Hallo,
Ich sehe keinen anderen Weg als mich hier auszuschreiben.
Ich habe gestern am13.02- 15.02 eine Abtreibung gemacht, medizinisch in der 8 ten Schwangerschaftswoche.
Zu meiner Person, ich bin 34, Mutter eines 10 jährigen wunderbaren Kindes, geschieden und lebe nicht in Deutschland.
Ich bin seit ca 2 Jahren mit meinem Partner zusammen, seit 6 Monaten leben wir zusammen. Seit wir zusammen leben, ist die Beziehung erkaltet, d.h. er ist kaum da, wenn er da ist, dann hat er sein Smartphone im Gesicht, Kommunikation besteht wenig zwischen uns, ich Zweifle an seinen Gefühlen für mich, für mich ist die Beziehung am Ende.
Er hat einen Sohn aus einer früheren Beziehung aber wünschte sich eigentlich ein weiteres Kind. Ich wollte auch immer 2 Kids, aber ich habe mittlerweile so viele Pläne, dass ich mir ein neues Baby in meinem Leben kaum vorstellen kann.
Ich wurde krank, dachte ich, mir war ständig übel und ich war unendlich müde. Das ging ca 3 Wochen so, bis ich mich wunderte, dass meine Tage nur so schwach waren. Also SST, der positiv war. Ich sagte es meinem Partner sofort, beide lächelten wir und umarmten uns... Dann kam bei mir das grosse Grübeln.
Wird er mir zur Seite stehen oder werde ich am Ende wieder alleine da sitzen? Meine Eltern sind weit weg, sie können mir nicht helfen.
Haus im Aufbau, Grundstück gekauft, fester Job, Pläne geschmiedet, eigentlich echt nicht übel aber schaff ich das auch mit einem kleinen Baby?
Als ich mit ihm sprach und er mir sagte, dass er meint ich solle es abtreiben war ich ernsthaft schockiert. (Hatte ich mir doch was positiveres erhofft)
Ich entschied mich abzutreiben.
Beim Arzt im KKH ging alles viel zu schnell, sie wollte mir nicht einmal das Ultraschallbild zeigen, ich hätte es aber doch gerne gesehen..
Dann ein Gespräch und eine Tablette die ich sofort nehmen sollte. Diese Tablette sollte die Entwicklung des Embryos stoppen ( es töten???!) Ich haderte... Nahm sie aber.
An sich eine liebe und einfühlsame Ärztin, sie wollte mich nicht umstimmen.
Sie erklärte mir und meinem Partner (er war dabei) den Ablauf der Abtreibung. Ich fand den Gedanken grausam das Baby ins Klo zu spülen, sie meinte nur, dagegen könne ich nichts tun, ich würde es nicht von geronnenem Blut unterscheiden können.
Ich bekam einen Haufen Pillen mit. 4 sollte ich mir 48 h danach in die Scheide einführen.
Gestern war dieser Tag.
Ich tat wie die Ärztin sagte. Um 7 Uhr morgens nahm ich einen Haufen Schmerzmittel und führte die Pillen ein. Dann geschah erstmal nichts. 2 h später merkte ich dass etwas passierte, als würde sich etwas klebriges in meinem Bauch ablösen. 10 Minuten später bekam ich eine "Wehe"... (etwas stärker als Regelschmerzen) und merkte wie etwas Größeres raus kam.
Ich ging auf die Toilette und wollte nachsehen, da sah ich einen grossen, blutigen Klumpen und direkt darüber ein winziges, rosiges und sauberes Dingelchen in der Binde. Max. 1,2cm gross.
Ich nahm das Dingelchen in meine Hand. Ich wusste, dass das der Embryo war. Ich sah ihn mir an, ganz genau. Augen waren schon zu sehen, sogar Lunge und Ärmchen. Das Herz schlug noch, ich begann zu schreien. Mein Freund stürzte ins Bad ich schrie ihn an, dass es lebt, was soll ich tun!
Er starrte mich an, dann das Würmchen, dann mich... Ich weinte und wusste nicht was ich tun soll! Das Herzchen schlug in meiner Hand, auf meinem Zeigefinger, langsam und rhythmisch. Mein Freund ging wieder raus. Er konnte das nicht sehen.
Ich wickelte es in lauwarmes, feuchtes Toilettenpapier und entschuldigte mich bei dem Würmchen.
( Ich konnte nichts mehr tun)... Ich fing an das Blut von mir und dem Boden zu waschen und legte das Kleine in ein Glas und fror es ein, um es zu begraben.
