbeiten – zumindest für 1-2 Jahre. Es wird noch mehr Chaos herrschen. Noch mehr Unzufriedenheit von meinem Mann. Ich habe jetzt kaum Zeit für das, was mir Freude bereitet. Mit 4. Kind kann ich das wohl ganz vergessen. Ich habe Angst, dass ich überfordert und unzufrieden bin. Ich liebe meine Kinder, aber nur Kinder und Putzen macht mich nicht glücklich. Im Freundeskreis und in der Familie haben die 40 jährigen schon 13– 18 jährige Kinder. Wir sind mit unseren Kleinen und mit 3 Kindern eh schon die Ausnahme.
Und so richtig Lust auf großen Bauch, Geburt und die Babyzeit habe ich ehrlich gesagt nicht. Vielleicht liegt es momentan auch daran, dass mich den ganzen Tag die Übelkeit plagt und ich schon so müde bin.
Dazu kommt, dass mein Mann eigentlich ein Alkoholproblem hat. Ich war schon sehr nah dran mich von ihm zu trennen. Ich war mir auch sicher, dass ich es allein mit drei Kindern schaffe, deshalb habe ich auch drei bekommen trotz der ganzen Probleme mit ihm. Seit zwei Jahren trinkt er nicht mehr. Da er aber nie eine Therapie gemacht hat, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, wann er wieder mit Trinken anfängt. Vielleicht ist es auch der Grund, warum ihn alles nervt und er ständig unzufrieden ist. Das alles sind keine guten Voraussetzungen für 4. Kind. Während ich sicher war, dass ich es mit drei Kindern schaffe ( da war einfach auch großer Wunsch da, drei Kinder zu haben), bin ich es beim 4. Kind überhaupt nicht. Ich war bisher noch nie vom Staat abhängig und möchte es auch in ZUkunft nicht sein.
Es spricht so vieles dagegen. Und doch fällt es mir schwer zu sagen ich mache das Kind, das schon da ist, weg. Ich hatte mal eine Fehlgeburt und weiß wie schlecht es einem danach geht. Die Situation jetzt ist etwas anders. Das Kind war nicht geplant und man freut sich nicht wirklich darüber. Aber ich kann doch mein Kind nicht töten. Manchmal habe ich kleine Lichtblitze, wenn die Übelkeit mal nicht da ist, dass ich es vielleicht doch schaffen könnte. Aber dann kommt wieder die bittere Realität vor die Augen und ich habe wieder Angst. Ich habe Angst, dass ich es physisch und psychisch nicht schaffe, allein für 4 Kinder da zu sein. Ich habe aber auch Angst, dass die Abtreibung auch ihre Narben und Spuren in meiner Seele hinterlässt. Denn man hatte ja dann das Kind schon und hat es weggemacht. Das wird doch immer im Kopf bleiben. Ich denke auch, dass wenn mein Mann sich anders äußern würde und zu mir stehen würde, egal wie ich mich entscheide. Ich denke, dass ich mich ohne groß nachzudenken dann für das Knd entscheiden würde - obwohl die Wahrscheinlichkeit doch sehr groß ist, irgendwann oder auch bald ganz allein da zu stehen.
Ich kann langsam nicht mehr klar denken. ich würde mich am liebsten irgendwohin verkriechen und erst rauskommen, wenn alles vorbei ist. Mir macht momentan nichts Freude und ich kann mich nicht auf meine Arbeit und Kinder konzentrieren. Wenn ich nur wüsste, was die richtige Entscheidung ist. Ich war auch schon in der Beratungsstelle. Da habe ich den Rat bekommen auf mein Herz oder Bauchgefühl zu hören. Nur höre ich momentan gar nichts. Mir ist ständig schlecht. Ich stehe mit meinen Sorgen und dem schwierigen Alltag ganz allein da und habe Angst das Falsche zu tun.
