Hallo Zusammen
Ich hatte einige Gespräche auch mit meiner Frauenärztin und meinem Psychiater.
Ich bin 39 Jahre alt une habe eine sehr gute Beziehung. Seit ich weiss, dass ich schwanger bin, empfinde ich irgendwie keine Freude. Ich hatte vorher sehr mit Angst und Panikattacken zu kämpfen. Seit der hormonellen Umstellung geht es mir ein bisschen besser mit den Ängsten. Mein Partner und ich sind beide sehr ambivalent und wissen nicht, wie wir uns entscheiden sollen. Wir haben grosse Angst, vor einer Veränderung oder das evtl.unsere Beziehung leiden könnte. Leider habe ich auch sehr viele Freundinnen im Umfeld, die auch negativ oder ehrlich ihre eigenen Erfahrungen erzählen, dass es mir schon Angst macht.
Ich denke von mir, dass ich 7x24 nicht auf ein Kind aufpassen kann, da ich jetzt schon erschöpft oder oft erschlöpft bin. Dazu nehme ich noch ein Antidepressiva. Ich weiss nicht wie weiter, fühle mich hilflos.
Ich weiss auch nicht ob ich es bereue, wenn ich mich dafür oder dagegen entscheide.
Liebe Aisha,
gut, dass du hier schreibst, wenn du so viele offene Fragen bezüglich deiner Schwangerschaft hast. Ich fühle mit dir mit. Mit einem Berg von Fragen und der Unsicherheit, wie es mit dem Kind werden kann, kann schier keine Freude aufkommen.
Frauen erleben eine Schwangerschaft gerade in den ersten Monaten sehr unterschiedlich. Der Druck, dass man sich freuen müsste, kommt oft von außen und manchmal macht man ihn sich aus selbst. Du bist also ganz und gar nicht alleine mit deinen Gedanken und Gefühlen.
Oft entwickelt sich die Freude im Lauf der Zeit. Ein Kind erwarten ist ein besonderes Erlebnis in einer Partnerschaft. Vor welchen Veränderungen genau habt ihr beiden Angst? Sehr viele Freundinnen in deinem Umfeld erzählen negative Erfahrungen. Das ist natürlich schwer für dich, wo du selber noch keine Erfahrungen hast. Es tut mir sehr leid dass du so viel negatives hörst. Was genau erzählen sie? Was davon macht dir Angst? Was meinst du, könntest du mit deinem Partner gut schaffen? Hast du auch Freundinnen, die sich über ihr Kind freuen und gerne Mama sind? Wenn ja, was erzählen sie? Hast du Familie in deiner Nähe?
Wegen dem Medikament hast du sicher deinen Psychiater gefragt und darfst es in der Schwangerschaft weiter nehmen, oder?! Wie ist es mit der Erschöpfung? Magst du noch ein bisschen von dir erzählen?
Dass es dir seit der hormonellen Umstellung in der Schwangerschaft mit den Ängsten besser geht, freut mich mit dir. Das hat dein Körper gut geregelt. So ähnlich ist es auch im Lauf der weiteren Schwangerschaft und wenn das Baby dann da ist. Man wächst als Frau in die neue Situation und es gibt auch gute Unterstützungsmöglichkeiten für frisch gebackene Mamis. Die Hebamme kommt in der ersten Zeit, es gibt eine Organisation Wellcome, die Familien unterstützt. Dann gibt es Mütterpflegerinnen für die Zeit nach der Geburt noch als Ergänzung zur Hebamme.
Ich wünsche dir einen kleinen Lichtblick heute und schicke dir viele liebe Grüße!
Herzlich, Moni
Liebe Moni
Danke das du geschrieben hast.
Unsere Ängste sind, dass wir keine Zeit mehr für uns haben oder das wir uns auseinanderleben. Meine Freudinnen erzählen zum Beispiel, dass sie keine Zweisamkeit mehr haben, dass die kleine von ihr ganz viel Aufmerksamkeit braucht. Und wenn Sie mal Zeit hätten, sind sie beide erschöpft.