Als ich aus dem Bad kam, stand mein Freund da.. Ganz blass und jämmerlich und schaute mich an. Ich umarmte ihn.
Ich müsste mein Baby nicht im Klo runter spülen... Ich darf es begraben.
Als ich der Ärztin erzählte was geschehen war, sagte sie nur, dass das nicht sein kann. Sie hätte sowas noch nie erlebt. Als ich ihr sagte, dass mein Freund auch gesehen hat, dass das Herz noch schlug, verstummte die Ärztin, danach sagte sie, dass es ihr Leid täte. Körperlich lief alles perfekt. Psychisch war es ein Desaster.
Wie soll ich damit leben?
Furu
Liebe Furu,
danke für Dein Schreiben, und Dein Vertrauen, hier zu schreiben. Ich kann es gut verstehen, dass Du Dich mitteilen möchtest. Es einfach ausdrücken musst, was Du erlebt hast und was Dich jetzt bewegt. Das ist gut. Dein Schreiben hat mich wirklich bewegt. Wenn ich mich in Dich und Deine Situation hineinversetzte, dann nimmt es mich schon mit. Wie muss es Dir dann gehen...
Dass eine Frau so detailliert beschreibt und das Herz hat klopfen sieht, so habe ich es noch nicht gelesen. Und doch glaube ich, geht sehr vielen Frauen so, wie Du es beschreibst. Sie entscheiden sich für eine Abtreibung und verstehen erst später, was geschehen ist. Manche Frauen direkt mit der Abtreibung, so wie es jetzt bei Dir ist und manche Frauen Jahre später. Letztlich hast du gesehen, was es ist: Es ging um ein Kind. Es tut mir von Herzen leid, dass Du es so richtig erst jetzt realisierst und dass es Dir jetzt ganz schlecht geht!
Was kann man Dir jetzt sagen? Dich in den Arm nehmen, Dir eine warme Decke anbieten und mit traurig ( sein.
Könnt ihr Euch trösten im Schock, Du und Dein Freund? Ihr habt es ja beide miterlebt, könnt es etwas miteinander verstehen, noch nicht beim aufstehen helfen, aber miteinander traurig sein.
Ich wünsche Dir von Herzen solche Orte, wo Du mit dieser Situation „sein darfst“, Trost findest, drüber sprechen darfst, es für Dich einordnest und irgendwann Versöhnung findest. Scheue auch nicht davor, Dir Hilfe zu suchen, wenn Du merkst, dass Du auf Dauer nicht gut mit dem Geschehenem klarkommst. Es gibt Beratungsstellen, Psychologen, Seelsorger, die dies mit Dir verarbeiten können.
Liebe Furu, fühle Dich von mir gedrückt – wenn Du magst.
Viele liebe Grüße, Marita
Danke fuer Dein Mitgefuehl Marita,
ich hatte nicht mehr mit einer Antwort gerechnet. Vielleicht habe ich doch zu viel erzaehlt? Wenn es so ist, tut es mir Leid.
Ich habe leider keinen mit dem ich wirklich ueber das Geschehene sprechen kann. Eine Freundin in Deutschland, die mich versteht aber sie ist weit weg und chatkontakt ist nicht dasselbe.
Mein Freund hat offensichtlich schon am Tag danach beschlossen, dass ich mit der Situation nun alleine klar kommen muss. Er kommt nur noch zum essen und schlafen nachhause. Und fluechtet sich in sein Handy sobald er mal zuhause ist.
Er war an den 2 schlimmsten Tagen fuer mich da, dafuer bin ich ihm dankbar, bin jetzt aber doch enttaeutsch von seinem abrupten Rueckzug aus meinem/unserem Leben.
Es ist wohl seine Art mit dem harten Seiten des Lebens umzugehen.
Dazu wurde gestern mein Sohn ploetzlich krank mit ueber 39 Grad Fieber, fuer mich eine gute Ablenkung, (so makaber es klingt) denn die Sorge um ihn laesst mich etwas vergessen.
Das Schlimmste ist, wenn ich die Augen zum Einschlafen schliesse, dann sehe ich das Baby. Ich hoffe es ebbt mit der Zeit ab.
Ich glaube Marita du hast recht, ich muss mir wohl Hilfe suchen
Liebe Gruesse Furu
Danke das du geschrieben hast.
Es ist gut das du geschrieben hast.