Liebe tina,
da ist grad sooo viel, was in deinen Gedanken und Gefühlen rumort und arbeitet. Du hast ja jetzt schon einige Woche überstanden, in denen du gekämpft und gerungen hast, mit deinem Mann und anderen Menschen gesprochen hast... es sind soo viele Stimmen geworden, die du jetzt versuchst zu verarbeiten und mit einzubeziehen... es ist gut, dass jetzt einfach mal alles schwarz auf weiß dasteht und es ist echt gut, dass du dir weiter Hilfe suchst bis du mit der Richtung, in die es geht, zufrieden sein kannst.
du schreibst ja, dass es in den Zeiten, wo es etwas weniger stressig ist, auch Lichtblitze gibt... wo du Mut haben kannst und Energie hast, zuversichtlich zu sein: die kleine Hoffnung, dass du es mit dem Überraschungskind doch schaffen kannst.
eben dann, wenn die Übelkeit dich nicht allzusehr plagt... oder auch im Urlaub, wo Du zumindest bisschen mehr Luft hast als zu Hause.
umso mehr enttäuscht dich dann sicher, wie dein Mann bisher auf die Schwangerschaft reagiert hat. da kocht wahrscheinlich bei ihm soo vieles hoch, was sich in letzter Zeit, wahrscheinlich ja schon auch vor der schwangerschaft, angestaut hat... du hast ja selber auch schon die Vermutung, dass da vieles mit ihm selber zutun hat und es gut wäre, wenn er eine Therapie machen könnte.
die Vorwürfe, denen du ausgesetzt bist, gehen dir aber trotz alledem bestimmt sehr nahe.
du leistest so viel zu Hause und für deine Kinder, bist für sie ansprechbar und gibst dein Bestes, und trotzdem klingt es so, wie wenn es für deinen Mann nicht genug wäre ( . es ist sooo schade, dass deine Zeit für die Familie, die alltäglichen Aufgaben so wenig gewertschätzt werden.
wenn du dir bewusst sein dürftest, wie wertvoll deine Aufgabe als Mama ist und was es für ein Schatz für deine Kinder bedeutet, dann kann man ja auch zuversichtlicher in den Tag gehen und sich durch das alltägliche Chaos kämpfen... eben mit erhobenem Haupt!!
Es ist eben nicht „nur“ Haushalt und Kinder, es ist doch soo viel mehr!!! du gibst dein Alles und deine ganze Liebe und ich würde dir soo sehr wünschen, dass du weißt, dass das so viel wert ist!!!
und ich würde dir wünschen, dass du das Gefühl hast, dass du es nicht alleine schaffen musst und auch immer wieder die Möglichkeit bekommst für dich selbst und für das, was dir wichtig ist Zeit und Raum zu haben. vielleicht gibt es da ja trotzdem noch ein paar Möglichkeiten, um dich zu entlasten... du kannst hier auf der homepage auch eine ganz tolle Beratung bekommen. vielleicht findest du in einem ausführlichen Gespräch am Telefon dann noch weiter Wege, wie es etwas leichter weiter gehen könnte und nicht alle Last auf deinen Schultern hängen bleibt.
Hallo liebe Tina,
die Lichtblitze sind mir beim Lesen jetzt auch aufgeleuchtet. Wenn einem übel ist, sind sie nur schwer wahrzunehmen oder schnell wieder vergessen. Und dennoch nimmst du sie wahr! Wie geht es dir heute? Wie du von euch schreibst, wieviel Freude dir deine Arbeit macht, dass dein Mann so unzufrieden ist und andere Vorstellungen hat, sein Alkoholproblem - das macht euch natürlich mürbe. Und ihr wünscht euch einen schnellen Ausweg. Aber womöglich ist jetzt die Chance für dich und deinen Mann, dass ihr doch wieder näher zueinander findet. Dazu braucht es zuerst einen, der sich dafür stark macht und den Blick dafür hat. Das bist denke ich eher du im Moment Kannst du dir vorstellen, dass du deinem Mann jetzt sagst, dass du achtest, was er für euch als Familie tut - die neue Herausforderung mit dem neuen Job annimmt?! Dass du dein Bestes gibst - und eine Lösung möchtest, bei der es euch beiden langfristig allen gut geht - mit dem Baby. Vielleicht lässt er sich auch auf eine Beratung ein, die euch beide weiterbringen könnte.