Ich habe vor der Schwangerschaft immer wieder mit Panikattacken und Ängste zu kämpfen gehabt. Natürlich ist auch meine Angst, könnte sein das diese nach der Schwangerschaft wieder kommt. Dann weiss ich wie nicht, wie ich das ganze bewältigen soll mit einem Baby noch dazu.
Oder zum Beispiel meint die eine Freundin, Ferien mit einem Kind sind wie keine Ferien mehr, weil sie sich nach den Ferien noch mehr erschöpft gefühlt hat. Und das sind so meine Ängste. Ich weiss auch nicht ob ich mit Sorgen umgehen kann. Und ich denke immer wieder, wenn wir 55 Jahre alt sind, ist das Kind erst 15 Jahre. Grnau noch in der Pubertät.
Liebe Aisha,
keine Zeit mehr für euch haben und euch auseinanderleben – das wären traurige Aussichten für euch als Eltern. So gäbe es nur unglückliche Eltern. Frage deine Freundinnen doch mal, ob sich auch manchmal über ihr Baby freuen.
Wie hast du es in deiner eigenen Familie erlebt? Was beobachtest du sonst in deinem Umfeld, wenn du Mamis mit ihren Kindern unterwegs siehst? Mit Babys oder mit größeren Kindern auf dem Spielplatz?
Liebe Moni
Ich weiss das es Phasen gibt, dass Sie sich freuen und auch stolz sind. Darum denke ich, es war ein Wunschkind von meiner Freundin, meistens höre ich mehr Negativ als Positiv. Vielleicht hat Sie sich das ganze sehr einfacher vorgestellt. Ich habe mir gesagt, wenn ich mich für Ja entscheide, weiss ich es das es anstrengend wird. So muss ich mir nichts vor machen. Ich hoffe einfach das meine Freude noch kommt. Im Moment habe ich oder fühle ich keine Freude.
Liebe Aisha,
dass deine Freundinnen dir scheinbar nur negative Dinge vom Mamasein erzählen, ist schon auch ein bisschen unfair. Hast du sie mal gefragt, wie Moni es verschlägt? Was würden sie sich wünschen? Brauchen sie vielleicht wirklich Unterstützung oder haben sie zu hohe Ansprüche an sich und ihr Baby? Oder haben sie die Doppelbelastung von Berufstätigkeit und Mama?
Kraft kostet es natürlich und gleichzeitig beschenkt einen doch so ein Kleines. Gut, wenn man sich Zeit nehmen und für sein Kind da sein kann. Wie würdest du es dir wünschen? Du kannst deine Geschichte schreiben, die wieder anders und neu sein wird. Du könntest dich jederzeit auch an die Beratung hier auf der Seite wenden und einfach mal reden. Oder hast du schon eine Entscheidung treffen können?
Alles Liebe und viel Mut von Felicia 🌸
Liebe Felica
Ich denke eine Freundin von mir ist überfordert, weil Sie ausser ihren Mann niemanden hat in Ihrer Nähe. Das sie die Kleine mal auch abgeben kann.
Und die andere Freundin ist seit Geburt eine Alleinstehende Mutter und ich glaube Sie bereut es.
Wenn ich Kinder auf dem Spielplatz sehe, dann weiss ich nicht ob ich was fühle. Aber ich mag Babies und Kleinkinder, ich habe auch ein Gottimeitli. Das einzige was ich nicht toll finde ist die Pubertät Zeit. Aber vielleicht ist das eigene einfach anderst.
Liebe Aisha,
dass deine Freundinnen durch ihre Situation überfordert sind, tut mir leid. Das ist dann natürlich nicht so schön. Sie hat vielleicht in dem Moment nicht so gesehen, dass es bei dir anders ist. Ja, Kinder kosten Kraft und gleichzeitig schenken sie viel Freude. Es ist immer beides. Kannst du dann eine Weile nicht arbeiten gehen und bei deinem Kleinen zuhause sein?