Meine Mutter muss es so "ähnlich" erlebt haben, leider hat sie nicht darüber geredet,
ihre Schwester hat es mir Jahre später erzählt.
Ich fühle mit dir mit und bete für dich das du dich mit dem allen versöhnen kannst. Ich wünsche dir Menschen zur Seite die dich ins Leben wieder führen.
Es wäre schön wenn du wieder berichtest.
Alles Liebe
Liebe Furu,
ich sah gerade, dass du online bist. Deine Geschichte hat mich sehr berührt und ich kann gar nichts weiter dazu schreiben, außer dass es schrecklich ist. Es ist gut, dass du deinen Freund hast, dass ihre das Erlebnis gemeinsam habt und so auch eher gemeinsam trauern könnt. Wobei ich vermute, dass es für dich viel schlimmer ist. Als Frau ist man halt "näher dran". Liebe Furu, schau genau hin, wie du mit diesem Erlebnis klarkommst. Und wenn du selbst kein Land siehst, suche dir Hilfe. Da findest du bestimmt auch etwas spezielles im Netz. Ich denke an dich - und wenn es dir hilft, kannst du dich darauf verlassen, dass ich für dich bete. (Das tue ich auf jeden Fall, weiß aber nicht, ob dir dieses Wissen hilft)
Sei ganz lieb gegrüßt - und schlafe trotz allem -
Danke liebe Vici,
dass Du fuer mich betest beruehrt mich ( danke!!!!
Leider laesst mich mein Freund nun komplett alleine. Naja ich muss auch damit leben, sein Leben geht weiter.
Ich hatte noch eine andere Antwort geschrieben, aber der muss noch geprueft werden.
Endlich komme ich dazu, dir wieder zu schreiben. Danke, dass du trotz allem die Zeit gefunden hast, dich wieder zu melden. Es ist gut, wenn du schreibst. Und ich wünsche dir so sehr jemanden, dem du alles, was du erlebt hast, erzählen kannst. Immer wieder. Das braucht Zeit, viel Zeit. - Vielleicht ist es für den Anfang gut, dass du für deinen Sohn sorgen musst, dass es einfach "läuft" und "laufen muss". Routine und Alltag helfen, überhaupt im Leben zu bleiben, nicht völlig in der Traurigkeit zu versinken. Aber, wie du schreibst, wenn es ruhig wird, sind die Bilder da. Das kann ich verstehen. Mir hilft da, wenn "düstere"Bilder nicht verschwinden wollen: Überstrahlen; bewusst an etwas schönes Denken, ein Erlebnis, ein Gespräch, ein Bild, dass ich in mir trage. Das kann etwas helfen.
Du Liebe, dass Dein Freund sich jetzt so zurückzieht macht es dir auch nicht leichter. Aber ich denke, Männer und Frauen gehen anders mit Problemen, negativen Erlebnissen um. Vielleicht braucht er gerade diesen Rückzug, um damit umgehen zu können. - Aber das macht es für dich nicht leichter. Und du brauchst gerade auch nicht für jeden und jedes Verständnis zu haben und alles zu verstehen. Du brauchst Zeit, um selbst wieder auf die Beine zu kommen, umgehen zu lernen. - ich habe mal im Internet gesucht und bin auf Rahel e.V. gestoßen. Schau mal, ob das für dich passt. Wenn nicht, ist auch nicht schlimm. Schreibe gern wieder, viel oder wenig, traurig oder objektiv ... wie dir gerade ist.
Du bist nicht allein, auch nicht allein mit deinem Erlebnis, deiner Traurigkeit, deinen Schuldgefühlen und was sonst noch immer ...
Ich denke an dich
Vici
Hallo ihr Lieben,
heute musste ich wieder zur Arbeit. Ich habe das Beduerfnis mich wieder etwas mehr koerperlich zu Betaetigen.
Ich arbeite koerperlich recht schwer, in der Alten und Kranken/hilfe-pflege bei den Menschen zuhause.
Offensichtlich hatte ich mich ueberschaetzt, denn bereits nach kurzer Zeit bekam ich wieder dieses Ziehen im Unterleib.
Als der Arbeitstag vorbei war, war ich geschlaucht und ertappte mich bei sehr, sehr schweren Gedanken. Eine Sinnlosigkeit und die Frage : Was kommt jetzt noch, was ist meine Strafe?
Ich hoerte Radio und in jedem Lied vernahm ich das Wort Moerder.