Vielleicht kommen dir Ideen, wie du sonst im Alltag ein bisschen Entlastung bekommen könntest. Hast du Jungs und/oder Mädchen? Je nach Geschlecht können die beiden älteren ja auch schon ein bisschen mithelfen. Macht sie auch stolz, wenn sie kleine Aufgaben erledigt haben Vielleicht machst du das ja auch schon. Mütter hängen nur meist eher auf der Seite, dass sie den Kindern weniger zumuten als sie gut schaffen können. Schreib' wieder, wenn du Luft hast.
Ich wünsche dir einen schönen Nachmittag mit einem Lichtblick!
Liebe Grüße von Sanne
Liebe Tina,
ich möchte gerne meine Gedanken zu Deiner Situation sagen.
Das eigentliche Problem liegt tiefer und besteht schon länger. Also das Kind ist es nicht, sondern bringt es nur noch deutlicher ans Licht.
Du hattest schon länger damit gerechnet, irgendwann alleine dazustehen.
Ich würde Dir sehr raten, jetzt Deine Beziehung zu bedenken, Dir eine Beratung zu suchen.
Du trägst schon lange mehr als Du kannst (und solltest) - und Dein Mann wird nicht wirklich zufriedener.
Es geht Euch beiden nicht wirklich gut.
Kinder schlauchen, das stimmt. Und man kommt als Paar leicht in Fahrwasser, wo die Liebe nicht mehr wächst.
Aber das könnte jetzt ein Signal sein - ein Äußerstes.
Willst Du ALLES auf Dich nehmen? Sogar eine Abtreibung, die Dir widerstrebt?
Und was wäre dann wirklich "besser"?
Oder ist das jetzt so eine deutliche Einladung, jetzt mal wirklich gründlich "aufzuräumen".
Ganz pragmatisch denke ich mir:
Wenn er nächstes Jahr mehr verdienen kann, könntest Du die Selbständigkeit vielleicht wirklich "einfrieren" bis das Kleinste dann wieder so weit ist, dass es Dich nicht zusätzlich stresst?
Ich könnte mir vorstellen, dass da Ruhe reinkommen könnte. Er ist eine halbe Woche weg - und nicht genervt.
Du könntest Dir die Woche mit Schwerpunkten einrichten, die Zeit, wo er da ist, auch wirklich mehr für ihn da sein.
Vielleicht wünscht er sich als Mann mehr Aufmerksamkeit. Statt seine Wünsche zu sagen, kritisiert er Dich (was wirklich sehr wehtut!).
Eine Paarberatung, egal, ob ihr zu zweit hingeht oder Du erstmal alleine, könnte ich mir schon hilfreich vorstellen.
Dass ein Jüngstes "auch schon wieder so groß ist" - das wundert einen ja oft.
Ich glaube, Dein Gefühl stimmt schon. Dass Du so geschlaucht bist, sollte jetzt unbedingt berücksichtigt werden.
Schade, dass Deine Mutter ihre Sorge nicht in Fürsorge umwandeln kann oder zumindest nicht freundlicher redet, was Deine Schwangerschaft angeht. So nach dem Motto: Entlaste Dich selbst, dann mache ich mir nicht so viele Sorgen ...
Sorry, das ist jetzt nicht so fein. Es tut halt weh, wenn alle, die sich um Dich Sorgen machen, nicht beherzt sagen, dass sie für Dich da sind und Dir JETZT mal Freiraum und Freude verschaffen!
Gönn´ Dir jetzt wirklich Ruhe oder eben das, wovon Du weißt, dass es gut ist.
Und: Du darfst überfordert sein und das auch sagen. Unbedingt!!
Diese "Drohung" (Ich soll mir aber bewusst sein, was auf uns zukommt und dann nicht sagen, dass ich unglücklich oder überfordert bin.) gilt nicht.
Ganz liebe Grüße von Layla
Liebe Tina
Es ist für kaum einen Menschen möglich, das Leben ohne Narben an Seele und Körper zu durchlaufen. Niemand kann immer alles richtig machen und oft scheitern wir an unseren Grenzen, vor allem, wenn diese von anderen nicht als solche akzeptiert werden. Mitgefühl und Liebe musst Du auch für Dich selbst haben, nicht nur für die anderen, sonst kannst Du nicht froh durch das Leben gehen und stolperst immer wieder über diese Grenzen und Fehler.
