Ich habe letzte Woche meine Schwangerschaft in der 7. Woche medikamentös abgebrochen.
Die Entscheidung das Kind nicht auszutragen ging vor allem von meinem Freund aus. Dazu muss mann vielleicht sagen, dass wir uns erst seit ca. zwei Monaten kennen. Ich selbst war mir nie ganz sicher was richtig und falsch ist, da ich beide Optionen nicht als richtig empfand.
Die Woche des Abbruchs war nicht ganz einfach, zu wissen das man Medikamente schluckt die das eigene Baby tötet ist nicht ganz einfach. Ich hatte Mühe damit "Gott" zu spielen und zu entscheiden was leben darf und was nicht. Am Tag der Einnahme der Tablette, welche den Abgang des Fruchtsackes bewirkt, fühlte ich mich am Abend zum ersten mal seit dem Tag als ich erfahren habe das ich schwanger bin wieder gut. Vielleicht hing es auch damit zusammen, dass auf eine Art und Weise die ganze Last der letzten Wochen abgefallen ist. Auch die Tage danach ging es mir körperlich und psychisch ziemlich gut und ich hatte für mich erstaunlicher Weise keine Reue Gefühle weder hat mich das Thema gross psychisch belastet. Irgendwie hat mich das aber verunsichert und ich hatte ein schlechtes Gewissen kein schlechtes Gewissen zu haben. Vielleicht hängt es damit zusammen, das die ganze Schwangerschaft und der Abbruch für mich wie in einer anderen Welt statt gefunden haben und ich das ganze nie wirklich realisiert oder verdrängt habe.
Heute bin ich aufgewacht und mein erster Gedanke war, dass ich mein Baby zurück will. Schon als ich selbst ein kleines Kind war, wusste ich das ich später Kinder haben will und nun frage ich mich wieso, dass ich dieses Baby nicht wollte und das obwohl ich den Wunsch danach habe eigene Kinder zu haben.
Ich wollte mal nachfragen wie ihr euch kurze Zeit nach eurem Abbruch gefühlt habt?
Hallo,
also ich persönlich habe damit keine Erfahrungen. Aber ich habe schon oft aus dem Bekanntenkreis mitbekommen das die Abtreibung viele ziemlich fertig gemacht hat.
Du bist keinesfalls dazu verpflichtet dich deswegen schlecht fühlen zuu müssen, bei jedem ist das ja anders. Aber ich könnte es vollkommen verstehen wenn du sagst dass du jetzt nicht verstehen kannst wieso du es getan hast.
Du warst in einer verwirrenden Situation und wie du selbst sagst, es kam dir alles unrealistisch vor. Deswegen kann es durchaus sein das du gerade in die Realität zurückkommst und deswegen doch nicht so gut damit umgehen kannst wie gedacht.
In dem Forum findest du vielen ähnliche Erfahrungen die dir bei diesem Gefühlschaos helfen können. Ich wünsche dir weiterhin alles gute!
Liebe Grüße
Lily
Liebe Picea,
es klingt so, als ob du in den letzten Wochen gar nicht der Teilnehmer dieser Geschichte gewesen bist, sondern nur ein Zuschauer am Rand. Und erst jetzt wird dir so richtig bewusst, was eigentlich passiert ist. Du wirkst traurig und suchst nach einer Erklärung für deine Entscheidung. Du wünschst dir sogar dein Baby zurück.
Hast du denn jemanden, mit dem du über alles sprechen kannst? Du musst da nicht alleine durch. Ich wünsche dir einen lieben Menschen an deiner Seite, der bei dir ist und dir zuhört.
Wie ist denn jetzt das Verhältnis zu deinem Freund? Konntest du mit ihm schon über deine Gefühle sprechen? Oder möchtest du das vielleicht gar nicht? Du hast geschrieben, dass vor allem er gegen das Kind war.
Liebe Picea, ich wünsche dir ganz viel Kraft!
Lass dich einfach mal drücken
Liebe Grüße
Romy