Ich bin sonst eine sehr starke Frau, ich war sehr lange alleine mit meinem Sohn, wollte absolut keinen Partner und keine Hilfe. Ich schaffte das Meiste alleine. Heute wollte ich mich seit vielen Jahren, wie ein kleines Kind, im Arm meines Freundes zusammen rollen und verstanden werden.
Als ich zuhause war, bekam ich wieder diese Schmerzen, diesmal aber schlimmer als zuvor. Es stach in die Blase und im Unterleib, als wuerde ich durchstochen. Auf der Toilette sah ich eine entsetzlich stinkende, braeunliche Fluessigkeit in der Binde, mit Eiterflocken.
Ich erschrak und rief das KKH an, bei denen ich vorher schon war. Die Dame am Telefon meinte, das waere normal, es sollte ja alles raus und ich solle abwarten.
Ich war mir da nicht so sicher, Appetitlosigkeit und Uebelkeit kamen spaeter noch dazu. Als mein Freund heim kam, erzaehlte ich ihm dies und er sagte nur trocken: Jaja, das habe er gelesen. Du musst warscheinlich nochmal ausgeschabt werden. :-O Nicht die Moeglichkeit der Ausschabung, aber seine Reaktion, erschreckten mich. Ich fuehlte mich wie eine nicht funktionelle Maschine.
Ich fragte ihn warum er so kalt sein, und wie er sich denn ueberhaupt fuehle. Er sagte, dass er es bereut und dass es ihm Leid taete. Aber auch das hatte er gelesen, das waere auch normal.
Was ist normal? Er hampelte mit irgendwas in der Kueche herum, waehrend ich eigentlich doch nur in den Arm genommen werden wollte.
Das sagte ich ihm dann auch, dass er mir bitte 5 Minuten seiner Zeit widmen soll und einfach mal neben mir, bei mir oder gerne auch mit mir einfach nur schweigt. Das tat er und ich sah, wie gerne er es tat.
Momentan helfen seine Worte wenig, oder bewirken das Gefuehl, dass ich ihm gleichgueltig bin. Taten sind viel Wichtiger.
Das half und mir geht es wesentlich besser als heute Mittag.
Ich habe Angst, dass ich eine Gebaermutterentzuendung bekomme. Ich habe Angst vor dieser Depression, die ich heute verspurerte. Ich hoffe ich verfalle der Depression nicht.
Ich trinke Frauenmanteltee und bin ganz ruhig gerade. Ich muss mir verzeihen, ich merke wie sehr ich mich gerade abstosse, das ist nicht gut.
Dass ich so offen darueber schreiben kann, ist unglaublich.
Aber eines ist sicher- Nie wieder eine Abtreibung-!
Ich glaube ich werde keinen Mann mehr an mich lassen, ich habe nun auch Angst bei dem Gedanken an Sex.
Ich hoffe, dass mein Beitrag einer anderen Unsicheren Seele helfen kann, sich richtig zu entscheiden. Richtig ist jedem selbst ueberlassen.
Uebrigens ich fragte mich ob das Kleine denn ein Seelchen besass? Ich bekam die Antwort schon am selben Abend. Die Ureinwohner erzaehlen, dass das Nordlicht gestorbene Seelen noch am selben Abend abholt und ins Jenseits befoerdert. Je reiner die Seele, desto groesser das Nordlicht. Am Donnerstag Abend habe ich ein wunderschoenes, beeindruckendes Nordlich gesehen. Ich konnte kaum hin sehen.
Bis auf Weiteres Ihr Lieben, ich wuensche Euch eine schoene und ruhige Nacht.
danke fuers Teilhaben!
Furu
Danke Vici,
ich werde mal bei Rahel e.V. rein sehen und auch deinen Tip mit dem Ueberstrahlen versuchen.
Das hilft mir ganz sicher weiter
Danke
ich habe gerade, als ich den Laptop ausmachen wollte, gesehen, dass du geschrieben hast. Es ist gut, dass du schreibst. Schreibe alles, was du auf der Seele hast. Immer, immer wieder. Setze dich nicht unter Druck, irgendetwas innerlich "zu müssen". Es braucht seine Zeit. Die Wunden - die sichtbaren, echten Wunden, aber noch viel mehr die inneren Wunden - brauchen Zeit zum Heilen. Hole dir Hilfe, das dachte ich, als ich deinen Post las. Es ist gut, dass dein Freund da war, sich Zeit nahm. - Und er reagiert so typisch männlich auf alles: objektiv, sich informieren ... Das ist für ihn die Möglichkeit, dass zu verarbeiten, damit umzugehen, denke ich. Aber ich habe den Eindruck, du brauchst jemanden zum Reden. Suche dir Hilfe. Und schau, wie es mit der Arbeit geht. Das ist echt eine schwere Arbeit, von der du schreibst, nicht nur körperlich, sondern auch sicher seelisch an den verschiedensten Stellen. Wenn es nicht geht, versuche eine Krankschreibung zu bekommen. Ich meine nicht, dass du dich verkriechen sollst, Menschen und Arbeit sind sicher gut für dich, aber auch körperlich geht das nicht einfach so an einer Frau vorbei. Überfordere dich auch da nicht.
