Hallo zusammen!
Ich bin neu hier und habe mich schon ein wenig durch Beiträge gelesen in denen ich mich teilweise auch wiederfinden konnte.
Ich hatte vor 7 Tagen einen Schwangerschaftsabbruch und ich bereue es zutiefst.
Ich habe bereits zwei Kinder und für uns war die Familienplanung angeschlossen ( wobei für mich immm nochmal der Gedanke / Wunsch kam, in 1/2 oder 3 Jahren nochmal ein Kind zu bekommen). Mein Mann weiß davon aber nichts,.
Jedenfalls kam die jetzige Schwangerschaft sehr überraschend. Ich war schockiert, hatte absolut nicht damit gerechnet. Und da ich wusste, wie mein Mann denkt, habe ich von vorn herein gesagt, ich bekomme es nicht. Ich hatte solche Angst, mit meinem Mann über meine Gefühle zu sprechen.
( unser zweites Kind kam auch ungplant und wir haben lange geweint geredet, geplant, gelitten etc.) ich habe sehr lange gekämpft um meinen Mann positiv zu stimmen. Und ja, es hat geklappt. Wie würden ihn niemals missen wollen. Trotzdem ist mein Mann oft in frustsitiationen so, dass er sagt : mit einem Kind wäre das nicht so...
Das tut schon sehr weh. Und ich weiß, wenn ich dieses Mal so gekämpft hätte, hätte ich den Kampf trotzdem verloren. Er meinte unsere Familie würde kaputt gehen. Ich hatte diesmal auch keine Kraft. Fühlte mich versteinert. Ich habe sehr viel geweint und Weine auch jetzt noch sehr viel. Ich konnte einfach nicht kämpfen. Am Abend vor dem abbruch habe ich dann nochmal ein kurzes Gespräch mit meinem Mann gesucht, in der Hoffnung, er würde mich verstehen. Aber es war leider zwecklos. Da habe ich aufgegeben. Habe die Tabletten genommen, die den muttermund erweitern und habe mich in den Schlaf geweint. Zum Termin hat mein Mann mich begleitet und ich habe mir so sehr gewünscht, dass er sagt, komm wir gehen mit unserem Baby nach Hause. Aber so war es nicht. Also lies ich es über mich ergehen. Ich bin unheimlich traurig und wütend zugleich. Wütend auf mich, weil ich zu feige war und zu schwach war, noch einmal zu kämpfen. Dabei hab ich mich doch innerlich schon so gefreut, noch einmal ein Baby zu bekommen. Und nun ist es weg. Ich kann es nicht ändern. Es zerreißt mich. Mein Mann weiß wie sehr ich leide. Er tröstet mich auch. Er hat auch danach viel geweint, aber er steht trotzdem dazu und sagt es war die richtige Entscheidung. Es war Vernunft. Trotzdem tut es weh. Ich fühle mich leer und unheimlich traurig. Ich habe meinem Baby keine Chance gegeben und nun muss ich damit leben. Könnte ich die Zeit zurück drehen, würde ich es sofort machen.
Wenn jemand wie ich an seinem Baby hängt, lässt euch nicht verunsichern. Es ist euer Baby, eure Entscheidung, euer Wunder.
Danke fürs zuhören.
Liebe Grüße, Moni
Liebe Moni,
wie gut, dass du hier einen Ort gefunden hast, um von deinen Erfahrungen zu schreiben.
Am traurigsten finde ich die Sprachlosigkeit zwischen dir und deinem Mann. Und natürlich deine Traurigkeit! Aber so traurig, dass du sie nicht vorher, nicht rechtzeitig zum Ausdruck bringen konntest. Jedenfalls nicht so, dass sie von deinem Mann verstanden werden konnte. Und auch nicht deine tiefen Wünsche. Dass du z.B. den Wunsch nach einem dritten Kind immer wieder hattest.
Vielleicht sind jetzt die Tränen das, was euch verbindet und füreinander die Augen - und auch das Herz - öffnet.
Du bist so fest von seiner Überzeugung ausgegangen, dass du gar nicht den Weg des Widerstands versucht hast. Es gar nicht versuchen konntest. Nicht geglaubt hast, es zu können.
Wie es auch war ...
Jetzt hoffe ich, dass ihr beide - und das ist das Wichtigste für euch und eure Kinder! - aufrichtig und ehrlich zueinander sein könnt. Dass ihr euch erzählen könnt, was eure Tränen bedeuten. Vielleicht muss man nicht schnell sagen, dass es richtig oder falsch war, sondern nur sagen, was es für dich und für ihn bedeutet.
Auch wenn es ein tiefes Tal für euch beide ist, besonders für dich, wünsche ich euch von Herzen einen Neuanfang!
Ganz liebe Grüße von Layla
Hallo Liebes.
Ich weiß eigentlich gar nicht recht, was ich dir sagen könnte, was dich aufmuntert. Ich glaube, da gibt es im Moment einfach rein gar nix.
Ich schicke dir auf jeden Fall eine dicke Umarmung. Das brauchst du jetzt am Meisten.
Niemand außer dir kann den Schmerz fühlen.
Ich finde es schlimm, dass dein Mann so... entschuldige - egoistisch damit umgeht. Er hat dir ja nicht mal eine Chance gelassen.
Mein Mann und ich haben Stunden geredet, Stunden über Stunden. Er hat mir zugehört und sehr geholfen. Immer versucht, mich aufzufangen und mir Ratschläge zu geben.
Das würd ich mir auch wünschen für dich. Er ist dein Mann, sollte dein bester Freund sein, dein Partner in Crime und dich verstehen, nicht da sitzen und auch weinen. Klar tut es weh, aber er muss dich mal verstehen lernen. Er kann ja gar nicht wissen, was du da durchmachen musst(est).
Meine Güte, wenn ich könnte, ich würd's dir abnehmen. Aber leider geht das nicht und das wissen wir beide.
Ich weiß auch nicht, was ich dir wünschen könnte.
Aber ich wünsche dir trotzdem alles Gute. Alle Kraft, das durchzustehen. Alle Geduld, die du benötigst. Und Verständnis.
Lass deinen Gedanken hier freien Lauf, es hilft ungemein.
Wir sind alle da für dich.
Liebe Moni,
ich bin erst neu in diesem Forum. Ich wünschte ich hätte es vor meinem Abbruch gefunden und hätte mich mit anderen Frauen austauschen können. Leider ist es passiert und deine Geschichte liest sich genau wie meine, 2 Kinder, Planung abgeschlossen, Ehemann will partout keine Kinder mehr. Auch ich war zu ängstlich und zu schwach mit meinem Mann über die Möglichkeit zu sprechen doch ein 3. Kind zu bekommen. Ich mache mir seitdem solche Vorwürfe. Wie geht es dir jetzt damit? Hast du einen Weg gefunden damit umzugehen? Falls du hier noch mitliest...
Liebe Grüsse