Vor 2 Jahrzehnten entschloss ich mich zu einer Abtreibung. Seither vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht daran denke und darüber sehr traurig bin. Ich war sicherlich eine verletzte und geschwächte junge Frau, aber dieser Schritt hat mich weder stärker noch gesünder gemacht. Ganz im Gegenteil. NIchts hat mich so schwach gemacht und so sehr verletzt, wie dieser grausame Schritt - gegen mich selbst - und leider gegen das Kind. Viele, viele Jahre lang war ich untröstlich und unfähig darüber zu sprechen. Meine Tage waren behrrscht von Schuldgefühlen, Verzweiflung und Traurigkeit. An den Muttertagen, Geburtstagen, Jahrestagen der Abtreibung und zu diversen Familienfesten oder Geburten der Kinder von Freunden, war es kaum auszuhalten. Hätte ich nicht zum Glauben gefunden, und die Vergbung Gottes erfahren - ich wäre längst grausam gestorben. Deswegen will ich allen, die vor dieser Frage stehen zurufen: Mach das bloß nicht....bitte, bitte tu dir das nicht an.... und deinem Kind auch nicht. Egal wie die Lage ist - es gibt Menschen, die helfen. Und es wird durch Abtreibung nichts besser. Lass dir helfen - und dem Kind auch.
An alle Frauen, die so sehr leiden, wie ich gelitten habe und zeitweise noch leide, mag ich sagen, dass Gott ehrlich gezeigte Reue annimmt und vergibt. Wir dürfen uns nicht selbst zerstören, dieses Fehlers wegen, sonst können wir aus dieser schlimmen Erfahrung nichts Gutes für andere mehr machen. Lasst uns vielen Frauen und Kindern beistehen.
Danke und alles Gute von Herzen.
Liebe Tina,
dein Erzählen geht einem sehr nah. Weil es dich so so lange Zeit belastet hat und nicht von alleine besser wurde. Zeit heilt nicht einfach ...
Dir hat damals sicher der Beistand gefehlt, den du jetzt am liebsten allen Frauen und ihren Kindern geben möchtest.
Du hast es schön geschrieben: Sich selbst nicht (starkes Wort) zerstören, damit man nicht an einer schlimmen Erfahrung hängenbleibt. Du konntest dich lösen. Mit Hilfe des Glaubens an Gott. Sicher haben dir in dieser Zeit auch Menschen beigestanden, dir zugehört, dich getröstet und dir Vergebung zugesprochen. Denn es ist auch nicht leicht, sich selbst einen Fehler zu vergeben. Da sind andere Menschen und sogar Gott großherziger. Nur du selbst kennst den Schmerz.
Deshalb sagst du: sich selbst nicht erneut Schmerzen zufügen. Ja, das ist gut!
Und so verstehe ich auch dein Schreiben hier an andere Frauen.
Hab vielen Dank!
Sicher findet die eine oder andere Frau sich in deiner Erfahrung und findet damit auch Hilfe und Mut!
Dir alles Liebe weiter!
Und dass du jetzt beistehen kannst! Ich denke, das ist das Beste, was du aus dem Durchlebten machen kannst.
Liebe Grüße von Layla
Liebe Tina,
was das Schöne an deiner Geschichte ist, ist das "Happy End", nämlich dass du dir vergeben konntest und spürst, dass du Beistand von jemandem hast. Auch ich bin überzeugte Christin und als ich im Operationssaal lag habe ich gebetet. Dass es dir aber Jahrzehnte so schlecht ging tut mir wirklich leid. Haben diese schlimmen Gefühle denn gleich nach dem Abbruch begonnen oder erst etwas verzögert? Bei mir ist es noch nicht lange her. Aber ich bin mir sicher, dass ich mein Leben zerstört hätte bzw. mich seelisch gebrochen hätte, wenn ich die Schwangerschaft ausgetragen hätte. Gott stellt keine Ideologien auf, sondern er begegnet uns Menschen selbst als Mensch. Also jedem individuell. Und genauso individuell sind die Schicksale hinter den Abbrüchen. Die eine Frau trauert und bereut, die andere ist froh, dass sie mit dem Abbruch zu sich selbst zurück gefunden hat - zumindest ist das mein Empfinden für mich.
Ich finde es toll, dass Menschen solche Erfahrungen teilen und Frauen ins Gespräch kommen, danke für deine Geschichte. Aber ich finde es vermessen, wenn du allen "zurufen" willst: "Macht das bloß nicht!" Dieses Recht hat keiner. Das muss jede mit sich - in meinem Fall auch mit Gott - ausmachen. Denn durch solche Statements wie deinem werden Frauen psychisch unter noch mehr Druck gesetzt.
Deine Geschichte ist individuell. Du kannst nicht beurteilen, was für andere richtig ist.
Ich hoffe du kannst diese Antwort akzeptieren?
Liebe Grüße
Danke an Tina, dass du deine Erfahrung mit uns teilst und für diesen privaten Einblick in deine Gefühlswelt!
Ich muss Skorpion-Mädchen aber zustimmen: Jeder muss diese unfassbar schwere Entscheidung für sich selbst treffen und sollte dafür auch nicht verurteilt werden.
Ich denke jede Frau macht sind unendlich viele Gedanken bevor sie zu einer Entscheidung kommt. Das hängt ja von so vielen Umständen ab . Super, wenn einem der Glaube da helfen kann!
Aber wer darauf nunmal keine Kraft schöpfen kann und sich gegen das Leben des Kindes entscheidet, sollte wohl oder übel auch akzeptiert werden
Gruß chrissiii
Ich kenne ähnliche Geschichten von Bekannten, die auch über viele Jahre nach der Abtreibung unter extremen Schuldgefühlen und Depressionen gelitten haben. Ein Glück, wenn Betroffene da wieder rauskommen, wie hier durch den Glauben.