Ich hoffe, du kannst heute Nacht schlafen. Ich denke an dich und bete wirklich für dich. Liebe Furu, sei barmherzig mit dir selber. Bitte.
Vici
Hallo Phantasie- und Wortbegabte
Als ich Deinen Beitrag vor zwei Wochen gelesen hatte, überlegte ich, ob ich antworten soll. Ich möchte ja nicht unfreundlich erscheinen.
Aber nun möchte ich nicht mehr schweigen, und meine medizinische Sicht darauf hier posten, damit andere Frauen nicht zu sehr von Deinen Schilderungen beeinflusst werden. Es war ja klar, dass dein Leben jetzt gaaanz schwer wird, Du den Faden so weiterspinnst.
Was Du schreibst zum Schwangerschaftsabbruch, das kann so nicht gewesen sein.
1) Bei einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch nimmst Du erst ein Mittel, das die Wirkung des Progesterons stoppt. Damit meint Dein Körper, er sei nicht schwanger und die Versorgung des Embryos wird unterbrochen. Wenn der Embryo nicht mehr versorgt wird, dann stirbt er! Es ist unmöglich, dass Du einen lebenden Embryo ausgestoßen hast. So wie es auch unmöglich ist, dass Du überlebst, wenn Du zwei Tage lang die Luft anhältst.
2) Selbst wenn man das Wehenmittel Prostaglandin zu früh nehmen würde (also nicht die 2 Tage abwartet), würde der Embryo sofort sterben, wenn er ausgestoßen wird, er kann ja nicht atmen. Das Herz würde nicht weiterschlagen und schon gar nicht rhythmisch und schon gar nicht so lange.
3) Der Embryo ist in dem Alter nicht so unverbunden frei in der Gebärmutter, sondern verbunden mit dem ihn versorgenden Gewebe. Entsprechend kommt es auch nicht in der Weise zum Vorschein, wie Du es hier schilderst.
Ich weiß nicht, was Dich dazu bewegt hat, diese Geschichte hier zu posten, ich weiß aber, dass zumindest der Teil zum Embryo nicht der Wahrheit entspricht. Das andere kann ich nicht bewerten, es entspricht aber dem, was Pro-Life-Befürworter gern als Geschichte erzählen.
Vielleicht gehörst Du zu den Pro-Life-Kämpferinnen, die bewusst solche posts senden, um andere Frauen von dem Schwangerschaftsabbruch abzuhalten? Alfa-ev?
Wie auch immer, wer auch immer das liest: lasst euch nicht davon beeindrucken, das Geschilderte ist in dieser Form nicht wahr. Es ist eher eine Web-Propaganda einer Gegnerin des Schwangerschaftsabbruchs.
So, jetzt dürft ihr auch zu mir schimpfen, aber ich konnte nicht länger schweigen. Ich bin Naturwissenschaftlerin (Humanbiologin) und promoviert noch dazu. Ich habe in dem Bereich wissenschaftlich gearbeitet. Ich weiß, wovon ich rede
Sentio
Sentio,
Deine super Ausbildung in allen Ehren, diese war jedoch Sinnlos.
Dass Du mich hier als Phantasiererin etc bezeichnest, zeigt nur wie engstirnig Du bist.
Wie die Aerztin mit der ich am Telefon sprach, sie sagte auch: Das kann nicht sein.. Kann nicht? Ist aber so!!
Genau so wie beschrieben, ist es gewesen und genau das macht mir jetzt das Leben zur Hoelle. Und mein Freund hat es ebenfalls gesehen!
Kein Mensch braucht Deine wissenschaftlichen Aussagen, die auf "Studien" beruhen, denn es hilft weder mir noch anderen.