Vielleicht kannst du dich sogar mal mit deinen Freundinnen zusammentun - entweder mit Kiddies oder mal die eine und mal die andere bekommt eine Stunde kinderfrei. Meist braucht man als Mama nicht einen ganzen Tag oder länger ohne Kinder. Ein oder zwei Stunden "Freiheit“ können einem so viel geben, dass die Kinder wieder Freude machen.
Fühlen müssen brauchst du nichts 💖 Da möchte ich dich sehr, sehr entlasten. So weit voraus brauchst du dir auch nicht vorzustellen versuchen, wie es sich dann für dich als Mama anfühlen wird. Und Pubertät kann so oder so sein, man kann es auch nicht voraussagen. Du magst jetzt schon Babies und Kleinkinder und wirst es mit deinem eigenen Baby noch viel mehr von Herzen tun. Gottimeitli - du kommst wohl aus der Schweiz 🙂 Ein schönes Land!
Liebe Grüße ins Nachbarland! Lass wieder von dir hören.
Liebe Aisha, du hast oben geschrieben, du hoffst, dass die Freude noch kommt. Das darfst du von ganzem Herzen hoffen und dir alle Zeit geben, die du brauchst. Es ist sehr stark von dir, dass du dir so ehrlich deine Gefühle und Zweifel zugestehst. So können sie sich auch ändern. Das ist keine Schwäche, sondern innere Stärke. Du machst damit auch anderen Frauen Mut, zu sich zu stehen und gut mit sich umzugehen 💪
Wie oft siehst du dein Gottimeiti? Wie geht es deinem Partner mit der Vorstellung, dass er Papa wird? Könnt ihr reden oder hat er einen Freund, mit dem er ehrlich sein kann?
Ich freu’ mich, wenn du wieder schreibst und bin gespannt, was es Neues aus der Schweiz gibt! Herzliche liebe Grüße!
Hallo liebe Aisha,
wie geht es dir inzwischen? Habt ihr euch mittlerweile final entschieden?
Einfach, weil die Zeit vergeht: für die Schwangerschaft?
Oder tatsächlich dagegen?
Dir ging es ja eigentlich mit der Umstellung auf die Schwangerschaft besser als davor. So kann es auch laufen.
Schade, dass deine Freundinnen eher das Negative erzählen. Natürlich fordert einen ein Kind. Und natürlich sind Ferien anders als früher.
Und natürlich bringt ein Kind auf der anderen Seite ganz viel Schönes mit sich, was man sonst nie erleben könnte. Es hat alles seinen Preis. So sind wir schließlich auch die geworden, die wir sind.
Du siehst es an deinem Patenkind (das ist doch mit Gottimeitli gemeint, oder?), wie schön es mit Kindern ist. Und bis zur Pubertät kannst du es dir gut vorstellen. Das ist doch mal was!
Es täte mir leid, wenn du dich aus Unsicherheit oder aus der aktuellen Stimmung heraus für einen Abbruch entschieden haben solltest. Wegen fehlenden Glücksgefühlen.
Wenn man in sich hineinspürt nach Freude ... das ist bisschen, wie einem scheuen Tier auflauern. Es verkriecht sich dann eher. Die Freude kommt spontan.
Solange man sich viele Gedanken macht, ist spontane Freude gar nicht so möglich. Eher überrascht uns die Freude, wenn wir abgelenkt sind von uns selbst, wenn wir unseren Dingen nachgehen - und plötzlich durchströmt einen die Freude. Freude ist nichts, was wir ständig haben können. Nicht mal sollten, denke ich. Die Mischung ist doch das Normale.
Und in der Tat ist Schwangerschaft so ein bedeutsames Geschehen, dass es auch ein wenig Respekt erfordert.
Was ich dir mitgeben möchte: Lass dich überraschen! Auch von dir selbst. 🥰
Es wäre schön, wenn du nochmal schreibst, wie es dir geht und wie du dich entschieden hast.
Alles Liebe 💞 - diesen Wunsch lasse ich dir schon mal da!
Layla