Liebe "schwerste Entscheidung",
heute ist Montag, dein Stichtag.
Und ich denk gerade an dich. Ich hoffe so sehr, dass du ein Wochenende hattest, an dem du Ruhe hattest, gute Gespräche - auch und gerade mit deinem Mann. Mehr als alles wünsche ich euch von Herzen, dass ihr einen Weg findet, den ihr beide gut findet und den ihr gemeinsam mit voller Kraft gehen könnt.
Ihr habt drei Kinder "gemanaged". Ich hab selber drei und weiß, welche Aufgabe das ist Da gibt es genug Tage, die einem wirklich vorkommen, wie im Irrenhaus. Das gute ist ja, dass man nicht von heute auf morgen drei Kinder hat, sondern dass es eine Vorbereitungszeit gibt. Man wächst in die Aufgaben hinein, die man sich erst so gar nicht vorstellen kann.
Und dieses "sich nicht vorstellen können" treibt euch gerade alle um, oder? Vielleicht ging es euch ja bei den ersten dreien auch schon so ähnlich? Man kann sich ein Leben mit Kindern nicht vorstellen, dann sind sie da und man wächst mit seinen Aufgaben. Ihr habt es mit euren drei großen geschafft! Chapeau!
Einen deiner Einträge verstehe ich so, dass ihr eine Schwester, Schwiegermutter und Freunde in "Reichweite" habt. Stimmt das so? Ich finde es super, dass ihr so eingebunden seid - das könnten alles helfende Händchen sein oder werden.
Wie gesagt - mehr als alles wünsche ich euch, dass ihr euch einig seid. Dass du selbst voll überzeugt bist von der Entscheidung, die ihr trefft. Geh da heute nur hin, wenn es deine Überzeugung ist. Wenn du dir nicht sicher bist, dann nimm dir die Zeit, die du brauchst. Ich hoffe, dein Mann würde das verstehen.
Ich denk an dich

ist ja gut, dass du wieder schreibst! es war donnerstag vor einer woche - deine erste nachricht, dann am montag das beratungsgespräch .... wie hast du denn diese vergangenen tage durchlebt? es klingt so, als hättest du deine ängste und fragen immer bis zu dem punkt durchgespielt (wie kommen wir überhaupt alle miteinander aus dem haus???), wo du gemerkt hast, wie dich alles überrollt und überfordern würde.
das ist natürlich nicht genug.
ich meine, es gibt punkte, über die kannst du drüber kommen. solange man in der frage steckt: "wie soll ich das machen?" - ist man manövrierunfähig. aber wenn man irgendwie spürt, dass man sich selbst oder etwas bewegen kann, dann geht wieder was. dann richtet sich der rücken auf, man atmet anders und hat wieder eine idee und wieder eine und spürt, dass "etwas geht".
ich glaube, so einen moment hattest du schon lange nicht mehr? jedenfalls nicht seit du von deinen zwillingen weißt.
und du siehst seither nur den einen ausweg und der ist irgendwie nicht deiner, nicht dein weg. er ist den anderen plausibel. sehen deine liebsten denn nicht, dass sich in dir etwas sträubt? was haben sie dir denn an einsatz angeboten - FÜR deine fünfe? für euch sieben? sind ihre ressourcen auch erschöpft?
in deinem ersten posting hast du geschrieben, dass du jetzt schon an deine grenzen kommst. eigentlich ist das ein zeichen, dass du überhaupt unterstützung, auszeit und die eine oder andere neue stratgie brauchen könntest. machst du ohne hinzuspüren (ob das geht?) den abbruch, wird alles so bleiben wie bisher. oder grade nicht, weil du es eben bereuen könntest. weil du dir nicht wirklich sicher bist, ist das durchaus denkbar.
orientierst du dich jetzt neu um bzgl. "alles bisschen anders einrichten", dann kannst du das deinen zwillis danken. diese beiden haben mit ihrer existenz den druck so erhöht, dass du endlich sagen kannst, was DU brauchst. das klingt jetzt vielleicht zu schön für dich. aber lass es dir mal durch den kopf gehen. ich glaube, die beiden könnten dein leben verändern. und zwar zum guten. denn -
mich beunruhigt, wie die anderen dich "schieben". das sollte nicht so bleiben, oder?
die haltung deiner "lieben verwandten" hat schon etwas hartes. dabei sind es wirklich viele (manche familien haben ja z.b. keine großeltern oder nur ganz weit weg), d.h. sie könnten wirklich zusammen legen und dich unterstützen!! und sie haben eigentlich eine vertraute beziehung zu dir, wenn sie so ihre meinung äußern. da ist man dann auch sehr verletzlich, wenn sich die nähsten menschen nicht in einen hineinversetzen können.
aber ihre meinung muss nicht dein leitstern sein.
du hast deinen eigenen! dem musst du folgen, dann wirst du das auch schaffen, was du dir vorgenommen hast! dann wirst du es schaffen, dir unterstützung zu organisieren, von erfahrungen anderer zu profitieren, seien es zwillingsmamas oder fünfer-mamas. die gibt es.
ich find´s stark, dass du wieder geschrieben hast, weil dein herz spricht und dich nicht in ruhe lässt. auf jeden fall hast du auch noch zeit. du bist jetzt in der 8. woche. du weißt, wie lange es mit der abtreibung möglich wäre.
und wenn du jetzt sagst: "nein, habe keine zeit mehr, weil ich es mit jedem tag weniger schaffen würde" - dann: ist es jetzt schon zu spät. denn dann hast du diese beiden jüngsten schon ins herz geschlossen.
du kannst deinen letzten satz umwandeln:
denke einfach nicht dran und mache es - nicht.
stattdessen nimmst du deine kraft zusammen und sorgst für einen guten finanzplan und nervenschutz.
und die anderen müssen sich damit abfinden. schließlich werden sie sich auch beteiligen, oder meinst du nicht?
klingt dir das zu schön?
dann bist du wieder dran. du überlegst, was du bräuchtest und unter welchen bedingungen das möglich wäre oder gerade eben nicht.
erzähl´mal von deinen letzten tagen, den gesprächen, deinen gedanken, deinen ängsten und hoffnungen.
ich schau´später nochmal nach dir. kannst auch privat schreiben, wenn dir das leichter fällt.
liebe grüße von layla

p.s.: damit ich´s mir vorstellen kann: wie alt sind eure größeren? habt ihr im moment schule und kindergarten?