Ich bin und war kein Gegner der Abtreibung, habe es ja selber getan. Deinen Hohn wirst Du Dir im Laufe Deines Lebens hoffentlich abgewøhnen, denn das Leben ist in keiner Studie oder in einem Buch geschrieben. Dinge passieren, die selbst Du nicht erklæren kannst.
Hast Du die Verpflichtung ueber Grundsatzdiskussion und Feinfuehligkeit gelesen? Wenn nicht, nochmal fuer die Gebildeten:
Ich verpflichte mich, in meinen Beiträgen feinfühlig zu antworten und im Interesse der schwangeren Frau keine Grundsatzdiskussionen über Abtreibung zu führen.
Ich hoffe, dass das was mir passiert ist keiner Anderen Frau passiert, die sich fuer diesen Weg entscheidet.
Du hast keine Ahnung wovon du redest.
Du bist hochgradig verletzend.
rahel
So, die Wahrheit ist also verletzend?
Wissen zu haben, meint also keine Ahnung zu haben?
Nein, es geht hier nicht um "Studien", sondern um Erkenntnisse zur Embryonalentwicklung und den hormonalen Abläufen einer Schwangerschaft und deren Beendigung.
Das ist auch keine Grundsatzdiskussion pro/kontro eines Schwangerschaftsabbruch.
Es ist eine sachbezogene Antwort auf eine "Geschichte", die so nicht stattgefunden haben kann. Genauso, wie es keine "Studie" ist, dass jemand körperlich tot ist, wenn er/sie keine Hirnströme mehr hat. Das ist einfach eine Tatsache. Das hat nichts mit Statistik zu tun.
Das meint nicht, jemand könnte sich aufgrund einer psychischen Prädisposition einbilden, einen lebendigen Embryo in der Hand gehabt zu haben.
Das meint nicht, jemand kann seelische Probleme nach einem Schwangerschaftsabbruch haben.
Das meint nicht, jemand kann soziale / partnerschaftliche Probleme nach einem Schwangerschaftsabbruch haben.
Das mag alles sein und dafür sollte es auch Hilfe geben und Verständnis. Dafür gibt es hier auch viele gute Seelen. Aber neben der Hilfe, da muss es erlaubt sein, den Sachverhalt zu korrigieren.
Die Tatsache bleibt: es ist naturwissenschaftlich / medizinisch nicht möglich, dass da ein Embryo mit schlagendem Herz sowie ohne umgebendes, mit ihm verbundenes Gewebe heraus kam.
Es mag darüber hinaus sein, dass Furu ein wirkliches Problem oder ganz viele hat, und es ist gut, wenn sie dafür Hilfe bekommt. Zur Hilfe gehört aber auch, eine falsche Vorstellung zu korrigieren.
Denn auf der Basis, ist dann ggf. auch eine bessere Hilfe möglich.
Sentio
Ich weiß nicht, ob es gut ist, sich hierr gegenseitig anzugreifen, in Rechtfertigungsdruck zu geraten. Und der Ton gefällt mir nicht so richtig. Weißt du, ich bin davon überzeugt, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die wir nicht erklären können, für die die Wissenschaft keine Antwort hat. Und die Antwort auf das Erleben Furus kann nicht sein; Das ist wissenschaftlich nicht möglich, du lügst oder du spinnst. Es geht darum, Ihr in ihrer Situation zu helfen, und das tue ich auf keinen Fall, indem ich ihr etwas unterstelle. Das habe ich aus deinem ersten Posting schon ziemlich stark rausgelesen. Es tut mir leid, dass dieses Forum für einen verbalen Schlagabtausch genutzt wird. Für wissenschaftliche Grundsatzdiskussionen gibt es sicher bessere Orte. Eine Erfahrung meinerseits möchte ich dir aber noch mit auf den Weg geben: vor, ich denke mal ca 40 Jahren, war ein Mensch tot, wenn der Herztot festgestellt wurde (da würde heute niemand mehr von sprechen); ich habe in der Schule im Chemieunterricht noch gelernt, das Ion ist das kleinste Teilchen (inzwischen wissen wir, dass es noch viel kleinere gibt), in den Merkzahlen im Geschichtsunterricht habe ich eine Zahl lernen müssen, wo der Mensch entstanden ist ... Heute weiß man, dass das viele tausende Jahre früher war ... Wissenschaft ist nie endgültig, man kann vom heutigen Stand der Wissenschaft sprechen, aber der wird nicht der letzte Sein.