Du bist in einer Dilemma-Situation. Da Dein Leben - vor allem mit Deinem Mann - schon eine ganze Weile nach Hilfe ruft, hast Du nun eher wenig Freiraum, um die Lebensgestaltung noch komplexer zu machen, und ein viertes Kind würde alles sehr sehr viel komplexer machen, das haben Kinder so an sich
Insofern stimmt Deine Einschätzung: das vierte Kind würde Dich / euch überfordern, es würde Dir die Freiheit nehmen, unabhängig zu bleiben, auch falls Dein Mann einmal wegfällt. Es würde die Problemsituation in der Familie verstärken wie ein Brennglas. Kein Kind sollte ein solcher Verstärker für ein Eheproblem sein, denn es würde sich schuldig fühlen, wenn die Ehe der Eltern scheiterte, weil es geboren wurde ...
Die zweite Einschätzung stimmt aber auch: ein Schwangerschaftsabbruch kann (! muss aber nicht) Folgen haben für Dich, vielleicht macht es Dich eine Weile traurig, Du fühlst Dich seelisch nicht gut damit.
Beide Entscheidungen, die für und die gegen diese Schwangerschaft, bringen also Probleme mit sich. Du musst entscheiden, welche mögliche Problemlage du am ehesten meistern könntest.
Was ist für Dich denn im Gefühl wahrscheinlicher?
1) Bekommst Du eure Ehe und das Familienleben plus Deinen Beruf so in den Griff, dass Du Dich damit wohl fühlst und darin dann auch das vierte Kind ein gutes Zuhause hat? Zur Not auch ohne Deinen Mann?
Ist das realistisch machbar? Wer kann Dich dabei unterstützen und ist verlässlich?
2) Wirst Du das Gefühl nach einem Schwangerschaftsabbruch so verarbeiten können, dass Du den Abbruch nicht negativ siehst und Dir Vorwürfe machst? Kannst Du darin vielleicht eher sehen, dass Du Dir und den drei anderen Kindern darüber ein machbares Leben sicherst? Vielleicht kannst Du aus der Perspektive den Abbruch einvernehmlich mit dem Ungeborenen sehen, denn das möchte sicher nicht, dass Du leidest oder andere wegen ihm leiden. Ist diese Sichtweise für Dich machbar?
Was ich sagen möchte: es gibt keinen Weg, der nicht schwer ist. Aber der Weg, welchen auch immer Du wählst, wird leichter, wenn Du Dir dem Dilemma bewusst wirst, Dich dann entscheidest und diese Entscheidung dann auch lebst.
Du kannst für die Ehe kämpfen, Eheberatung nutzen usw.
Du kannst Dich auch mit innerer Klarheit von dem Ungeborenen verabschieden, vielleicht mit einem Ritual, vielleicht auch mit Tränen, aber mit der Gewissheit, es ist für alle der beste Weg.
Du bist ein starker Mensch, zögere nicht, weil Du an Dir selbst zweifelst und Du Dich vergleichen lässt mit anderen.
Hier im Forum sind die Meisten gegen einen Schwangerschaftsabbruch. Aber es kann auch der richtige Weg sein, sich von einem Ungeborenen zu verabschieden, wenn sonst die Geborenen keine Möglichkeit haben auf ein machbares Leben.
Du bist bereits Mutter, Du hast vor allem vorrangig Verantwortung für die drei Kinder, die schon da sind. Und Du bist Frau und Berufstätige und hast Verantwortung für Dich und für Deine Gefühle und Grenzen... und ja, auch für das notwendige Geld zur Versorgung aller. Es muss praktikabel sein. Wenn es das nicht ist ... so bringt diese Einsicht und die Konsequenz daraus keine Schuld mit sich.
Liebe Grüße
Sentio
Guten Morgen Sentio,
die Anleitung, wie in einem Dilemma eine gute Entscheidung zu treffen ist, ist natürlich gut und richtig. Man wägt ab und wählt das, was einem möglicher scheint. Man wagt. Man muss ja wagen. Und weiß nie genau, wie es werden wird. Aber nur ein fahrendes Auto kann man lenken. Die Fahrt kann man vorbereiten.