Liebe Sentio, ich wünsche dir, dass du viel lernst in deinem Leben, viel sachliches Wissen - das ist wichtig und gut -, aber wichtiger ist, auch die Begrenztheit all dieses Wissens anzunehmen, und bei der Bildung die Herzensbildung nicht zu kurz kommen zu lassen.
Ich wünsche dir ein schönes, ruhiges Wochenende
Vici
für deine Antwort an Sentio
Du bist wirklich feinfühlig und hast wunderbare Worte.
Ich bin lieber still, bei soviel Eigensinn, werd ich ausfallend und das wollen solche Leute wie Sentio. Sie verletzten und dann werden sie ruhig.
Ich bin ständig am überlegen ob Sentio selbst abgetrieben hat und sich auf diese Weise rechtfertigt?
Was nicht sein darf, kann nicht sein.
Ja zwischen Himmel und Erde gibt's Dinge die nicht zu erklären sind. Echte Wissenschaftler anerkennen das.
Allen ein gesegnetes Wochenende
...gepaart mit unsophistischer Epistemologie tut richtig weh beim Lesen, Vici.
Aber es ist in Ordnung, wenn Du alles so vereinfachst, wie Du es brauchst, um Dich mit Deiner Antwort wohl zu fühlen.
"Psychisch krank" setze ich allerdings nicht gleich mit "spinnen", so wie Du es schreibst.
Und manchmal ist es besser, jemanden zu sagen "was Du da erlebt hast / gesehen hast, das ist nicht real gewesen, da haben Dir Wahrnehmung und Emotion einen Streich gespielt", als sich hinter einem "Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als erklärbar ist" zu verstecken.
Es gibt dieses "Erlebnis" des noch lebenden Embryos, der in der 8ten Woche ausgetrieben wurde, auch als story der englischsprachigen Abtreibungsgegner, erfunden natürlich, mit dem Ziel, Frauen den medikamentösen Abbruch zu verleiden. So wie auch die Fakten in Filmen wie "Der stumme Schrei" nicht stimmen. Das ist Propaganda, die gutgläubige Menschen wie Dich anspricht.
Vielleicht komme ich Dir überheblich vor, weil ich hier Wissen in den Vordergrund stelle. Aber ich "weiss" nicht nur, ich habe auch vieles erlebt, als ich mein Buch über den Schwangerschaftsabbruch geschrieben habe. Es ist eine Anthologie mit "Wissen" aus den letzten 2.000 Jahren und den Hauptkulturen dieser Welt. Dafür habe ich 5 Jahre recherchiert, war unterwegs, habe Interviews geführt mit allen zentralen Playern auf diesem Gebiet. Das waren viele Menschen, vom Juraprofessor (die die jetzige Rechtssprechung in D durchgesetzt hat, Eser) bis zu einer Untergrundorganisation, die in Afghanistan Frauen hilft, die ungewollt schwanger wurden als Opfer von Vergewaltigungen.
Ich weiß und ich fühle, wovon ich rede.
Du magst die Welt anders sehen, ok, aber stelle Dich damit nicht über meine Meinung, wenn diese auf Fakten beruht.
Sentio
Hallo Zusammen!
wie können Sie, Sentipo, einfach behaupten, dass das was Furu und ihr Freund erlebt haben, nicht der Wahrheit entspricht?
Waren Sie dabei? Nein!
Es gibt immer genug Ausnahmen, die das Leben für einen parat hat. Erlebtes oder Erlebnisse, die aus der Reihe tanzen, die der Wissenschaft einen Strick drehen, die man nicht wissenschaftlich begründen kann, gelernt hin oder her.
Kennen Sie den Spruch:
Ausnahmen bestätigen die Regel!?
Oder kennen Sie diesen Spruch:
Man lernt nie aus.
Lg
Hallo Zusammen!
wie können Sie, Sentio, einfach behaupten, dass das was Furu und ihr Freund erlebt haben, nicht der Wahrheit entspricht?
Waren Sie dabei? Nein!
Es gibt immer genug Ausnahmen, die das Leben für einen parat hat. Erlebtes oder Erlebnisse, die aus der Reihe tanzen, die der Wissenschaft einen Strick drehen, die man nicht wissenschaftlich begründen kann, gelernt hin oder her.
Kennen Sie den Spruch:
Ausnahmen bestätigen die Regel!?
Oder kennen Sie diesen Spruch:
Man lernt nie aus.
Lg
Es ist eine sachbezogene Antwort auf eine "Geschichte", die so nicht stattgefunden haben kann, schreibt Sentio an Furu.