Deine persönliche Lebenseinstellung ist nun aber wirklich eine persönliche. Du bietest sie Tina als Sichtweise an:
"Kannst Du darin vielleicht eher sehen, dass Du Dir und den drei anderen Kindern darüber ein machbares Leben sicherst? Vielleicht kannst Du aus der Perspektive den Abbruch einvernehmlich mit dem Ungeborenen sehen, denn das möchte sicher nicht, dass Du leidest oder andere wegen ihm leiden. Ist diese Sichtweise für Dich machbar?"
Dass mit der Abtreibung ihr und den drei Kindern ein machbares Leben "gesichert" ist, würde ich mich nicht sagen trauen.
Auch nicht umgekehrt, dass ihre drei Kinder kein machbares Leben mehr hätten, wenn dieses Kind auf die Welt kommt. So als wäre dieses Kind für das Leben der Familie verantwortlich!?
Zusammen mit der Mutter.
Du sprichst der Frau die Verantwortung für die Kinder zu, für sich selbst, für ihre Gefühle und Grenzen und für die finanzielle Versorgung der Familie.
Das gleiche tut auch ihr Mann. Er läd ihr alles auf. Bis dahin, dass sie das Kind schon bekommen kann, aber sich dann nicht beschweren soll ...
Unter solchem Druck kann eine Frau schon so weit kommen, dass sie abtreibt und damit gegen ihre Gefühle handelt.
Und den Druck auf das Ungeborene abgibt, das ja einsieht, dass es für alle zu viel ist ....
Und das wiederum lieber gleich gar nicht lebt, bevor es "schuld" ist, dass es den Geschwistern schlecht geht, die Ehe scheitert ...
Das sind Gedanken, eigentlich Gedankenkonstrukte, die letztlich die Verantwortung der Erwachsenen ableiten, nicht mal an Kinder, sondern sogar an ein Ungeborenes, mit dessen Einsicht man rechnet.
Mir geht´s da nicht gut!
Hat nicht gerade der Vater Verantwortung? Für seine Frau? Für seine Familie?
Du sagst so banal: "falls er mal wegfällt". Wo soll er denn hinfallen?
Warum sollen sie nicht durch das vierte Kind alle zusammen auf einen gemeinsamen rücksichtsvollen und verantwortungsvollen Weg kommen können?
Krise als Chance sagt man doch. Auch für den Mann, dem es ja offensichtlich nicht gut geht. Aber doch nicht besser, wenn die Kinder nicht wären!? Auch wenn sie es sind, die ihn nerven.
@ Tina!
Auch Dir einen guten Morgen, Tina!
Verlässliche Unterstützung für das, was Du Dir eigentlich wünschst!
Bleib doch in dieser Spur!
Die Verantwortung für die eigenen Gefühle ist vielleicht wirklich die wichtigste von allen.
Welche Gefühle möchtest Du wachsen lassen in Dir? In anderen wecken?
Welche geben Dir Kraft für Deine Kinder? Für Deinen Mann?
Wie gehst Du mit negativen Gefühlen um - wie Dein Mann?
Man kann Gefühle lenken, umkehren.
Die Geschichte mit den langen Löffeln: Liebe tritt aus sich heraus - statt zu "sichern".
https://www.youtube.com/watch?v=PPJ7RuR1bkM
Es ist sehr schwer jetzt, aber bleib´auf dem Weg, den Du von Herzen gerne gehen möchtest.
Jetzt ist die Situation verfahren. Ich würde da ansetzen, wo die Probleme sind bzw. begonnen haben.
Das verstehen und dann vom Jetztstand aus lenken.
Liebe Grüße von Layla
liebe Tina,
ich wollte dir von ein gutes Wochenende wünschen. Vielleicht kannst du dir ja einfach mal 2 Stunden freischaufeln und deine Bande so organisieren, dass du die Zeit für dich hast und etwas machen kannst, was dir Freude macht und dir hilft einen klareren Kopf zu bekommen... meinst du das ginge?? das kostet ja anfangs oft sehr viel kraft und Nerven, aber der aufwand lohnt sich, weil man wieder gestärkt in den alltag zurückkommen kann.
ich denk an dich und hoffe, dass du den roten Faden in deiner Situation findest, den nächsten Schritt, der dich und deine Familie dem näher bringt, das dir wirklich wichtig ist.