Vielleicht liegt´s da: Auf eine Erfahrung, die einen erschüttert, will und braucht kein Mensch eine sachbezogene Antwort.
Furu, Dir ein gutes Weitergehen und neuen Lebensmut, Schritt für Schritt!
Sentio schreibt: "Psychisch krank" setze ich allerdings nicht gleich mit "spinnen", so wie Du es schreibst.
Und manchmal ist es besser, jemanden zu sagen "was Du da erlebt hast / gesehen hast, das ist nicht real gewesen, da haben Dir Wahrnehmung und Emotion einen Streich gespielt", als sich hinter einem "Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als erklärbar ist" zu verstecken." Zitat ende.
Jetzt muss ich mich dazu mal æussern, schliesslich bin es ja ICH die angeblich psychisch krank sein soll .
Ganz genau so wie ich es beschrieb, ist es gewesen. Das Baby lag nicht umgeben von Plazenta oder Sonstigem. Erwartet hatte ich das auch nicht, denn nach Aussage der Ærztin verlieren die meisten Frauen den Embryo in die Toilette.
Ich fand es erschreckend wie offen und erkenntlich es in der Binde lag, direkt ueber der schwarzroten Plazenta und Blutgerinnseln.
Ich nahm es auf den Finger, und sah sofort, dass eine rythmische Bewegung in der "Brust" zu erkennen war. Langsam und winzig, etwas langsamer als mein Herzschlag. Genau da ueberkamen mich die Emotionen. Und wie bereits geschrieben, mein Freund war dabei, ER HAT ES AUCH GESEHEN!!!
Danke, dass Du Sentio meinen Verstand so ueberzeugt anzweifelst. Mit einer Arroganz und Kælte, die es auf dieser Welt einfach nicht braucht.
3 Tage nach der Abtreibung, bekam ich eine Gebærmutterentzuendung mit eitrigem Auswurf. Da sagten die Ærzte auch: Seltsam, unwarscheinlich etc.... Das ænderte nichts an meinem Fieber und der Entzuendung. Ich bin halt ein wahrhaftiger Glueckspilz
Hast Du Sentio schon einmal davon gehørt, dass Medikamente nicht so wirken wie sie sollen? Bei mir wirkt zum Beispiel weder Aspirin noch Paracetamol gegen Schmerzen. Du darfst mich jetzt gerne als Luegnerin und Verrueckte bezeichen, das ændert aber rein gar nichts an der WAHRHEIT!
Ich gehe davon aus, dass das Medikament nicht richtig einschlug und deswegen noch ein Herzschlag zu sehen war. Spielt aber fuer mich keine Rolle, da es die Tatsachen in keinster Weise verændert.
Deine Posts sind also total sinnlos, und bezwecken nur, dass ich mich erneut mit dem Geschehenen auseinander setzen muss. Das und wem Du damit helfen willst, erkenne ich nicht. Ich sehe nur, dass Du andere Leute provozierst.
Ich glaube Du musst noch ganz viel lernen, denn so wie jetzt sollte man Dich nicht auf die Øffentlichkeit loslassen.
Und an Alle die mir zur Seite stehen: Ihr seid lieb, und Ihr habt absolut Recht! Vielen Dank fuer Eure Beitræge!
Liebe Furu, ich sah gerade, dass du online bist, da möchte ich dir einen kleinen Gruß schicken. Geh deinen Weg weiter. Suche dir die Hilfe, die du brauchst. Es tut mir für dich leid, dass hier jetzt dieser "Schlagabtausch" in deinem Thread entstanden ist.
Vici
Danke Vici,
vielen Dank fuer die lieben Wuensche. Es geht, es geht. Alles kommt zusammen, wie das Leben immer spielt. Eine Baustelle bleibt nicht alleine und momentan bekomme ich Tritte von allen Seiten, da ist die Diskussion mit Sentio schon fast lachhaft. Fast, nicht ganz.
Ich hoffe, dass Du so bleibst wie Du bist. Du hast so eine liebevolle Art .. Danke
Furu
Liebe Furu,
ich denke weiter an dich. Keine Ahnung, was sonst noch alles nicht so rund läuft bei dir gerade, aber ich denke an dich. Und wenn es ganz eng wird, schreibe wieder. - Und suche dir die Hilfe, die du brauchst. (Vergiss Sentio, dass war im tiefsten nicht für dich, glaube ich).
Vici
Liebe Furu,
ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem weiteren Lebensweg!
Lass' Dich nicht unterkriegen!
Du schaffst das!
Lg